Feng Shui im Garten? So klappt’s auch ohne Esoterik – Ein Leitfaden aus der Praxis

Ganz ehrlich? Als Gärtnermeister dachte ich früher, Feng Shui sei nur was für Esoterik-Fans.

In den vielen Jahren, in denen ich Gärten gestalte, habe ich so ziemlich alles gesehen. Kunden, die von super-cleanen, modernen Gärten träumten. Andere wollten lieber eine wilde, summende Naturoase. Und immer wieder tauchte dieses eine Wort auf: Feng Shui. Anfangs, da muss ich ehrlich sein, hab ich innerlich mit den Augen gerollt. Ich bin Handwerker, meine Welt besteht aus Erde, Holz, Stein und Pflanzen. Ich arbeite mit der Wasserwaage, nicht mit dem Seelenkompass.

Aber man lernt ja dazu. Und vor allem lernt man, zuzuhören und zu beobachten. Mir fiel auf, wie bestimmte Anordnungen im Garten auf Menschen wirken. Ein sanft geschwungener Weg lädt zum Bummeln ein, während ein schnurgerader Pfad einen eher durch den Garten hetzen lässt. Das leise Plätschern eines Quellsteins nach einem stressigen Tag? Pure Entspannung. Und eine massive Mauer im Rücken der Sitzecke vermittelt ein tiefes Gefühl von Sicherheit.

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Das ist keine Magie. Das sind eigentlich Grundregeln guter Gartengestaltung, die Profis seit Ewigkeiten anwenden. Feng Shui gibt diesen Prinzipien nur einen Namen und ein System. Es geht um den Fluss der Lebensenergie, das „Qi“. Für mich als Praktiker übersetze ich „Qi“ ganz einfach mit „Lebensqualität“. Wo fühlt man sich wohl? Wo zieht es unangenehm? Wo staut sich die Hitze oder das Wasser bei Starkregen? Dieser Artikel hier ist deshalb keine spirituelle Abhandlung. Es ist der Werkzeugkasten eines Meisters, der zeigt, wie man die cleveren Ideen dahinter in einen echten, funktionierenden und pflegeleichten Garten hier bei uns umsetzt.

Das A und O: Was Qi, Yin und Yang im Garten wirklich bedeuten

Bevor wir auch nur einen Spaten in die Hand nehmen, müssen wir kurz über die Basics reden. Keine Sorge, das ist einfacher, als es klingt. Im Grunde geht es nur darum, ein Gleichgewicht zu schaffen, das uns guttut.

Qi: Die Hauptschlagader deines Gartens

Stell dir das Qi einfach wie Wasser vor. Idealerweise fließt es sanft und gleichmäßig durch deinen Garten. Lange, gerade Wege sind wie ein Sturzbach – die Energie rauscht durch, ohne sich zu verteilen. Das fühlt sich oft unruhig und hektisch an. Ein zugestellter Eingangsbereich, wo die Mülltonnen den Weg blockieren, ist wie ein Staudamm. Alles staut sich, es wirkt eng und erdrückend. Ein guter Garten lenkt das Qi mit sanften Kurven. Ein Weg, der sich leicht um ein Staudenbeet schlängelt, verlangsamt automatisch den Schritt und den Blick. Wir Gärtner nutzen das ganz intuitiv, um Gärten größer und spannender wirken zu lassen.

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Yin und Yang: Das Spiel der Gegensätze

Jeder spannende Garten lebt von Kontrasten. Genau das ist Yin und Yang. Es geht nicht darum, alles gleichförmig zu machen, sondern Gegensätze harmonisch zu verbinden.

• Yin ist das Ruhige, Weiche, Dunkle und Empfangende. Im Garten sind das schattige Plätze, tiefliegende Bereiche, runde Formen und sanfte Texturen. Denk an eine moosbewachsene Kugel, einen stillen Teich oder die gemütliche, überdachte Leseecke. Typische Yin-Pflanzen haben runde Blätter (wie Funkien) oder einen hängenden Wuchs.
• Yang ist das Aktive, Helle, Harte und Dynamische. Das sind sonnige Plätze, hohe Elemente, gerade Linien und kräftige Farben. Ein sprudelnder Brunnen, hohe Gräser im Wind oder die große Terrasse für die Grillparty sind pures Yang. Yang-Pflanzen wachsen oft steil nach oben (wie Säulenbäume) oder haben spitze Blätter (wie Yuccas).

