Steingarten anlegen wie ein Profi: Der ehrliche Guide für ein Ergebnis, das bleibt

von Romilda Müller
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Ganz ehrlich? Ich habe in meiner Laufbahn schon unzählige Gärten gestaltet und dabei viele Trends erlebt. Aber der Wunsch nach einem Fleckchen Natur, das beeindruckt und trotzdem nicht zur Plackerei wird, der ist geblieben. Ein Steingarten klingt da oft nach der perfekten Lösung. Doch ich hab auch schon viele gut gemeinte Versuche gesehen, die nach hinten losgingen: lieblose Steinhaufen, in denen das Unkraut regiert und die teuren Pflänzchen nach zwei Jahren spurlos verschwunden sind. Das muss aber nicht sein!

Ein echter Steingarten ist nämlich viel mehr als nur Deko. Stell ihn dir lieber wie ein kleines, funktionierendes Ökosystem vor – deine eigene Mini-Alpenlandschaft, die sich mit den Jahreszeiten verändert. Damit das klappt, braucht es aber mehr als nur ein paar hübsche Steine. Es braucht ein solides Fundament und ein bisschen Verständnis für die Bedürfnisse der Pflanzen. Ich zeige dir hier, wie wir Profis das anpacken, damit du einen Steingarten baust, der dich über Jahrzehnte glücklich macht.

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Bevor du den Spaten ansetzt: Planung ist alles

Ein guter Handwerker rennt nicht planlos los. Das gilt für ein Haus genauso wie für deinen Steingarten. Die Planung ist die halbe Miete und bewahrt dich vor teuren Fehlern.

Der richtige Platz und die ungeliebte Frage nach dem Geld

Die meisten Steingartenpflanzen sind absolute Sonnenanbeter. Such dir also die sonnigste Ecke in deinem Garten aus, am besten mit einer leichten Hanglage, die das Wasser auf natürliche Weise ableitet. Eine Süd- oder Südwest-Ausrichtung ist ideal. Ein Platz unter großen Bäumen? Vergiss es. Der ständige Schatten, das Laub und der Wurzeldruck sind der sichere Tod für die empfindlichen Alpenbewohner.

Achtung, jetzt kommt der wichtigste Sicherheits-Check, den viele vergessen: Prüfe unbedingt, ob an der geplanten Stelle irgendwelche Leitungen im Boden liegen – Strom, Wasser, Gas! Ein kurzer Anruf bei den Stadtwerken erspart dir potenziell lebensgefährlichen Ärger und horrende Kosten.

Und weil wir gerade bei Kosten sind, reden wir mal Klartext. Ein Steingarten ist kein Billig-Projekt. Rechne mal ganz grob mit 50 bis 150 Euro pro Quadratmeter, je nachdem, wie edel deine Steine sind und wo du dein Material herbekommst. Die Steine selbst sind der größte Posten, aber auch Schotter, Vlies und das Substrat läppern sich.

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Dein Schlachtplan: Skizze, Zeit und Material

Du brauchst keinen Bauplan vom Architekten. Ein Blatt Papier genügt. Zeichne die Umrisse und überlege, wo die größten Brocken, die Leitsteine, hin sollen. Sie geben dem Ganzen später die Struktur. Denk in natürlichen Gruppen und geschwungenen Linien, nicht in Reih und Glied. Die Natur ist schließlich auch kein Fan von Symmetrie.

Sei auch ehrlich zu dir, was den Aufwand angeht. Für einen kleinen Steingarten von 5 Quadratmetern bist du als Laie gut und gerne ein ganzes Wochenende beschäftigt – und zwar nur mit dem anstrengenden Unterbau! Allein der Aushub von 2,5 Kubikmetern Erde (5 m² x 0,5 m Tiefe) ist ein Knochenjob.

