Vom Dachboden-Fund zum Designerstück: Verpass alten Tennisschlägern ein zweites Leben
In meiner Werkstatt landet über die Jahre so einiges. Mal alte Möbel, mal Werkzeuge, die bessere Tage gesehen haben. Vor einiger Zeit stand ein Bekannter mit einer ganzen Kiste alter Tennisschläger vom örtlichen Verein vor der Tür. „Kannst du damit was anfangen?“, fragte er. „Zum Wegwerfen sind die doch zu schade.“ Und er hatte so recht. Besonders die alten Holzschläger sind oft kleine Meisterwerke – meist aus wunderschönem Eschen- oder Ahornholz gefertigt. Die einfach im Ofen zu verheizen, wäre wirklich eine Schande.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Erstmal verstehen: Holz ist nicht gleich Carbon
- 2 Die richtige Vorbereitung: Werkzeug & Sicherheit
- 3 Projekte für Einsteiger: Schnelle Erfolge, große Wirkung
- 4 Für Fortgeschrittene: Wenn’s richtig stabil sein muss
- 5 Das Finish: Der letzte Schliff macht den Unterschied
- 6 Und was ist mit den Tennisbällen?
- 7 Ein paar letzte Gedanken…
- 8 Bildergalerie
Diese Begegnung hat mich dazu inspiriert, das Thema „Upcycling“ von Sportgeräten mal richtig anzugehen. Es geht ja nicht darum, schnell irgendwas zusammenzukleben, das nach einem Jahr wieder auseinanderfällt. Nein, es geht darum, einem gut gemachten Gegenstand mit Respekt zu begegnen und ihm eine neue, sinnvolle Funktion zu geben. In diesem Leitfaden zeige ich dir, wie wir das mit alten Schlägern richtig machen – so, wie ich es auch meinen Azubis erklären würde.

Ach ja, bevor wir loslegen: Wo bekommt man solche Schätze überhaupt her? Schau dich einfach mal auf Flohmärkten oder bei Kleinanzeigen im Internet um. Oft findest du dort wunderschöne alte Holzschläger für 5 bis 15 Euro das Stück. Ein echtes Schnäppchen für so viel Charakter!
Erstmal verstehen: Holz ist nicht gleich Carbon
Bevor wir anfangen zu bohren oder zu sägen, müssen wir wissen, womit wir es zu tun haben. Ein traditioneller Holzschläger verhält sich komplett anders als ein modernes Teil aus Verbundwerkstoffen. Das Material entscheidet über Werkzeug, Technik und, ganz ehrlich, auch über den Spaß an der Arbeit.
Die Klassiker: Holzschläger
Die alten Schläger sind mein persönlicher Favorit. Sie bestehen meist aus schichtverleimtem Holz – oft wurde Esche, Ahorn oder Buche verwendet. Diese Hölzer sind von Natur aus zäh und flexibel, was sie damals perfekt für den Sport gemacht hat. Der Rahmen wurde aus mehreren dünnen Holzschichten unter Dampf gebogen und verleimt. Das macht ihn stabil und gleichzeitig elastisch. Holz lässt sich super bearbeiten: Du kannst es sägen, bohren, schleifen und mit fast jeder Farbe oder jedem Lack behandeln. Die einzige kleine Herausforderung: Altes, trockenes Holz kann spröde sein. Also immer mit Gefühl bohren, damit nichts splittert.

