Aminosäuren – die unverzichtbaren Kraftpakete für Ihre Gesundheit
Bei Aminosäuren handelt es sich um organische Verbindungen, die im Körper ganz bestimmte, lebenswichtige Funktionen wahrnehmen. Damit sämtliche Stoffwechselprozesse und der Muskelaufbau reibungslos ablaufen, muss eine ausreichende Versorgung gewährleistet sein. Doch welche Aufgaben nehmen die Aminos genau wahr und gibt es eine Möglichkeit, den Körper bei der Aufnahme zu unterstützen? Die Antworten liefert dieser Beitrag.
Aminos – kleine Kraftpakete für den Körper
Kohlenhydrate, Fette und Proteine sind die Hauptnährstofflieferanten für den menschlichen Körper. Während Kohlenhydrate Energie für Körper und Geist liefern, nehmen Proteine eine Reihe weiterer lebenswichtiger Aufgaben wahr. Proteine sind bei der Infektabwehr im Einsatz. Daneben weisen Haut, Haare, Bindegewebe und Muskelfasern hohe Anteile an Protein auf.
Der Hauptspeicher für Proteine ist die Muskulatur. Dort wirken sie nicht als Energieträger, sondern vielmehr als Baustoff. Proteine setzen sich zusammen aus Aminosäuren. Diese kleinen Bausteine enthalten Stickstoff (chemisch N), was sie in die Lage versetzt, verschiedene Gewebestrukturen zu bilden. Aminos wirken zudem als Vorstufe von Enzymen, Neurotransmittern und Hormonen. Kurz gesagt, würden sämtliche Stoffwechselvorgänge ohne die kleinen Powerpakete zum Erliegen kommen.
Der Körper ist in der Lage aus den rund 20 verschiedenen Aminiosäureverbindungen, bei denen es sich um kettenartige Gebilde handelt, etwa 50.000 verschiedene Eiweißstoffe herzustellen. Unterschiedenen wird zwischen essentiellen und nicht-essentiellen Proteinbausteinen. Die acht essentiellen Aminosäuren kann der Körper nicht selbst herstellen. Hier ist eine ausreichende Zufuhr über die Nahrung erforderlich, damit Körper und Geist leistungsfähig bleiben.
Die acht essentiellen Aminos im Portrait
Jeder einzelne dieser essentiellen Proteinbausteine nimmt verschiedene Aufgaben wahr, aus denen ersichtlich wird, warum eine optimale Aminosäureversorgung einen wichtigen Beitrag zu einer ganzheitlichen Gesundheit leisten kann:
- Isoleucin: Mit diesem Proteinbaustein werden gezielt Muskelproteine aufgebaut. Isoleucin spielt eine wichtige Rolle beim Erhalt der Muskulatur und der Regeneration nach einer Belastung – zum Beispiel nach dem Sport. Außerdem hilft Isoleucin dabei, den Hormonhaushalt zu regulieren.
- Leucin: Dieser Stoff kümmert sich um die Insulinausschüttung. Dadurch reguliert sich der Blutzuckerspiegel und die anderen Proteinbausteine können schneller von den Muskelzellen aufgenommen werden. Leucin hat zudem eine Stress-reduzierende Wirkung, da es verhindert, dass der Körper das Stresshormon Cortisol in zu hohen Mengen ausschüttet.
- Lysin: Bei einem Lysinmangel kann es zu Haarausfall oder Haarbruch, brüchigen Nägeln sowie spröder Haut kommen. Auch für ein stabiles Immunsystem spielt Lysin eine wichtige Rolle.
- Methionin: Methionin hilft dem Körper dabei, Schwermetalle auszuschütten und ist somit ein natürliches Detox. Neben der Entgiftung ist Methionin an der Herstellung des Hormons Adrenalin beteiligt. Wichtig für Sportler: Methionin sorgt auch für das Vorhandensein von Kreatin, der eine Rolle bei der Muskelkontraktion
- Phenylalanin: Diese Substanz ist an der Herstellung von Tyrosin, einem weiteren Proteinbaustein, beteiligt. Das Zusammenspiel von Phenylalanin und Tyrosin reguliert Blutzucker und Blutdruck. Außerdem haben die Stoffe eine positive Wirkung auf die allgemeine Leistungsfähigkeit.
