Das schwarze Bad: Traum oder Albtraum? Der ehrliche Ratgeber aus der Praxis
In all den Jahren auf dem Bau habe ich wirklich viele Trends miterlebt. Aber kaum ein Wunsch spaltet die Gemüter so sehr wie der nach einem komplett schwarzen Badezimmer. Oft kommen Leute mit diesen Hochglanz-Bildern aus dem Netz zu mir und schwärmen von moderner Eleganz. Und, ganz wichtig, sie denken oft, es sei pflegeleicht. Genau an dem Punkt muss ich meistens innerlich schmunzeln und sage dann ganz ehrlich: „Ein schwarzes Bad kann absolut umwerfend aussehen. Aber pflegeleicht? Das ist das genaue Gegenteil.“
Inhaltsverzeichnis
- 1 Mehr als nur Deko: Was Schwarz mit einem Raum wirklich macht
- 2 Das A und O: Das richtige Material (und was es kostet)
- 3 Vom Profi geplant: Hier darf nichts schiefgehen
- 4 Der Alltag im schwarzen Bad: Bist du wirklich der Typ dafür?
- 5 Ideen für die Gestaltung: So wird’s gemütlich, nicht düster
- 6 Mein Fazit als Handwerker
- 7 Bildergalerie
Dieser Beitrag hier ist kein Werbeprospekt. Er ist ein schonungsloser Blick hinter die Kulissen. Ich will dir zeigen, worauf es ankommt, wenn du diesen mutigen Schritt wirklich wagen willst. Wir reden über Licht, die Tücken bei der Materialwahl und die tägliche Routine, die so ein Bad von dir einfordert. Wenn du das alles gelesen hast und immer noch „Ja!“ sagst – super! Dann weißt du wenigstens genau, worauf du dich einlässt und wie du es richtig angehst.

Mehr als nur Deko: Was Schwarz mit einem Raum wirklich macht
Ein schwarzes Bad ist eine Entscheidung mit Folgen, das muss klar sein. Die Farbe krempelt die gesamte Wahrnehmung eines Raumes um. Bevor wir also über Fliesen und schicke Armaturen quatschen, müssen wir kurz über die Basics reden. Keine Sorge, das ist keine trockene Theorie, sondern die Grundlage für alles Weitere.
Licht ist alles – die Physik lässt sich nicht austricksen
Mal ganz einfach erklärt: Eine weiße Wand wirft fast das ganze Licht zurück, das auf sie trifft. Eine schwarze Wand schluckt es einfach. Das hat enorme Auswirkungen. In einem schwarzen Bad gibt es kaum Streulicht. Jede Lampe, die du aufhängst, muss ein gezielter Spot sein, denn sie leuchtet nur einen ganz bestimmten Bereich aus. Eine einsame Deckenfunzel, die in einem weißen Bad vielleicht gerade so reicht, macht hier eine düstere Höhle mit knallharten Schatten.
Deshalb ist ein gutes Lichtkonzept keine nette Dreingabe, sondern überlebenswichtig. Wir Profis planen hier eigentlich immer mit drei Ebenen:

- Grundbeleuchtung: Das sind meist dimmbare Spots in der Decke. Sie sorgen für eine gleichmäßige Helligkeit, ohne dass man geblendet wird.
- Funktionslicht: Das wichtigste Licht von allen! Direkt am Spiegel. Hier achten wir auf eine super Farbwiedergabe (ein sogenannter CRI- oder Ra-Wert über 90), damit man beim Schminken oder Rasieren auch natürliche Hauttöne sieht. Ganz wichtig: Das Licht muss von vorne oder von den Seiten kommen, niemals nur von oben. Sonst wirft es dir die übelsten Schatten ins Gesicht.
- Akzentlicht: Das ist die Kür. Indirekte LED-Streifen in Nischen, unter dem Waschtisch oder hinter der Wanne. Sie schaffen eine gemütliche Atmosphäre und geben dem Raum Tiefe.
Gut zu wissen: Achte auch auf die Lichtfarbe. Ein warmweißes Licht (so um die 2.700 bis 3.000 Kelvin) macht es gemütlich. Für den wachen Start in den Tag ist Neutralweiß (ca. 4.000 Kelvin) am Spiegel besser. Moderne LED-Systeme, bei denen man die Lichtfarbe steuern kann, sind eine fantastische Investition, die sich gerade im schwarzen Bad doppelt und dreifach auszahlt.

