Dachterrasse bauen: Dein ehrlicher Guide vom Profi – Was wirklich zählt (und was es kostet)

von Mareike Brenner
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Ich bin seit über 25 Jahren im Handwerk zu Hause und hab in der Zeit, ehrlich gesagt, so ziemlich alles an Dachterrassen gesehen. Manche waren echte Meisterwerke, kleine Paradiese über der Stadt. Andere wiederum waren tickende Zeitbomben, die am Ende richtig teure Schäden nach sich zogen. Und woran lag’s? Fast nie an den schicken Loungemöbeln oder der Deko. Der Unterschied lag immer im Fundament – in all den Dingen, die man am Ende gar nicht mehr sieht.

Klar, jeder träumt von so einer grünen Oase über den Dächern. Die Bilder in den Wohnmagazinen sehen ja auch fantastisch aus. Aber zwischen diesem Traum und einer Terrasse, die sicher ist und die nächsten Jahrzehnte übersteht, liegt eine ganze Menge Technik und Planung. Ich will dir hier mal ganz ohne Hochglanz-Blabla erzählen, worauf es wirklich ankommt. Reden wir über das, was funktioniert.

1. Das A und O zuerst: Die Statik und der Papierkram

Bevor du auch nur einen Gedanken an Pflanzkübel verschwendest, muss eine einzige, aber entscheidende Frage geklärt sein: Hält dein Dach das überhaupt aus? Das ist keine Nebensache, sondern die absolute Grundlage für alles. Wenn du diesen Punkt ignorierst, riskierst du im schlimmsten Fall die Stabilität des ganzen Hauses.

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Warum der Statiker dein bester Freund ist

Ein normales Dach ist für sein Eigengewicht und eine bestimmte Schneelast ausgelegt. Punkt. Eine Dachterrasse ist aber eine ganz andere Hausnummer. Da kommt nicht nur das Gewicht vom neuen Holzboden drauf. Denk mal an große Pflanzkübel voller nasser Erde, eine Party mit zehn Leuten oder die Schneelast im Winter, die ja zusätzlich zu allem anderen noch obendrauf kommt.

Ein Statiker ist hier also keine Option, sondern Pflicht. Er schaut sich die Baupläne an, prüft die Substanz und berechnet, wie viel du deinem Dach zusätzlich zumuten kannst. Dabei geht es um zwei Dinge:

  • Flächenlast: Das ist alles, was sich gleichmäßig verteilt, wie der Bodenbelag. Das wird in Kilogramm pro Quadratmeter (kg/m²) angegeben.
  • Punktlast: Das ist konzentriertes Gewicht, zum Beispiel ein riesiger Pflanzkübel, die Füße vom Grill oder ein Wasserspiel. Das ist für die Dachkonstruktion oft viel kritischer.

Ich hatte mal einen Fall, da hat jemand ohne Prüfung einen Whirlpool aufs Dach gestellt. Das Dach ist zwar nicht eingestürzt, aber in den Wänden der Wohnung darunter haben sich feine Risse gebildet. Die Sanierung war am Ende teurer als die ganze Terrasse. Also, tu dir selbst den Gefallen und spar hier nicht.

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Gut zu wissen: Wo findest du einen guten Statiker? Schau mal auf der Webseite der Ingenieurkammer deines Bundeslandes, dort gibt es Suchfunktionen. Für ein Gutachten bei einem Einfamilienhaus solltest du mit Kosten zwischen 800 € und 2.000 € rechnen. Das ist das bestinvestierte Geld im ganzen Projekt.

Baugenehmigung? Ja, in der Regel schon!

Ein Dach in eine Terrasse zu verwandeln, ist fast immer eine sogenannte Nutzungsänderung. Und dafür brauchst du grünes Licht vom Bauamt, also eine Baugenehmigung. Die genauen Vorschriften stehen in der jeweiligen Landesbauordnung, aber im Kern geht es um zwei Dinge:

  1. Absturzsicherung: Die Höhe des Geländers ist fest vorgeschrieben. Meistens sind es 90 cm bei einer Absturzhöhe bis 12 Meter, darüber oft 110 cm. Auch die Abstände der Streben sind geregelt, damit kein Kind durchpasst.
  2. Brandschutz: Hier geht’s um Rettungswege und feuerfeste Materialien, besonders wenn Nachbargebäude nah dran sind.

