Dein perfekter Raclette-Abend: So wird’s legendär (und stressfrei!)
Ganz ehrlich? Sobald es draußen ungemütlich wird, gibt es bei uns nur ein Thema, das wirklich zählt: Raclette. Für manche ist das ja nur geschmolzener Käse auf Kartoffeln. Aber für mich ist das so viel mehr. Es ist ein kleines Event, ein bisschen wie ein gemütliches Lagerfeuer mitten auf dem Esstisch, bei dem jeder sein eigener kleiner Koch ist. Pures Handwerk und Gemeinschaftsgefühl in einem.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Das Handwerkszeug – Welches Raclette-Gerät ist das richtige für dich?
- 0.2 Der Käse – Das Herzstück des Ganzen
- 0.3 Planung ist alles: Dein stressfreier Fahrplan
- 0.4 Die Zutaten: Von klassisch bis kreativ
- 0.5 Was trinkt man eigentlich zum Raclette?
- 0.6 Sicherheit am Tisch – Eine kleine Warnung
- 0.7 Zum Schluss: Das süße Finale
- 1 Bildergalerie
Ich habe über die Jahre bestimmt schon hunderte Raclette-Abende geschmissen. Für die Familie, für Freunde, nach einer langen Woche… und dabei habe ich so ziemlich jeden Fehler gemacht, den man machen kann. Käse verbrannt, Fleisch zäh wie eine Schuhsohle gebraten und die Vorbereitung so unterschätzt, dass ich den halben Abend in der Küche stand. Damit dir das nicht passiert, teile ich heute mal meine gesammelten Erfahrungen aus der Praxis. Keine dröge Zutatenliste, sondern ein echter Fahrplan für einen Abend, der einfach nur entspannt und lecker wird.

Das Handwerkszeug – Welches Raclette-Gerät ist das richtige für dich?
Jeder gute Handwerker weiß: Das Werkzeug entscheidet mit über das Ergebnis. Beim Raclette ist das nicht anders. Die große Frage ist meistens: Steinplatte oder Metallplatte? Beide haben ihre Stärken, es kommt ganz drauf an, was du vorhast.
Die Steinplatte: Der geduldige Hitzespeicher
Mein persönlicher Favorit, wenn es um Gemüse und Fisch geht. Eine Platte aus Naturstein, meist Granit, ist der Marathonläufer unter den Grills. Er braucht seine Zeit. Plane hier ruhig 25 bis 30 Minuten zum Aufheizen ein. Also: anmachen, bevor die Gäste klingeln! Seine Superkraft ist die unglaublich gleichmäßige und sanfte Hitzeverteilung. Hier verbrennt nichts so schnell, Gemüse wird perfekt gar, ohne schwarz zu werden. Einmal kurz mit Öl eingepinselt, braucht der Stein kaum zusätzliches Fett. Außerdem hält er die Hitze ewig – perfekt für gemütliche Abende mit Pausen.
Der einzige Haken? Die Pflege. Der Stein ist ein Sensibelchen. Nach dem Abkühlen nur mit einem Schaber und heißem Wasser reinigen. Niemals, wirklich NIEMALS Spülmittel benutzen, das saugt er auf und gibt den Geschmack beim nächsten Mal wieder ab. Igitt. Und Achtung: Ein Temperaturschock, also kalte Flüssigkeit auf den heißen Stein, kann zu Rissen führen.

