Vorgarten gestalten wie ein Profi: Dein Plan für den perfekten ersten Eindruck
Dein Vorgarten ist so viel mehr als nur der grüne Streifen zwischen Haustür und Gehweg. Ganz ehrlich? Er ist die Visitenkarte deines Zuhauses. Es ist das Erste, was deine Gäste sehen, und das, was dich jeden Tag begrüßt, wenn du nach Hause kommst. Ein richtig gut gemachter Vorgarten macht einfach nur Freude und hebt den Wert der ganzen Immobilie. Ein lieblos hingeklatschter Vorgarten hingegen… naja, der schreit eher nach „Unordnung“ und kann einem gehörig die Laune vermiesen.
Inhaltsverzeichnis
Ich sehe es immer wieder: Leute stürmen ins Gartencenter, kaufen, was gerade blüht, und fangen dann an, irgendwo ein Loch zu graben. Das Ergebnis ist oft ein buntes Durcheinander, das nach einer Saison schon wieder traurig aussieht. Aber keine Sorge, das geht auch anders. Es geht nicht um komplizierte Design-Geheimnisse, sondern um eine solide, durchdachte Planung. Wenn die Basis stimmt, wird der Rest zum Kinderspiel. Ein alter Leitsatz unter Profis lautet: „Erst denken, dann graben.“ Und genau das machen wir jetzt zusammen.

Die Vorarbeit: Was vor dem ersten Spatenstich passieren MUSS
Bevor wir auch nur einen Gedanken an schicke Pflanzen oder coole Pflastersteine verschwenden, müssen wir uns die Fakten ansehen. Dieser Schritt ist der allerwichtigste. Wenn du ihn überspringst, rächt sich das garantiert später. Das ist keine Theorie, das ist die knallharte Realität aus unzähligen Projekten, bei denen wir die Fehler anderer ausbügeln mussten.
1. Die knallharte Standort-Analyse
Jeder Vorgarten ist anders, eine Patentlösung gibt es also nicht. Schau dir deinen also ganz genau an:
- Himmelsrichtung: Wo knallt die Sonne hin? Ein Südvorgarten ist ein Backofen, hier brauchst du hitzetolerante Pflanzen. Eine schattige Nordlage ist kühl und oft feuchter. Lavendel wird dir hier eingehen, egal wie sehr du ihn liebst. Das ist pure Biologie, keine Geschmackssache.
- Bodenbeschaffenheit: Nimm eine Handvoll Erde. Rieselt sie wie Sand durch deine Finger? Oder kannst du eine feste Wurst daraus formen wie aus Lehm? Sandboden hält kein Wasser, Lehmboden neigt zu Staunässe, was die Wurzeln faulen lässt. Kleiner Tipp: Eine einfache Bodenprobe zur Analyse im Labor kostet meist zwischen 30 und 70 Euro und gibt dir Klarheit über Nährstoffe und pH-Wert. Das ist verdammt gut investiertes Geld, glaub mir. Frag einfach mal bei der örtlichen Landwirtschaftskammer nach.
- Wind und Wetter: Gibt es eine Ecke, wo der Wind ungeschützt durchpfeift? Lebst du in einer Region mit viel Schnee im Winter? Das entscheidet darüber, wie robust deine Pflanzen und Materialien sein müssen.

2. Entwässerung: Das A und O für ein langes Leben
Dieses Thema wird von Heimwerkern sträflich vernachlässigt. Aber Wasser ist der größte Feind von Wegen und Mauern, wenn es nicht kontrolliert wird. Das Allerwichtigste: Ein Gefälle weg vom Haus! Als Faustregel gelten mindestens 2 %, das sind 2 cm Höhenunterschied auf 1 Meter Länge. So stellst du sicher, dass Regenwasser nicht an deiner Hauswand versickert und den Keller feucht macht.
Gerade bei gepflasterten Flächen ist das überlebenswichtig. Wenn Wasser unter die Steine läuft und im Winter gefriert, sprengt das Eis dir die ganze Fläche hoch. Das Ergebnis sind hässliche Beulen, Stolperfallen und teure Reparaturen. Plane also von Anfang an, wohin das Wasser fließen soll. Manchmal ist eine kleine Ablaufrinne oder eine Sickergrube (Rigole) nötig, um das Wasser auf dem eigenen Grundstück zu entsorgen.
3. Leitungen im Boden: Die unsichtbare Gefahr
Achtung! Bevor du den Spaten ansetzt, musst du wissen, was unter der Erde lauert. Strom, Wasser, Gas, Glasfaser – das alles kann durch deinen Vorgarten laufen. Mit dem Bagger eine Gasleitung zu erwischen, ist lebensgefährlich. Ein Stromkabel zu kappen, macht auch keinen Spaß.

