Nie wieder schwitzen: Der ehrliche Guide zu Jalousie, Plissee & Co.
Ich seh das in meiner Werkstatt fast täglich. Jemand kommt rein, total genervt von der Sommersonne. Entweder blendet sie voll auf den Bildschirm im Homeoffice oder das Dachgeschoss heizt sich auf wie ein Backofen. Oft wurde schon irgendeine Notlösung aus dem Baumarkt probiert, die dann aber nicht richtig passt oder, ehrlich gesagt, kaum etwas bringt. Das Kernproblem ist eigentlich ganz einfach: Sichtschutz, Blendschutz und Hitzeschutz sind drei komplett verschiedene Baustellen. Wer das nicht auf dem Schirm hat, kauft am Ende zweimal.
Inhaltsverzeichnis
Ganz ehrlich? Eine gute Lösung am Fenster ist mehr als nur ein hübscher Stoff. Es ist angewandte Physik, die sich um Licht, Wärme und die ganz persönlichen Bedürfnisse der Menschen dreht, die in dem Raum leben. In diesem Guide packe ich mal mein ganzes Wissen aus der Praxis für dich aus. Ich erkläre dir die Grundlagen, zeige die echten Unterschiede zwischen den Systemen und warne dich vor den typischen Fehlern. Damit du eine Entscheidung triffst, mit der du wirklich jahrelang glücklich bist.

Kurzer Physik-Crashkurs: Was am Fenster wirklich abgeht
Keine Sorge, das wird kein trockener Schulunterricht. Aber wenn du das hier verstanden hast, fällst du auf keine Werbebroschüre mehr rein. Sonnenlicht bringt zwei Dinge mit: Licht und Wärme. Beides können wir steuern, aber auf unterschiedliche Weise.
Stell dir vor, dein Fensterbehang hat drei Möglichkeiten, mit der Sonne umzugehen:
- Durchlassen (Transmission): Wie viel Licht kommt einfach durch? Ein durchsichtiger Vorhang lässt fast alles durch, ein Verdunkelungsstoff so gut wie nichts.
- Zurückwerfen (Reflexion): Wie viel Licht wird wie ein Spiegel nach draußen zurückgeworfen? Eine helle, beschichtete Außenseite ist hier der absolute Champion. Das ist der Schlüssel für echten Hitzeschutz!
- Schlucken (Absorption): Wie viel Licht wird vom Material „aufgesaugt“ und in Wärme umgewandelt? Ein dunkler Vorhang zum Beispiel schluckt extrem viel Licht und wird selbst zu einer kleinen Heizung, die die Wärme dann gemütlich in den Raum abgibt. Genau das, was man im Sommer nicht will.
Der wichtigste Wert, den du kennen solltest: der g-Wert