Kleiner Tipp für deine Einkaufsliste (Beispiel für ca. 5 m²):

  • Drainage-Schotter (Körnung 16/32 mm): ca. 1,5 Tonnen bzw. 1 Kubikmeter. Bekommst du im Baustoffhandel oft günstiger als in Säcken im Baumarkt. Kostenpunkt: ca. 40-60 €.
  • Trenn-Vlies (Geotextil): ca. 6 m². Wichtig: Kauf kein dünnes Unkrautvlies, sondern ein robustes Geotextil mit mindestens 150g/m². Das kostet vielleicht 15-20 €, aber die Investition lohnt sich!
  • Material für dein Substrat: Hier brauchst du Splitt (z. B. Lava oder Bims, Körnung 2/8 mm), etwas guten Kompost und Mutterboden. Plane hierfür nochmal ca. 40-80 € ein.
  • Die Steine: Das ist der variabelste Posten. Von regionalen Feldsteinen für wenig Geld bis zu edlem Jurakalk für mehrere hundert Euro pro Tonne ist alles drin.
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Jetzt wird’s ernst: Der Aufbau Schritt für Schritt

Okay, genug geplant, jetzt geht’s an die Muskelarbeit. Hier entscheidet sich, ob dein Steingarten ein Erfolg wird oder nicht.

Schritt 1: Das Auskoffern
Markiere deine Fläche und dann heißt es: graben, graben, graben. Mindestens 40 bis 50 cm tief muss das Loch sein. Ja, das ist verdammt viel Arbeit, aber diese Tiefe ist unverzichtbar für die Drainage. Den guten Oberboden (Mutterboden) hebst du separat auf, den mischen wir später ins Substrat. Was machst du mit dem ganzen Aushub? Wenn du ihn nicht im Garten verteilen kannst, um andere Ecken aufzufüllen, musst du leider einen Container bestellen.

Schritt 2: Die Drainage – Das Fundament gegen nasse Füße
In das Loch kommt jetzt eine 20-25 cm dicke Schicht aus dem Schotter (16/32 mm). Diese Schicht ist der Puffer, der verhindert, dass die Wurzeln deiner Pflanzen jemals im Wasser stehen. Staunässe ist nämlich der Todfeind Nummer eins!

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Schritt 3: Das Trennvlies
Auf den Schotter legst du das Geotextil-Vlies. Lass es an den Rändern ruhig etwas überstehen. Dieses Vlies ist der heimliche Held deines Steingartens. Es verhindert, dass die feine Erde von oben in deine Drainageschicht gespült wird und sie über die Jahre verstopft. Ohne Vlies wäre die ganze Buddelei umsonst gewesen.

Schritt 4: Das Substrat – Die neue Heimat für deine Pflanzen
Vergiss fertige Blumenerde! Ein perfektes Steingartensubstrat mischst du dir selbst. Meine bewährte Rezeptur ist super einfach:
2 Teile deines aufgehobenen Mutterbodens (speichert Nährstoffe)
1 Teil reifer Kompost (für das Bodenleben)
3 Teile mineralisches Material (Lavasplitt, Bims oder Blähton, Körnung 2/8 mm – das sorgt für die nötige Lockerheit!)

Alles gut durchmischen und diese Mischung füllst du dann 20-30 cm hoch auf das Vlies. Das Ergebnis ist ein nährstoffarmes und extrem durchlässiges Bett, in dem sich Alpenpflanzen pudelwohl fühlen.

Charaktersache: Steine und Pflanzen gekonnt in Szene setzen

Jetzt kommt der kreative Teil. Die Steine sind das Skelett, die Pflanzen das lebendige Herz deines Gartens.

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Die Wahl der Steine

Mein Rat: Bleib bei einer Gesteinsart. Ein wilder Mix sieht schnell aus wie eine Bauschuttdeponie. Regionale Steine sind oft am schönsten und passen am besten in die Umgebung. Ob Kalkstein, Sandstein, Granit oder Schiefer – jede Art hat ihren eigenen Charme. Die ganz großen Brocken, die Leitsteine, kommen zuerst. Grabe jeden Stein zu mindestens einem Drittel in das Substrat ein. So wirkt er, als wäre er schon immer da gewesen, und – ganz wichtig – er liegt stabil!

Die Bepflanzung – Weniger ist mehr

Pflanze immer in kleinen Gruppen von drei oder fünf. Das wirkt viel natürlicher als einzelne, verstreute Pflänzchen. Lockere den Wurzelballen vor dem Einsetzen etwas auf.

