Dein Traumgarten muss kein Vermögen kosten: Echte Profi-Tipps für jedes Budget
Ganz ehrlich? Ich hab in meiner langen Zeit als Gärtner schon alles gesehen: Gärten, die mehr gekostet haben als ein Kleinwagen, und Gärten, die mit viel Herz und wenig Geld zu echten Oasen wurden. Und eins hab ich dabei gelernt: Ein schöner Garten hat erstaunlich wenig mit einem dicken Portemonnaie zu tun. Viel mehr zählt kluge Planung, ehrliches Handwerk und eine gesunde Portion Geduld.
Inhaltsverzeichnis
Vergiss die perfekten Hochglanz-Bilder aus Magazinen oder von Instagram. Das ist selten die Realität für die meisten von uns. Die gute Nachricht ist: Das muss es auch gar nicht sein. Ein Garten, der wirklich lebt und zu dir passt, ist so viel mehr wert.
Aber Achtung, wir reden hier nicht über „billig“. Billig ist oft das genaue Gegenteil von preiswert. Ein schlecht angelegter Kiesweg, der nach dem ersten Winter voller Unkraut ist, war nicht preiswert. Er war einfach nur eine Menge verschwendete Arbeit und am Ende teurer. Mein Ziel ist es, dir zu zeigen, wie du mit Verstand einen Garten schaffst, der über Jahre Freude macht, ohne dein Konto zu sprengen. Es geht um nachhaltige Lösungen, nicht um kurzlebige Deko.
Das Fundament: Warum alles bei Boden und Wasser beginnt
Jeder gute Gärtner fängt immer beim Boden an. Immer. Der Boden ist die Lebensgrundlage für alles, was wächst. Wenn der nicht stimmt, kannst du die teuersten Pflanzen kaufen – sie werden kümmern oder eingehen. Geld für Pflanzen auszugeben, bevor du den Boden kennst, ist wie Wasser in ein Sieb zu füllen.
Dein Boden-DNA-Test für zu Hause
Du musst kein teures Labor beauftragen. Es gibt einen alten Trick, der super einfach ist und dir unglaublich viel verrät: die Schlämmprobe.
- Schnapp dir ein großes, sauberes Schraubglas (ein Gurkenglas ist perfekt).
- Grabe an ein paar Stellen im Garten etwa spatentief und nimm jeweils eine Handvoll Erde. Mische das Ganze in einem Eimer.
- Füll das Glas zur Hälfte mit deiner Erdmischung und den Rest mit Wasser auf, lass oben aber etwas Luft.
- Deckel drauf, fest zuschrauben und dann kräftig schütteln. Ein richtiges Workout für ein paar Minuten, bis sich alles gut verteilt hat.
- Jetzt stell das Glas ruhig hin und warte.
Schon nach Minuten setzen sich die gröbsten Teile unten ab: Das ist der Sand. Nach ein paar Stunden siehst du eine weitere Schicht darüber: Schluff. Und nach etwa 24 Stunden, wenn das Wasser wieder klar ist, hat sich ganz oben die feinste Schicht abgesetzt: der Ton. Jetzt siehst du schwarz auf weiß, woraus dein Boden besteht. Ein idealer Lehmboden hat eine ausgewogene Mischung. Viel Sand? Wasser und Nährstoffe rauschen nur so durch. Viel Ton? Der Boden ist schwer, nass und die Wurzeln bekommen kaum Luft. Diese simple Erkenntnis spart dir bares Geld, weil du jetzt weißt, was zu tun ist: Sandboden braucht Kompost, um Wasser zu halten, und schweren Tonboden lockerst du am besten mit etwas Sand und ebenfalls Kompost auf.
Kompost: Das schwarze Gold des cleveren Gärtners
Ein Komposthaufen ist die beste und günstigste Investition für deinen Garten, Punkt. Du sparst dir die Gebühren für die Biotonne und produzierst den besten Dünger der Welt – und das komplett kostenlos. Vergiss die billigen Plastik-Schnellkomposter. Bau dir lieber was Richtiges aus vier alten Holzpaletten. Achte darauf, dass es unbehandelte Europaletten sind (mit „EPAL“ oder „HT“ gestempelt, niemals „MB“!). Einfach zu einem Quadrat zusammenschrauben, fertig.