Die Modernen: Metall & Verbundwerkstoffe
Später kamen dann Schläger aus Aluminium und schließlich aus Graphit, Carbon oder Fiberglas auf den Markt. Diese Dinger sind oft hohl oder mit Schaum gefüllt, um sie superleicht und steif zu machen. Aber die Bearbeitung ist anspruchsvoller. Aluminium kriegst du mit einer Metallsäge und HSS-Bohrern klein, aber es ist lauter und braucht mehr Kraft. Und jetzt kommt das große Aber…
Achtung, wirklich wichtig! Bei Graphit- oder Carbonschlägern entsteht beim Sägen oder Schleifen ein extrem feiner, scharfkantiger Staub. Diese Partikel willst du auf keinen Fall einatmen, die können die Lunge schädigen. Trage hier also unbedingt eine FFP2-Maske und eine Schutzbrille. Dieser Staub ist außerdem elektrisch leitfähig, also halte ihn von offenen Steckdosen oder Elektrogeräten fern.
Die richtige Vorbereitung: Werkzeug & Sicherheit
Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Du brauchst keine Profi-Ausstattung für tausende Euro, aber ein paar grundlegende Dinge sollten schon am Start sein.
Grundausstattung für fast alle Projekte:
- Scharfes Cuttermesser: Glaub mir, mit einer stumpfen Klinge ärgerst du dich nur.
- Seitenschneider: Um die alten Saiten sicher durchzukneifen.
- Schraubzwingen: Damit fixierst du den Schläger. Nichts ist gefährlicher als ein Werkstück, das beim Bohren verrutscht.
- Akkuschrauber mit Bohrerset: Ein Holzbohrer-Set mit Zentrierspitze für die Klassiker und ein HSS-Set für die Metall-Varianten.
- Schleifpapier: Leg dir am besten verschiedene Körnungen bereit (z.B. 80er, 120er, 240er).
- Maßband & Bleistift: Klar, oder? Genau anzeichnen ist alles.

Sicherheitsausrüstung (nicht verhandelbar!):
Ich hab in meiner Laufbahn genug kleine Unfälle gesehen, die mit einfacher Schutzausrüstung vermeidbar gewesen wären. Also, kein Gejammer:
- Schutzbrille: Immer. Ein Splitter im Auge ist kein Spaß.
- Staubmaske: Bei allen Schleif- und Sägearbeiten, bei Carbon-Schlägern ist FFP2 Pflicht.
- Arbeitshandschuhe: Schützen vor Splittern. Aber Achtung: An der Bohrmaschine oder anderen rotierenden Geräten bitte ausziehen, damit sie nicht von der Maschine erfasst werden können!
Den Schläger startklar machen
Egal, was du bauen willst, diese Schritte kommen immer zuerst.
1. Bespannung raus: Schneide die Saiten mit dem Seitenschneider durch. Am besten über Kreuz von der Mitte nach außen, um die Spannung langsam abzubauen.
2. Griffband abwickeln: Das alte Band ist meistens ziemlich unappetitlich. Weg damit. Die klebrigen Reste darunter? Ein kleiner Albtraum. Kleiner Tipp: Versuch’s mal mit Waschbenzin oder einem guten Orangenölreiniger und einem Lappen. Das wirkt oft Wunder.
3. Sauber machen: Mit einem feuchten Lappen und etwas Spülmittel den Schmutz der Jahrzehnte entfernen. Holzschläger danach gut trocknen lassen.

4. Schleifen: Einen alten Holzschläger schleifst du am besten von Hand. Mit 120er-Papier den alten Lack runterholen, dann mit 240er-Papier die Oberfläche glätten, bis sie sich samtweich anfühlt. Moderne Schläger brauchen nur einen leichten Anschliff, wenn sie eine neue Farbe bekommen sollen.
Quick-Win für Ungeduldige: Keine Zeit für ein großes Projekt? Einfach nur einen alten Holzschläger säubern, mit 240er-Papier leicht anschleifen und mit Möbelöl einreiben. Dauert 15 Minuten und du hast sofort ein mega Deko-Objekt für die Wand.
Projekte für Einsteiger: Schnelle Erfolge, große Wirkung
Wir fangen mal locker an. Hier geht es darum, ein Gefühl für das Material zu bekommen, ohne gleich die ganze Werkstatt umzugraben.
Projekt 1: Der Schläger-Spiegel (ca. 1-2 Stunden + Trockenzeit, 25-40 €)
Ein absoluter Klassiker, der immer gut aussieht – perfekt für den Flur oder das Bad. Holzschläger wirken hier besonders edel.
Material: Ein vorbereiteter Schläger, Spiegelglas (3 mm stark), Pappe, starker Kleber, ein Wandaufhänger.

