Welcher Hund passt WIRKLICH zu dir? Ein ehrlicher Guide, direkt vom Hundeplatz

von Angela Schmidt
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Ich steh jetzt seit gefühlt einer Ewigkeit auf dem Hundeplatz, hab unzählige Mensch-Hund-Teams kommen und gehen sehen. Und ehrlich gesagt? Ich hab alles erlebt. Mal war der winzige Handtaschen-Hund der letzte Schrei, dann wieder der riesige Wuschelbär aus der neuesten Werbung. Aber eins kann ich dir mit Sicherheit sagen: Nur weil eine Rasse gerade „in“ ist, heißt das noch lange nicht, dass sie zu deinem Leben passt. Oft ist sogar das genaue Gegenteil der Fall.

Ein Hund ist kein modisches Accessoire. Er ist eine Entscheidung für die nächsten 10, 15, manchmal sogar mehr Jahre. Eine riesige Verantwortung. Ich hab einfach zu viele unglückliche Gespanne gesehen – Menschen, die mit den Bedürfnissen ihres Hundes völlig überfordert waren, und Hunde, die darunter gelitten haben. Deshalb ist das hier kein Ranking der beliebtesten Rassen. Das ist eine ehrliche, ungeschönte Bestandsaufnahme aus der Praxis. Ich will dir helfen, den Hund zu finden, der wirklich dein Partner wird.

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Erst mal Klartext: Die wirklich wichtigen Fragen an dich selbst

Bevor du auch nur einen einzigen süßen Welpen anschaust, musst du brutal ehrlich zu dir selbst sein. Nimm dir wirklich einen Zettel und einen Stift – das Aufschreiben hilft ungemein, die rosarote Brille abzunehmen.

  • Deine Zeit: Wie viele Stunden bist du realistisch pro Tag weg? Ein Welpe kann die ersten Monate so gut wie gar nicht allein bleiben. Und auch ein erwachsener Hund sollte nicht regelmäßig länger als vier bis fünf Stunden am Stück allein sein. Rechne mal zusammen: Spaziergänge, Training, Fellpflege, gemeinsames Spielen… da kommen locker zwei bis drei Stunden am Tag zusammen. Jeden. Einzelnen. Tag. Auch bei strömendem Regen.
  • Dein Zuhause: Wohnst du in einer kleinen Bude im vierten Stock ohne Aufzug? Oder hast du ein Haus mit Garten? Klar, ein riesiger Berner Sennenhund wird in der Mini-Wohnung nicht glücklich. Aber Achtung: Ein Garten ist kein Ersatz für Beschäftigung! Für einen hyperaktiven Border Collie ist der Garten nur eine größere Toilette, kein Arbeitsplatz.
  • Deine Energie: Bist du der Typ, der am Wochenende stundenlang durch die Berge kraxelt, oder eher der gemütliche Serien-Gucker, der entspannte Runden um den Block bevorzugt? Ein quirliger Jack Russell Terrier dreht bei zu wenig Action völlig durch, während eine Französische Bulldogge bei einer Joggingrunde schlichtweg keine Luft mehr bekommt.
  • Deine Finanzen: Jetzt wird’s ernst. Ein Hund kostet richtig Geld. Der Kaufpreis für einen Welpen vom seriösen Züchter liegt heute schnell bei 2.000 € aufwärts. Und dann geht es erst los. Plane ein festes monatliches Budget von 100 € bis 200 € ein für Futter, Hundesteuer, Versicherungen und regelmäßige Tierarztbesuche (Impfungen, Wurmkuren). Eine unvorhergesehene OP, zum Beispiel ein Kreuzbandriss, kann mal eben mehrere tausend Euro kosten. Das muss man auf der hohen Kante haben.
  • Deine Familie: Sind kleine Kinder im Haus? Und ganz wichtig: Sind wirklich ALLE im Haushalt mit dem Hund einverstanden und bereit, mit anzupacken? Ein Hund ist kein Kinderspielzeug, die Hauptverantwortung liegt immer und ausnahmslos bei den Erwachsenen.