Kleiner Tipp: Der Duft von Zwiebelringen, die auf dem heißen Stein langsam karamellisieren… unbezahlbar. Das schafft keine Metallplatte.
Die Metallplatte: Der schnelle Sprinter
Die Metallplatte, oft aus antihaftbeschichtetem Gusseisen, ist der Sprinter. In 10 bis 15 Minuten ist sie startklar. Sie ist ideal für alle, die es eilig haben oder scharf anbraten wollen. Hier bekommst du die perfekten Röstaromen und Grillstreifen auf dein Fleisch – die sogenannte Maillard-Reaktion, die für den typischen Bratengeschmack sorgt. Die Reinigung ist dank der Beschichtung meist ein Kinderspiel.
Allerdings ist die Hitze oft nicht ganz so gleichmäßig verteilt (in der Mitte heißer als am Rand) und die Beschichtung ist kratzempfindlich. Also bitte nur Holz- oder Kunststoffwender benutzen! Für Familien mit hungrigen, ungeduldigen Kindern oder für reine Fleisch-Fans ist die Metallplatte oft die praktischere Wahl.
Worauf du beim Kauf achten solltest
Egal ob Stein oder Metall: Die Leistung muss stimmen. Für ein Gerät mit acht Pfännchen sollten es schon mindestens 1.400 Watt sein. Sonst bricht die Temperatur ein, sobald alle ihr kaltes Grillgut auflegen, und das Fleisch kocht eher im eigenen Saft, als dass es brät. Solide Geräte, bei denen du selten etwas falsch machst, findest du oft bei Marken wie WMF oder Severin. Achte auch auf einen stabilen Stand und wärmeisolierte Griffe – das ist keine Deko, sondern pure Sicherheit.

Der Käse – Das Herzstück des Ganzen
Ein Raclette ohne den richtigen Käse ist wie ein Winter ohne Schnee. Es geht einfach nicht. Der Schlüssel liegt in den Schmelzeigenschaften, und die hängen vor allem vom Fettgehalt ab (mindestens 45 % i. Tr. sind ideal).
Der absolute Klassiker ist natürlich der Schweizer Raclette-Käse, oft aus Rohmilch, würzig und nussig im Geschmack, aber nicht so dominant, dass er alles andere erschlägt. Er schmilzt wunderbar cremig, ohne sich in Fett und Eiweiß zu trennen.
Mein wichtigster Tipp: Kauf den Käse am Stück an einer guten Käsetheke und schneide ihn selbst in 3-5 mm dicke Scheiben. Die vorgeschnittenen Scheiben aus dem Supermarkt sind oft mit Trennmitteln wie Kartoffelstärke behandelt, damit sie nicht zusammenkleben. Das kann den Schmelz und den Geschmack negativ beeinflussen.
Aber es muss nicht immer das Original sein. Es gibt fantastische Alternativen:
- Appenzeller: Für alle, die es kräftig und würzig mögen. Schmilzt toll und hat ordentlich Charakter. Rechne hier mit ca. 2,50 € bis 3,50 € pro 100g.
- Gouda (mittelalt): Der Allrounder. Schmilzt perfekt, ist super mild und daher ideal für Kinder oder als Basis. Preislich liegt er oft günstiger, so um die 1,50 € bis 2,50 € pro 100g.
- Bergkäse (mittelalt): Eine tolle, würzige Wahl. Aber Vorsicht: Ein sehr alter, harter Bergkäse schmilzt oft krümelig und wird trocken.
- Gorgonzola: Für die Mutigen! Eine kleine Ecke im Pfännchen mit einer Scheibe Birne und ein paar Walnüssen… ein Gedicht!
- Ziegenkäserolle: Mit etwas Honig und Thymian überbacken, vielleicht zusammen mit Feigen. Himmlisch!
Biete am besten zwei oder drei verschiedene Sorten an. Das macht den Abend gleich viel spannender und jeder findet seinen Liebling.

Planung ist alles: Dein stressfreier Fahrplan
Ein guter Raclette-Abend wird nicht am Abend selbst, sondern schon am Nachmittag gewonnen. Mit einer guten „Mise en Place“ (alles an seinem Platz) sitzt du als Gastgeber entspannt mit am Tisch und rennst nicht ständig in die Küche.
Die Einkaufsliste – Wie viel brauche ich pro Person?
Das ist die eine Frage, die jeden Gastgeber umtreibt. Als Faustregel hat sich bei mir bewährt:
- Käse: ca. 200 g
- Kartoffeln: ca. 250 g (etwa 3-4 mittelgroße)
- Fleisch, Fisch oder Veggie-Alternativen: ca. 150 g
- Gemüse: Hier großzügig planen, was das Herz begehrt.
Damit landest du pro Kopf bei Kosten zwischen ca. 15 € und 20 €, je nachdem, wie edel deine Zutaten sind.
Der Zeitplan für Gastgeber mit Nerven aus Stahl:
- Am Vortag: Pellkartoffeln kochen (kalt lassen sie sich besser pellen und schneiden!) und die Dips anrühren. Die können dann über Nacht richtig gut durchziehen.
- Am Nachmittag: Alles schnippeln! Gemüse, Fleisch, Wurst – alles in Schälchen, mit Folie abdecken und kalt stellen.
- 30 Minuten vor Ankunft der Gäste: Das Raclette-Gerät (vor allem den Stein!) anschalten, den Tisch decken und die Schälchen aus dem Kühlschrank holen. Fertig!