- Threonin: Harnsäurestoffwechsel und Wachstumsprozesse gehen auf das Konto von Threonin. Die Substanz ist zudem beteiligt an Aufbau und Bildung von Gewebe, Knochen und Zähnen. Damit Threonin im Körper seine volle Leistung bringen kann, müssen ausreichend Nährstoffe wie Magnesium sowie die Vitamine B3 und B6 vorhanden sein.
- Tryptophan: Einer der Ausgangsstoffe aus dem das die Stimmung aufhellende Serotonin gebildet wird, ist Tryptophan. Daneben ist Tryptophan eine Vorstufe von Vitamin B3, das wichtig für die Neubildung der Muskeln und Haare
- Valin: Aus Valin werden verschiedene Botenstoffe gebildet, die Informationen zwischen den Nervenzellen übertragen. Bei großer körperlicher Anstrengung wirkt Valin als Energiequelle und regt an, Somatropin auszuschütten. Damit wird der Fettabbau gefördert.
Diese Lebensmittel sind gute Aminosäurelieferanten
Grundsätzlich ist es möglich, alle essentiellen Aminosäuren über die verschiedenen Nahrungsmittel aufzunehmen.
Gute Quellen sind:
- Hähnchenfleisch
- Lachs
- Rindfleisch
- Hühnereier
- Käsesorten: Edamer, Emmentaler, Gouda
Doch auch, wer in seiner Ernährung auf tierische Produkte verzichtet, findet ausreichend Lebensmittel für eine Aminosäureversorgung. Grünes Gemüse wie Brokkoli, Feldsalat und Spinat sollten regelmäßig auf den Speiseplan. Ideal ist es, wenn Salate mit einem Topping aus Mungobohnen, anderen Sprossen oder Hanfsamen serviert werden. Zum Snacken für das Aminosäureprofil eignen sich Mandeln, Erdnüsse und Cashewkerne.
Gute Lieferanten pflanzlichen Ursprungs sind:
- Hirse
- Buchweizen
- Weizenkleie
- Vollkornbrot
- Linsen
- Erbsen
- Sojabohnen
- Kichererbsen
Das Aminosäureprofil muss stimmen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt klare Empfehlungen für die tägliche Aminosäurenaufnahme ab. In einem groß angelegten Report werden beispielsweise 30 mg Leucin oder 20 mg Isoleucin pro Tag empfohlen. Damit der Körper die optimale Versorgung bekommt, sollte das Aminosäureprofil ausgeglichen sein. Denn die kleinen Kraftpakete setzen auf Teamarbeit, um stark zu sein. Sie verzweigen sich und bilden lange Ketten, um anderen Substanzen herzustellen.
Mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung kann daher ein wesentlicher Anteil zu einer grundsätzlichen Versorgung mit den einzelnen Proteinbausteinen sichergestellt werden. Allerdings ist es im Alltag und bei der Mahlzeitenzubereitung schwierig bis unmöglich, die Lebensmittel so zusammenzustellen, dass Sie tatsächlich das optimale Aminosäurenprofil erreichen.
Genau das ist aber entscheidend, wenn Sie unter körperlichen Höchstleistungen arbeiten oder beim Sport gezielt am Muskelaufbau arbeiten. Fordern Sie Ihren Körper über längere Zeit, muss die Aminosäurenzusammensetzung stimmen, damit Energie für die Leistungsphase, aber auch die anschließende Regeneration zur Verfügung steht.
In diesem Fall kann eine Nahrungsergänzung mit Aminosäuren sinnvoll für Sie sein. Die Proteinbausteine gelangen in den Blutkreislauf und von dort in die Muskeln. Sie zögern den Muskelabbau hinaus und verhindern eine schnelle Ermüdung Ihrer Muskulatur. Auf diese Weise wird bereits während der Belastung die ideale Voraussetzung für die Regenerationsphase geschaffen. Außerdem profitieren Haut, Haare, Nägel, Blutzucker und Blutdruck sowie viele weitere lebenswichtigen Körperfunktionen von den kleinen Helfern.
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Studien, anhand derer dieser Artikel erstellt wurde:
- (1)https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/43411/WHO_TRS_935_eng.pdf;jsessionid=E2B04B0378E2D45E14D90A63792D1187?sequence=1
- (2) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6667387/
- (3) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3351609/
Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/ (lizenzfrei)