Top 5 Pflanzen für absolute Anfänger (die überleben fast alles):

  • Hauswurz (Sempervivum): Unkaputtbar, bildet tolle Rosetten und braucht quasi kein Wasser.
  • Fetthenne / Mauerpfeffer (Sedum): Gibt es in unzähligen Sorten, blüht toll und ist extrem trockenheitsresistent.
  • Polster-Phlox (Phlox subulata): Bildet im Frühling ein unfassbares Blütenmeer.
  • Blaukissen (Aubrieta): Der Klassiker, der über Steine quillt und dichte Polster bildet.
  • Blauschwingel (Festuca glauca): Ein kleines, blaues Gras, das tolle Struktur reinbringt.

Und eine kleine Warnung: Finger weg von Pflanzen, die zwar hübsch aussehen, aber wuchern wie verrückt, z.B. bestimmte Kriechende Günsel-Sorten. Sie können schwächere Nachbarn schnell verdrängen.

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Nach dem Pflanzen kommt der wichtigste Trick: Decke die gesamte offene Erde mit einer 3-5 cm dicken Schicht aus feinem Splitt (z.B. 8/16 mm) ab. Das unterdrückt Unkraut, schützt die Wurzelhälse vor Fäulnis und sieht super aus. Einmal kräftig angießen, und das war’s dann auch schon fast mit der Gießerei.

Und danach? Pflege ist kein Fremdwort

Ein Steingarten ist pflegearm, aber nicht pflegefrei. Die Hauptaufgabe, besonders in den ersten Jahren, ist das Jäten. Flugsamen von Löwenzahn & Co. finden immer einen Weg. Je schneller du sie rausziehst, desto besser.

Was tun, wenn…? Schnelle Hilfe bei typischen Problemen:

  • Problem: Eine Polsterstaude wird von innen kahl und unansehnlich.
    Lösung: Nach der Blüte beherzt mit einer Schere zurückschneiden. Das fördert einen dichten, kompakten Wuchs.
  • Problem: Ameisen bauen ein Nest unter einem Stein und die Pflanze daneben kümmert.
    Lösung: Oft hilft es schon, das Nest vorsichtig mit Wasser zu stören. Wenn es hartnäckig wird, muss man zu Ameisenködern aus dem Fachhandel greifen.
  • Problem: Eine Pflanze scheint zu faulen, obwohl es trocken ist.
    Lösung: Wahrscheinlich sitzt sie zu tief. Hebe sie vorsichtig an und unterfüttere den Wurzelhals mit etwas Splitt, damit er immer trocken bleibt.

Dünger ist übrigens fast tabu. Ein Löffelchen Kompost im Frühjahr ist mehr als genug. Zu viele Nährstoffe machen die Pflanzen nur weich und anfällig.

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Mein Fazit für dich

Ja, einen Steingarten richtig anzulegen, ist eine schweißtreibende Angelegenheit. Aber es ist eine Investition, die sich auszahlt. Du schaffst ein langlebiges, wunderschönes Stück Natur, das mit der Zeit nur noch schöner wird und Bienen und Schmetterlinge anlockt.

Mein Tipp: Fang vielleicht eine Nummer kleiner an. Ein sorgfältig aufgebautes Hochbeet mit ein paar schönen Steinen ist ein perfektes Übungsprojekt. Und wenn du doch den ganzen Hang umgestalten willst, hol dir im Zweifel einen Profi dazu, allein schon wegen der Sicherheit.

Jetzt bin ich aber neugierig: Was war dein bisher größtes Garten-Abenteuer oder vielleicht sogar deine größte Panne? Erzähl doch mal in den Kommentaren!

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Wie groß sollten die Steine eigentlich sein?

Eine goldene Regel lautet: Lieber weniger, dafür größere Steine. Kleine, kieselgroße Steine wirken oft unruhig und verloren. Ein Mix aus einigen dominanten „Schlüsselsteinen“ (mindestens so groß wie ein Fußball) und mittelgroßen Exemplaren schafft eine natürliche Hierarchie. Die kleineren Fraktionen wie Schotter und Splitt dienen dann als „Verbindungsmaterial“ und Bodendecker, nicht als Hauptakteure.

