Dein Traum vom Schlafzimmer unterm Dach: So wird’s was (und kein Albtraum)
Fast jeder, der einen alten, staubigen Dachboden betritt, sieht dasselbe: das Potenzial. Ich sehe es auch. Nach unzähligen Baustellen sehe ich nicht mehr nur die Spinnweben und alten Kisten, sondern das fertige, gemütliche Schlafzimmer mit direktem Blick in die Sterne. Unter einer Dachschräge zu schlafen hat einfach was, oder? Es fühlt sich geborgen an, fast wie in einer kleinen Höhle.
Inhaltsverzeichnis
Aber ganz ehrlich: Dieser Traum kann schnell zum Albtraum werden, wenn man ihn ohne Plan und Verstand angeht. Einfach nur ein Bett unter die Schräge schieben? Vergiss es. Damit das hier kein bunter Einrichtungskatalog wird, will ich dir als erfahrener Profi aus der Praxis erzählen, was wirklich zählt. Es geht um die knallharten Fakten: Statik, Dämmung und die unsichtbaren, aber kritischen Details. Ich habe schon zu viele verpfuschte Ausbauten sanieren müssen, oft weil am falschen Ende gespart wurde. Also, nimm dir die Zeit. Ein guter Dachausbau ist ein echtes Projekt, aber das Ergebnis ist ein einzigartiger Wohnraum, den du jahrzehntelang lieben wirst.

1. Der Fundament-Check: Planung, Statik und Baurecht
Bevor du auch nur eine einzige Schraube anfasst, kommt der vielleicht langweiligste, aber absolut wichtigste Teil. Wer hier schludert, riskiert im schlimmsten Fall die Stabilität des ganzen Hauses. Kein Witz.
Die Statik: Hält der Boden das überhaupt aus?
Ein Dachboden war ursprünglich oft nur als Lagerfläche gedacht. Die Balken sind also nicht unbedingt für die Last eines kompletten Wohnraums ausgelegt. Denk mal drüber nach: Möbel, Estrich, schwere Trockenbauplatten und natürlich die Menschen, die dort leben. Deshalb ist der Gang zum Statiker absolut unumgänglich. Rechne hierfür mal mit Kosten zwischen 800 € und 1.500 € – das ist aber das bestinvestierte Geld des ganzen Projekts.
Der Statiker prüft die Balkenlage und berechnet, ob sie das aushält. Meistens müssen die Balken verstärkt werden, zum Beispiel durch seitlich angebrachte Bohlen (das nennt man „Aufdoppeln“). Manchmal braucht es sogar Stahlträger. Ich erinnere mich an ein Projekt in einem alten Stadthaus, da wollte der Bauherr einen schweren Gusseisen-Ofen da oben haben. Ohne die neuen Stahlträger wäre die Decke zur Wohnung darunter einfach durchgekracht. Der Statiker ist deine Versicherung gegen solche Katastrophen.

Das Baurecht: Was darfst du überhaupt?
Ein Dachausbau zu Wohnzwecken ist eine sogenannte Nutzungsänderung und damit fast immer genehmigungspflichtig. Du brauchst also eine Baugenehmigung vom lokalen Bauamt. Kläre das unbedingt vorher ab! Ein Schwarzbau kann richtig teuer werden und im schlimmsten Fall musst du alles wieder zurückbauen. Die Gebühren für die Genehmigung liegen meistens so zwischen 300 € und 700 €.
Das Amt achtet auf ein paar wichtige Punkte, die auch deiner Sicherheit dienen:
- Raumhöhe: Ein Aufenthaltsraum braucht eine Mindesthöhe. Meistens müssen mindestens die Hälfte der Fläche über 2,30 oder 2,40 Meter hoch sein. Das ist von Bundesland zu Bundesland verschieden.
- Brandschutz: Dein neues Zimmer braucht einen zweiten Rettungsweg. Der erste ist die Treppe, der zweite ist oft ein großes Dachfenster, das die Feuerwehr erreichen kann. Die genauen Maße stehen in der Landesbauordnung.
- Tageslicht: Die Fensterfläche muss einen gewissen Anteil der Grundfläche ausmachen, oft sind das um die 10 bis 12,5 Prozent.
Kleiner Tipp für heute Abend: Such online nach der Landesbauordnung für dein Bundesland. Finde das Kapitel zu „Aufenthaltsräumen“. Das dauert vielleicht 15 Minuten, und danach bist du schon schlauer als 90 % aller Leute, die so ein Projekt blauäugig starten.