Tiefe statt Enge: Ein cleverer Trick
Viele haben Angst, dass Schwarz kleine Räume erdrückt. Das ist aber ein Mythos. Richtig gemacht, kann Schwarz Wände optisch zurücktreten lassen und eine unglaubliche Tiefe erzeugen. Es entsteht ein Gefühl von Geborgenheit, fast wie in einem Kokon. Der Raum wirkt nicht kleiner, sondern intimer.
Der Trick liegt in den Kontrasten. Ein riesiger, rahmenloser Spiegel zum Beispiel verdoppelt nicht nur das Licht, sondern bricht auch die dunklen Flächen auf. Ein Waschtisch aus hellem Holz oder eine strahlend weiße Decke verhindern das Gefühl, von den Wänden erdrückt zu werden.
Das A und O: Das richtige Material (und was es kostet)
Bei einem schwarzen Bad siehst du einfach alles. Jeder Fingerabdruck, jeder Kalkfleck, jeder winzige Kratzer springt dir ins Auge. Wer hier am falschen Ende spart, kauft sich jahrelangen Ärger ein, ganz ehrlich.
Die Fliese: Matt ist Trumpf, Glanz eine Katastrophe
Die Wahl der Fliese ist die wichtigste Entscheidung. Für den Boden kommt eigentlich nur Feinsteinzeug infrage – es ist superhart und nimmt quasi kein Wasser auf. Bei der Oberfläche wird’s spannend:

- Hochglanzpoliert: Sieht in der Ausstellung mega aus. Im Alltag? Eine Vollkatastrophe. Du siehst JEDEN Wassertropfen und jedes Staubkorn. Auf dem Boden ist es nass außerdem spiegelglatt. Ich hatte mal einen Kunden, der darauf bestand. Ein halbes Jahr später rief er an und meinte, er traue sich nur noch mit Badeschlappen rein, aus Angst auszurutschen. Finger weg!
- Matt: Das ist die vernünftigste Wahl. Matte Oberflächen sind viel unempfindlicher gegen Fingerabdrücke und Wischspuren. Aber Achtung, Kalkflecken siehst du natürlich trotzdem. Fühl die Fliese mal an: Zu raue Oberflächen halten den Schmutz fest und sind ein Albtraum beim Putzen.
- Strukturiert (z.B. Schieferoptik): Kann toll aussehen und ist oft rutschfester (für die Dusche ideal, hier immer auf eine Rutschhemmungsklasse von R10 achten!). Aber in den kleinen Vertiefungen sammeln sich gerne Seifenreste und Kalk. Die Reinigung ist hier aufwendiger.
Ach ja, große Fliesen (z.B. 120×60 cm) sehen schick aus, weil man kaum Fugen hat. Aber der Untergrund muss dafür 100% eben sein. Das ist Millimeterarbeit für einen richtig guten Fliesenleger.

Die Fuge: Der heimliche Star (oder der größte Feind)
Niemand redet gern über Fugen, aber sie können dein ganzes Bad ruinieren. Eine schwarze Fliese mit einer normalen, zementären Fuge in Schwarz ist eine riskante Sache. Warum? Unser kalkhaltiges Wasser hinterlässt weiße Schleier, die auf der schwarzen Fuge sofort aussehen, als wäre sie schimmelig. Sie wirkt dann fleckig und grau.
Die deutlich bessere, aber auch teurere Lösung ist eine Fuge auf Epoxidharzbasis. Sie ist komplett wasserdicht, nimmt keinen Schmutz an und ist unempfindlich gegen Reiniger. ABER: Die Verarbeitung ist knifflig und gehört in Profi-Hände. Rechne hier mal locker mit dem Zwei- bis Dreifachen im Vergleich zur Zementfuge. Statt 15-20 € pro Quadratmeter für die Verfugung sind wir da schnell bei 40-60 €.
Armaturen: Die Wahrheit über Mattschwarz
Mattschwarze Armaturen sind der Inbegriff von cool. Aber sie sind Diven. Die meisten günstigeren Modelle sind nur lackiert oder pulverbeschichtet. Einmal mit dem falschen Reiniger drüber – und schon hast du irreparable Flecken oder die Farbe blättert ab.