Ein häufiger Fehler, den ich immer wieder sehe: Gärten, die nur aus einer riesigen Rasenfläche (Yin) und einer geraden Thuja-Hecke (Yang) bestehen. Das ist nicht nur langweilig, sondern auch total unausgeglichen. Ein Meisterstück entsteht, wenn ein hoher, spitzer Findling (Yang) neben einem weichen Teppich aus Sternmoos (Yin) liegt. Oder wenn eine harte Steinterrasse (Yang) durch üppige, runde Kübelpflanzen (Yin) aufgebrochen wird. Das Gleichgewicht macht’s!

Das Bagua: Dein praktischer Zonenplan für den Garten

Das Bagua klingt kompliziert, ist aber im Grunde nur ein super praktisches Werkzeug zur Gliederung. Es teilt den Garten in neun Lebensbereiche ein und hilft dir, für jede Aktivität den richtigen Platz zu finden. Vergiss komplizierte Kompass-Messungen, wir nutzen die einfache „Drei-Türen-Methode“.

So einfach geht’s:

1. Skizze machen: Zeichne einen groben Grundriss deines Gartens. Wichtig ist, wo das Haus ist und wo der Hauptzugang zum Garten liegt (meist die Terrassentür).
2. Raster drüberlegen: Zeichne ein 3×3-Raster über deine Skizze. Die untere Kante des Rasters (die Zonen Wissen, Karriere, Freunde) liegt direkt an der Hauswand, von der aus du in den Garten gehst.
3. Zonen zuordnen: Jedes Feld steht für ein Thema. Sieh das als Inspiration, nicht als Gesetz!

Die 9 Zonen und was du daraus machen kannst:

• Hinten links: Reichtum & Fülle. Ein super Platz für etwas Wertvolles. Damit ist kein Goldschatz gemeint. Ein prächtiger Apfelbaum, der jedes Jahr Früchte trägt, oder ein plätschernder Quellstein symbolisieren Fülle perfekt.
• Hinten Mitte: Ruhm & Anerkennung. Hier darfst du strahlen! Ein besonderes Kunstobjekt, ein toller Solitärstrauch oder eine Feuerstelle für gesellige Abende sind hier ideal.
• Hinten rechts: Partnerschaft & Beziehung. Der perfekte Ort für eine Bank für zwei. Pflanzen, die paarweise gepflanzt werden, oder ineinander verschlungene Kletterrosen unterstreichen das Thema wunderbar.
• Mitte links: Familie & Gesundheit. Der Platz für Gemeinschaft. Ein großer Esstisch aus Holz, ein Kräuterbeet für die Küche oder ein starker Hausbaum, der Schutz symbolisiert, passen hierher.
• Mitte: Das Zentrum (Tai Chi). Das ist das Herz deines Gartens. Dieser Bereich sollte möglichst offen und frei bleiben. Eine gepflegte Rasenfläche oder eine schlichte Kiesfläche sammelt Energie und bringt Ruhe. Bitte hier keine riesigen, blockierenden Objekte hinstellen.
• Mitte rechts: Kinder & Kreativität. Ein Ort für Freude und Spiel. Ein Sandkasten, eine Schaukel, bunte Blumen oder verspielte Deko – hier darf es lebendig sein.
• Vorne links (am Haus): Wissen & Weisheit. Ein ruhiger Rückzugsort zum Lesen. Eine abgeschirmte Bank, vielleicht unter einem Blätterdach, ist ideal.
• Vorne Mitte (am Haus): Karriere & Lebensweg. Das ist dein Eingang in den Garten. Er sollte einladend, hell und frei von Gerümpel sein. Ein sanft geschwungener Weg ist das beste Symbol für einen fließenden Lebensweg.
• Vorne rechts (am Haus): Hilfreiche Freunde & Reisen. Ein Platz für Gastfreundschaft. Ein kleiner Bistrotisch für den Kaffee mit dem Nachbarn, ein Vogelhaus oder ein Windspiel ziehen positive Energie und „hilfreiche Freunde“ an.