Der Zustands-Check: Was schlummert im Gebälk?
Wenn der Papierkram geklärt ist, geht’s an die Substanz. Dafür brauchst du erstmal nicht viel: eine starke Taschenlampe (bekommst du für ca. 20 € im Baumarkt), einen Zollstock, einen Notizblock und vielleicht ein günstiges Feuchtemessgerät für ca. 25 €. Damit leuchtest du jeden Balken und jede Ecke ab und achtest auf:
- Feuchtigkeit: Wasserflecken? Das deutet auf ein undichtes Dach hin. Das MUSS ein Dachdecker reparieren, bevor du überhaupt anfängst.
- Holzschädlinge: Siehst du kleine Löcher oder feines Holzmehl? Das könnte der Holzwurm sein. Hier muss ein Profi für Holzschutz ran.
- Schimmel: Ein muffiger Geruch ist immer ein Warnsignal. Siehst du schwarze, grüne oder weiße Flecken? Erst sanieren, dann ausbauen!
- Schadstoffe: In älteren Häusern können Schadstoffe wie Asbest lauern. Wenn du verdächtige Materialien (z.B. graue, faserige Platten) findest: Finger weg und eine Probe analysieren lassen. Die Sanierung ist ein Fall für Spezialfirmen.
2. Das Herzstück: Dämmung gegen Hitze und Kälte
Ein Schlafzimmer unterm Dach kann im Sommer zur finnischen Sauna und im Winter zum Eiskeller werden. Das verhinderst du nur mit einer richtig guten Dämmung. Hier entscheidet sich, ob du dich später wohlfühlst. Glaub mir, jeder Cent, den du hier mehr investierst als der Mindeststandard vorschreibt, sparst du später an Heizkosten und gewinnst an Lebensqualität.

Welcher Dämmstoff ist der richtige für dich?
Es gibt unzählige Materialien, aber konzentrieren wir uns auf die gängigsten für die Dämmung zwischen den Dachbalken. Hier eine kleine Entscheidungshilfe, ganz ohne komplizierte Tabellen:
- Mineralwolle (Glas- oder Steinwolle): Der Klassiker. Relativ günstig (ca. 15-25 €/m² nur fürs Material), unbrennbar und gut im Schallschutz. Aber, und das ist wichtig: Der Hitzeschutz im Sommer ist nur mäßig.
- Holzfaserdämmplatten: Mein persönlicher Favorit. Ökologisch, super im Schallschutz und das Beste: unschlagbar beim Hitzeschutz im Sommer. Die Platten können Feuchtigkeit puffern, was für ein tolles Raumklima sorgt. Kostenpunkt: Deutlich teurer, rechne mal mit 30-40 €/m².
- PUR/PIR-Hartschaum: Diese Platten dämmen extrem gut bei sehr geringer Dicke. Die Rettung, wenn du nur wenig Platz hast. Dafür sind sie beim Schallschutz und im Brandfall nicht die erste Wahl.
Achtung, Falle! Die absolut wichtigste Schicht
Jetzt kommt der Punkt, an dem die meisten Heimwerker scheitern und der später tausende Euro Schaden verursachen kann: die Dampfbremse. Das ist eine Folie, die auf der warmen, also der inneren Seite der Dämmung angebracht wird.

Warum ist die so lebenswichtig? Wir produzieren ständig Feuchtigkeit (atmen, schwitzen). Diese feuchtwarme Luft will raus und wandert durch die Dämmung. Trifft sie auf kalte Bauteile, kondensiert sie zu Wasser. Deine Dämmung wird nass, verliert ihre Wirkung und das Holz fängt an zu schimmeln und zu faulen. Eine Katastrophe!
Ich hab mal einen Ausbau saniert, da wurde die Dampfbremse mit normalem Paketband verklebt. Nach zwei Jahren war die ganze Dämmung ein nasser, schimmliger Klumpen. Alles musste raus. Das hat den Bauherrn locker 10.000 € extra gekostet. Nur wegen ein paar Rollen falschem Klebeband.
Deshalb: Die Dampfbremse muss ABSOLUT lückenlos sein. Jede Naht, jede Tackerklammer, jeder Anschluss an Wände und Fenster muss mit speziellem Klebeband und Dichtmasse verklebt werden. Hier darf man nicht sparen!
Kleiner Spickzettel für den Dachaufbau (von innen nach außen): 1. Die sichtbare Oberfläche (z. B. Gipskarton) 2. Eine Lattung (Hier versteckst du Kabel, ohne die Dampfbremse zu verletzen!) 3. Die superwichtige, luftdichte DAMPFBREMSE 4. Die Dämmung zwischen den Dachbalken 5. Die Unterspannbahn (Das ist die Regenjacke für dein Dach) 6. Lattung und Dacheindeckung (Ziegel etc.)

