Mehr als nur ein Kugelschreiber: So bleiben deine Werbeartikel wirklich im Kopf (und nicht im Müll)

von Augustine Schneider
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Nach unzähligen Jahren in meinem eigenen Handwerksbetrieb kann ich dir eines sagen: Dein guter Name ist alles. Der steht nicht nur auf Rechnungen oder am Firmenschild. Er ist auf unserer Arbeitskleidung, auf den Werkzeugen und ja, auch auf den kleinen Dingen, die wir Kunden und Partnern in die Hand drücken.

Ganz ehrlich? Ich hab schon viel Geld für Werbeartikel aus dem Fenster geworfen. Manches war super investiert, anderes war Schrott für die Mülltonne.

Ich bin kein Marketing-Typ aus einer schicken Agentur. Ich bin Meister. Mein Wissen kommt direkt aus der Werkstatt, nicht aus Büchern. Ich habe live miterlebt, wie ein billiger Plastik-Kugelschreiber in der Hand eines wichtigen Architekten einfach zerbricht. Peinlich. Oder wie ein T-Shirt nach der ersten Wäsche aussieht wie ein Putzlappen und mein Logo mit ihm. Aber ich habe auch das Leuchten in den Augen eines Partners gesehen, der einen wirklich nützlichen, verdammt gut gemachten Zollstock bekommt, den er jeden Tag benutzt.

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Dieser Text hier ist meine gesammelte Erfahrung. Ich will dir zeigen, wie du Werbeartikel mit Hirn auswählst. Es geht darum, Dinge zu finden, die deine Arbeit und deine Werte widerspiegeln. Dinge, die bleiben. Denn jedes einzelne Stück mit deinem Logo ist ein Botschafter für deine Qualität.

Ein Werbeartikel ist ein Versprechen, kein Müll

Vergiss mal für einen Moment diese ganzen Marketing-Begriffe. Denk ganz praktisch. Was passiert mit einem Werbegeschenk? Im allerbesten Fall wird es benutzt. Und zwar täglich.

Ein guter Kaffeebecher steht auf dem Schreibtisch des Planers, mit dem du oft arbeitest. Ein robuster Zollstock landet im Werkzeuggürtel des Zimmermanns. Eine solide Powerbank lädt das Handy des Bauleiters auf der Baustelle auf. Jedes Mal, wenn dieser Gegenstand zur Hand genommen wird, ist das eine stille Erinnerung. Nicht nur an deine Firma, sondern an die Qualität, für die du stehst. Wenn der Becher die Wärme hält und der Druck auch nach 50 Spülgängen noch top aussieht, sagt das etwas über dich aus. Es sagt: „Hier hat jemand mitgedacht.“

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Aber das Gegenteil ist eben auch der Fall. Ein USB-Stick, der nach drei Monaten den Geist aufgibt, schadet deinem Ruf. Eine Tasche, bei der der Henkel reißt, hinterlässt einen miesen Eindruck. Das ist ein unbewusster Prozess. Das Gehirn verbindet die schlechte Qualität des Geschenks direkt mit der erwarteten Qualität deiner Arbeit. Darum ist die erste und wichtigste Regel: Ein Werbeartikel muss zu deinem eigenen Anspruch passen. Ein Meisterbetrieb, der für Präzision und Langlebigkeit steht, kann keine Wegwerfartikel verteilen.

Material und Verarbeitung: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen

Der wahre Wert eines Werbeartikels steckt nicht im Preis, sondern im Material und in der Verarbeitung. Ist wie beim Werkzeug. Du kannst einen Billig-Schraubendreher kaufen, aber die Klinge ist nach dem fünften Einsatz rund. Ein guter aus Chrom-Vanadium-Stahl hält ein Leben lang. Genau dieses Prinzip gilt auch hier.

Die Welt der Kunststoffe: Von spröde bis unkaputtbar

Viele dieser supergünstigen Artikel sind aus Polystyrol (PS). Du erkennst es oft daran, dass es sich billig und spröde anfühlt und leicht bricht. Besser ist Acrylnitril-Butadien-Styrol, kurz ABS. Das ist der Stoff, aus dem zum Beispiel hochwertige Werkzeugkoffer oder Lego-Steine gemacht werden – schlagfest und robust. Frag deinen Lieferanten gezielt danach! Ein guter Partner kann dir das genau sagen. Ein Stift aus ABS kostet in der Produktion vielleicht 15 Cent mehr, aber er hält Jahre statt Wochen. Übrigens: Recycelte Kunststoffe wie rPET sind eine super Sache, aber auch hier muss die Verarbeitung stimmen.

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Textilien: Fühl den Unterschied

Bei Baumwolltaschen oder T-Shirts ist die Grammatur (g/m²) das A und O. Eine einfache Messetasche hat oft nur 140 g/m². Die ist dünn und reißt schnell. Aber eine Tasche mit 280 g/m² oder mehr fühlt sich wertig an und trägt auch mal einen schweren Einkauf nach Hause. Hier mal ein konkretes Beispiel: Rechne bei einer Auflage von 500 Stück mit ca. 1,50 € für die dünne Tasche und eher 3,50 € bis 4,00 € für die stabile Variante. Der Unterschied im Anfassen ist gewaltig, der Preisunterschied aber machbar, oder?

Die Wahrheit über „Öko-Materialien“

Nachhaltigkeit ist top, aber man muss genau hinschauen. Bambus wird oft als super umweltfreundlich verkauft. Klar, der Rohstoff wächst schnell. Aber um daraus einen Becher zu machen, wird er oft mit Melaminharz gemischt, das bei Hitze ungesunde Stoffe freisetzen kann. Achtung, besonders bei Kontakt mit Lebensmitteln! Ich persönlich setze lieber auf ehrliche Materialien: Holz aus zertifizierter Forstwirtschaft, Kork oder hochwertiger Edelstahl. Das ist von Natur aus langlebig und sicher.

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Veredelung: Wie dein Name aufs Produkt kommt (und dort bleibt)

Die beste Tasse nützt nichts, wenn dein Logo nach dem dritten Spülgang abblättert. Die Technik, mit der dein Name aufgebracht wird, ist genauso wichtig wie das Produkt selbst. Hier ein kleiner Überblick, ganz ohne Fachchinesisch:

  • Siebdruck: Der Klassiker für flache Dinge wie T-Shirts oder Stofftaschen. Die Farbe wird direkt aufgetragen, hält gut und leuchtet. Ideal für ein- oder zweifarbige Logos. Rechnet mit einem Aufpreis von ca. 0,50 € bis 1,20 € pro Stück, je nach Auflage. Aber Achtung: Jede weitere Farbe kostet extra, weil ein neues Sieb gebraucht wird.
  • Tampondruck: Der Spezialist für alles, was rund oder gewölbt ist – Kugelschreiber, Golfbälle, was auch immer. Ein Silikon-Stempel überträgt die Farbe. Sehr präzise für kleine Logos auf kniffligen Oberflächen, preislich ähnlich wie der Siebdruck.
  • Lasergravur: Ehrlich gesagt, das ist die Königsklasse. Das Logo wird nicht aufgetragen, sondern ins Material eingebrannt. Das kann nicht abkratzen oder verblassen und fühlt sich wahnsinnig hochwertig an. Perfekt für Metall, Holz oder Glas. Klar, das kostet mehr – plane mal 2 € bis 5 € Aufpreis pro Teil ein. Aber die Wirkung ist unvergleichlich. Das ist kein Werbeartikel mehr, das ist ein Statement.
  • Stickerei: Auf einer Mütze oder einem Polohemd wirkt ein gesticktes Logo tausendmal besser als ein Druck. Die Qualität hängt von der Stichdichte ab. Lass dich nicht von Billigangeboten locken und verlange IMMER ein Muster, bevor du eine große Menge bestellst.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Schick dein Logo immer als Vektorgrafik (Dateien wie .eps, .ai oder .svg). Eine normale Bilddatei (.jpg) wird beim Vergrößern pixelig. Eine Vektorgrafik kann ohne Qualitätsverlust skaliert werden. Du hast keine? Kein Problem. Frag den Lieferanten, ob er dein Logo für dich nachbauen kann. Kostet oft einmalig zwischen 30 € und 80 €, aber diese Investition lohnt sich für immer.

