Hecke schneiden – die wichtigsten Tipps und Tricks für Hobbygärtner
Ganz gleich, ob Sie Ihre Hecke als Sichtschutz, Grenze zum Nachbargarten oder eher nur dekorativ haben möchten, braucht diese die richtige Pflege, um immer schön grün oder blühend auszusehen. Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür ist zu wissen, wie und wann Sie die Hecke schneiden sollen. Denn obwohl dies kein Hexenwerk sei, gibt es schon ein paar Sachen, die dabei zu beachten sind. Je nach Heckenpflanze existieren da ein paar unterschiedliche Aspekte, im Grunde gelten aber die gleichen Grundregeln beim Heckenschneiden. Welche diese sind, erfahren Sie in den nachfolgenden Zeilen.
Inhaltsverzeichnis
Hecke schneiden, aber richtig!
Wann ist der beste Zeitpunkt fürs Hecke Schneiden?
In den meisten Fällen sollte man eine Hecke zwei Mal im Jahr schneiden. So wird nämlich das Wachstum angeregt und die Hecke gewinnt an Dichte. Wichtig zu wissen ist, dass im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) einen Rückschnitt-Verbot für Hecken gibt, und zwar man darf frei wachsende Naturhecken außerhalb der Siedlungen vom 1. März bis zum 30. September nicht schneiden. Dann ist die Brutsaison für die meisten Vögel und viele davon nisten gerne in den Hecken. Und obwohl der Rückschnitt sowie auch der leichte Pflegeschnitt in den Siedlungsräumen ganzjährig erlaubt sind, sollte man auch da auf Vogelnester und Kleintierchen achten. Überprüfen Sie deswegen sorgfältig Ihre Hecken, immer bevor Sie mit dem Rückschnitt anfangen.
Bis zum Johannistag (24. Juni) ist der erste Wachstumsschub der Triebe abgeschlossen
Erfahrene Gärtner empfehlen, den ersten Rückschnitt der Hecke von Mitte bis Ende Februar durchzuführen. Dann stehen die meisten Pflanzen noch nicht im Saft und sie können die Intervention viel leichter und schneller verkraften. Außerdem brüten die Vögel noch nicht und können dabei nicht gestört werden. Ein bisschen anders sieht es bei blühenden Heckenpflanzen aus. Um ihre herrliche Blütenpracht zu erhalten, sollte man diese erst nach der Blütezeit zurückschneiden, und zwar ganz schonend und vorsichtig. Das gilt vor allem für Jasmin, Forsythie und Schneeball.
Extra Tipp: Am besten geeignet für einen Heckenschnitt im Frühsommer ist die Periode um den Johannistag, den 24. Juni, herum. Um diese Zeit können Sie auch die Blühhecke schön zurück schneiden.
Die Glanzmispel-Hecke wird ebenso nach der Blütezeit geschnitten
Achten Sie bei den meisten Pflanzen-Hecken darauf, dass es beim Schneiden nicht regnet. So gelangt frühzeitig Wasser in die Schnittstellen und kann den feinen Trieben schaden. Am besten geeignet sind Tage, die bedeckt, aber trocken sind.
Hecke richtig schneiden
Eine wichtige Regel bei Hecke schneiden ist, eine Trapezform zu wählen. Denn nur in diesem Fall können auch die Unterteile der Pflanzen genügend Licht bekommen und optimal gedeihen. Das gilt am meisten für Nadelhölzer wie Lebensbaum und Scheinzypresse, die sowieso zum Verkahlen der unteren Ästen neigen. Beim Schneiden der Triebe sollten Sie etwa drei Viertel vom Zuwachs nehmen, anders gesagt: ein Drittel von den neu gewachsenen Pflanzentrieben bleiben stehen.
Buchsbaum ist eine langsam wachsende Pflanze, die oft für kleinere Hecken bevorzugt wird
Wenn Sie Ihre Hecke schneiden möchten, sollten Sie auf jeden Fall auch die Höhe bedenken. Denn vielerorts gilt eine rechtliche Begrenzung bei 1,80 – 2 Meter. Vergewissern Sie sich schon vorher, wie es bei Ihnen in der Gegend damit aussieht und im Nachbarschaftsrecht geregelt ist. Außerdem spielt es eine Rolle, ob es sich um eine gemeinsame Hecke handelt, die dann von beiden Seiten gepflegt werden soll und im gegenseitigen Verständnis entsteht.
Welche Heckenschere ist die richtige?
Neben der manuellen Heckenschere und den populären Benzin- oder Elektro-Heckenscheren gibt es schon seit einiger Zeit die Möglichkeit, eine bequeme und hoch effiziente Akku-Heckenschere auszuwählen. Diese ist viel leiser und man braucht in der Regel keinen Gehörschutz beim Schneiden der Hecke. Außerdem sind mit Akkus getriebene Heckenscheren viel leichter, verglichen mit den anderen Varianten. Sie wiegen normalerweise um die 3 Kilos, sogar weniger. Je nach Heckengröße und Pflanzenart können Sie sich für die richtige Wahl an Schere entscheiden.
Tipp: Bei immergrünen Kirschlorbeer-Hecken zum Beispiel empfiehlt es sich, eine manuelle Heckenschere oder noch besser eine herkömmliche Gartenschere zu nehmen. Sonst können die delikaten Blätter der Pflanze verletzt werden und die Hecke wird gelblich und unschön aussehen.
Auch andere laubblättrigen Pflanzen mögen eher die manuelle Heckenschere
Und so gelingt Ihnen der gerade Schnitt:
Um unerwünschte Wellen und Mulden auf der Heckenkrone zu vermeiden, können Sie mit einer Schnur arbeiten, die Sie zwischen zwei Posten befestigen. Die buchstäblich schnurgerade Linie wird Ihnen beim Schneiden eine enorme Hilfe leisten. Überlegen Sie sich ganz genau schon im Voraus, welche Heckenhöhe für Sie in Frage kommt und fixieren Sie dann die Schnur darauf.
Bei längeren Hecken wäre es sinnvoll, beim Fixieren der Schnur noch jemanden zur Hilfe zu holen
Pflegen und schneiden Sie Ihre Hecke nach diesen Prinzipien und holen Sie sich fachlichen Rat, wenn Sie sehen, dass es wieder nötig ist. Viel Spaß beim Hecke Schneiden und lange, sonnige Stunden im Garten wünscht Ihnen die Freshideen-Redaktion!
Hecke richtig und sorgfältig schneiden
Eine moderne, ergonomische Heckenschere benutzen
Bei lauteren Scheren unbedingt den nötigen Gehörschutz anwenden
Xylosma congestum ist eine der beliebtesten Heckenpflanzen überhaupt
Auch ovale Heckenschnitte sehen toll aus