Fordere deshalb unbedingt Leitungspläne bei deinen Stadtwerken und Telekom-Anbietern an. Das nennt sich offiziell „Leitungsauskunft“ oder „Schachtschein“ und ist meistens kostenlos, oft sogar über Online-Portale möglich. Markiere den Verlauf auf deiner Skizze. In der Nähe dieser Leitungen wird nur vorsichtig mit der Hand gegraben. Punkt.
Die Planung: Vom Traum zum konkreten Plan
Okay, die Fakten liegen auf dem Tisch. Jetzt wird’s kreativ! Schnapp dir ein Blatt Papier und mach eine grobe Skizze im Maßstab 1:50. Das hilft dir ungemein, die Proportionen realistisch einzuschätzen. Papier ist geduldiger und vor allem billiger als ein falsch gesetzter Randstein.
Erst die Funktion, dann die Deko
Dein Vorgarten ist kein Museum, er muss im Alltag funktionieren. Sei ehrlich zu dir selbst:
- Wege: Wo muss der Hauptweg zur Tür verlaufen? Sollte er breit genug sein, dass zwei Leute aneinander vorbeikommen oder du bequem mit den Einkaufstüten ins Haus kommst? 1,20 Meter ist da ein super Maß.
- Stellplätze: Wo stehen die Mülltonnen? Sie müssen leicht erreichbar sein, aber du willst sie sicher nicht vom Sofa aus anstarren. Eine kleine Hecke oder ein Rankgitter wirken hier Wunder und kosten nicht die Welt.
- Fahrräder & Co.: Gibt es einen Platz für Fahrräder, den Kinderwagen oder das Kaminholz?
- Briefkasten & Klingel: Gut erreichbar, auch für den Postboten? Und vor allem: nachts beleuchtet?
Erst wenn diese praktischen Dinge geklärt sind, reden wir über Blümchen.

Wege und Flächen: Das Skelett deines Gartens
Wege geben dem Vorgarten eine klare Struktur. Das Material hat dabei einen riesigen Einfluss auf die Optik, die Kosten und den späteren Pflegeaufwand. Hier mal ein kleiner Überblick:
Betonpflaster ist der Klassiker. Es ist relativ günstig und die Auswahl an Farben und Formen ist gigantisch. Qualitativ ist das heute top. Für Gehwege solltest du eine Stärke von 6 cm nehmen, für die Einfahrt, wo Autos drüberfahren, sind 8 cm Pflicht. Preislich liegst du hier je nach Stein bei ca. 20-50 € pro Quadratmeter. Für Selbermacher ist das oft die beste Wahl, weil es sich gut verarbeiten lässt.
Naturstein wie Granit, Basalt oder Sandstein ist die edle Variante. Jeder Stein ist ein Unikat und das Material wird mit den Jahren immer schöner. Allerdings ist es deutlich teurer, sowohl im Einkauf (rechne mal mit 60-150 €/qm und aufwärts) als auch in der Verlegung, die mehr Können erfordert. Das ist eher was für Fortgeschrittene oder den Profi.

Kies oder Splitt ist eine super Lösung für naturnahe Gärten. Es ist günstig (ca. 10-25 €/qm), wasserdurchlässig und schnell ausgebracht. Der Nachteil: Es ist lauter beim Drüberlaufen und ohne ein gutes Unkrautvlies darunter kämpfst du ständig gegen unerwünschtes Grün. Stabile Randsteine sind hier ein Muss, damit dir die Steinchen nicht ins Beet abhauen.
Ganz egal, für was du dich entscheidest, der Unterbau ist das, was zählt. Eine sauber verdichtete Schotterschicht (ca. 15-20 cm) und ein Splittbett (3-5 cm) sind die Basis für einen Weg, der Jahrzehnte hält. Wer hier spart, pflastert in fünf Jahren neu. Garantiert.
Übrigens, kleiner Rechentrick für den Schotter: Fläche in m² x Tiefe in m x 1,8 = Benötigte Tonnen Schotter. Das hilft dir bei der Bestellung im Baustoffhandel – wo du oft eine bessere Qualität und Beratung bekommst als im Baumarkt, gerade bei Schüttgütern.
Die Bepflanzung: Das lebendige Herzstück
Pflanzen bringen alles zum Leben. Aber hier gilt die goldene Regel: Weniger ist mehr. Ein überladener Vorgarten wirkt schnell unruhig.

- Das Gerüst schaffen: Fang mit den größeren Pflanzen an, die das ganze Jahr Struktur geben. Das kann ein kleiner Hausbaum wie eine Felsenbirne sein, immergrüne Formgehölze oder hohe Gräser. Sie sind die „Möbel“ deines Gartens.
- Die Stars und ihre Begleiter: Wähle ein paar wenige Hauptdarsteller (Leitstauden) mit tollen Blüten oder Blättern, z.B. Sonnenhut oder Steppensalbei. Pflanze sie in kleinen Gruppen von 3 oder 5 Stück. Die Lücken füllst du mit ruhigeren Begleitern wie Frauenmantel oder Storchschnabel.
- Denk an den Winter! Ein guter Garten sieht auch im Januar noch interessant aus. Immergrüne, die rote Rinde eines Hartriegels oder die Samenstände von Gräsern im Raureif sind wunderschön.
- Sei ehrlich beim Pflegeaufwand: Ein Staudenbeet braucht Arbeit. „Pflegeleicht“ bedeutet nicht „pflegefrei“. Wenn du wenig Zeit hast, sind robuste Bodendecker und anspruchslose Sträucher die bessere Wahl.
Gut zu wissen: Top 3 Pflanzen für…
– …die schattige Nordseite: Funkien (Hosta) mit ihrem tollen Blattschmuck, die robuste Elfenblume (Epimedium) und das schattenliebende Immergrün (Vinca minor). – …die sonnige Südseite: Der anspruchslose Lavendel (Lavandula), der prächtige Sonnenhut (Echinacea) und trockenheitsliebende Gräser wie das Federgras (Stipa).

Ein paar Tricks aus der Praxis
Planung ist die halbe Miete, saubere Ausführung die andere. Ein paar Kniffe machen hier den Unterschied zwischen „sieht selbst gemacht aus“ und „wow, professionell“.
Wenn du pflasterst, ist die Verdichtung dein bester Freund. Jede Schicht des Unterbaus muss mit einer Rüttelplatte mehrfach abgerüttelt werden, bis nichts mehr nachgibt. So eine Platte musst du nicht kaufen – die kannst du dir im Baumarkt oder Baumaschinenverleih für ca. 50 Euro am Tag mieten. Und wenn du die Randsteine setzt, setze sie unbedingt in Beton. Eine „Rückenstütze“ aus erdfeuchtem Beton verhindert, dass die Steine nach außen weggedrückt werden.
Auch Licht ist entscheidend. Es sorgt nicht nur für Sicherheit auf dem Weg zur Tür, sondern schafft auch eine tolle Atmosphäre. Ein einzelner Spot, der einen schönen Baum von unten anleuchtet, hat eine Wahnsinnswirkung. Mein Rat: Bei 230-Volt-Installationen immer den Elektriker ranlassen. Eine sichere Alternative für Selbermacher sind oft Niedervolt-Systeme (12V), aber auch hier gilt: alles sauber und wasserdicht verlegen!

Die häufigsten Fehler (und wie du sie vermeidest)
Im Laufe der Jahre habe ich wirklich alles gesehen. Wenn du diese vier Fehler vermeidest, bist du schon auf der sicheren Seite:
- Zu viel auf einmal wollen: Ein Baum, ein Rosenbogen, ein Wasserspiel, eine Bank… Stopp! Konzentriere dich auf wenige, dafür aber hochwertige Elemente. Gerade kleine Gärten wirken sonst schnell wie ein vollgestopfter Hobbykeller.
- Pflanzen wie Sardinen setzen: Die kleinen Pflänzchen aus dem Topf werden groß! Schau auf das Etikett, wie breit die Pflanze wird, und gib ihr den Platz. Sonst hast du in zwei Jahren einen grünen Dschungel, in dem sich alles gegenseitig erdrückt.
- Am Unterbau sparen: Ich kann es nicht oft genug sagen. Der teuerste Naturstein auf einem schlampigen Unterbau wird nach dem zweiten Winter krumm und schief liegen. Investiere in die unsichtbare Basis!
- Die Pflege unterschätzen: Ein Garten macht Arbeit. Auch der pflegeleichteste. Sei realistisch, wie viel Zeit du pro Woche investieren willst und kannst.

Das Wichtigste zum Schluss: Dein erster Schritt
Einen Vorgarten zu gestalten, ist eine unglaublich befriedigende Aufgabe. Du gibst deinem Zuhause ein Gesicht. Nimm dir also Zeit für die Planung, denn jeder Euro und jede Stunde, die du jetzt investierst, sparst du später doppelt und dreifach bei Ärger und Nacharbeiten.
Und hier ist dein Quick-Win für dieses Wochenende: Bevor du auch nur einen Katalog wälzt oder zum Baumarkt fährst, mach Folgendes. Nimm dir einen Stuhl, ein Getränk, setz dich für 30 Minuten in deinen Vorgarten und tu absolut nichts. Nur beobachten. Wo scheint die Sonne hin? Wo gehst du am häufigsten lang? Was stört dich? Was gefällt dir? Diese halbe Stunde der reinen Beobachtung ist oft der wertvollste Schritt im ganzen Projekt.
Viel Erfolg und vor allem: viel Freude dabei!
Bildergalerie


- Frühling: Zwiebelblumen wie Narzissen ‚Tête-à-Tête‘ und Tulpen.
- Sommer: Dauerblüher wie Storchschnabel ‚Rozanne‘ und Sonnenhut.
- Herbst: Die Farbenpracht von Fetthenne ‚Herbstfreude‘ und Astern.
- Winter: Die Struktur von Ziergräsern wie dem Chinaschilf und die Rinde des Roten Hartriegels.
Das Geheimnis eines ganzjährig schönen Vorgartens? Eine geschickte Pflanzplanung, die in jeder Saison ein Highlight bereithält. So wirkt Ihr Eingangsbereich niemals kahl oder langweilig.

Der häufigste Fehler: Pflanzen werden direkt an die Hauswand gesetzt. Das sieht anfangs gut aus, aber behindert die Luftzirkulation, fördert Feuchtigkeitsschäden an der Fassade und gibt den Wurzeln keinen Platz. Halten Sie mindestens einen halben, besser einen ganzen Meter Abstand zur Hauswand ein. Das schützt Ihr Haus und Ihre Pflanzen werden es Ihnen mit gesundem Wachstum danken.

„Ein gut gestalteter Vorgarten kann den Wert einer Immobilie um bis zu 15 % steigern.“
Diese oft von Immobilienexperten zitierte Faustregel unterstreicht, was wir intuitiv spüren: Der erste Eindruck zählt enorm. Es ist eine Investition, die sich nicht nur in purer Lebensfreude, sondern auch finanziell auszahlt.

Mein Vorgarten ist klein und schmal. Wie schaffe ich trotzdem Tiefe?
Vermeiden Sie gerade Linien, die den Blick direkt zur Tür lenken und den Raum noch schmaler wirken lassen. Arbeiten Sie stattdessen mit sanften Kurven für Wege oder Beetkanten. Ein kleiner, markanter Solitärstrauch oder ein hohes Ziergras am Ende des Weges, leicht versetzt zur Tür, erzeugt einen visuellen Haltepunkt und lässt den Garten größer erscheinen, als er tatsächlich ist.

Die Beleuchtung ist mehr als nur eine funktionale Notwendigkeit, um den Schlüssel zu finden. Setzen Sie gezielte Lichtakzente! Ein Strahler, der die Krone eines schönen Hausbaums von unten anleuchtet (Uplighting), schafft eine dramatische und einladende Atmosphäre. Dezente Bodeneinbaustrahler entlang des Weges, zum Beispiel die Serie ‚Plug & Shine‘ von Paulmann, sorgen für Sicherheit und eine elegante Optik, ohne zu blenden.


Wegematerialien im Check:
Natursteinpflaster (z.B. Granit, Basalt): Extrem langlebig, einzigartige Optik, wird mit den Jahren schöner. Höher im Preis, aber eine Investition fürs Leben.
Betonsteinpflaster (z.B. von KANN oder Metten): Günstiger, in unzähligen Farben und Formen erhältlich. Moderne Beschichtungen machen sie pflegeleicht, aber sie entwickeln nicht die gleiche Patina wie echter Stein.
Für ein rustikales Ambiente ist Naturstein unschlagbar, für moderne, budgetbewusste Designs bieten Betonsteine mehr Flexibilität.

