Solar-Hausnummer: So findest du die Richtige und vermeidest teure Montagefehler

von Angela Schmidt
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Ich hab in meinem Job schon unzählige Häuser gesehen. Manche sind top gepflegt, bei anderen merkt man, dass an den kleinen, aber wichtigen Dingen gespart wurde. Und ganz oben auf dieser Liste steht oft die Hausnummer. Klingt banal? Ist es aber nicht.

Ich erinnere mich noch gut an einen eiskalten Winterabend. Der Notarzt wurde zu einem Nachbarn gerufen, und die Sanitäter irrten mit Taschenlampen durch die dunkle Straße. Warum? Weil die Hausnummer winzig klein, unbeleuchtet und halb hinter einer Efeuranke versteckt war. Diese verlorenen Minuten können im Ernstfall entscheidend sein. Das hat mir mal wieder gezeigt: Eine Hausnummer ist keine Deko, sondern ein essenzieller Wegweiser. Eine Solar-Hausnummer ist da eine verdammt clevere und einfache Lösung.

Viele denken bei Solar immer gleich an riesige Anlagen auf dem Dach. Aber die Technik kann auch im Kleinen Wunder wirken. Sie sorgt für Sicherheit, braucht keinen Stromanschluss und du musst keinen teuren Elektriker rufen. Aber, und das ist ein großes Aber: Nicht jedes Modell, das im Baumarktregal blinkt, ist sein Geld wert. Ehrlich gesagt, die meisten Billig-Teile für 15 € sind nach einem einzigen Winter Elektroschrott. Ich hab das selbst mal ausprobiert und mich tierisch geärgert. Damit dir das nicht passiert, zeige ich dir hier, worauf es wirklich ankommt.

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Die Technik dahinter – Kein Hexenwerk, aber die Details zählen

Das Prinzip ist super simpel, aber die Qualität der einzelnen Teile entscheidet über Top oder Flop. Stell es dir wie ein kleines, autarkes Kraftwerk für deine Hauswand vor.

1. Das Solarmodul: Der Stromsammler

Dieses kleine, dunkle Feld auf der Leuchte ist der Motor des Ganzen. Es wandelt Sonnenlicht in Strom um. Die meisten guten Modelle nutzen heute monokristalline Zellen – die erkennst du an ihrer einheitlich schwarzen Farbe. Sie sind zwar etwas teurer, aber haben einen viel besseren Wirkungsgrad. Das bedeutet, sie laden den Akku auch an einem grauen Novembertag noch halbwegs vernünftig auf. Für unser Wetter hier in Deutschland ist das ein Muss! Billigere Modelle mit bläulich schimmernden, polykristallinen Zellen schaffen das oft nicht.

2. Der Akku: Der Speicher für die Nacht

Der tagsüber gesammelte Strom muss ja irgendwo hin. Dafür ist der Akku da. Seine Kapazität wird in Milliamperestunden (mAh) angegeben, gute Modelle liegen so zwischen 600 und 1800 mAh. Aber Achtung: Ein riesiger Akku nützt nichts, wenn das Solarmodul zu schwach ist, um ihn an einem kurzen Wintertag vollzubekommen. Das System muss ausgewogen sein. Meistens findest du zwei Akku-Typen:

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  • NiMH (Nickel-Metallhydrid): Das sind die bewährten Arbeitstiere. Robust und langlebig, können aber bei starkem Frost etwas an Leistung verlieren.
  • Li-Ion (Lithium-Ionen): Das ist die modernere Technologie. Sie halten die Spannung auch bei Kälte stabiler und sind oft die bessere Wahl, wenn du auf Nummer sicher gehen willst.

3. Die LED und der Sensor: Licht, wenn’s drauf ankommt

Als Leuchtmittel kommen heute nur noch LEDs zum Einsatz. Die sind super sparsam und halten ewig. Ein kleiner Dämmerungssensor misst das Umgebungslicht und schaltet die Lampe bei Einbruch der Dunkelheit automatisch ein – und am Morgen wieder aus. Du musst dich also um nichts kümmern.