Die Zutaten: Von klassisch bis kreativ
Gemüse & Co.
- Vorkochen (bissfest!): Pellkartoffeln, Brokkoli- und Blumenkohlröschen, Karottenscheiben. Roh würden die im Pfännchen nie gar werden.
- Roh verwenden: Paprikastreifen, dünne Zucchinischeiben, Champignons, Lauchzwiebeln, Mais, und natürlich die Klassiker aus dem Glas wie Silberzwiebeln und Cornichons.
Fleisch, Wurst & Fisch
Die Regel lautet: Es muss schnell garen! Dünn geschnittenes Rinderhüftsteak, Schweinefilet oder Hähnchenbrust sind perfekt. Am besten mindestens eine Stunde vorher in einer einfachen Marinade aus Öl, Knoblauch und Kräutern einlegen. Kleine Würstchen, Chorizo-Scheiben oder knuspriger Bacon von der Platte sind natürlich auch immer ein Highlight. Für Fischfans eignen sich Lachs- oder Thunfischwürfel und Garnelen – aber die wirklich nur ganz kurz garen, sonst werden sie trocken.
Ideen für Veggies & Veganer
Raclette ist längst nicht mehr nur was für Fleisch- und Käse-Fans! Räuchertofu-Würfel, die auf der Platte knusprig gebraten werden, sind fantastisch. Auch Halloumi macht sich super auf dem Grill. Für die Pfännchen sind vorgegarte Kichererbsen, Kidneybohnen oder auch mal Spätzle eine tolle Basis. Und für Veganer? Mittlerweile gibt es im gut sortierten Supermarkt richtig gute vegane Reibekäse-Alternativen, die erstaunlich gut schmelzen. Einfach mal ausprobieren!

Das Drumherum: Saucen, Brot & Salat
Klar, gekaufte Saucen gehen immer. Aber ein oder zwei selbstgemachte Dips heben den Abend auf ein neues Level. Ein simpler Kräuterquark oder eine schnelle Knoblauchsauce (Mayo, Joghurt, Knoblauch, Zitrone) sind in fünf Minuten gemacht. Dazu ein frisches Baguette und ein knackiger grüner Salat mit einem leichten Vinaigrette-Dressing – das rundet die Sache perfekt ab und sorgt für Frische neben all dem Deftigen.
Was trinkt man eigentlich zum Raclette?
Gute Frage! Der Klassiker aus den Alpen ist ein trockener, säurebetonter Weißwein, zum Beispiel ein Weißburgunder oder ein Silvaner. Die Säure hilft dabei, den schweren Käse besser zu verdauen. Wer Rotwein bevorzugt, sollte zu etwas Leichtem ohne viel Tannin greifen, wie einem Trollinger oder einem leichten Spätburgunder. Alkoholfrei passt eine herbe Kräuterlimonade oder einfach eine erfrischende Apfelschorle super.
Sicherheit am Tisch – Eine kleine Warnung
So gemütlich es auch ist, ein Raclette-Gerät ist ein offenes, heißes Gerät auf dem Tisch. Gerade mit Kindern braucht es klare Regeln. Achtet darauf, dass das Stromkabel keine Stolperfalle ist und benutzt keine Kabeltrommel, die nicht komplett abgerollt ist – hier besteht Brandgefahr durch Überhitzung! Heiße Pfännchen gehören auf Untersetzer, nicht direkt auf den Tisch. Und ganz wichtig: Lüften! Kippt ein Fenster, sonst riecht die Wohnung noch drei Tage später nach Alpenhütte.

Zum Schluss: Das süße Finale
Wer danach noch Platz hat, kann ein Dessert-Raclette probieren. Einfach die Platte kurz mit Küchenpapier säubern. Dann kommen Bananenscheiben mit einem Stück Schokolade ins Pfännchen. Oder Apfelstücke mit Zimt, Zucker und einem Klecks Mascarpone. Auf der Platte kann man sogar kleine Pfannkuchen ausbacken. Eine riesige Freude, nicht nur für Kinder!
Ein perfekter Raclette-Abend hat also weniger mit exotischen Zutaten zu tun als mit guter Planung. Es geht darum, zusammenzusitzen, zu probieren, zu lachen und einfach eine gute Zeit zu haben. Wusstest du übrigens, woher der Name kommt? „Racler“ ist französisch und bedeutet „schaben“. Früher haben Hirten in den Alpen einfach einen großen Käselaib ans Lagerfeuer gehalten und die geschmolzene Schicht direkt aufs Brot geschabt. Ziemlich genial, oder?
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Planen und Genießen! Und jetzt bin ich neugierig: Was ist deine liebste oder vielleicht sogar verrückteste Pfännchen-Kombination? Hau mal deine Ideen in die Kommentare!

Bildergalerie


- Festkochend, festkochend und nochmal festkochend!
- Sorten wie Annabelle, La Ratte oder Sieglinde behalten beim Kochen ihre Form und werden nicht zu einem mehligen Brei in deinem Pfännchen.
- Am besten am Vortag als Pellkartoffeln kochen, das macht sie noch schnittfester.
Das Geheimnis? Ihre Stärkestruktur sorgt für den perfekten Biss zum cremigen Käse.


Der Säure-Kick: Mitten im Käse- und Fleischgenuss kann der Gaumen ermüden. Genau hier kommen die stillen Helden des Raclettes ins Spiel: Cornichons, Silberzwiebeln und Mixed Pickles. Ihre Säure schneidet durch die Fülle des Käses, reinigt die Geschmacksknospen und macht Lust auf die nächste Kreation. Ein kleines Schälchen davon auf dem Tisch ist kein Accessoire, sondern eine Notwendigkeit.


Wussten Sie, dass das Wort „Raclette“ vom französischen Verb „racler“ stammt, was so viel wie „kratzen“ oder „schaben“ bedeutet?
Ursprünglich wurde ein halber Laib Käse ans offene Feuer gehalten und die geschmolzene Schicht direkt auf den Teller geschabt. Unsere Tischgrills sind quasi die moderne, zivilisierte Form dieses rustikalen Alpen-Rituals.


Welcher Wein passt eigentlich zum Raclette?
Die klassische Schweizer Wahl ist ein trockener Weißwein aus der Fendant-Traube (Gutedel). Seine leichte Säure und dezenten Fruchtnoten harmonieren perfekt mit dem Käse. In Deutschland ist ein trockener Riesling von der Mosel oder aus dem Rheingau eine exzellente Wahl. Für Rotwein-Liebhaber empfiehlt sich ein leichter, fruchtbetonter Pinot Noir (Spätburgunder), der nicht von zu viel Tannin dominiert wird.


Wagen Sie sich über den Tellerrand des klassischen Raclette-Käses hinaus! Die Welt der schmelzfreudigen Käse ist riesig und bietet ungeahnte Geschmackserlebnisse. Probieren Sie doch mal:
- Morbier: Ein französischer Halbschnittkäse mit einer markanten Ascheschicht in der Mitte, der nussig und cremig schmilzt.
- Gorgonzola: Für die Mutigen! Die kräftige Würze des Blauschimmelkäses ist ein fantastischer Kontrapunkt zu süßen Birnen oder Feigen im Pfännchen.
- Ziegenkäse: Eine Rolle Ziegenkäse mit etwas Honig und Thymian beträufelt, ergibt eine herrlich aromatische, leicht karamellisierte Köstlichkeit.


Holzschaber: Schonen die Antihaftbeschichtung der Pfännchen und sind das traditionelle Werkzeug. Sie nehmen mit der Zeit jedoch Gerüche an und sind nicht spülmaschinenfest.
Kunststoffschaber: Meist spülmaschinenfest und hygienisch. Achten Sie auf hochwertige Modelle, z.B. von Herstellern wie WMF oder Stöckli, deren Kunststoff hitzebeständig ist und nicht schmilzt.
Die Wahl ist letztlich eine Frage der persönlichen Vorliebe und des Pflegeaufwands.


Laut einer Umfrage von YouGov aus dem Jahr 2021 ist Raclette für 39% der Deutschen das beliebteste Essen an Silvester.
Diese enorme Popularität hat dazu geführt, dass Supermärkte und Feinkostläden in den Wintermonaten eine beeindruckende Vielfalt an speziellen Raclette-Käsemischungen, Gewürzen und passenden Beilagen anbieten. Nie war es einfacher, kulinarische Experimente direkt am Esstisch zu wagen.


Ein kleiner Trick, der den Abend entspannter macht: Bestimmte Gemüsesorten wie Brokkoliröschen, Karottenscheiben oder grüne Bohnen sollten kurz blanchiert, also für 2-3 Minuten in kochendem Wasser vorgegart werden. So werden sie auf dem Grill oder im Pfännchen schneller gar und bekommen eine herrlich zarte Textur mit Biss.

Der größte Fehler: Das Pfännchen bis zum Rand zu überladen. Weniger ist hier definitiv mehr! Ein überfülltes Pfännchen führt dazu, dass die Zutaten eher dünsten als braten und der Käse überläuft, bevor alles gar ist. Beschränken Sie sich auf 3-4 Zutaten pro Pfännchen, damit jede Komponente genug Hitze abbekommt und sich die Aromen ideal entfalten können.


Der intensive Duft von geschmolzenem Käse ist herrlich – aber nicht unbedingt am nächsten Morgen. Ein bewährter Trick: Stellen Sie während des Essens eine kleine Schale mit frisch gemahlenem Kaffeepulver oder eine halbierte Orange, gespickt mit Nelken, in eine Ecke des Raumes. Diese natürlichen Geruchsneutralisierer wirken dezent, aber effektiv.


Lassen Sie den Abend süß ausklingen – direkt auf dem Raclette-Grill! Auf der heißen Platte lassen sich wunderbar Mini-Crêpes oder kleine Pfannkuchen ausbacken. Im Pfännchen können Sie dünne Apfel- oder Bananenscheiben mit etwas Honig und Zimt karamellisieren und mit Schokoladenstücken überbacken. Ein Stückchen Camembert mit Preiselbeeren ist ebenfalls ein unvergesslicher Abschluss.


- Kapernäpfel
- Fein gehackte Chilischoten
- Frische Kräuter wie Rosmarin oder Thymian
- Getrocknete Tomaten in Öl
- Ein gutes Trüffelöl zum Beträufeln
Diese kleinen Details, in Schälchen auf dem Tisch verteilt, ermöglichen jedem Gast, sein Pfännchen individuell zu verfeinern und heben Ihren Raclette-Abend auf ein neues Level.


Kann man die Rinde vom Raclette-Käse mitessen?
Ja, absolut! Bei den meisten Raclette-Käsesorten aus der Schweiz oder Frankreich handelt es sich um eine essbare Naturrinde, die während der Reifung entsteht. Sie ist oft besonders würzig und gibt dem geschmolzenen Käse eine zusätzliche Geschmacksdimension. Nur bei künstlichen Wachsrinden sollte man vorsichtig sein – im Zweifel einfach auf die Verpackung schauen.


Profi-Tipp: Stellen Sie Ihr Raclette-Gerät, zum Beispiel ein Modell von Severin oder Tefal, bereits 30 Minuten vor dem Eintreffen der Gäste an. Besonders Steinplatten benötigen eine lange Vorheizzeit, um die Hitze gleichmäßig zu speichern. So kann es direkt losgehen, wenn alle am Tisch sitzen, und niemand muss hungrig auf den ersten geschmolzenen Käse warten.


Der perfekte Raclette-Käse zieht Fäden, aber nicht zu lange. Er muss cremig sein und eine schöne goldbraune Kruste bilden, ohne zu verbrennen. – Roland Rumo, Maître Fromager


Verleihen Sie dem Abend ein Motto! Wie wäre es mit einem „Bella Italia“-Raclette? Statt Kartoffeln gibt es Gnocchi, statt Cornichons Oliven und Artischockenherzen. Mozzarella und Gorgonzola ergänzen den klassischen Käse. Pesto, frischer Basilikum und Salami runden das mediterrane Pfännchen-Erlebnis ab. Buon Appetito!