So geht’s:
1. Leg den Schläger auf die Pappe und zeichne die Innenkontur des Kopfes nach. Das ist deine Schablone.
2. Mit dieser Schablone gehst du zum Glaser um die Ecke oder bestellst den Spiegel online passgenau zu. Acrylglas ist eine bruchsichere Alternative, aber es verkratzt leichter und das Spiegelbild ist nicht ganz so brillant. Fürs Kinderzimmer aber die bessere Wahl.
3. Lackiere oder öle den Schlägerrahmen nach Wunsch und lass alles gut trocknen.
4. Jetzt kommt der Spiegel rein. Leg den Schläger mit der Vorderseite auf eine weiche Decke. Trage einen speziellen Spiegelkleber oder Spiegelsilikon auf den inneren Rand auf. Normaler Montagekleber kann die Silberschicht des Spiegels mit der Zeit angreifen und hässliche blinde Flecken verursachen. Frag im Baumarkt danach, die Investition von ein paar Euro mehr lohnt sich!
5. Drück den Spiegel vorsichtig fest, beschwere ihn mit ein paar Büchern und lass den Kleber aushärten (meist 24 Stunden).

6. Zum Schluss schraubst du hinten einen Zackenaufhänger an den Griff. Nimm eine kurze Schraube, damit sie nicht vorne wieder rausguckt. Ja, der Fehler ist mir auch schon passiert…
Projekt 2: Die Schmuck- oder Schlüssel-Pinnwand (unter 1 Stunde, ca. 10-15 €)
Noch einfacher und super praktisch. Perfekt, um Ordnung ins Chaos zu bringen.
Material: Ein vorbereiteter Schläger, eine Korkplatte (5-10 mm dick), kleine Schraubhaken.
So geht’s:
1. Erstelle wieder eine Schablone vom Schlägerkopf und übertrage sie auf die Korkplatte.
2. Mit einem scharfen Cuttermesser schneidest du den Kork aus. Wenn du sauber arbeitest, kannst du ihn einfach in den Rahmen klemmen. Ein paar Tropfen Holzleim geben zusätzlichen Halt.
3. Dreh ein paar kleine Schraubhaken von Hand in den Holzgriff oder den unteren Rahmen. Hier kannst du später Schlüssel oder Ketten aufhängen. Bei Holzschlägern bohrst du am besten mit einem ganz dünnen Bohrer vor, damit das Holz nicht reißt. Das habe ich auf die harte Tour gelernt, als mir mal ein wunderschöner alter Rahmen gesprungen ist.

Für Fortgeschrittene: Wenn’s richtig stabil sein muss
Okay, jetzt wird’s handwerklich. Bei diesen Projekten geht es um Stabilität und saubere Verbindungen. Hier trennt sich die Bastelei vom Handwerk.
Projekt 3: Der Schläger-Hocker (ca. 4-5 Stunden, 40-60 €)
Ein kleiner Hocker aus drei oder vier Schlägern ist ein echter Hingucker. Aber er muss halten!
Material: 3 oder 4 identische Holzschläger, eine runde Multiplex-Holzplatte (ca. 18 mm dick), Holzschrauben, Holzleim.
So geht’s:
1. Die größte Herausforderung ist, die Griffe unten stabil zu verbinden. Der Trick ist, die Enden der Griffe schräg anzuschneiden (ein sogenannter Gehrungsschnitt), damit sie flach und bündig aufeinanderliegen und eine stabile Basis bilden. Das braucht etwas Geduld beim Ausmessen.
2. Diese Schnittflächen verleimst du und verschraubst sie zusätzlich. Unbedingt vorbohren!
3. Die runde Holzplatte wird die Sitzfläche. Lege sie auf die Schlägerköpfe und verschraube sie von oben. Die Schraubenköpfe solltest du etwas im Holz versenken, damit man nicht daran hängenbleibt. Die Löcher kannst du später mit Holzkitt füllen.

