Dein erster eigener Bilderrahmen: Die komplette Werkstatt-Anleitung für Einsteiger

von Romilda Müller
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Ich steh in meiner Werkstatt, der Duft von Holz und Leim in der Luft, und über die Jahre hab ich unzählige Rahmen gebaut. Für riesige Leinwände, für die ersten Kritzeleien meiner Kinder, für wichtige Urkunden. Dabei hab ich eins gelernt: Ein Bilderrahmen ist so viel mehr als nur vier Holzleisten. Er ist die Bühne für das, was dir wichtig ist.

Ein guter Rahmen macht das Bild zum Star, schützt es und fügt es perfekt in deinen Raum ein. Ein schlecht gemachter Rahmen hingegen? Ehrlich gesagt, der kann selbst das schönste Kunstwerk billig aussehen lassen. Deshalb machen wir das heute richtig. Vergiss die Anleitungen, bei denen fertige Rahmen mit Muscheln beklebt werden. Das ist Basteln. Wir machen heute Handwerk.

Ich zeig dir, wie du einen echten, stabilen Holzrahmen von Grund auf baust. So, als wärst du mein Azubi am ersten Tag. Wir gehen alles durch, vom rohen Holzbrett bis zum fertigen Stück an der Wand. Das ist keine Magie, aber es braucht ein bisschen Sorgfalt. Wenn du das einmal draufhast, kannst du jeden Rahmen bauen, den du dir vorstellen kannst.

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1. Die Basis: Das richtige Holz und Werkzeug

Jedes gute Projekt startet mit der Vorbereitung. Wer hier schludert, ärgert sich später nur. Also, nimm dir kurz Zeit, die Grundlagen zu verstehen – es lohnt sich!

Die Holzauswahl: Mehr als nur Optik

Im Baumarkt kann die Auswahl einen echt erschlagen. Welches Holz ist denn nun das richtige? Das hängt nicht nur vom Look ab, sondern auch davon, wie leicht es sich verarbeiten lässt.

  • Kiefer (oder Fichte/Tanne): Das ist der absolute Klassiker für Anfänger. Als Weichholz lässt es sich super einfach sägen und bearbeiten. Es ist günstig (rechne mal mit 4-7 € pro Meter) und verzeiht kleine Fehler. Der einzige Nachteil: Es bekommt leichter mal eine Delle. Achte beim Kauf darauf, dass keine großen Äste genau da sind, wo du sägen willst.
  • Pappel oder Linde: Auch eher weiche Hölzer, aber mit einer ganz feinen, ruhigen Maserung. Die erste Wahl, wenn du den Rahmen später deckend lackieren willst, denn die Oberfläche wird spiegelglatt.
  • Eiche: Ein Statement. Hart, schwer und extrem langlebig. Eiche hat eine tolle, markante Maserung und fühlt sich einfach wertig an. Die Verarbeitung braucht aber etwas mehr Kraft und scharfes Werkzeug. Ein Eichenrahmen ist was für die Ewigkeit – perfekt für wirklich besondere Bilder.
  • Ahorn oder Buche: Helle, harte Hölzer mit einer dezenten Maserung. Sehr stabil und ideal für moderne, schlichte Designs. Von der Schwierigkeit her sind sie mit Eiche vergleichbar.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Schau mal im Holzfachhandel vorbei. Das Holz ist dort oft besser gelagert und trockener. Nimm jede Leiste in die Hand und leg sie mal auf den Boden. Ist sie gerade oder verdreht? Krummes Holz ist der Endgegner für dichte Ecken.

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Der Falz: Damit nichts herausfällt

Ein Profi-Rahmen hat auf der Rückseite eine Stufe, den sogenannten Falz. Hier liegen später Glas, Bild und Rückwand sicher drin. Günstige Bastelleisten haben den oft nicht. Du kannst ihn aber mit einer Tischkreissäge oder Oberfräse selbst einfräsen. Für den Anfang geht’s aber auch ohne: Entweder klebst du dein Bild von hinten auf oder du trickst, indem du eine zweite, schmalere Leiste von hinten aufleimst, um eine Stufe zu erzeugen.

Das Werkzeug: Weniger, aber besser!

Du brauchst keine Profi-Werkstatt. Ein paar gute Handwerkzeuge reichen völlig aus. Qualität ist hier alles – ein billiger Winkel, der keine 90 Grad hat, ist nutzlos.