Klassisches Raclette: Der Star ist der würzige Kuhmilchkäse, begleitet von Kartoffeln, Fleisch und Pickles.
Veganes Raclette: Eine wachsende Vielfalt an pflanzlichen Käsealternativen auf Basis von Cashew- oder Mandeln schmilzt erstaunlich gut. Dazu passen Räuchertofu, marinierte Pilze und eine Fülle an Gemüse.
Das Schöne am Raclette ist seine Wandelbarkeit, die es für jeden Ernährungsstil zum perfekten Gemeinschaftserlebnis macht.


Das Auge isst mit, auch beim Raclette. Anstatt alles in den Originalverpackungen auf den Tisch zu stellen, richten Sie die Zutaten auf verschiedenen Platten und in kleinen Schalen an. Gruppieren Sie nach Farben und Sorten: eine Platte für das Fleisch, eine für das Gemüse, Schalen für Saucen und Gewürze. Das sieht nicht nur appetitlicher aus, sondern schafft auch eine übersichtliche „Kochstation“ für jeden Gast.


- Der Käse ist schnell geschmolzen und goldbraun.
- Die Zutaten darunter werden perfekt gegart, nicht nur aufgewärmt.
- Es bleibt nichts am Pfännchen kleben.
Das Geheimnis? Ein leistungsstarkes Raclette-Gerät (ab 1200 Watt) mit einer guten Oberhitze. Günstige Modelle schwächeln hier oft und dünsten die Zutaten mehr, als sie zu überbacken.


Der Spül-Trick: Legen Sie die benutzten, noch warmen Pfännchen direkt nach dem Essen auf einen Teller und geben Sie in jedes einen Tropfen Spülmittel und etwas heißes Wasser. Während Sie den Nachtisch genießen oder sich unterhalten, weicht der Käserest ein und lässt sich danach mühelos und ohne Kratzen entfernen.


Eine gute Senf-Auswahl ist beim Raclette Gold wert. Neben dem klassischen scharfen Dijon-Senf sorgt ein grobkörniger „à l’ancienne“, zum Beispiel von Maille, für eine rustikale Note. Ein Feigensenf hingegen bietet eine süßliche Komponente, die fantastisch zu Fleisch und kräftigem Käse passt und eine willkommene Abwechslung zu den üblichen Saucen darstellt.


Was tun mit den Resten? Raclette-Reste sind die perfekte Basis für ein schnelles Gericht am nächsten Tag. Schneiden Sie übrig gebliebene Kartoffeln, Gemüse und Fleisch klein, braten Sie alles in einer Pfanne an und überbacken Sie es mit dem restlichen Käse. So entsteht ein köstliches „Bauernfrühstück“ oder ein schneller Auflauf – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.


Allein in der Schweiz werden jährlich rund 19.000 Tonnen Raclette-Käse produziert.
Diese Zahl verdeutlicht den kulturellen Stellenwert, den dieses Gericht in seinem Heimatland hat. Während es bei uns oft ein saisonales Event ist, kommt Raclette in der Schweiz das ganze Jahr über auf den Tisch.


Eine einfache Basis-Vinaigrette aus gutem Olivenöl, Balsamico-Essig, einem Teelöffel Senf, Salz und Pfeffer wertet jeden Beilagensalat auf. Für eine cremigere Variante einfach etwas Joghurt oder für eine exotische Note einen Spritzer Orangensaft hinzufügen. Selbstgemacht schmeckt es immer besser und ist in zwei Minuten zubereitet.
Wichtiger Punkt: Planen Sie pro Person etwa 200 bis 250 Gramm Käse und circa 250 Gramm Kartoffeln ein. Bei den restlichen Zutaten wie Fleisch, Fisch und Gemüse rechnet man mit insgesamt 150 bis 200 Gramm pro Gast. Das klingt viel, aber ein Raclette-Abend zieht sich oft über Stunden. Besser, es bleibt etwas übrig, als dass der Hauptdarsteller – der Käse – vorzeitig ausgeht.