Gut zu wissen: Der Trick beim Kompostieren ist die Mischung. Immer „Grünes“ (Rasenschnitt, Küchenabfälle) mit „Braunem“ (trockenes Laub, kleine Äste, zerrissene Pappe) mischen. Das eine liefert Stickstoff, das andere Kohlenstoff – das sorgt für Belüftung und verhindert, dass die ganze Chose anfängt zu stinken.
Was darf rein? Kaffeesatz, Eierschalen, Gemüsereste. Was auf keinen Fall? Gekochte Essensreste, Fleisch oder Knochen, denn das lockt nur Ratten an. Auch kranke Pflanzen solltest du lieber im Restmüll entsorgen. Und wenn der Kompost doch mal müffelt? Dann ist er meistens zu nass. Mische einfach trockenes Laub oder Häckselgut unter, dann kommt er wieder ins Gleichgewicht.
Regenwasser nutzen ist keine Option, sondern ein Muss
Leitungswasser zum Gießen ist pure Verschwendung. Eine Regentonne ist schnell aufgestellt. Ein simpler „Regendieb“ zum Anschluss ans Fallrohr kostet im Baumarkt um die 20-30 € und ist in einer halben Stunde montiert. Wichtig: Immer einen Deckel drauf! Das ist sicherer, falls Kinder im Garten spielen, und verhindert, dass Mücken ihre Eier darin ablegen. Eine volle 200-Liter-Tonne kann deinen Gemüsegarten eine ganze Woche lang versorgen.
Wege und Plätze: Klug geplant ist halb gespart
Gepflasterte Flächen sind toll, aber sie sind auch der größte Kostenfaktor im Garten. Der Preis kommt nicht nur vom Stein, sondern vom massiven Unterbau. Profis heben da schon mal 30-40 cm aus. Aber es gibt fantastische Alternativen.
So baust du einen Kiesweg, der ewig hält
Ein Kiesweg kann super aussehen und Jahrzehnte halten – wenn er richtig gemacht ist. Falsch gemacht, ist er nach einem Jahr eine Unkrautpiste. So geht’s richtig:
- Aushub: Ca. 15 cm tief ausheben. Kanten sauber abstechen.
- Kante setzen: Das ist der wichtigste Schritt! Ohne Kante wandert der Kies in die Beete. Einfache Rasenkantensteine aus Beton (ca. 2-4 € pro Meter) in ein schmales Mörtelbett setzen. Das hält.
- Tragschicht: Etwa 10 cm Schotter (Körnung 0/32) einfüllen und verdichten. Ein Handstampfer reicht für kleine Wege völlig aus.
- Unkrautvlies: Leg ein gutes, wasserdurchlässiges Geotextil (ca. 150g/m²) drauf. Spar nicht am falschen Ende und kauf die dünne schwarze Folie – du wirst es bereuen.
- Deckschicht: Oben drauf kommen ca. 5 cm Edelsplitt (z.B. 8/16). Splitt ist besser als runder Kies, weil die gebrochenen Kanten sich ineinander verhaken und eine stabile Fläche bilden.
Kleiner Rechentrick, damit du nicht zu viel Material bestellst: Länge (m) x Breite (m) x Tiefe (z.B. 0,1 m für Schotter) = die Menge in Kubikmetern. Eine Tonne Schotter kostet je nach Region und Liefermenge so um die 30-50 Euro. Und falls trotz Vlies mal Unkraut von oben reinfliegt: Regelmäßiges Harken hält den Weg sauber.
Kurzer Check: Welcher Weg passt zu dir?
Pflaster ist natürlich der König der Wege: extrem langlebig, super pflegeleicht, aber eben auch mit Abstand die teuerste Variante. Eher was für die Hauptterrasse, wo viel los ist.
Ein gut gemachter Splittweg ist der smarte Kompromiss. Er kostet nur einen Bruchteil, ist gut für den Wasserhaushalt im Garten und sieht modern aus. Der Pflegeaufwand ist etwas höher, ab und zu mal durchharken ist eben Pflicht.