3. Der Innenausbau: Jetzt bekommt der Raum ein Gesicht
Wenn die Technik sitzt, kommt der schöne Teil. Meistens arbeiten wir hier im Trockenbau.
Wände und Decken aus Gipskarton
Auf die Sparren schraubst du eine Unterkonstruktion aus Holzlatten oder Metallprofilen. Ich persönlich mag Metallprofile lieber, weil sie immer kerzengerade sind. Darauf kommen dann die Gipskartonplatten. Die eigentliche Kunst ist das Verspachteln der Fugen. Für ein Schlafzimmer solltest du eine glatte Oberfläche anstreben, damit man später bei Streiflicht keine Dellen sieht. Das ist eine staubige Arbeit, die Geduld erfordert.
Sichtbare Balken: Charme mit extra Aufwand
Alte Holzbalken sichtbar zu lassen, sieht fantastisch aus, ist aber deutlich mehr Arbeit. Die Anschlüsse der Dampfbremse an die Balken müssen extrem sorgfältig abgedichtet werden. Die Balken selbst werden oft gebürstet oder sandgestrahlt und dann geölt oder lasiert. Aber der Geruch von frischem Holzöl in einem alten Gebälk… unbezahlbar.
Der Boden: Leicht und leise muss er sein
Ein schwerer Zementestrich ist für Holzbalkendecken oft zu viel des Guten. Besser ist ein Trockenestrich. Das sind fertige Platten, die auf einer Schüttung verlegt werden. Wichtig: eine gute Trittschalldämmung darunter, damit man unten nicht jeden Schritt hört. Darauf kannst du dann legen, was du magst. Kork ist zum Beispiel super, weil er fußwarm ist und zusätzlich Schall schluckt.

4. Zeit, Kosten & die richtigen Leute finden
Ein Projekt dieser Größenordnung braucht einen realistischen Plan – auch beim Geld und bei der Zeit.
Was kostet der Traum unterm Dach?
Pauschal ist das schwer zu sagen. Ein einfacher Ausbau mit viel Eigenleistung kann vielleicht bei 15.000 Euro starten. Ein hochwertiger Ausbau vom Profi mit Gauben und Bad kann aber auch schnell 50.000 Euro und mehr kosten. Die größten Preistreiber sind immer statische Maßnahmen, große Fenster und natürlich der Anteil an Handwerkerleistungen. Mein Rat: Plane immer 15-20 % als Puffer für Überraschungen ein. Die gibt es im Altbau garantiert.
Und wie lange dauert das alles?
Auch hier nur eine grobe Hausnummer, damit du ein Gefühl bekommst:
- Planung & Genehmigung: Das kann sich ziehen. Plane mal 2 bis 6 Monate ein.
- Entkernen & Statik-Maßnahmen: Je nach Umfang, 1 bis 2 Wochen.
- Dämmung, Dampfbremse & Trockenbau (mit Profis): Rechne mit 2 bis 3 Wochen.
- Boden, Malerarbeiten & Elektrik: Nochmal 1 bis 2 Wochen.
Insgesamt bist du also schnell ein halbes Jahr oder länger beschäftigt, von der ersten Idee bis zum fertigen Zimmer.

Wie du gute Handwerker findest
Du brauchst einen Statiker, Dachdecker, Elektriker… Aber woher nehmen? Der beste Weg ist immer noch die Mundpropaganda. Frag Nachbarn, Freunde oder Kollegen. Hol dir IMMER mehrere Angebote ein, um die Preise zu vergleichen. Und ganz wichtig: Lass dir Referenz-Baustellen zeigen und sprich mit den ehemaligen Kunden. Ein guter Handwerker hat damit kein Problem und ist stolz auf seine Arbeit.
Fazit: Ein Projekt mit Herz, aber vor allem mit Verstand
Der Ausbau eines Dachbodens ist so viel mehr als nur ein Bauprojekt. Es ist die Verwandlung von totem Raum in pure Lebensqualität. Ja, es ist anstrengend, staubig und es kostet Geld. Aber wenn du am Ende in deinem neuen Zimmer liegst, durchs Dachfenster in den Himmel schaust und die Ruhe genießt, dann weißt du: Die Mühe hat sich gelohnt. Wenn du es richtig angehst – mit guter Planung und den richtigen Fachleuten an deiner Seite – schaffst du nicht nur ein Zimmer mehr, sondern einen echten Mehrwert für dein Haus und dein Leben.