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  • Setzen Sie auf Kontraste: Dunkler Basaltsplitt hebt die leuchtenden Farben von Polsterphlox oder gelbem Steinkraut (Alyssum) brillant hervor.
  • Spielen Sie mit Texturen: Kombinieren Sie den rauen Charme von porösem Tuffstein mit glatten, runden Flusskieseln in einem Trockenbachlauf.
  • Schaffen Sie Ruhezonen: Eine größere Fläche aus einheitlichem, hellem Kalksplitt kann als ruhiger Gegenpol zu einer dicht bepflanzten Felsspalte dienen.

Das Geheimnis? Die bewusste Wahl des Topdressings, das mehr als nur Unkrautschutz ist – es ist ein zentrales Gestaltungselement.

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„Ein Garten ist ein Grand Tour in Miniatur.“ – Vita Sackville-West

Ihr Steingarten ist genau das: eine komprimierte Reise in eine alpine Landschaft. Denken Sie bei der Gestaltung nicht nur an einzelne Pflanzen, sondern an ganze Pflanzengesellschaften, wie Sie sie bei einer Bergwanderung finden würden. So entsteht ein harmonisches und glaubwürdiges Gesamtbild.

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Der Drainage-Trick: Einer der häufigsten Fehler ist eine unzureichende Drainage, die zu Wurzelfäule führt. Bevor Sie die oberste Substratschicht auftragen, mischen Sie eine großzügige Menge Ziegelsplitt oder Blähton (z.B. von Lamstedt) unter die Erde in den Pflanzlöchern. Dieses Material speichert kaum Wasser und sorgt für die lebenswichtige Belüftung der Wurzeln.

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Denken Sie vertikal! Ein Steingarten muss nicht flach sein. Nutzen Sie die Höhe, um Spannung zu erzeugen. Selbst ein kleiner Hügel oder eine Trockenmauer von nur 40 cm Höhe verändert die gesamte Perspektive und schafft neue Mikroklimata. Die nach Süden ausgerichtete, warme Seite ist perfekt für mediterrane Kräuter wie Thymian, während die schattigere Nordseite ideal für bestimmte alpine Farne oder die kriechende Teppich-Golderdbeere (Waldsteinia ternata) ist.

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Die perfekte Substratmischung ist der Schlüssel zum Erfolg. Viele Profis schwören auf diese einfache Rezeptur:

  • 2 Teile hochwertige, torffreie Gartenerde
  • 2 Teile grober Sand oder feiner Splitt (Körnung 2-5 mm)
  • 1 Teil reifer Kompost für die Nährstoffe

Mischen Sie alles gut in einer Schubkarre durch, bevor Sie es ausbringen. Das Ergebnis ist ein lockeres, nährstoffarmes und perfekt drainierendes Substrat, das Alpenpflanzen lieben.

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Laut einer Studie des Bundesamtes für Naturschutz sind über 30% der Wildbienen in Deutschland gefährdet.

Ihr Steingarten kann eine wichtige Oase für sie sein. Arten wie die Polster-Glockenblume (Campanula), Blaukissen (Aubrieta) und Thymian sind wahre Bienenmagnete. Die offenen, sonnigen Flächen und die sandigen Fugen zwischen den Steinen bieten zudem ideale Nistplätze für viele Wildbienenarten.

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Kann ich auch Holz integrieren?

Unbedingt! Eine alte, verwitterte Wurzel oder ein Stück Treibholz kann einen wunderbaren, natürlichen Kontrast zur Härte des Steins bilden. Es bricht die Monotonie und bietet Insekten Unterschlupf. Achten Sie auf Harthölzer wie Eiche oder Robinie, die deutlich langsamer verrotten als Weichhölzer. Platzieren Sie das Holz so, dass es eine natürliche Verbindung zwischen Steinen und Pflanzen schafft.

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Lichtakzente setzen: Ein Steingarten lebt auch nach Sonnenuntergang. Mit gezielt platzierten, warmweißen LED-Spots (z.B. aus der Plug & Shine Serie von Paulmann) können Sie die Silhouette eines besonderen Steins oder die filigrane Struktur eines Grases hervorheben. So wird Ihr Garten auch am Abend zu einem magischen Ort. Weniger ist hier oft mehr – drei gut platzierte Lichtquellen wirken spannender als eine flächige Ausleuchtung.

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Hauswurz (Sempervivum): Extrem trockenheitstolerant, bildet dichte Rosetten, ideal für Fugen und Mauerkronen. Vermehrt sich von selbst durch Ableger.

