Wohnen für die Ewigkeit: Worauf es wirklich ankommt, wenn du dein Zuhause einrichtest

von Augustine Schneider
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In meiner Werkstatt sehe ich die Trends kommen und gehen. Mal ist alles clean und weiß, dann wieder knallbunt und verspielt. Jedes Jahr wird eine neue Farbe oder ein neues Material durchs Dorf getrieben. Ehrlich gesagt, ich hab gelernt, das mit einer gewissen Gelassenheit zu sehen.

Denn was am Ende wirklich zählt, sind nicht die kurzlebigen Moden. Es ist dieses Gefühl, wenn du mit der Hand über eine perfekt geölte Eichenplatte streichst. Es ist das sanfte Licht, das morgens durch einen Leinenvorhang fällt. Oder die Ruhe, die ein wirklich massives, gut gemachtes Möbelstück ausstrahlt.

Ein Zuhause ist ja so viel mehr als nur eine Sammlung von Dingen. Es ist dein persönlicher Lebensraum. Es sollte atmen, dir Geborgenheit schenken und dich über viele Jahre hinweg glücklich machen. Dieser Artikel hier ist also kein Trend-Ratgeber. Sieh es als eine Einladung, dein Zuhause mit Verstand und Gefühl zu gestalten. Ich teile hier ein paar Erkenntnisse aus der Praxis, damit du Entscheidungen triffst, die sich auch in zehn Jahren noch richtig gut anfühlen.

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1. Die Basis von allem: Ein kleines Material-ABC für dein Zuhause

Alles fängt beim Material an. Es bestimmt, wie sich etwas anfühlt, wie lange es hält, wie das Raumklima ist und welche Atmosphäre entsteht. Wer hier eine gute Wahl trifft, legt den Grundstein für ein gesundes und beständiges Zuhause.

Holz: Die lebendige Seele des Hauses

Holz ist nicht einfach nur Holz. Jede Art hat ihren ganz eigenen Charakter. Eiche ist knallhart, robust und strahlt eine tiefe Ruhe aus. Kiefer ist weicher, heller und riecht oft noch wunderbar harzig. Nussbaum wirkt edel und warm. Der wichtigste Unterschied für dich als Bewohner liegt aber woanders: zwischen Massivholz und dem, was oft nur so aussieht.

  • Massivholz: Ein Möbelstück aus Massivholz ist aus einem Stück gewachsenem Holz gefertigt. Es „atmet“. Das heißt, es nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf und gibt sie wieder ab, wenn es trocken wird. Das sorgt ganz nebenbei für ein besseres Raumklima. Eine massive Tischplatte kannst du abschleifen, wenn sie Kratzer hat. Sie lebt mit dir und wird mit den Jahren oft sogar noch schöner.
  • Furnier & Holzwerkstoffe: Bei Furnier wird eine hauchdünne Schicht Echtholz auf eine Trägerplatte (meist eine Spanplatte) geleimt. Das schont Ressourcen und ist günstiger. Ein gutes Furnier ist für Laien kaum von Massivholz zu unterscheiden. Aber es ist eben nur eine dünne Haut. Ein tiefer Kratzer legt die Trägerplatte frei und ist nur schwer zu reparieren. Spanplatten oder MDF-Platten sind noch günstiger, bestehen aus verleimten Holzfasern und haben nicht die positiven Eigenschaften von echtem Holz.

Reden wir mal Klartext über die Kosten: Ein guter Esstisch aus massiver Eiche für sechs Personen, vom Tischler gefertigt, startet oft bei ca. 1.800 bis 3.000 Euro. Ein vergleichbar großer Tisch mit Echtholzfurnier im Möbelhaus liegt dagegen häufig zwischen 400 und 900 Euro. Der Massivholztisch ist eine Anschaffung fürs Leben, der Furniertisch eine für ein paar Jahre. Beides hat seine Berechtigung, aber du solltest den Unterschied kennen.