4. Ganz ehrlich: Um das Ding wirklich sicher zu machen, würde ich von unten noch kleine Metallwinkel anbringen, die die Schlägerköpfe mit der Sitzfläche verbinden. Sieht vielleicht nicht super elegant aus, aber Sicherheit geht vor.
Wichtiger Hinweis: Das ist eher ein Deko-Objekt oder Beistelltisch. Bevor du jemanden darauf sitzen lässt, mach selbst einen Belastungstest. Vertrauen ist gut, testen ist besser.
Projekt 4: Die Wandgarderobe (ca. 3 Stunden, 30-50 €)
Hier nutzen wir die Form des Schlägers für eine echt coole Garderobe.
Material: 2-3 Schläger, ein stabiles Holzbrett (z.B. Eiche, ca. 80 cm lang), Kleiderhaken, Schrauben und Dübel.
So geht’s:
1. Der kniffligste Teil: Die Schlägerköpfe müssen der Länge nach exakt halbiert werden. Profis nehmen dafür eine Bandsäge. Wer hat die schon? Es geht aber auch mit Geduld, einer scharfen Japansäge und einer selbstgebauten Führung. Klemme dafür einfach zwei gerade Holzleisten links und rechts vom Schläger auf deine Werkbank, sodass deine Säge eine saubere Spur hat. Bei einem Graphitschläger denk an deine Schutzausrüstung!

2. Das Holzbrett schleifen und ölen. Dann markierst du die Positionen für die Schlägerhälften und Haken.
3. Die halbierten Schläger werden von hinten durch das Brett verschraubt. Nimm zwei Schrauben pro Hälfte, damit sie sich nicht verdrehen.
4. Die Kleiderhaken schraubst du dazwischen an.
5. Diese Garderobe kann mit Jacken dran ganz schön schwer werden. Befestige sie also mit ordentlichen Schrauben und den passenden Dübeln für deine Wand (eine Gipskartonwand braucht andere Dübel als eine Ziegelwand!).
Das Finish: Der letzte Schliff macht den Unterschied
Eine saubere Oberfläche macht aus einem Bastelprojekt ein hochwertiges Einzelstück.
Bei Holzschlägern liebe ich Hartwachsöl. Es feuert die Maserung wunderschön an. Einfach dünn mit einem Lappen auftragen, 20 Minuten warten, Überschuss abnehmen, fertig. Nach 24 Stunden wiederholen. Der Geruch von Leinöl in der Werkstatt – das ist für mich der Duft von echtem Handwerk. Aber VORSICHT: In Öl getränkte Lappen können sich von selbst entzünden! Kein Witz. Leg sie nach Gebrauch flach zum Trocknen aus oder pack sie in einen luftdichten Metallbehälter.

Für eine farbige oder robuste Oberfläche ist Lack die beste Wahl. Immer erst grundieren, leicht anschleifen und dann zwei dünne Schichten Farblack auftragen. Dünn ist besser als dick!
Bei modernen Schlägern reicht es, den alten Lack leicht anzurauen (240er-Papier), zu reinigen und dann mit Sprühlack zu arbeiten. Am besten im Freien und in mehreren dünnen Schichten.
Und was ist mit den Tennisbällen?
Die alten Filzkugeln musst du auch nicht wegwerfen. Hier sind ein paar schnelle Ideen:
- Hammer-Schoner: Kreuzweise einschneiden und über den Hammerkopf stülpen. Perfekt für empfindliche Oberflächen.
- Kabelhalter: Zur Hälfte aufschneiden, der „Mund“ hält prima die Ladekabel auf dem Schreibtisch fest.
- Schutz für die Anhängerkupplung: Schützt vor Rost und die Hose vor Fett.
- Türstopper: Unter die Tür geklemmt, verhindert sie lautes Zufallen.
Ein paar letzte Gedanken…
Die Arbeit mit alten Dingen lehrt uns etwas über Qualität. Ein gut gemachter Holzschläger hat Jahrzehnte überdauert. Unsere Aufgabe ist es, ihm ein zweites Leben zu geben, das seiner Geschichte gerecht wird. Nimm dir Zeit, arbeite sorgfältig und vor allem sicher.

Und wenn mal was nicht auf Anhieb klappt: Das ist kein Scheitern, das ist Erfahrung. Daraus lernt man am meisten. Viel Spaß beim Werkeln!
Bildergalerie


Der erste Schritt: Saiten richtig entfernen. Bevor die kreative Arbeit beginnt, müssen die alten Saiten raus. Benutzen Sie dafür am besten einen Seitenschneider. Wichtig ist, nicht einfach wild draufloszuschneiden, da die Spannung im Rahmen ungleichmäßig nachlassen und ihn verziehen kann. Schneiden Sie stattdessen von der Mitte aus über Kreuz nach außen. So verteilt sich der Druckabbau gleichmäßig und das Holz bleibt in Form.

Der legendäre Dunlop Maxply Fort, einer der meistverkauften Holzschläger aller Zeiten, wurde von 1931 bis 1985 fast unverändert produziert. Viele Fundstücke vom Dachboden sind genau dieses Modell – ein echtes Stück Sportgeschichte.

Der Griff wirkt abgenutzt und unansehnlich?
Das ist kein Problem, sondern eine Chance! Entfernen Sie das alte Griffband vorsichtig. Darunter kommt oft wunderschönes Holz zum Vorschein, das Sie schleifen und ölen können. Alternativ können Sie mit einem neuen Griffband aus Leder oder einem farbigen Stoffrest einen modernen Akzent setzen. Ein Lederband von Brooks, eigentlich für Fahrradlenker gedacht, verleiht dem Schläger einen besonders edlen, hochwertigen Touch.

- Ein Spiegel, passgenau zugeschnitten vom Glaser
- Eine runde Korkplatte für eine kleine Pinnwand
- Mit dicker Wolle oder Juteschnur ein dekoratives Muster weben
- Hühnerdraht für einen rustikalen Schmuck- oder Fotohalter
Was kommt in den Schlägerkopf? Die Möglichkeiten sind vielfältiger, als man denkt. Hier sind ein paar Ideen, die über den klassischen Spiegel hinausgehen.

Der richtige Farbton: Für den authentischen Vintage-Look sind Kreidefarben (Chalk Paint) unschlagbar. Marken wie Annie Sloan oder Rust-Oleum bieten eine matte, pudrige Oberfläche, die sich perfekt für einen leichten Shabby-Chic-Effekt anschleifen lässt. Ein anschließendes Finish mit klarem Wachs schützt die Farbe und verleiht ihr eine samtige Tiefe.

Eine einzelne Wanduhr aus einem Tennisschläger ist ein Hingucker. Aber eine ganze „Gallery Wall“ aus drei oder fünf verschiedenen Schlägern, vielleicht gemischt mit alten Pokalen oder Schwarz-Weiß-Fotos vom örtlichen Tennisclub, erzählt eine komplette Geschichte. Achten Sie auf eine Mischung aus Holz- und frühen Metallschlägern, um Textur und visuelles Interesse zu schaffen. Hängen Sie sie in unterschiedlichen Höhen auf, um eine dynamische Komposition zu erzeugen.


Holz ölen: Eine natürliche, matte Oberfläche.
Holz lackieren: Eine schützende, oft glänzende Schicht.
Für ein Projekt, das die Maserung des Holzes betonen soll, ist ein Hartwachsöl wie das von Osmo ideal. Es dringt tief ein und feuert die Holzfarbe an. Ein Klarlack ist robuster und besser für Objekte geeignet, die oft berührt werden, wie ein Beistelltisch.