Mauerpfeffer (Sedum): Flachwachsende Bodendecker, die im Sommer mit sternförmigen Blüten übersät sind. Perfekt für sonnige, heiße Standorte.

Beide sind unverzichtbare Klassiker für den Steingarten. Sempervivum sorgt für Struktur, Sedum für flächige Blütenpracht.

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Vergessen Sie den Sound nicht! Der Klang von Schritten auf feinem Kies oder Splitt hat eine unglaublich beruhigende Wirkung. Planen Sie einen kleinen Pfad oder eine Trittfläche aus einem Material wie Jurakies oder Rheinkies. Dieses akustische Detail verwandelt den Gang durch den Garten in ein sinnliches Erlebnis und verstärkt das Gefühl, in einer natürlichen Landschaft unterwegs zu sein.

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  • Unkrautvlies: Verhindert effektiv Unkraut von unten, lässt aber Wasser durch. Ideal für größere Kiesflächen. Achten Sie auf eine hohe Grammatur (mind. 100g/m²).
  • Bändchengewebe: Extrem reißfest und langlebiger als Vlies. Wird oft im professionellen GaLaBau unter Wegen verwendet. Etwas weniger wasserdurchlässig.

Für Pflanzflächen ist ein hochwertiges Vlies die bessere Wahl, da es die Wurzeln atmen lässt.

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Der Anfängerfehler: Die „Steinkette“. Viele neigen dazu, Steine wie eine Perlenkette entlang eines Beetrands aufzureihen. Das wirkt unnatürlich und statisch. Ein Profi gruppiert Steine immer in ungeraden Zahlen (3, 5, 7) und variiert Abstände und Ausrichtung. Graben Sie die Steine zudem zu mindestens einem Drittel ein, damit sie aussehen, als wären sie schon immer dort gewesen.

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Wussten Sie, dass Moose und Flechten auf Steinen Bioindikatoren sind? Ihr Vorkommen ist oft ein Zeichen für gute Luftqualität.

Freuen Sie sich also, wenn sich mit der Zeit eine natürliche Patina auf Ihren Steinen bildet. Sie verleiht dem Garten Charakter und zeigt, dass Ihr kleines Ökosystem im Gleichgewicht ist. Wenn Sie den Prozess beschleunigen möchten, können Sie die Steine mit einer Mischung aus Buttermilch und Wasser bestreichen.

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Inspiration Japan: Das Prinzip des „Shakkei“

Dieses Konzept der „geborgten Landschaft“ ist perfekt für den Steingarten. Beziehen Sie die Umgebung in Ihr Design mit ein. Rahmt eine Lücke zwischen zwei großen Steinen vielleicht den Blick auf einen markanten Baum in Nachbars Garten? Spiegelt sich der Himmel in einem kleinen Wasserbecken? Durch diese bewusste Blickführung wirkt Ihr Garten größer und harmonischer.

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Wie gieße ich in der Anfangszeit richtig?

Frisch gepflanzte Stauden brauchen Starthilfe. Gießen Sie in den ersten Wochen nach der Pflanzung nicht breitflächig über den ganzen Garten, sondern gezielt und durchdringend direkt an den Wurzelballen. Ein Gießstab oder eine Kanne ohne Brause helfen dabei. So fördern Sie tiefes Wurzelwachstum und vermeiden, dass sich Unkrautsamen auf der Oberfläche festsetzen.

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  • Ein stabiler Spaten und eine Schaufel für Erdarbeiten.
  • Eine robuste Schubkarre, idealerweise mit pannensicherem Rad.
  • Ein Handstampfer zum Verdichten des Schotterunterbaus.
  • Eine kleine Handschaufel und ein Fugenmesser für die Pflanzung.
  • Stabile Arbeitshandschuhe – die Scharfkantigkeit von Steinen wird oft unterschätzt!
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Die Steine in Ihrem Garten sind mehr als nur Deko. Sie wirken wie natürliche Wärmespeicher. Tagsüber absorbieren sie die Sonnenenergie und geben sie nachts langsam wieder ab. Dieses Mikroklima schützt empfindliche Pflanzen vor späten Frösten und ermöglicht es wärmeliebenden Arten wie dem mediterranen Lavendel, auch in kühleren Regionen prächtig zu gedeihen.