Viel haltbarer ist eine PVD-Beschichtung. Dabei wird die Farbe quasi mit dem Metall verschmolzen. Diese Oberflächen sind härter und widerstandsfähiger. Frag im Fachhandel gezielt danach! Preislich bedeutet das aber auch: Statt 200 € für eine Standard-Chrom-Armatur zahlst du für ein gutes PVD-Modell schnell 350-400 €. Und egal wie teuer: Nach jeder Nutzung mit einem Mikrofasertuch trockenwischen. Immer. Sonst gibt’s Kalkflecken.
Vom Profi geplant: Hier darf nichts schiefgehen
Ein schwarzes Bad verzeiht keine Fehler. Weder in der Planung noch bei der Ausführung. Hier zeigt sich, wer sein Handwerk versteht.
Lüftung gegen Schimmel
In einem dunklen Raum siehst du Schimmel in den Ecken oder an Silikonfugen oft erst, wenn es zu spät ist. Eine anständige Belüftung ist daher absolute Pflicht. Bei Bädern ohne Fenster muss ein elektrischer Lüfter rein, der genug Luft pro Stunde austauscht und eine Nachlauffunktion hat. Das ist keine Geschmackssache, sondern schützt dein Haus und deine Gesundheit.
Die Abdichtung: Das unsichtbare Fundament
Das ist der wichtigste Punkt, den du als Bauherr nie zu Gesicht bekommst. Unter den schicken Fliesen liegt die Abdichtung. Sie ist die Versicherung für dein Mauerwerk. Hier gibt es strenge Fachregeln, die genau vorschreiben, wie Wände und Böden mit Dichtbändern und speziellen Anstrichen geschützt werden müssen. Ein Fehler hier kann Jahre später zu einem gigantischen Wasserschaden führen. Das ist ein Job, der zu 100 % in die Hände eines Fachbetriebs gehört.

Der Alltag im schwarzen Bad: Bist du wirklich der Typ dafür?
Stell dir ein schwarzes Auto vor. Es sieht nur dann gut aus, wenn es frisch gewaschen ist. Genauso ist es mit deinem Bad. Die Freude an der edlen Optik steht und fällt mit der täglichen Pflege.
Kleiner Praxistest für Unentschlossene: Nimm eine schwarze, saubere Bratpfanne. Sprüh sie mit normalem Leitungswasser ein und lass sie an der Luft trocknen. Die weißen Flecken, die zurückbleiben? Das ist der Kalk, den du jeden Tag auf deinen Fliesen und Armaturen sehen wirst. Kannst du damit leben?
Die 3-Minuten-Routine, die alles rettet
Der Aufwand klingt schlimmer, als er ist, wenn man es zur Gewohnheit macht. Das hier ist die magische Formel:
- Nach dem Duschen (60 Sek.): Mit einem Abzieher die Glaswände und Fliesen in der Dusche abziehen.
- Waschbecken-Check (30 Sek.): Die Armatur und den Beckenrand kurz mit einem weichen Mikrofasertuch trockenwischen.
- Stoßlüften (30 Sek.): Fenster aufreißen oder Lüfter anstellen, um die Feuchtigkeit rauszubekommen.
Das war’s. Diese drei Minuten am Tag ersparen dir stundenlanges Schrubben am Wochenende.

Die richtigen Reiniger: Weniger ist mehr
Die meisten Badreiniger aus der Sprühflasche sind säurehaltig, um Kalk zu knacken. Für mattschwarze Oberflächen ist das pures Gift! Benutze milde, pH-neutrale Reiniger. Oft reichen Wasser und ein gutes Tuch. Für hartnäckigen Kalk kannst du verdünnte Zitronensäure nehmen – aber bitte erst an einer versteckten Stelle testen und nie lange einwirken lassen!
Ideen für die Gestaltung: So wird’s gemütlich, nicht düster
Ein Raum, der nur aus schwarzen, glatten Flächen besteht, wirkt schnell leblos. Der Trick liegt in der Kombination verschiedener Materialien und Texturen.
Wärme durch Kontraste
Nichts bricht die Strenge von Schwarz so schön wie Holz. Ein Waschtischunterschrank aus massiver Eiche, ein Hocker aus Teak oder ein paar Holzregale wirken Wunder. Auch Metalle wie Messing oder Kupfer setzen warme, glänzende Akzente. Und ein paar farbige Handtücher oder eine Pflanze (wenn genug Licht da ist) beleben den Raum sofort.
Kombiniere verschiedene Oberflächen
Spannend wird es, wenn nicht alles gleich aussieht. Kombiniere eine glatte, matte Wandfliese mit einer strukturierten Schieferoptik auf dem Boden. Oder setze eine Wand mit einem speziellen schwarzen Kalkputz in Szene. Der Mix aus rau und glatt, matt und schimmernd, macht den Raum sofort viel hochwertiger.