Kleiner Realitätscheck aus der Praxis: Kein Garten passt perfekt auf dieses Raster. Und was, wenn in deiner Partnerschafts-Ecke der Komposthaufen steht oder die Regentonne in der Reichtums-Ecke? Keine Panik! Dann „heilen“ wir das. Verkleide den Kompost mit einer schicken Holzverlattung (kostet ca. 80-200€) und lass eine duftende Kletterrose daran hochranken. Stell eine kleine Bank daneben und schon wird aus „Abfall“ ein romantischer Ort. Das Bagua ist eine Landkarte, kein starres Gesetzbuch.

Die 5 Elemente: Praktische Materialien für deinen Garten

Das Herz jeder Gartengestaltung ist die Wahl der Materialien. Feng Shui nutzt die fünf Elemente – Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser – um eine ausgewogene Atmosphäre zu schaffen. Für mich bedeutet das, diese abstrakten Ideen in konkrete, langlebige und für unser Klima geeignete Baustoffe zu übersetzen.

• Holz (Wachstum): Steht für alles, was nach oben strebt. Hochbeete oder eine Pergola aus Lärche oder Douglasie sind super, denn die sind von Natur aus witterungsbeständig (rechnet mit ca. 8-15 € pro Laufmeter für Konstruktionsholz). Bei den Pflanzen sind es Säulenbäume und hohe Gräser. Kleiner Tipp: Bambus ist toll, aber bitte IMMER mit einer Wurzelsperre (Rhizomsperre) pflanzen! Die kostet zwar extra (ca. 50-80 € für ein paar Meter), erspart euch aber einen jahrelangen Gartenkrieg mit den Wurzeln.
• Feuer (Energie): Bringt Wärme und Licht. Eine sichere Feuerschale aus Stahl (gibt’s ab ca. 60 €) ist der Klassiker. Aber auch Gartenbeleuchtung gehört dazu. Moderne LED-Systeme auf Niedervolt-Basis sind sicher und energieeffizient (Einsteiger-Sets starten bei ca. 100 €). Bei den Pflanzen sind es alle mit roten oder orangen Blüten und Blättern, wie Fackellilien oder ein Japanischer Fächerahorn.
• Erde (Stabilität): Gibt uns Halt und Geborgenheit. Naturstein ist hier die erste Wahl, kann aber schnell ins Geld gehen (rechnet je nach Stein mit 100-200 € pro Quadratmeter). Budget-Tipp: Eine Fläche aus Rindenmulch (ca. 5 € pro Sack) oder eine Terrasse aus einfachen Betonplatten (ab 20 €/qm) erdet genauso gut und schont den Geldbeutel. Pflanzen mit gelben Blüten oder flache Bodendecker stärken dieses Element.
• Metall (Klarheit): Steht für Struktur und Ordnung. Pflanzgefäße oder Rasenkanten aus Edelstahl oder Cortenstahl sind modern und langlebig. Aber auch runde, weiße Kieselsteine in einem Beet erfüllen den Zweck. Bei den Pflanzen sind es alle mit runden Formen (wie Buchsbaum-Alternativen, z.B. Ilex crenata) oder silbrigem Laub (wie Wollziest).
• Wasser (Fluss): Symbolisiert Kommunikation und Ruhe. Ein Teich ist wunderbar, aber Achtung! Jede offene Wasserfläche ist eine Gefahr für Kinder! Eine sichere und pflegeleichte Alternative ist ein Quellstein, bei dem das Wasser in einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert (Komplettsets gibt’s im Baumarkt ab ca. 250 €). Wellenförmige Gräser wie der Blauschwingel gehören ebenfalls zum Wasserelement.

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Garten & Pflanzen

Geranien düngen – Die richtige Pflege für üppige Blütenpracht

Keine Zeit für Großprojekte? 3 Sofort-Tipps für ein besseres Garten-Gefühl

Manchmal will man nicht den ganzen Sommer umgraben. Hier sind drei kleine Dinge, die du in unter 30 Minuten umsetzen kannst und die sofort einen Unterschied machen:

1. Räum den Eingang frei: Schaffe einen klaren, einladenden Weg vom Haus in den Garten. Weg mit den leeren Töpfen, den Gartenschuhen und dem alten Grill. Kosten: 0 €. Wirkung: Riesig!
2. Häng ein Windspiel auf: Der sanfte Klang eines Windspiels (gibt’s ab 15 €) bricht stagnierende Energie und bringt eine spielerische Leichtigkeit in eine stille Ecke. Häng es in die „Hilfreiche Freunde“-Ecke, um symbolisch Unterstützung einzuladen.
3. Setz ein Licht: Eine einzelne Solarlampe (ab 5 €) an einer dunklen Stelle des Weges oder um eine schöne Pflanze zu betonen, schafft sofort eine warme, einladende Atmosphäre am Abend.

Aus der Praxis: Typische Probleme und einfache Lösungen

Theorie ist eine Sache, die Realität im Garten eine andere. Hier sind die häufigsten Probleme, die mir begegnen, und wie wir sie lösen.

Problem 1: Eine scharfe Kante „zielt“ auf den Sitzplatz.

Eine Hausecke, ein eckiger Pfosten oder eine Pflanze mit spitzen Blättern zeigt direkt auf deine Terrasse. Man fühlt sich dort unbewusst unwohl, fast wie „unter Beschuss“.

Die Profi-Lösung: Weiche die Kante auf! Du musst nicht gleich das Haus umbauen. Oft reicht es, eine große, runde Kübelpflanze davorzustellen. Das bricht die harte Linie. Was du brauchst: 1x großer Pflanzkübel (ca. 40-150 €), 1x passende Pflanze (z.B. eine Hortensie, ca. 20 €) und 1 Sack gute Pflanzerde (ca. 10 €). Fertig in einer halben Stunde.

Problem 2: Der kleine Reihenhausgarten fühlt sich an wie ein Schlauch.

Das klassische Bild: Ein Rechteck Rasen, links und rechts ein Zaun, hinten eine hohe Hecke. Der Blick prallt am Ende an eine grüne Wand. Der Garten wirkt winzig und erdrückend.

Die Profi-Lösung: Schaffe Geheimnisse! Wir haben das mal bei einem Kundenprojekt durchgespielt. Vorher: 50 qm Rasen, gerader Betonweg, Thuja-Hecke. Wir haben den geraden Weg durch geschwungene Trittsteine im Rasen ersetzt (ca. 10 € pro Stück). Etwa auf halber Strecke haben wir seitlich versetzt ein hohes Ziergras in einen großen Kübel gepflanzt (Pflanze 25 €, Kübel 60 €). Plötzlich konnte man nicht mehr den ganzen Garten auf einmal sehen. Das Gehirn wird neugierig, was dahinter liegt. Der Garten wirkte sofort doppelt so groß und interessant. Gesamtaufwand: ein Samstagnachmittag und unter 200 €.

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Garten & Pflanzen

Vorgarten gestalten – Ideen, wie Sie den Vorgarten einladender machen

Ein kurzes, aber wichtiges Wort zur Sicherheit

Ein harmonischer Garten ist vor allem ein sicherer Garten. Das klingt vielleicht spießig, aber als Meister muss ich darauf hinweisen. Nichts stört die Harmonie mehr als ein Unfall.

• Strom im Garten: Finger weg von 230V-Installationen! Das ist ein Job für den Elektriker. Erdkabel müssen tief genug verlegt und alles muss mit einem FI-Schutzschalter abgesichert sein. Das ist keine Empfehlung, das ist Vorschrift.
• Giftige Pflanzen: Viele Schönheiten sind giftig. Eibe, Goldregen, Fingerhut… Wenn Kinder oder Haustiere im Garten sind, bitte auf stark giftige Pflanzen verzichten oder sie so platzieren, dass niemand rankommt.
• Standfestigkeit: Eine selbstgebaute Mauer, ein Spielturm oder ein großes Rankgitter müssen bombenfest stehen. Nichts ist schlimmer, als wenn etwas bei Sturm umkippt. Im Zweifel lieber einmal mehr einen Profi fragen.

Fazit: Dein Garten ist dein Spiegel

Nach all den Jahren im Landschaftsbau bin ich überzeugt: Ein guter Feng Shui Garten ist am Ende des Tages einfach ein verdammt gut geplanter, durchdachter und auf seine Bewohner abgestimmter Garten. Es geht darum, einen Ort zu schaffen, der nicht nur hübsch aussieht, sondern sich auch richtig gut anfühlt.