Deine Einkaufsliste für den Start (rechne mal mit 50-80 € für alles zusammen):

  • Zollstock oder Maßband: Klar, zum Messen.
  • Schreinerwinkel: Aus Metall, nicht aus Plastik. Der muss präzise sein.
  • Bleistift: Schön spitz, Härtegrad HB ist super.
  • Gehrungslade und Feinsäge: Das ist das Herzstück. Eine einfache Gehrungslade aus dem Baumarkt (z.B. von Wolfcraft) und eine japanische Zugsäge sind ein unschlagbares Team für saubere 45-Grad-Schnitte.
  • Holzleim: Ein guter Weißleim wie Ponal Express ist perfekt. Die Angabe D2 reicht für alles im Innenbereich.
  • Spanngurt oder Eckenspanner: Um die Ecken beim Leimen ordentlich zusammenzupressen. Ein Spanngurt ist super vielseitig und kostet nicht die Welt.
  • Schleifpapier: Hol dir ein paar Bögen in den Körnungen 120, 180 und 240.

Achtung, Sicherheit! Das ist kein Witz. Beim Sägen immer eine Schutzbrille tragen, Späne im Auge sind die Hölle. Und spann dein Holz immer fest, bevor du sägst. Eine rutschende Leiste ist der schnellste Weg zu einem unsauberen Schnitt und im schlimmsten Fall zu einem Unfall.

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2. Der Bau: Schritt für Schritt zum perfekten Rahmen

So, jetzt geht’s los. Ab hier zählt Präzision. Hektik hat in der Werkstatt nichts verloren. Atme tief durch und arbeite langsam, dann wird das Ergebnis umso besser.

Schritt 1: Richtig messen ist alles!

Miss dein Bild exakt aus. Der Rahmen braucht innen ein ganz klein wenig „Luft“, damit das Bild sich nicht wellt, so ein bis zwei Millimeter pro Seite sind perfekt.

Jetzt kommt der wichtigste Teil – die Berechnung der Sägelänge:

Stell dir vor, dein Bild ist 20 cm x 30 cm groß. Das Innenmaß des Rahmens (am Falz gemessen) sollte also etwa 20,2 cm x 30,2 cm sein. ABER das ist nicht die Länge, die du sägst!

  1. Breite der Leiste messen: Miss die Breite deiner Leiste, also von der Außenkante bis zur Innenkante. Nehmen wir an, deine Leiste ist 3 cm breit.
  2. Länge berechnen: Du rechnest jetzt: Innenmaß + Leistenbreite + Leistenbreite.
  3. Für unser Beispiel bedeutet das:
    • Lange Seite: 30,2 cm + 3 cm + 3 cm = 36,2 cm
    • Kurze Seite: 20,2 cm + 3 cm + 3 cm = 26,2 cm

Diese Maße (die Außenmaße!) zeichnest du jetzt auf deine Leisten. Die 45-Grad-Schräge muss dabei immer nach innen zeigen.

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Übrigens, um auszurechnen, wie viel Holz du insgesamt kaufen musst: (Länge + Breite des Bildes) x 2 und dann noch etwa 20-30 cm als Puffer für Verschnitt dazurechnen. Sicher ist sicher!

Schritt 2: Der Gehrungsschnitt – Moment der Wahrheit

Der Schnitt muss exakt 45 Grad sein. Leg die Leiste fest in die Gehrungslade und säge mit ruhigen, langen Zügen. Lass die Säge die Arbeit machen, ohne viel Druck. Säge so, dass deine Bleistiftlinie gerade noch sichtbar bleibt.

Wenn du alle vier Teile gesägt hast, leg sie mal trocken zusammen. Passen die Ecken? Wenn ein winziger Spalt bleibt, keine Panik! Das passiert selbst Profis. Kleiner Erste-Hilfe-Tipp: Mische etwas Schleifstaub von deinem Holz mit ein wenig Holzleim zu einer Paste. Damit kannst du nach dem Verleimen kleine Lücken fast unsichtbar füllen.

Schritt 3: Verleimen – Geduld ist eine Tugend

Wenn alles passt, kommt der Leim. Trag einen dünnen Film auf beide Schnittflächen auf und füge die vier Teile zusammen. Jetzt kommt der Spanngurt zum Einsatz. Leg kleine Holz- oder Plastikstückchen unter die Ecken, damit der Gurt keine Dellen ins Holz drückt. Zieh den Gurt langsam an und kontrolliere mit dem Winkel, ob die Ecken auch wirklich rechtwinklig sind.

