Magnetwimpern für Anfänger: Der ehrliche Guide, der wirklich funktioniert
Hey, schön, dass du hier bist! In meinem Kosmetikstudio sehe ich jeden Trend kommen und gehen. Ehrlich gesagt, die meisten verschwinden so schnell, wie sie aufgetaucht sind. Aber Magnetwimpern? Die sind geblieben. Und das aus einem guten Grund: Sie lösen ein echtes Problem.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Wie funktioniert das überhaupt? Die zwei Systeme im Check
- 0.2 Dein erster Einkauf: Worauf du achten musst, um keinen Schrott zu kaufen
- 0.3 Die Anwendung Schritt für Schritt: So klappt’s garantiert
- 0.4 Hilfe, es klappt nicht! Typische Fehler und schnelle Lösungen
- 0.5 Reinigung & Pflege: So hast du lange Freude daran
- 0.6 Zum Schluss noch ein ernstes Wort zur Sicherheit
- 0.7 Mein Fazit
- 1 Bildergalerie
Als ich das erste Mal davon hörte, war ich super skeptisch. Ich meine, Magnete am Auge? Das klang für mich nach Spielkram. In meiner Ausbildung habe ich gelernt, millimetergenau mit Wimpernkleber zu arbeiten. Doch dann kamen immer mehr Kundinnen, die mit dem Kleber einfach nicht klarkamen – Allergien, tränende Augen oder schlichtweg keine Geduld für die Fummelei. Also hab ich mir die Dinger mal genauer angesehen.
Und was soll ich sagen? Ich habe unzählige Modelle getestet. An mir, an Freundinnen und später im Studio. Ich weiß inzwischen, was funktioniert und was direkt in die Tonne gehört. Dieser Guide ist das Ergebnis davon. Keine Werbeversprechen, sondern knallharte Praxis-Tipps, damit du wirklich Spaß an deinen Magnetwimpern hast.

Wie funktioniert das überhaupt? Die zwei Systeme im Check
Um die Dinger richtig anzubringen, muss man kurz verstehen, was dahintersteckt. Im Grunde gibt es zwei verschiedene Arten auf dem Markt, und jede hat so ihre Eigenheiten.
System 1: Die „Sandwich“-Methode
Das war die ursprüngliche Idee. Hier bekommst du pro Auge zwei Wimpernkränze, einen für oben und einen für unten. An beiden sind winzige Magnete dran. Du legst den oberen Kranz auf deine Wimpern und den unteren von unten dagegen. Die Magnete ziehen sich an und klemmen deine eigenen Wimpern dazwischen ein – wie die Füllung im Sandwich. Klingt simpel, ist in der Praxis aber echt knifflig. Es braucht viel Übung, die beiden Teile perfekt am Wimpernkranz auszurichten. Oft sitzt einer zu hoch, der andere zu tief. Geduld ist hier alles.
System 2: Der magnetische Eyeliner
Das ist das neuere und, ganz ehrlich, das deutlich beliebtere System. Es ist einfacher und das Ergebnis sieht meist natürlicher aus. Hier hast du nur einen Wimpernkranz, der mit kleinen Magneten besetzt ist. Der Trick liegt im speziellen Eyeliner, der winzige Eisenoxid-Partikel enthält. Keine Sorge, die sind für Kosmetik zugelassen und sicher (oft als CI 77499 auf der Zutatenliste zu finden).

Du ziehst einfach einen Lidstrich, lässt ihn kurz antrocknen und legst die Wimper drauf. Die Magnete am Wimpernband haften dann direkt am Eyeliner. Das hält erstaunlich gut! Für Anfänger ist dieses System fast immer die bessere Wahl, weil man den Lidstrich korrigieren kann und die Wimpernplatzierung viel intuitiver ist. Das Sandwich-System ist eher was für Leute, die absolut keinen Eyeliner tragen wollen und bereit sind, etwas mehr zu üben.
Dein erster Einkauf: Worauf du achten musst, um keinen Schrott zu kaufen
Okay, du bist überzeugt. Aber welches Set sollst du jetzt kaufen? Die Qualität steht und fällt mit dem Material, und da gibt es riesige Unterschiede.
Preislich geht’s in der Drogerie (dm, Rossmann & Co.) schon bei 10-15 Euro los. Für den ersten Versuch okay, aber die Bänder sind oft steif und die Wimpern glänzen unnatürlich. Online-Marken, die sich auf Wimpern spezialisiert haben, verlangen eher zwischen 25 und 40 Euro. Dafür bekommst du oft einen viel höheren Tragekomfort und eine bessere Haltbarkeit.

Hier eine kleine Checkliste für deinen Einkauf:
- Das Wimpernband: Achte auf ein dünnes, flexibles Band. In der Beschreibung steht oft „Cotton Band“ oder „flexibles Baumwollband“. Ein steifer Plastikstreifen passt sich deinem Auge nie richtig an und ist super unbequem.
- Anzahl der Magnete: Schau genau hin! Das Band sollte mindestens 5, besser sogar 6 kleine Magnete haben. Sets mit nur 3 oder 4 großen Magneten neigen dazu, Lücken zu bilden oder an den Enden abzuheben.
- Der Eyeliner: Prüfe, ob der mitgelieferte Eyeliner eine feine Pinselspitze hat. Mit diesen dicken Filzstift-Applikatoren wird der Lidstrich oft klobig und unpräzise.
- Der Wimpern-Style: Für den Anfang, tu dir selbst einen Gefallen: Nimm ein natürliches, nicht zu dramatisches Modell. Das verzeiht kleine Fehler beim Anbringen viel besser und du siehst nicht gleich verkleidet aus.
Die Anwendung Schritt für Schritt: So klappt’s garantiert
Vergiss die 30-Sekunden-Werbevideos. Plane für deine ersten Versuche entspannte 15-20 Minuten ein. Mit der Zeit wirst du schneller, versprochen! Irgendwann schaffst du es in unter fünf Minuten.

Kleiner Tipp für den allerersten Versuch: Schneide eine alte oder günstige Wimper mal in der Mitte durch. Versuch dann erstmal nur, die äußere Hälfte am Augenwinkel anzubringen. Das ist 100-mal einfacher und gibt dir ein super Gefühl für das „Klick“-Geräusch, wenn die Magnete haften.
Schritt 1: Die Vorbereitung (bitte nicht überspringen!)
- Fettfreies Augenlid: Das ist das A und O. Reste von Augencreme oder Concealer sind der größte Feind deines Eyeliners. Reinige das Lid mit einem ölfreien Make-up-Entferner und lass es gut trocknen.
- Wimpern biegen & tuschen: Forme deine Naturwimpern mit einer Wimpernzange und trage eine dünne Schicht normale Mascara auf. Das gibt den künstlichen Wimpern eine Art „Stützgerüst“, auf dem sie aufliegen können.
- Wimpernband anpassen: Das ist der wichtigste Schritt! Halte das Band an dein Auge. Es sollte nicht ganz bis in den inneren Augenwinkel reichen, sonst piekst es. Kürze es immer am äußeren Ende mit einer kleinen Nagelschere.
- Band flexibel machen: Neue Wimpernbänder sind oft steif. Wickel sie ein paar Mal sanft um deinen Finger. Das macht sie runder und sie schmiegen sich besser an dein Lid an.

Schritt 2: Der magnetische Eyeliner
- Gut schütteln! Die magnetischen Partikel setzen sich am Boden ab. Also, schüttle die Flasche für mindestens 20 Sekunden kräftig.
- Erste Schicht auftragen: Zieh einen Lidstrich so nah wie möglich am Wimpernkranz. Achte darauf, dass der Strich mindestens so breit ist wie die Magnete am Wimpernband.
- TROCKNEN LASSEN! Das ist der häufigste Anfängerfehler. Der Eyeliner muss antrocknen. Tippe ganz leicht mit einer sauberen Fingerkuppe drauf. Wenn nichts am Finger klebt, er sich aber noch ganz leicht „tacky“ anfühlt, wie die Klebefläche von einem Post-it, dann ist es perfekt. Das dauert ca. 60 Sekunden.
- Zweite Schicht (der Pro-Tipp): Für bombenfesten Halt, zieh eine zweite Schicht, besonders am inneren und äußeren Ende. Wieder kurz antrocknen lassen.
- Wimper anbringen: Nimm die Wimper mit den Fingern oder einer Plastikpinzette (eine aus Metall wird magnetisch und macht dich wahnsinnig). Setze sie mittig auf den Lidstrich und justiere dann die Enden. Du spürst ein leises „Klick“. Drück das Band sanft an. Fertig!

Hilfe, es klappt nicht! Typische Fehler und schnelle Lösungen
- Problem: Die Wimper löst sich an den Ecken.
Lösung: Dein Eyeliner war dort zu dünn oder nicht weit genug gezogen. Zieh den Strich immer einen Hauch länger als das Wimpernband und trag an den Enden die zweite Schicht auf. - Problem: Die Wimper stört oder fühlt sich schwer an.
Lösung: Du hast sie zu weit innen platziert oder sie ist zu lang. Kürze sie am äußeren Rand noch ein kleines Stück. - Problem: Der Eyeliner bröckelt.
Lösung: Entweder war dein Lid nicht 100 % fettfrei oder du hast den Eyeliner zu dick aufgetragen. Zwei dünne Schichten sind immer besser als eine dicke. Ich hatte mal eine Kundin, bei der sich die Wimper immer innen gelöst hat. Der Grund? Sie hat ihre Augencreme bis zum Wimpernkranz aufgetragen. Das Fett hat den Eyeliner unterwandert! Seitdem sage ich allen: Haltet die Lider fettfrei!
Reinigung & Pflege: So hast du lange Freude daran
Gute Magnetwimpern kannst du bei richtiger Pflege locker 30 Mal wiederverwenden. Das Abnehmen ist super einfach: Fasse die Wimper am äußeren Ende und ziehe sie langsam und vorsichtig nach innen ab. Niemals grob reißen!

Die kleinen Magnete musst du danach säubern. Nimm ein Wattestäbchen mit ölfreiem Make-up-Entferner und fahre vorsichtig darüber, bis alle Eyeliner-Reste weg sind. Den Eyeliner selbst bekommst du am besten mit einem ölhaltigen Entferner vom Lid. Leg das Wattepad kurz aufs Auge, damit das Öl wirken kann, und wische es dann sanft ab.
Wichtig: Bewahre die Wimpern immer in der Originalverpackung auf. Die hat meistens die perfekte Wölbung, um sie in Form zu halten.
Zum Schluss noch ein ernstes Wort zur Sicherheit
Auch wenn sie super praktisch sind, ein paar Dinge musst du beachten. Teil deine Wimpern oder den Eyeliner niemals mit jemand anderem – das ist eine Einladung für Bakterien und Augenentzündungen.
ACHTUNG, EXTREM WICHTIG: Trage niemals magnetischen Eyeliner oder Wimpern bei einer MRT-Untersuchung! Das starke Magnetfeld des Geräts kann die Metallpartikel im Eyeliner erhitzen und zu Verbrennungen am Auge führen. Das ist kein Witz. Informiere das medizinische Personal immer darüber und entferne vor einer solchen Untersuchung alles restlos.

Mein Fazit
Sind Magnetwimpern ein Wundermittel? Nein. Sie sind ein Werkzeug. Aber ein verdammt gutes, wenn man weiß, wie man es benutzt. Sie sind die perfekte, schonende Alternative zu Klebewimpern für den Alltag oder besondere Anlässe. Gib dir Zeit zum Üben und sei nicht frustriert, wenn es beim ersten Mal nicht perfekt wird. Das ist völlig normal. Wenn du den Dreh aber einmal raushast, wirst du sie lieben!
Bildergalerie


Deine neuen Wimpern sollen dich lange begleiten, oder? Die richtige Pflege ist dafür entscheidend und super einfach. Mit nur wenigen Handgriffen nach jedem Tragen sorgst du dafür, dass sie in Form bleiben und hygienisch sauber sind.
- Die Wimpern reinigen: Entferne Eyeliner-Reste vorsichtig von den kleinen Magneten. Ein in ölfreies Mizellenwasser (z.B. von Garnier) getauchtes Wattestäbchen ist dafür perfekt. Niemals die Wimpern komplett in Flüssigkeit tränken!
- Den Eyeliner entfernen: Der magnetische Liner ist oft hartnäckig. Am besten löst er sich mit einem Zwei-Phasen-Make-up-Entferner auf Ölbasis. Kurz einwirken lassen und sanft abwischen.
- Richtig aufbewahren: Lege die Wimpern immer zurück in ihre magnetische Originalverpackung. So behalten sie ihre geschwungene Form und sind sicher bis zum nächsten Einsatz.
Macht es einen Unterschied, welchen magnetischen Eyeliner ich benutze?
Oh ja, einen gewaltigen! Der Eyeliner ist die halbe Miete. Die Formel entscheidet über die Haltekraft und den Tragekomfort. Achte auf Produkte, die als „wasserfest“ oder „wischfest“ deklariert sind, besonders wenn deine Augen schnell tränen. Marken wie Ardell oder KISS bieten oft Liner mit sehr feinen Pinselspitzen an, die einen präzisen Auftrag ermöglichen. Ein guter Liner trocknet schnell, bröckelt nicht und hat eine hohe Konzentration an Eisenoxiden. Das sorgt dafür, dass die Wimpern auch an den empfindlichen inneren und äußeren Augenwinkeln den ganzen Tag sicher haften bleiben.


