Sonnenfänger selber machen: Der ehrliche Werkstatt-Guide für dein nächstes DIY-Projekt
In meiner Werkstatt geht es meistens um handfeste Dinge – Holz, Metall, präzise Verbindungen. Aber ehrlich gesagt, manchmal ist das Schönste an einem Projekt etwas, das man gar nicht greifen kann: das Licht. Ein Sonnenfänger ist genau das. Er hat keine Norm, keine Funktion im klassischen Sinne. Seine einzige, wunderbare Aufgabe ist es, Lichtstrahlen einzufangen und tanzende Regenbögen an die Wand zu zaubern.
Inhaltsverzeichnis
Als Handwerksmeister hab ich über die Jahre eines gelernt: Es reicht nicht, einer Anleitung blind zu folgen. Man muss verstehen, warum etwas funktioniert. Warum bricht ein bestimmter Kunststoff das Licht? Warum muss ein Harz exakt nach Anleitung gemischt werden? Wenn man das kapiert, wird aus simplem Basteln echtes Handwerk. Und genau das will ich dir hier zeigen – ohne Schnickschnack, dafür mit den Tipps und Tricks, die den Unterschied machen.
Welche Methode passt zu dir? Ein schneller Überblick
Bevor wir loslegen, lass uns kurz überlegen, was für dich das Richtige ist. Es gibt ja verschiedene Wege, das Licht einzufangen, und jeder hat so seine Eigenheiten:

- Schmelzgranulat: Das ist der perfekte Einstieg. Schnell, farbenfroh und relativ günstig. Ideal für ein spontanes Wochenendprojekt. Der Schwierigkeitsgrad ist niedrig, die Kosten überschaubar (reine Materialkosten oft unter 20 €), und du hast schnell ein schönes Ergebnis in der Hand.
- Gießharz (Epoxidharz): Das ist die Königsdisziplin für zu Hause. Das Ergebnis ist absolut professionell und glasklar, aber der Weg dorthin erfordert Geduld, Präzision und strenge Sicherheitsmaßnahmen. Plane hierfür mehr Zeit (mindestens 2-3 Tage mit Aushärtezeit) und höhere Kosten ein (Einsteiger-Sets starten bei ca. 20-30 €).
- PET-Flaschen-Upcycling: Die geniale Null-Euro-Variante! Du brauchst nur, was du eh schon zu Hause hast. Super einfach, schnell gemacht und eine tolle Übung, um das Potenzial in Alltagsgegenständen zu sehen. Perfekt für Ungeduldige oder wenn das Budget klein ist.
Technik 1: Schmelzgranulat – Farbenfrohes Spiel mit Hitze
Die Arbeit mit Schmelzgranulat ist eine super Übung, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie Kunststoffe auf Wärme reagieren. Im Grunde ist das Thermoformen im Mini-Format, ein Verfahren, das in der Industrie ständig zum Einsatz kommt.

Was du brauchst und was es kostet:
- Transparentes Schmelzgranulat: Das ist das A und O. Undurchsichtiges Granulat blockiert das Licht. Ein Beutel mit 200-250g kostet im Bastelladen oder online meist zwischen 8 € und 15 €. Das reicht für mehrere kleine Sonnenfänger.
- Eine alte Backform aus Metall: Muffinformen, Plätzchenausstecher auf einem Blech – alles geht. Schau mal auf dem Flohmarkt (oft für 1-2 €) oder in Omas Keller.
- Backpapier oder Dauerbackfolie: Unverzichtbar, damit nichts festklebt.
- Akkuschrauber mit einem kleinen Bohrer (2-3 mm): Um später das Loch für die Aufhängung zu bohren.
- Hitzebeständige Handschuhe: Sicherheit geht vor!
So wird’s gemacht – Schritt für Schritt:
1. Form vorbereiten: Leg die Keksausstecher auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech. Das Papier ist dein bester Freund, es erspart dir später mühsames Kratzen.
2. Granulat auslegen: Füll die Form mit einer einzelnen Schicht Granulat. Schön dicht, damit keine Löcher entstehen. Hier kannst du kreativ werden: Farbverläufe, wilde Muster – tob dich aus!