Für die naturnahen Pfade zwischen den Gemüsebeeten sind Holzhäcksel oder Rindenmulch unschlagbar. Sie sind super günstig, unterdrücken Unkraut und verbessern mit der Zeit sogar den Boden darunter. Der einzige Nachteil: Alle zwei, drei Jahre musst du eine neue Schicht aufbringen. Übrigens, ein echter Geheimtipp: Frag mal bei lokalen Baumpflege-Betrieben oder beim Grünflächenamt der Stadt. Die sind oft froh, ihre Holzhäcksel loszuwerden und geben sie manchmal sogar kostenlos ab!
Die richtige Pflanze am richtigen Ort – der wichtigste Gärtner-Spruch
Ich hab schon Leute gesehen, die Hunderte von Euro für mediterrane Pflanzen ausgegeben haben, nur um zuzusehen, wie sie im schweren, nassen Lehmboden Norddeutschlands ertrinken. Das A und O ist die „standortgerechte Pflanzung“. Das heißt nichts anderes, als Pflanzen auszuwählen, die zu deinem Boden, Licht und Klima passen.
Spionier in der Nachbarschaft!
Geh mit offenen Augen durch deine Straße. Welche Pflanzen wachsen in den alten, eingewachsenen Gärten seit Jahren prächtig? Das sind die Gewinner für deine Region. Sprich mit älteren Nachbarn, die wissen oft am besten, was wirklich funktioniert.
Kauf klein und hab Geduld. Ich hab das mal bei einem Projekt erlebt: Ein Kunde hat ein kleines Vermögen für riesige, blühende Stauden ausgegeben, weil er es sofort perfekt haben wollte. Sein Nachbar hat zur selben Zeit winzige Pflänzchen für ein paar Euro das Stück gesetzt. Ehrlich gesagt? Nach zwei Jahren hat man keinen Unterschied mehr gesehen – außer auf dem Kontoauszug des Nachbarn.
Kleiner Workshop: Aus einer Pflanze mach zehn!
Pflanzen vermehren ist eine fast vergessene Kunst und dabei so einfach. Viele Stauden (wie Frauenmantel oder Funkien) kannst du nach ein paar Jahren einfach teilen. Und Stecklinge sind pure Magie. Das geht einfacher, als du denkst. Nehmen wir mal Lavendel oder Rosmarin:
- Schritt 1: Trieb schneiden. Nimm einen jungen, aber schon leicht festen Trieb, ca. 10 cm lang.
- Schritt 2: Blätter ab. Zupf die unteren Blätter ab, sodass nur oben ein kleiner Schopf bleibt.
- Schritt 3: In die Erde. Steck den Trieb in einen kleinen Topf mit Anzuchterde.
- Schritt 4: Feucht halten. Die Erde leicht feucht halten, aber nicht ertränken. Eine durchsichtige Tüte als Mini-Gewächshaus drüber hilft.
- Schritt 5: Geduld haben. Nach ein paar Wochen bilden sich die ersten Wurzeln. Voilà, deine neue Pflanze! Kostenpunkt: quasi null.
Clever bauen: Upcycling mit Verstand
Aus alt mach neu ist super, aber es muss richtig gemacht werden. Bei Palettenmöbeln zum Beispiel: Verwende nur Paletten mit dem Stempel „EPAL“, „EUR“ oder „HT“ (Heat Treated). Siehst du „MB“ (Methylbromid), lass die Finger davon – das Zeug ist giftig. Eine gute, gebrauchte Europalette findest du auf Kleinanzeigen-Portalen oft schon für 10-15 Euro. Schleif das Holz immer gründlich ab und behandle es mit einer umweltfreundlichen Lasur, sonst hast du nicht lange Freude dran.
Ein Hochbeet muss auch nicht die teure Variante aus Lärchenholz sein. Ein einfacher Rahmen aus unbehandelten Fichtenbrettern tut’s auch. Der hält zwar nur 5-7 Jahre, ist aber unschlagbar günstig. Oder du schichtest alte Ziegelsteine trocken aufeinander. Viele Leute verschenken solche Materialien bei Umbauarbeiten – Augen offen halten lohnt sich!
