Immun-Booster aus der Tasse: Was wirklich hilft, wenn der Hals kratzt

von Julia Steinhoff
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Ganz ehrlich? Vergiss die Wundermittel. In all den Jahren, in denen ich mich mit natürlichen Wegen zur Gesundheitsstärkung befasse, habe ich eins gelernt: Die solidesten Ergebnisse kommen von den Grundlagen, nicht von komplizierten Tricks. Das gilt für ein gutes Stück Handwerk genauso wie für unseren Körper.

Gerade wenn die Erkältungszeit losgeht, wimmelt es nur so von Artikeln über Getränke, die Viren angeblich über Nacht aus dem System spülen. Das ist, pardon, Unsinn. Die Vorstellung, man könne ein Virus einfach mit einem Liter Tee in den Magen spülen, wo die Säure es dann erledigt, ist eine nette Geschichte, aber so läuft das leider nicht. Sobald sich so ein ungebetener Gast an unseren Schleimhautzellen festgesetzt hat, lässt er sich nicht mehr so leicht wegscheuchen.

Deshalb gibt’s hier Klartext. Das hier ist keine Liste von Zaubertränken, sondern ehrliches Handwerk für deine Gesundheit. Wir schauen uns an, was dein Körper wirklich braucht, um seine Abwehr aufrechtzuerhalten – und wie wir ihn mit klug gewählten Getränken sinnvoll unterstützen können.

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Das Fundament: Warum genug Trinken wichtiger ist als jeder Super-Tee

Stell dir deine Schleimhäute in Nase und Rachen wie den Burggraben deiner persönlichen Festung vor. Sie sind die erste Barriere gegen alles, was da so reingeflogen kommt. Damit diese Barriere funktioniert, muss sie feucht sein.

Eine gesunde, gut durchfeuchtete Schleimhaut produziert einen feinen Film, der Staub, Pollen und eben auch Viren einfängt. Winzige Flimmerhärchen transportieren diesen „Müll“ dann wie ein Förderband ab. Kommt dieses System zum Erliegen, weil du zu wenig getrunken hast und die Heizungsluft alles austrocknet, wird der Schleim zäh. Das Förderband stoppt. Und schon haben die Eindringlinge leichtes Spiel.

Die oft genannten 1,5 Liter pro Tag sind ein guter Startpunkt. Aber Achtung! Sobald du krank bist oder sogar Fieber hast, verliert dein Körper deutlich mehr Flüssigkeit. Peil dann mal eher 2,5 bis 3 Liter an. Das hilft nicht nur den Schleimhäuten, sondern hält auch dein Lymphsystem in Schwung – die körpereigene Müllabfuhr, die ebenfalls auf ausreichend Flüssigkeit angewiesen ist, um Abfallstoffe abzutransportieren.

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Die Werkzeugkiste für dein Wohlbefinden: Richtig trinken & zubereiten

Es geht nicht nur darum, was wir trinken, sondern auch wie. Das richtige Werkzeug und die korrekte Technik machen den Unterschied.

Nummer 1: Gutes, altes Wasser

Ja, es ist unspektakulär, aber Wasser ist und bleibt die Basis. Am besten stilles Wasser oder Leitungswasser. Kleiner Tipp aus der Praxis: Trink es nicht eiskalt. Dein Körper muss extra Energie aufwenden, um das kalte Wasser auf Körpertemperatur zu bringen. Lauwarmes oder zimmertemperiertes Wasser wird viel besser aufgenommen. Stell dir morgens einfach eine große Kanne auf den Schreibtisch – so vergisst du es nicht.

Kräutertees: Omas Apotheke, aber richtig genutzt

Kräutertees sind fantastisch, aber die meisten machen einen entscheidenden Fehler: Wasserkocher an, Beutel rein, ewig ziehen lassen. So entweichen die wertvollsten Inhaltsstoffe – die ätherischen Öle – mit dem Dampf.