Mein Fazit als Handwerker
Ein schwarzes Badezimmer ist keine Vernunftentscheidung. Es ist eine emotionale. Ein Statement. Der Wunsch nach einem ganz besonderen Rückzugsort. Wenn du diesen Wunsch hast und bereit bist, den Preis dafür zu zahlen – die sorgfältige Planung, die höheren Kosten und den täglichen Pflegeaufwand – dann kann es eine Quelle purer Freude sein.
Also, bevor du loslegst, frag dich ganz ehrlich:
- Bin ich bereit, WIRKLICH nach JEDEM Duschen die Wände abzuziehen?
- Habe ich das Budget für hochwertige Materialien und einen echten Profi, der sie einbaut?
- Kann ich damit leben, dass man jeden Fussel und jeden Wasserfleck sofort sieht?
Wenn du bei allem mit „Ja“ antworten kannst, dann zieh es durch. Es kann fantastisch werden. Aber wenn du zögerst, dann sei ehrlich zu dir selbst. Es gibt viele andere Wege zu einem wunderschönen Bad – die dir vielleicht am Ende mehr Freude bereiten.
Bildergalerie


- Täglicher Abzieher: Nach jeder Dusche Glaswände und Armaturen abziehen. Dauert 30 Sekunden, erspart 30 Minuten Putzen.
- Mikrofasertuch statt Chemie: Für die tägliche Pflege von matten Oberflächen reicht oft ein feuchtes Mikrofasertuch. Das vermeidet Schlieren.
- Säure mit Bedacht: Bei hartnäckigen Kalkflecken eine verdünnte Zitronensäure-Lösung verwenden – aber niemals auf Naturstein wie Marmor!
Das Geheimnis? Regelmäßigkeit. Ein schwarzes Bad verzeiht keine Nachlässigkeit.


Die richtige Fuge: Wählen Sie eine dunkle Fugenmasse, idealerweise in Anthrazit oder Schwarz. Eine helle Fuge neben einer schwarzen Fliese erzeugt ein unruhiges Gittermuster und wird in der Dusche schnell unansehnlich. Epoxidharzfugen sind teurer, aber wasserdicht und schimmelresistent – eine Investition, die sich langfristig auszahlt.

Wussten Sie, dass das menschliche Auge in dunklen Umgebungen viel mehr Texturunterschiede wahrnimmt?
Nutzen Sie diesen Effekt! Statt alles glatt zu gestalten, kombinieren Sie verschiedene Oberflächen: eine Wand mit matten Riemchen, ein Boden in Schieferoptik und ein Waschtisch aus glattem, schwarzem Corian. Das Spiel von Licht und Schatten auf den unterschiedlichen Strukturen verleiht dem Raum eine ungeahnte Tiefe.


Wie vermeide ich den „Gruft-Effekt“?
Durch gezielte Kontraste und Wärme. Ein Waschtischunterschrank aus heller, massiver Eiche oder ein einzelnes Regal aus Altholz durchbricht die Strenge des Schwarz. Auch Textilien sind entscheidend: Ein flauschiger Badvorleger in einem warmen Greige-Ton, Handtücher in sattem Moosgrün oder Terrakotta setzen wohnliche Akzente und verhindern, dass der Raum kühl und abweisend wirkt.


Die Macht des Spiegels: In einem dunklen Raum ist ein großer, gut beleuchteter Spiegel kein Luxus, sondern ein Muss. Er verdoppelt nicht nur optisch das Licht, sondern auch den Raum. Modelle mit integrierter, umlaufender LED-Beleuchtung, wie sie etwa von Laufen oder Keuco angeboten werden, schaffen eine schattenfreie Ausleuchtung fürs Gesicht und wirken gleichzeitig wie ein leuchtendes Kunstobjekt an der Wand.

Akzente in Metall: Schwarze Armaturen sind stilvoll, aber Armaturen in gebürstetem Messing oder Kupfer auf schwarzem Untergrund sind purer Luxus. Der warme Glanz der Metalle bildet einen eleganten Kontrapunkt zur Dunkelheit und verleiht dem Bad eine edle, fast schmuckstückartige Anmutung. Besonders die Armaturen von Dornbracht in der Oberfläche „Dark Platinum matt“ sind hier ein Statement.


Laut einer Studie zur Farbpsychologie im Interior Design wird Schwarz oft mit Macht, Eleganz und Mysterium assoziiert. Es kann ein Gefühl von Geborgenheit und Schutz vermitteln, ähnlich einer Höhle.


Bodenfliese Matt: Ein hochglänzender schwarzer Boden sieht im Showroom fantastisch aus, im Alltag ist er ein Albtraum. Jeder Fussel, jedes Haar und jeder Wassertropfen ist sofort sichtbar. Eine matte oder seidenmatte Fliese in Anthrazit oder Schieferoptik ist wesentlich verzeihender und bietet zudem eine bessere Rutschfestigkeit – ein nicht zu unterschätzender Sicherheitsaspekt.

- Setzen Sie auf indirektes Licht, z.B. durch LED-Stripes in einer Schattenfuge an der Decke oder unter dem Waschtisch.
- Integrieren Sie mindestens eine warme, dimmbare Lichtquelle für entspannte Momente.
- Verwenden Sie Leuchtmittel mit einem hohen Farbwiedergabeindex (CRI > 90), damit Hauttöne natürlich aussehen.
Das Ziel? Eine Atmosphäre schaffen, keine Operationssaal-Beleuchtung.


Option A (Budget-freundlich): Eine einzelne Wand mit einer hochwertigen, abwaschbaren schwarzen Farbe streichen (z.B. Farrow & Ball „Railings“). Kombiniert mit schwarzen Accessoires, Handtüchern und einem Duschvorhang erzielt man eine große Wirkung mit kleinem Budget.
Option B (Luxus-Statement): Fugenlose Wände mit schwarzem Mikrozement oder großformatigen Keramikplatten in Marmoroptik wie „Nero Marquina“. Dies erzeugt einen extrem edlen, monolithischen Look, ist aber eine deutliche Investition.


Pflanzen sind im schwarzen Bad mehr als nur Deko – sie sind lebendige Farbtupfer. Wegen des oft geringeren Lichts eignen sich besonders Farne, die Zamioculcas (Glücksfeder) oder die Schusterpalme. Ihr sattes Grün bildet einen spektakulären Kontrast und verbessert gleichzeitig das Raumklima.

Welche Waschbeckenform passt am besten?
In einem schwarzen Umfeld wirken organische Formen oft besonders gut. Eine runde oder ovale Aufsatzschale aus mattweißer Keramik (z.B. von Villeroy & Boch) auf einem schwarzen Waschtisch wird zum skulpturalen Blickfang. Eckige, kantige Formen verstärken hingegen den strengen, architektonischen Charakter des Raumes. Es ist eine reine Geschmacksentscheidung zwischen weichem Kontrast und konsequenter Linienführung.


Der Geruchssinn: In einem visuell so reduzierten Raum werden andere Sinne geschärft. Ein hochwertiger Raumduft mit Noten von Sandelholz, Zedern oder Bergamotte kann die luxuriöse, spa-ähnliche Atmosphäre eines schwarzen Bades maßgeblich unterstreichen. Vermeiden Sie zu süße oder künstliche Düfte.

Ein häufiger Fehler ist die Wahl der falschen Lichttemperatur. Kaltweißes Licht (über 4000 Kelvin) lässt ein schwarzes Bad schnell steril und ungemütlich wirken.
Setzen Sie auf Warmweiß (ca. 2700-3000 Kelvin). Dieses Licht hat einen höheren Rotanteil, wirkt wohnlicher und schmeichelt dem Hautton im Spiegel – besonders wichtig am Morgen!


Wer die Pflege von matten Oberflächen fürchtet, sollte sich mit dem Material FENIX NTM® beschäftigen. Diese innovative Oberfläche von Arpa Industriale ist extrem matt, fühlt sich samtig an und hat eine entscheidende Eigenschaft: Sie ist Anti-Fingerprint. Mikrokratzer lassen sich sogar thermisch reparieren. Perfekt für Waschtische oder Badmöbelfronten.