- Schützt empfindliche Böden vor Kratzern.
- Verhindert das laute Geräusch beim Stühlerücken.
- Bringt einen unerwarteten Farbtupfer ins Spiel.
Das Geheimnis? Aufgeschnittene Tennisbälle. Einfach einen Kreuzschnitt mit einem scharfen Teppichmesser machen und über die Stuhl- oder Tischbeine stülpen. Ein simpler Trick mit großer Wirkung.

Wichtiger Sicherheitshinweis: Beim Abschleifen alter Lackschichten, besonders von Schlägern aus den 60er- oder 70er-Jahren, sollten Sie immer eine FFP2-Maske und idealerweise eine Schutzbrille tragen. Ältere Lacke können Blei enthalten, dessen Staub nicht eingeatmet werden sollte.

Jährlich werden weltweit über 300 Millionen Tennisbälle produziert. Da ihr Gummi nur sehr langsam verrottet, ist jedes Upcycling-Projekt ein kleiner, aber feiner Beitrag zur Müllvermeidung.
Vom Türstopper über einen witzigen Schlüsselhalter bis hin zum Wespenschreck (einfach gelb anmalen und aufhängen) – der Filzball ist vielseitiger, als man denkt. Der innere Hohlraum macht ihn zudem perfekt für kleine Verstecke oder als Schutzhülle.

Kann man auch moderne Carbon- oder Graphitschläger verwenden?
Ja, aber mit anderen Ergebnissen. Ihr Vorteil ist das geringe Gewicht, was sie ideal für hängende Mobiles im Kinderzimmer macht. Die Bearbeitung ist jedoch kniffliger: Das Material lässt sich nicht gut schleifen und beim Bohren können Fasern ausfransen. Am besten eignen sie sich für Projekte, bei denen die bunte, moderne Lackierung erhalten bleibt und keine größeren Umbauten nötig sind.

Die „Plazacore“- oder „Old Money“-Ästhetik, die in sozialen Medien im Trend liegt, zelebriert klassische, sportlich-elegante Dekoration. Ein Arrangement aus alten Holz-Tennisschlägern an der Wand passt perfekt zu diesem Stil. Kombinieren Sie es mit Büchern, dunklem Holz und Textilien wie Leinen oder Kaschmir, um eine zeitlose, kultivierte Atmosphäre zu schaffen.


Für die Befestigung eines Spiegels im Schlägerkopf ist die Wahl des Klebers entscheidend. Verwenden Sie speziellen Spiegelkleber (z.B. von Pattex), da dieser die empfindliche Silberschicht auf der Rückseite des Spiegels nicht angreift. Eine dünne, umlaufende Raupe genügt. Für zusätzliche Sicherheit können kleine, unauffällige Spiegelklammern am Rahmen verschraubt werden.

Verwandeln Sie den Schläger in einen einzigartigen Schmuckhalter:
- Für Ohrringe: Spannen Sie ein Stück feinen Maschendraht oder ein dekoratives Metallgitter in den Kopf.
- Für Ketten: Drehen Sie kleine, goldene Haken (sogenannte Schraubhaken) in den Holzrahmen an der Unterseite.

Achtung, Sprödigkeit: Altes, trockenes Holz neigt zum Splittern. Um das zu verhindern, sollten Sie Löcher immer vorbohren. Verwenden Sie einen Holzbohrer, dessen Durchmesser etwas kleiner ist als der der Schraube. Ein kleiner Trick: Kleben Sie ein Stück Malerkrepp auf die Bohrstelle. Das verhindert zusätzlich das Ausreißen der Holzfasern an der Oberfläche.

„Der wahre Wert des Upcyclings liegt nicht nur darin, Müll zu reduzieren, sondern darin, Objekten mit einer Vergangenheit eine neue Seele und eine neue Geschichte für die Zukunft zu geben.“ – Ein Gedanke, der perfekt zur Verwandlung eines alten Schlägers passt.

Ein Tennisball und ein starker Saugnapf – mehr braucht es nicht für einen genialen Halter. Schneiden Sie einen „Mund“ in den Ball. Befestigen Sie den Saugnapf auf der Rückseite mit Sekundenkleber. An einer glatten Oberfläche wie dem Kühlschrank oder im Flur angebracht, „beißt“ der Ball nun in Ihre Schlüssel, Briefe oder Geschirrtücher.

Der Schläger ist leicht verzogen. Ein hoffnungsloser Fall?
Nicht unbedingt! Ein leichter Verzug gehört zur Geschichte des Objekts und kann charmant sein. Wenn er Sie stört, können Sie versuchen, den Schläger für einige Tage sanft in die Gegenrichtung zu spannen, zum Beispiel zwischen zwei Bücherstapeln. Aber erzwingen Sie nichts, um einen Bruch zu vermeiden. Meist fällt ein leichter Bogen an der Wand kaum auf.


Lederriemen: Ein dicker Lederriemen, mit dem der Schläger wie eine alte Tasche an einem Haken aufgehängt wird, sorgt für einen rustikalen, handwerklichen Look.
Zackenaufhänger: Ein einfacher, von hinten an den Rahmen geschraubter Zackenaufhänger lässt den Schläger scheinbar an der Wand schweben und lenkt den Fokus ganz auf das Objekt selbst.

Verleihen Sie Ihrem Projekt Persönlichkeit, indem Sie sich von berühmten Tennis-Arenen inspirieren lassen. Verwenden Sie die ikonischen Farben von Wimbledon (Dunkelgrün und Lila) oder Roland Garros (Terrakotta und Grün), um den Griff neu zu umwickeln oder den Rahmen dezent zu bemalen. Das ist eine subtile Hommage, die Kenner sofort erkennen werden.

Bevor Sie mit dem Projekt beginnen, gönnen Sie dem Holz eine gründliche, aber sanfte Reinigung. Ein feuchtes Tuch mit etwas Neutralseife reicht oft aus. Bei hartnäckigerem Schmutz kann ein sogenannter „Schmutzradierer“ oder eine sehr feine Stahlwolle (Grad 000) helfen, ohne den alten Lack oder die Patina zu zerstören.

Wussten Sie schon? Die Bespannung eines Schlägers wurde früher aus Naturdarm (meist von Kühen oder Schafen) hergestellt. Diese organischen Saiten waren extrem elastisch, aber auch sehr feuchtigkeitsempfindlich.

Für ein Projekt im Freien, wie eine Gartendekoration, muss das Holz besonders geschützt werden. Ein normaler Klarlack reicht hier nicht aus. Greifen Sie zu einem Bootslack (z.B. von Epifanes). Dieser ist speziell für extreme Witterungsbedingungen entwickelt, enthält einen UV-Schutz und verhindert, dass Feuchtigkeit ins Holz eindringt.

- Ein kleiner Beistelltisch für die Tasse Kaffee.
- Ein origineller Halter für die Hundeleine im Flur.
- Ein stilvoller Ständer für Kopfhörer am Schreibtisch.
Denken Sie über die reine Wanddeko hinaus. Mit etwas Kreativität kann ein alter Tennisschläger auch im Alltag eine überraschend praktische Funktion übernehmen.
Suchen Sie nach Schlägern mit besonderen Details. Manche alten Modelle haben am Griffende eine kleine Lederkappe mit dem geprägten Logo des Herstellers, wie zum Beispiel bei alten Schlägern von Slazenger. Andere haben farbige Zierstreifen am Schlägerkopf. Es sind diese kleinen, originalen Elemente, die Ihrem fertigen DIY-Projekt am Ende das gewisse Etwas und eine authentische Seele verleihen.