Kleiner Tipp zur Lichtfarbe: Achte auf einen neutralweißen Ton um die 4000 Kelvin (K). Das Licht ist klar und hell, sodass man die Ziffern gut lesen kann, ohne dass es kalt oder ungemütlich wirkt. Zu warmes Licht (unter 3000 K) sieht zwar schick aus, verschlechtert aber die Lesbarkeit aus der Ferne.

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Das richtige Modell finden: Was Qualität von Schrott unterscheidet

Eine Hausnummer hängt das ganze Jahr draußen und muss Regen, Schnee, Frost und pralle Sommersonne aushalten. Genau hier versagen die Billig-Angebote.

Das Material: Edelstahl ist nicht gleich Edelstahl

Die meisten Gehäuse sind aus Edelstahl oder Kunststoff. Bei Edelstahl solltest du darauf achten, dass es sich um V2A-Edelstahl handelt. Das ist der Standard und absolut rostfrei. Wohnst du allerdings an der Küste mit salziger Luft oder an einer viel befahrenen Straße, wo im Winter ordentlich Salz gestreut wird, solltest du nach V4A-Edelstahl Ausschau halten. Der ist noch widerstandsfähiger. Fühlt sich das Gehäuse an wie dünnes Blech? Finger weg!

Kunststoff kann eine gute Alternative sein, aber nur, wenn er UV-beständig ist. Hochwertiges Polycarbonat ist super, billiges ABS-Plastik vergilbt dir schon im ersten Sommer. Vertrau da ruhig auf etablierte Marken wie Steinel oder Brennenstuhl. Die kosten zwar eher zwischen 50 € und 80 €, aber dafür hast du dann auch viele Jahre Ruhe.

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Die Schutzart: Wie dicht ist das Ding?

Jedes Gerät für draußen hat eine IP-Schutzart. Für eine Hausnummer, die etwas geschützt unter einem Dachvorsprung hängt, reicht IP44 (Schutz gegen Spritzwasser). Hängt sie aber an der Wetterseite, wo der Regen voll draufknallt, würde ich immer mindestens IP65 (staubdicht und geschützt gegen Strahlwasser) empfehlen. Eindringendes Wasser ist der sofortige Tod für jede Elektronik.

Die Lesbarkeit: Größe und Kontrast sind alles

Die schönste Leuchte bringt nichts, wenn der Postbote die Zahlen nur aus einem Meter Entfernung entziffern kann. Achte auf einen klaren, schnörkellosen Schrifttyp und eine Ziffernhöhe von mindestens 8-10 Zentimetern. Dunkle Ziffern auf hellem, leuchtendem Grund sind ideal.

Ach ja, und was ist mit Hausnummern mit Buchstaben, wie „Straße des Friedens 23b“? Ein super wichtiger Punkt! Prüfe vor dem Kauf unbedingt, ob die benötigten Buchstaben im Lieferumfang enthalten sind oder ob man sie separat kaufen muss. Nichts ist ärgerlicher, als wenn bei der Montage plötzlich etwas fehlt.

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Der perfekte Standort: Wo die Sonne wirklich scheint

Du kannst die beste Solar-Leuchte der Welt kaufen – wenn du sie an der falschen Stelle montierst, wird sie nicht funktionieren. Das Solarmodul braucht direkte Sonne.

Eine Südwand ist natürlich der Jackpot. Aber auch eine West- oder Ostausrichtung reicht bei einem guten Modell meistens aus. Wirklich kritisch ist eine reine Nordfassade, da hier nie direktes Sonnenlicht hinfällt. Für solche Härtefälle gibt es aber spezielle Modelle, bei denen das Solarmodul über ein dünnes Kabel mit der Nummer verbunden ist. So kannst du die Nummer an die schattige Wand hängen und das Modul ein paar Meter weiter oben an der Dachrinne in der Sonne platzieren.

