Wasser enthärten: Warum eine Enthärtung sinnvoll ist
Warum eine Enthärtung des Leitungswassers sinnvoll ist
Das Leitungswasser ist ständig im Einsatz: Obst und Gemüse wird gewaschen, Töpfe werden damit gefüllt und sogar als Trinkwasser eignet es sich. In Deutschland ist dies möglich, da die Trinkwasserverordnung seit 2001 einen genauen Blick auf die Qualität des Leitungswassers wirft. Dennoch zeigt sich, dass das Wasser aus den Leitungen häufig einen hohen Kalkanteil aufweist. Hier hilft nur eine Enthärtung.
Tatsächlich leiden 75 Prozent der deutschen Haushalte unter diesem Phänomen. Zwar ist der Stoff nicht gefährlich oder gesundheitsgefährdend, doch Kalk kann den Geschmack des Wassers beeinflussen und sogar den Verschleiß von Elektrogeräten vorantreiben.
Haben auch Sie die weißen Rückstände in Ihrem Wasser bemerkt? Im folgenden Artikel informieren wir Sie über hartes Wasser und zeigen Ihnen, wie Sie dagegen vorgehen können.
Das sollten Sie über hartes Wasser wissen
Hartes Wasser entsteht dort, wo der Anteil von Kalkgestein im Boden sehr hoch ist. Dementsprechend zeichnet sich hartes Wasser durch einen hohen Kalkgehalt aus. Dennoch ist dies nicht der einzige Indikator für den Härtegrad. Andere Elemente wie Calcium- und Magnesium-Ionen tragen ebenfalls dazu bei, dass das Wasser verhärtet. Auch die Relation zwischen Kalk und Kohlensäure spielt eine große Rolle.
Die Wasserhärte wird gerne als Faktor für die Qualität des Wassers herangezogen. Tatsächlich handelt es sich jedoch eher um eine persönliche Präferenz, ob man lieber weiches oder hartes Wasser verwenden und trinken möchte. Denn durch die Trinkwasserverordnung wird sichergestellt, dass keine Gefahr von der lebensspendenden Flüssigkeit ausgeht.
Daran erkennen Sie hartes Wasser
Einmal im Jahr klingeln die Wasserversorgungsunternehmen an den Haustüren der Verbraucher und stellen den Härtegrad des Wassers fest. Die Unternehmen sind per Gesetz dazu verpflichtet und stellen die Informationen in Millimol Calciumcarbonat pro Liter zur Verfügung:
- Weiches Wasser: unter 1,5 mmol/l,
- Mittlers Wasser: zwischen 1,5 und 2,5 mmol/l
- Hartes Wasser: ab 2,5 mmol/l
Mit einigen Tipps und Tricks kann man aber auch ohne Messgeräte Rückschlüsse auf die Härte ziehen. So zeigen sich beispielsweise Kalkablagerungen an Wasserhähnen oder am Topf- oder Wasserkocherboden nach dem Kochen. Wer sein Wasser richtig enthärten möchte, muss allerdings nicht den exakten Härtegrad seines Wassers kennen.
Wie kann man stark kalkhaltiges Wasser entkalken?
Es gibt viele verschiedene Verfahren, um die Wasserhärte zu beeinflussen. So kann zum Beispiel eine Wasserenthärtungsanlage im Haus installiert werden, um Rohre und Haushaltsgeräte vor Kalkablagerungen zu schützen. Darüber hinaus eignen sich auch verschiedene Filter wie Kannen-, Kohlewasser- oder Ionenwasserfilter zur Enthärtung. Weiterhin ist es möglich, das Leitungswasser mit destilliertem Wasser zu mischen. Als Hausmittel hat sich Natron bewährt. Dem kochenden Leitungswasser muss lediglich eine Messerspitze Natron hinzugefügt werden, um den Kalkgehalt zu senken.
Esoterische Wasseraufbereitung – besser nicht
Viele Menschen setzen auch auf esoterische Verfahren, um gegen die Kalkablagerungen vorzugehen. Die angebotenen Methoden und Mittel werben mit einer “Energetisierung” oder “Vitalisierung” des Wassers und sind preislich sehr hoch angesetzt. Jedoch konnte bis heute nicht nachgewiesen werden, dass diese Vorgehensweise auch zum Erfolg führt. Aus diesem Grund warnt die Verbraucherzentrale vor der esoterischen Wasseraufbereitung und rät, lieber auf herkömmliche Methoden zurückzugreifen.
Welche Vor- und Nachteile gehen mit der Enthärtung des Wassers einher?
Da die Enthärtung des Wassers Geschmackssache ist, fragen sich viele Verbraucher, ob es wirklich nötig ist, Schritte gegen hartes Wasser einzuleiten. Es gibt Punkte, die dafür und dagegen sprechen.
Vorteile
Zu den Pluspunkten der Enthärtung gehören unter anderem:
- Reduzierung der Kalkablagerungen
- Handeln im Sinne der Umwelt: Reinigungsmittel kommen seltener zum Einsatz und die Elektrogeräte besitzen eine höhere Lebensdauer.
- besserer Geschmack
Nachteile
Zu weiches Wasser birgt auch Nachteile: Wenn sich der Bedarf an Reinigungsmitteln – sowohl für den Haushalt als auch für den Körper – reduziert, man aber dennoch die übliche Menge verwendet, können sich schon bald statt Kalk unschöne Reinigungsmittel- und Seifenreste in Küche und Bad wiederfinden.
Darüber hinaus enthält hartes Wasser eine große Menge an Mineralien, die sich positiv auf die Gesundheit des Menschen auswirken. Calcium fördert das Knochenwachstum und die Reizübertragung des Nervensystems. Magnesium stärkt die Spannungskraft der Muskeln. Allerdings lassen sich diese Mineralstoffe auch über die Nahrung aufnehmen.