Erst wenn du diese Punkte ehrlich für dich geklärt hast, macht die Suche nach einer bestimmten Rasse überhaupt Sinn. Übrigens wird dir jeder gute Züchter genau diese Fragen stellen. Der will nämlich auch sichergehen, dass seine Schützlinge ein Zuhause fürs Leben finden.

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Beliebte Hunderassen – ungeschminkt und ehrlich

So, und jetzt schauen wir uns mal die Hunde an, die man gerade an jeder Ecke sieht. Ich beschreibe sie dir so, wie ich sie kenne: mit ihren tollen Seiten, aber auch mit den Herausforderungen, die sie mitbringen.

1. Französische Bulldogge & Co. (Die mit der platten Nase)

Das Image: Der kleine, witzige Clown für die Stadtwohnung. Angeblich pflegeleicht und immer gut drauf. Der perfekte Anfängerhund.

Die Realität: Puh, schwieriges Thema. Diese Rasse ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein Modetrend einem Hund schaden kann. Das Hauptproblem ist die extreme Kurzköpfigkeit (Brachyzephalie). Das „süße“ platte Gesicht bedeutet für den Hund oft ein Leben lang Atemnot. Dieses ständige Röcheln und Schnarchen ist kein niedliches Geräusch, sondern ein Zeichen für viel zu enge Atemwege. Die ganze Debatte um Qualzucht ist hier voll im Gange und absolut berechtigt.

  • Gesundheit & Kosten: Viele dieser Hunde leiden am Brachyzephalen Obstruktiven Atemwegssyndrom (BOAS). Sie kriegen schlecht Luft, überhitzen im Sommer extrem schnell und können schon bei einem Spaziergang über 20 Grad kollabieren. Zahlreiche Hunde brauchen teure Operationen (Kostenpunkt: oft 1.500 € und mehr), nur um einigermaßen frei atmen zu können. Dazu kommen oft Hautprobleme, Allergien und Rückenleiden. Die Tierarztkosten können hier wirklich explodieren – sei dir dessen bitte bewusst.
  • Für wen geeignet? Eher für ruhige Menschen, die keine sportlichen Höchstleistungen erwarten. Anfänger können schnell überfordert sein, denn trotz ihres Charmes haben sie oft einen ziemlichen Dickkopf.
  • Energie & Pflege: Geringes Energielevel (1 von 5). Der Pflegeaufwand für das kurze Fell ist gering, aber die Gesichtsfalten müssen täglich gereinigt werden, um Entzündungen zu vermeiden.
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2. Labrador und Golden Retriever

Das Image: Der perfekte Familienhund. Immer freundlich, geduldig mit Kindern und super einfach zu erziehen.

Die Realität: Ja, ein gut erzogener Retriever ist ein Traumhund. Der Weg dahin ist aber Arbeit. Dieser berühmte „will to please“ (der Wunsch zu gefallen) heißt nicht, dass der Hund sich von selbst erzieht. Er heißt nur, dass er wahnsinnig gerne mit dir zusammenarbeitet. Bietest du ihm diese Zusammenarbeit nicht, sucht er sich seine eigene Beschäftigung. Aus meiner Erfahrung ist ein unterforderter junger Retriever oft der, der den frisch angelegten Garten in eine Mondlandschaft verwandelt.

  • Auslastung: Das sind Energiebündel (Energielevel 4 von 5), besonders in den ersten Jahren. Die wollen nicht nur Gassi gehen, die brauchen Kopfarbeit! Apportiertraining (Dummytraining) ist ideal, dafür wurden sie ja gezüchtet. Ohne das können sie frustriert und zerstörerisch werden.
  • Gesundheit: Leider neigen beide Rassen zu Gelenkproblemen wie HD (Hüftgelenksdysplasie) und ED (Ellenbogendysplasie). Das sind schmerzhafte Gelenkveränderungen, die oft teure OPs oder lebenslange Schmerztherapie bedeuten. Achte UNBEDINGT auf einen Züchter, der die Elterntiere nachweislich darauf untersucht hat. Übergewicht ist ein riesiges Problem und Gift für die Gelenke.
  • Gut zu wissen: Es gibt große Unterschiede zwischen den eher massigen, ruhigeren Showlinien und den leichteren, extrem sportlichen Arbeitslinien. Ein Hund aus einer Arbeitslinie ist als reiner Familienhund oft unterfordert. Frag den Züchter, was er züchtet!
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3. Deutscher Schäferhund

Das Image: Der treue Beschützer à la „Kommissar Rex“. Intelligent, gehorsam und absolut verlässlich.

