Kahle Wand, was nun? Der ultimative Praxis-Guide für Wände mit Charakter

von Julia Steinhoff
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Eine leere Wand ist keine Schwäche, sondern eine riesige Chance. In meinem Job sehe ich das ständig: Leute planen ihr Zuhause bis ins kleinste Detail, aber die großen, kahlen Wände bleiben irgendwie übrig. Dann stehen sie vor mir und sagen: „Die Wand im Wohnzimmer ist so… leer. Was machen wir da?“ Für mich ist das der Startschuss für ein kreatives Gespräch, denn eine leere Wand ist wie eine unberührte Leinwand. Sie gibt uns die Chance, einem Raum Seele einzuhauchen.

Es geht dabei nicht nur darum, schnell einen „Hingucker“ zu schaffen. Es geht um solides Handwerk, das auch in zehn Jahren noch überzeugt. Ich stehe seit gefühlt einer Ewigkeit in der Werkstatt und habe schon alles gesehen – von historischen Altbauwänden, die Geschichten atmen, bis zu cleanen Büroflächen, wo es auf Ruhe und Funktion ankommt. In diesem Guide teile ich mein Wissen aus der Praxis. Keine kurzlebigen Trends, sondern Techniken und Materialien, die sich bewährt haben.

Leere Wand zum Hingucker machen tolle Wandgestaltung moderne Tapete mit Goldglitzer
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Das Fundament: Ohne sauberen Untergrund geht gar nichts

Das ist die allererste und wichtigste Lektion. Du kannst die teuerste Farbe der Welt kaufen oder die edelste Tapete – wenn der Untergrund nicht mitspielt, ist die ganze Mühe umsonst. Die Wand verzeiht keine Nachlässigkeit. Bevor du also auch nur einen Farbeimer öffnest, spiel kurz Detektiv. Diese fünf Minuten sparen dir später Stunden an Ärger.

Die 3 schnellen Wand-Checks für Zuhause

Wir Profis machen das immer, und du solltest es auch tun:

  • Die Wischprobe: Fahr mal mit deiner flachen, dunklen Hand über die Wand. Bleibt ein heller, staubiger Abrieb zurück? Dann „kreidet“ die Wand. Das passiert oft bei alten Leimfarben. Hier haftet absolut nichts Neues. Die Wand muss gründlich abgewaschen werden, da führt kein Weg dran vorbei.
  • Die Kratzprobe: Nimm einen stabilen Spachtel und kratz an einer unauffälligen Stelle. Blättert die alte Farbe wie ein Keks ab? Fühlt sich der Putz bröselig an? Dann ist der Untergrund nicht tragfähig. Alles, was lose ist, muss restlos runter. Ja, das ist Knochenarbeit, aber sie muss sein.
  • Die Saugprobe: Spritz mit einer Sprühflasche etwas Wasser auf die Wand. Perlt es ab? Dann ist die Wand quasi versiegelt und nimmt nichts an. Zieht das Wasser sofort ein und die Stelle wird dunkel? Dann ist sie extrem saugfähig. Beides ist Mist. Die eine bietet keine Haftung, die andere entzieht Farbe oder Kleister sofort das Wasser, was zu Rissen und schlechter Haftung führt.
Leere Wand zum Hingucker machen graue Tapete in Marmor Optik auffällig schön
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Die Vorbereitung: Spachteln und Grundieren wie ein Profi

Okay, die Prüfung ist durch, jetzt geht’s ans Eingemachte. Kleine Löcher von Nägeln oder Dübeln müssen sauber verspachtelt werden. Mein Tipp: Kauf dir Spachtelmasse in Pulverform zum Anrühren (kostet im Baumarkt um die 5-10 Euro für einen Sack). Die Fertigspachtel aus der Tube ist ehrlich gesagt nur für winzige Kratzer gut.

Spachteln für Anfänger in 4 Schritten:

  1. Anrühren: Gib das Pulver in Wasser (nicht umgekehrt!) und rühre es zu einer cremigen Masse, ungefähr wie dicker Joghurt. Klumpenfrei, bitte!
  2. Auftragen: Drück die Masse mit einem Spachtel satt ins Loch.
  3. Abziehen: Zieh den Spachtel flach über die Stelle, sodass alles schön glatt ist. Weniger ist hier mehr.
  4. Schleifen: Nach dem Trocknen (die Zeit steht auf der Packung, meist ein paar Stunden) schleifst du die Stelle mit feinem Schleifpapier (120er Körnung ist super) sanft glatt. Achtung: Trag dabei immer eine Staubmaske (FFP2), man weiß nie, was in alten Wänden so steckt!

Danach kommt die Grundierung – der wichtigste Schritt, der am häufigsten übersprungen wird. Ich hatte mal einen Kunden, der eine sauteure Designtapete direkt auf neuen Gipskarton geklebt hat. Ohne Grundierung. Am nächsten Morgen lagen die ersten Bahnen auf dem Boden. Die Wand hat dem Kleister blitzschnell das Wasser entzogen. Ein teures Lehrgeld, das du dir sparen kannst.

Leere Wand zum Hingucker machen zahlreiche runde Spiegel in verschiedenen Größen

Für stark saugende Wände (wie Gipskarton oder frischer Putz) nimmst du Tiefengrund. Bei fiesen Flecken (Nikotin, Wasser) brauchst du einen Sperr- oder Isoliergrund, sonst schlagen die Flecken garantiert wieder durch die neue Farbe durch. Plane für die Trocknung der Grundierung mindestens 4-6 Stunden ein, besser ist es, über Nacht zu warten.

Farbe & Putz: Die Klassiker neu gedacht

Ein frischer Anstrich ist der schnellste Weg, einen Raum zu verwandeln. Aber bitte, tu dir selbst einen Gefallen und lass die Billigfarbe im Regal stehen. Rechne mal mit 8 bis 15 Euro pro Liter für eine wirklich gute Dispersionsfarbe. Die hat eine hohe Deckkraft (achte auf das Symbol für Deckkraftklasse 1 auf dem Eimer) und ist scheuerbeständig (Nassabriebklasse 1 oder 2). Billigfarbe für 3 Euro pro Liter deckt oft so schlecht, dass du dreimal streichen musst. Am Ende hast du mehr Arbeit und kaum was gespart.

Kleiner Tipp: Profis streichen immer „nass in nass“. Das heißt, du arbeitest zügig, damit die Kanten nicht antrocknen. Erst die Ecken und Ränder mit einem Pinsel vorstreichen, dann sofort mit der Rolle die große Fläche bearbeiten. Erst längs, dann quer und zum Schluss nochmal sanft von oben nach unten abrollen. So wird’s streifenfrei.

Leere Wand zum Hingucker machen dunkle Wandfarbe sechseckige Spiegel interessante Installation

Mehr als nur glatt: Die Welt der Dekorputze

Eine Wand muss nicht aalglatt sein. Dekorputze bringen Struktur und Leben in die Bude. Sie spielen mit dem Licht und verzeihen auch mal kleine Unebenheiten im Untergrund.

  • Streichputz: Der ist am einfachsten zu verarbeiten, fast wie dicke Farbe. Man trägt ihn mit einer speziellen Rolle auf und bekommt je nach Körnung eine feine oder grobe Struktur. Perfekt für Einsteiger.
  • Reibeputz: Hier wird’s schon anspruchsvoller. Man zieht ihn mit einer Kelle auf und „verreibt“ ihn dann mit einem Kunststoffbrett. Je nach Bewegung (kreisend, waagerecht, senkrecht) entstehen ganz unterschiedliche Muster.
  • Kalk- und Lehmputze: Das sind meine heimlichen Favoriten. Diese mineralischen Putze sind atmungsaktiv, regulieren die Luftfeuchtigkeit und sorgen für ein mega Raumklima. Die Verarbeitung erfordert aber Erfahrung.

Ganz ehrlich: Von edlen Techniken wie Stucco Veneziano (sieht aus wie polierter Marmor) würde ich als Heimwerker die Finger lassen. Das ist die hohe Kunst. Ein Fehler, und die ganze Fläche ist hinüber.

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Die Tapete: Präzision ist alles

Tapeten feiern ein riesiges Comeback, und dank moderner Vliestapeten ist das Tapezieren auch kein Hexenwerk mehr. Der Clou: Der Kleister kommt direkt auf die Wand, nicht mehr auf die Tapete. Du legst die trockene Bahn einfach ins Kleisterbett ein. Das ist sauber und du brauchst keinen riesigen Tapeziertisch mehr.

Das Wichtigste beim Tapezieren? Die erste Bahn muss 100% senkrecht sein. Benutze dafür eine Wasserwaage oder ein Senklot. Ist die erste Bahn schief, wird die ganze Wand schief. Bei Mustertapeten musst du außerdem auf den „Rapport“ achten – das ist der Abstand, nach dem sich das Muster wiederholt. Plane deswegen immer 10-15% mehr Tapete für den Verschnitt ein!

Die Bahnen werden immer auf Stoß geklebt, also Kante an Kante, niemals überlappend. Mit einem kleinen Nahtroller drückst du die Kanten fest. Luftblasen streichst du mit einer Bürste von der Mitte nach außen weg.

Profi-Hack: Wenn du am nächsten Tag weitermachen willst, wickle Pinsel, Kleisterbürste und Rollen fest in eine Plastiktüte. So trocknet nichts ein und du sparst dir das lästige Auswaschen am Abend.

Leere Wand zum Hingucker machen Spiegel mit Fransen kombinieren

Holz an der Wand: Natürlich und warm

Holz bringt sofort eine unglaubliche Wärme in einen Raum. Aber Achtung: Holz ist ein lebendiger Werkstoff, es „arbeitet“. Das heißt, es dehnt sich bei Feuchtigkeit aus und zieht sich bei Trockenheit zusammen. Wer das ignoriert, hat später unschöne Fugen oder gewölbte Bretter.

Deshalb wird eine Holzverkleidung fast immer auf eine Unterkonstruktion aus Latten geschraubt. Das sorgt für Hinterlüftung (Schimmelschutz!), gleicht unebene Wände aus und du kannst die Bretter unsichtbar mit Klammern befestigen. Wichtig: Lass zu allen angrenzenden Bauteilen (Boden, Decke, andere Wände) immer eine Dehnungsfuge von ca. 1 cm. Die wird später von einer Leiste verdeckt.

Preislich ist die Spanne riesig: Fichte oder Kiefer sind der günstige Einstieg, während Eiche oder Zirbe eine echte Investition sind. Rechne mal grob mit Materialkosten von 30€ bis über 100€ pro Quadratmeter.

Schwere Lasten befestigen: Wissen statt Raten

Ein schweres Bücherregal, ein Hängeschrank oder ein großer Spiegel – hier hört der Spaß auf. Der falsche Dübel in der falschen Wand ist nicht nur ärgerlich, sondern brandgefährlich. Bevor du bohrst, finde heraus, woraus deine Wand besteht. Eine kleine Probebohrung verrät alles:

Leere Wand zum Hingucker machen großer Spiegel in Vintage Metallrahmen in der Diele
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  • Rotes Bohrmehl: Ziegelstein
  • Weißes, klebriges Mehl: Gipskarton
  • Helles, sandiges Mehl: Porenbeton oder Kalksandstein
  • Graues, feines Mehl: Beton (hier brauchst du einen Bohrhammer!)

Für jeden Baustoff gibt es den passenden Dübel. Und ganz wichtig: Kauf dir ein Leitungssuchgerät! Das kostet im Baumarkt vielleicht 20-30 Euro und ist die beste Versicherung gegen einen Stromschlag oder eine überflutete Wohnung. Sicher ist sicher: Schalte vor dem Bohren immer die Sicherung für den entsprechenden Raum aus.

Was passt zu dir? Der schnelle Kosten- und Aufwands-Check

Okay, viele Optionen. Aber was ist das Richtige für dich und deinen Geldbeutel? Hier eine kleine Orientierung für eine typische 20-Quadratmeter-Wand:

  • Der Klassiker: Anstrich. Die günstigste und schnellste Variante. Mit guter Farbe und Zubehör bist du mit ca. 100-150 € dabei. Schwierigkeit: Absolut anfängertauglich.
  • Die Vielfältige: Vliestapete. Preislich im Mittelfeld. Je nach Design landest du hier bei 200-400 €. Schwierigkeit: Mit Geduld gut machbar, aber Präzision ist gefragt.
  • Der Strukturgeber: Dekorputz. Materialkosten ähnlich wie bei Tapete, aber der Aufwand ist höher. Schwierigkeit: Streichputz ist okay für Anfänger, bei Reibeputz solltest du schon Erfahrung haben. Dafür ist das Ergebnis extrem robust.
  • Die Natürliche: Holzverkleidung. Die teuerste und aufwendigste Lösung. Rechne hier eher mit 600 € aufwärts nur für das Material. Schwierigkeit: Definitiv was für fortgeschrittene Heimwerker.

Und was kostet der Profi? Als grobe Hausnummer kannst du für das reine Streichen der 20-qm-Wand mit 300-500 € rechnen. Tapezieren ist meist etwas teurer. Das klingt erstmal viel, aber dafür ist das Ergebnis perfekt, es geht schnell und du hast eine Garantie auf die Arbeit.

Leere Wand zum Hingucker machen eine Leiter anlehnen Hüte Taschen und Sonnenbrillen darauf hängen

Ein letztes Wort aus der Werkstatt

Eine leere Wand zu gestalten, ist eine unglaublich lohnende Aufgabe. Nimm dir Zeit für die Planung, investiere in gutes Material und hab Respekt vor der Arbeit. Gutes Handwerk braucht Geduld. Und wenn du dir bei einer Sache unsicher bist, frag lieber einen Fachmann. Das ist keine Schande, sondern verdammt klug. Am Ende zählt nur, dass du ein sauberes, solides Ergebnis hast, an dem du viele Jahre Freude hast.

Bildergalerie

Leere Wand zum Hingucker machen im Wohnzimmer Tuch Hut zwei kleine Blumentöpfe darauf aufhängen
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Leere Wand zum Hingucker machen im Wohnzimmer Sonnenbrille Hut Tücher darauf aufhängen

Eine Bilderwand ist mehr als nur Deko – sie ist das visuelle Tagebuch Ihres Lebens. Statt wahllos Fotos aneinanderzureihen, kuratieren Sie eine Geschichte. Mischen Sie professionelle Aufnahmen mit spontanen Schnappschüssen, Schwarz-Weiß mit Farbe. Der Trick für ein harmonisches Gesamtbild liegt in einem verbindenden Element: Verwenden Sie entweder einheitliche Rahmen (z.B. schlichte Eichenholzrahmen von Moebe) oder einen durchgehenden Farbton, der in den meisten Bildern vorkommt. So entsteht eine persönliche Galerie, die lebendig und dennoch aufgeräumt wirkt.

Leere Wand zum Hingucker machen Wandbehang selber meistern schmücken Brennholz darunter
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Faschingsdeko, die was aushält: Profi-Tipps aus der Werkstatt für deine Party

  • Der Ankerpunkt: Starten Sie mit dem größten Bild auf Augenhöhe (ca. 1,55 m vom Boden).
  • Der Abstand: Halten Sie zwischen allen Rahmen einen einheitlichen Abstand von 5-10 cm.
  • Die Schablone: Schneiden Sie Papier in der Größe Ihrer Bilder aus und kleben Sie es zur Probe mit Malerkrepp an die Wand.
Leere Wand zum Hingucker machen Makramee Wandbehang toller Blickfang

Die goldene Regel der Farbgestaltung: Die 60-30-10-Regel ist ein sicherer Weg zu einem harmonischen Raum. 60 % des Raumes (meist die Wände) erhalten die Hauptfarbe, 30 % eine sekundäre Farbe (z.B. für eine Akzentwand, Vorhänge) und 10 % sind für Akzente reserviert (Kissen, Kunst). Eine Wand in einem mutigen Farbton wie „Hague Blue“ von Farrow & Ball kann so perfekt eingebunden werden, ohne den Raum zu erdrücken.

Leere Wand zum Hingucker machen schönes Küchenregal aus altem Holz
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Fasching mit Kids: Eure Bastel-Anleitung gegen Langeweile (und für wenig Geld)

„Farbe ist ein machtvolles Werkzeug. Sie kann die Physiologie des Menschen beeinflussen, Emotionen hervorrufen und das Wohlbefinden steigern.“ – Leatrice Eiseman, Executive Director, Pantone Color Institute

Leere Wand zum Hingucker machen grüne Zimmerpflanzen in hängenden Blumenkästen

Ein dunkler Raum und eine dunkle Wandfarbe – ein Widerspruch?

Ganz im Gegenteil! Eine dunkle, satte Farbe wie ein tiefes Tannengrün kann in einem lichtarmen Raum wahre Wunder wirken. Statt den Mangel an Licht zu bekämpfen, umarmt man die Gegebenheit und schafft eine unglaublich gemütliche, höhlenartige Atmosphäre. Der Trick liegt in der richtigen Beleuchtung: Setzen Sie gezielte Lichtinseln mit Steh- und Tischleuchten, um die Wandfarbe in Szene zu setzen und Ecken aufzuhellen.

Leere Wand zum Hingucker machen Bücherregal selbst gebaut

Spüren Sie den Unterschied: Kalkfarben, wie die von Bauwerk Colour, bieten mehr als nur einen Farbton. Ihre mineralische Basis sorgt für eine einzigartige, pudrig-matte Oberfläche mit subtilen Nuancen, die sich je nach Lichteinfall verändern. Diese „lebendigen“ Wände atmen und regulieren die Luftfeuchtigkeit – ein spürbarer Gewinn für das Raumklima und eine Wohltat für die Sinne.

Leere Wand zum Hingucker machen eine Wandabdeckung aus wiederverwendetem Holz

Über 70 % der Wahrnehmung einer Wandtextur hängt von der Beleuchtung ab.

Das bedeutet, eine teure Strukturtapete oder ein aufwendiger Spachtelputz entfaltet seine volle Wirkung erst durch das richtige Licht. Ein Streiflicht (Grazing Light), das von der Seite oder von oben flach über die Wand läuft, modelliert die feinsten Strukturen heraus und erzeugt ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten. Decken-Downlights, die direkt auf die Wand gerichtet sind, lassen sie hingegen flach und leblos erscheinen.

Leere Wand zum Hingucker machen ockerfarbene Kork-Wandfliesen im Fischschuppenmuster

Vliestapete: Der moderne Alleskönner. Die Wand wird eingekleistert, die trockene Tapetenbahn angebracht – einfach und korrigierbar. Sie ist dimensionsstabil und lässt sich später restlos trocken abziehen.

Papiertapete: Der Klassiker. Hier wird die Tapetenbahn eingekleistert und muss „einweichen“. Das erfordert mehr Übung, dafür sind Papiertapeten oft günstiger und ökologischer.

Für Anfänger ist die Vliestapete von Marken wie Rasch oder Marburg die stressfreiere Wahl.

Leere Wand zum Hingucker machen dunkle Kork-Wandbeläge als Kontrast im elfenbeinfarbenen Raum
  • Verbessert die Raumakustik spürbar.
  • Schafft eine warme, luxuriöse Atmosphäre.
  • Kaschiert kleine Unebenheiten der Wand perfekt.

Das Geheimnis? Textile Wandbespannungen. Stoffe wie Leinen, Filz oder Samt, auf Leisten gespannt, schlucken Schall und verwandeln ein hallendes Wohnzimmer in eine Oase der Ruhe. Kollektionen von Herstellern wie Kvadrat oder Jab Anstoetz bieten hierfür atemberaubende Designs.

Leere Wand zum Hingucker machen kleines Regal für Zimmerpflanzen selber bauen

Wandpaneele erleben ein riesiges Comeback und bringen sofort Struktur und Eleganz in jeden Raum. Sie sind weit mehr als nur klassische Kassetten im Altbau-Stil.

  • Moderne Lamellen: Vertikale Holzleisten, oft aus Eiche, schaffen eine warme, moderne und akustisch wirksame Oberfläche.
  • Geometrische 3D-Paneele: Aus Gips oder recycelten Materialien gefertigt, erzeugen sie grafische Muster mit Tiefe.
  • Shaker-Stil: Schlichte, umlaufende Leisten im unteren Drittel der Wand sorgen für einen zeitlosen, skandinavisch-amerikanischen Look.
Leere Wand zum Hingucker machen interessante Idee für die Zimmerpflanzen

Kreativität statt Kosten: Ein Rest hochwertiger Wandfarbe reicht oft schon für ein beeindruckendes Statement. Kleben Sie mit Malerkrepp geometrische Formen, einen farbigen Bogen als Betthaupt-Illusion oder einen breiten Streifen als optische Verlängerung eines Sideboards ab. Selbst ein kleiner Farbakzent kann die gesamte Raumwirkung verändern und kostet fast nichts.

Leere Wand zum Hingucker machen aus Stoff etwas selber meistern Wandbehang

Wie hängt man einen wirklich schweren Spiegel sicher auf?

Vergessen Sie den einzelnen Nagel. Bei schweren Objekten (über 10 kg) kommt es auf den Dübel und die Wand an. Für Beton- oder Ziegelwände sind Spreizdübel die richtige Wahl. Bei Rigips- oder Trockenbauwänden benötigen Sie spezielle Hohlraumdübel (z.B. die Kippdübel von Fischer), die sich hinter der Platte verkeilen. Die goldene Regel: Verwenden Sie immer zwei Aufhängepunkte im oberen Drittel des Spiegels. Das verteilt das Gewicht gleichmäßig und verhindert, dass er kippt.

Leere Wand zum Hingucker machen aus Stoff Wandbehang selber basteln

Ein Regal ist nicht nur Stauraum, sondern ein Gestaltungselement. Modulare Systeme wie das ikonische String Regal oder das vielseitige System von Tylko bieten maximale Flexibilität. Sie wachsen mit Ihren Bedürfnissen, passen sich Nischen an und können eine ganze Wand strukturieren, ohne sie wuchtig wirken zu lassen. Durch die offene Struktur bleiben Wandfarbe und Textur sichtbar, während Bücher und Objekte zu einer persönlichen Collage werden.

Leere Wand zum Hingucker machen klein gemusterte Tapete passt zum gesamten Interieur

Matt: Die edle Wahl. Matte Farben (z.B. die „Absolute Matt Emulsion“ von Little Greene) schlucken das Licht, wirken sehr ruhig und kaschieren kleine Unebenheiten im Putz. Sie sind jedoch empfindlicher gegenüber Berührungen.

Seidenmatt/Satin: Der Praktiker. Diese Finishes reflektieren das Licht dezent, was Farben leuchtender erscheinen lässt. Sie sind deutlich robuster und abwaschbar, ideal für Flure oder Küchen.

Die Wahl hängt also vom Raum und der Beanspruchung ab: Ästhetik im Wohnzimmer, Funktion im Flur.

Leere Wand zum Hingucker machen ein traumhaftes Ambiente gestalten Wandtapete Bild Gummibaum viele Kissen

Wandfarben können bis zu 60 % der gesamten Schadstoffemissionen in einem Raum ausmachen.

Achten Sie auf Produkte mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ oder dem „natureplus“-Siegel. Hersteller wie Auro oder Graphenstone setzen auf natürliche Rezepturen mit geringen bis gar keinen flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs). Das schont nicht nur die Umwelt, sondern sorgt auch für ein gesünderes Raumklima vom ersten Tag an.

Leere Wand zum Hingucker machen Wohnzimmer im Boho Style Leiter an die Wand angelehnt

Kunst an der Wand braucht Luft zum Atmen. Anstatt viele kleine Bilder zu verstreuen, setzen Sie lieber auf ein einziges, großformatiges Werk als Statement.

  • Die richtige Höhe: Die Bildmitte sollte immer auf Augenhöhe hängen, also bei etwa 1,50 m bis 1,60 m.
  • Der Bezugspunkt: Hängen Sie Bilder in Relation zu Möbeln auf. Über einem Sofa sollte das Bild etwa zwei Drittel der Sofabreite einnehmen.
Leere Wand zum Hingucker machen Leiter an die Wand anlehnen im Wohnzimmer neben dem Kamin
  • Die Decke wirkt sofort höher.
  • Der Raum fühlt sich großzügiger an.
  • Es entsteht ein klassisch-eleganter Eindruck.

Das Geheimnis? Vertikale Streifen. Egal ob mit zwei kontrastierenden Farben gemalt oder als Tapete von Cole & Son – senkrechte Linien lenken den Blick nach oben und strecken einen Raum optisch. Für einen subtilen Effekt wählen Sie zwei Töne aus derselben Farbfamilie.

Bevor Sie zum Pinsel greifen: Testen Sie Farben immer direkt an der Wand, die Sie streichen möchten. Kaufen Sie kleine Probedosen und malen Sie mindestens 30×30 cm große Flächen. Beobachten Sie die Farbe zu verschiedenen Tageszeiten – morgens, mittags und bei künstlichem Licht am Abend. Eine Farbe kann je nach Lichteinfall dramatisch anders wirken.

Julia Steinhoff

Meine Interessen für Design haben im großen Teil meine berufliche Laufbahn bestimmt. Zuerst habe ich einen Hochschulabschluss in Journalistik (BJO) an der Universität Hannover erworben, wo ich anschließend ein Magisterstudium in Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm (MTV) gemacht habe. Gleich nach diesem Studium habe ich meine Arbeitskarriere als Journalistin bei verschiedenen Medien begonnen. Im Jahr 2017 habe ich ein interessantes Arbeitsangebot von Freshideen.com erhalten und es sofort angenommen. So hat meine Karriere bei Freshideen begonnen. Als Online-Autorin schreibe ich seit Jahren spannende Artikel über Innendesign, Outdoor-Gestaltung, Dekoration, Mode und Lifestyle. Genau in diesen Themenbereichen liegen auch meine beruflichen Interessen. Ich bemühe mich ständig darum, unsere Leser/innen über die Neuigkeiten und die letzten Trends im Interieur und Exterieur zu informieren und sie zu neuen kreativen Projekten zu motivieren. In meiner Freizeit gehe ich gern schwimmen, jogge oder spiele Tennis. Natürlich finde ich auch Zeit für Bücher lesen und fernsehen.