Ein letztes Wort zur Sicherheit
Ein Punkt, der mir wirklich am Herzen liegt: Wenn du selbst Hand anlegst, übernimm auch die Verantwortung. Trage immer die richtige Schutzausrüstung – Handschuhe, Schutzbrille, was auch immer nötig ist. Sei vorsichtig bei altem, behandeltem Holz (oft grünlich). Das hat in einem Gemüsebeet nichts zu suchen. Und bei allem, was höher als ein halber Meter wird, wie eine kleine Mauer, solltest du lieber zweimal über die Stabilität nachdenken oder einen Profi fragen. Sicherheit geht immer vor!
Abschließende Gedanken
Ein Garten wird nicht an einem Wochenende fertig. Er wächst und entwickelt sich mit dir. Der klügste Weg, Geld zu sparen, ist, die Dinge von Anfang an richtig zu machen und Geduld zu haben. Beobachte die Natur, lerne von ihr, verstehe deinen Boden und wähle Pflanzen, die sich bei dir wohlfühlen.
Der Stolz, den du empfindest, wenn du in einem Garten sitzt, den du mit deinen eigenen Händen und deinem Verstand geschaffen hast, ist unbezahlbar. Es geht nicht darum, einen Katalog-Garten zu kopieren. Es geht darum, einen Ort zu schaffen, der zu dir passt. Und das hat, ganz ehrlich, fast nichts mit Geld zu tun.
Bildergalerie
- Stecklinge schneiden: Viele Stauden wie Lavendel, Salbei oder Rosmarin lassen sich im Spätsommer einfach durch Stecklinge vermehren. Ein Trieb, ein Topf mit Anzuchterde – mehr braucht es oft nicht.
- Pflanzen teilen: Nach ein paar Jahren werden Stauden wie Funkien oder Frauenmantel oft zu groß. Einfach ausgraben und den Wurzelballen mit einem Spaten teilen. Aus einer Pflanze werden so zwei oder drei – kostenlos!
- Samen sammeln: Lassen Sie einige Blüten von Akelei, Ringelblume oder Kosmee verblühen und sammeln Sie im Herbst die reifen Samen für das nächste Jahr.
Eine der wirkungsvollsten und günstigsten Design-Strategien ist die Beschränkung. Statt viele verschiedene Farben zu mischen, konzentrieren Sie sich auf eine oder zwei Hauptfarben und deren Schattierungen. Ein Beet nur in Weiß- und Grüntönen wirkt edel und ruhig. Eine Kombination aus leuchtendem Orange (wie die Kapuzinerkresse) und tiefem Violett (wie der Ziersalbei ‚Caradonna‘) schafft eine energiegeladene, moderne Atmosphäre, ohne dass Sie unzählige verschiedene Pflanzenarten benötigen.
Rindenmulch: Der Klassiker. Unterdrückt Unkraut gut, speichert Feuchtigkeit und verrottet langsam, wodurch er den Boden verbessert. Ideal für schattige Bereiche und unter Gehölzen. Günstig in großen Säcken erhältlich, z.B. bei Hornbach oder lokalen Kompostwerken.
Holzhäcksel: Oft noch günstiger oder sogar kostenlos von lokalen Baumpflegern zu bekommen. Hält länger als Rindenmulch, entzieht dem Boden aber beim Verrotten Stickstoff. Daher vorher etwas Hornspäne ausstreuen!
Beide sind top, um den Gießaufwand zu reduzieren und dem Garten ein gepflegtes Aussehen zu geben.
Ein Hochbeet muss keine teure Anschaffung aus dem Baumarkt sein. Mit etwas Kreativität wird es zum Herzstück des Gartens – und zum Sparwunder.
- Alte Paletten: Zerlegt und neu zusammengesetzt ergeben sie robuste Wände. Achten Sie auf den Stempel „HT“ (hitzebehandelt), nicht „MB“ (Methylbromid).
- Bruchsteine oder Ziegel: Reste vom Hausbau oder Kleinanzeigen-Funde? Trocken aufgeschichtet ergeben sie eine wunderschöne, mediterran anmutende Beetbegrenzung.
- Dicke Äste: Als rustikale „Benjeshecke“ locker aufgeschichtet, bieten sie nicht nur eine kostenlose Einfassung, sondern auch Lebensraum für Igel und Insekten.