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Schluss mit kahlen Wänden: So klappt deine Bilderwand im Salon-Stil garantiert

Aus den Fugen quillt jetzt überschüssiger Leim. Das ist gut so! Wisch ihn aber SOFORT mit einem feuchten Tuch weg. Ganz ehrlich, bei einem meiner ersten Rahmen hab ich das vergessen… die getrockneten Leimflecken hab ich nie wieder rausbekommen, weil das Holz dort keine Farbe mehr angenommen hat. Eine Lektion, die man nur einmal lernt.

Lass den Rahmen jetzt eingespannt trocknen, am besten über Nacht. Für so ein Projekt solltest du übrigens insgesamt einen entspannten Nachmittag einplanen, so 3-4 Stunden reine Arbeitszeit plus die Trockenzeit.

3. Die Oberfläche: Der Charakter deines Rahmens

Ein roher Rahmen ist nur die halbe Miete. Die Oberflächenbehandlung schützt das Holz und gibt ihm den letzten Schliff. Das ist der kreative Teil!

Schleifen, schleifen, schleifen…

Das ist der meditative Teil der Arbeit und macht einen riesigen Unterschied. Schleife immer in Richtung der Holzmaserung.

  1. Vorschliff mit 120er Körnung: Damit entfernst du alle kleinen Unebenheiten.
  2. Feinschliff mit 180er Körnung: Jetzt wird die Oberfläche schon viel feiner.
  3. Der Profi-Trick – Wässern: Reib den Rahmen kurz mit einem feuchten Lappen ab. Dadurch stellen sich winzige Holzfasern auf. Lass ihn trocknen.
  4. Endschliff mit 240er Körnung: Schleife die aufgestellten Fasern ganz leicht weg. Das Ergebnis ist eine unfassbar glatte Oberfläche. Streich mal drüber, du wirst begeistert sein!
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Öl, Wachs oder Lack?

Das ist Geschmackssache. Meine Favoriten:

  • Ölen: Perfekt für Hölzer mit schöner Maserung wie Eiche. Das Öl (z.B. Leinölfirnis) „feuert“ die Maserung an, macht sie also kontrastreicher. Fühlt sich super natürlich an. Eine Dose gutes Hartwachsöl kostet um die 15-20 €, reicht aber für etliche Projekte. WICHTIG: In Öl getränkte Lappen können sich selbst entzünden! Lass sie immer ausgebreitet an der frischen Luft trocknen.
  • Beizen: Färbt das Holz, lässt die Maserung aber sichtbar. So wird aus einer günstigen Kiefer optisch eine edle Nussbaumleiste. Danach immer mit Lack oder Wachs versiegeln.
  • Lackieren: Bildet eine robuste Schutzschicht. Ideal, wenn du einen deckend farbigen Rahmen willst oder er viel aushalten muss. Trage Lack immer in mehreren dünnen Schichten auf.

4. Der letzte Schliff: Alles zusammenfügen

Fast geschafft! Jetzt kommt alles zusammen.

  • Glas: Normales 2 mm Fensterglas bekommst du günstig beim Glaser vor Ort zugeschnitten – oft billiger als im Baumarkt. Acrylglas ist bruchsicher, aber auch kratzempfindlicher. Putz das Glas gründlich, bevor du es einlegst.
  • Bild & Rückwand: Leg dein Bild ein (ein Passepartout wertet es zusätzlich auf!) und dahinter eine Rückwand aus 3 mm Hartfaserplatte oder stabilem Karton.
  • Befestigen: Du kannst das Ganze mit kleinen Nägeln sichern, die du schräg in die Innenseite des Rahmens schlägst, oder du besorgst dir spezielle Biegstifte (Flexipoints).
  • Aufhängung: Für kleine Rahmen reicht ein einfacher Zackenaufhänger in der Mitte. Bei größeren Rahmen nimmst du zwei Klappösen, die du auf etwa einem Drittel der Höhe von oben an den Seiten anbringst. Dazwischen ein Draht – so hängt der Rahmen immer gerade.
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Ein paar Worte zum Schluss…

Und da ist er. Dein erster, selbstgebauter Bilderrahmen. Vielleicht ist eine Ecke nicht zu 100 % perfekt, vielleicht siehst du einen winzigen Kratzer. Na und? Das sind keine Fehler, das ist Charakter. Das erzählt die Geschichte, wie dieses Stück entstanden ist.

