Weihnachten im alten Landhaus: Dein ehrlicher Guide für Gemütlichkeit ohne Pannen
Ich kann mich noch genau an die Weihnachtsfeste im Haus meines Großvaters erinnern. Er war Zimmermann und lebte in einem uralten Fachwerkhaus, das im Winter, sagen wir mal, seinen ganz eigenen Charakter hatte. Es roch nach kaltem Rauch aus dem Kachelofen, nach dem Harz vom Brennholz und natürlich nach Omas Apfelkuchen. Ja, durch die alten Fenster zog es und manche Ecke im Haus war wirklich eiskalt. Und trotzdem? Es war das gemütlichste Weihnachten, das man sich nur vorstellen kann. Genau diese Erinnerung ist es, die viele von uns von einem Fest auf dem Land träumen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Haus verstehen: Die Basis für ein entspanntes Fest
- 2 Das Herz des Hauses: Der richtige Umgang mit Feuer
- 3 Natürliche Deko: Was wirklich ins Haus passt
- 4 Der Weihnachtsbaum: Ein Stück Wald im Wohnzimmer
- 5 Wenn doch was schiefgeht: Vorbereitet sein ist alles
- 6 Am Ende zählt nur die Atmosphäre
- 7 Bildergalerie
Aber, ganz ehrlich, zwischen romantischer Vorstellung und der Realität liegt oft ein kalter Dielenboden. In über 30 Jahren als Tischler habe ich unzählige alte Häuser saniert. Ich habe gesehen, was funktioniert und was brandgefährlich werden kann. Ein altes Haus hat eine Seele, aber es verzeiht keine Fehler – schon gar nicht im Winter. Es geht um viel mehr, als nur ein paar Lichterketten aufzuhängen. Es geht um Wärme, um Sicherheit und darum, die Eigenheiten so eines alten Gebäudes zu verstehen. Dieser Guide hier ist deshalb absolut ehrlich. Er soll dir helfen, ein wirklich wunderschönes und vor allem sicheres Weihnachtsfest auf dem Land zu erleben.

Das Haus verstehen: Die Basis für ein entspanntes Fest
Ein modernes Haus ist im Grunde eine versiegelte Box. Ein altes Landhaus hingegen, das atmet. Das ist sein größter Charme und gleichzeitig seine größte Herausforderung. Bevor du also auch nur an Deko denkst, musst du das Haus selbst ein bisschen kennenlernen. Alte Mauern und einfache Holzfenster spielen nach anderen Regeln als Beton und Kunststoff.
Die kleine Physik des Frierens
Das Hauptproblem im Winter ist immer der Wärmeverlust. Du heizt, und die Wärme sucht sich den schnellsten Weg nach draußen. Das passiert über sogenannte Kältebrücken – Stellen, an denen die Wärme leichter entweicht. Typische Kandidaten sind alte Fensterrahmen, ungedämmte Hausecken oder der Übergang vom Dach zur Wand. Man spürt das oft als feinen, kalten Luftzug, obwohl alles geschlossen ist. Kleiner Test gefällig? Nimm eine brennende Kerze und fahre langsam am Fensterrahmen entlang. Wo die Flamme unruhig flackert, da pfeift’s rein!
Übrigens, allein mit einem offenen Kamin ein ganzes altes Haus heizen zu wollen, ist meist ein Trugschluss. Die Strahlungswärme ist super gemütlich, wenn man direkt davor sitzt, klar. Aber die Luft im Raum erwärmt sich nur langsam und ungleichmäßig, die Ecken bleiben oft kalt. Deshalb hatten alte Bauernhäuser traditionell einen massiven Kachelofen. Seine schwere Speichermasse gibt über Stunden eine sanfte, gleichmäßige Wärme ab – physikalisch viel cleverer.

Praktische Vorbereitungen für wohlige Wärme
Bevor die Gäste kommen, mach einen kleinen Rundgang. Wo zieht es? Meistens sind es die Fenster und die Haustür. Aber keine Sorge, da kann man schnell was machen.
- Fenster abdichten: Hol dir im Baumarkt selbstklebendes Dichtungsband aus Schaumstoff oder Gummi. Das kostet pro Rolle nur zwischen 5 und 10 Euro, lässt sich kinderleicht in den Fensterfalz kleben und nach den Feiertagen wieder spurlos entfernen. Eine winzige Investition mit riesiger Wirkung!
- Türen blockieren: Kalte Luft kriecht gern am Boden entlang. Eine gerollte Wolldecke oder ein spezieller Zugluftstopper (findest du für ca. 15 Euro in jedem Deko- oder Baumarkt) vor der Haustür und vor Türen zu kalten Fluren wirkt Wunder.
- Textilien sind deine Freunde: Schwere Vorhänge sind nicht nur Deko, sondern eine echte zusätzliche Isolierschicht. Wolldecken, kuschelige Felle und dicke Teppiche auf kalten Holzböden machen einen riesigen Unterschied für die gefühlte Wärme. Das wussten schon unsere Vorfahren.
- Heizung checken: Verlass dich nicht nur auf den Kamin. Läuft die Zentralheizung? Ein paar Tage vorher solltest du die Heizkörper entlüften, falls sie gluckern. Nichts ist nerviger als eine kalte Heizung an Heiligabend, wenn kein Handwerker mehr erreichbar ist. Keine Sorge, das ist kein Hexenwerk: Heizungsschlüssel (kostet einen Euro) ansetzen, Lappen drunterhalten und das Ventil vorsichtig aufdrehen, bis Wasser kommt. Fertig!

Das Herz des Hauses: Der richtige Umgang mit Feuer
Ein knisterndes Kaminfeuer – das ist für die meisten der Inbegriff von Weihnachtsgemütlichkeit. Ich liebe es auch. Aber als Handwerker, der schon den einen oder anderen Brandschaden gesehen hat, hab ich einen Heidenrespekt vor offenem Feuer. Die meisten Brände in der Weihnachtszeit entstehen durch pure Unachtsamkeit.
Sicherheit zuerst, Gemütlichkeit danach
Bevor du auch nur ein Streichholz in die Hand nimmst, müssen ein paar Dinge absolut klar sein. Das ist keine Empfehlung, das ist ein Muss.
- Der Schornsteinfeger war da? Der Kamin und Schornstein müssen regelmäßig geprüft und gereinigt werden. Frag den Eigentümer, wann die letzte Kehrung und Feuerstättenschau war. Ist das länger als ein Jahr her, ist höchste Vorsicht geboten. Im Schornstein kann sich nämlich Glanzruß bilden, der sich entzünden und zu einem extrem gefährlichen Schornsteinbrand führen kann. So eine Prüfung kostet übrigens meist nur zwischen 40 und 60 Euro – eine lächerlich kleine Summe für so viel Sicherheit.
- Abstand halten! Als Faustregel gilt: Mindestens 80 cm Abstand nach vorne und 20 cm zu den Seiten von der Kaminöffnung. Das bedeutet: Kein Weihnachtsbaum, keine Geschenke, kein Holzkörbchen und schon gar kein flauschiger Teppich in diesem Bereich. Ein Funke auf einem trockenen Tannenzweig reicht schon aus.
- Rauchmelder & CO-Warner: Funktionierende Rauchmelder in Schlafräumen und Fluren sind gesetzlich vorgeschrieben. Teste sie vor deinem Aufenthalt! Mein persönlicher Pro-Tipp: Investier die 25 bis 30 Euro in einen zusätzlichen Kohlenmonoxid-Warner (CO-Warner), den du in der Nähe des Kamins aufstellst. CO ist ein geruchloses, tödliches Gas, das bei unvollständiger Verbrennung entsteht. Dieses kleine Gerät kann Leben retten.

Die Kunst des richtigen Heizens
Richtig heizen ist nicht nur sicherer, sondern auch viel effizienter. Das ist ein kleines Handwerk für sich.
- Das richtige Holz: Nimm nur trockenes, gut abgelagertes Hartholz wie Buche oder Eiche. Es sollte eine Restfeuchte von unter 20 % haben. Aber wie findet man das als Laie raus? Ganz einfach: Schlag zwei Scheite gegeneinander. Klingt es hell und klar, ist das Holz trocken. Ein dumpfer Ton bedeutet: zu feucht. Feuchtes Holz qualmt nur, erzeugt Ruß und gibt kaum Wärme. Für alle, die es genau wissen wollen: Ein kleines Holzfeuchtemessgerät gibt’s schon für ca. 20 Euro online oder im Baumarkt. Nadelhölzer wie Fichte oder Kiefer brennen zwar super an, enthalten aber viel Harz, was zu ordentlichem Funkenflug führt. Und bitte: Verbrenne niemals behandeltes Holz! Die dabei entstehenden Gase sind hochgiftig.
- Das Feuer richtig aufbauen: Vergiss das alte Zelt aus Zeitungspapier. Profis zünden von oben an. Lege zwei dickere Scheite parallel in den Ofen, darauf quer ein paar dünnere. In die Lücken kommen Anzündholz und ein Kaminanzünder. Zünde den Anzünder ganz oben an. Das Feuer brennt sich so langsam nach unten durch, die Gase verbrennen viel sauberer und es entsteht kaum Rauch.
- Die Sache mit der Luft: Ein Feuer braucht Sauerstoff zum Atmen. Beim Anzünden müssen die Lüftungsklappen voll auf sein. Sobald das Feuer richtig brennt, kannst du die Luftzufuhr etwas drosseln – aber niemals komplett schließen! Sonst schwelt das Feuer nur, rußt alles voll und produziert gefährliches Kohlenmonoxid. Die Flamme sollte hellgelb und ruhig tanzen, nicht dunkelrot und wild flackern.