Die Realität: Der Schäferhund ist ein Arbeitstier durch und durch. Seine Intelligenz und sein Eifer sind fantastisch, wenn man sie nutzt – und ein Fluch, wenn man es nicht tut. Er wurde dafür gemacht, eine Aufgabe zu haben. Bekommt er keine, kann er massive Verhaltensprobleme entwickeln. Das ist kein Hund, der einfach so „nebenher läuft“.

  • Anforderungen: Energielevel 4 bis 5 von 5. Spazierengehen reicht nicht. Ein Schäferhund will arbeiten! Fährtenarbeit, anspruchsvoller Hundesport, Rettungshundestaffel – das ist seine Welt. Ohne diese geistige Forderung kann seine Energie schnell in Nervosität, Dauerbellen oder Leinenaggression umschlagen.
  • Gesundheit: Auch hier sind HD und ED ein großes Thema. Kritisch gesehen wird auch der stark abfallende Rücken bei vielen Showlinien, der zu Instabilität führen kann. Die geradrückigen Leistungslinien sind oft gesünder, haben aber einen noch ausgeprägteren Arbeitswillen.
  • Für wen geeignet? Definitiv nicht für Anfänger. Er gehört in die Hände von Menschen, die bereit sind, konsequent und regelmäßig mit ihm zu trainieren und ihm eine echte Aufgabe zu geben.
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4. Jack Russell Terrier

Das Image: Ein kleiner, pfiffiger und lustiger Kerl für jeden Spaß.

Die Realität: In diesem kleinen Körper steckt ein riesengroßer Jagdhund. Der wurde für die Jagd auf Fuchs und Dachs im Bau gezüchtet – er ist also mutig, ausdauernd, clever und hat einen Willen aus Stahl. Ihn zu unterschätzen, ist der größte Fehler, den man machen kann.

  • Energie & Jagdtrieb: Das ist kein Schoßhund! Das ist eine Rakete (Energielevel 5 von 5). Er braucht jeden Tag mehrere Stunden Bewegung und Beschäftigung. Und sein Jagdtrieb ist meist extrem ausgeprägt. Ein sicherer Rückruf ist das A und O, sonst ist er bei der ersten Maus im Gebüsch weg. Viele können deswegen nie ohne Leine laufen.
  • Erziehung: Super intelligent, aber auch Meister darin, deine Schwächen auszunutzen. Du brauchst absolute Konsequenz. Ich erinnere mich an einen Kunden, dessen Terrier eine komplette Ledercouch zerlegt hat, weil er einen Nachmittag allein und unausgelastet war. Das ist kein Einzelfall.
  • Für wen geeignet? Nur für aktive, konsequente Menschen, die Lust auf einen anspruchsvollen, kleinen Hund haben. Für gemütliche Leute ist er eine absolute Fehlbesetzung.
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5. Border Collie

Das Image: Der intelligenteste Hund der Welt. Lernt alles sofort und ist der Traumpartner für Sportliche.

Die Realität: Seine Intelligenz ist gleichzeitig seine größte Herausforderung. Dieser Hund wurde über Jahrhunderte auf eine einzige, hochkomplexe Aufgabe gezüchtet: das Hüten von Schafen. Dieser Instinkt ist so tief verankert, dass man ihn nicht einfach ignorieren kann.