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Der Look entscheidet:

Gebrochener Schotter/Splitt: Wirkt durch seine scharfen Kanten moderner und architektonischer. Materialien wie Basalt oder Grauwacke schaffen starke Kontraste.

Runder Kies: Sieht weicher und natürlicher aus, erinnert an Flussläufe oder Strände. Ideal für Gärten im mediterranen oder japanischen Stil.

Die Wahl hängt von Ihrem gewünschten Gesamtbild ab. Für einen Alpengarten ist gebrochenes Material oft authentischer.

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Denken Sie an den Herbst und Winter! Ein Steingarten kann auch ohne Blüten faszinieren.

  • Strukturgeber: Zwergkoniferen wie die Kugelkiefer (Pinus mugo ‚Mops‘) oder der Kriech-Wacholder (Juniperus horizontalis) sorgen für immergrüne Struktur.
  • Gräser: Ziergräser wie das Blauschwingelgras (Festuca glauca) behalten ihre Form auch im Winter und sehen mit Raureif überzogen zauberhaft aus.
  • Farbtupfer: Die fleischigen Blätter vieler Hauswurz-Arten färben sich bei Kälte intensiv rot oder violett.
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Der älteste Steingarten der Welt, Saihō-ji in Kyoto, wurde im 14. Jahrhundert angelegt und ist heute UNESCO-Weltkulturerbe.

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Ein Platz für Spezialisten: Nutzen Sie die Spalten zwischen großen Steinen für anspruchsvollere Alpinpflanzen. Hier sind die Wurzeln vor zu viel Nässe geschützt und finden Halt. Ideal für den seltenen Felsen-Ehrenpreis (Veronica fruticans) oder verschiedene Steinbrech-Arten (Saxifraga). Füllen Sie die Fugen mit einem sehr mageren, kiesigen Substrat, um ideale Bedingungen zu schaffen.

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  • Die Oberfläche jährlich von Laub und Pflanzenresten befreien.
  • Lockere Steine nach dem Winter wieder festdrücken.
  • Zu stark wuchernde Polsterstauden mit einem Spaten abstechen und verkleinern.
  • Sporadisch aufkeimendes Unkraut sofort jäten, bevor es Samen bildet.

Das ist der Lohn der guten Vorarbeit: Ein gut angelegter Steingarten benötigt nur minimale, aber regelmäßige Pflege, um über Jahre schön zu bleiben.

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Mein Steingarten liegt im Halbschatten, geht das auch?

Ja, aber die Pflanzenauswahl ändert sich komplett! Statt Sonnenanbetern setzen Sie auf Wald- und Schattenstauden. Funkien (Hosta) mit panaschierten Blättern, der filigrane Elfenbein-Lerchensporn (Corydalis ochroleuca), verschiedene Farne oder das schattenverträgliche Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) schaffen eine ruhige, grüne Oase. Die Steine sollten hier moosbewachsen sein, um die Waldatmosphäre zu unterstreichen.

Der Duft-Faktor: Integrieren Sie Duftpflanzen, deren ätherische Öle durch die Wärme der Steine freigesetzt werden. Polster-Thymian (Thymus serpyllum), der in den Fugen wächst, verströmt bei jeder Berührung sein würziges Aroma. Auch eine kleine Gruppe von Lavendel oder Heiligenkraut (Santolina) am Rand des Steingartens bereichert das Erlebnis für alle Sinne.

Romilda Müller

Mein Beruf macht mir echt viel Spaß! Selbst indem ich jeden Tag Beiträge über Themen aus den Bereichen Gartengestaltung, Dekoration, Innendesign, Mode und Lifestyle schreibe, entdecke ich viele interessante Tatsachen. Auch für mich selbst. Zudem schöpfe ich Inspiration für meine eigene Freizeit. Mein Ziel ist es, unserer Leserschaft nützliche Information und unendliche Anregung anzubieten und damit behilflich zu sein. Es freut mich, durch meine Artikel eine große Anzahl von Lesern für unterschiedliche Themen zu begeistern und zu neuen Projekten im Haus und Garten zu ermutigen. Außerdem will ich ihnen gleichzeitig damit Optionen für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten.