Moderne Traumhäuser: Was bei Glas, Stahl & Co. wirklich unter der Haube steckt

von Adele Voß
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Neulich saß ein Bauherr bei mir im Büro, ein Hochglanzmagazin in der Hand. Aufgeschlagen war eine Villa, irgendwo wo die Sonne immer scheint. Glas von oben bis unten, riesige offene Räume, die Terrasse quasi schon Teil des Wohnzimmers. „Genau so was will ich“, meinte er. Und ich verstehe das total. Solche Bilder wecken Sehnsüchte nach Licht, Freiheit und diesem nahtlosen Leben zwischen drinnen und draußen.

Aber, und das ist das große Aber: Ich bin Handwerker, kein Verkäufer von Träumen. Meine Aufgabe ist es, aus diesen Wünschen ein Haus zu bauen, das hier bei uns funktioniert. Ein Haus, das nicht nur bei 30 Grad und Sonnenschein eine gute Figur macht, sondern auch bei Schneeregen, Frost und dem typisch deutschen Schmuddelwetter. Es geht also darum, die Idee zu nehmen und sie mit deutscher Gründlichkeit zu übersetzen. In meiner Zeit auf dem Bau habe ich unzählige solcher Projekte begleitet und dabei gelernt, was wirklich zählt – und welche Planungsfehler später richtig ins Geld gehen. Kommen Sie mal mit, wir schauen uns das Ganze mal mit den Augen eines Praktikers an, der aufs Fundament guckt, nicht nur auf die polierte Fassade.

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Die Material-Wahrheit: Nicht alles, was glänzt, ist Gold wert

Ein modernes Haus zeigt oft ganz ehrlich, woraus es gemacht ist. Wenige, aber dafür perfekt abgestimmte Materialien. In dem Traumhaus aus dem Magazin waren es meist Glas, Stahl, Holz und Beton. Schauen wir mal, was das für ein Bauprojekt hier bei uns bedeutet.

Glas: Weit mehr als nur eine Scheibe

Große Glasfronten sind das Herzstück moderner Architektur. Sie fluten die Räume mit Licht und verbinden uns mit der Natur. Aber Glas ist heute ein echtes Hightech-Produkt. Eine simple Scheibe wie früher würde jedes Haus in eine reine Energieschleuder verwandeln.

Die Physik dahinter: Heute ist eine Dreifach-Isolierverglasung quasi Standard. Entscheidend ist der sogenannte U-Wert, der angibt, wie viel Wärme durch das Fenster entweicht. Je niedriger, desto besser. Ein modernes Fenster schafft locker Werte unter 0,9 W/(m²K), das schreiben uns die Energiegesetze im Grunde auch vor. Genauso wichtig ist aber der g-Wert: Er verrät, wie viel Sonnenenergie reinkommt. Im Winter super, eine kostenlose Heizung! Im Sommer kann das aber zur Falle werden und den Raum in eine Sauna verwandeln.

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Aus der Praxis geplaudert: Wir hatten mal ein Projekt mit einer 15 Meter langen Glasfront Richtung Süden. Eine echte Ansage. Da haben wir ein spezielles Sonnenschutzglas verbaut, das einen Teil der Hitzestrahlung reflektiert. Aber ganz ehrlich? Das allein reicht nicht. Ohne einen außenliegenden Sonnenschutz wie Raffstores oder Screens wird es drinnen unerträglich. Ein häufiger Fehler ist, nur innen Vorhänge anzubringen – die halten die Wärme nicht ab, sie ist dann ja schon im Raum. Das sehe ich ständig bei älteren Wintergärten, die saniert werden müssen.

Ach ja, und die Kosten: Bei so einer Top-Glasfront mit allem Drum und Dran – also Dreifachverglasung, Sonnenschutz, Sicherheitsfeatures und fachgerechtem Einbau – sollten Sie grob mit 800 bis 1.500 Euro pro Quadratmeter rechnen. Das macht schnell einen großen Posten im Budget aus.