  • Extreme Anforderungen: Ein Energielevel von 5+ von 5. Er braucht mehr als nur Bewegung; er braucht eine Aufgabe, die seinen Kopf zum Rauchen bringt. Hütearbeit, anspruchsvolles Obedience, Agility auf Wettkampfniveau – das ist seine Welt. Ihn als reinen Familienhund ohne adäquate Aufgabe zu halten, grenzt an Tierquälerei. Er wird unglücklich, neurotisch und entwickelt Verhaltensstörungen wie das Jagen von Schatten oder Lichtreflexen.
  • Hütetrieb im Alltag: Dieser Trieb kann sich auf alles richten, was sich bewegt: Kinder, Autos, Jogger. Das ist kein Spiel, sondern muss von Anfang an in die richtigen Bahnen gelenkt werden, sonst wird es gefährlich.
  • Alternative? Wenn du einen schlauen, aktiven Familienhund suchst, aber keine Schafherde besitzt: Schau dir mal einen Pudel an! Die sind ebenfalls hochintelligent und sportlich, aber im Alltag oft etwas weniger „hyperfokussiert“ und leichter zufriedenzustellen.
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6. Berner Sennenhund

Das Image: Der große, gutmütige Teddybär. Sanft, ruhig und der beste Freund der ganzen Familie.

Die Realität: Sein wundervolles Wesen ist unbestritten. Aber die Haltung dieser Rasse ist mit einem sehr ernsten und traurigen Thema verbunden: ihrer Gesundheit.

  • Gesundheit & Lebenserwartung: Das ist der harte Teil. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt oft nur bei 6 bis 8 Jahren. Das ist erschreckend kurz. Die Rasse ist extrem anfällig für verschiedene Krebserkrankungen. Fast jeder Halter eines Berner Sennenhundes muss sich viel zu früh mit dem Abschied auseinandersetzen. Auch hier sind Gelenkprobleme (HD/ED) häufig.
  • Anforderungen: Als großer, schwerer Hund gehört er nicht in eine Wohnung im 5. Stock. Treppensteigen sollte minimiert werden. Sein Energielevel ist eher gemütlich (2 von 5), aber er braucht trotzdem ausgedehnte Spaziergänge. Hitze verträgt er schlecht. Das lange Fell braucht regelmäßige Pflege, sonst verfilzt es.
  • Alternative? Wenn du einen großen, eher ruhigen Hund suchst, der statistisch eine höhere Lebenserwartung hat, könnten Rassen wie der Leonberger oder Neufundländer eine Überlegung wert sein – informiere dich aber auch da genau über die rassetypischen Bedürfnisse und Krankheiten!
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Die Alternative: Ein Herz aus dem Tierschutz

Ganz ehrlich, bei all dem Gerede über Züchter darf man eine riesige Chance nicht vergessen: das Tierheim. Die Vorstellung, dass dort nur „Problemhunde“ sitzen, ist total veraltet. In den Tierheimen warten unzählige tolle Hunde – auch reinrassige – auf eine zweite Chance, weil sich die Lebensumstände ihrer Vorbesitzer geändert haben.

Der Vorteil: Die Mitarbeiter kennen ihre Tiere meist sehr gut und können dir genau sagen, ob der Hund zu deinem Leben passt, ob er mit Kindern kann oder lieber ein Einzelprinz wäre. Gib dem Tierschutz eine Chance – vielleicht wartet dein Traumhund ja genau dort auf dich.

So findest du einen guten Züchter (und woran du Betrüger erkennst)

Wenn es doch ein Welpe sein soll, dann bitte von einem verantwortungsvollen Züchter. Kauf NIEMALS einen Hund aus dem Kofferraum, auf einem Parkplatz oder über dubiose Kleinanzeigen. Damit unterstützt du nur Tierleid.

Ein seriöser Züchter (z.B. im VDH, dem Verband für das Deutsche Hundewesen) …

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Faschings-Werkstatt für Zuhause: So bastelt ihr geniale Kostüme, die auch wirklich halten!

  • … hat meist nur eine, maximal zwei Rassen, in denen er sich aber perfekt auskennt.
  • … lässt dich die Welpen und die Mutterhündin bei sich zu Hause besuchen. Alles ist sauber, die Hunde wirken entspannt und neugierig.
  • … stellt DIR viele Fragen. Er will wissen, ob du der Richtige für seinen Welpen bist.
  • … zeigt dir ohne Zögern alle Gesundheitszeugnisse der Elterntiere (HD/ED-Auswertungen, Gentests etc.).
  • … gibt die Welpen erst ab, wenn sie alt genug, geimpft, gechippt und mehrfach entwurmt sind.
  • … steht dir auch nach dem Kauf mit Rat und Tat zur Seite.

Ach ja, die „Papiere“ (Ahnentafel) sind keine Angeberei. Sie sind der Nachweis, dass die Zucht kontrollierten Regeln unterliegt und die Vorfahren gesund waren. Das minimiert das Risiko für Krankheiten und Verhaltensprobleme erheblich.

Kleiner Tipp: Deine Einkaufsliste für den Start

Bevor der Welpe einzieht, geht’s ans Shoppen. Hier eine kleine Liste, damit du nichts vergisst. Plane dafür ruhig 200-300 € ein:

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  • Transport: Eine sichere Transportbox fürs Auto ist Pflicht. (ca. 50-150 €)
  • Geschirr & Leine: Ein gut sitzendes Geschirr und eine normale Führleine. Bitte kein Halsband für den Anfang, um den empfindlichen Hals zu schonen. (ca. 40-70 €)
  • Schlafplatz: Ein gemütliches Körbchen oder eine Decke an einem ruhigen Ort. (ca. 30-80 €)
  • Näpfe: Zwei stabile Näpfe für Futter und Wasser, am besten aus Edelstahl oder Keramik. (ca. 15-30 €)
  • Futter: Lass dir vom Züchter Futter für die ersten Tage mitgeben, um den Wechsel zu erleichtern. (Kosten variieren stark)
  • Spielzeug: Ein paar welpensichere Spielzeuge und etwas zum Kauen, um die Zähnchen zu schonen. (ca. 20-40 €)

Mein letztes Wort an dich

Die Wahl deines Hundes ist eine der wichtigsten Entscheidungen deines Lebens. Beliebtheit ist der schlechteste Ratgeber. Ein Hund ist kein Statussymbol, sondern ein Lebewesen mit Bedürfnissen, Gefühlen und einem eigenen Charakter.

Informier dich, sprich mit Leuten, die die Rasse halten. Sei ehrlich zu dir selbst. Wenn du mit Verstand und Herz wählst, beginnt eine Partnerschaft, die dein Leben auf die schönste Weise auf den Kopf stellen wird. Eine unüberlegte Entscheidung hingegen endet oft im Tierheim. Und das hat wirklich kein Hund verdient.

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Die erste Nacht: Romantische Vorstellungen von einem Welpen, der sich sofort ankuschelt, sind oft genau das – Vorstellungen. Die Realität sind häufig fiepende, weinende Nächte, denn der Kleine vermisst seine Mutter und Geschwister. Eine Wärmflasche und ein T-Shirt mit Ihrem Geruch im Körbchen können helfen, aber stellen Sie sich auf Schlafmangel ein. Das ist der erste, echte Test Ihrer Geduld.

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  • Futter- und Wassernapf
  • Sicheres Spielzeug (z. B. ein KONG Classic, um Frust zu vermeiden)
  • Ein gut sitzendes Geschirr (wie von Anny-X oder Ruffwear)
  • Leine und Schleppleine für die ersten Trainings
  • Eine Transportbox für das Auto

Das ist die wahre Grundausstattung. Alles andere ist Kür, aber diese fünf Dinge sind Pflicht für einen sicheren und guten Start ins gemeinsame Leben.

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„Laut einer Erhebung der TIERHILFE VERMÄCHTNIS landen rund 70.000 Hunde jährlich in deutschen Tierheimen – viele davon, weil die Halter mit den Anforderungen überfordert waren.“

Diese Zahl ist ein Weckruf. Sie unterstreicht, wie entscheidend eine ehrliche Selbsteinschätzung vor der Anschaffung ist. Ein Hund ist kein Impulskauf, sondern eine bewusste Entscheidung, die im besten Fall Leid auf beiden Seiten verhindert.