Plane dafür unbedingt Zeit ein! So ein Genehmigungsverfahren kann je nach Auslastung beim Amt gut und gerne mal 3 bis 6 Monate dauern.

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2. Das Herzstück: Eine bombenfeste Abdichtung

Wenn die Statik geklärt ist, kommt der technisch anspruchsvollste Teil. Hier entscheidet sich, ob du die nächsten 20 Jahre Freude hast oder einen Albtraum mit Wasserschäden erlebst. Fehler an dieser Stelle sind extrem teuer, weil oft die komplette Terrasse wieder runtergerissen werden muss, um sie zu beheben.

Bitumen oder Kunststoff? Hauptsache dicht!

Eine einfache Dachpappe reicht hier bei Weitem nicht aus. Für eine genutzte Dachterrasse brauchst du eine Abdichtung nach Norm (DIN 18531), die UV-beständig und mechanisch belastbar ist. Zwei Materialien haben sich bewährt:

  • Bitumenbahnen: Der Klassiker. Hochwertige Bahnen werden in zwei Lagen mit dem Brenner verschweißt. Das riecht man auch, wenn die Profis am Werk sind. Richtig gemacht, ist das eine extrem robuste und bewährte Lösung.
  • Kunststoffbahnen (FPO/EPDM): Diese modernen Folien sind leichter und flexibler. EPDM wird oft in einem Stück verlegt und verklebt, FPO-Bahnen werden mit Heißluft verschweißt. Sie sind super langlebig und oft von Haus aus wurzelfest.

Achtung, Begrünung! Wenn du Pflanzen willst, muss die Abdichtung „wurzelfest“ sein. Bestimmte Wurzeln, wie die von Bambus, sind so aggressiv, dass sie jede normale Abdichtung durchbohren. Ist deine Abdichtung nicht wurzelfest, muss eine separate Wurzelschutzfolie drüber. Sonst hast du irgendwann einen Baum in deinem Wohnzimmer wachsen.

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Gefälle und Entwässerung: Wasser muss weg!

Wasser hat auf einem Dach nichts zu suchen, es muss so schnell wie möglich weg. Dafür braucht die Abdichtungsebene ein Gefälle von mindestens 2 %, also 2 cm pro Meter in Richtung der Dachabläufe (Gullis). Über diese Abdichtung kommt dann eine spezielle Drän- und Schutzmatte. Stell sie dir wie eine Noppenfolie vor. Sie schützt die empfindliche Abdichtung vor Beschädigung und schafft gleichzeitig einen Hohlraum, in dem Wasser ungehindert zu den Abläufen fließen kann.

3. Der Belag: Was du siehst und fühlst

Jetzt kommen wir zu dem Teil, der Spaß macht! Aber auch hier gibt es mehr als nur die Optik zu bedenken. Das Gewicht (Statik!) und die richtige Verlegung sind entscheidend.

Holz: Der warme Klassiker

Holz fühlt sich einfach toll an, besonders barfuß. Aber Holz ist nicht gleich Holz. Heimische Lärche oder Douglasie sind eine gute, nachhaltige Wahl. Sie verwittern mit der Zeit zu einer schönen silbergrauen Patina. Tropenhölzer wie Bangkirai oder Cumaru sind extrem hart, aber achte hier bitte unbedingt auf eine FSC- oder PEFC-Zertifizierung. Eine clevere Alternative ist Thermoholz, bei dem heimische Hölzer durch Hitze super haltbar gemacht werden. Rechne hier mit reinen Materialkosten zwischen 60 € und 150 € pro Quadratmeter, je nach Holzart.

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Das Wichtigste ist aber die Unterkonstruktion! Die Dielen dürfen niemals direkt auf der Abdichtung liegen. Sie brauchen Abstandhalter und Lagerhölzer für eine gute Belüftung, sonst fault dir das schönste Holz von unten weg.
Kleiner Profi-Tipp: Legt unter die Lagerhölzer oder Stelzlager immer dicke Gummipads (Bautenschutzmatte). Das schützt nicht nur die Abdichtung, sondern entkoppelt auch den Schall. Eure Nachbarn unter euch werden es euch danken, wenn sie nicht jeden Schritt hören!

WPC: Die pflegeleichte Alternative

WPC, ein Mix aus Holz und Kunststoff, ist splitterfrei und du musst es nie ölen. Klingt super, hat aber auch seine Tücken. Dunkle WPC-Dielen können in der Sonne brutal heiß werden – oft viel heißer als Holz. Außerdem dehnt sich das Material bei Wärme stark aus. Wenn das bei der Verlegung nicht berücksichtigt wird, wölben sich die Dielen. Hier gibt es riesige Qualitätsunterschiede, also Finger weg von den ganz billigen Angeboten im Baumarkt.

Platten aus Stein oder Keramik: Für die Ewigkeit

Platten sind extrem langlebig und super pflegeleicht, aber auch schwer. Das muss die Statik also hergeben. Die beste Verlegeart ist auf Stelzlagern. Das sind höhenverstellbare Plastikfüße, auf denen die Platten liegen. Der Vorteil: Wasser läuft darunter perfekt ab, und du kannst jederzeit eine Platte anheben, um den Ablauf zu kontrollieren. Günstiger ist die Verlegung im Splittbett, aber das ist technisch anspruchsvoller und Unkraut kann durch die Fugen wachsen. Preislich geht’s hier bei ca. 50 €/m² für einfache Platten los, für edlen Naturstein kannst du aber auch schnell über 200 €/m² ausgeben.

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4. Die Begrünung: Ein Garten unter Extrembedingungen

Eine grüne Oase auf dem Dach ist fantastisch, aber die Bedingungen sind extrem: volle Sonne, starker Wind, schnelle Austrocknung.

Nimm niemals normale Gartenerde! Die ist viel zu schwer (besonders nass), verdichtet und lässt die Wurzeln ersticken. Du brauchst spezielles Dachgartensubstrat auf Basis von Lava oder Bims. Das ist leicht und wasserdurchlässig.

Bei den Pflanzen gilt: Wähle robuste Helden, die Trockenheit lieben, wie Sedum, Lavendel, Salbei oder Ziergräser. Und denk immer dran: Auf dem Dach pfeift der Wind ganz anders. Je höher du bist, desto stämmiger und niedriger sollten deine Pflanzen sein. Hohe Gräser sehen toll aus, aber bei der ersten Herbstböe liegen sie flach.

Ganz ehrlich? Eine automatische Tropfbewässerung ist hier Gold wert. Sie spart dir unglaublich viel Zeit und Gießkannen-Schlepperei.

5. Sicherheit geht vor: Geländer, Sichtschutz & Strom

Das Geländer ist deine Lebensversicherung. Es muss bombenfest in der tragenden Bausubstanz (z.B. der Betondecke) verankert sein, nicht nur am Holzbelag. Das ist ein Job für einen Profi!

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Beim Sichtschutz lauert eine oft unterschätzte Gefahr: die Windlast. Ein hoher, geschlossener Sichtschutz wirkt wie ein Segel. Bei einem Sturm wirken da enorme Kräfte drauf. Besser sind luftdurchlässige Lösungen wie Rankgitter oder Lamellen.

Und Strom im Freien? Achtung! Alle Kabel, Steckdosen und Leuchten müssen mindestens die Schutzart IP44 (spritzwassergeschützt) haben. Das ist definitiv eine Aufgabe für den Elektrofachbetrieb, der alles über einen FI-Schutzschalter absichert.

6. Der ehrliche Blick auf Kosten, Zeit und wer was macht

Eine Dachterrasse ist ein richtiges Bauprojekt. Sei also realistisch. Die größten Posten sind die, die man am Ende nicht sieht.