Und pass auf den Schattenwurf auf! Ein Baum, der Vordach oder die Sat-Schüssel des Nachbarn können die Leistung komplett killen. Beobachte die Stelle am besten mal über einen Tag, bevor du zum Bohrer greifst.

Die Montage: In 45 Minuten erledigt, wenn du es richtig machst

Keine Sorge, die Montage ist kein Hexenwerk. Wenn du alles bereitlegst, bist du in etwa 45 Minuten durch. Das Wichtigste zuerst: Was brauchst du wirklich? Im Grunde nur eine Bohrmaschine mit dem passenden Bohrer, eine Wasserwaage und einen Bleistift. Das war’s schon fast.

Schritt für Schritt zum Ziel:

  1. Vorbereitung: Pack alles aus und aktiviere den kleinen Schalter, der meistens irgendwo versteckt ist. Leg die Leuchte für ein paar Stunden in die Sonne, damit der Akku eine Grundladung bekommt. Wenn du das Modul dann mit der Hand abdeckst, sollte die LED angehen – so weißt du, dass alles funktioniert.
  2. Position anzeichnen: Jetzt kommt der Profi-Tipp! Bevor du auch nur ans Bohren denkst, kleb die Halterung mit etwas Malerkrepp (Kreppband) an die Wand. Tritt ein paar Schritte zurück. Sieht das gut aus? Ist es wirklich gerade? Mit der Wasserwaage prüfen! Dieser kleine Trick hat mir schon oft ein zweites, überflüssiges Loch in der Fassade erspart. Wenn alles passt, markierst du die Bohrlöcher mit dem Bleistift.
  3. Bohren – aber mit Köpfchen!
    • Ziegel oder Klinker: Ein normaler Steinbohrer ohne Schlagfunktion reicht.
    • Beton: Hier brauchst du einen Betonbohrer und die Schlagfunktion deiner Maschine.
    • Wärmedämmung (WDVS):ACHTUNG! Hier darfst du niemals einfach so reinbohren. Du schaffst eine Kältebrücke und riskierst, dass Wasser in deine teure Dämmung eindringt. Frag im Baumarkt gezielt nach Dämmstoffdübeln, z. B. dem „Fischer FID“. Die kosten vielleicht 5-10 Euro für ein paar Stück, aber ein Wasserschaden in der Dämmung kostet dich Tausende. Das ist die Investition absolut wert!
  4. Dübel und Befestigung: Bohrloch kurz auspusten, Dübel rein, Leuchte festschrauben. Fertig! Zieh die Schrauben fest, aber nicht so brutal, dass das Gehäuse bricht.

Pflege und typische Probleme: So hält sie ewig

Eine gute Solar-Leuchte ist super pflegeleicht. Das Wichtigste ist, das Solarmodul zwei- bis dreimal im Jahr mit einem feuchten Tuch von Staub und Pollen zu befreien. Das war’s schon.

Der Akku ist ein Verschleißteil und wird nach 3-5 Jahren schlappmachen. Das merkst du daran, dass die Leuchte im Winter immer früher ausgeht. Bei hochwertigen Modellen kannst du ihn aber ganz einfach tauschen. Das sind oft Standard-Akkus, die du für ein paar Euro bekommst.

Fazit: Eine kleine Investition, die sich richtig lohnt

Eine Solar-Hausnummer ist eine geniale Sache, wenn du auf Qualität achtest. Sie sorgt für Sicherheit, kostet dich keinen Cent an Strom und wertet dein Haus optisch auf. Achte auf ein Modell aus V2A-Edelstahl mit mindestens IP44 (besser IP65), einem monokristallinen Modul und wähle den Standort mit Bedacht. Dann hast du viele Jahre einen stillen, zuverlässigen Wächter an deiner Hauswand, der jede Nacht für dich da ist.

Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.