- Sorgt für eine saubere, gepflegte Optik.
- Unterdrückt effektiv Unkrautwuchs.
- Schützt den Boden vor Austrocknung im Sommer.
- Fördert das Bodenleben und verbessert die Humusbildung.
Das Zauberwort? Mulchen! Eine 5-7 cm dicke Schicht Rindenmulch, Pinienrinde oder Holzhäcksel ist eine der einfachsten und wirkungsvollsten Maßnahmen für gesunde, pflegeleichte Beete.

Der japanische Gartengestalter Shiro Nakane sagte: „Der Garten ist ein lebendiges Gemälde.“
Betrachten Sie Ihren Vorgarten genau so. Es geht nicht darum, Lücken zu füllen, sondern darum, eine Komposition zu schaffen. Weniger ist oft mehr. Ein markanter Felsen, eine sorgfältig geformte Kiefer und eine Fläche aus geharktem Kies können mehr Ruhe und Eleganz ausstrahlen als ein überladenes Blumenbeet.

Denken Sie an den Klang! Das sanfte Rascheln von Ziergräsern wie dem Federborstengras (Pennisetum) oder der Rutenhirse (Panicum virgatum) im Wind bringt eine beruhigende, meditative Komponente in den Vorgarten. Es ist ein subtiles Detail, das eine erstaunlich große Wirkung auf die Atmosphäre hat und den Garten lebendig macht, selbst wenn nichts blüht.

Thriller, Filler & Spiller: Die magische Formel für perfekte Pflanzkübel am Eingang.
- Thriller: Ein aufrechtes, auffälliges Element in der Mitte, z.B. ein Ziergras oder eine Fuchsie.
- Filler: Mittelhohe Pflanzen, die den Kübel füllen, z.B. Husarenknopf oder Männertreu.
- Spiller: Hängende Pflanzen, die über den Rand wachsen, z.B. Efeu oder Weihrauch.


Die Hausnummer ist ein oft übersehenes Detail. Sie sollte den Stil Ihres Hauses und Gartens widerspiegeln. Für ein modernes, minimalistisches Design eignen sich schlichte Ziffern aus Edelstahl oder Anthrazit, wie sie von Marken wie ‚Blomus‘ angeboten werden. Bei einem Landhausstil kann eine handbemalte Keramikkachel oder eine Nummer aus Schmiedeeisen der perfekte Abschluss sein.

Muss ich mich zwischen einem schönen und einem nützlichen Vorgarten entscheiden?
Absolut nicht! Integrieren Sie doch einfach essbare Pflanzen. Eine Reihe duftender Lavendel an der Beetkante, ein kleiner Rosmarinstrauch, der im Sommer herrlich duftet, oder Erdbeeren als blühender Bodendecker sind nicht nur schön, sondern bieten auch einen kleinen Erntebonus. Selbst eine Johannisbeere am Spalier an einer sonnigen Wand kann zum Design-Element werden.

Fokus auf Textur: Kombinieren Sie Pflanzen mit unterschiedlichen Blattformen und -oberflächen, um Spannung zu erzeugen. Die glatten, großen Blätter einer Funkie (Hosta) wirken faszinierend neben den feinen, filigranen Wedeln eines Farns. Das glänzende Laub des Immergrüns (Vinca minor) bildet einen tollen Kontrast zur rauen Oberfläche eines Wollziests (Stachys byzantina). Dieses Spiel der Strukturen macht ein Beet auch ohne Blüten interessant.

Wussten Sie, dass ein durchschnittlicher Rasen in den Sommermonaten bis zu 25 Liter Wasser pro Quadratmeter und Woche benötigt?
In Zeiten trockener Sommer wird der perfekt grüne Rasen zum Luxusgut. Eine Alternative sind Kiesgärten mit trockenheitsliebenden Stauden oder großflächige Bodendecker wie der Kriech-Thymian, der sogar begehbar ist, herrlich duftet und kaum Wasser braucht.

Besonders bei modernen Bauten liegt dunkles Laub voll im Trend. Es schafft Tiefe und einen edlen Kontrast zu hellen Fassaden oder grünen Pflanzen.
- Purpurglöckchen (Heuchera) ‚Obsidian‘: Fast schwarze, glänzende Blätter.
- Schwarzer Schlangenbart (Ophiopogon planiscapus ‚Nigrescens‘): Grasähnlich, dramatisch.
- Fetthenne (Sedum) ‚Karfunkelstein‘: Dunkelrote Blätter und rosa Blüten im Spätsommer.


Wasserdurchlässige Pflasterung: Versiegeln Sie nicht die ganze Fläche! Pflaster mit breiten Fugen, die mit Splitt gefüllt sind, oder spezielle Öko-Pflastersteine lassen Regenwasser direkt vor Ort versickern. Das entlastet die Kanalisation, füllt das Grundwasser auf und kann in vielen Gemeinden sogar zu geringeren Abwassergebühren führen.