Du hast mit deinen Händen etwas Bleibendes, Schönes und Nützliches geschaffen. Dieses Gefühl, wenn du dein Werk an die Wand hängst, kann dir kein Kaufhaus der Welt geben. Sei stolz drauf – du hast es dir verdient!

Bildergalerie

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Der Leim macht den Unterschied. Während ein Standard-Holzleim wie Ponal Classic für die meisten Innenprojekte absolut ausreicht, solltest du für einen Rahmen im Bad oder in einer feuchten Kellerwerkstatt zu einer wasserfesten Variante (D3- oder D4-Leim, z.B. Ponal Wasserfest) greifen. Die Fuge wird dadurch unempfindlich gegenüber Luftfeuchtigkeit und bleibt über Jahre stabil.

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  • Glatt und modern: Ahorn oder Buche mit einem seidenmatten Klarlack.
  • Warm und natürlich: Eiche, nur mit einem Hartwachs-Öl wie dem von Osmo behandelt, das die Maserung anfeuert.
  • Rustikal mit Charakter: sägeraues Fichtenholz, leicht geflammt und gebürstet.

Das Geheimnis? Das Finish bestimmt die finale Ausstrahlung deines Rahmens mehr als alles andere.

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Wussten Sie schon? Eine perfekt verleimte Holzverbindung ist stabiler als das Holz selbst. Bei einem Bruchtest bricht das Holz meistens neben der Leimfuge, aber selten in der Fuge selbst.

Das unterstreicht, warum saubere Schnittflächen und ein gleichmäßiger Anpressdruck beim Verleimen so entscheidend sind. Die Qualität deiner Arbeit liegt buchstäblich in den Fugen!

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Faschingsdeko, die was aushält: Profi-Tipps aus der Werkstatt für deine Party

Die Sache mit dem Falz: Der Falz ist die kleine Stufe auf der Rückseite deines Rahmens, in der später Bild, Passepartout und Glas liegen. Plane ihn tief genug! Eine gute Faustregel ist: Dicke des Glases (ca. 2 mm) + Dicke des Passepartouts (ca. 1.5 mm) + Dicke der Rückwand (ca. 3 mm) + 2 mm Spielraum. Nichts ist ärgerlicher als ein Paket, das hinten übersteht.

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Mein Gehrungsschnitt hat einen kleinen Spalt. Was nun?

Keine Panik, das passiert selbst Profis. Der häufigste Grund ist eine minimale Abweichung vom 45°-Winkel an der Säge. Ein weiterer Grund kann ein leicht verzogenes Holzstück sein. Für eine schnelle Korrektur gibt es einen alten Tischler-Trick: Mische etwas Schleifstaub von deinem Rahmenholz mit ein wenig Holzleim zu einer pastösen Masse. Drücke diese mit einem Spachtel fest in den Spalt, lass es trocknen und schleife die Ecke dann vorsichtig glatt. Die Reparatur wird fast unsichtbar.

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  • Acrylglas (Plexiglas): Leicht, bruchsicher und oft mit integriertem UV-Schutz. Ideal für große Formate oder fürs Kinderzimmer. Der Nachteil: Es ist kratzempfindlicher und zieht Staub statisch an.
  • Normalglas (Floatglas): Brillant in der Optik und kratzfest. Die Standardwahl für die meisten Bilder. Es spiegelt jedoch relativ stark.
  • Museumsglas: Die Luxus-Variante. Es ist entspiegelt und bietet einen UV-Schutz von bis zu 99 %. Für wertvolle Originale oder Erbstücke die beste, aber auch teuerste Option.
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Ein Bilderrahmen soll dem Kunstwerk dienen, nicht mit ihm konkurrieren. – Frank Lloyd Wright (sinngemäß)

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Klassischer Sägezahnaufhänger: Schnell montiert, günstig und ideal für leichte, kleine Rahmen. Der Nachteil ist, dass das Bild leicht schief hängen kann.

D-Ringe mit Bilderdraht: Die professionellere Methode. Zwei Ringe werden seitlich am Rahmen befestigt und mit einem Draht verbunden. Das Bild hängt stabiler und lässt sich leichter gerade ausrichten.

Für schwere Eichenrahmen ist die Draht-Methode die deutlich sicherere Wahl.

