Deine Wand im Industrial-Look: So holst du dir Street-Art-Feeling nach Hause
„Können Sie uns so eine coole, urbane Wand machen? Wie in Berlin?“ Diese Frage höre ich in letzter Zeit immer öfter. Ganz ehrlich? Ich liebe das. Die Zeiten der perfekten Raufasertapete sind langsam vorbei. Heute wollen die Leute Charakter, eine Geschichte an der Wand, eine raue, authentische Ästhetik. Sie kommen mit Bildern von alten Fabrikhallen, Lofts und cleveren Graffiti um die Ecke.
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Und die Inspiration von der Straße ist ja auch mega stark. Aber Achtung! Man kann nicht einfach eine Spraydose aus dem Baumarkt schnappen und auf die Wohnzimmerwand loslegen. Das endet garantiert in einer kleinen Katastrophe. Echte Street-Art ist oft vergänglich und entsteht unter ganz anderen Bedingungen. Für unsere Innenräume brauchen wir Techniken, die haltbar, wohngesund und sauber umsetzbar sind.
Es geht also nicht darum, Graffiti zu kopieren. Es geht darum, die Ästhetik und die Techniken professionell für dein Zuhause zu übersetzen. In diesem Guide zeige ich dir, wie wir Profis das angehen – vom Untergrund bis zum Finish. Das ist der feine Unterschied zwischen Gekritzel und echter, beeindruckender Wandgestaltung.

Das A und O: Warum der Untergrund einfach alles entscheidet
Ein alter Handwerkerspruch lautet: Die meiste Zeit verbringst du mit der Vorbereitung. Und da ist so viel Wahres dran. Eine noch so kunstvolle Gestaltung auf einem miesen Untergrund wird nicht lange halten. Das ist keine Magie, sondern simple Physik und Chemie. Wenn diese Basis stimmt, hast du jahrelang Freude an deiner Wand.
Warum Farbe Halt braucht: Ein kleines Chemie-Experiment im Kopf
Stell dir vor, du wirfst ein nasses Tuch auf eine glatte Glasscheibe. Es klatscht dran, haftet kurz und rutscht dann ab. Wirfst du es aber an eine raue Ziegelwand, bleibt es hängen. Genau so verhält es sich mit Farbe. Jede Oberfläche hat eine gewisse Saugfähigkeit. Eine glänzende Latexfarbe zum Beispiel ist wie die Glasscheibe – die Poren sind dicht. Sprühfarbe oder dünne Lasuren perlen hier einfach ab oder platzen später ab.
Ein unbehandelter Gipsputz hingegen ist wie ein Schwamm. Wenn du hier ohne Grundierung arbeitest, saugt der Putz das Bindemittel gierig aus der Farbe. Das Ergebnis? Die Farbpigmente liegen lose auf der Oberfläche und die Wand „kreidet“, das heißt, du kannst die Farbe mit der Hand abwischen.

Unsere Mission ist es also, einen perfekten Haftgrund zu schaffen: leicht saugfähig und schön griffig. Dafür sind Grundierungen da. Ein Tiefgrund verfestigt sandige Putze und bremst die Saugfähigkeit. Ein Haftgrund wiederum raut glatte Untergründe an. Die richtige Grundierung ist wirklich der erste und wichtigste Schritt für eine langlebige Wand.
Material-Check: Was reinkommt und was draußen bleiben muss
Draußen auf der Straße kommen oft Lacke aus der Spraydose zum Einsatz, die Lösemittel enthalten. Die sind super für Wind und Wetter, dünsten aber oft lange Schadstoffe (sogenannte VOCs) aus. In deiner Wohnung willst du das auf keinen Fall haben. Ich hab schon Keller gesehen, wo Heimwerker mit Autolack experimentiert haben – der Geruch war auch nach Wochen noch unerträglich.
Für den Innenbereich nutzen wir deshalb fast nur wasserbasierte Produkte. Hier sind die gängigsten Materialien für deine Urban-Wall:
- Matte Dispersionsfarben: Der absolute Klassiker. Robust, in unzähligen Farbtönen erhältlich und einfach zu verarbeiten. Achte auf die Nassabriebklasse 1 oder 2. Das bedeutet, die Farbe ist scheuerbeständig und du kannst später auch mal einen Fleck abwischen.
- Mineralische Spachtelmassen: Um eine authentische Betonoptik zu zaubern, sind Spachtelmassen auf Zement- oder Kalkbasis ideal. Du findest sie im Fachhandel oft unter Begriffen wie „Beton Ciré“ oder „Effektspachtel“. Ein riesiger Vorteil: Sie sind diffusionsoffen, die Wand kann also atmen. Das ist super für dein Raumklima. Kalkputze wirken übrigens von Natur aus gegen Schimmel.
- Wasserbasierte Sprühfarben: Ja, die gibt es! Spezielle Künstler-Marken bieten Produktlinien an, die kaum riechen und nach dem Trocknen völlig unbedenklich sind. Sie haben weniger Druck als die Dosen aus dem Baumarkt, was dir mehr Kontrolle gibt. Gut zu wissen: Diese Dosen findest du eher im Künstlerbedarf oder in spezialisierten Online-Shops, nicht im Standard-Baumarkt.
- Acryllacke und -marker: Für feine Linien, Details oder Signaturen sind wasserbasierte Acrylmarker perfekt. Sie haften super auf Dispersionsfarbe und lassen sich ganz präzise einsetzen.

Ran an die Wand: Techniken aus der Praxis
So, jetzt wird’s ernst. Eine Wand im Street-Art-Stil besteht meist aus mehreren Schichten: einem texturierten Untergrund, der eigentlichen Gestaltung und einer schützenden Versiegelung. Los geht’s!
Schritt 1: Die perfekt unperfekte Oberfläche schaffen
Eine glatt tapezierte Wand passt einfach nicht zum rauen Charme. Wir wollen Struktur, Tiefe und das Gefühl von echtem Beton oder altem Mauerwerk.
Betonoptik mit Spachtelmasse – so geht’s:
- Vorbereitung: Die Wand muss sauber, trocken und fest sein. Alte Tapeten müssen runter, Löcher und Risse werden verspachtelt. Danach die ganze Fläche mit einem Haftgrund grundieren.
- Erster Auftrag: Rühr die zementäre Spachtelmasse nach Anleitung an. Die perfekte Konsistenz? Etwa wie cremiger Frischkäse oder sehr dicker Joghurt – sie muss an der Kelle haften bleiben, sich aber noch gut verstreichen lassen. Mit einer venezianischen Glättkelle trägst du eine dünne Schicht auf. Diese Kelle ist super, weil sie flexibler ist und abgerundete Ecken hat, was unschöne Kratzer vermeidet. Zieh die Kelle in kreuzenden Bewegungen über die Wand. Dabei entstehen die typischen Grate und kleinen Löcher (Lunker), die Beton so lebendig machen.
- Zweiter Auftrag (optional): Für noch mehr Tiefe kannst du nach dem Trocknen eine zweite, noch dünnere Schicht in einem leicht anderen Grauton aufziehen. Trage sie nur teilweise auf, sodass die erste Schicht noch durchschimmert.
- Finish: Nach der kompletten Trocknung (meist 24 Stunden, schau auf die Packung!) schleifst du scharfe Grate ganz vorsichtig mit feinem Schleifpapier (180er Körnung) ab. Aber nicht zu viel, der raue Charakter soll ja bleiben!
Übrigens: Bevor du dich an eine ganze Wand wagst, probier die Technik doch erstmal auf einer großen Holzplatte oder einem Rest Gipskarton aus. So ein kleines „Übungsprojekt“ gibt dir ein super Gefühl für das Material.

Schritt 2: Die Gestaltung – kontrolliertes Chaos
Jetzt kommt der kreative Part. Egal ob du sprühst, malst oder tupfst, es geht immer um saubere Kanten und kontrollierte Effekte.
Die Schablonentechnik (Stenciling) wie ein Profi:
- Das richtige Material: Vergiss Pappe, die weicht auf und die Kanten fransen aus. Profis nutzen dünne Kunststofffolien (z. B. Mylar, 0,2-0,5 mm dick). Die sind robust, wiederverwendbar und leicht zu reinigen.
- Der saubere Schnitt: Ein verdammt scharfes Skalpell ist Pflicht. Wechsle die Klinge oft! Wichtig sind die kleinen „Stege“ (Bridges), die freistehende Elemente in deiner Schablone zusammenhalten.
- Die Anwendung: Fixiere die Schablone mit Malerkrepp oder etwas Sprühkleber fest an der Wand. Dann wird die Farbe aufgenebelt – nicht satt draufgesprüht! Halte etwa 20-30 cm Abstand und arbeite in mehreren dünnen Schichten. Alternativ kannst du die Farbe mit einem Schablonierpinsel oder einer kleinen Schaumstoffrolle auftupfen. Wichtig: Immer von außen nach innen arbeiten, damit keine Farbe unter die Kanten läuft.
Kleiner Tipp: Reinige die Mylar-Folie am besten sofort nach Gebrauch mit lauwarmem Wasser und einem Schwamm, solange die Farbe noch feucht ist. So bleibt sie für viele weitere Projekte einsatzbereit und du sparst Geld!

Kontrollierte Effekte: Drips und Splatter
Herunterlaufende Farbe („Drips“) sieht zufällig aus, ist es aber meistens nicht. Du kontrollierst sie über die Konsistenz der Farbe. Verdünne dafür Acrylfarbe mit etwas Wasser, bis sie wie flüssige Sahne ist. Dann trägst du sie mit einer Spritze oder einem Pinsel gezielt oben am Motiv auf und lässt sie laufen. Mit einem Föhn kannst du den Verlauf sogar steuern. Für Spritzer („Splatter“) tauchst du einen Pinsel mit steifen Borsten in die Farbe und schnippst sie aus dem Handgelenk gegen die Wand. Je nach Abstand und Schwung werden die Tropfen größer oder kleiner.
Schritt 3: Der Schutz – damit es lange schön bleibt
Dein Wandkunstwerk muss geschützt werden, besonders im Flur oder in der Küche. Dafür gibt es transparente Versiegelungen.
- Material: Am besten eignet sich ein matter, wasserbasierter Polyurethan-Acryllack, im Fachjargon auch „Elefantenhaut“ genannt. Der ist extrem robust, vergilbt nicht und verändert die Optik der Farben kaum.
- Anwendung: Wenn alles komplett trocken ist (warte mindestens 24 Stunden!), rollst du die Versiegelung mit einer kurzflorigen Rolle dünn und gleichmäßig auf. Ein Anstrich reicht meistens.
Diese Versiegelung macht deine Wand abwaschbar und schützt sie vor Stößen. Ein Kunde hat mir mal erzählt, sein Kind sei mit dem Bobby-Car dagegen gefahren – dank der Versiegelung konnte er die Gummispuren einfach feucht abwischen. Ein echter Lebensretter!

Erste Hilfe: Was tun, wenn’s doch mal schiefgeht?
Keine Panik, auch Profis müssen mal korrigieren. Hier sind die häufigsten Pannen und wie du sie rettest:
- Farbe ist verlaufen (ein „Läufer“): Solange sie noch nass ist, tupf sie vorsichtig mit einem sauberen Tuch oder Wattestäbchen weg. Schon getrocknet? Ganz sachte mit feinem Schleifpapier anschleifen und die Stelle mit einem kleinen Pinsel ausbessern.
- Macke im frischen Spachtel: Kleine Dellen kannst du oft noch mit einem feuchten Finger oder der Kelle glätten. Bei größeren Patzern: trocknen lassen, leicht anschleifen und eine hauchdünne Schicht Spachtelmasse drüberziehen und angleichen.
- Farbe ist unter die Schablone gelaufen: Passiert den Besten! Lass alles trocknen. Danach kannst du die unsaubere Kante mit einem sehr feinen Pinsel und der ursprünglichen Wandfarbe vorsichtig nachziehen. Das erfordert eine ruhige Hand, aber es funktioniert.
Praktischer Teil: Deine Einkaufsliste und der Zeitplan
Wenn du dich jetzt selbst an ein Projekt wagen willst, starte am besten mit einer einzelnen Wand. Hier ist eine grobe Kalkulation für eine 10 m² große Wand im Beton-Look mit einem Schablonenmotiv.

Materialliste für dein Einsteigerprojekt:
- Abdeckfolie und gutes Malerkrepp
- Eimer, Schwamm
- Spachtelmasse für Risse
- Haftgrund (ca. 1 Liter)
- Zementäre Spachtelmasse für die Betonoptik (ca. 8-10 kg)
- Venezianische Glättkelle
- Schleifpapier (180er Körnung)
- Mylar-Folie für die Schablone, Skalpell
- Wasserbasierte Sprühfarbe (1-2 Dosen aus dem Künstlerbedarf)
- Transparente Wandversiegelung, matt (ca. 1 Liter)
- Kleine Lackrolle und Farbwanne für die Versiegelung
Kosten: Rechne mal grob mit Materialkosten zwischen 150 € und 250 €, je nachdem, welche Marken du wählst. Mein Tipp: Spare niemals an der Grundierung und der Versiegelung. Hier zahlt sich Qualität am Ende immer aus.
Zeitaufwand: Sei realistisch! Für einen Laien dauert so ein Projekt schnell ein ganzes Wochenende. Die Trocknungszeiten zwischen den Schritten musst du unbedingt einhalten. Ein Profi braucht dafür etwa 10-12 Arbeitsstunden, verteilt auf 2-3 Tage.
Sicherheit zuerst – Das ist kein Spaß!
Bei aller Kreativität, bitte nimm die Sicherheit ernst. Halte dich strikt an diese Regeln:
- Lüften, lüften, lüften: Sorge für ständigen Durchzug. Auch bei wasserbasierten Farben entstehen Dämpfe und Feinstaub. Fenster auf!
- Atemschutz: Beim Schleifen von Spachtelmasse und beim Sprühen ist eine Atemschutzmaske (mindestens FFP2) absolute Pflicht. Der feine Staub ist fies und gehört nicht in deine Lunge.
- Augenschutz: Eine simple Schutzbrille verhindert, dass dir Spritzer oder Staub ins Auge fliegen.
- Handschuhe: Zement und Kalk sind alkalisch und trocknen die Haut extrem aus. Trage immer Arbeitshandschuhe.
- Rechtliches (für Mieter): Hol dir unbedingt eine schriftliche Erlaubnis vom Vermieter für so eine Wandgestaltung. Eine mündliche Zusage zählt im Streitfall nichts.
- Entsorgung: Und danach? Leere Spraydosen gehören in den Wertstoffmüll (Gelber Sack/Tonne). Ausgehärtete Spachtelreste können in kleinen Mengen in den Hausmüll. Flüssige Farbreste haben im Abfluss nichts zu suchen – bring sie zum Wertstoffhof.
Sei ehrlich zu dir selbst. Wenn der Untergrund große Probleme macht – feuchte Stellen, Schimmel, tiefe Risse – dann ruf lieber einen Profi. Einen Schaden nur zu überpinseln, ist Pfusch und macht es am Ende nur schlimmer. Aber wenn die Wand in Ordnung ist, dann trau dich! Eine Wand im urbanen Stil ist ein starkes Statement und bringt unglaublich viel Persönlichkeit in einen Raum. Mit der richtigen Technik wird aus einer Idee ein beeindruckendes Stück Handwerkskunst.

Bildergalerie


Die wahre Schönheit des Industrial-Looks liegt in der Ästhetik des Unvollkommenen. Statt makelloser Oberflächen lebt der Stil von Textur, sichtbaren Spuren des „Entstehungsprozesses“ und einem Hauch von Rohheit. Denken Sie an die freigelegten Ziegelwände und den Sichtbeton in alten Fabriklofts – genau dieser Charakter macht Ihre Wand einzigartig und lebendig.

- Für den perfekten „Drip“-Effekt: Tragen Sie an der gewünschten Stelle etwas mehr Farbe auf und neigen Sie eine Sprühflasche mit Wasser leicht darüber, um die Farbe kontrolliert nach unten laufen zu lassen.
- Trocknung abwarten: Lassen Sie die Tropfnasen vollständig trocknen, bevor Sie mit anderen Farben oder Schichten darüber arbeiten, um ein Verschmieren zu verhindern.

Das Finish ist entscheidend: Um den authentischen, matten Look von Street-Art zu bewahren, sollten Sie auf glänzende Versiegelungen verzichten. Ein matter Klarlack auf Wasserbasis (z.B. von Montana Cans „Varnish Matt“) schützt Ihr Kunstwerk vor Abrieb und UV-Strahlen, ohne den rauen, urbanen Charakter zu zerstören oder künstlich zu wirken.

Wussten Sie schon? Die moderne Schablonenkunst (Stencil-Art), eine der zugänglichsten Techniken für zu Hause, wurde maßgeblich durch den Pariser Künstler Blek le Rat in den frühen 1980er Jahren geprägt – lange bevor Banksy die Szene eroberte.