So geht’s richtig:

  • Wasser kochen, aber dann kurz warten, bis es nicht mehr sprudelt (ca. 95°C).
  • Kräuter (etwa 1-2 TL pro Tasse) in die Tasse geben und mit dem heißen Wasser übergießen.
  • Und jetzt der wichtigste Schritt: Sofort abdecken! Ein kleiner Teller auf der Tasse genügt. Das hält die flüchtigen ätherischen Öle da, wo sie hingehören: in deinem Tee.
  • Je nach Kraut 5-10 Minuten ziehen lassen. Danach wird’s oft bitter.
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Gut zu wissen: Für Teekräuter in Arzneibuchqualität aus der Apotheke musst du zwar etwas tiefer in die Tasche greifen – rechne mal mit 5€ bis 8€ für eine 100g-Tüte – aber die sind auf ihren Wirkstoffgehalt geprüft und die Investition lohnt sich absolut. So eine Tüte reicht außerdem ewig.

Meine Top 4 für die Erkältungszeit:

  • Thymian: Mein persönlicher Held bei Husten. Löst den Schleim, beruhigt die Bronchien und wirkt antibakteriell. Allein der Duft macht schon die Nase frei.
  • Salbei: Der Klassiker bei Halsschmerzen. Nicht nur trinken, sondern auch Gurgeln! Quick-Win bei Halskratzen: Heute Abend vor dem Schlafen mal 30 Sekunden mit lauwarmem Salbeitee gurgeln. Wirkt oft Wunder.
  • Linden- & Holunderblüten: Die traditionellen „Schwitz-Tees“ bei Fieber. Sie helfen dem Körper, die Temperatur zu regulieren und die Erkältung quasi rauszuschwitzen.

Ach ja, und die Frage, die immer kommt: Kann man die Tees mischen? Aber klar! Eine Mischung aus Thymian und Salbei ist zum Beispiel ein super Allrounder, wenn Hals und Bronchien gleichzeitig zwicken.

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Brühen: Wärme und Nährstoffe für den Bauch

Wenn der Appetit flöten geht, ist eine gute Brühe unbezahlbar. Sie liefert Flüssigkeit, Elektrolyte (Salze!) und Nährstoffe, ohne den Magen zu belasten.

Die klassische Hühnerbrühe ist nicht umsonst so berühmt. Lang gekocht liefert sie Stoffe, die entzündungshemmend wirken können. Aber wer hat schon Zeit, stundenlang am Herd zu stehen?

Zeit-Spar-Hack für Gestresste: Kauf eine hochwertige Bio-Hühner- oder Gemüsebrühe im Glas (nicht den Brühwürfel!). Erwärme sie und pimp sie in 5 Minuten mit einer frisch gepressten Knoblauchzehe, ein paar Scheiben Ingwer und frischer Petersilie. Das ist fast genauso gut und unendlich besser als nichts.

Praktische Helfer für den Alltag

Wissen ist gut, Umsetzung ist besser. Hier ein paar einfache Rezepte, die sich bewährt haben.

  • Ingwerwasser: Ein paar Scheiben frischen Bio-Ingwer (da kann die Schale dranbleiben) mit heißem Wasser übergießen, 10-15 Minuten ziehen lassen. Ich nehme meist so 3-4 daumendicke Scheiben auf einen Liter. Dazu ein Spritzer Zitrone und etwas Honig. Aber Achtung, der klassische Honig-Fehler: Gib den Honig erst dazu, wenn das Wasser auf Trinktemperatur (unter 40°C) abgekühlt ist! Bei höheren Temperaturen gehen die wertvollen antibakteriellen Enzyme kaputt. Du kannst dir übrigens auch morgens eine große Thermoskanne für den ganzen Tag vorbereiten.
  • Goldene Milch: Ein fantastisches, entzündungshemmendes Getränk. Statt jedes Mal alles neu zusammenzurühren, hier ein Profi-Tipp: Mach dir eine Paste auf Vorrat! Mische dafür in einem kleinen Schraubglas 4 EL Kurkumapulver, 1 TL gemahlenen schwarzen Pfeffer, 1 TL Zimt und 1 TL gemahlenen Ingwer mit ca. 100 ml Wasser. Kurz aufkochen, bis eine dicke Paste entsteht, und dann 3 EL Kokosöl unterrühren. Diese Paste hält sich im Kühlschrank wochenlang. Für eine Tasse Goldene Milch einfach einen Teelöffel davon in warmer (Pflanzen-)Milch auflösen. Einfacher geht’s nicht!