Du musst dafür kein Experte werden. Vertrau einfach deinem eigenen Gefühl. Geh raus, schau dich um und spür nach, wo du dich gerne aufhältst und welche Ecken du unbewusst meidest. Deine Intuition verrät dir oft genau das, was die alten Lehren beschreiben. Nutze die Prinzipien als Werkzeugkasten, als Inspiration. Aber fülle deinen Garten mit dem, was dir persönlich Freude macht. Denn der harmonischste Garten der Welt ist der, in dem du dich zu Hause fühlst.

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Garten & Pflanzen

Gartensträucher sorgfältig auswählen – Ideen für Ihre eigene grüne Oase

• Ein sanftes, melodisches Klingen, das den Wind hörbar macht.
• Ein Gefühl von Struktur, ohne wuchtig zu wirken.
• Ein Blickfang, der das ganze Jahr über interessant bleibt.

Das Geheimnis? Ziergräser! Sorten wie das Chinaschilf (Miscanthus sinensis ‚Gracillimus‘) oder das Lampenputzergras (Pennisetum) bringen Bewegung und eine beruhigende Akustik in den Garten. Ihr Rascheln im Wind ist die perfekte, natürliche Alternative zum klassischen Windspiel und bricht harte Linien sanft auf.

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Innenarchitekt

Wohnen mit Gefühl: Ein Tischler packt aus – So wird dein Zuhause wirklich gemütlich

Der häufigste Fehler: Ein schnurgerader Weg vom Gartentor zur Haustür. Aus praktischer Feng-Shui-Sicht ist das wie eine Autobahn für die Energie – alles rauscht ungebremst auf das Haus zu. Das erzeugt unbewusst ein Gefühl von Eile und Konfrontation. Ein sanfter Schwung oder eine kleine Unterbrechung durch einen Kübel mit einer markanten Pflanze entschleunigt den Weg und macht den Eingangsbereich sofort einladender.

Mein Sitzplatz fühlt sich so ungeschützt an – was kann ich tun?

Das ist ein klassisches Problem. Im Feng Shui spricht man vom Bedürfnis nach dem „Schutz der Schildkröte“ im Rücken. Anstatt gleich eine teure Mauer zu bauen, gibt es leichtere Lösungen. Eine hohe, immergrüne Hecke aus Eibe oder Kirschlorbeer schafft einen ganzjährigen Sichtschutz. Noch schneller geht es mit einem stabilen Rankgitter, an dem Sie schnellwachsende Kletterpflanzen wie Clematis oder wilden Wein hochziehen. Selbst drei strategisch platzierte Bambuspflanzen in hohen Kübeln können bereits dieses wichtige Gefühl von Geborgenheit und Rückendeckung erzeugen.

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Fasching

Faschings-Werkstatt für Zuhause: So bastelt ihr geniale Kostüme, die auch wirklich halten!

„Die Natur macht keine Sprünge.“ – Carl von Linné

Dieses Zitat des berühmten Naturforschers trifft den Kern eines guten Feng-Shui-Gartens perfekt. Es geht nicht um abrupte Wechsel oder harte Kanten, sondern um fließende Übergänge. Ein Staudenbeet, das in der Höhe gestaffelt ist, ein geschwungener Rasenrand oder ein Weg, der sich organisch durch den Garten windet, ahmt die sanften Muster der Natur nach und schafft eine Atmosphäre, in der wir uns instinktiv wohlfühlen.

Die Wahl des richtigen Bodenbelags beeinflusst die Energie eines Weges maßgeblich. Hier ein kleiner Vergleich aus der Praxis:

Trittsteine in Kies: Jeder Schritt wird bewusst gesetzt, das Gehen verlangsamt sich. Das leise Knirschen des Kieses spricht den Hörsinn an und fördert die Achtsamkeit. Ideal für meditative Pfade oder den Weg zu einer stillen Ecke.

Feste Platten (z.B. aus Granit oder Betonwerkstein): Sie vermitteln Stabilität und Sicherheit. Der Weg ist klar definiert und lässt sich zügig beschreiten. Perfekt für Hauptwege, die oft genutzt werden, wie der zur Terrasse oder zum Kompost.

