Kalt duschen: Vor- und Nachteile für Ihre Gesundheit
Eine kalte Dusche am Morgen ist eine ziemlich unangenehme Art, den Tag zu beginnen. Dennoch haben sich viele dazu verleiten lassen, weil das Eintauchen in kaltes Wasser angeblich viele Vorteile für die körperliche und geistige Gesundheit mit sich bringt. Welche sind diese und gibt es auch eventuelle Nachteile, wenn Sie kalt duschen, erfahren Sie im Folgenden.
Inhaltsverzeichnis
Kalte Dusche gegen schlechte Laune
Ersetzen Sie den Morgenkaffee durch eine kalte Dusche. Das ist der beste Wachmacher!
Was passiert mit Ihrem Körper, wenn Sie kalt duschen? Wir erklären 5 Vorteile und 4 potenzielle Nachteile dieses wachsenden Gesundheitstrends.
Kaltbaden: Wie gesund ist eigentlich, ins eisige Wasser einzutauchen?
Kalt duschen – Was sagt die Wissenschaft?
Kaltes Duschen wirkt sich auf das Kreislaufsystem aus, d. h. auf das Netzwerk von Organen und Gefäßen, die den Fluss von Blut, Nährstoffen, Hormonen und Sauerstoff im Körper regulieren. Der Schock des kalten Wassers auf der Haut löst eine Kampf- oder Fluchtreaktion aus. Die Nebennieren pumpen zusätzlich Epinephrin (Adrenalin) und andere Stresshormone aus. Sie bewirken, dass sich die Blutgefäße, die die Haut versorgen, verengen, wodurch die Wärme gespeichert wird und das Herz härter arbeiten muss.
Eine erhöhte Herzfrequenz ist zwar keine gute Idee, wenn Sie unter Bluthochdruck oder anderen Herz-Kreislauf-Problemen leiden, aber die meisten Menschen stellen fest, dass diese Kampf-oder-Flucht-Reaktion dank der zahlreichen Endorphine, die sie auslöst, ein höheres Maß an Wachsamkeit und allgemeinem Wohlbefinden erzeugt.
Dennoch sollten Sie immer mit Vorsicht vorgehen und Ihren Arzt konsultieren, bevor Sie so eine extreme Körperbehandlung beginnen.
Nehmen Sie die Herausforderung an?
Kalt duschen – Welche sind die Vor- und Nachteile?
Immunsystem stärken
Kalte Duschen und Eisbäder verursachen oxidativen Stress für das Nervensystem, was mit der Zeit die Fähigkeit des Körpers, sich an Stress anzupassen, verbessern kann.
Studien zeigen, dass das Eintauchen in kaltes Wasser dem Körper helfen kann, schneller zu heilen, insbesondere nach einer intensiven sportlichen Betätigung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Profisportler Eisbäder nutzen, um die Erholung der Muskeln zu beschleunigen.
Da mehr Blut zum Herzen und zu den inneren Organen fließt, kann das Lymphsystem Stoffwechselabfälle leichter abtransportieren und den Körper mit den benötigten Nährstoffen versorgen.
Leistungsfähiger werden
Wenn kaltes Wasser auf den Körper trifft, löst dieser Schock eine tiefe Atmung aus. Mit jedem tiefen Atemzug nehmen Sie mehr Sauerstoff auf. Dieser Sauerstoffschub kann dazu führen, dass Sie sich energiegeladener und konzentrierter fühlen. Mehr Sauerstoff heißt auch mehr Energie.
Die Wissenschaft bestätigt diese Behauptung: Eine erhöhte Herzfrequenz setzt nicht nur einen Strom von Blut und Adrenalin im ganzen Körper frei, sondern das Gehirn erhält auch zusätzlichen Sauerstoff, da der Körper Blut aus den äußeren Blutgefäßen in tiefere Gefäße umleitet.
Die Überwindung ist groß, aber es lohnt sich!
Selbstdisziplin fördern
Die Fähigkeit, morgens als Erstes unter die kalte Dusche zu gehen, fördert die Selbstdisziplin und die körperliche Belastbarkeit.