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Intelligent heißt nicht automatisch pflegeleicht?

Genau! Ein Border Collie lernt in Rekordzeit, aber er lernt eben alles – auch die unerwünschten Dinge. Seine hohe Intelligenz ist an einen Arbeitswillen gekoppelt. Wird er nicht mental ausgelastet, sucht er sich eigene Aufgaben: das Zerstören von Möbeln, das Hüten von Kindern oder das Jagen von Schatten. Ein kluger Hund in den falschen Händen ist oft anstrengender als ein vermeintlich „sturer“ Hund.

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Hütehund vs. Jagdhund: Der Border Collie will seine „Herde“ (also Sie und Ihre Familie) zusammenhalten und kontrollieren. Er reagiert extrem auf Bewegungsreize und fixiert.

Der Jack Russell Terrier hingegen wurde für die Jagd gezüchtet. Seine Aufgabe ist es, Spuren zu verfolgen und Beute aufzustöbern, oft eigenständig und weit weg vom Besitzer. Das erklärt, warum der eine an der Leine zerrt, weil ein Jogger vorbeiläuft, und der andere plötzlich im Unterholz verschwunden ist.

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Der berühmte „Anfängerhund“ ist ein Mythos. Zwar sind Rassen wie der Golden Retriever oft für ihr freundliches Wesen bekannt, doch auch sie haben Bedürfnisse. Ein Retriever, der nicht apportieren und schwimmen darf, wird genauso unglücklich wie ein Husky, der nicht laufen kann. Jeder Hund, egal welcher Rasse, braucht konsequente Erziehung, klare Regeln und eine artgerechte Auslastung vom ersten Tag an.

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Die Herkunft ist entscheidend für das Verhalten. Ein Berner Sennenhund, ursprünglich ein Hof- und Zughund aus den Schweizer Alpen, ist von Natur aus wachsam, aber auch oft stoisch und gemütlich. Er braucht keine stundenlange Action, aber eine enge Anbindung an seine Familie und eine klare Aufgabe – und sei es nur, auf dem Grundstück aufzupassen. Ihn in einer kleinen Stadtwohnung ohne Außenreize zu halten, widerspricht seinem tief verwurzelten Wesen.

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  • Hüftgelenksdysplasie (HD) bei großen Rassen wie Golden Retriever oder Deutscher Schäferhund.
  • Atemprobleme (Brachyzephales Syndrom) bei kurznasigen Rassen wie der Französischen Bulldogge.
  • Bestimmte Krebsarten, die beim Berner Sennenhund überdurchschnittlich oft auftreten.

Das Geheimnis? Ein seriöser Züchter, der auf die Gesundheit seiner Zuchttiere achtet und entsprechende Nachweise vorlegen kann. Das rechtfertigt auch den höheren Preis.

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Der Deutsche Tierschutzbund schätzt die jährlichen Kosten für einen Hund auf 1.200 bis 2.000 Euro.

In dieser Summe sind Futter, Versicherung, Hundesteuer und reguläre Tierarztbesuche enthalten. Nicht eingerechnet sind unvorhergesehene Operationen, die schnell mehrere tausend Euro kosten können. Eine gute OP- oder Krankenversicherung (z.B. von Agila oder Uelzener) ist daher keine Luxus-, sondern eine Existenzfrage.

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Ein Garten ist kein Spaziergang: Viele glauben, ein großer Garten würde einen aktiven Hund auslasten. Ein fataler Irrtum. Für den Hund ist der Garten nach kurzer Zeit nur noch eine erweiterte Wohnung. Die wirklich wichtigen Reize – fremde Gerüche, neue Umgebungen, Sozialkontakte – erlebt er nur draußen, auf gemeinsamen Spaziergängen und Abenteuern mit Ihnen.