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Ein Passepartout ist nicht nur Dekoration, es erfüllt eine wichtige Funktion: Es schafft einen Abstand zwischen Bild und Glas. Diese Distanz verhindert, dass die Fotooberfläche oder die Farbpigmente am Glas „kleben“ bleiben, was besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit zu dauerhaften Schäden führen kann. Wähle am besten säurefreie Passepartout-Kartons, um dein Bild langfristig zu schützen.

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Die Profilbreite deines Rahmens sollte mit der Größe des Bildes harmonieren. Eine einfache Gestaltungsregel lautet:

  • Kleine Bilder (bis A4): Schmale Leisten von 1,5 bis 3 cm wirken elegant.
  • Mittelgroße Bilder (bis 70×50 cm): Leisten von 3 bis 5 cm geben dem Bild Halt und Präsenz.
  • Große Formate (ab 70×100 cm): Hier dürfen die Leisten ruhig 5 cm und breiter sein, um nicht verloren zu wirken.
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Profi-Tipp: Der Trockenlauf. Bevor du auch nur einen Tropfen Leim an die Gehrungen gibst, setze den kompletten Rahmen einmal „trocken“ zusammen. Halte die Ecken mit Klemmen oder Klebeband zusammen und prüfe jede Verbindung auf Passgenauigkeit. So entdeckst du kleine Lücken oder Ungenauigkeiten, bevor es zu spät ist, und kannst gezielt nacharbeiten.

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Holz lebt und verändert seine Farbe unter Lichteinfluss. Was heute als helle Eiche beginnt, wird über die Jahre einen satten, honiggelben Ton annehmen. Kirschbaumholz dunkelt von einem hellen Rotbraun zu einem tiefen, edlen Mahagoniton nach. Bedenke diese natürliche Patina bei der Holzauswahl – dein Rahmen erzählt so seine eigene Geschichte.

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Lust auf einen besonderen Akzent? Anstatt die Ecken einfach nur stumpf zu verleimen, kannst du nach dem Trocknen feine Schlitze über die Gehrungen sägen und dünne Streifen eines kontrastierenden Holzes einleimen. Diese „Splines“ aus Ahorn in einem Nussbaumrahmen (oder umgekehrt) sehen nicht nur extrem edel aus, sondern verstärken die Eckverbindung auch mechanisch erheblich.

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Shou Sugi Ban – Die Kunst des Feuers?

Eine faszinierende japanische Technik zur Holzveredelung. Dabei wird die Oberfläche des Holzes (besonders Nadelhölzer wie Kiefer oder Fichte eignen sich gut) kontrolliert verkohlt, anschließend abgebürstet und geölt. Das Ergebnis ist eine einzigartige, tiefschwarze bis silbergraue Textur, die das Holz zudem widerstandsfähiger gegen Witterung und Schädlinge macht. Ein absoluter Hingucker für einen Rahmen mit Charakter.

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  • Vermeidet unschöne Leimflecken beim späteren Ölen.
  • Sorgt für eine spiegelglatte Oberfläche.
  • Rundet Kanten sanft ab für eine bessere Haptik.

Das Geheimnis? Ein schrittweiser Schliff. Beginne mit einer 80er-Körnung für grobe Unebenheiten, arbeite dich über 120 zu einer feinen 180er- oder 240er-Körnung vor. Der Unterschied ist nicht nur sichtbar, sondern vor allem fühlbar.

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Denk mal über einen „Floating Frame“ nach, besonders wenn du eine Leinwand rahmen möchtest. Dabei wird das Bild mit einem kleinen, umlaufenden Abstand in einen Kastenrahmen gesetzt. Es entsteht eine Schattenfuge, die den Eindruck erweckt, das Bild würde im Rahmen schweben. Ein sehr moderner und wirkungsvoller Look, der die Dreidimensionalität der Leinwand betont.

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Wichtiger Punkt: Die Maserung beachten. Versuche beim Zuschneiden deiner vier Leisten darauf zu achten, dass die Holzmaserung an den Gehrungsecken „weiterläuft“. Wenn du die Leisten aus einem einzigen Brett schneidest, lege sie so an, dass das Muster an den Ecken optisch passt. Das ist ein kleines Detail, das einen handwerklich hochwertigen Rahmen von einem gewöhnlichen unterscheidet.

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Noch Reste vom Eichenbrett übrig? Perfekt!