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Okay, aber wo anfangen? So findest du einen guten Lieferanten

Wenn du „Werbeartikel“ googelst, wirst du erschlagen. Tausende Anbieter, alle versprechen das Blaue vom Himmel. Bevor du irgendwo bestellst, mach diesen 5-Minuten-Check:

  1. Impressum prüfen: Gibt es eine echte Adresse und eine Telefonnummer in Deutschland? Oder nur ein anonymes Postfach? Das verrät schon viel.
  2. Einfach mal anrufen: Klingt altmodisch, wirkt aber Wunder. Stell eine technische Frage zum Material oder zur Drucktechnik. Merkst du sofort, ob da Profis am Werk sind oder nur jemand, der einen Katalog vorliest.
  3. Muster verlangen: Ein seriöser Partner schickt dir ohne Murren ein Muster. Manchmal kostet es eine Kleinigkeit, die aber oft bei der Bestellung verrechnet wird. Wenn jemand sagt „Muster geht nicht“, dann heißt das für dich: FINGER WEG!

Sicherheit und Vorschriften: Ein Thema ohne Kompromisse

Dieser Punkt ist nicht verhandelbar. Du bist als Unternehmer dafür verantwortlich, dass deine Werbeartikel sicher sind. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

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Achtung, Kostenfalle! Du findest online ein super Angebot: Powerbanks für 3 € das Stück, direkt aus Fernost. Klingt verlockend, oder? Die bittere Realität: Oft fehlt das nötige CE-Kennzeichen, das die Konformität mit EU-Normen bestätigt. Du darfst diese Dinger hier gar nicht verteilen. Im schlimmsten Fall fangen sie Feuer. Das ist ein Totalverlust und ein riesiges Haftungsrisiko für dich.

Die Lösung: Frage den Lieferanten EXPLIZIT nach der CE-Konformitätserklärung und lass sie dir als PDF schicken. Eine sichere Powerbank mit echten 5.000 mAh und allen Papieren kostet im Einkauf eher zwischen 8 € und 12 €. Alles andere ist gefährlicher Schrott.

Achte bei Tassen oder Brotdosen auf das Glas-und-Gabel-Symbol (LFGB-Konformität) und bei allem, was als Spielzeug durchgehen könnte, auf die Norm DIN EN 71. Fordere die Nachweise an. Ein guter Händler hat das alles parat.

Jenseits des Üblichen: Ideen mit Herz und Verstand

Die besten Werbeartikel sind oft die, die man nicht in jedem Katalog findet. Die, über die man sich wirklich Gedanken gemacht hat.

Warum nicht mal was Regionales? Ein schönes Vesperbrett aus heimischer Eiche mit eingebranntem Logo ist ein wunderbares Geschenk. Es ist nützlich, langlebig und zeigt Verbundenheit. Denk darüber nach, was deine Kunden wirklich brauchen. Ein Architekt freut sich vielleicht mehr über einen hochwertigen Druckbleistift als über den zehnten Kugelschreiber. Ein Elektriker kann einen guten Phasenprüfer mit deinem Logo immer gebrauchen.

Und ganz wichtig: Vergiss deine eigenen Mitarbeiter nicht! Sie sind deine besten Botschafter. Eine robuste Thermoskanne für die Baustelle oder eine solide Werkzeugtasche mit Logo ist nicht nur Werbung, sondern auch Wertschätzung.

Ein letzter Gedanke aus der Werkstatt

Die Auswahl von Werbeartikeln ist wie die Auswahl von Werkzeug. Du kannst das billigste nehmen, ärgerst dich dann aber jedes Mal und kaufst am Ende zweimal. Oder du investierst einmal in Qualität und hast jahrelang Nutzen davon.

Betrachte jeden Gegenstand mit deinem Namen drauf als eine Verlängerung deiner eigenen Arbeit. Er sollte genauso zuverlässig, durchdacht und hochwertig sein wie das, was du jeden Tag für deine Kunden leistest.

Kleiner Quick-Win für heute Abend: Such dir mal den schlechtesten Werbeartikel raus, den du je bekommen hast. Liegt bestimmt in irgendeiner Schublade. Warum war er schlecht? Zerbrochen? Billiges Material? Und jetzt überleg, wie deine Firma es besser machen würde. Das ist der erste Schritt zur richtigen Auswahl.

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.