Natürliche Deko: Was wirklich ins Haus passt
Die schönste Dekoration für ein altes Landhaus findest du direkt in der Natur. Sie kostet fast nichts und schafft eine Atmosphäre, die man nicht kaufen kann. Vergiss Plastik und Glitzer – ein altes Haus braucht ehrliche Materialien.
- Frisches Grün: Tannengrün ist der Klassiker. Gut zu wissen: Die Nordmanntanne hält ihre Nadeln am längsten, Fichte duftet intensiver, nadelt aber schnell. Kiefer bringt einen wunderbaren, harzigen Geruch mit. Kleiner Tipp: Schneide die Zweige frisch und stell die Enden für ein paar Stunden in Wasser, bevor du dekorierst. So bleiben sie viel länger frisch.
- Aus der Speisekammer: Getrocknete Orangenscheiben, Zimtstangen, rote Äpfel und ganze Walnüsse sind eine wunderschöne, traditionelle Dekoration, die noch dazu herrlich duftet.
- Ehrliches Holz: Ein paar Birkenstämme in einer Ecke, grob geschnitzte Sterne aus Astscheiben oder ein selbst gebundener Kranz aus Weidenruten. Solche einfachen Dinge haben oft die größte Wirkung.
Ach ja, und schau dich mal um, was in der Region so üblich ist. Im Erzgebirge gehören die Schwibbögen in die Fenster, in Süddeutschland sieht man oft prächtige Krippen und im windigen Norden sind robuste Strohsterne eine alte Tradition. Solche lokalen Bräuche aufzugreifen, verbindet das Haus mit seiner Geschichte.

Achtung bei Kerzen & Lichterketten!
Jetzt wird’s ernst. Echte Kerzen sind magisch, aber sie sind eine offene Flamme. Jedes Jahr wieder sehe ich Bilder von Bränden, ausgelöst durch eine einzige vergessene Kerze.
- Fester Stand ist alles: Kerzen gehören nur in schwere, nicht brennbare Kerzenständer. Ein Teelicht im Glas ist okay, eine wackelige Kerze im trockenen Adventsgesteck ist eine tickende Zeitbombe.
- Abstand, Abstand, Abstand: Niemals Kerzen in die Nähe von Vorhängen, auf den Weihnachtsbaum oder unter ein Regal stellen. Die aufsteigende Hitze allein kann schon einen Brand auslösen. Ein halber Meter zu allem Brennbaren ist eine gute Regel.
- Die goldene Regel: Puste alle Kerzen aus, wenn du den Raum verlässt. Immer. Auch, wenn es nur für eine Minute ist.
- Lichterketten: In einem alten Haus mit vielleicht noch älterer Elektroinstallation ist Vorsicht geboten. Nutze nur Lichterketten mit Prüfsiegel (GS oder VDE). Billig-Importe können brandgefährlich sein. Und bitte überlaste die Steckdosen nicht! Lieber auf mehrere Steckdosen verteilen. Moderne LED-Lichterketten sind hier die beste Wahl: Sie werden nicht heiß und verbrauchen kaum Strom.

Der Weihnachtsbaum: Ein Stück Wald im Wohnzimmer
Der Baum ist der Mittelpunkt des Festes. Ein umstürzender Baum ist aber nicht nur ärgerlich, sondern auch richtig gefährlich, gerade mit Kerzen oder kleinen Kindern.
Ein frischer Baum ist sicherer, weil er nicht so leicht brennt. Mach den Test beim Kauf: Streich mit der Hand über einen Zweig. Wenn viele Nadeln rieseln, ist er schon zu trocken. Zuhause sägst du eine dünne Scheibe vom Stamm ab, bevor du ihn in den Ständer stellst, damit er wieder Wasser aufnehmen kann.
Stell den Baum niemals direkt neben den Kamin oder die Heizung! Die trockene Luft lässt ihn in Rekordzeit nadeln und zur Zunderfalle werden. Der Christbaumständer ist das A und O. Er muss schwer und stabil sein. Am besten sind die aus Gusseisen oder die mit Seilzugtechnik und Wassertank. Wusstest du übrigens, dass ein frischer Baum in den ersten Tagen locker ein bis zwei Liter Wasser pro Tag zieht? Also, gießen nicht vergessen!

Wenn doch was schiefgeht: Vorbereitet sein ist alles
Selbst bei bester Planung kann in einem alten Gemäuer mal was passieren. Ein guter Handwerker hat immer einen Plan B. Vorbereitet zu sein, gibt eine unglaubliche innere Ruhe.
- Stromausfall: Auf dem Land keine Seltenheit. Sorge vor: Genug Kerzen, Streichhölzer und Taschenlampen mit vollen Batterien sind Pflicht. Eine geladene Powerbank fürs Handy ist Gold wert.
- Der Kamin raucht: Zieht Rauch in den Raum, stimmt was nicht. Sofort Fenster auf! Das kann bei bestimmtem Wetter passieren oder wenn der Schornstein noch kalt ist. Wenn es nicht besser wird, Feuer vorsichtig ausmachen und nicht selbst experimentieren.
- Eingefrorene Leitungen: In kalten Nächten in einem schlecht isolierten Haus kann das passieren. Frag den Eigentümer, wo der Haupthahn ist. Ein kleiner Trick: In sehr kalten Nächten einen Wasserhahn ganz leicht tropfen lassen. Fließendes Wasser gefriert nicht so schnell.
Deine kleine Notfall-Ausrüstung
Diese drei Dinge sollten griffbereit sein, besonders in einem abgelegenen Haus:

- Feuerlöscher: Ein kleiner Schaumlöscher in der Nähe von Küche oder Kamin. Schau dir vorher an, wie er funktioniert.
- Feuerlöschdecke: Kostet um die 20 Euro und ist ideal für kleine Brände, wie einen brennenden Adventskranz. Sie erstickt die Flammen schnell und ohne Sauerei.
- Erste-Hilfe-Kasten: Einmal kurz checken, ob noch alles drin und haltbar ist.
Am Ende zählt nur die Atmosphäre
Die beste Vorbereitung ist die, die man am Ende gar nicht bemerkt. Die wahre Magie einer Landweihnacht liegt nicht in Perfektion. Sie liegt in der Ruhe, im Duft von Holzfeuer und Tannengrün, im Schein von Kerzenlicht, das auf alten Holzbalken tanzt.
Widerstehe der Versuchung, alles zu überladen. Ein altes Haus hat eine eigene, starke Persönlichkeit. Arbeite mit ihr, nicht gegen sie. Ein paar wenige, schöne Details wirken oft viel stärker als eine Flut von Deko.
Nimm dir Zeit. Hör auf das Knistern im Ofen und das Knarren der alten Dielen. Das ist der wahre Soundtrack von Weihnachten auf dem Land. Es geht nicht darum, eine perfekte Kulisse zu bauen. Es geht darum, einen Ort zu schaffen, der warm, sicher und voller Leben ist. Wenn du diese einfachen Grundlagen beachtest und mit Respekt vor dem Haus handelst, wird es dir ein unvergessliches Fest schenken. Ich wünsche dir eine frohe und sichere Zeit!

Bildergalerie


Das Knistern im Kamin, das leise Knarren einer alten Diele unter dem Teppich, der Wind, der sacht um die Hausecken pfeift – die Geräuschkulisse eines Landhauses ist ein Teil der Magie. Statt sie mit lauter Musik zu übertönen, lassen Sie diese Klänge zum Soundtrack Ihres Festes werden. Sie erzählen die Geschichte des Hauses und schaffen eine tiefere, authentischere Gemütlichkeit als jede Weihnachts-Playlist.

- Täglich besprühen: Ein feiner Wassernebel hält Tannennadeln und Eukalyptus länger frisch.
- Kühle Orte bevorzugen: Hängen Sie Girlanden nicht direkt über eine heizende Wärmequelle wie einen Kamin oder eine Heizung.
- LEDs statt Glühbirnen: Moderne LED-Lichterketten, wie die von Lumineo, erzeugen kaum Wärme und trocknen das Grün nicht aus.
Das Geheimnis? Behandeln Sie Ihre Girlanden wie einen Blumenstrauß.