Der Trick der klugen Gärtner: Vergessen Sie die strikte Trennung von Gemüse- und Ziergarten! In einem „Potager“ nach französischem Vorbild wachsen Salatköpfe neben Rosen, und blühender Schnittlauch wird zur Zierde zwischen Taglilien. Das spart nicht nur Platz, sondern sieht auch fantastisch aus und hilft, Schädlinge zu verwirren. Eine Reihe roter Mangoldstiele kann optisch mehr hermachen als eine teure Blattschmuckstaude.
Wussten Sie, dass die Ringelblume (Calendula) eine Art unterirdischer Bodyguard für Tomaten ist?
Ihre Wurzeln sondern Stoffe ab, die schädliche Fadenwürmer (Nematoden) im Boden abtöten oder vertreiben. Eine einfache Reihe Ringelblumen zwischen den Tomatenpflanzen ist daher nicht nur eine hübsche Deko, sondern eine biologische, kostenlose Versicherung für eine reiche Ernte. Ähnlich gut funktionieren Tagetes, die von vielen als altmodisch abgetan werden.
Jedes Frühjahr das gleiche Spiel: Die Geranien- und Petunien-Angebote locken. Ein Fehler für den Geldbeutel?
Oft ja. Einjährige Sommerblumen sind wie ein kurzes Feuerwerk – wunderschön, aber schnell vorbei. Im nächsten Jahr beginnt die Investition von vorn. Stauden (Perennials) sind die clevere Alternative. Sie kosten in der Anschaffung vielleicht etwas mehr, kommen aber jedes Jahr wieder, werden größer und lassen sich oft sogar teilen. Ein Storchschnabel (Geranium) oder eine Katzenminze (Nepeta) sind eine einmalige Investition für jahrelange Freude.
- Er produziert den besten, nährstoffreichsten Dünger der Welt.
- Er reduziert Ihren Hausmüll um bis zu 30 Prozent.
- Er belebt den Boden und macht ihn widerstandsfähiger gegen Trockenheit.
Das Geheimnis dieser Superkräfte? Ein einfacher Komposthaufen. Sie brauchen keinen teuren Thermokomposter. Vier alte Paletten, mit Draht zu einem Quadrat verbunden, reichen für den Anfang völlig aus. Schichten Sie Grünschnitt, Kaffeesatz und Eierschalen – die Natur erledigt den Rest.
Ein einziges Samenkorn einer Tomate kann eine Pflanze mit Dutzenden Früchten hervorbringen, die wiederum Tausende neuer Samen enthalten.
Diese unglaubliche Fülle der Natur ist die Basis für eine der schönsten Spar-Ideen: Pflanzentauschbörsen. Ob online in Foren, in lokalen Gartengruppen auf Facebook oder ganz analog über den Gartenzaun – getauschte Samen und Ableger sind nicht nur kostenlos, sie bringen auch neue, oft seltene Sorten in Ihren Garten und verbinden Sie mit anderen Gartenfreunden.
- Richtig gießen: Lieber einmal pro Woche tief und durchdringend wässern als täglich nur oberflächlich. So wurzeln die Pflanzen tiefer und werden unabhängiger.
- Der richtige Zeitpunkt: Gießen Sie immer am frühen Morgen. In der Mittagshitze verdunstet das meiste Wasser, abends fördert die Feuchtigkeit Schnecken und Pilzkrankheiten.
- Ollas verwenden: Unglasierte Tontöpfe, im Beet eingegraben und mit Wasser gefüllt, geben die Feuchtigkeit langsam direkt an die Wurzeln ab – eine uralte, hocheffiziente Methode.
Unkrautvlies unter dem Kies oder Mulch klingt verlockend, ist aber oft eine Falle. Nach wenigen Jahren zersetzt es sich, Unkrautsamen keimen von oben in der Mulchschicht, und ihre Wurzeln verweben sich mit dem Vlies. Das Ergebnis ist ein Albtraum beim Jäten. Eine dicke Schicht Pappe (ohne Klebeband) unter dem Mulch tut den gleichen Job, unterdrückt das Unkraut und verrottet nach ein, zwei Jahren zu wertvollem Humus.
Blech statt Biedermeier: Werfen Sie leere Konservendosen nicht weg! Mit ein paar Löchern im Boden (wichtig für die Drainage!) und einem Spritzer Farbe aus der Sprühdose von z.B. edding oder Dupli-Color werden sie zu trendigen Pflanzgefäßen für eine vertikale Kräuterwand. Besonders gut eignen sich mediterrane Kräuter wie Thymian, Oregano oder Hängerosmarin, die es trocken und sonnig mögen.
Design-Wirkung entsteht nicht durch Vielfalt, sondern durch Wiederholung. Anstatt zehn verschiedene Einzelpflanzen zu kaufen, investieren Sie das gleiche Geld in zehn Exemplare einer einzigen, günstigen Sorte. Eine große Gruppe von Woll-Ziest (Stachys byzantina) mit seinem silbrigen Laub oder ein Band aus niedrigem Lampenputzergras (Pennisetum ‚Little Bunny‘) schafft eine ruhige, professionelle Optik, die teurer wirkt, als sie ist.
Ein Garten, der nur gut aussieht, ist nur die halbe Miete. Wie bekommt man Duft ins Spiel, ohne teure Duftrosen zu kaufen?
Ganz einfach: mit den richtigen Kräutern und Stauden! Ein großer Topf mit Marokkanischer Minze am Sitzplatz verströmt bei jeder Berührung ihr Aroma. Lavendel ist ein günstiger Klassiker, aber denken Sie auch an Duft-Nachtkerzen oder die Schokoladen-Kosmee (Cosmos atrosanguineus), deren Blüten tatsächlich nach Zartbitterschokolade riechen. Viele dieser Pflanzen vermehren sich zudem von selbst.
Laut Studien von Bodenexperten wie Charles Dowding kann das Umgraben die Bodenstruktur zerstören und das wertvolle Bodenleben durcheinanderbringen.
Die „No-Dig“-Methode ist die zeit- und kraftsparende Alternative. Statt umzugraben, wird einfach eine dicke Schicht Kompost (ca. 5-10 cm) auf die Beete aufgetragen. Die Regenwürmer ziehen die Nährstoffe nach unten und lockern den Boden auf – ganz von allein. Das spart nicht nur Rückenschmerzen, sondern fördert auch ein gesundes Bodenklima.
Hier sparen: Bei einjährigen Pflanzen, kleinen Stauden (sie wachsen schnell!) und dekorativen Elementen, die man leicht selbst machen kann (Pflanzschilder, Insektenhotels).
Hier investieren: In eine einzige, richtig gute Gartenschere (z.B. von Felco oder Gardena), die ein Leben lang hält. Und in einen gesunden Baum oder einen besonderen Strauch, der zum strukturellen Rückgrat des Gartens wird. Qualität bei Werkzeug und Schlüsselpflanzen zahlt sich immer aus.
„Guerilla Gardening ist der Akt des Gärtnerns auf Land, das den Gärtnern nicht gehört.“ – Richard Reynolds
Auch wenn Sie keinen eigenen Garten haben, können Sie gärtnern. Eine karge Baumscheibe vor der Haustür wird mit ein paar Tütchen Wildblumensamen zur Bienenweide. Ein trister Grünstreifen verwandelt sich mit Sonnenblumen in ein leuchtendes Statement. Es ist eine rebellische und zugleich wunderschöne Art, die eigene Umgebung zu gestalten und Freude zu säen – oft mit nur wenigen Euro Einsatz.
Vergessen Sie teuren Flüssigdünger. Die stärksten Nährstoff-Booster wachsen oft als „Unkraut“ direkt vor Ihrer Nase und lassen sich in eine kostenlose Power-Jauche verwandeln.
- Brennnesseljauche: Reich an Stickstoff, perfekt für starkzehrende Gemüse wie Tomaten oder Kürbis. Einfach Brennnesseln grob schneiden, in einen Eimer geben, mit Wasser auffüllen und 1-2 Wochen gären lassen.
- Beinwelljauche: Ein Kalium-Superstar, der die Blüten- und Fruchtbildung fördert. Die Zubereitung ist identisch.
Der Geruch ist streng, aber die Wirkung phänomenal!