  • Schneide sie in kleine, gleichmäßige Würfel, schleife sie sauber und öle sie – fertig sind edle Fotohalter für den Schreibtisch.
  • Aus längeren Abschnitten lassen sich minimalistische Schlüsselanhänger oder kleine Schneidebretter für die Küche fertigen.
  • Selbst der Sägestaub ist nützlich, um wie oben beschrieben kleine Spalten zu füllen.
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Welches Werkzeug für die Gehrung?

Für den Anfang ist eine gute Handsäge in Kombination mit einer Gehrungslade aus Holz oder Kunststoff absolut ausreichend. Der Schlüssel zum Erfolg ist hier ein Sägeblatt mit feiner Zahnung. Wer mehr investieren möchte, erzielt mit einer Kappsäge (oft auch Gehrungssäge genannt) wiederholgenaue und perfekte Winkel. Marken wie Bosch oder Metabo bieten hier gute Einsteigermodelle an.

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Der durchschnittliche Haushalt in Deutschland besitzt 17 gerahmte Bilder, doch weniger als 1% davon sind individuell von Hand gefertigt.

Dein selbstgebauter Rahmen ist also nicht nur ein Stück Holz, sondern ein echtes Unikat in einer Welt der Massenproduktion. Ein Grund mehr, stolz auf dein Werk zu sein.

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Hartwachs-Öl: Zieht tief ins Holz ein, feuert die Maserung an und erhält die natürliche Haptik des Holzes. Die Oberfläche bleibt diffusionsoffen und lässt das Holz atmen. Ideal für einen natürlichen Look.

Lack (z.B. Acryllack): Bildet einen schützenden Film auf der Holzoberfläche. Bietet höheren Schutz gegen Kratzer und Flüssigkeiten und ermöglicht deckende Farbanstriche. Die Haptik ist aber weniger natürlich.

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Die Wahl der Klemmen ist entscheidend für eine saubere Verleimung. Ein einfacher Spanngurt mit Eckenschonern ist eine günstige und sehr effektive Methode, um alle vier Ecken gleichzeitig unter gleichmäßigen Druck zu setzen. Alternativ funktionieren auch spezielle Gehrungsklammern, von denen man aber vier Stück benötigt. Wichtig ist, immer kleine Zulagen aus Restholz zu verwenden, um Druckstellen im Rahmen zu vermeiden.

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Wenn du den Rahmen später deckend lackieren möchtest, zum Beispiel in einem kräftigen Farbton, ist Pappelholz die erste Wahl. Es hat eine sehr feine, fast unsichtbare Maserung und lässt sich extrem glatt schleifen. Eine Grundierung vor dem Lackieren schließt die Poren und sorgt für ein perfektes, gleichmäßiges Finish ohne durchscheinende Holzstruktur.

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  • Schutzbrille tragen: Holzsplitter oder Sägestaub im Auge sind kein Spaß. Das ist die absolute Basisregel.
  • Scharfes Werkzeug: Eine stumpfe Säge oder ein stumpfer Hobel erfordern mehr Kraft, was die Gefahr des Abrutschens dramatisch erhöht.
  • Konzentration: Lass das Handy in der Tasche. Beim Sägen oder Hantieren mit Maschinen gibt es nur dich und das Werkstück.

Ein Rahmen muss nicht immer perfekt sein. Der japanische Design-Ansatz des Wabi-Sabi feiert die Schönheit im Unvollkommenen. Ein kleiner Ast im Holz, eine nicht 100% perfekte Ecke oder die sichtbaren Spuren der Handarbeit machen deinen Rahmen erst recht zu einem persönlichen und einzigartigen Objekt. Trau dich, den Charakter des Holzes für sich sprechen zu lassen.

Romilda Müller

Mein Beruf macht mir echt viel Spaß! Selbst indem ich jeden Tag Beiträge über Themen aus den Bereichen Gartengestaltung, Dekoration, Innendesign, Mode und Lifestyle schreibe, entdecke ich viele interessante Tatsachen. Auch für mich selbst. Zudem schöpfe ich Inspiration für meine eigene Freizeit. Mein Ziel ist es, unserer Leserschaft nützliche Information und unendliche Anregung anzubieten und damit behilflich zu sein. Es freut mich, durch meine Artikel eine große Anzahl von Lesern für unterschiedliche Themen zu begeistern und zu neuen Projekten im Haus und Garten zu ermutigen. Außerdem will ich ihnen gleichzeitig damit Optionen für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten.