Deine Herbst-Werkstatt: So werden Naturmaterialien richtig schön (und haltbar!)

von Mareike Brenner
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Weißt du, im Herbst riecht meine Werkstatt einfach anders. Es ist diese einzigartige Mischung aus trockenem Holz, erdigem Moos und dem harzigen Duft von Kiefernzapfen, die langsam vor sich hin trocknen. Aus meiner langjährigen Erfahrung weiß ich: Die Arbeit mit dem, was uns die Natur schenkt, hat eine ganz eigene Seele. Das ist so viel mehr als nur „Basteln“. Es ist ein Gespräch mit dem Material.

Jedes Jahr sehe ich unzählige Anleitungen für schnelle Herbstdeko. Aber ganz ehrlich? Meistens werden die entscheidenden Schritte einfach übersprungen. Das Ergebnis ist dann oft enttäuschend: Die Blätter werden brüchig, die Kastanien fangen an zu schimmeln und die ganze Freude ist nach einer Woche wieder vorbei. Das muss nicht sein! Ich zeige dir heute, wie du es richtig machst, damit deine Werke auch die nächste Saison noch überstehen. Keine Sorge, das ist kein Hexenwerk, sondern einfach nur gutes, ehrliches Handwerk.

Schritt 1: Richtig sammeln – Das Fundament für alles Weitere

Alles beginnt draußen im Freien. Eine wirklich gute Dekoration entsteht nicht erst auf dem Arbeitstisch, sondern schon bei der bewussten Auswahl deiner Materialien. Wer hier mitdenkt, spart sich später eine Menge Ärger.

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Wann und wo du am besten sammelst

Der perfekte Zeitpunkt? Ein trockener, sonniger Herbsttag. Geh bloß nicht direkt nach einem Regenguss los, denn nasse Materialien sind ein Albtraum – schwer, schmutzig und ein Paradies für Schimmel. Warte lieber ein, zwei Tage, bis alles wieder trocken ist. Der späte Vormittag ist meist ideal, dann ist auch der letzte Tau verschwunden.

Sammle auch nicht wahllos alles ein. Suche gezielt nach Stücken mit Charakter. Eine krumme Eichel, ein von Insekten angeknabbertes Blatt – das sind keine Fehler, das ist Persönlichkeit! Bei Zapfen solltest du kurz prüfen, ob sie nicht schon modrig oder voller kleiner Tierchen sind. Bei Ästen nehme ich am liebsten Totholz, das schon vom Baum gefallen ist. Das ist meist trockener und man schadet keinem lebenden Baum.

Eine Frage des Respekts (und des Gesetzes)

Übrigens, im Wald sind wir nur zu Gast. In Deutschland gibt es die sogenannte „Handstraußregel“. Das bedeutet ganz einfach: Du darfst für deinen persönlichen Bedarf eine kleine Menge mitnehmen. Als Faustregel gilt: Was bequem in eine Hand oder einen kleinen Korb passt, ohne zu stopfen, ist in Ordnung. Bitte reiß keine Äste von lebenden Bäumen ab und grabe keine riesigen Moosflächen aus. In Naturschutzgebieten ist das Sammeln übrigens oft komplett verboten – also immer auf die Schilder achten.

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Deine Ausrüstung für die Sammel-Tour

Lass die Plastiktüte zu Hause! Darin schwitzen deine Schätze und fangen an zu modern. Ich schwöre auf einen einfachen Weidenkorb oder Stoffbeutel, denn darin kann alles atmen. Für besonders empfindliche Funde wie Pilze oder filigrane Blätter ist eine flache Holzkiste super.

Was ich immer dabei habe:

  • Stoffbeutel oder Korb: Das A und O für gute Belüftung.
  • Gartenhandschuhe: Schützen vor Harz, Dornen und Schmutz.
  • Eine kleine Gartenschere: Damit kannst du Hagebutten oder Zweige sauber abschneiden, statt sie abzureißen.
  • Ein kleiner, weicher Pinsel: Perfekt, um groben Schmutz und kleine Insekten direkt vor Ort zu entfernen. Das spart dir später eine Menge Dreck in der Wohnung.

Schritt 2: Die Vorbereitung – Hier trennt sich die Spreu vom Weizen

Das ist wirklich der wichtigste Teil. Wer hier schludert, wird nicht lange Freude an seinen Werken haben. Die Natur bringt nicht nur Schönheit mit ins Haus, sondern eben auch Feuchtigkeit und kleine Lebewesen. Beides wollen wir dort nicht haben.

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Tannenzapfen, Kiefernzapfen & Co.

Zapfen sind fantastisch, aber oft noch feucht und ein beliebtes Versteck für kleine Spinnen oder Käfer. Bei Feuchtigkeit schließen sie sich zudem und verlieren ihre schöne, offene Form. Der Grund dafür ist reine Physik: Die Schuppen eines Zapfens dehnen sich bei Feuchtigkeit aus und krümmen sich – der Zapfen geht zu. Bei Trockenheit passiert das Gegenteil.

Die Profi-Methode im Ofen:

  1. Säubern: Bürste die Zapfen mit einem trockenen Pinsel oder einer alten Zahnbürste gründlich ab.
  2. Vorbereiten: Leg ein Backblech mit Backpapier aus und verteile die Zapfen darauf, ohne dass sie sich berühren.
  3. Trocknen: Heize den Ofen auf maximal 80 bis 100 Grad Celsius vor. Achtung, nicht heißer! Sonst kann das Harz anfangen zu qualmen oder sogar zu brennen. Bleib also am besten in der Nähe.
  4. Ablüften lassen: Schieb das Blech für etwa eine Stunde in den Ofen. Klemme einen Holzlöffel in die Ofentür, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Durch die Hitze öffnen sich die Zapfen wunderschön, das Harz trocknet und eventuelle blinde Passagiere werden unschädlich gemacht. Der Duft ist einfach herrlich! Lass die Zapfen danach auf dem Blech komplett auskühlen.

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Kastanien und Eicheln

Jeder kennt es: Nach wenigen Tagen werden die glänzenden Kastanien matt, schrumpelig und bekommen Schimmelflecken. Das liegt an der hohen Feuchtigkeit im Inneren.

Der Trick, den viele nicht kennen – Bohren:

  1. Reinigen: Wasch die Kastanien kurz ab und trockne sie gut mit einem Tuch.
  2. Bohren: Nimm einen kleinen Handbohrer oder einen Akkubohrer mit einem dünnen Holzbohrer (2-3 mm) und bohre jede Kastanie einmal komplett durch. Das kleine Loch wirkt Wunder, weil die Feuchtigkeit viel schneller und gleichmäßiger entweichen kann.
  3. Trocknen: Leg die gebohrten Kastanien an einen warmen, luftigen Ort, zum Beispiel auf eine Fensterbank über der Heizung. Wende sie täglich.

Gut zu wissen: Du merkst, dass sie fertig sind, wenn sie sich spürbar leichter anfühlen und beim Schütteln die trockene Frucht im Inneren leise klappert. So halten sie ihre Form und schimmeln garantiert nicht.

Kleiner Tipp für Eicheln: Damit die Hütchen nicht ständig abfallen, kannst du sie direkt nach dem Sammeln mit einem winzigen Tropfen Heißkleber oder Holzleim am Fruchtkörper fixieren.

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Herbstblätter – So bleiben die Farben erhalten

Unbehandeltes Herbstlaub ist wunderschön, aber leider auch sehr vergänglich. Es rollt sich zusammen, wird braun und zerfällt zu Staub. Es gibt aber drei bewährte Methoden, das zu verhindern. Welche die richtige für dich ist, hängt ganz davon ab, was du vorhast.

  • Methode 1: Pressen (Der Klassiker). Ideal für flache Deko wie Bilder oder Karten. Leg die Blätter einfach zwischen Zeitungspapier in ein dickes Buch. Dauer: 1-2 Wochen. Kosten: Null. Haltbarkeit: Gut, aber die Blätter werden sehr brüchig.
  • Methode 2: Wachsen (Für robuste Deko). Das ist mein Favorit für Girlanden oder Kränze. Tauche die Blätter kurz in geschmolzenes Wachs (Kerzenreste oder Paraffinpastillen aus dem Bastelladen, ca. 5€) und lass sie auf Backpapier trocknen. Dauer: wenige Minuten pro Blatt. Kosten: Gering. Haltbarkeit: Sehr gut, die Blätter werden stabil und wasserabweisend. Aber Achtung: Heißes Wachs ist kein Spielzeug! Bitte nur ohne Kinder und mit höchster Vorsicht arbeiten.
  • Methode 3: Glycerin (Die Meisterklasse). Das liefert die besten Ergebnisse. Die Blätter bleiben weich, biegsam und farbecht für Monate. Mische dafür ein Teil Glycerin (aus der Apotheke oder online, ca. 5-10€ pro Flasche) mit zwei Teilen warmem Wasser und lege die Blätter für 3-5 Tage darin ein. Dauer: 3-5 Tage. Kosten: Mittel. Haltbarkeit: Exzellent, fast wie weiches Leder. Perfekt für richtig hochwertige Arbeiten.
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Und was ist mit Moos und Hagebutten?

Moos solltest du zuerst grob von Erde befreien und dann in einem Eimer Wasser einlegen. So können kleine Tierchen entkommen. Danach breitest du es auf altem Zeitungspapier aus und lässt es an einem warmen, luftigen Ort ein paar Tage trocknen. Hagebutten lässt du am besten an den Zweigen an einem trockenen, luftigen Ort nachtrocknen, damit sie nicht matschig werden.

Schritt 3: Das richtige Werkzeug für schöne Ergebnisse

Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Du brauchst keine Profi-Werkstatt, aber ein paar Basics machen alles einfacher.

  • Heißklebepistole: Investiere hier in ein Markengerät. Billige Pistolen tropfen und sind ein Sicherheitsrisiko. Gute Modelle gibt es schon ab etwa 15-20€. Sie sind perfekt für poröse Oberflächen wie Zapfen oder Rinde.
  • Guter Seitenschneider & Rosenschere: Unverzichtbar zum Schneiden von Draht und dickeren Ästen.
  • Bindedraht & Juteschnur: Grüner oder brauner Blumendraht (ca. 2-3€ pro Rolle) und eine schöne Schnur gehören zur Grundausstattung für rustikale Verbindungen.
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Verbindungstechniken: Mehr als nur Kleben

Ein Profi klebt nicht alles. Oft sind mechanische Verbindungen haltbarer und sehen natürlicher aus. Floristen nutzen zum Beispiel eine super Technik für Zapfen: Statt eines dicken Klebepunkts wickeln sie einen dünnen Draht unauffällig um die untersten Schuppen, verdrillen ihn und nutzen die Enden zur Befestigung am Kranz. Das hält bombenfest und ist unsichtbar!

Schritt 4: Ran an die Projekte! (Mit Meister-Tipps)

So, jetzt bringen wir alles zusammen. Hier sind ein paar Ideen, von ganz schnell bis zum Klassiker.

Dein 5-Minuten-Herbst-Glück: Das schnelle Tisch-Tablett

Du hast wenig Zeit, willst aber trotzdem sofort ein Erfolgserlebnis? Nimm einfach ein schönes Holztablett oder eine flache Schale. Arrangiere darauf deine vorbereiteten, trockenen Schätze: ein paar große Kiefernzapfen, eine Handvoll gebohrter Kastanien, ein paar gewachste Blätter und vielleicht noch ein paar Moospolster. Fertig! Sieht toll aus und dauert keine fünf Minuten.

Projekt 1: Der klassische Herbstkranz

Ein Kranz an der Tür ist der Inbegriff des Herbstes. Plane dafür, nach dem Trocknen der Materialien, etwa 1,5 bis 2 Stunden ein.

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Was du brauchst:

  • Einen Rohling aus Stroh (ca. 5€ im Baumarkt) oder selbst gebogene Weidenzweige (kostenlos!).
  • Deine vorbereiteten Materialien: Blätter, Zapfen, Nüsse, Hagebutten etc.
  • Eine Rolle dünnen Blumendraht (ca. 2€).
  • Deine Heißklebepistole mit Klebestiften (ca. 5€ pro Packung).

So geht’s: Beginne mit einer Grundschicht aus Moos oder haltbaren Blättern, die du mit dem Draht festwickelst. Arbeite dich dann Schicht für Schicht vor: Erst die größeren Elemente wie Zapfen (angedrahtet!) und Nussschalen (geklebt), dann die feineren Akzente wie Hagebutten oder kleine Ästchen.

Ein kleiner Profi-Tipp: Die ungerade Zahl! Arrangiere Elemente wie Zapfen oder Nüsse immer in Gruppen von drei oder fünf. Das wirkt für das menschliche Auge viel natürlicher und harmonischer als eine gerade Anzahl. Und: Dreh den Kranz bei der Arbeit immer wieder und schau ihn aus der Ferne an, um Lücken zu entdecken.

Projekt 2: Ein Tischgesteck mit Kerzenlicht

Ein Gesteck schafft eine warme Atmosphäre, aber hier ist höchste Vorsicht geboten.

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Achtung, und das meine ich absolut ernst: FEUERGEFAHR! Trockene Naturmaterialien sind extrem brennbar. Eine echte Kerze darf niemals direkt im Gesteck stehen. Verwende IMMER einen stabilen, feuerfesten Kerzenhalter aus Metall oder Glas, am besten einen mit Dorn. Platziere diesen zuerst und dekoriere dann mit sicherem Abstand (mindestens 10 cm zur Flamme!) drumherum.

Die sichere Alternative: Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, nimm hochwertige LED-Echtwachskerzen. Achte auf einen leichten Flacker-Effekt und eine Hülle aus echtem Wachs. Gute Modelle kosten ab 15€ aufwärts, sehen aber täuschend echt aus und du kannst ruhig schlafen.

Schritt 5: Richtig lagern für die nächste Saison

Eine gut gemachte Herbstdeko kann mehrere Jahre halten. Der Schlüssel ist die richtige Lagerung in einem trockenen, kühlen und dunklen Raum (Dachboden oder Keller sind ideal). Verpacke deine Werke locker in Kartons mit Seidenpapier – niemals in Plastik! Das Papier schützt vor Staub und nimmt Restfeuchtigkeit auf.

Und wenn doch mal was kaputtgeht? Sei nicht enttäuscht. Naturmaterialien sind nicht für die Ewigkeit gemacht, und genau das ist ja auch ein Teil ihrer Schönheit. Außerdem hast du so einen guten Grund, im nächsten Herbst wieder auf die Suche zu gehen und etwas Neues, Einzigartiges zu schaffen.

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Ein letztes Wort aus der Werkstatt

Die Arbeit mit den Schätzen des Herbstes ist eine unglaublich erdende Erfahrung. Sie verbindet uns mit den Jahreszeiten und lehrt uns, wieder genau hinzusehen. Nimm dir die Zeit, die Materialien zu verstehen und sie mit Respekt zu verarbeiten. Dann schaffst du nicht nur Deko, sondern ein lebendiges Stück Natur für dein Zuhause, das deine ganz persönliche Geschichte erzählt.

Ich wünsche dir ganz viel Freude und gutes Gelingen!

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Geduld ist die wichtigste Zutat: Der häufigste Fehler ist, Materialien zu schnell verarbeiten zu wollen. Kiefernzapfen, die im warmen Zimmer liegen, brauchen oft mehrere Tage, um sich vollständig zu öffnen. Wenn du sie zu früh lackierst, schließt du Restfeuchtigkeit ein – die perfekte Einladung für Schimmel.

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Warum bekommen meine Kastanien immer diese hässlichen weißen Flecken?

Das ist Schimmel, der von innen kommt. Kastanien enthalten viel Wasser. Die Lösung ist einfach, aber genial: Lege die frisch gesammelten Kastanien für etwa eine Woche an einen trockenen, luftigen und nicht zu warmen Ort, zum Beispiel in einem Korb im Keller oder auf der überdachten Terrasse. Wende sie täglich, damit sie von allen Seiten gleichmäßig trocknen. Erst danach sind sie bereit für die Verarbeitung!

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Wussten Sie schon? Die leuchtenden Gelb- und Orangetöne der Herbstblätter sind eigentlich immer da. Im Sommer werden sie nur vom grünen Chlorophyll überdeckt, das für die Photosynthese zuständig ist.

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Für die perfekte Herbstwerkstatt brauchst du gar nicht viel. Das meiste hast du sicher schon zu Hause. Eine gute Basis-Ausstattung wäre:

  • Eine scharfe Gartenschere (z.B. von Gardena oder Fiskars) für Äste und Zweige.
  • Feiner Basteldraht in Grün oder Kupfer.
  • Eine Heißklebepistole für schnelle Verbindungen und ein guter Holzleim (wie Ponal Express) für dauerhaften Halt.
  • Eine alte Zahnbürste zur Reinigung von Zapfen und Rinde.
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Nichts versiegelt Holz, Zapfen und Nüsse so sinnlich wie eine Politur aus Bienenwachs. Sie schützt nicht nur vor Feuchtigkeit, sondern verleiht dem Material auch einen seidenmatten Glanz und einen dezenten, warmen Duft. Du kannst fertige Bienenwachs-Balsame kaufen oder reines Wachs sanft schmelzen und mit einem weichen Tuch auftragen. Das Holz fühlt sich danach wunderbar weich und gepflegt an.

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Heißkleber: Ideal für schnelle, flexible Verbindungen, z.B. um Moos auf einem Kranz zu fixieren oder leichte Zapfen aufzukleben. Haftet sofort, bleibt aber leicht elastisch.

Holzleim: Die beste Wahl für stabile, dauerhafte Konstruktionen, wie einen Bilderrahmen aus Ästen oder eine Figur aus Holzteilen. Die Trocknung dauert länger, die Verbindung ist aber extrem fest und unsichtbar.

Für die meisten Herbstprojekte ist eine Kombination aus beiden unschlagbar.

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  • Leuchtende Farben, die nicht verblassen.
  • Blätter, die weich und biegsam bleiben, statt zu zerbröseln.
  • Eine Optik wie frisch vom Baum, die wochenlang hält.

Das Geheimnis? Ein Bad in einer Glycerin-Wasser-Mischung (Verhältnis 1:2). Lege die schönsten Blätter für einige Tage in diese Lösung. Das Glycerin ersetzt das Wasser in den Blattzellen und konserviert sie dauerhaft. Perfekt für Kränze und Girlanden!

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Jute ist der perfekte Partner für Naturmaterialien, weil es ihre raue, ehrliche Textur unterstreicht. Statt perfekter Schleifen wirkt es oft schöner, ein breites Juteband einfach locker um ein Windlicht zu knoten oder als rustikalen Tischläufer zu verwenden. Grobes Jutegarn wiederum eignet sich hervorragend, um Besteck zusammenzubinden oder kleine Anhänger aus Zapfen und Eicheln zu fertigen.

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Laut einer Studie der University of Exeter kann das Betrachten von und die Interaktion mit natürlichen Elementen in Innenräumen das Wohlbefinden um bis zu 15% steigern.

Deine selbstgemachte Herbstdeko ist also nicht nur schön, sondern tut auch deiner Seele gut. Dieses Prinzip, Natur ins Haus zu holen, nennt sich „Biophilic Design“ und ist ein riesiger Trend für ein gesundes Wohnumfeld.

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Mein Kranz bröselt und fällt auseinander, was mache ich falsch?

Das passiert oft, wenn man versucht, spröde, komplett getrocknete Zweige zu biegen. Der Trick ist, das Grundgerüst aus noch leicht biegsamen, frischen Zweigen zu winden (Weide oder Birke sind ideal). Lass dieses Gerüst dann trocknen. Erst danach befestigst du die trockenen Dekoelemente wie Zapfen, Hagebutten oder Moos mit Draht oder Kleber darauf.

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Ein Wort zur Sicherheit: Sei vorsichtig, wenn du Materialien im Backofen trocknest, um Keime abzutöten. Stelle die Temperatur nie höher als 80-100 °C ein und bleibe immer in der Nähe, um eine Brandgefahr durch Harz oder trockenes Laub zu vermeiden. Ein gekipptes Fenster sorgt für Luftzirkulation. Dasselbe gilt für Kerzen: Platziere sie niemals direkt neben oder auf leicht brennbaren Dekorationen.

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Kastanien und Eicheln bekommen viel mehr Charakter, wenn man sie vor dem Trocknen anbohrt. Ein kleiner Handbohrer (ein Dremel ist hier Luxus, aber genial) ist dafür perfekt. So kannst du sie später mühelos auf Draht oder Faden für Girlanden ziehen, ohne dass die harte, trockene Schale splittert. Außerdem trocknen sie durch das Loch in der Mitte noch etwas schneller.

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  • Kleine abgebrochene Zweige
  • Einzelne schöne Blätter
  • Zerbrochene Zapfenschuppen
  • Übrig gebliebene Hagebutten

Wirf diese Reste nicht weg! Sie sind perfekt als Füllmaterial für kleine Glasvasen, als Streudeko auf dem Herbsttisch oder um kahle Stellen in größeren Gestecken unauffällig zu füllen. Manchmal sind es gerade diese kleinen „Unperfektheiten“, die ein Arrangement lebendig machen.

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Haarspray: Eine schnelle, günstige Lösung für empfindliche Gräser oder Pusteblumen. Es bildet eine feine Schicht, die vor Berührung schützt. Nachteil: Es ist nicht wasserfest und kann mit der Zeit vergilben.

Acryl-Mattlack (Spray): Die professionelle Wahl. Er versiegelt dauerhaft, ist UV-beständig und verfälscht die natürliche Optik kaum. Ideal für alles, was lange halten soll. Marken wie „Marabu“ oder „Edding“ bieten hier tolle Produkte.

Für ein kurzlebiges Gesteck reicht Haarspray, für ein Erbstück nimm den Lack.

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Verstärke das Herbstgefühl, indem du deine Naturdeko mit passenden Düften kombinierst. Stecke getrocknete Orangenscheiben und Zimtstangen zwischen die Zapfen in einer Schale. Ein paar Sternanis oder Nelken, versteckt im Moos eines Gestecks, verströmen bei jeder Bewegung einen wunderbar würzigen Duft. So wird deine Dekoration zu einem Erlebnis für alle Sinne.

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Die erdigen, matten Töne von Holz, Rinde und Moos bekommen eine edle Note, wenn du sie mit metallischen Akzenten kombinierst. Denke an:

  • Dünnen Kupferdraht statt Jutegarn zum Binden.
  • Ein paar Eicheln oder Nüsse, die mit Gold- oder Bronzespray (z.B. von Edding) veredelt werden.
  • Das Arrangement auf einem alten Messing-Tablett oder neben einem Kupfer-Kerzenständer.
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Nur etwa eine von 10.000 Eicheln wird tatsächlich zu einer großen Eiche.

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Denk mal über den Tellerrand der klassischen Zapfen und Blätter hinaus. Die Natur bietet so viel mehr! Getrocknete Lampionblumen (Physalis) leuchten wie kleine Laternen. Große, flache Baumrindenstücke werden zur perfekten Basis für ein Tischgesteck. Auch getrocknete Samenkapseln von Mohn oder Schwarzkümmel haben eine faszinierende grafische Struktur und geben jedem Werk eine besondere Note.

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Wie lagere ich meine Herbst-Kreationen richtig?

Damit du nächstes Jahr wieder Freude daran hast, ist die Lagerung entscheidend. Wickle empfindliche Stücke locker in Seidenpapier oder Zeitung und verstaue alles in einem Karton. Wichtig: Der Lagerort muss absolut trocken und kühl sein (Dachboden oder Keller sind ideal). Lege ein paar Lavendel- oder Zedernholzsäckchen dazu, das hält Motten und anderes Getier fern.

Bevor du Zapfen, Rinde oder Äste verwendest, solltest du sie kurz reinigen, um kleine Insekten oder Schmutz zu entfernen. Drei bewährte Methoden:

  • Trockenreinigung: Mit einer harten Bürste oder Zahnbürste groben Schmutz und lose Teile entfernen.
  • Essigwasser-Bad: Materialien für 20 Minuten in eine Mischung aus Wasser und Essig (4:1) legen, danach gut trocknen lassen.
  • Backofen-Methode: Bei 80°C für ca. eine Stunde in den Ofen legen. Das tötet Keime und kleine Krabbler zuverlässig ab.
Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.