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Kleiner Tipp aus der Werkstatt: Investiere in mindestens ein zentrales Möbelstück aus Massivholz. Ein Esstisch, an dem die Familie zusammenkommt, oder ein Bett. Du wirst den Unterschied jeden Tag spüren. Für Regale oder Schrankkorpusse, die weniger beansprucht werden, kann ein hochwertiger Holzwerkstoff absolut in Ordnung sein.

Stein und Keramik: Die kühlen, beständigen Typen

Stein bringt eine wunderbare Erdung in den Raum. Aber auch hier gibt es gewaltige Unterschiede in der Pflege.

  • Naturstein (Marmor, Granit, Schiefer): Jeder Stein ist ein Unikat. Marmor ist wunderschön, aber eine echte Diva – relativ weich und sehr säureempfindlich. Ein Spritzer Zitrone kann einen matten Fleck hinterlassen, der bleibt. Granit ist dagegen das Arbeitstier: extrem hart und unempfindlich, perfekt für Küchenarbeitsplatten. Schiefer hat eine tolle, raue Oberfläche, braucht aber eine gute Versiegelung (Imprägnierung), um nicht fleckig zu werden.
  • Keramik und Feinsteinzeug: Das sind die wahren Alleskönner für Böden und Bäder. Sie werden bei extremer Hitze gebrannt, sind super hart, wasserdicht und total pflegeleicht. Die Designs ahmen heute Holz oder Stein täuschend echt nach. Aber ganz ehrlich: Die warme Haptik eines echten Holzbodens erreichen sie nie.
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Textilien: Die weiche Hülle des Wohnens

Stoffe sind die heimlichen Helden der Gemütlichkeit. Sie schlucken Schall, bringen Farbe ins Spiel und machen einen Raum erst wohnlich. Naturfasern sind hier oft die klügere Wahl.

  • Wolle: Ein fantastisches Material. Sie ist von Natur aus schmutzabweisend, schwer entflammbar und reguliert ebenfalls die Luftfeuchtigkeit. Ein Wollteppich kann die Raumakustik spürbar verbessern. Ein guter Wollteppich (ca. 2×3 Meter) kostet dich vielleicht 400 bis 800 €, ein vergleichbarer aus Polyester nur 100 bis 200 €. Den Unterschied spürst und hörst du aber über Jahre.
  • Leinen: Kühl, robust und mit dieser typischen, edlen Knitteroptik. Perfekt für Vorhänge oder Bettwäsche im Sommer.
  • Baumwolle: Der pflegeleichte Allrounder. Achte hier vielleicht auf Bio-Qualität (GOTS-Siegel), um Pestizidbelastungen zu vermeiden.
  • Synthetische Fasern (Polyester & Co.): Oft günstiger und sehr strapazierfähig. Der Nachteil: Sie laden sich statisch auf, fühlen sich nicht immer toll an und tun nichts für dein Raumklima. Ich hab schon Kunden erlebt, die über trockene Luft und ständiges „eine gewischt kriegen“ klagten – bis wir den riesigen Polyesterteppich gegen ein Modell aus Wolle getauscht haben. Problem gelöst.
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2. Handwerk und Wirkung: Wenn Details den Unterschied machen

Ein Raum wird nicht durch das Kopieren von Katalog-Looks gut, sondern durch durchdachte Techniken und ehrliches Handwerk. Hier verschmelzen Funktion und Schönheit.

Die Kunst der Oberfläche: Geölt oder lackiert?

Das ist eine meiner Lieblingsfragen. Eine lackierte Oberfläche versiegelt das Holz komplett. Sie ist pflegeleicht, aber wenn ein tiefer Kratzer drin ist, muss oft die ganze Fläche neu geschliffen und lackiert werden. Eine geölte oder gewachste Oberfläche lässt das Holz hingegen atmen. Es fühlt sich wärmer und natürlicher an. Kleine Kratzer können oft lokal ausgebessert werden. So eine Oberfläche lebt und altert mit dir. Sie erzählt eine Geschichte.

Kleiner Exkurs: Dein erstes Möbelstück selbst ölen – so geht’s!
Trau dich ruhig mal ran, zum Beispiel an einen alten Hocker. Es ist einfacher, als du denkst.