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Der Hitzefalle entkommen?
Ein Dachgeschoss-Schlafzimmer ist im Winter urgemütlich, kann im Sommer aber schnell zur Sauna werden. Allein auf Innenrollos zu setzen, ist ein Anfängerfehler. Die Hitze ist dann bereits im Raum. Die wirksamste Lösung sind außenliegende Hitzeschutz-Markisen oder Rollläden, zum Beispiel von Velux oder Roto. Sie blockieren bis zu 76% der Sonnenstrahlen, bevor diese auf die Scheibe treffen. Das ist der entscheidende Unterschied zwischen einer angenehmen Sommernacht und schlaflosem Schwitzen.

Wussten Sie schon? Ein ungeschütztes Dachfenster kann an einem sonnigen Tag eine Wärmeleistung von über 500 Watt pro Quadratmeter in den Raum lassen – das entspricht einem kleinen Heizstrahler.

Die Kunst der richtigen Dämmung ist entscheidend. Es geht nicht nur darum, eine dicke Schicht Material zwischen die Sparren zu klemmen. Eine fachmännisch installierte Dampfbremsfolie ist das A und O. Sie verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Wohnraum in die Dämmung und die Holzkonstruktion eindringt. Ein Versäumnis hier kann über Jahre unbemerkt zu Schimmel und schweren Bauschäden führen – ein Albtraum, der sich hinter der schönen Verkleidung versteckt.

- Mehr Privatsphäre: Das Gefühl, über den Dingen zu schweben, abgeschirmt vom Rest des Hauses.
- Einzigartige Architektur: Sichtbare Balken und schräge Wände schaffen einen unverwechselbaren Charakter.
- Optimale Lichtverhältnisse: Bei richtiger Planung wird der Raum von oben mit natürlichem Licht durchflutet.
Das Geheimnis? Ein Raum, der bewusst als Rückzugsort gestaltet wird und nicht nur als Restfläche.

Massgefertigte Möbel: Perfekt eingepasst, nutzen sie jeden Zentimeter, sind aber oft eine erhebliche Investition.
Modulare Systeme: Anbieter wie IKEA mit der PLATSA-Serie oder String Furniture bieten flexible Bausteine, die sich gut an Schrägen anpassen lassen und das Budget schonen.
Die beste Lösung ist oft eine Mischung: Ein hochwertiger, massgefertigter Kleiderschrank im Kniestock kombiniert mit flexiblen, günstigeren Regalen.


Der Bodenbelag prägt die Atmosphäre und Akustik maßgeblich. Ein weicher Teppichboden schluckt Schall hervorragend und sorgt für ein warmes, kuscheliges Gefühl – ideal für die „Höhle“ unterm Dach. Ein Holzboden, etwa aus Eichendielen, wirkt hingegen edel und natürlich, unterstreicht die Architektur der Sichtbalken, kann aber den Schall stärker reflektieren. Eine gute Trittschalldämmung ist hier absolute Pflicht, damit es in der Etage darunter nicht bei jedem Schritt poltert.

Wie schaffe ich eine gute Lichtstimmung trotz der Schrägen?
Vermeiden Sie eine einzige, zentrale Deckenleuchte. Setzen Sie stattdessen auf ein Lichtkonzept aus mehreren Quellen. Indirekte LED-Strips entlang der Pfetten oder Balken betonen die Architektur. Schienensysteme mit verstellbaren Spots leuchten gezielt dunkle Ecken aus. Niedrige Stehlampen und Nachttischleuchten schaffen gemütliche Lichtinseln. So entsteht ein dynamisches und wohnliches Ambiente, das sich jeder Stimmung anpassen lässt.