Tipp für Unentschlossene: Beginnen Sie im Kleinen. Tauschen Sie zunächst nur die Armaturen, den Duschkopf, die Handtuchhalter und vielleicht den Toilettensitz gegen schwarze Modelle aus. Oft reicht dieser „rote Faden“ schon aus, um einem bestehenden, hellen Bad einen komplett neuen, dramatischen und modernen Charakter zu verleihen, ohne eine komplette Sanierung zu starten.

- Glas: Eine rahmenlose Duschwand aus Klarglas erhält die optische Weite. Rauchglas kann den Höhlen-Charakter noch verstärken.
- Holz: Bringt Wärme und Natürlichkeit. Eiche, Nussbaum oder sogar Bambus sind ideale Partner für Schwarz.
- Marmor: Weißer Marmor mit grauer oder schwarzer Äderung (wie Calacatta oder Carrara) schafft einen zeitlos-eleganten Kontrast.


Die Psychologie der Decke: In den meisten schwarzen Bädern bleibt die Decke weiß. Das „öffnet“ den Raum nach oben und verhindert ein erdrückendes Gefühl. Wer es besonders mutig und konsequent mag, streicht auch die Decke schwarz. Das Ergebnis ist ein intensiver Kokon-Effekt – sehr intim und geborgen, aber nur für Räume mit ausreichender Höhe und exzellentem Lichtkonzept zu empfehlen.


Ist ein schwarzes Bad für kleine Räume geeignet?
Entgegen der landläufigen Meinung: Ja! Der Trick ist, die Grenzen des Raumes aufzulösen. Wenn Wände, Boden und vielleicht sogar die Decke im gleichen dunklen Ton gehalten sind, verschwimmen die Konturen. Ein großer Spiegel und eine clevere Beleuchtung tun ihr Übriges. Der Raum wirkt dann nicht unbedingt größer, aber unendlich und oft viel interessanter als ein steril-weißer kleiner Raum.

Der Trend geht weg vom reinen Tiefschwarz hin zu gebrochenen Tönen.
Farben wie „Off-Black“ von Farrow & Ball oder Schattierungen, die einen leichten Braun- oder Blaustich haben, wirken oft weicher und lebendiger. Sie schlucken etwas weniger Licht und lassen sich harmonischer mit Naturmaterialien wie Holz und Stein kombinieren.


Vergessen Sie den Stauraum nicht! In einem minimalistischen, schwarzen Bad stört herumliegender Kleinkram die Ästhetik massiv. Planen Sie ausreichend geschlossene Schränke ein. Push-to-open-Türen ohne Griffe unterstützen den puristischen Look und sorgen für eine ruhige, aufgeräumte Gesamtfläche.


Heizkörper als Designobjekt: Statt eines klassischen weißen Heizkörpers wird ein schwarzer Design-Heizkörper (z.B. von Zehnder oder Vasco) zum Kunstwerk. In vertikaler Ausführung streckt er den Raum, in matter Optik fügt er sich perfekt ins Gesamtbild ein und kann gleichzeitig als Handtuchwärmer dienen.

- Weniger sichtbare Seifenreste an den Fugen.
- Zeitlose Eleganz, die nicht aus der Mode kommt.
- Ein Gefühl von privatem Luxus und Spa-Atmosphäre.
- Perfekter Hintergrund, um einzelne Objekte wie eine freistehende Wanne oder eine besondere Leuchte in Szene zu setzen.


Hartes Wasser, weiche Tücher: Wenn Sie in einer Region mit sehr kalkhaltigem Wasser leben, ist die tägliche Pflege das A und O. Legen Sie ein hochwertiges Mikrofasertuch oder ein kleines Fensterleder bereit und wischen Sie nach jeder Benutzung kurz über Armaturen und Waschbecken. Dieser kleine Handgriff verhindert, dass sich unschöne weiße Kalkränder bilden, die auf Schwarz besonders prominent sind.
Der letzte Schliff: Textilien. Die Wahl der Handtücher hat einen enormen Einfluss. Ton-in-Ton mit schwarzen oder anthrazitfarbenen Handtüchern wirkt es ruhig und edel. Ein starker Kontrast mit reinweißen Hotel-Handtüchern sorgt für einen grafischen, frischen Look. Handtücher in warmen Erdtönen wie Ocker oder Rostrot setzen einen bewussten, modischen Akzent.