  1. Schleifen: Beginne mit 120er-Schleifpapier und arbeite dich zu 180er oder sogar 240er hoch. Immer in Richtung der Holzmaserung schleifen! Danach den Staub gründlich entfernen.
  2. Ölen: Trage ein gutes Möbelöl (z. B. auf Leinölbasis) mit einem sauberen Baumwolltuch dünn auf. Lass es etwa 15-20 Minuten einziehen.
  3. Abnehmen: Jetzt kommt der wichtigste Schritt! Nimm mit einem frischen, sauberen Tuch ALLES überschüssige Öl wieder ab, bis sich die Oberfläche fast trocken anfühlt. Sonst wird es klebrig.
  4. Trocknen lassen: Lass das Stück mindestens 24 Stunden aushärten. Für einen besseren Schutz kannst du den Vorgang wiederholen.

ACHTUNG, EXTREM WICHTIG: Mit Leinöl getränkte Lappen können sich von selbst entzünden! Das ist kein Witz und eine reale Brandgefahr. Die Lappen nach Gebrauch entweder komplett in Wasser tränken und dann im Restmüll entsorgen oder flach ausgebreitet im Freien auf einer nicht brennbaren Oberfläche trocknen lassen. Niemals zusammenknüllen und in den Müll werfen!

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Der Wert alter Möbel: Aufarbeiten statt wegwerfen

Ich sehe oft wunderschöne alte Kommoden, die unter einer dicken Schicht Kreidefarbe verschwinden. Das kann manchmal passen, aber oft wird dabei die eigentliche Qualität zerstört. Bevor du zum Pinsel greifst: Prüf mal, was du da hast. Ist es Massivholz? Klopf drauf. Schau dir die Schubladen an. Sind die Ecken verzinkt (so eine Art Zickzack-Muster) oder nur getackert? Das verrät viel über die ursprüngliche Qualität. Manchmal reicht es, den alten Lack vorsichtig zu entfernen und das Holz darunter neu zu ölen. Die Patina, die kleinen Dellen und Macken, sind kein Fehler – sie sind Charakter.

3. Licht und Farbe: Die unsichtbaren Architekten

Du kannst die teuersten Möbel kaufen – wenn das Licht nicht stimmt, wirkt der Raum trotzdem tot. Licht und Farbe sind ein unzertrennliches Team.

Das Licht in deinem Raum lesen lernen

Ein Raum mit Fenstern nach Norden hat kühles, gleichmäßiges Licht. Warme Farben wirken hier schnell schmutzig. Ein klares Hellblau oder ein reines Grau kann hier Wunder wirken. Ein Südzimmer wird von warmer Sonne geflutet. Hier können kräftige Farben schnell zu viel werden, während sanfte Erdtöne richtig zu leuchten anfangen. Mein Tipp: Kauf niemals Farbe, ohne eine große Probe (mindestens 1×1 Meter) an die Wand zu malen. Beobachte sie zu verschiedenen Tageszeiten. Du wirst staunen, wie sie sich verändert.

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Kunstlicht: Mehr als nur hell

Bei Lampen sind zwei Werte entscheidend, die oft übersehen werden:

  • Die Farbtemperatur (in Kelvin, K): Alles unter 3.300 K ist warmweiß und gemütlich – perfekt fürs Wohnzimmer. Eine klassische Glühbirne hatte etwa 2.700 K. Über 5.300 K ist tageslichtweiß, wirkt kühl und ist eher was für die Werkstatt.
  • Der Farbwiedergabeindex (CRI oder Ra): Dieser Wert (von 0-100) sagt, wie naturgetreu Farben unter dem Licht aussehen. Die Sonne hat CRI 100. Für Wohnräume solltest du unbedingt Leuchtmittel mit einem CRI von über 90 wählen. Bei einem niedrigen CRI von 80, wie ihn viele günstige LEDs haben, sieht dein Eichenholztisch plötzlich grünlich und deine Haut ungesund aus.

Ich hatte mal einen Kunden, der seine neue, teure Küche hasste. Die Fronten wirkten irgendwie schmutzig-grau. Das Problem? Billige LED-Spots mit einem CRI von 80. Nachdem wir Leuchtmittel mit CRI 95 eingesetzt hatten, war er überglücklich. Die Farben waren plötzlich da!

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Gut zu wissen: Hochwertige Leuchtmittel mit gutem CRI findest du im Elektrofachhandel oder online, wenn du gezielt nach Marken wie Philips (in den höheren Serien), Osram oder Soraa suchst und ins Datenblatt schaust.

Dein Quick-Win für heute Abend: Schnapp dir dein Handy, schau dir die Aufschrift auf einer deiner Wohnzimmer-LEDs an und google die Modellnummer plus „CRI“. Liegt der Wert bei 80? Dann hast du gerade den einfachsten und wirkungsvollsten Weg gefunden, dein Zuhause sofort schöner zu machen.

4. Pflanzen: Die grüne Lunge deiner Wohnung

Pflanzen sind so viel mehr als Deko. Sie sind lebendige Mitbewohner, die das Raumklima verbessern, Sauerstoff produzieren und sogar Schadstoffe aus der Luft filtern können. Aber als Handwerker sehe ich oft die praktischen Probleme:

  • Wasserschutz: Das ist der Klassiker. Ein übergelaufener Untersetzer, den man wochenlang nicht bemerkt, kann einen teuren Parkettboden komplett ruinieren. Das Holz quillt auf und verfärbt sich schwarz. Das bedeutet eine teure Reparatur. Also immer wasserdichte Übertöpfe verwenden oder Untersetzer, die groß genug sind!
  • Der richtige Standort: Nicht jede Pflanze mag jeden Platz. Ganz einfach: Für ein Nordfenster mit wenig Licht ist eine Schusterpalme oder ein Bogenhanf super. An einem sonnigen Südfenster fühlt sich ein Gummibaum oder eine Geigenfeige wohl.
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5. Planung: Wann du es selbst machst – und wann lieber nicht

Ein Zuhause zu gestalten, ist ein Prozess. Manches kann man wunderbar selbst machen, bei anderen Dingen ist der Profi die günstigere Lösung, glaub mir.

DIY vs. Profi: Eine ehrliche Einschätzung

Das kannst du super selbst machen: Wände streichen, Möbel ölen, einfache Regale anbringen (in massiven Wänden!).

Hier rufst du aber BITTE einen Fachmann:

  • Alles, was mit Elektrik zu tun hat. Ohne Ausnahme. Hier geht es um deine Sicherheit und deinen Versicherungsschutz.
  • Arbeiten an Wasserleitungen. Ein kleiner Fehler kann einen gigantischen Wasserschaden verursachen.
  • Tragende Wände verändern. Niemals ohne Statiker!
  • Parkett oder Fliesen verlegen. Ja, man kann es lernen. Aber ein Profi sorgt für den perfekten Untergrund, die richtigen Dehnungsfugen und ein Ergebnis, das 20 Jahre hält. Ein häufiger Fehler ist ein unebener Untergrund, der den teuren Belag nach kurzer Zeit brechen lässt.

Worauf achten, wenn du einen Profi beauftragst?

Das billigste Angebot ist selten das beste. Ein guter Handwerker ist stolz auf seine Arbeit. Frag ihm Löcher in den Bauch! Gute Fragen sind zum Beispiel: „Darf ich mal Ihre Werkstatt besichtigen?“, „Woher beziehen Sie Ihr Massivholz?“, „Wie genau behandeln Sie die Oberflächen?“ oder „Können Sie mir Fotos von ähnlichen Projekten zeigen?“. Ein seriöser Profi wird dir darauf gerne und ausführlich antworten.

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Ein letzter Gedanke

Dein Zuhause sollte ein Spiegel deiner selbst sein, kein Abbild eines Katalogs. Nimm dir Zeit. Fass Materialien an, rieche am Holz, spüre die Stoffe. Vertrau deinem Bauchgefühl. Umgib dich mit Dingen, die gut gemacht sind und eine Geschichte erzählen. Ein Zuhause, das mit Sorgfalt und Wissen eingerichtet wird, ist ein Ort, an dem du jeden Tag Kraft tanken kannst. Und das bleibt, auch wenn die Moden längst weitergezogen sind.

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Wände streichen wie die Profis: Der ehrliche Werkstatt-Guide, der wirklich hilft

Gutes Design ist so wenig Design wie möglich. Weniger, aber besser – denn es konzentriert sich auf das Wesentliche.

Dieses berühmte Zitat von Design-Ikone Dieter Rams fasst perfekt zusammen, worum es bei einer langlebigen Einrichtung geht. Statt sich von überflüssigen Details blenden zu lassen, lohnt es sich, auf die reine Form, das ehrliche Material und die tadellose Funktion eines Objekts zu achten. Das ist das wahre Geheimnis von Stücken, die man ein Leben lang liebt.

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Wie erkenne ich ein wirklich gut gemachtes Möbelstück, abseits des Preisschilds?

Achten Sie auf die Details, die man nicht auf den ersten Blick sieht. Öffnen Sie eine Schublade: Gleitet sie sanft auf Holzleisten oder wackelt sie auf billigen Metallschienen? Prüfen Sie die Verbindungen: Sehen Sie saubere Schwalbenschwanzzinken statt einfacher Schrauben? Fassen Sie auch an die Rückseite des Möbels. Ist sie genauso sorgfältig bearbeitet wie die Vorderseite, ist das ein starkes Indiz für echte Handwerksqualität.

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Grau & Gelb an der Wand: So klappt’s wie beim Profi (ohne teure Fehler)

Leinen: Der Stoff für die Ewigkeit. Er ist extrem robust, atmungsaktiv und entwickelt mit jeder Wäsche eine schönere, weichere Textur. Seine edle Knitteroptik verleiht Räumen eine entspannte Lebendigkeit, ideal für Vorhänge oder Bettwäsche.

Baumwolle: Der unkomplizierte Alleskönner. Weich, pflegeleicht und in unzähligen Varianten verfügbar. Eine hochwertige Baumwolle, etwa als Perkal oder Satin, ist eine wunderbare Wahl für Kissen und Bezüge, die oft gewaschen werden müssen.

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Die Patina eines Materials ist wie das Tagebuch eines Zuhauses. Die kleinen Kratzer auf dem Eichentisch, wo die Kinder ihre Hausaufgaben gemacht haben. Der sanfte Glanz auf dem Leder des Lieblingssessels. Die leicht verwitterte Oberfläche einer Messinglampe. Diese Spuren sind keine Makel, sondern Zeugen des gelebten Lebens. Sie verleihen Objekten Charakter und eine persönliche Geschichte, die kein neues Stück jemals haben kann.

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  • Völliger Verzicht auf Ornamente
  • Maximale Funktionalität und Langlebigkeit
  • Ehrlichkeit in Material und Konstruktion

Das Geheimnis? Die Gestaltungsprinzipien der Shaker. Diese fast 200 Jahre alte Designphilosophie ist heute relevanter denn je. Sie beweist, dass sich wahre Qualität und durchdachte Einfachheit niemals überleben – ein perfekter Leitsatz für ein Zuhause, das für die Ewigkeit gedacht ist.

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Der Mensch verbringt in Europa durchschnittlich 90 Prozent seiner Lebenszeit in geschlossenen Räumen.

Diese Erkenntnis des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik unterstreicht, wie wichtig ein gesundes Wohnumfeld ist. Naturmaterialien sind hier entscheidend. Offenporiges Holz, Kalkputz an den Wänden oder Teppiche aus reiner Schurwolle sehen nicht nur gut aus – sie regulieren die Luftfeuchtigkeit, filtern Schadstoffe und schaffen eine Atmosphäre, in der Körper und Seele aufatmen können.

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Ein häufiger Fehler: Man investiert Tausende in ein Design-Sofa, spart aber bei Teppich und Beleuchtung. Das Ergebnis ist ein teures Einzelstück, das in einer ungemütlichen Umgebung verloren wirkt. Ein Raum ist immer ein Zusammenspiel. Erst ein hochwertiger Teppich, der die Möbelzone definiert, und mehrere, warme Lichtquellen auf verschiedenen Ebenen machen aus einer Ansammlung von Objekten ein stimmiges, einladendes Zuhause.

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Statt auf kurzlebige Trendfarben zu setzen, schaffen diese Paletten eine zeitlose und wandelbare Basis für Ihre Wände:

  • Tiefe Grüntöne: Ein sattes Wald- oder Moosgrün, wie „Green Smoke“ von Farrow & Ball, bringt die Ruhe der Natur ins Haus und wirkt gleichzeitig unglaublich elegant.
  • Gedämpfte Blautöne: Von rauchigem Taubenblau bis zu tiefem Marine – Blau wirkt beruhigend, klassisch und lässt sich wunderbar mit Holztönen und Messingakzenten kombinieren.
  • Warme Erdfarben: Ein zartes Terrakotta oder ein warmer Sandton schafft sofort eine behagliche, mediterrane Atmosphäre und Geborgenheit.
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Eine geölte Holzoberfläche ist kein Museumsstück, sie will leben und atmen. Für die regelmäßige Pflege ist weniger oft mehr. Meist genügt ein nebelfeuchtes Tuch. Einmal im Jahr oder bei Bedarf freut sich das Holz über eine Auffrischung mit einem speziellen Pflegeöl, z.B. von Herstellern wie WOCA oder Osmo. Es nährt das Holz, schließt die Poren und erhält die samtig-matte Haptik, die Massivholz so einzigartig macht.

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Ich liebe die aktuelle Trendfarbe, habe aber Angst, mich in einem Jahr daran sattzusehen. Was kann ich tun?

Nutzen Sie Trends als Gewürz, nicht als Hauptzutat. Halten Sie große, teure Anschaffungen wie das Sofa oder den Esstisch in zeitlosen Farben und Materialien. Die aktuelle Modefarbe bringen Sie über leicht austauschbare Accessoires ins Spiel: Kissenbezüge von Marimekko, eine Vase, ein einzelner Stuhl oder ein kunstvoller Print von The Poster Club. So bleibt Ihr Zuhause wandelbar, ohne seine Seele zu verlieren.

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Für mich ist Licht das wichtigste Element. Es ist der Schlüssel, um Architektur und Raum erlebbar zu machen.

Dieses Zitat des Architekten Henning Larsen erinnert daran, dass kein Möbelstück seine volle Wirkung entfalten kann, wenn die Beleuchtung nicht stimmt. Statt einer einzigen Deckenleuchte sollten Sie auf ein Konzept aus mehreren Lichtquellen setzen: Eine Stehleuchte zum Lesen, eine Pendelleuchte über dem Esstisch und kleine Tischlampen für stimmungsvolle Akzente am Abend.

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Das „High & Low“-Prinzip ist der Schlüssel zu einer Einrichtung, die individuell und budgetfreundlich ist. Investieren Sie gezielt in ein oder zwei Herzstücke, die Sie täglich nutzen und lieben – etwa ein massiver Esstisch von Ethnicraft oder ein unglaublich bequemer Sessel. Kombinieren Sie diese mit clever ausgewählten, günstigeren Stücken. Ein schlichter Klassiker von IKEA wirkt neben einem hochwertigen Designobjekt sofort edler.

Marmor: Der Klassiker ist elegant und ausdrucksstark, aber auch porös und empfindlich gegenüber Säuren wie Zitronensaft oder Wein. Seine dominante Maserung kann einen Raum schnell überladen.

Travertin: Dieser Kalkstein ist weicher und wärmer in seiner Anmutung. Seine poröse, oft matte Oberfläche verleiht ihm einen erdigen, mediterranen Charakter, der wunderschön altert.

Für eine zeitlose Wahl ist Travertin oft die harmonischere und unprätentiösere Alternative zum lauten Luxus von Marmor.

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.