Für den Hitzeschutz ist der Gesamtenergiedurchlassgrad (kurz g-Wert) die absolute Bibel. Er sagt in Prozent, wie viel Sonnenenergie es ins Rauminnere schafft. Ein nacktes Fenster hat einen g-Wert von ca. 0,85 (also 85 % der Energie kommt rein). Ein guter außenliegender Sonnenschutz drückt diesen Wert auf unter 0,10 (10 %). Ein innenliegender Schutz schafft selten Werte unter 0,30. Das ist ein Riesenunterschied! Also, merk dir: Echter Hitzeschutz findet immer außen statt. Alles, was innen ist, ist in erster Linie Blend- und Sichtschutz.
Die Werkzeugkiste: Welches System für welchen Typ?
Es gibt keine Universallösung, die alles kann. Die Wahl hängt vom Fenster, vom Raum und von deinen Gewohnheiten ab. Lass uns mal durchgehen, was es so gibt.
1. Der Klassiker: Vorhänge und Gardinen
Ein Vorhang ist so viel mehr als nur Deko. Er schluckt Schall, schafft Gemütlichkeit und kann natürlich Licht steuern. Hier hängt alles vom Stoff ab.
- Transparent (Voile, Organza): Reiner Sichtschutz für den Tag. Du kannst rausschauen, aber von draußen kann man kaum reinschauen. Gegen Blendung oder Hitze helfen sie aber null.
- Halbtransparent (Dekostoffe): Bieten guten Sichtschutz, auch abends. Man erkennt nur noch Silhouetten. Sie dämpfen das Licht schon ganz gut.
- Dim-Out-Stoffe: Die sind super dicht gewebt und dunkeln einen Raum schon extrem gut ab, aber nicht zu 100 %. Für die meisten Schlafzimmer ist das aber völlig ausreichend und sie haben auch einen spürbaren thermischen Effekt.
- Blackout-Stoffe: Die haben auf der Rückseite eine Beschichtung und sind damit absolut lichtdicht. Perfekt für Schichtarbeiter oder das Heimkino. Die Beschichtung wirkt übrigens auch super gegen Sommerhitze und Winterkälte.
Kleiner Profi-Tipp: Achte aufs Material. Naturfasern wie Leinen sehen toll aus, können aber bei Feuchtigkeit „arbeiten“. Pflegeleichter sind Kunstfasern wie Polyester. Übrigens, in öffentlichen Gebäuden oder Treppenhäusern sind schwer entflammbare Stoffe (Brandschutzklasse B1) Pflicht – ein Sicherheitsaspekt, den viele Private nicht auf dem Zettel haben.

2. Das flexible Raumwunder: Das Plissee
Plissees, auch Faltstores genannt, sind die Alleskönner. Unauffällig, effizient und mega flexibel, besonders die verspannten Modelle, die du von oben und unten verschieben kannst. Ideal, wenn du nur den unteren Teil des Fensters abdecken willst (Stichwort: neugierige Nachbarn).
Es gibt zwei Haupttypen, und der Unterschied ist gewaltig:
- Standard-Plissee: Eine einzelne, gefaltete Stoffbahn. Einfach und gut.
- Wabenplissee: Hier sind zwei Stoffbahnen zu luftgefüllten Waben verbunden. Das ist genial! Die Luftschicht wirkt wie eine Isolierkanne: Im Sommer bleibt die Hitze draußen, im Winter die Wärme drinnen. Damit sparst du nachweislich Heizkosten. Ein weiterer Bonus: Die Schnüre laufen unsichtbar im Inneren, also keine störenden Löcher, durch die Licht piekst.
Für wen ist das was? Perfekt für Mieter, da man sie oft mit Klemmträgern ohne Bohren am Fensterflügel befestigen kann. Und für Kippfenster sind sie unschlagbar, weil sie nicht im Raum rumbaumeln. Preislich liegst du für ein maßgefertigtes Plissee online bei etwa 70 € bis 150 €. Ein hochwertiges Wabenplissee vom Fachmann inklusive Montage kann schon mal 200 € bis 350 € kosten.