Welche Sprühfarben eignen sich überhaupt für Innenräume?
Herkömmliche Graffiti-Dosen aus dem Baumarkt enthalten oft starke Lösungsmittel und sind extrem geruchsintensiv. Für den Wohnbereich sind sie ungeeignet. Greifen Sie stattdessen zu speziellen Künstlerfarben auf Wasser- oder Acrylbasis. Die Serien „ONE4ALL“ von Molotow oder die „Montana Water Based 300ml“ sind fast geruchlos, trocknen schnell und bieten dennoch eine hohe Deckkraft und Farbbrillanz. Achten Sie auf den Hinweis „für innen und außen geeignet“.

Schablone vs. Projektor:
Schablone: Ideal für wiederkehrende, grafische Motive oder Schriftzüge. Sie sorgt für scharfe Kanten und ist relativ einfach in der Anwendung. Perfekt für den Einstieg.
Projektor (Beamer): Die Profi-Methode für komplexe, einmalige Bilder. Sie projizieren Ihr Wunschmotiv an die Wand und können die Konturen präzise nachzeichnen – eine fantastische Technik für fotorealistische Ansätze.

Bevor Sie zum finalen Motiv ansetzen, schaffen Sie eine Basis mit Tiefe. Tragen Sie mit einem breiten Pinsel oder einer Rolle verschiedene Grautöne unregelmäßig und wolkig auf. So entsteht eine subtile Beton-Optik, die an eine alte Fabrikmauer erinnert und Ihrem Kunstwerk eine viel spannendere Bühne bietet als eine einfach nur grau gestrichene Wand.

- Sorgt für gestochen scharfe Farbkanten ohne Unterlaufen.
- Lässt sich rückstandslos entfernen, ohne die Grundfarbe zu beschädigen.
- Aktiviert eine spezielle Versiegelungstechnologie bei Kontakt mit Farbe.
Das Geheimnis? Hochwertiges Malerband. Produkte wie FrogTape oder tesa Malerband PERFECT sind hier die Investition wert und ersparen Ihnen stundenlange Korrekturarbeiten.

Spielen Sie mit Kontrasten! Die raue, kühle Anmutung einer Wand im Street-Art-Stil entfaltet ihre volle Wirkung erst im Zusammenspiel mit weichen, warmen Materialien im Raum. Ein gemütliches Samtsofa, ein flauschiger Teppich oder Möbel aus warmem Holz schaffen einen spannenden Dialog zwischen urbaner Härte und wohnlicher Gemütlichkeit.

Muss es immer die Sprühdose sein?
Nein! Für feine Linien, Details oder Schriftzüge sind Acrylmarker die perfekte Ergänzung. Stifte wie die POSCA-Marker oder die Molotow ONE4ALL Acrylic-Marker gibt es in verschiedenen Strichstärken und Farben. Sie ermöglichen eine Kontrolle, die mit einer Sprühdose kaum zu erreichen ist, und haften hervorragend auf fast jedem Untergrund.

„Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“ – Pablo Picasso
Eine Statement-Wand ist mehr als nur Dekoration. Sie ist ein täglicher Impuls, ein Gesprächsstarter und ein Ausdruck Ihrer Persönlichkeit, der einen Raum von einem reinen Funktionsort in ein echtes Zuhause verwandelt.

Textur-Tipp: Für einen authentischen Putz-Look können Sie vor dem Farbauftrag eine feinkörnige Effektspachtelmasse, wie zum Beispiel die „Beton-Optik“ von Schöner Wohnen-Farbe, unregelmäßig mit einer Kelle aufziehen. Die dadurch entstehenden kleinen Grate und Vertiefungen fangen das Licht unterschiedlich ein und verleihen der Wand eine lebendige Haptik.


Der häufigste Fehler: Ungeduld. Lassen Sie jede Farbschicht vollständig durchtrocknen, bevor Sie die nächste auftragen oder Abklebebänder entfernen. Insbesondere bei Schablonenarbeiten verhindert dies unsaubere Kanten und das Abreißen frischer Farbe. Planen Sie lieber einen Tag mehr ein – das Ergebnis wird es Ihnen danken.

- Eine selbstgemachte Schablone aus stabiler Pappe.
- Ein alter Schwamm oder ein Spachtel.
- Ein Rest Wandfarbe in einem Akzentton.
Mehr braucht es oft nicht. Der Industrial-Look lebt von Kreativität, nicht von teurem Equipment. Tupfen Sie Farbe durch die Schablone, anstatt sie zu sprühen, um einen raueren, fast verwitterten Look zu erzielen.

Integrieren Sie einen Hauch von Luxus in den rauen Look, indem Sie metallische Akzente setzen. Ein feiner Sprühnebel aus einer Kupfer- oder Gold-Sprühdose (z.B. Edding Permanent Spray) über einem Teil Ihres Motivs kann einen unerwarteten, aber faszinierenden visuellen Bruch erzeugen und dem Raum eine edle Note verleihen.

Wie erstelle ich meine eigene Schablone?
Ganz einfach: Drucken Sie Ihr Wunschmotiv auf Papier aus und kleben Sie es auf eine dünne, aber stabile Kunststofffolie (Mylar-Folie ist ideal, aber auch die Deckel von alten Plastikboxen funktionieren). Schneiden Sie dann die Flächen, die später farbig sein sollen, vorsichtig mit einem scharfen Cuttermesser oder Skalpell aus. Fertig ist Ihr individuelles Werkzeug!

Weniger ist oft mehr. Eine überladene Wand kann schnell unruhig und erdrückend wirken. Konzentrieren Sie sich lieber auf ein einzelnes, starkes Hauptmotiv, das an einer strategisch günstigen Stelle platziert ist. Es soll ein Blickfang sein, kein visuelles Rauschen.

Laut einer Studie der University of Westminster kann die Betrachtung von Kunst nachweislich den Cortisolspiegel, unser Stresshormon, senken. Ihre persönliche Kunstwand ist also nicht nur Deko, sondern auch ein kleiner Beitrag zum täglichen Wohlbefinden.

Der Trick mit der Projektion: Sie haben ein komplexes Bild im Kopf, trauen sich aber nicht, es freihändig umzusetzen? Leihen oder mieten Sie sich einen Beamer. Projizieren Sie das Bild abends an die vorbereitete Wand und ziehen Sie die wichtigsten Linien mit einem weichen Bleistift nach. Am nächsten Tag können Sie die Flächen entspannt und präzise ausmalen.

Licht und Schatten einplanen: Berücksichtigen Sie bei der Planung, wie das Licht (sowohl Tages- als auch Kunstlicht) auf die Wand fällt. Ein seitlicher Lichteinfall betont Texturen viel stärker. Ein Motiv kann je nach Beleuchtung mal dominant, mal dezent im Hintergrund wirken. Testen Sie Ihre Farbideen daher zu verschiedenen Tageszeiten.

Sie trauen sich noch nicht an die große Wohnzimmerwand?
Kein Problem! Beginnen Sie Ihr Projekt auf einer großen MDF-Platte aus dem Baumarkt. Diese können Sie in Ruhe gestalten und bei Gefallen einfach wie ein riesiges Bild an die Wand hängen. Der Vorteil: Bei einem Umzug oder einer Umgestaltung nehmen Sie Ihr Kunstwerk einfach mit.

- Unzureichende Belüftung: Auch bei wasserbasierten Farben sollten Sie für Frischluft sorgen.
- Keine Farbprobe: Testen Sie die Farbe immer an einer unauffälligen Stelle. An der Wand wirkt sie oft anders als auf dem Deckel.
- Falsche Distanz: Halten Sie die Sprühdose ca. 20-30 cm von der Wand entfernt, um Läufer und ungleichmäßigen Auftrag zu vermeiden.

Denken Sie über die reine Optik hinaus an die Haptik. Durch das Einarbeiten von Materialien wie feinem Quarzsand in die feuchte Farbe oder das Aufbringen einer Spachtelmasse mit grober Struktur schaffen Sie eine Oberfläche, die man nicht nur sehen, sondern auch fühlen möchte. Das macht die Wand noch authentischer und interessanter.

Der Neon-Akzent: Ein kleiner, leuchtender Farbtupfer in Neon-Pink, -Gelb oder -Grün kann auf einer ansonsten monochromen Beton- oder Ziegeloptik-Wand eine unglaubliche Wirkung entfalten. Es ist ein Zitat der 80er-Jahre-Graffiti-Kultur und setzt ein modernes, selbstbewusstes Statement, das sofort ins Auge fällt.
Denken Sie in Ebenen, genau wie echte Street-Artists. Beginnen Sie mit einem großflächigen, vielleicht unscharfen Hintergrund. Darauf folgt die Hauptform, zum Beispiel durch eine Schablone. Zum Schluss kommen die Details: feine Linien mit einem Marker, gezielte Farbspritzer oder ein paar bewusste Tropfnasen. Diese Schichtung erzeugt visuelle Tiefe und eine spannende Geschichte.