„Der Raum unter dem Dach ist oft der poetischste im ganzen Haus. Er ist der dem Himmel am nächsten gelegene Ort.“ – Gaston Bachelard, Philosoph
Diese Poesie entsteht durch die Verbindung von Geborgenheit und Weite. Betonen Sie sie, indem Sie eine gemütliche Leseecke direkt unter dem Dachfenster einrichten, von der aus Sie nachts die Sterne und tagsüber die Wolken beobachten können. Ein einfacher Sessel und eine gute Lampe genügen.

Ein häufiger Fehler: Die Platzierung der Steckdosen wird stiefmütterlich behandelt. Denken Sie daran, dass Sie durch die Schrägen weniger hohe Wände haben. Planen Sie ausreichend Steckdosen in Bodennähe oder direkt im Boden, besonders wenn das Bett frei im Raum stehen soll. Auch Anschlüsse für Leseleuchten am Bett oder für eine smarte Steuerung der Dachfenster sollten von Anfang an mitgedacht werden.

- Steinwolle: Bietet exzellenten Brand- und Schallschutz und ist relativ preiswert. Rockwool ist hier ein bekannter Hersteller.
- Holzfaserdämmung: Eine ökologische Alternative (z.B. von Steico), die nicht nur im Winter wärmt, sondern auch einen hervorragenden sommerlichen Hitzeschutz bietet und feuchtigkeitsregulierend wirkt.
- Polyurethan (PUR/PIR): Hartschaumplatten, die bei geringer Dicke eine sehr hohe Dämmleistung erzielen – ideal, wenn jeder Zentimeter Raumhöhe zählt.


Der Kniestock, also der niedrige Wandbereich unter der Schräge, wird oft als verlorener Raum abgeschrieben. Ein fataler Fehler! Hier liegt enormes Potenzial. Mit maßgefertigten Schubladen auf Rollen, niedrigen Schränken oder offenen Regalen wird aus dem „toten“ Winkel wertvoller und leicht zugänglicher Stauraum. So bleibt der Rest des Raumes luftig und frei von wuchtigen Möbeln.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik kann eine gute Schalldämmung im Dach den Lärmpegel von starkem Regen von störenden 50 dB auf kaum wahrnehmbare 25 dB reduzieren.
Das Geräusch von Regen auf dem Dach kann romantisch oder nervtötend sein. Der Unterschied liegt in der Dämmung und der Wahl der Fenster. Moderne Dachfenster mit spezieller Schallschutzverglasung und eine Aufsparrendämmung sorgen dafür, dass Sie nur das sanfte Prasseln hören und nicht das Gefühl haben, in einer Blechtrommel zu schlafen.

Mut zur Farbe! Viele scheuen sich davor, in Räumen mit Schrägen dunkle Töne zu verwenden, aus Angst, der Raum könnte erdrückend wirken. Doch das Gegenteil kann der Fall sein: Streicht man die Wand hinter dem Bett und die dazugehörige Schräge in einem tiefen Blau, Anthrazit oder Waldgrün, entsteht ein wunderbarer Kokon-Effekt. Der Raum gewinnt an Tiefe und Geborgenheit. Kombinieren Sie dazu helle Holzböden und Textilien, um den Kontrast zu wahren.

Was ist besser: Gipskarton- oder Gipsfaserplatten?
Für den Trockenbau im Dachgeschoss sind beides gängige Optionen. Standard-Gipskartonplatten (z.B. von Knauf oder Rigips) sind günstiger und leichter zu verarbeiten. Gipsfaserplatten (wie Fermacell) sind jedoch deutlich robuster, schlagfester und bieten eine bessere Schalldämmung. An ihnen lassen sich auch leichtere Regale ohne spezielle Dübel befestigen. Für ein langlebiges und ruhiges Schlafzimmer ist die Investition in Gipsfaserplatten oft lohnenswert.

- Selbst durchgeführte Abbruch- und Entkernungsarbeiten.
- Streichen und Tapezieren in Eigenleistung.
- Kauf von Ausstellungsstücken oder B-Ware bei Fenstern und Türen.
Wichtig: Sparen Sie niemals an der Statik, der Dämmung oder der fachgerechten Installation der Dampfbremse. Das sind die unsichtbaren Helden Ihres Ausbaus, und Fehler hier werden später extrem teuer.


Sichtbare Holzbalken sind das Herzstück vieler Dachgeschosse. Statt sie zu verstecken, machen Sie sie zum Star des Raumes. Sandgestrahlte Balken bringen die natürliche Maserung wunderschön zur Geltung. Weiß lasierte Balken schaffen einen hellen, skandinavischen Look. Dunkel geölte oder gebeizte Balken sorgen für einen rustikalen oder industriellen Charme. Die Behandlung schützt nicht nur das Holz, sondern definiert den Stil des gesamten Raumes.