Was kostet der Spaß wirklich? Eine pauschale Zahl ist schwierig, aber als grobe Hausnummer: Unter 800 bis 1.000 € pro Quadratmeter wird das nichts Anständiges, wenn du Profis für die kritischen Gewerke brauchst. Realistisch für eine top gemachte Terrasse von Fachbetrieben sind eher 1.200 € bis über 2.000 € pro Quadratmeter. Der Bau selbst dauert für eine normale Terrasse (ca. 30 m²) dann etwa 2-4 Wochen, wenn das Wetter mitspielt und die Handwerker gut koordiniert sind.

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Die 3 teuersten Fehler, die ich immer wieder sehe:

  1. An der Abdichtung sparen: Führt zu Schäden, die am Ende das Zehnfache kosten. Absolutes No-Go.
  2. Die Unterkonstruktion für Holz vernachlässigen: Falscher Abstand oder keine Belüftung bedeutet, dass dein teurer Holzboden von unten weggammelt.
  3. Die Windlast unterschätzen: Ein ausgerissener Sichtschutz oder ein wegfliegendes Geländer ist lebensgefährlich.

Und nicht vergessen: Die laufende Pflege!

Eine Terrasse ist nie „fertig“. Damit du lange Freude daran hast, solltest du zweimal im Jahr (Frühling und Herbst) die Dachabläufe von Laub und Schmutz befreien. Holz will einmal im Jahr geölt werden, wenn es seine Farbe behalten soll. Und bei Platten im Splittbett muss man halt ab und zu mal Unkraut zupfen. Das gehört dazu!

Siehst du, eine Dachterrasse ist eine echte Investition. Aber wenn sie von Anfang an richtig geplant und mit handwerklichem Verstand gebaut wird, ist sie jeden Cent wert. Sie steigert deine Lebensqualität enorm und auch den Wert deiner Immobilie. Also, geh es langsam an, hol dir die richtigen Leute ins Boot und dann wirst du unzählige Sommer da oben genießen können.

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Wussten Sie, dass ein Kubikmeter nasser Blumenerde bis zu 800 kg wiegen kann?

Diese Zahl verdeutlicht, warum der Statiker nicht nur den Bodenbelag, sondern jede einzelne geplante Punktlast – wie große Pflanzkübel aus Beton oder Terrakotta – in seine Berechnungen einbeziehen muss. Eine clevere Alternative sind Pflanzgefäße aus leichten Materialien wie Fiberglas oder Polyrattan.

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Strom und Wasser direkt auf der Terrasse – Luxus oder Notwendigkeit?

Ganz klar beides! Planen Sie wasserfeste Außensteckdosen (z.B. von Gira oder Merten) für Grill, Lichterketten oder Laptop von Anfang an mit ein. Ein eigener Wasseranschluss erspart das Schleppen von Gießkannen durch die Wohnung und ist Gold wert für ein automatisches Bewässerungssystem, etwa das Micro-Drip-System von Gardena.

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Fasching mit Kids: Eure Bastel-Anleitung gegen Langeweile (und für wenig Geld)

  • Verhindert Staunässe und schützt die Bausubstanz.
  • Leitet Regenwasser kontrolliert ab.
  • Ist entscheidend für die Langlebigkeit des Bodenbelags.

Das Geheimnis? Eine unsichtbare, aber essentielle Ebene: die Entwässerung. Unter dem sichtbaren Belag sorgen spezielle Drainagematten oder Stelzlager mit integriertem Gefälle dafür, dass kein Wasser stehen bleibt und die Abdichtung des Daches entlastet wird.

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WPC (Wood-Plastic-Composite): Extrem pflegeleicht, splitterfrei und in vielen Farben erhältlich. Marken wie Megawood oder UPM ProFi bieten hier langlebige, farbbeständige Dielen. Ideal für einen modernen, unkomplizierten Look.

Echtholz (z.B. Lärche, Bangkirai): Unvergleichliche Haptik und natürliche Optik, die mit der Zeit eine silbergraue Patina entwickelt. Es benötigt regelmäßige Pflege mit speziellen Ölen, belohnt aber mit einer warmen, lebendigen Atmosphäre.

Die Wahl ist eine Frage des persönlichen Geschmacks und des Pflegeaufwands.

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Eine Dachterrasse ist mehr als nur ein Bodenbelag. Denken Sie in Zonen, um Gemütlichkeit zu schaffen. Ein gut durchdachtes Lichtkonzept ist dabei entscheidend.

  • Grundbeleuchtung: Indirekte LED-Strips unter Handläufen oder Sitzbänken sorgen für Orientierung ohne zu blenden.
  • Akzentlicht: Einzelne Spots, die eine besondere Pflanze oder eine Skulptur anstrahlen.
  • Stimmungslicht: Mobile Akkuleuchten wie die „FollowMe“ von Marset oder Lichterketten für eine flexible, warme Atmosphäre am Abend.
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Der häufigste Anfängerfehler: Die Lagerung wird vergessen. Wohin mit den teuren Polstern der Loungemöbel bei einem plötzlichen Sommergewitter? Oder mit dem Grillzubehör und den Gartengeräten im Winter? Eine wasserdichte und optisch ansprechende Kissenbox (z.B. aus Polyrattan oder pulverbeschichtetem Metall von Biohort) oder eine in eine Sitzbank integrierte Truhe ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.

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Der Wind pfeift über den Dächern oft stärker als im Garten. Ein effektiver Windschutz ist daher unerlässlich. Glaselemente (satiniert oder klar) wirken modern und erhalten den Ausblick, können sich im Sommer aber aufheizen. Eine bepflanzte Rankhilfe mit schnellwachsenden Kletterpflanzen wie Clematis oder wintergrünem Efeu ist eine lebendige Alternative, die zugleich für Sichtschutz und ein besseres Mikroklima sorgt.

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„Eine begrünte Dachterrasse kann die Oberflächentemperatur eines Daches im Sommer um bis zu 30°C senken.“ – Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik

Das bedeutet nicht nur eine kühlere Wohnung darunter, sondern leistet auch einen Beitrag gegen den städtischen Hitzeinseleffekt. Gräser, Stauden und kleine Sträucher schaffen eine Verdunstungskühle, die an heißen Tagen einen spürbaren Unterschied macht.

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Fühlen Sie sich wie am Mittelmeer! Diesen Look erreichen Sie mit hellen, warmen Farben. Terrakotta-Töpfe, ein Bodenbelag aus Travertin-Optik-Fliesen (die leichter sind als echter Stein) und natürlich die passenden Pflanzen: Olivenbäumchen, Lavendel, Rosmarin und Bougainvillea lieben die sonnige, exponierte Lage. Möbel aus hellem Holz oder weißem Metall runden das Bild ab.

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  • Hohe Gräser: Lampenputzergras (Pennisetum) oder Chinaschilf (Miscanthus) sind robust, wiegen sich elegant im Wind und bieten leichten Sichtschutz.
  • Robuste Stauden: Sonnenhut (Rudbeckia), Lavendel und Salbei kommen mit viel Sonne und temporärer Trockenheit bestens zurecht.
  • Immergrüne Strukturgeber: Kleinkronige Kiefern oder Zwergkoniferen sorgen auch im Winter für einen grünen Anblick.
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Die Wände sind ungenutztes Potenzial! Statt wertvolle Bodenfläche mit Töpfen vollzustellen, nutzen Sie die Vertikale. Systeme für vertikale Gärten von Anbietern wie VertiGarden oder einfache Wandgitter, an denen Töpfe eingehängt werden, eignen sich perfekt für einen üppigen Kräutergarten oder einen blühenden „Pflanzenteppich“. Das schafft Tiefe und eine grüne Kulisse.

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Welche Möbel überleben da oben?

Achten Sie auf wetterfeste und UV-beständige Materialien. Gestelle aus Aluminium oder pulverbeschichtetem Edelstahl rosten nicht. Bei den Polstern sind Stoffe wie Sunbrella führend, da sie wasserabweisend und farbecht sind. Leichte, stapelbare Stühle, zum Beispiel aus der Kollektion „Bistro“ von Fermob, sind praktisch, wenn Sie den Platz flexibel nutzen möchten.

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Die wahre Magie einer Dachterrasse entfaltet sich in der Dämmerung. Wenn die Geräusche der Stadt langsam verblassen und die Lichter angehen, entsteht ein einzigartiger Raum zwischen Himmel und urbanem Leben. Es ist das Gefühl, über den Dingen zu schweben, mit einem Glas Wein in der Hand den Sonnenuntergang zu beobachten – ein privater Rückzugsort, der den Alltag weit unter sich lässt.

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„Der beste Zeitpunkt, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Der zweitbeste Zeitpunkt ist jetzt.“ – Afrikanisches Sprichwort

Übertragen auf Ihre Holzterrasse bedeutet das: Beginnen Sie sofort mit der richtigen Pflege. Einmal im Jahr reinigen und mit einem pigmentierten Öl (z.B. von Osmo oder Saicos) behandeln. Die Pigmente schützen vor UV-Strahlung, die das Holz sonst vergrauen lässt, und das Öl hält es elastisch und wasserabweisend.

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  • Leicht und daher statisch unbedenklich.
  • Bieten sofortigen und blickdichten Schutz.
  • Schaffen eine wohnliche Atmosphäre.

Die Lösung? Outdoor-Textilien. Spezielle, seitlich montierte Markisen oder verschiebbare Stoffbahnen auf Seilspannsystemen (z.B. von Inox-Design) sind eine flexible und stilvolle Methode, um sich vor neugierigen Blicken und tiefstehender Sonne zu schützen.

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Wichtig bei der Materialwahl: Achten Sie auf das FSC-Siegel. Es garantiert, dass das Holz aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt. Bei WPC-Dielen punkten Produkte mit einem hohen Recyclinganteil. Nachhaltigkeit bedeutet hier, eine Terrasse zu bauen, die nicht nur Ihnen lange Freude bereitet, sondern auch die Ressourcen schont.

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Farben beeinflussen die Raumwahrnehmung enorm. Helle Töne für Boden und Wände, wie Sand, Hellgrau oder Creme, lassen eine kleine Terrasse größer und luftiger wirken. Einzelne, kräftige Farbakzente durch Kissen, Pflanzkübel in leuchtendem Blau (Majorelle-Blau) oder Koralle schaffen spannende Hingucker und verleihen Persönlichkeit, ohne den Raum zu erdrücken.

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Wie erreicht man eine Zen-Atmosphäre über den Dächern?

Reduktion ist der Schlüssel. Wählen Sie wenige, aber hochwertige Materialien. Ein Boden aus dunklem Holz oder grauen Keramikplatten, kombiniert mit Kieselsteinen und gezielt platzierten Solitärpflanzen wie einem Fächerahorn im Kübel. Niedrige, schlichte Möbel und eine einzelne Steinlaterne als Lichtquelle schaffen einen meditativen Raum der Stille.

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„Gutes Design ist unsichtbar.“ – Dieter Rams

Dieser Grundsatz gilt perfekt für die Technik auf einer Dachterrasse. Ein clever geplantes Bewässerungssystem mit Tropfschläuchen, die unter einer Mulchschicht verschwinden, oder eine Beleuchtung, deren Kabel professionell unter dem Bodenbelag verlegt sind, sorgt für maximalen Komfort und eine makellose Ästhetik. Die beste Technik ist die, die man nicht sieht, aber deren Wirkung man genießt.

Städtischer Lärm kann die Entspannung stören. Wasser kann ihn maskieren. Ein kleiner, geschlossener Kreislauf-Brunnen oder ein Wasserspiel erzeugt ein sanftes Plätschern, das unangenehme Frequenzen wie Verkehrslärm in den Hintergrund treten lässt. Modelle aus Cortenstahl oder Edelstahl setzen zudem moderne, skulpturale Akzente.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.