Repetition ist Rhythmus: Wiederholen Sie eine bestimmte Pflanze, Farbe oder Form an mehreren Stellen im Vorgarten. Pflanzen Sie zum Beispiel drei oder fünf gleiche Gräser in einer Gruppe, anstatt fünf verschiedene. Diese Wiederholung schafft visuelle Ruhe und einen harmonischen Gesamteindruck. Es ist eines der einfachsten und wirkungsvollsten Prinzipien der Gartengestaltung.

Mein Vorgarten liegt im tiefsten Schatten. Gibt es da Hoffnung auf Blüten?
Aber ja! Der Schatten muss keine triste Angelegenheit sein. Funkien (Hosta) bieten eine riesige Vielfalt an Blattfarben und -formen. Das Schaumkraut (Tiarella) zaubert zarte, weiße Blütenwolken. Für Farbtupfer sorgen das Lungenkraut (Pulmonaria) mit seinen blau-violetten Blüten im Frühling oder die Prachtspiere (Astilbe), die auch im Halbschatten prächtig blüht.

Der Solitär als Star: Manchmal braucht ein Vorgarten nur einen einzigen, aber dafür perfekten Hauptdarsteller. Ein malerisch gewachsener Fächerahorn, eine im Frühling überreich blühende Magnolie oder eine elegante Schirm-Kiefer können einem ansonsten schlichten Vorgarten Charakter und eine klare Struktur geben. Der Rest der Bepflanzung ordnet sich dann diesem Star unter.

Ein einziger Besuch einer Biene an einer Apfelblüte kann zu einem Samenansatz von über 50 Samen führen.
Ihr Vorgarten kann ein Paradies für Bienen und Schmetterlinge sein. Setzen Sie auf ungefüllte Blüten, bei denen die Insekten leicht an Nektar und Pollen kommen. Salbei, Katzenminze, Lavendel und Sonnenhut sind nicht nur pflegeleicht, sondern auch wahre Insektenmagnete.


Kanten setzen Zeichen: Eine saubere Kante zwischen Beet und Rasen oder Weg ist wie ein Bilderrahmen – sie gibt der Pflanzung Halt und Definition. Eine einfache, mit dem Spaten abgestochene Rasenkante ist die klassische Methode. Langlebiger und moderner sind Einfassungen aus Cortenstahl, die mit ihrer Rost-Patina einen warmen, industriellen Charme versprühen, oder schlichte Bänder aus verzinktem Stahl.

Ein kleiner Sitzplatz im Vorgarten? Unbedingt! Auch wenn es nur eine kleine Bank unter einem Baum oder zwei Stühle in einer sonnigen Ecke sind – ein Sitzplatz signalisiert „Willkommen“ und „Hier kann man verweilen“. Er macht den Vorgarten vom reinen Durchgangsort zu einem erweiterten Wohnraum und zu einem wunderbaren Platz für den ersten Kaffee am Morgen.

Clever sparen: Stauden wie Storchschnabel, Frauenmantel oder Funkien wachsen schnell. Kaufen Sie diese Pflanzen lieber in kleineren 9×9 cm Töpfen statt in teuren großen Containern. Nach ein oder zwei Saisons haben sie die gleiche Größe erreicht und Sie haben viel Geld gespart, das Sie in ein besonderes Solitärgehölz investieren können.

Südseiten-Helden für Hitzelagen:
- Lavendel (Lavandula angustifolia): Der Klassiker. Liebt Sonne und trockene Böden.
- Prachtkerze (Gaura lindheimeri): Tanzt mit ihren filigranen Blüten den ganzen Sommer im Wind.
- Blauraute (Perovskia atriplicifolia): Silbernes Laub, violettblaue Blütenrispen, extrem trockenheitstolerant.
- Steinquendel (Calamintha nepeta): Dauerblühend, duftend und ein Bienenmagnet.
Spielen Sie mit Höhen! Ein flaches Beet wirkt schnell eintönig. Schaffen Sie verschiedene Ebenen: niedrige Bodendecker ganz vorn, mittelhohe Stauden dahinter und als vertikales Element hohe Ziergräser, einen schmalen Strauch oder eine Kletterpflanze an einem Obelisken. Diese Staffelung schafft visuelles Interesse und lässt den Garten spannender und größer wirken.