Hygge unterm Dach: Das dänische Lebensgefühl von Gemütlichkeit lässt sich perfekt im Dachgeschoss umsetzen. Denken Sie an viele weiche Textilien: eine grob gestrickte Wolldecke, Leinenbettwäsche, ein Schaffell auf dem Boden. Kombinieren Sie dies mit dem natürlichen Licht der Dachfenster, vielen Kerzen und warmweißen Lichtquellen. Helle Holztöne und dezente Farben runden die Wohlfühlatmosphäre ab.

Der Ausbau eines Dachbodens ist eine der nachhaltigsten Methoden, um neuen Wohnraum zu schaffen. Er verdichtet den urbanen Raum nach innen und vermeidet die Versiegelung neuer Grünflächen.

Ist eine Klimaanlage Pflicht?
Nicht unbedingt. Bevor Sie in ein stromfressendes Klimagerät investieren, schöpfen Sie andere Möglichkeiten aus. Neben dem bereits erwähnten außenliegenden Hitzeschutz ist eine gezielte Nachtlüftung entscheidend. Öffnen Sie die Dachfenster und ein Fenster in einer unteren Etage komplett, um einen Kamineffekt zu erzeugen, der die warme Luft nach oben abzieht und kühle Nachtluft ansaugt. Ein Deckenventilator kann diesen Effekt unterstützen und für eine angenehme Brise sorgen.

- Eine breite, tiefe Fensterbank aus Holz, die als Sitzgelegenheit oder Leseecke dient.
- Ein flaches, langes Sideboard, das exakt unter der niedrigsten Stelle der Schräge Platz findet.
- Ein Bett-Kopfteil, das direkt in die Wandverkleidung integriert ist.
Solche kleinen, durchdachten Details verleihen dem Raum eine persönliche Note und maßgeschneiderte Funktionalität.


Denken Sie über den Standard hinaus. Statt mehrerer einzelner Dachfenster kann eine Kombination aus Panoramafenstern oder ein sogenannter Lichtfirst eine spektakuläre Wirkung erzielen. Diese Lösungen fluten den Raum förmlich mit Licht und schaffen ein fast atelierartiges Gefühl. Smarte Modelle lassen sich per App steuern und schließen bei Regen automatisch – ein Hauch von Luxus, der den Wohnkomfort enorm steigert.

Wichtiger Punkt: Ein gesundes Raumklima. Ein gut gedämmtes und abgedichtetes Dachgeschoss benötigt ein durchdachtes Lüftungskonzept, um Feuchtigkeit abzuführen und frische Luft zuzuführen. Dies kann über regelmäßiges Stoßlüften oder, noch komfortabler, über fensterintegrierte Lüftungselemente oder eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung erfolgen. Das beugt Schimmel vor und sorgt für einen erholsamen Schlaf.

„Der Wert einer Immobilie wird heute nicht mehr nur in Quadratmetern gemessen, sondern in der Qualität des Raumes. Ein gut ausgebautes Dachgeschoss steigert beides.“ – Zitat eines Immobilienexperten

Lassen Sie die Wände atmen. Bei der Wahl der Innenverkleidung und der Farbe können Sie einen großen Beitrag zum Raumklima leisten. Kalk- oder Lehmputze an den geraden Wänden sind diffusionsoffen, das heißt, sie können Luftfeuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Kombiniert mit Silikatfarben schaffen Sie eine atmungsaktive Oberfläche, die das Risiko von Schimmelbildung auf natürliche Weise reduziert und für ein angenehmes Wohngefühl sorgt.
Vergessen Sie nicht den Weg nach oben. Die Treppe zum neuen Schlafzimmer ist mehr als nur ein funktionales Element; sie ist der erste Eindruck. Eine platzsparende Wendeltreppe aus Metall kann einen modernen, industriellen Akzent setzen. Eine klassische Holztreppe wirkt wärmer und einladender. Wichtig ist, dass sie sicher und bequem begehbar ist und stilistisch zum Rest des Hauses passt. Manchmal muss für eine neue, komfortable Treppe ein Teil der darunterliegenden Decke geöffnet werden – ein Punkt, der früh in der Planung berücksichtigt werden muss.