Wasser ist ein zentrales Element, aber ein großer Teich ist nicht immer machbar. Eine minimalistische Alternative mit maximaler Wirkung ist ein Quellstein. Das leise, beständige Plätschern überdeckt Umgebungsgeräusche und wirkt nachweislich stressreduzierend. Kompakte Sets, beispielsweise von Herstellern wie Oase oder Ubbink, sind oft schon komplett mit Pumpe und Becken erhältlich und lassen sich auch in kleinen Gärten oder sogar auf der Terrasse installieren. Ein simpler Monolith aus Basalt oder ein durchbohrter Findling reicht oft schon aus.

Pflanzen tragen mehr als nur Farbe in den Garten. Ohne esoterisch zu werden, haben bestimmte Gewächse eine starke symbolische Ausstrahlung, die auf ihre Wuchsform zurückgeht:

• Bambus: Steht für Flexibilität und Widerstandskraft. Seine Fähigkeit, sich im Wind zu biegen, ohne zu brechen, ist ein starkes Bild.
• Kiefer: Als Immergrüne symbolisiert sie Langlebigkeit und Beständigkeit, gerade im Winter ein beruhigender Anblick.
• Ahorn: Besonders der Fächer-Ahorn bringt mit seinen filigranen Blättern eine unvergleichliche Eleganz und Leichtigkeit in schattige Gartenecken.

Wussten Sie, dass das menschliche Gehirn gekrümmte Linien gegenüber geraden bevorzugt? Eine Studie der University of Toronto Scarborough fand heraus, dass die Amygdala – das Hirnareal, das Emotionen verarbeitet – bei der Betrachtung von Kurven stärker aktiviert wird.

Das erklärt wissenschaftlich, warum uns ein geschwungener Gartenweg oder ein rundes Beet so viel angenehmer erscheint als harte, eckige Strukturen. Es ist keine Magie, sondern Neuro-Ästhetik. Ihr Garten spricht direkt mit Ihrem Gehirn!

Die richtige Beleuchtung am Abend kann die Atmosphäre Ihres Gartens komplett verwandeln. Denken Sie in Lichtinseln statt in Flutlicht. Indirekte Strahler, die einen besonderen Baum oder eine Skulptur von unten anleuchten, schaffen Tiefe und Dramatik. Kleine Bodenspots entlang eines geschwungenen Weges sorgen für Sicherheit und eine magische Stimmung. Achten Sie auf eine warme Lichtfarbe (unter 3.000 Kelvin), um eine gemütliche, einladende Wirkung zu erzielen. Marken wie Paulmann oder Philips Hue bieten hierfür flexible und smarte Systeme.

Im Feng Shui gilt Unordnung als Blockade für den Energiefluss. Im Gärtner-Alltag bedeutet das schlicht: herumliegende Werkzeuge, leere Töpfe und ein sichtbarer Komposthaufen erzeugen visuellen Stress. Die Lösung liegt in cleverem Stauraum. Ein schlanker Geräteschrank, vielleicht von Biohort, an der Hauswand oder eine elegant verkleidete Ecke für die Mülltonnen beruhigen das Gesamtbild sofort. Ein aufgeräumter Garten ist ein entspannter Garten.

Die fünf Elemente sind ein Kernkonzept, das sich leicht in Materialien übersetzen lässt. Ein harmonischer Garten balanciert diese aus:

• Holz: Terrassendielen, eine Pergola, ein Hochbeet.
• Feuer: Eine Feuerschale, Gartenfackeln oder einfach rote und orange Blüten.
• Erde: Natursteine, Keramiktöpfe, der Boden selbst.
• Metall: Ein Windspiel aus Edelstahl, Zinkgefäße oder Gartenmöbel.
• Wasser: Ein Teich, ein Brunnen oder auch nur eine Vogeltränke.

Ein oft übersehener Aspekt: die Eingangstür. Sie ist der „Mund des Qi“, der Punkt, an dem die Energie in Ihr Haus eintritt. Sorgen Sie dafür, dass dieser Bereich immer frei und einladend ist. Eine saubere, frisch gestrichene Tür, eine gesunde Pflanze in einem schönen Topf daneben und eine funktionierende, warm leuchtende Außenlampe wirken Wunder. Entfernen Sie alles, was den Zugang blockiert – von Mülltonnen bis hin zu abgestorbenen Pflanzen.