3. Der Schmelzvorgang: Jetzt wird’s spannend. Heiz den Backofen auf ca. 180 °C Umluft vor. Aber Achtung, das ist nur ein Richtwert! Jeder Ofen ist anders. Schieb das Blech rein und – ganz wichtig – bleib davor stehen und schau zu. Der ganze Prozess dauert oft nur 8 bis 12 Minuten. Sobald die Perlen zu einer glatten, geschlossenen Fläche verschmolzen sind, ist es perfekt. Wartest du zu lange, wirft der Kunststoff unschöne Blasen oder verfärbt sich.
ACHTUNG – Wichtiger Sicherheitshinweis zu den Dämpfen!
Okay, das hier ist der Punkt, an dem ich als Meister ernst werde. Beim Schmelzen von Kunststoff entstehen Dämpfe, die du wirklich nicht einatmen solltest. In der Werkstatt haben wir dafür eine fette Absauganlage. Zuhause geht das auch sicher, aber nur so:
Mach das NIEMALS in einem geschlossenen Raum. Am allerbesten ist ein Outdoor-Grill mit Deckel. Wenn es die Küche sein muss, dann nur mit allen Fenstern und Türen auf Kipp (richtig Durchzug!) und der Dunstabzugshaube auf voller Power. Und bitte sorge dafür, dass währenddessen und beim Abkühlen keine Kinder oder Haustiere im Raum sind. Danach wird mindestens 30 Minuten kräftig gelüftet. Das ist nicht verhandelbar.

Abkühlen und der letzte Schliff
Nimm das Blech mit den Handschuhen aus dem Ofen und lass es komplett abkühlen. Nicht ins kalte Wasser legen, das mag der Kunststoff gar nicht und könnte springen. Nach etwa einer Stunde ist alles fest. Die Ränder können etwas scharf sein, die kannst du mit feinem Schleifpapier (240er Körnung) sanft von Hand glätten. Zum Schluss bohrst du langsam und mit wenig Druck ein kleines Loch für die Aufhängung. Fertig!
Kleiner Profi-Tipp: Für einen coolen 3D-Effekt kannst du erst eine Schicht schmelzen, abkühlen lassen, dann eine kleinere Form darauflegen, mit anderem Granulat füllen und das Ganze nochmal kurz schmelzen.
Was, wenn…? Mein Kunststoff hat Blasen geworfen!
Kein Problem, das passiert. Das war ein Zeichen dafür, dass der Ofen einen Tick zu heiß oder das Blech zu lange drin war. Beim nächsten Mal einfach die Temperatur um 10 Grad senken und wirklich die ganze Zeit durchs Fenster schauen.

Technik 2: Gießharz – Geduld für glasklare Ergebnisse
Willkommen in der nächsten Liga! Die Arbeit mit Epoxidharz ist anspruchsvoller, weil hier Chemie ins Spiel kommt. Aber das Ergebnis ist eine brillante, glasähnliche Klarheit, die einfach unschlagbar ist. Das ist aber definitiv nichts für Kinder.
Material & Sicherheit – Das ist nicht optional!
Ganz ehrlich, mein erstes Harz-Projekt war eine klebrige Katastrophe, die nie hart wurde. Warum? Weil ich dachte, „Ach, das Mischverhältnis passt schon so ungefähr“. Lektion gelernt: Die Angaben des Herstellers sind Gesetz! Und bevor du auch nur eine Flasche öffnest, zieh deine Schutzausrüstung an:
- Nitril-Handschuhe: Latex reicht nicht, das Harz zersetzt ihn.
- Schutzbrille: Ein Spritzer Harz im Auge ist kein Spaß, glaub mir.
- Atemschutzmaske (mit A2/P2-Filter): Auch wenn „VOC-frei“ draufsteht, entstehen Dämpfe. Deine Lunge wird es dir danken.
- Gut belüfteter Raum: Fenster auf!
Ein Einsteiger-Set mit Harz und Härter (ca. 500g) bekommst du online für 20-30€. Silikonformen gibt’s im Bastelbedarf für wenige Euro.

Die Technik des Gießens – Präzision ist alles
1. Mischen mit der Zwei-Becher-Methode: Das ist ein Trick aus der Profi-Werkstatt. Du wiegst Harz und Härter exakt in Becher 1 ab und rührst langsam für 2 Minuten. Dann gießt du die ganze Mischung in einen sauberen Becher 2 und rührst nochmal eine Minute. So stellst du sicher, dass keine unvermischten Reste an der Wand kleben bleiben – der häufigste Grund für klebrige Ergebnisse.
2. Blasen entfernen: Nach dem Rühren kurz stehen lassen. Die meisten Blasen steigen auf. Die restlichen kriegst du weg, indem du mit einem Feuerzeug oder Heißluftföhn ganz kurz und mit Abstand über die Oberfläche fährst. Die Hitze lässt sie platzen.
3. Gießen und Gestalten: Gieß das Harz langsam in deine Silikonform. Wenn du getrocknete Blüten oder Glitzer einbetten willst, gieße erst eine dünne Schicht, warte 30-60 Minuten, platziere deine Deko und gieß dann den Rest auf. So sinkt nichts auf den Boden.

Wenig bekannter Trick: Du willst dein Harz einfärben? Nimm dafür unbedingt spezielle Harz-Farbpigmente oder -pasten. Ein winziger Tropfen reicht oft schon. Bitte experimentiere nicht mit Wasserfarben oder zu viel Acrylfarbe, das kann die chemische Reaktion stören!
4. Aushärten – die Kunst des Wartens: Jetzt heißt es Geduld haben. Deck die Form ab, um sie vor Staub zu schützen, und warte. Je nach Harz und Raumtemperatur dauert das 24 bis 72 Stunden. Erst wenn es sich steinhart und nicht mehr klebrig anfühlt, ist es fertig.
Was, wenn…? Mein Harz ist nach 3 Tagen immer noch klebrig!
Das tut mir leid, aber das ist dann leider ein Fall für die Tonne. Entweder war das Mischverhältnis nicht exakt (eine digitale Küchenwaage ist Pflicht!) oder du hast nicht gründlich genug gerührt. Sieh es als wichtige Lektion in Sachen Sorgfalt fürs nächste Mal.
Technik 3: PET-Flaschen – Aus Müll wird Magie
Diese Methode liebe ich, weil sie zeigt, dass man kein teures Material braucht, um etwas Schönes zu schaffen. Es schult den Blick für das Potenzial in den Dingen, die wir jeden Tag wegwerfen.

Was du brauchst:
- Saubere PET-Flaschen ohne Etikett
- Wasserfeste Stifte (Permanentmarker)
- Ein scharfes Teppichmesser (Cutter) und eine stabile Schere
- Reinigungsalkohol (Isopropanol)
Sicherheit beim Schneiden – ein kurzer Appell
Ein Teppichmesser ist verdammt scharf. Schneide immer vom Körper weg und nutze eine feste Unterlage. Und ganz wichtig: Mit dem Messer machst du nur den allerersten Schnitt, um eine Öffnung zu schaffen. Den Rest schneidest du sicher und präzise mit der Schere!
Die super-einfachen Schritte:
1. Reinigen & Bemalen: Wisch die Flasche mit dem Alkohol ab, damit die Farbe gut hält. Dann bemal sie, wie du Lust hast. Helle, leuchtende Farben fangen das Licht am besten.
2. Schneiden: Trenne mit dem Messer und dann der Schere den Boden der Flasche ab. Setze nun die Schere am unteren Rand an und schneide in einer durchgehenden Spirale immer weiter nach oben. Je schmaler du die Spirale schneidest (ca. 1-2 cm), desto länger und filigraner wird dein Sonnenfänger.

3. Aufhängen: Mach ein Loch in den Deckel, fädle eine Schnur durch, knote sie innen fest und schraub den Deckel wieder drauf. Wenn du ihn aufhängst, zieht die Schwerkraft die Spirale elegant auseinander.
Ein Tipp aus der Praxis: Die Farben der Stifte können in der prallen Sonne über den Sommer etwas ausbleichen. Wenn du das verhindern willst, kannst du die fertige Spirale mit einem UV-Schutz-Klarlack aus der Sprühdose (gibt’s im Baumarkt für ca. 10 €) versiegeln. Das ist aber kein Muss!
Abschließende Gedanken aus der Werkstatt
So, das waren drei komplett unterschiedliche Wege, um das Licht einzufangen. Ob du nun Kunststoff schmilzt, mit Chemie zauberst oder einfach Müll neues Leben einhauchst – das Prinzip ist dasselbe. Du nimmst Material in die Hand und erschaffst etwas, das Freude bereitet.
Egal, für welche Technik du dich entscheidest: Arbeite sauber, nimm die Sicherheitshinweise ernst und hab keine Angst vor Fehlern. Jeder von uns hat mal klein angefangen. Der einzige wirkliche Fehler ist, es gar nicht erst zu versuchen.

Also, ran an die Werkzeuge. Ich wünsch dir viel Spaß und gutes Gelingen!
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Welcher Faden hält am längsten?
Für einen Sonnenfänger, der jahrelang Freude bereiten soll, ist die Wahl der Aufhängung entscheidend. Während normale Baumwollschnur charmant aussieht, wird sie durch UV-Strahlung brüchig. Besser sind transparente Alternativen: Eine dünne Angelschnur (0,3-0,5 mm stark) ist fast unsichtbar und sehr reißfest. Die Profi-Wahl ist jedoch ein transparenter Nylonfaden, wie er auch für die Schmuckherstellung verwendet wird – er ist explizit UV-beständig und vergilbt nicht.


Der Feind des klaren Harzes: Bläschen. Nichts ist ärgerlicher als winzige Luftblasen, die ein ansonsten perfektes Gießharz-Projekt ruinieren. Der Trick aus der Werkstatt: Stellen Sie die Harz- und Härterflaschen vor dem Mischen für 10 Minuten in ein warmes Wasserbad. Eine leicht erhöhte Temperatur macht die Flüssigkeiten dünnflüssiger, sodass Blasen beim langsamen Rühren gar nicht erst entstehen oder leichter aufsteigen und mit einem Feuerzeug kurz abgeflammt werden können.


Wussten Sie schon? Das Phänomen, das Ihren Sonnenfänger zum Leuchten bringt, nennt sich Lichtbrechung. Wenn Sonnenlicht von der Luft in ein dichteres Medium wie Glas oder Acryl eintritt, wird es verlangsamt und abgelenkt. Dabei spaltet sich das weiße Licht in seine Spektralfarben auf – genau wie bei einem Regenbogen.


Die Magie alter CDs ist keine Hexerei, sondern reine Physik. Ihre Oberfläche ist mit Milliarden winziger Rillen überzogen, die als Beugungsgitter fungieren. Dieses Gitter spaltet das Licht nicht durch Brechung, sondern durch Beugung auf – das Ergebnis ist ein besonders intensives, fast psychedelisches Farbenspiel, das sich von dem eines klassischen Kristalls deutlich unterscheidet.



- Völlig transparent
- Extrem langlebig
- Absolut professionelles Finish
Das Geheimnis? UV-Harz. Im Gegensatz zu klassischem 2-Komponenten-Epoxidharz härtet es nicht über Stunden, sondern in wenigen Minuten unter einer UV-Lampe aus. Perfekt für kleinere Projekte, das Einarbeiten filigraner Details oder wenn die Geduld mal wieder knapp ist.


Swarovski-Kristall: Bekannt für seinen präzisen Facettenschliff und hohen Bleianteil, der das Licht extrem stark bricht und scharfe, klar definierte Regenbogenpunkte an die Wand wirft.
Böhmisches Glas: Eine preiswertere, aber ebenfalls hochwertige Alternative. Es erzeugt ein etwas weicheres, diffuseres Lichtspiel, das oft als sanfter und atmosphärischer empfunden wird.
Für scharfe Lichtpunkte an der Wand ist Swarovski unschlagbar. Für eine sanfte, flächige Lichtstimmung ist böhmisches Glas ideal.


Der richtige Standort ist alles. Beobachten Sie den Lauf der Sonne durch Ihr Zuhause. Ein Fenster mit direkter Sonneneinstrahlung am Nachmittag erzeugt die intensivsten und beweglichsten Regenbögen. Ein Fenster, das nur morgens oder abends Streiflicht bekommt, sorgt hingegen für ein sanftes, lang anhaltendes Glühen. Experimentieren Sie ruhig mit verschiedenen Orten!


Beim Upcycling von PET-Flaschen entstehen oft scharfe Kanten. So entschärfen Sie sie sicher:
- Die Schleifmethode: Wickeln Sie feines Schleifpapier (Körnung 240) um einen Holzklotz und ziehen Sie die Kanten vorsichtig darüber ab.
- Die Hitzemethode (für Profis): Halten Sie die Kante mit einer Zange für den Bruchteil einer Sekunde über die Flamme einer Kerze. Der Kunststoff zieht sich zusammen und bildet eine saubere, abgerundete Kante. Unbedingt im Freien und mit Vorsicht durchführen!


„Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Universum sich begegnen.“ – Paul Klee
Diese Idee des Bauhaus-Meisters lässt sich perfekt auf Sonnenfänger übertragen. Kombinieren Sie Komplementärfarben wie Blau und Orange für maximale Spannung oder bleiben Sie in einer Farbfamilie mit verschiedenen Schattierungen für eine harmonische, beruhigende Wirkung. Ihr Sonnenfänger wird so zu Ihrer ganz persönlichen Leinwand für das Licht.



Mein Schmelzgranulat wird nach dem Backen milchig-trüb. Was mache ich falsch?
Dieses Problem hat meist zwei Ursachen. Erstens: Die Temperatur im Ofen war zu hoch. Jedes Granulat hat einen idealen Schmelzpunkt. Wird dieser überschritten, kann der Kunststoff „verbrennen“ und seine Transparenz verlieren. Zweitens: Feuchtigkeit. Lag das Granulat offen an einem feuchten Ort, kann eingeschlossene Feuchtigkeit beim Schmelzen für eine trübe Optik sorgen. Immer trocken lagern und die Temperaturangaben des Herstellers (z.B. von Rayher) genau beachten!


Wichtiger Punkt: Beim Gießen von Epoxidharz ist die richtige Schutzausrüstung nicht verhandelbar. Dazu gehören Nitrilhandschuhe (Latex ist nicht beständig), eine Schutzbrille und das Arbeiten in einem gut belüfteten Raum oder im Freien. Das flüssige Harz kann Hautreizungen und Allergien auslösen. Sobald es vollständig ausgehärtet ist, ist es vollkommen unbedenklich.


Bringen Sie Natur ins Spiel. Kombinieren Sie die geometrische Perfektion von Kristallen mit organischen Materialien. Ein Stück Schwemmholz vom letzten Strandurlaub, eine interessant geformte Astgabel oder sogar getrocknete Gräser und Blüten, die in Harz eingegossen werden, schaffen einen wunderschönen Kontrast und machen Ihren Sonnenfänger zu einem unverwechselbaren Unikat im angesagten Boho-Stil.


- Ein sauber gebohrtes Loch ist die Basis für jede stabile Aufhängung.
- Verwenden Sie bei Acryl, Harz oder Kunststoff einen kleinen Handbohrer oder einen Dremel mit geringer Drehzahl, um ein Schmelzen des Materials zu verhindern.
- Bei Glasperlen ist ein spezieller Diamantbohrer unter Wasserkühlung nötig – eine Arbeit für Fortgeschrittene.


Über 75 % des weltweiten Glases wird aus nur drei einfachen Zutaten hergestellt: Sand (Siliziumdioxid), Soda und Kalk.
Wenn Sie mit Glasperlen oder Kristall-Anhängern arbeiten, halten Sie ein Material in den Händen, dessen Grundrezept seit Tausenden von Jahren nahezu unverändert ist. Diese Verbindung von simplem Rohstoff und handwerklicher Veredelung macht den Reiz des Materials aus.


Kann ich echte Blumen in Harz für einen Sonnenfänger eingießen?
Ja, aber nur, wenn sie absolut trocken sind. Jedes bisschen Restfeuchtigkeit führt zu Fäulnis und unschönen Verfärbungen im Harz. Der beste Weg, Blumen zu trocknen, ist, sie für einige Tage in Silicagel-Granulat zu legen. Dieses entzieht ihnen schonend die Feuchtigkeit, während die Farbe und Form oft erstaunlich gut erhalten bleiben. Gepresste Blüten funktionieren ebenfalls hervorragend.



Kombinieren Sie Ihren visuellen Sonnenfänger mit einem akustischen Element. Kleine Messingröhrchen, die locker an Nylonschnüren hängen, erzeugen bei einem leichten Luftzug helle, zarte Töne. So wird Ihr Kunstwerk zu einem Windspiel, das nicht nur das Auge, sondern auch das Ohr erfreut und eine meditative Atmosphäre schafft.


Metallrahmen: Ein einfacher Messing- oder Kupferring (im Bastelbedarf erhältlich) verleiht Ihrem Sonnenfänger sofort Stabilität und einen professionellen, modernen Look. Er dient als Basis, an der Sie die einzelnen Stränge befestigen können.
Freie Form: Für einen organischeren, natürlicheren Stil können Sie auf einen Rahmen verzichten und die Elemente an einem schön geformten Stück Treibholz oder einem Kupferrohr befestigen.
Die Rahmenwahl definiert den Stil Ihres Projekts von Grund auf – von minimalistisch-geometrisch bis hin zu verspielt-natürlich.


Um die Brillanz Ihres Sonnenfängers zu erhalten, ist eine regelmäßige, sanfte Reinigung wichtig. Staub und Fingerabdrücke können das Lichtspiel trüben.
- Für Glas und Kristall: Ein fusselfreies Mikrofasertuch, eventuell leicht mit Wasser angefeuchtet, genügt.
- Für Harz und Acryl: Vermeiden Sie scharfe Reiniger oder raue Tücher. Diese können die Oberfläche zerkratzen. Auch hier ist ein weiches Tuch die beste Wahl.


Die Idee, Licht durch farbiges Glas zu filtern, ist keine moderne Erfindung. Die ältesten bekannten Fragmente von Buntglasfenstern stammen aus dem 7. Jahrhundert aus der Abtei St. Paul in Jarrow, England. Ihr DIY-Sonnenfänger steht also in einer über 1300 Jahre alten Tradition des Spiels mit Licht und Farbe.



Häufiger Fehler: Ungeduld beim Aushärten von Epoxidharz. Auch wenn sich die Oberfläche nach 12 Stunden schon fest anfühlt, ist der chemische Prozess oft noch nicht abgeschlossen. Eine zu frühe Belastung oder das Bohren von Löchern kann zu Verformungen oder klebrigen Stellen führen. Halten Sie sich strikt an die vom Hersteller empfohlene Endaushärtezeit – meist zwischen 24 und 72 Stunden.


Denken Sie über das Fenster hinaus. Ein kleiner, leichter Sonnenfänger kann auch an einer Zimmerpflanze in der Nähe eines Fensters, an einem Lampenschirm oder sogar am Rückspiegel im Auto (sofern erlaubt und sicher) für überraschende Lichteffekte sorgen. Mobile Sonnenfänger, die an einem Haken von der Decke hängen, können das Licht im Laufe des Tages durch den ganzen Raum wandern lassen.


- Erzeugt einen weichen, sanften Lichtschein.
- Jedes Stück ist ein Unikat mit Geschichte.
- Eine nachhaltige und oft kostenlose Materialquelle.
Das Geheimnis? Strandglas. Vom Meer geschliffene Glasscherben haben eine matte, gefrostete Oberfläche, die das Licht nicht scharf bricht, sondern diffus streut. Aufgefädelt an einer Schnur oder mit Draht umwickelt, ergeben sie Sonnenfänger mit einem besonders natürlichen und maritimen Charme.


Warum vergilbt mein alter Harz-Sonnenfänger?
Das liegt an der UV-Strahlung. Viele herkömmliche Epoxidharze neigen unter dauerhafter Sonneneinstrahlung dazu, mit der Zeit einen Gelbstich zu entwickeln. Für glasklare Projekte, die direkt im Fenster hängen sollen, lohnt sich die Investition in ein hochwertiges Gießharz mit explizit ausgewiesenem UV-Blocker oder Vergilbungsschutz. Marken wie Elichem oder ResinPro bieten hier spezielle, höherpreisige Produkte an.


Die minimalistische Schönheit der Geometrie. Anstatt viele kleine Perlen zu verwenden, setzen Sie auf eine einzige, große geometrische Form. Ein großer, geschliffener Glaskubus, eine Kugel oder ein Prisma aus Acrylglas, aufgehängt an einem fast unsichtbaren Faden, wirkt modern, edel und lenkt den Fokus voll auf das reine Spiel des Lichts ohne Ablenkung.

Farbpsychologie für Ihr Fenster: Die Farben Ihres Sonnenfängers beeinflussen die Stimmung im Raum.
- Blau- und Grüntöne wirken beruhigend und kühl – ideal fürs Schlaf- oder Arbeitszimmer.
- Rot-, Orange- und Gelbtöne spenden Energie und Wärme und schaffen eine einladende Atmosphäre im Wohnbereich.