Sicherheit und Ruhe: Bodentiefe Scheiben müssen übrigens aus Sicherheitsglas sein, meist Verbundsicherheitsglas (VSG). Das zerfällt bei einem Bruch nicht in tausend scharfe Scherben, sondern bleibt an einer Folie kleben. Wohnt man an einer lauten Straße, ist Schallschutzglas ein Segen, den man nicht sieht, aber jeden Tag hört.

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Stahl: Der starke Typ mit einer Schwäche

Stahl macht die weiten, stützenfreien Räume erst möglich. Als sichtbarer Träger oder filigranes Geländer setzt er tolle Akzente. Aber Stahl hat eine Achillesferse: Er leitet Wärme wie kaum ein anderes Material. Für uns am Bau ist er damit manchmal ein echter Feind.

Das Problem der Kälte-Autobahn: Stellen Sie sich einen Stahlträger vor, der von der warmen Wohnzimmerdecke durch die Wand nach draußen auf die Terrasse läuft. Das ist eine perfekte Autobahn für die Kälte im Winter. Innen am Träger wird es eiskalt, die Luftfeuchtigkeit kondensiert, und schon hat man feuchte Flecken. Im schlimmsten Fall: Schimmel. Ich habe schon teure Sanierungen geleitet, bei denen genau das passiert ist, weil die Ästhetik wichtiger war als die Bauphysik.

Die Profi-Lösung: Man muss für eine „thermische Trennung“ sorgen. Das bedeutet, der innere und äußere Teil des Stahls werden durch ein schlecht leitendes Material verbunden. Das sind spezielle Bauteile, die statisch alles aushalten, aber die Kälte draußen lassen. Klar, das ist aufwendiger und kostet extra, aber die Alternative ist ein Bauschaden, der ein Vielfaches kostet.

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Übrigens: Draußen nimmt man natürlich Edelstahl. Aber auch da gibt’s Unterschiede. Im Binnenland reicht oft der gängige V2A-Stahl. In Küstennähe mit salziger Luft oder direkt an einem Pool mit Chlorwasser muss es der robustere V4A-Stahl sein, sonst hat man nach ein paar Jahren unschöne Rostflecken. Das sind die kleinen Details, die Qualität ausmachen.

Holz: Der warme Kumpel, der Pflege braucht

Holz bringt die Gemütlichkeit in die oft kühle moderne Architektur. Ob als Terrassenboden oder Fassade, es ist ein fantastischer Werkstoff. Aber Holz lebt und verändert sich.

Die richtige Wahl für unser Klima: Anstatt exotischer Hölzer setze ich am liebsten auf bewährte, heimische oder europäische Arten. Sibirische Lärche zum Beispiel ist von Natur aus sehr robust. Sie kostet pro Quadratmeter für die Terrasse etwa zwischen 40 und 70 Euro und hält bei guter Pflege ewig. Eine Douglasie ist oft etwas günstiger, vielleicht so um die 30 bis 50 Euro, braucht aber ein bisschen mehr Aufmerksamkeit. Mein persönlicher Favorit für Leute, die es pflegeleicht mögen, ist thermisch behandelte Esche. Die ist mit 80 bis 120 Euro pro Quadratmeter zwar teurer, dafür aber extrem formstabil und widerstandsfähig gegen Fäulnis.

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Der beste Schutz ist clever gebaut: Mein alter Lehrmeister hat immer gepredigt: „Der beste Holzschutz ist ein Vordach.“ Er meinte damit den konstruktiven Holzschutz. Eine Holzfassade muss gut hinterlüftet sein, damit sie nach einem Regen schnell trocknen kann. Eine Terrasse braucht einen gut durchlüfteten Unterbau und darf keinen direkten Erdkontakt haben. Das ist wichtiger als jede Chemiekeule.

Die ehrliche Alterung: Unbehandeltes Holz wird mit der Zeit silbergrau. Das ist ein natürlicher Prozess, den viele sogar sehr schick finden. Wer aber den warmen Holzton erhalten will, muss ran: Regelmäßig ölen oder lasieren ist Pflicht. Das ist Arbeit, und das muss einem von Anfang an klar sein.

Beton und Stein: Die massive Basis

Eine Wand aus Sichtbeton oder eine Fassade aus Naturstein strahlen eine unglaubliche Ruhe und Beständigkeit aus. Sie sind ehrlich, robust und pflegeleicht. Aber auch hier gibt es Fallstricke.