Achtung, Mess-Falle! Der häufigste Fehler beim Selbermachen ist das falsche Messen. Miss immer direkt in der Glasleiste (also dem Rahmen direkt ums Glas) an drei verschiedenen Stellen und nimm das kleinste Maß. Die Leisten sind oft leicht schräg, und wenn du das nicht beachtest, klemmt das Plissee.
3. Der unkomplizierte Arbeiter: Das Rollo
Einfach, funktional, gut. Eine glatte Stoffbahn, die auf eine Welle gewickelt wird. Lässt sich leicht bedienen und reinigen.
Was du wissen musst: Es gibt alles von transparent bis komplett verdunkelnd. Für Schichtarbeiter oder Leute, die es stockdunkel brauchen, ist ein Verdunkelungsrollo in einer Kassette mit seitlichen Führungsschienen die absolute Profi-Lösung. Da kommt kein Lichtstrahl mehr an der Seite vorbei.
Letztens hatte ich einen Kunden, der mit einem dunkelgrauen Innenrollo seine Südfenster-Wohnung kühlen wollte. Ein fataler Fehler! Das Rollo hat die Sonnenenergie absorbiert und wurde so heiß, dass man es kaum anfassen konnte. Es war quasi eine zusätzliche Heizung im Raum. Wir haben es durch eine außenbeschichtete Variante ersetzt – ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Preislich ist die Spanne riesig: Ein einfaches Rollo aus dem Baumarkt bekommst du für 20 € bis 50 €. Eine maßgefertigte Lösung fängt bei etwa 80 € an und kann mit Kassette und Motor schnell mehrere hundert Euro kosten.
Wichtiger Sicherheitshinweis: Bei der Bedienung mit Kette sind Kindersicherungen nach den geltenden Normen absolute Pflicht, um eine Strangulationsgefahr auszuschließen. Da gibt es keine Kompromisse!
4. Der Licht-Jongleur: Die Jalousie
Wenn es um die flexible Steuerung von Licht geht, ist die Jalousie unschlagbar. Durch das Wenden der Lamellen kannst du den Lichteinfall stufenlos regulieren und das Sonnenlicht zum Beispiel gezielt an die Decke lenken. So wird der Raum hell, ohne dass es am Schreibtisch blendet.
Materialien? Aluminium ist der langlebige Standard. Holz oder Bambus schaffen eine wärmere Atmosphäre, sind aber für Bad oder Küche tabu – Feuchtigkeit lässt sie aufquellen. Da lieber zu Kunststofflamellen in Holzoptik greifen.
Der große Nachteil: Sie sind Staubfänger, keine Frage. Aber es gibt einen Trick! Mein Tipp für die schnelle Reinigung: Lamellen komplett schließen, mit einem feuchten Mikrofasertuch abwischen. Dann die Lamellen in die andere Richtung wenden und nochmal drüberwischen. Dauert keine fünf Minuten pro Fenster.

Sonderfälle und wo man einen Profi braucht
Dachfenster: Das ist die Endgegner-Zone für Hitze. Hier ist ein innenliegender Schutz oft nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Wärme ist dann schon im Raum. Wirklich wirksam sind hier nur außenliegende Markisen oder Rollläden von den bekannten Dachfensterherstellern. Wenn es innen sein muss, ist ein beschichtetes Wabenplissee die beste Notlösung.
Denkmalgeschützte Gebäude: Hier darf man oft nichts von außen anbringen und nicht mal einfach so in die historischen Fenster bohren. Da sind dann kreative Klemm- oder Spannlösungen gefragt, am besten in enger Absprache mit einem Fachmann und der zuständigen Behörde.
Die Montage: Ein gutes Produkt ist nur die halbe Miete. Ich erinnere mich an einen jungen Azubi, der ein schweres Rollo aus Angst vor dem Bohren mit Klemmträgern montiert hat. Nach zwei Wochen rief der Kunde an: Das Ding war runtergekommen. Die Lektion: Sicherheit und Stabilität gehen immer vor. Du musst wissen, ob du in Gipskarton oder Beton bohrst und die richtigen Dübel verwenden.

Deine Checkliste vor dem Kauf
Bevor du losziehst oder online bestellst, stell dir kurz diese fünf Fragen:
- Was ist mein HAUPTPROBLEM? Geht es um neugierige Blicke, blendende Sonne am Arbeitsplatz oder unerträgliche Hitze?
- Was ist mein Budget? Reicht die Baumarkt-Lösung für 30 € oder investiere ich in eine maßgefertigte Lösung für 300 €, die dafür perfekt passt und funktioniert?
- Selber machen oder machen lassen? Habe ich das richtige Werkzeug und traue ich mir die Montage zu, besonders das exakte Messen?
- Wie wichtig ist mir die Optik? Soll es ein Design-Statement sein oder einfach nur unauffällig seinen Zweck erfüllen?
- Wie viel Zeit will ich in die Pflege stecken? Ein Rollo ist schnell abgewischt, eine Jalousie braucht etwas mehr Liebe.
Die richtige Wahl für dein Fenster zu treffen, ist eine lohnende Aufgabe. Nimm dir die Zeit, denk kurz über die Physik von Licht und Wärme nach und scheu dich nicht, einen Fachmann zu fragen. Ein gut geplanter Sonnenschutz ist keine Ausgabe, sondern eine Investition in deinen Wohnkomfort für viele, viele Jahre.

Bildergalerie


- Stets kühler Kopf im Sommer
- Keine störenden Lichtreflexe auf dem TV
- Geringere Heizkosten im Winter
Das Geheimnis? Ein Wabenplissee. Die eingeschlossene Luftschicht in seiner Wabenstruktur wirkt wie eine Mini-Isolierkammer direkt am Fenster – ein simpler Trick mit enormer Wirkung gegen Hitze und Kälte.

Plissee in der Mietwohnung – geht das ohne Bohren?
Ja, absolut! Die Lösung heißt „Klemmträger“ oder „Stick-on-Profile“. Statt in den Fensterrahmen zu bohren, werden diese Halterungen einfach oben und unten auf den Fensterflügel geklemmt oder geklebt. Systeme wie das „Stick&Fix“ von Anbietern wie Erfal sind in Minuten montiert und lassen sich später rückstandslos entfernen. Perfekt für alle, die Ärger mit dem Vermieter vermeiden wollen.

„Bis zu 78 % der Sonnenenergie können durch einen außenliegenden Sonnenschutz abgehalten werden, bei einem innenliegenden sind es oft nur um die 25 %.“
Diese Zahl vom Industrieverband Technische Textilien – Rollladen – Sonnenschutz e.V. (ITRS) zeigt es deutlich: Wenn Hitzeschutz die oberste Priorität ist, führt kein Weg an einer außen montierten Lösung wie einem Rollladen oder einer Raffstore von Warema vorbei. Innenliegender Schutz ist oft nur die zweite Wahl.


Der Teufel steckt im Detail: Achten Sie auf die Kindersicherung. Seit 2014 ist eine EU-Norm in Kraft, die vorschreibt, dass frei hängende Bedienschnüre und -ketten gesichert sein müssen. Seriöse Hersteller liefern daher immer Abreißsysteme oder Kettenspanner mit, die die Gefahr einer Strangulation für Kleinkinder minimieren. Ein kleines Detail, das Leben retten kann.

Die Lamellen einer Jalousie können mehr als nur Licht lenken. Horizontal ausgerichtet, weiten sie einen Raum optisch. Schließen Sie sie nach oben, wird das Licht an die Decke geworfen, was den Raum indirekt und sanft erhellt. Eine subtile Art, mit Licht Stimmungen zu malen, die ein Rollo so nicht beherrscht.

Fürs Badezimmer: Feuchtraumgeeignet vs. Standard
Aluminium-Jalousie: Der Klassiker. Rostet nicht, ist unempfindlich gegenüber Wasserdampf und lässt sich kinderleicht mit einem feuchten Tuch reinigen. Die beste Wahl für die direkte Nähe zur Dusche oder Wanne.
Holz-Jalousie: Optisch warm und wohnlich, aber ein Feind von Nässe. Das Echtholz kann sich bei hoher Luftfeuchtigkeit verziehen oder Flecken bekommen. Nur in großen, gut belüfteten Bädern eine Option.


Die richtige Pflege entscheidet über die Lebensdauer Ihres Sonnenschutzes. Ein einfacher Trick für Jalousien: Eine alte Socke über die Hand ziehen, leicht anfeuchten und damit Lamelle für Lamelle abwischen. Für Plissees eignet sich ein Staubwedel oder die Polsterbürste des Staubsaugers auf niedrigster Stufe.

- Tageslicht transparent: Lässt viel Licht herein, bietet aber nur leichten Sichtschutz. Ideal für Wohnzimmer, die hell bleiben sollen.
- Blickdicht / Dim-Out: Kein direkter Durchblick möglich, Konturen sind aber bei eingeschaltetem Licht von außen erkennbar. Der Allrounder für fast jeden Raum.
- Verdunkelnd / Blackout: Lässt kein Licht durch, oft dank einer speziellen Beschichtung auf der Rückseite. Ein Muss für Schlafzimmer und Heimkinos.

Schon mal von der „Perlex“-Beschichtung gehört? Diese Veredelung auf der Außenseite von Plissees oder Rollos ist ein echter Game-Changer. Die feinen Partikel wirken wie unzählige winzige Spiegel, die Sonnenstrahlen besonders effektiv reflektieren. Das Ergebnis ist nicht nur ein spürbar besserer Hitzeschutz, sondern auch ein Schutz vor dem Ausbleichen Ihrer Möbel durch UV-Strahlung.


Mein Fenster hat eine Sonderform – was nun?
Keine Panik! Dreieckige, trapezförmige oder runde Fenster sind für Fachbetriebe Alltag. Speziell Plissees lassen sich millimetergenau für fast jede erdenkliche Form anfertigen. Diese sogenannten „Sonderanlagen“ sind zwar teurer als Standardmaße, aber die einzige Lösung, die sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugt. Eine Investition, die sich lohnt.

Der Bildschirmarbeitsplatz im Fokus
Wenn das Homeoffice blendet, sollten Sie nach Stoffen Ausschau halten, die als „bildschirmarbeitsplatzgeeignet“ zertifiziert sind. Diese Stoffe haben spezielle Reflexions- und Transmissionswerte, die störende Spiegelungen auf dem Monitor verhindern, aber dennoch genug Tageslicht in den Raum lassen, um nicht im Dunkeln arbeiten zu müssen.

Wichtig beim Ausmessen: Messen Sie immer an mindestens drei Stellen in der Breite und Höhe des Fensters. Kaum eine Wand oder Fensterlaibung ist zu 100 % gerade. Für die Bestellung zählt dann immer das kleinste gemessene Maß, damit der Behang später nicht klemmt oder schleift.


Für große Fensterfronten und Terrassentüren erleben Flächenvorhänge gerade ein Revival. Die breiten, senkrechten Stoffbahnen, die in einem Schienensystem laufen, wirken modern und ruhig. Der Clou: Man kann verschiedene Farben und Transparenzen kombinieren und die Paneele je nach Sonnenstand und gewünschtem Sichtschutz flexibel verschieben. Eine elegante Alternative zum klassischen Vorhang.

Day-and-Night-Systeme: Zwei in Einem
Sie können sich nicht zwischen einem transparenten und einem verdunkelnden Stoff entscheiden? Müssen Sie nicht. Sogenannte Tag-Nacht-Plissees oder -Rollos kombinieren zwei verschiedene Stoffe in einem System. Tagsüber nutzen Sie den durchsichtigen Teil für Licht und Sichtschutz, abends ziehen Sie den blickdichten Stoff für komplette Privatsphäre und Dunkelheit vor.

Gerade bei Dreh-Kipp-Fenstern sind seitlich verspannte Plissees die beste Wahl. Durch die Führungsschienen oben und unten bleibt der Stoff immer direkt am Glas – auch wenn das Fenster gekippt ist. Kein lästiges Pendeln oder Klappern bei einem Windstoß mehr.


- Unpassende Montageart: Ein Rollo an der Decke montiert, obwohl das Fenster nach innen öffnet? Klassischer Fehler. Prüfen Sie vorher, wie Ihr Fenster funktioniert.
- Zu schmal bestellt: Der Behang sollte immer etwas breiter sein als die Glasscheibe, um seitlichen Lichteinfall zu minimieren.
- Farbe unterschätzt: Ein knallrotes Plissee taucht den Raum auch in rotes Licht. Bedenken Sie die Lichtfarbe bei Ihrer Wahl.

Die Zukunft am Fenster ist smart. Motorisierte Jalousien und Rollos, die sich per App, Zeitplan oder sogar nach dem Sonnenstand via Sensor steuern lassen, sind kein Luxus mehr. Systeme wie Somfy TaHoma oder die smarten Lösungen von Ikea (FYRTUR & KADRILJ) sind mittlerweile erschwinglich und steigern Komfort und Energieeffizienz enorm.

Dachfenster-Falle: Sparen Sie hier nicht am falschen Ende. Die Original-Sonnenschutzprodukte von Dachfenster-Herstellern wie Velux oder Roto sind zwar teurer, aber ihre Passgenauigkeit ist unschlagbar. Die Typenschilder am Fensterrahmen garantieren eine millimetergenaue Passform ohne Lichtschlitze an den Seiten – ein Problem, das bei günstigen Universal-Rollos fast immer auftritt.


Natürlichkeit ist Trumpf
Materialien wie Bambus, Lindenholz oder Leinen sind mehr als nur ein Trend. Sie bringen eine organische Wärme und Textur in den Raum, die kühle Aluminiumlamellen oder synthetische Stoffe nicht erreichen können. Holzjalousien oder Bambusrollos passen perfekt zum Japandi- oder Scandi-Stil und schaffen eine entspannte, erdende Atmosphäre.

Transparenz vs. Transluzenz: Ein feiner Unterschied
Transparent: Man kann fast wie durch Glas hindurchsehen. Bietet kaum Sichtschutz, dient primär der Dekoration und leichten Filterung des Lichts.
Transluzent: Lichtdurchlässig, aber nicht durchsichtig. Man erkennt von außen nur schemenhafte Umrisse. Der ideale Kompromiss zwischen Helligkeit und Privatsphäre.

Haben Sie schon einmal an die Akustik gedacht? Harte Oberflächen wie Glas reflektieren Schall und können einen Raum hallend und ungemütlich wirken lassen. Ein Stoffplissee, insbesondere ein Wabenplissee, absorbiert Schallwellen und verbessert so spürbar die Raumakustik. Ein oft übersehener Vorteil, der das Wohlbefinden steigert.


Was bedeutet der „g-Wert“ wirklich für meinen Geldbeutel?
Der g-Wert gibt den Gesamtenergiedurchlassgrad an. Ein niedriger g-Wert (z. B. 0,25) bedeutet, dass nur 25 % der Sonnenenergie in den Raum gelangen. Das senkt im Sommer die Kosten für eine Klimaanlage oder einen Ventilator erheblich. Eine gute Sonnenschutzanlage amortisiert sich also nicht nur durch eingesparte Heizkosten im Winter, sondern auch durch weniger Kühlbedarf im Sommer.

Die Kombination macht’s! Ein funktionales Plissee direkt am Fenster für den Sicht- und Sonnenschutz und dazu seitliche Dekoschals oder Vorhänge für die Gemütlichkeit. Dieses „Layering“ am Fenster bietet maximale Flexibilität und verbindet die technischen Vorteile moderner Systeme mit der wohnlichen Ästhetik klassischer Textilien.

„Licht ist das achte Material für den Architekten.“ – Zitat zugeschrieben an den italienischen Architekten Renzo Piano
Diese Aussage unterstreicht, wie entscheidend der Umgang mit Tageslicht ist. Eine Jalousie oder ein Plissee ist nicht nur ein Gegenstand, sondern ein Werkzeug, mit dem Sie die Architektur Ihres Raumes aktiv gestalten und die Atmosphäre von kühl und funktional bis warm und geborgen verändern können.
Denken Sie an die Außenwirkung. Ihr Sonnenschutz ist auch Teil der Fassade Ihres Hauses. Eine einheitliche Farbe und Art der Jalousien oder Plissees auf einer Gebäudeseite sorgt für ein ruhiges und gepflegtes Erscheinungsbild. Ein wilder Mix aus verschiedenen Farben und Systemen kann schnell unordentlich aussehen.