Und was ist mit Säften? Ein kleines Glas frisch gepresster Orangensaft ist okay. Aber sieh Säfte eher als Genussmittel, nicht als Durstlöscher. Sie enthalten viel Fruchtzucker und kaum Ballaststoffe. Bei Smoothies gilt: Mindestens die Hälfte sollte grünes Blattgemüse sein, nicht nur Obst.

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Wenn’s gezielter sein soll: Husten ist nicht gleich Husten

Manchmal braucht man etwas Spezifischeres. Ein trockener, bellender Reizhusten nervt auf eine ganz andere Weise als ein produktiver, verschleimter Husten.

  • Bei Reizhusten sind Kräuter mit Schleimstoffen dein Freund. Sie legen sich wie ein Schutzfilm auf die gereizten Stellen. Denk an Spitzwegerich oder Eibischwurzel.
  • Bei festsitzendem Schleim brauchst du Helfer, die das Ganze lösen, sogenannte Expektoranzien. Hier sind Thymian oder Schlüsselblumenwurzel die erste Wahl.

Das zeigt, dass ein genauer Blick oft mehr bringt als eine pauschale Empfehlung. Wenn du unsicher bist, frag aber lieber in der Apotheke oder bei einem Heilpraktiker nach, bevor du wild experimentierst.

Das Wichtigste zum Schluss: Grenzen kennen

Ehrliches Handwerk bedeutet auch, zu wissen, wann man einen Profi rufen muss. Nichts von alledem hier ist ein Ersatz für eine ärztliche Behandlung.

Geh bitte unbedingt zum Arzt, wenn:

  • du hohes Fieber (über 39°C) hast, das länger als zwei Tage anhält.
  • du starke Schmerzen, Atemnot oder ein extremes Krankheitsgefühl hast.
  • sich nach einer Woche einfach nichts bessert.
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Und noch was zur Alkohol-Lüge: Die Idee, ein Grog oder ein Schnaps würde die Viren im Rachen abtöten, ist brandgefährlich. Alkohol schwächt dein Immunsystem, entzieht dem Körper Wasser und belastet die Leber. Also: Finger weg davon, wenn du gesund werden willst!

Ein starkes Immunsystem baust du nicht an einem Wochenende auf. Es ist das Ergebnis von gutem Schlaf, ausgewogener Ernährung, Bewegung an der frischen Luft und einem gesunden Umgang mit Stress. Die Getränke hier sind wertvolle Werkzeuge, um dich auf diesem Weg zu unterstützen. Nutze sie mit Verstand. Bleib achtsam. Dann bist du bestens gerüstet.

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Was macht Omas Hühnersuppe eigentlich so wirksam?

Es ist mehr als nur warme Flüssigkeit und Nostalgie. Eine langsam gekochte Hühnerbrühe, idealerweise aus einer Karkasse vom Bio-Huhn, setzt die Aminosäure Cystein frei. Diese wirkt entzündungshemmend und hilft, den Schleim in den Atemwegen zu verflüssigen. Das aus den Knochen gelöste Kollagen und die Gelatine beruhigen zudem die Darmschleimhaut, wo ein Großteil unseres Immunsystems sitzt. Das Gemüse liefert Vitamine – das ist ehrliche, wirksame Hausmannskost in ihrer besten Form.

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Schluss mit Diät-Frust: Dein ehrlicher Werkzeugkasten für eine bessere Ernährung

Der Scharfstoff Gingerol im Ingwer hat nachweislich entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften, die mit denen von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) vergleichbar sind.

Das bedeutet, dass ein starker Ingwertee nicht nur die Durchblutung anregt und von innen wärmt, sondern auch aktiv dazu beitragen kann, das Kratzen im Hals und Gliederschmerzen zu lindern. Für maximale Wirkung frische Ingwerwurzel in Scheiben schneiden oder reiben und mindestens 10 Minuten in heißem, nicht mehr kochendem Wasser ziehen lassen.