Die Fassade muss atmen können: Eine massive Steinmauer als Außenwand ist heute energetisch undenkbar. Stattdessen arbeitet man mit einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade. Klingt kompliziert, ist aber genial: Auf die tragende Wand kommt eine dicke Dämmschicht. Davor kommt eine Unterkonstruktion, an der die Steinplatten hängen. Der Luftspalt dazwischen sorgt dafür, dass Feuchtigkeit immer abtransportiert wird. Das ist die sauberste und langlebigste Lösung.

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Die Kunst des Sichtbetons: Perfekter Sichtbeton mit einer makellosen Oberfläche ist die Königsklasse. Die Schalung muss picobello sauber sein, die Betonmischung exakt stimmen, sogar das Wetter am Gießtag spielt eine Rolle. Fehler kann man später kaum noch ausbügeln. Das ist nichts für die erstbeste Baufirma, hier braucht es echte Spezialisten. Kleiner Tipp für den schmaleren Geldbeutel: Für eine Akzentwand im Innenbereich muss es nicht immer echter Sichtbeton sein. Es gibt fantastische Spachtelmassen oder sogar hochwertige Tapeten im Beton-Look, mit denen man für einen Bruchteil der Kosten ein verblüffend ähnliches Ergebnis erzielt.

Offene Räume: Wenn das Wohnzimmer zur Herausforderung wird

Offene Grundrisse sind toll, keine Frage. Aber einfach nur die Wände wegzulassen, reicht nicht. Das stellt uns vor allem vor drei Herausforderungen: Statik, Haustechnik und – ganz wichtig – Akustik.

Statik: Die unsichtbare Schwerstarbeit

Um große Räume ohne störende Pfeiler zu realisieren, muss ein Statiker Schwerstarbeit leisten. Er berechnet die Stahlträger, die dann unsichtbar in der Decke verschwinden. Das ist Millimeterarbeit auf der Baustelle, und ich kontrolliere diese Punkte immer persönlich.

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Heizung und Lüftung: Das unsichtbare Wohlfühlklima

In einem riesigen Raum funktioniert ein normaler Heizkörper nicht gut. Die beste Lösung ist fast immer eine Fußbodenheizung. Sie gibt eine angenehme, gleichmäßige Strahlungswärme ab. Noch wichtiger ist aber die Lüftung. Ein modernes, superdichtes Haus braucht zwingend eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Sie sorgt für frische Luft und verhindert Schimmel. Aber Vorsicht: So eine Anlage ist nicht „einbauen und vergessen“. Planen Sie für den jährlichen Service und Filterwechsel ruhig 200 bis 300 Euro ein. Das gehört zur ehrlichen Kostenplanung einfach dazu.

Akustik: Der meistunterschätzte Punkt

Das ist ein Thema, das Bauherren regelmäßig unterschätzen. Große, offene Räume mit vielen harten Flächen (Glas, Beton, Fliesen) wirken wie eine Echokammer. Jedes Gespräch wird anstrengend, jedes Klappern von Geschirr nervt. Kleiner Tipp, den jeder zu Hause machen kann: Gehen Sie mal in ein leeres, gefliestes Badezimmer und klatschen Sie laut in die Hände. Hören Sie dieses harte, unangenehme Echo? Genau das droht im offenen Wohnbereich, wenn man nicht von Anfang an gegensteuert. Das geht mit speziellen Akustikdecken, Wandpaneelen aus Holz oder Filz, großen Teppichen oder auch besonderen Akustikputzen. Ein guter Planer denkt da mit.

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Der Übergang nach draußen: Die heikelste Stelle am Haus

Der schwellenlose Übergang vom Wohnzimmer auf die Terrasse ist ein Traum. Aber technisch ist es ein Albtraum, wenn man es nicht richtig macht. Hier treffen warm auf kalt und trocken auf nass.

Die Abdichtung unter der Türschwelle muss absolut perfekt sein und nach allen Regeln der Kunst ausgeführt werden. Jeder kleine Fehler führt hier unweigerlich zu Wasserschäden, die man oft erst bemerkt, wenn das teure Parkett schon Wellen schlägt. Vor der Tür muss das Wasser zudem sicher weggeleitet werden, meist über spezielle Drainagerinnen. Ein einfaches Gefälle reicht da bei Starkregen nicht aus.

Die 5 teuersten Fehler beim modernen Bauen (und wie Sie sie vermeiden)

Ein Haus, das so minimalistisch und elegant aussieht, ist paradoxerweise oft besonders aufwendig und teuer. Die Präzision im Detail macht den Preis. Bevor Sie also loslegen, hier die häufigsten Fettnäpfchen aus meiner Erfahrung:

  1. An der Planung sparen: Der teuerste Fehler überhaupt. Eine lückenhafte Planung führt zu Improvisation auf der Baustelle, und das wird immer teurer und schlechter als eine durchdachte Lösung vom Reißbrett.
  2. Die Bauphysik ignorieren: Der schicke Stahlträger, der zur Kältebrücke wird, oder die fehlende Lüftung im dichten Haus. Die Physik holt einen immer ein – spätestens in Form von Schimmel und hohen Heizkosten.
  3. Die Akustik unterschätzen: Das Haus ist ein architektonisches Meisterwerk, aber man kann sich am Esstisch kaum unterhalten, weil es so hallt. Akustikmaßnahmen nachträglich zu integrieren ist teuer und oft ein Kompromiss.
  4. Die Folgekosten ausblenden: Ein modernes Haus ist technisch oft komplex. Die Wartung der Lüftungsanlage, die Pflege der Holzterrasse, die Instandhaltung des Sonnenschutzes – das alles muss im Budget von Anfang an berücksichtigt werden.
  5. Am falschen Handwerker sparen: Qualität hat ihren Preis. Wer nur nach dem billigsten Angebot geht, zahlt am Ende oft doppelt, wenn nachgebessert werden muss. Holen Sie Referenzen ein und sprechen Sie mit Leuten, die ihr Handwerk verstehen.

Ein letztes Wort als Handwerker: Sehen Sie die Hochglanz-Magazine als das, was sie sind: eine fantastische Inspiration. Der Weg zu Ihrem Traumhaus führt aber über solide Planung, physikalisches Verständnis und ehrliche, saubere Arbeit. Nur dann wird aus dem Traum kein Albtraum, sondern ein Zuhause, an dem Sie ein Leben lang Freude haben.

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Der Traum vom offenen Wohnen hat oft einen überhörten Haken: die Akustik. In Räumen mit viel Glas, glattem Beton und Stahl kann jedes Gespräch, jedes Klappern zur Lärmbelästigung werden. Der Schall wird von den harten Oberflächen fast ungebremst reflektiert. Planen Sie deshalb von Anfang an schallabsorbierende Elemente ein. Das müssen keine altbackenen Akustikpaneele sein – schon ein hochfloriger Teppich, schwere Vorhänge oder gezielt platzierte Filz-Elemente an der Wand wirken Wunder und bringen gleichzeitig Gemütlichkeit.

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Wussten Sie, dass eine einzige, 3×2 Meter große Dreifach-Isolierglasscheibe über 350 Kilogramm wiegen kann? Das entspricht dem Gewicht eines ausgewachsenen Wildschweins.

Diese Last erfordert nicht nur eine extrem stabile Rahmenkonstruktion, sondern auch eine sorgfältige Planung der Statik des gesamten Gebäudes. Hebe-Schiebe-Türen in dieser Größenordnung sind Meisterwerke der Ingenieurskunst, die millimetergenau montiert werden müssen.

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Wie bringt man Wärme in eine coole Beton- und Stahl-Optik?

Das Geheimnis liegt im bewussten Kontrast. Setzen Sie auf natürliche Materialien, die eine haptische und visuelle Wärme ausstrahlen. Geöltes Eichenholz für Einbauten oder Dielen, ein Sideboard aus dunklem Nussbaum oder eine Kücheninsel mit einer markanten Holzfront durchbrechen die Strenge. Ergänzen Sie dies mit Textilien in warmen Tönen – Leinen, Wolle oder Bouclé – und schaffen Sie durch indirekte Lichtquellen mit einer warmweißen Farbtemperatur (ca. 2700 Kelvin) gemütliche Lichtinseln am Abend.

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Der häufigste Fehler bei Glasfronten: Die Sonnenschutzplanung wird auf später verschoben. Ein fataler Fehler! Außenliegender Sonnenschutz, wie Raffstores oder Textilscreens (z.B. von Warema oder Schüco), ist am effektivsten, da er die Sonnenstrahlen stoppt, bevor sie das Glas aufheizen. Eine nachträgliche Installation ist oft kompliziert und optisch selten so elegant wie eine von Anfang an in die Fassade integrierte Lösung. Innenliegende Rollos sind bei großen Südfenstern oft nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

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Sichtbeton ist mehr als nur grauer Baustoff – er ist ein Gestaltungselement, das Präzision verlangt. Die Qualität des Ergebnisses hängt von unzähligen Faktoren ab:

  • Die Schalung: Die Textur der Schalbretter (rau oder glatt) prägt die Oberfläche.
  • Das Betongemisch: Farbpigmente können den Ton von Anthrazit bis zu warmen Sandtönen verändern.
  • Die Nachbehandlung: Schleifen, Polieren oder Wachsen entscheidet über Haptik und Glanz.
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Echter Stahlträger: Ein tragendes Element, das enorme Spannweiten ermöglicht und dem Raum einen authentischen Industrie-Charakter verleiht. Die Montage ist aufwendig und erfordert eine präzise Statikplanung.

Alu-Profile im Stahl-Look: Eine rein ästhetische Wahl, oft für Fensterrahmen oder Glastrennwände im Loft-Stil (z.B. von Jansen). Sie sind leichter, oft günstiger und thermisch besser isoliert, bieten aber nicht die strukturelle Funktion von massivem Stahl.

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  • Fugenloser, monolithischer Look
  • Extrem strapazierfähig und langlebig
  • Kann in fast jeder Farbe eingefärbt werden

Das Geheimnis? Ein geschliffener Estrich oder Terrazzoboden. Im Gegensatz zu Fliesen entsteht eine ruhige, großzügige Fläche, die den minimalistischen Charakter moderner Architektur perfekt unterstreicht. Wichtig ist aber eine perfekt geplante Fußbodenheizung, um die gefühlte Kühle des Materials auszugleichen.

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Laut dem Global Cement and Concrete Association (GCCA) ist die Zementproduktion für etwa 7 % der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich.

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Eine faszinierende Alternative zu klassisch glänzendem Edelstahl ist Cortenstahl. Dieser wetterfeste Baustahl bildet unter Witterungseinfluss eine spezielle, dichte Sperrschicht aus Sulfaten und Phosphaten. Diese rostige Patina schützt das darunterliegende Material vor weiterer Korrosion und entwickelt über die Jahre eine lebendige, warm-erdige Oberfläche, die sich ständig verändert. Perfekt für Fassadenelemente oder Gartengestaltung, die in Würde altern sollen.

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Ist Sichtbeton als fertige Oberfläche wirklich günstiger als Putz und Farbe?

Ein verbreiteter Irrglaube. Während der Rohbau-Beton sowieso nötig ist, erfordert Sichtbeton der Klassen SB3 oder SB4 eine extrem hochwertige und saubere Schalung, eine spezielle Betonrezeptur und eine makellose Verarbeitung. Jeder Fehler bleibt sichtbar und kann kaum korrigiert werden. Die Kosten für diese Präzisionsarbeit übersteigen die eines guten Verputzers und Malers oft bei Weitem. Sichtbeton ist also keine Spar-, sondern eine Design-Entscheidung.

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Mikrozement: Der Alleskönner. Wenn Sie den fugenlosen Look von Beton lieben, aber vor dem Aufwand zurückschrecken, könnte Mikrozement die Lösung sein. Diese dünne, zementbasierte Spachtelmasse kann auf fast jeden bestehenden Untergrund (sogar auf alte Fliesen) aufgetragen werden. Ideal für Bäder, Böden und sogar Möbel, um eine nahtlose, wasserfeste und minimalistische Oberfläche zu schaffen.

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  • Setzen Sie auf einen hochwertigen Fensterabzieher mit Gummilippe.
  • Verwenden Sie destilliertes Wasser mit einem Schuss Spülmittel oder Spiritus, um Kalkflecken zu vermeiden.
  • Ein Fenstersauger (z.B. von Kärcher) kann die Arbeit enorm erleichtern und Streifenbildung reduzieren.
  • Bei starker Sonneneinstrahlung trocknet das Wasser zu schnell – lieber bei bewölktem Himmel putzen.
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Der Luxus der Privatsphäre: Schaltbares Glas, auch Smart Glass genannt, ist die Hightech-Lösung für den Wunsch nach Transparenz und Diskretion. Per Knopfdruck oder App-Steuerung wird die ansonsten klare Scheibe milchig-opak. Flüssigkristalle im Glas richten sich unter elektrischer Spannung aus und lassen Licht durch – ohne Spannung sorgen sie für Blickschutz. Eine elegante, aber kostspielige Alternative zu Vorhängen oder Jalousien, oft von Herstellern wie Saint-Gobain verbaut.

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„Weniger ist mehr.“ – Ludwig Mies van der Rohe, Architekt und Bauhaus-Direktor

Dieser berühmte Leitsatz ist die DNA moderner Architektur. Die Faszination für Glas, Stahl und reduzierte Formen geht direkt auf die Bauhaus-Ära zurück, in der mit traditionellen Baumaterialien gebrochen wurde, um Licht, Luft und Funktionalität in den Vordergrund zu stellen. Das Farnsworth House von Mies van der Rohe ist bis heute eine Ikone dieser Philosophie.

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Polierter Betonboden: Bietet einen rohen, industriellen Charme und ist extrem langlebig. Jede Oberfläche ist ein Unikat. Der Einbau ist jedoch komplex und erfordert Spezialisten.

Großformatfliesen in Betonoptik: Marken wie Villeroy & Boch oder Marazzi bieten Feinsteinzeug in beeindruckend realistischer Betonoptik. Sie sind pflegeleichter, dünner im Aufbau und die Verlegung ist standardisiert.

Die Entscheidung ist oft eine Frage der Authentizität versus Praktikabilität.

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Denken Sie über das Visuelle hinaus an die Haptik. Wie fühlt sich ein Haus an? Der kühle, glatte Stahl eines Handlaufs. Die leicht raue, mineralische Oberfläche einer Betonwand. Die warme, organische Textur einer Holztür. Erst das Zusammenspiel dieser unterschiedlichen Sinneseindrücke schafft eine reichhaltige und spannende Wohnatmosphäre, die weit über das reine Bild aus einem Magazin hinausgeht.

Eine freitragende Betontreppe oder ein weit auskragender Balkon sehen spektakulär aus, sind aber eine statische Herausforderung. Der Schlüssel liegt oft in der sogenannten „Bewehrung“ – dem Stahlgeflecht im Inneren des Betons, das die Zugkräfte aufnimmt. Für solche Elemente wird hochfester Stahl benötigt, und die Berechnung muss Wärmebrücken und langfristige Verformungen exakt berücksichtigen. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen in der Ingenieurskunst.

Adele Voß

Adele Voß ist 1979 in Wien geboren und hat dort Kunstgeschichte studiert. Deshalb sind ihre Interessen als Online-Autorin auf die Bereiche Kunst und Kultur gerichtet.  Ihrer Meinung nach muss man Mode und Design ebenso als Quellen kreativer Inspiration betrachtet und als Ausdruck der menschlichen Persönlichkeit. Adele macht ihre Leser gerne aufmerksam auf die tiefere Bedeutung der Trends im Innendesign im Konkreten und auch in der modernen Lebensweise im Allgemeinen. Adele Voß schreibt darüber hinaus gerne übers Thema Gesundheit. Es umfasst Artikel über gesundes Abnehmen, gesunde Speisen und Getränke und auch über sportliche Aktivitäten in jedem Alter. In ihrer Freizeit kocht sie gern für die Familie und sie alle reisen oft zusammen.