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Manche Hunderassen tragen ein schweres Erbe. Die niedliche, platte Nase einer Französischen Bulldogge oder eines Mopses ist das Ergebnis von Zuchtmerkmalen, die oft zu lebenslangen Atemproblemen führen. Man spricht von „Qualzucht“. Bevor Sie sich für eine solche Rasse entscheiden, informieren Sie sich intensiv über die gesundheitlichen Konsequenzen und unterstützen Sie Züchter, die nachweislich auf eine freiere Atmung und bessere Gesundheit achten.

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Tierschutz oder Züchter?

Eine Gewissensfrage, aber keine Qualitätsfrage. Ein seriöser, dem VDH angeschlossener Züchter bietet Ihnen einen gut sozialisierten Welpen mit nachvollziehbarer Herkunft. Ein Hund aus dem Tierschutz schenkt Ihnen unendliche Dankbarkeit und Sie geben einem Tier eine zweite Chance. Oft bringen diese Hunde jedoch einen „Rucksack“ mit – ihre Vorgeschichte. Beide Wege erfordern Verantwortung und Vorbereitung. Der eine ist nicht besser als der andere, nur anders.

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Fellpflege ist kein optionales Hobby: Das dichte, lange Fell eines Berner Sennenhundes oder Golden Retrievers sieht wunderschön aus, erfordert aber fast tägliches Bürsten, um Verfilzungen zu vermeiden. Besonders der Fellwechsel im Frühjahr und Herbst verwandelt die Wohnung in ein Haar-Meer. Ein kurzhaariger Jack Russell Terrier ist da pflegeleichter, haart aber dennoch. Diesen Aufwand sollten Sie nicht unterschätzen.

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  • Die Hundesteuer, die je nach Gemeinde stark variiert.
  • Die Haftpflichtversicherung, die in vielen Bundesländern Pflicht ist.
  • Kosten für die Hundeschule oder einen Trainer – oft eine absolut notwendige Investition.
  • Urlaubsbetreuung, falls der Hund nicht mitreisen kann.
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Plötzlich hört der Hund nicht mehr, testet Grenzen aus und scheint alles Gelernte vergessen zu haben. Willkommen in der Pubertät! Diese Phase zwischen dem 6. und ca. 18. Lebensmonat kann nervenaufreibend sein. Jetzt sind Geduld, Humor und liebevolle Konsequenz gefragt. Wer hier aufgibt, hat später oft einen unerzogenen Hund. Wer dranbleibt, festigt die Bindung für ein ganzes Leben.

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„Der Hund ist der einzige Partner, den man für Geld kaufen kann.“ – Winston Churchill

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Wichtiger Punkt: Der Jagdtrieb. Viele unterschätzen, was es bedeutet, einen Hund mit ausgeprägtem Jagdinstinkt zu halten. Ein Jack Russell Terrier, ein Beagle oder ein Weimaraner wird immer seinen Instinkten folgen. Das erfordert ein extrem gutes Anti-Jagd-Training, ständige Aufmerksamkeit und oft ein Leben an der Schleppleine. Ein entspannter Spaziergang im Wald ohne Leine ist für viele dieser Hunde-Mensch-Teams ein unerreichbarer Traum.

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Der Trend zu „Doodle“-Rassen wie Labradoodle oder Goldendoodle ist ungebrochen. Oft werden sie als allergikerfreundlich und pflegeleicht beworben. Die Realität ist jedoch, dass es keine Garantie für hypoallergenes Fell gibt und die Fellpflege oft extrem aufwendig ist, da das lockige Fell stark zum Verfilzen neigt. Es handelt sich um Mischlinge, deren Charakter und Aussehen nicht so vorhersagbar sind wie bei etablierten Rassen.

Warum nicht einem erwachsenen Hund eine Chance geben? Im Tierheim warten unzählige tolle Hunde, deren Charakter bereits gefestigt ist. Die Pfleger kennen ihre Schützlinge genau und können oft sehr gut einschätzen, welcher Hund zu Ihrem Leben passt. Stubenreinheit, Leinenführigkeit und Grundkommandos sind oft schon vorhanden – ein riesiger Vorteil gegenüber einem Welpen, der bei Null anfängt.

Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.