Getränke gegen Corona ein grüner Smoothie gesund schmeckt lecker

Der heimliche Gegenspieler: Zucker. Gerade wenn wir uns schlapp fühlen, greifen wir gern zu süßen Getränken. Doch raffinierter Zucker kann Entzündungsprozesse im Körper fördern – genau das, was man bei einer beginnenden Erkältung nicht braucht. Er schwächt kurzfristig die Aktivität der weißen Blutkörperchen, unserer Immunpolizei. Statt den Tee mit Haushaltszucker zu süßen, lieber zu einem Teelöffel hochwertigem Manuka-Honig greifen, der für seine antibakteriellen Eigenschaften bekannt ist, oder die natürliche Süße von Früchten im Smoothie genießen.

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Glühwein ist ein altes Heißgetränk, das uns an kalten Wintertagen wärmt

Nicht jeder Smoothie ist ein Helfer. Ein kleiner Vergleich zeigt, worauf es ankommt:

Die süße Fruchtbombe: Viel Banane, Mango und Orangensaft. Schmeckt lecker, treibt aber den Blutzuckerspiegel in die Höhe und liefert wenig Nährstoffdichte jenseits von Vitamin C.

Der grüne Kraftprotz: Eine Basis aus Spinat oder Grünkohl, Beeren (reich an Antioxidantien), ein Löffel Nussmus für gesunde Fette und etwas Avocado für die Cremigkeit. Ein Hochleistungsmixer wie der Vitamix schließt die Pflanzenzellen optimal auf und macht die Nährstoffe maximal verfügbar.

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Wenn es um Beruhigung und sanfte Unterstützung geht, sind Kräutertees unschlagbar. Sie hydrieren nicht nur, sondern bringen auch gezielte Wirkstoffe in die Tasse, die den Körper entlasten.

  • Salbei: Der Klassiker bei Halsschmerzen. Seine ätherischen Öle wirken desinfizierend direkt im Rachenraum.
  • Kamille: Wirkt entzündungshemmend, krampflösend und beruhigt die Nerven – ideal für eine erholsame Nacht.
  • Thymian: Ein exzellenter Hustenlöser. Er hilft, festsitzenden Schleim zu lösen und die Bronchien zu entspannen.

Manchmal ist die beste Medizin das Gefühl von Geborgenheit. Eine dampfende Tasse Goldene Milch, hergestellt aus warmer Pflanzenmilch (Hafer oder Mandel), Kurkuma, einem Hauch Ingwer, Zimt und einer Prise schwarzem Pfeffer, ist wie eine wärmende Umarmung von innen. Das Curcumin im Kurkuma ist ein starker Entzündungshemmer, dessen Wirkung durch den Pfeffer potenziert wird. Es ist ein Ritual, das den Körper nährt und die Seele tröstet.

Julia Steinhoff

Meine Interessen für Design haben im großen Teil meine berufliche Laufbahn bestimmt. Zuerst habe ich einen Hochschulabschluss in Journalistik (BJO) an der Universität Hannover erworben, wo ich anschließend ein Magisterstudium in Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm (MTV) gemacht habe. Gleich nach diesem Studium habe ich meine Arbeitskarriere als Journalistin bei verschiedenen Medien begonnen. Im Jahr 2017 habe ich ein interessantes Arbeitsangebot von Freshideen.com erhalten und es sofort angenommen. So hat meine Karriere bei Freshideen begonnen. Als Online-Autorin schreibe ich seit Jahren spannende Artikel über Innendesign, Outdoor-Gestaltung, Dekoration, Mode und Lifestyle. Genau in diesen Themenbereichen liegen auch meine beruflichen Interessen. Ich bemühe mich ständig darum, unsere Leser/innen über die Neuigkeiten und die letzten Trends im Interieur und Exterieur zu informieren und sie zu neuen kreativen Projekten zu motivieren. In meiner Freizeit gehe ich gern schwimmen, jogge oder spiele Tennis. Natürlich finde ich auch Zeit für Bücher lesen und fernsehen.