Die richtige Lichtfarbe für alte Mauern?
Vergessen Sie kühles, blauweißes Licht. Alte Holzbalken, Ziegel und Steinwände leben von warmem Licht. Achten Sie bei LED-Ketten auf eine Farbtemperatur unter 2700 Kelvin. Das erzeugt jenes goldene, kerzenähnliche Leuchten, das sich anfühlt wie eine Umarmung und die Textur der alten Materialien wunderschön hervorhebt, anstatt sie fahl und leblos wirken zu lassen.

Der Brauch, immergrüne Zweige ins Haus zu holen, symbolisierte in heidnischen Wintertraditionen den unbesiegbaren Lebenswillen der Natur inmitten der Kälte und Dunkelheit.

Ein authentischer Weihnachtsduft entsteht nicht aus der Sprühdose, sondern durch das Zusammenspiel natürlicher Aromen. Schichten Sie die Düfte subtil im ganzen Haus:
- In der Küche: Ein Topf mit Wasser, Orangenschalen, Zimtstangen und Nelken, der auf dem Herd leise vor sich hin simmert.
- Am Kamin: Ein paar Zweige Rosmarin oder getrocknete Apfelscheiben, die auf dem Kaminsims ihre Wärme abgeben.
- Im Eingangsbereich: Eine Schale mit frisch geknackten Walnüssen und Kiefernzapfen.

Echte Wachskerzen: Unübertroffene Atmosphäre durch das lebendige Flackern und den dezenten Duft. Ideal sind Bienenwachskerzen, da sie rußärmer brennen. Ein absolutes No-Go in der Nähe von trockenen Zweigen oder Zugluft.
Hochwertige LED-Kerzen: Sicher, wiederverwendbar und oft mit Timer-Funktion. Marken wie Uyuni oder Sompex bieten verblüffend echte Flacker-Effekte und Wachs-Optik, perfekt für unbeaufsichtigte Ecken oder Haushalte mit Kindern.
Die beste Lösung ist oft eine Kombination aus beidem.

Wichtiger Punkt: Alte Holzbalken und trockener Lehmputz sind extrem brennbar. Der Funkenflug eines offenen Kamins ist nicht nur romantisch, sondern auch eine reale Gefahr. Ein gut sitzendes Funkenschutzgitter ist daher keine Option, sondern eine absolute Notwendigkeit. Prüfen Sie vor dem ersten Anfeuern unbedingt, ob es intakt und richtig positioniert ist.

Laut dem Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) entstehen die meisten Weihnachtsbrände nicht am Heiligabend selbst, sondern in den Tagen danach, wenn die Gestecke und Bäume bereits stark ausgetrocknet sind.
Das bedeutet für ein altes Landhaus mit viel Holz: Die Brandgefahr steigt mit jedem Tag, den die Dekoration hängt. Kontrollieren Sie täglich die Feuchtigkeit von Kränzen und Gestecken und entsorgen Sie trockene Zweige sofort. Sicherheit geht immer vor Romantik.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum ein altes Haus trotz Heizung oft fußkalt bleibt? Kalte Luft ist schwerer als warme und „fällt“ an den kältesten Stellen – den Fenstern und Außenwänden – zu Boden. Von dort breitet sie sich als unangenehmer Kaltluftsee über den Dielen aus. Schwere, bodenlange Vorhänge aus Samt oder Wolle sind hier nicht nur Dekoration, sondern eine effektive Isolationsschicht, die diesen Kaltluftfluss spürbar unterbricht.

Wie schaffe ich Wärme, wenn der Kamin nicht ausreicht?
Verlassen Sie sich nicht nur auf eine Wärmequelle. Die Kunst liegt im „Zonen-Heizen“. Nutzen Sie den Kamin für die gemütliche Strahlungswärme im Wohnzimmer. Ergänzen Sie dies durch ein oder zwei hochwertige Ölradiatoren in strategischen Ecken oder im Flur. Sie geben eine gleichmäßige, langanhaltende Wärme ab, die die Grundtemperatur im Haus anhebt, ohne die trockene, staubige Luft eines Heizlüfters zu erzeugen.

- Unvollkommenheit ist ein Stilmittel: Eine leicht schiefe Tannengirlande oder handgeschnitzte Holzsterne haben mehr Charakter als perfekt symmetrische Massenware.
- Natur als Hauptdarsteller: Setzen Sie auf wenige, aber hochwertige natürliche Elemente wie Mistelzweige, Ilex-Beeren und Leinenbänder.
- Reduzierte Farbpalette: Beschränken Sie sich auf zwei bis drei Farben, die zur Einrichtung passen – etwa Tannengrün, Creme und ein Hauch von Messing.

Der Fehler: Ein riesiger Raum mit hohen Decken und winzigen Christbaumkugeln oder einer zierlichen Lichterkette wirkt schnell verloren und unharmonisch.
Die Lösung: Passen Sie die Größe Ihrer Dekoration an die Dimensionen des Raumes an. Greifen Sie zu großen Kugeln, üppigen Girlanden und einem stattlichen Baum. Ein großer, selbstgemachter Strohstern an einer hohen Wand hat oft mehr Wirkung als Dutzende kleiner Dekoelemente.

Ein ausgewachsener, 2,5 Meter hoher Weihnachtsbaum kann nach dem Aufstellen und Wässern bis zu 50 Kilogramm wiegen. Ein instabiler, alter Christbaumständer kann hier schnell zur Kippfalle werden.
Investieren Sie in einen modernen Ständer mit Seilzugtechnik, wie sie etwa von Krinner angeboten wird. Er bietet nicht nur besseren Halt, sondern erleichtert das gerade Ausrichten des Baumes ungemein, besonders auf unebenen alten Dielenböden.

Das Treppenhaus in einem alten Haus ist oft ein Schmuckstück für sich. Betonen Sie seine Architektur, statt sie zu überladen.
- Eine einzelne, dicke Girlande aus Echtholz-Perlen und Eukalyptus am Handlauf wirkt edler als Lametta.
- Platzieren Sie eine große, windgeschützte Laterne mit einer LED-Kerze auf einer Zwischenstufe.
- Hängen Sie handgemachte Papiersterne in unterschiedlichen Höhen in das offene Treppenauge.

Nichts ist frustrierender als ein qualmender Kamin. Meist liegt es an einem „Kältestopfen“ – kalte, schwere Luft, die im Schornstein festsitzt und den Rauchabzug blockiert. Der Trick: Halten Sie eine brennende Zeitungsfackel oder einen speziellen Anzündwürfel für ein bis zwei Minuten weit oben in die Kaminöffnung. Die aufsteigende Hitze durchbricht den Kaltluftpfropfen und stellt den natürlichen Zug wieder her.

- Sie duften herrlich nach Wald und Harz.
- Sie bringen eine wunderbare, natürliche Textur in die Dekoration.
- Sie kosten absolut nichts.
Das Geheimnis? Die richtige Vorbereitung von Zapfen aus dem Wald.
Legen Sie die gesammelten Zapfen für etwa 20-30 Minuten bei 100°C auf einem Backblech in den Ofen. Das tötet eventuelle Insekten ab und lässt die Zapfen sich schön öffnen.

Textilien sind die schnellste Methode, um einem kühlen Raum Wärme und Charakter zu verleihen. Ein grob gestricktes Plaid aus Merinowolle, übergeworfen auf ein altes Ledersofa, Kissenbezüge aus Schottenkaro oder Tweed und ein einfacher Tischläufer aus Jute verändern die Atmosphäre sofort. Sie laden zum Anfassen ein und brechen die Härte von Stein und altem Holz optisch auf.

Wussten Sie schon? Der Adventskranz wurde 1839 vom evangelischen Theologen Johann Hinrich Wichern erfunden, um den Kindern in einem Hamburger Waisenhaus die Wartezeit bis Weihnachten zu verkürzen. Das Original war ein riesiges Wagenrad mit 24 Kerzen.

Was ist die einfachste DIY-Deko mit maximaler Wirkung?
Ganz klar: Pomander. Nehmen Sie eine Bio-Orange und spicken Sie diese rundherum mit ganzen Gewürznelken. Sie können Muster stecken oder die ganze Frucht bedecken. Auf einer Schale arrangiert oder mit einem Band als Anhänger, verströmen sie wochenlang einen wunderbar würzigen, weihnachtlichen Duft und sehen dabei auch noch wunderschön rustikal aus.
Vergoldete Nüsse: Wal- oder Haselnüsse mit einem Hauch von Gold-Sprühfarbe (z.B. von Edding) besprühen und in einer alten Holzschale arrangieren. Ein glamouröser Akzent, der kaum etwas kostet.
Gefrorene Früchte: Cranberries und Rosmarinzweige in Eiswürfelformen mit Wasser einfrieren. Die perfekten, dekorativen Eiswürfel für festliche Getränke.