Wenn Sie aus Ihrer Komfortzone heraustreten und sich der Angst – oder zumindest dem Unbehagen – stellen, in eiskaltes Wasser einzutauchen, stärken Sie Ihren Geist und Ihren Körper. Ob Sie es jeden Tag tun oder nicht, ist nicht so wichtig wie die Erkenntnis, dass Sie ein neues Maß an Selbstkontrolle und Entschlossenheit erlangen, das Ihnen in allen Lebensbereichen zugute kommt.
Stress abbauen
Selbst wenn es sich nur um eine kurze kalte Dusche handelt, zeigt die Forschung, dass die Einwirkung kalter Temperaturen auf den Körper den Harnsäurespiegel senken und die Produktion von Glutathion ankurbeln kann, einem starken Antioxidans, das hilft, oxidativen Stress zu reduzieren.
Nach regelmäßigen kalten Duschen werden Sie mehr Energie haben und sich weniger depressiv fühlen
Depressionen lindern
Die Haut hat mehr Kälterezeptoren als warme, was bedeutet, dass eine warme Dusche die Stimmung nicht annähernd so stark beeinflusst wie eine kalte Dusche. Laut einer Studie aus dem Jahr 2008 kann eine kalte Dusche „eine überwältigende Menge an elektrischen Impulsen von den peripheren Nervenenden an das Gehirn senden, was zu einer antidepressiven Wirkung führen könnte.“
Aus welchen Gründen sollten Sie nicht kalt duschen?
Kalte Duschen sind keineswegs ein Allheilmittel für alle Beschwerden. Es gibt gute Gründe, die gegen eine kalte Dusche sprechen.
Wach machen
Halten Sie eine kalte Dusche vor dem Schlafengehen für eine gute Idee? Falsch gedacht. Die anregende körperliche und geistige Wirkung einer kalten Dusche ist genau die Art von Muntermacher, die Sie vor dem Arbeitstag brauchen, aber nicht so sehr nach Einbruch der Dunkelheit. Heben Sie sich die kalten Temperaturen für den Morgen auf und bleiben Sie bei einer entspannenden warmen Dusche, damit Sie leicht einschlafen können.
Kaltes Wasser macht den Körper wach und munter
Krank machen
Sollte man kalt duschen, wenn man krank ist? Wahrscheinlich nicht. Es gibt zwar Untersuchungen, die zeigen, dass kalte Duschen zu weniger Krankheitstagen führen, aber der plötzliche Temperaturabfall kann das Immunsystem belasten, ganz zu schweigen davon, dass es verschiedene Arten von Krankheiten und unzählige Variablen gibt, die von Person zu Person zu berücksichtigen sind. Gehen Sie lieber auf Nummer sicher und bleiben Sie bei einer normalen warmen Dusche.
Nicht entspannend sein
Im Gegensatz zu einer warmen Dusche ist das Eintauchen in eine eiskalte Dusche keine entspannende Situation, auch wenn Sie sich danach noch so gut fühlen mögen.
Schädlich für Menschen mit Herzproblemen sein
Zusätzliches Adrenalin stört den gleichmäßigen Rhythmus des Herzens. Während dies für jemanden mit einer guten kardiovaskulären Gesundheit normalerweise kein Problem darstellt, könnte es für jemanden, der bereits zu Herzrhythmusstörungen neigt, problematisch sein.
Wenn Sie unter Bluthochdruck oder einer anderen Herzerkrankung leiden, sollten Sie jedoch nicht kalt duschen, ohne vorher Ihren Arzt zu konsultieren.
Kalt duschen – Den ersten Schritt machen
Möchten Sie von den Vorteilen einer kalten Dusche profitieren, dann sollten langsam und vorsichtig vorgehen. Beginnen Sie mit einer normalen warmen Dusche und schalten Sie in den letzten 30-60 Sekunden auf kalt, um die belebenden Wirkung des kalten Wasser zu „genießen“.
In diesem Video bekommen Sie weitere Tipps für einen sanften Einstieg
Wagen Sie sich, kaltes Duschen selbst zu testen!
Quellen: