Boho-Hochzeitstorten: So wird dein Meisterwerk nicht zum Desaster
Boho-Hochzeitstorten – ganz ehrlich, wer liebt diesen Look nicht? Er ist so herrlich unperfekt, natürlich und einfach echt. In meiner Laufbahn als Konditor habe ich unzählige Trends miterlebt, aber dieser hier hat wirklich Herz. Es geht um Handwerk, Lässigkeit und eine Ästhetik, die nicht nach sterilem Labor, sondern nach Leben aussieht.
Inhaltsverzeichnis
- 1 1. Das Fundament: Ohne den richtigen Boden geht gar nichts
- 2 2. Die Füllung: Der unsichtbare Klebstoff
- 3 3. Der Semi-Naked-Look: Geplante Lässigkeit
- 4 4. Die Statik: Wie man sicher in die Höhe baut
- 5 5. Die Deko: Natürliche Schönheit, aber sicher!
- 6 6. Zeitplan, Kosten und die letzte Hürde: Der Transport
- 7 Bildergalerie
Aber genau hier lauert die Falle. Viele denken, „lässig“ bedeutet „einfach“. Das Gegenteil ist der Fall. Ich habe schon Torten gesehen, die aussahen wie der schiefe Turm von Pisa, weil an den Stützen gespart wurde. Ich habe von welken Blumen gehört, deren giftiger Saft in den Kuchen lief. Das ist der Albtraum jedes Brautpaares. Und genau deshalb schreibe ich das hier.
Vergiss die Perfektion für einen Moment. Wir reden hier über Physik, Lebensmittelsicherheit und die unsichtbaren Tricks, die dafür sorgen, dass deine Traumtorte nicht nur umwerfend aussieht, sondern auch stabil steht und sicher genossen werden kann. Also, schnapp dir eine Tasse Kaffee, wir tauchen tief ein.

1. Das Fundament: Ohne den richtigen Boden geht gar nichts
Alles fängt mit der Basis an. Eine mehrstöckige Torte, besonders im angesagten „Semi-Naked“-Stil, braucht einen Tortenboden, der richtig was aushält. Ein lockerer Biskuitboden? Keine Chance. Der würde unter dem Gewicht der oberen Etagen einfach zerquetscht werden. Was wir brauchen, ist ein Teig mit Dichte und einer stabilen Krume – also mit guter „Stapelfähigkeit“, wie wir Profis sagen.
Welche Teige sind die richtigen Schwergewichte?
Hier sind meine absolut bombensicheren Favoriten, die dich nicht im Stich lassen:
- Klassischer Rührkuchen (Pound Cake): Der Fels in der Brandung. Ein simples Verhältnis von Butter, Zucker, Ei und Mehl sorgt für einen dichten, saftigen Teig, der sich super schneiden lässt. Übrigens, ein Spritzer Zitrone oder etwas Mandelextrakt machen ihn besonders lecker.
- Wunderkuchen: Der Name ist Programm. Durch Öl und eine Flüssigkeit wie Buttermilch, Eierlikör oder sogar Limo wird er unglaublich saftig und bleibt tagelang frisch. Seine Struktur ist trotzdem fest genug für mehrere Etagen.
- Schokoladen-Öl-Kuchen: Für alle Schokoholics ist das die erste Wahl. Die Kombination aus Kakao und Öl ergibt eine fast schon „fudgy“ Konsistenz, die enorm stabil ist. Kleiner Tipp: Ich nehme diesen Teig am liebsten für die unterste, größte Etage, weil er das meiste Gewicht tragen kann.

Schon beim Backen die Weichen stellen
Eine schiefe Torte beginnt oft schon in der Backform. Um die typische Kuppel in der Mitte zu vermeiden, gibt es einen genialen Trick: nasse Backstreifen. Das sind isolierende Stoffbänder, die du nass machst und von außen um die Backform legst. Gibt’s für ca. 10-15€ im Backfachhandel. Sie sorgen dafür, dass der Teig gleichmäßiger gart und schön flach wird. So sparst du dir das mühsame Begradigen und verschwendest keinen Kuchen.
Und dann kommt der wichtigste, aber oft unterschätzte Schritt: das Abkühlen. Ein warmer Kuchen ist instabil. Punkt. Lass ihn vollständig auf einem Kuchengitter auskühlen. Am besten backst du die Böden einen Tag vorher, wickelst sie nach dem Abkühlen fest in Frischhaltefolie und packst sie in den Kühlschrank. Ein kalter, fester Boden ist die perfekte Grundlage für alles, was folgt.
2. Die Füllung: Der unsichtbare Klebstoff
Die Füllung ist nicht nur für den Geschmack da, sie ist ein zentrales Statik-Element. Eine leichte Mousse oder geschlagene Sahne würde unter dem Gewicht einfach an den Seiten herausquellen. Das sieht nicht nur furchtbar aus, es gefährdet die gesamte Stabilität.

Cremes, die auch bei Stress Haltung bewahren
Die Antwort lautet fast immer: Buttercreme. Sie wird bei Kälte fest wie Butter und gibt der Torte einen unglaublichen Halt. Aber Buttercreme ist nicht gleich Buttercreme:
- Deutsche Buttercreme: Basiert auf Pudding. Sehr reichhaltig und stabil, aber manchen geschmacklich etwas zu schwer.
- Swiss Meringue Buttercreme: Mein persönlicher Favorit. Eiweiß und Zucker werden über dem Wasserbad erhitzt, aufgeschlagen und dann mit Butter verrührt. Das Ergebnis ist seidig, nicht zu süß und superstabil. Perfekt für einen eleganten Geschmack.
- Italian Meringue Buttercreme: Die stabilste von allen. Hier wird ein heißer Zuckersirup ins Eiweiß gegossen. Sie ist die beste Wahl für Torten, die an wärmeren Tagen eine Weile draußen stehen müssen.
Profi-Tipp: Der Buttercreme-Damm
Du willst trotzdem eine weichere Füllung wie Fruchtpüree verwenden? Kein Problem. Spritze einfach mit einem Spritzbeutel einen ca. 1 cm hohen und breiten Ring aus fester Buttercreme am äußeren Rand des Tortenbodens auf. In diese „Wanne“ füllst du dann deine weiche Füllung. So kann nichts herausquellen. Simpel, aber genial.

Der unverzichtbare „Crumb Coat“ (Krümelschicht)
Bevor die finale Dekoschicht kommt, wird die ganze Torte dünn mit Creme eingestrichen. Dieser „Crumb Coat“ bindet alle losen Krümel und versiegelt den Kuchen, damit er nicht austrocknet. Danach muss die Torte für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank, bis die Schicht steinhart ist. Das ist deine perfekte, saubere Leinwand.
Achtung, Panne! Was tun, wenn die Buttercreme gerinnt? Keine Panik! Meistens ist sie nur zu kalt. Entweder du stellst die Schüssel kurz in ein warmes Wasserbad und schlägst sie erneut auf, oder du nimmst einen Föhn und wärmst die Schüssel von außen an, während der Mixer läuft. In 99% der Fälle wird sie wieder perfekt cremig.
3. Der Semi-Naked-Look: Geplante Lässigkeit
Der Look, bei dem der dunkle Tortenboden leicht durch die helle Creme schimmert, ist wunderschön. Er entsteht, indem du nach dem gekühlten Crumb Coat eine weitere Schicht Creme aufträgst und diese dann mit einer glatten Teigkarte oder einem Spatel wieder teilweise abziehst. Der Trick ist, eine ruhige Hand zu haben und gerade so viel Druck auszuüben, dass der Effekt entsteht.

Die größte Herausforderung hierbei ist das Austrocknen. Eine „nackte“ Torte hat keinen Schutzpanzer. Deshalb ist es eine gute Idee, die Böden vor dem Füllen leicht mit einem Zuckersirup zu tränken. Dafür einfach 100g Zucker mit 100ml Wasser kurz aufkochen, abkühlen lassen, fertig. Ein Schuss Rum oder Vanilleextrakt darin ist auch nie verkehrt. Aber Achtung: Nur leicht bepinseln, nicht ertränken!
4. Die Statik: Wie man sicher in die Höhe baut
Jetzt wird es ernst. Eine mehrstöckige Torte ohne innere Stützen wird einstürzen. Das ist keine Frage des „Ob“, sondern nur des „Wann“. Jede Etage braucht ihr eigenes kleines Fundament.
Stell es dir so vor: Die obere Torte steht nicht direkt auf dem Kuchen darunter, sondern auf kleinen Säulen, die ihr Gewicht auf eine Platte verteilen. So funktioniert’s:
- Die untere Etage vorbereiten: Sie muss fertig gefüllt, eingestrichen und gut durchgekühlt sein.
- Stützen einsetzen: Dafür eignen sich dicke Strohhalme (wie für Bubble Tea) oder spezielle Tortendübel aus Kunststoff, die du im Backzubehör-Shop findest (ein Set kostet meist unter 10€). WICHTIG: Nimm keine Holzdübel aus dem Baumarkt, die sind nicht lebensmittelecht!
- Länge bestimmen: Steck einen Dübel in die Mitte der Torte, bis er auf den Boden stößt. Markiere mit einem Stift exakt die Höhe der Torte am Dübel.
- Zuschneiden: Zieh den Dübel wieder raus und schneide ihn an der Markierung ab. Das ist deine Schablone. Schneide jetzt 4-6 weitere Dübel auf exakt dieselbe Länge zu. Hier ist Präzision alles!
- Platzieren: Steck die zugeschnittenen Dübel in einem Kreis in die Torte. Der Kreis sollte etwas kleiner sein als die Torte, die darauf kommt.
- Aufsetzen: Die nächste Etage (die schon auf einer eigenen, dünnen Tortenpappe steht) wird nun vorsichtig mittig auf die untere Etage gehoben. Ihr Gewicht ruht jetzt komplett auf den Dübeln.
Bei drei oder mehr Etagen schlagen wir Profis zur Sicherheit noch einen langen, angespitzten Zentraldorn von oben durch alle Etagen. Das ist die Wirbelsäule der Torte und verhindert, dass beim Transport etwas verrutscht.

5. Die Deko: Natürliche Schönheit, aber sicher!
Blumen, Gräser, Früchte – das macht den Boho-Look aus. Aber hier gilt: Schönheit darf niemals vor Lebensmittelsicherheit gehen. Viele Blumen sind giftig oder mit Pestiziden gespritzt.
Die goldene Regel: Niemals Blumenstiele direkt in den Kuchen stecken!
Die Blumen-Checkliste: Sicher vs. No-Go
Um es dir einfach zu machen, hier eine kleine Orientierung:
- Sichere und essbare Blüten (am besten Bio!): Viele Rosenarten, Lavendel, Stiefmütterchen, Kornblumen, Gänseblümchen, Kapuzinerkresse. Hier kann nichts schiefgehen.
- Giftige oder behandelte No-Gos: Schleierkraut, Hortensien, Maiglöckchen, Eukalyptus, Tulpen, Narzissen. Diese Blumen dürfen die Torte NIEMALS direkt berühren.
Wenn du trotzdem eine der No-Go-Blumen verwenden musst, musst du die Stiele komplett isolieren. Wickle sie fest in spezielles Floristenband (Parafilm) oder stecke sie in kleine Blumenröhrchen aus Kunststoff (Flower Picks), die dann in die Torte kommen. So bleibt alles sauber und sicher.
Ein kleiner Trick für Pampasgras, das gerne fusselt: Sprühe es aus einiger Entfernung ganz leicht mit Haarspray ein. Das bindet die feinen Härchen. Gut trocknen lassen und natürlich auch hier den Stiel isolieren.

6. Zeitplan, Kosten und die letzte Hürde: Der Transport
Gute Planung ist alles. Eine Hochzeitstorte ist kein Sprint, sondern ein Marathon.
- Eine Woche vorher: Böden backen, gut in Folie wickeln und einfrieren. Das macht sie haltbarer und sogar saftiger.
- 2-3 Tage vorher: Buttercreme und Füllungen vorbereiten.
- 1 Tag vorher: Böden auftauen lassen, die einzelnen Etagen füllen und mit dem Crumb Coat versehen. Ab in den Kühlschrank.
- Am großen Tag: Finale Cremeschicht auftragen, kühlen, und die Etagen zusammensetzen (am besten erst vor Ort). Die Deko mit frischen Blumen kommt immer als allerletztes drauf.
Was kostet der Spaß eigentlich?
Ganz ehrlich, auch wenn du alles selbst machst, ist es nicht ganz billig. Allein für gute Zutaten (echte Butter, gute Schokolade, Vanille) und das Equipment (Formen, Dübel, Tortenplatten) kannst du für eine dreistöckige Torte schnell mit 100-150€ Materialkosten rechnen. Dazu kommen unzählige Stunden Arbeit.
Ein Profi verlangt für eine ähnliche Torte vielleicht 400-800€ oder mehr. Das liegt nicht nur an den Zutaten, sondern an der Erfahrung, der Technik, der Verantwortung und der Zeit, die investiert wird. Dieser Preis hilft dir vielleicht, den Aufwand besser einzuschätzen.

Der Transport – Die letzte Prüfung
Der nervenaufreibendste Teil. Eine eiskalte Torte ist eine stabile Torte. Transportiere sie am besten in einem klimatisierten Auto auf einer rutschfesten Matte im ebenen Fußraum. Der Kofferraum ist oft zu wackelig. Und fahr langsam, als hättest du ein rohes Ei auf dem Löffel. Kläre vorher mit der Location, ob es einen großen Kühlschrank gibt. Ein Platz in der prallen Sonne ist der sichere Tod für jede Torte.
Puh, das war eine Menge, oder? Aber eine Boho-Torte ist eben mehr als nur Kuchen. Ihre Lässigkeit ist das Ergebnis von präziser Technik und Respekt vor dem Handwerk. Wenn du diese Tipps beherzigst, steht deinem wunderschönen und sicheren Torten-Meisterwerk nichts mehr im Weg. Viel Erfolg!
Bildergalerie


Welche Creme hält der Sommerhitze stand?
Gerade bei Boho-Hochzeiten im Freien ist das die entscheidende Frage. Eine klassische Buttercreme kann schnell zur schmelzenden Katastrophe werden. Die Lösung liegt in einer Swiss oder Italian Meringue Buttercreme. Durch das erhitzte Eiweiß ist sie extrem stabil und hält auch höheren Temperaturen besser stand, ohne ihren seidigen Geschmack zu verlieren. Sie ist die unsichtbare Heldin, die den lässigen „Semi-Naked“-Look erst möglich macht.


„Fast 70% der Paare geben an, dass das Design der Hochzeitstorte genauso wichtig ist wie der Geschmack.“
Diese Statistik unterstreicht, warum der Boho-Stil so beliebt ist. Es geht nicht nur um eine süße Speise, sondern um ein zentrales Kunstwerk, das die gesamte Ästhetik des Tages widerspiegelt – von den wilden Blumenarrangements bis zur Papeterie. Die Torte wird zum essbaren Ausdruck der Persönlichkeit des Paares.

Der feine Unterschied: Semi-Naked vs. Naked Cake.
Naked Cake: Hier sind die Tortenböden komplett nackt, nur die Füllung ist zwischen den Schichten sichtbar. Ein sehr rustikaler, ehrlicher Look, der aber auch schneller austrocknet.
Semi-Naked Cake: Eine hauchdünne Schicht Creme wird mit einer Palette aufgetragen, sodass die Tortenböden noch durchscheinen. Dieser Stil wirkt eleganter, schützt den Kuchen vor dem Austrocknen und ist der klare Favorit für die meisten Boho-Designs.


Die Magie liegt oft in den Details, die nicht sofort ins Auge springen. Denken Sie an Texturen! Eine feine Prägematte kann einer Fondant-Etage ein subtiles Makramee-Muster verleihen. Hauchdünne Pinselstriche mit Kakaopulver, gemischt mit etwas Alkohol, können eine täuschend echte Holzmaserung auf der Torte erzeugen und so den rustikalen Charme perfektionieren.

- Rosen (ungespritzt)
- Lavendel
- Stiefmütterchen
- Gänseblümchen
- Kamille
Das Geheimnis? Essbare, sichere Blüten. Viele wunderschöne Blumen sind giftig. Klären Sie immer mit Ihrem Konditor und Floristen, welche Blüten direkt auf die Torte dürfen. Eine sichere Wahl sind Blumen aus biologischem Anbau, die explizit als essbar deklariert sind.


Wichtiger Punkt: Die unsichtbare Statik. Sprechen Sie mit Ihrem Konditor unbedingt über Tortenstützen (Dowels). Besonders bei saftigen, schweren Böden sind diese Kunststoff- oder Holzstäbchen in den unteren Etagen absolut unverzichtbar. Sie tragen das Gewicht der oberen Lagen und verhindern, dass die Torte unter ihrer eigenen Pracht zusammenbricht. Lässiger Look ja, nachlässige Konstruktion nein.

Lassen Sie uns über Aromen sprechen, die die Boho-Seele ansprechen:
- Holunderblüte & Zitrone: Leicht, floral und elegant – erinnert an einen Spaziergang über eine Sommerwiese.
- Earl Grey & Lavendel: Eine überraschend harmonische, leicht herbe Kombination mit beruhigender Note.
- Pistazie & Kardamom: Exotisch, nussig und würzig, perfekt für ein Design mit orientalischen oder marokkanischen Einflüssen.


Getrocknete Blumen und Pampasgras sind der Megatrend in der Boho-Patisserie.
Sie bieten eine wunderbare, erdige Farbpalette und eine einzigartige Textur. Der große Vorteil: Sie welken nicht in der Sonne und können als Andenken aufbewahrt werden. Wichtig ist nur, dass sie professionell behandelt wurden und keine losen Partikel auf die Torte abgeben. Ein transparenter Schutz zwischen Stiel und Torte ist hier oft die beste Lösung.


Wie integriert man persönliche Elemente wie Traumfänger oder Federn?
Am besten als nicht-essbare Dekoration. Ein kleiner, handgefertigter Traumfänger kann als Cake-Topper dienen. Federn, idealerweise hygienisch saubere Kunstfedern, können mit Floristen-Draht befestigt und in Arrangements gesteckt werden, ohne die Torte direkt zu berühren. So bleibt der Look authentisch und die Lebensmittelsicherheit zu 100% gewahrt.

Ein Hauch von Glamour schadet nie. Für goldene Akzente ist echtes, essbares Blattgold (23-24 Karat) die eleganteste Wahl. Es wird vorsichtig mit einem Pinsel aufgetupft und verleiht der Torte einen luxuriösen Schimmer. Alternativ bieten Marken wie Rainbow Dust Colours hochwertige, essbare Metallic-Farben an, mit denen man Details wie Blattränder oder geometrische Muster präzise aufmalen kann.


- Eine hölzerne Tortenplatte unterstreicht den natürlichen Charakter.
- Ein Cake-Topper aus Makramee oder mit personalisierter Kalligrafie wird zum Hingucker.
- Frische Früchte wie Feigen, Beeren oder Kumquats sorgen für Farbe und Frische.

Wichtiger Punkt: Der Transport ist eine Präzisionsarbeit. Eine mehrstöckige Torte wird so gut wie nie fertig montiert geliefert. Der Konditor bringt die Etagen einzeln in gekühlten Boxen und baut das Meisterwerk erst vor Ort auf dem finalen Tortenständer zusammen. Planen Sie dafür einen sicheren, kühlen und erschütterungsfreien Platz ein, an dem der Profi ungestört arbeiten kann.


Vorsicht, Falle! Schleierkraut (Gypsophila) ist zwar wunderschön und beliebt, aber auch leicht giftig.
Es sollte niemals direkten Kontakt mit der Torte haben. Wenn Sie nicht darauf verzichten möchten, müssen die Stiele von einem Profi komplett und sicher in Schutzfolie oder spezielle Blumen-Vials gesteckt werden, bevor sie in die Torte kommen.

Manchmal ist weniger mehr. Statt einer riesigen mehrstöckigen Torte kann ein einzelner, aber höherer „Statement Cake“ eine unglaublich moderne und elegante Wirkung haben. Eine einzelne Torte mit 15-20 cm Höhe, kunstvoll dekoriert, wirkt skulptural und selbstbewusst. Ergänzt durch eine Candy Bar oder kleinere Desserts, haben Sie trotzdem genug für alle Gäste.


Die Budget-Frage: Eine aufwendige Torte ist eine Investition. Um Kosten zu sparen, ohne auf den Wow-Effekt zu verzichten, gibt es einen cleveren Trick.
Der „Cutting Cake“: Bestellen Sie eine kleinere, aber wunderschön dekorierte Schautorte für das Anschneiden und die Fotos. Für die restlichen Gäste gibt es dann einfache, nicht dekorierte Blechkuchen (Sheet Cakes) in denselben Geschmacksrichtungen, die in der Küche vorbereitet und serviert werden.

Was, wenn die Location keinen Kühlschrank hat?
Ein Albtraum für jede Torte, besonders im Sommer. Klären Sie das unbedingt vorab! Jeder professionelle Konditor wird eine kühle Lagerung bis kurz vor dem Anschnitt zur Bedingung machen. Notfalls muss eine Lösung mit professionellen Kühlboxen oder einem klimatisierten Nebenraum gefunden werden. Die Torte sollte maximal 1-2 Stunden vor dem Servieren bei Raumtemperatur stehen.


- Erdige Töne mit Terrakotta, Salbeigrün und Ocker.
- Sanfte Pastelle wie Apricot, Mauve und staubiges Blau.
- Ein mutiger Akzent mit einer einzelnen, dunklen Etage in Burgunderrot oder Waldgrün.
Das Geheimnis? Eine durchdachte Farbpalette. Die Farben der Torte sollten sich im Rest der Hochzeitsdeko wiederfinden. Nehmen Sie die Farbtöne der Blumen, der Tischläufer oder sogar der Einladungskarten als Inspiration für das Tortendesign.


Der Tortenständer: Er ist die Bühne für Ihr Meisterwerk. Eine rustikale Baumscheibe ist der Klassiker für den Boho-Look. Aber wie wäre es mit etwas Ausgefallenerem? Ein hängender Tortenständer in einem Makramee-Netz ist ein absoluter Showstopper. Oder ein schlichter, geometrischer Metallständer in Gold oder Kupfer, der einen spannenden Kontrast zum organischen Design der Torte bildet.

„Der beste Geschmack kommt von den Zutaten, die gerade Saison haben.“
Dieser einfache Grundsatz passt perfekt zur naturverbundenen Boho-Philosophie. Eine Füllung mit frischen Erdbeeren im Juni, saftigen Feigen im September oder einer würzigen Apfel-Zimt-Creme im Oktober schmeckt nicht nur besser, sie ist auch nachhaltiger und verbindet die Torte direkt mit der Jahreszeit Ihrer Hochzeit.


Fondant für Figuren: Hier ist Modellierfondant mit CMC-Zusatz (einem pflanzlichen Verdickungsmittel) die beste Wahl. Er wird schneller fest und behält seine Form, ideal für kleine Details wie die Federn eines Traumfängers.
Fondant zum Eindecken: Für einen glatten Überzug eignet sich Rollfondant von Marken wie Massa Ticino, der für seine Elastizität und seinen angenehmen Geschmack bekannt ist und auch bei wärmeren Temperaturen gut zu verarbeiten ist.

Der Moment des Anschneidens ist voller Symbolik. Eine Boho-Torte macht diesen Augenblick noch besonderer. Die unperfekte, natürliche Schönheit lädt dazu ein, entspannt und fröhlich zu sein. Es geht nicht um den perfekten Schnitt, sondern um den gemeinsamen, süßen Start in ein neues Leben – authentisch und voller Liebe, genau wie die Torte selbst.


Wie lange im Voraus sollte man die Torte bestellen?
Gute Konditoren, die sich auf individuelle Hochzeitstorten spezialisiert haben, sind oft Monate im Voraus ausgebucht. Beginnen Sie mit der Suche und Anfrage idealerweise 6 bis 9 Monate vor dem Hochzeitstermin. So haben Sie genug Zeit für ein ausführliches Beratungsgespräch, eine Verkostung und die gemeinsame Entwicklung Ihres Traumdesigns ohne Zeitdruck.

Der Geode-Trend trifft auf Boho.
Stellen Sie sich eine Torte vor, die an einer Seite aufbricht und eine funkelnde Kristallhöhle aus Zuckerkristallen preisgibt. In Kombination mit erdigen Farben, semi-nackten Etagen und einigen Trockenblumen entsteht ein faszinierender Mix aus Glamour und Natürlichkeit – „Boho-Glam“ in seiner schönsten Form.


Wichtiger Punkt: Die Füllung muss zur Stabilität beitragen. Leichte Mousse- oder Sahnefüllungen sind für mehrstöckige Torten ungeeignet. Besser sind festere Ganaches (Schokoladen-Sahne-Cremes), Fruchteinlagen, die von einem stabilen Buttercreme-Ring umgeben sind, oder Frischkäse-Frostings. Diese halten dem Gewicht stand und verhindern, dass die Füllung an den Seiten herausquillt.
Auch die „Rückseite“ der Torte verdient Aufmerksamkeit. Oft ist dies der perfekte Ort für eine kleine Überraschung: Ein winziges, handgemaltes Detail, das nur das Brautpaar kennt, eine einzelne, besondere Blüte oder die Initialen, die dezent in die Creme eingearbeitet sind. Ein liebevolles Geheimnis, das die Torte noch persönlicher macht.