Denken Sie in 3D! Die teuerste Ressource im Garten ist oft die Grundfläche. Nutzen Sie die Vertikale! Ein günstiges Rankgitter aus Holz oder Baustahlmatten an einer sonnigen Wand kann die Anbaufläche verdoppeln. Hier wachsen Kletterbohnen, Zierwinden oder sogar eine Clematis, die für unter 10 Euro zu haben ist und Jahr für Jahr ein Blütenmeer zaubert. Vertikales Gärtnern schafft Sichtschutz, Struktur und erzeugt ein Gefühl von Üppigkeit auf kleinstem Raum.
Zerbrochene Terrakotta-Töpfe sind kein Müll, sondern ein Schatz:
- Als Drainage: Legen Sie größere Scherben über das Abflussloch neuer Töpfe. Das verhindert, dass die Erde das Loch verstopft und Staunässe entsteht.
- Als Pflanzschilder: Auf die gebogenen Scherben lässt sich mit einem wasserfesten Stift der Pflanzenname schreiben. Sieht viel schöner aus als Plastik.
- Als Mini-Höhle: Eine größere, halbierte Topfhälfte im Beet platziert, wird zum Unterschlupf für nützliche Insekten wie Laufkäfer.
Gartenwege müssen nicht aus teurem Pflaster bestehen. Einer der charmantesten und preiswertesten Wege entsteht aus den einfachsten Materialien. Heben Sie den Pfadverlauf etwa 10 cm tief aus, legen Sie eine Schicht Pappe als Unkrautbarriere hinein und füllen Sie den Weg mit Holzhackschnitzeln oder Rindenmulch auf. Als Begrenzung dienen Feldsteine, die man oft kostenlos am Ackerrand findet. Das fühlt sich beim Barfußlaufen wunderbar weich an und fügt sich perfekt in einen naturnahen Garten ein.
- Sie bestäuben Ihre Obst- und Gemüsepflanzen und sorgen für eine reiche Ernte.
- Sie fressen Schädlinge wie Blattläuse.
- Sie beleben den Garten mit Summen und Flattern.
Die besten Mitarbeiter Ihres Gartens arbeiten umsonst: Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Locken Sie sie an, indem Sie einfach ein paar Pflanzen blühen lassen, die Sie sonst vielleicht als Unkraut ansehen – Klee im Rasen, Löwenzahn oder eine wilde Ecke mit Brennnesseln für Schmetterlingsraupen. Eine flache Schale mit Wasser und Steinen wird zur begehrten Insektentränke.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um Pflanzen zu kaufen?
Ganz klar: wenn alle anderen schon ans Einwintern denken! Im Spätsommer und Herbst räumen Gartencenter ihre Staudenbestände zu Spottpreisen. Die Pflanzen sehen vielleicht nicht mehr top aus, haben verblühte Stängel oder ein paar gelbe Blätter. Aber ihr Wurzelballen ist kräftig. Im Herbst gepflanzt, etablieren sie sich über den Winter und starten im nächsten Frühjahr mit voller Kraft durch – oft kräftiger als die im Frühling gekauften Pendants. Das ist antizyklisches Kaufen für Profis.
Die „Thrill, Fill, Spill“-Formel ist ein einfacher Leitfaden für atemberaubende, aber günstige Pflanzkübel. Statt teurer Fertig-Arrangements kombinieren Sie selbst:
- Thrill (Der Star): Eine hohe, aufrechte Pflanze als Blickfang in der Mitte, z.B. ein Ziergras.
- Fill (Der Füller): Günstige, buschige Pflanzen, die den Raum um den Star füllen, wie Husarenköpfchen oder Männertreu.
- Spill (Der Überhang): Kriechende oder hängende Pflanzen, die über den Topfrand fließen, wie Efeu, Süßkartoffel (Ipomoea) oder Gundermann.
Akustik wird im Gartendesign oft völlig übersehen, dabei prägt sie die Atmosphäre entscheidend.
Ein teurer Brunnen ist nicht nötig, um Klang in den Garten zu bringen. Ein einfaches Windspiel aus altem Besteck oder Bambusstäben, aufgehängt an einem Ast, erzeugt sanfte Melodien. Das Rascheln von Ziergräsern wie Chinaschilf im Wind hat eine unglaublich beruhigende Wirkung. Und das Plätschern einer kleinen Solar-Pumpe in einer Zinkwanne kostet wenig, schafft aber sofort eine Oase der Ruhe.
