Vom Meister erklärt: Woran du eine wirklich gute Designertasche erkennst (und wie du sie pflegst)

von Mareike Brenner
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In meiner Werkstatt habe ich über die Jahre unzählige Taschen gesehen. Das Leder, das spricht förmlich zu einem, wenn man lange genug damit arbeitet. Ich kann die Qualität riechen und fühlen, lange bevor ich mir die Details ansehe. Viele Leute bringen mir ihre Schätze zur Pflege oder Reparatur, und darunter sind oft auch die ganz großen Klassiker. Und ganz ehrlich: Eine richtig gut gemachte, ikonische Tasche ist etwas Besonderes. Das ist kein schnelllebiges Accessoire, sondern ein echtes Stück Handwerkskunst.

Ich erinnere mich an eine Kundin, die eine alte Tasche geerbt hatte. Sie hatte schon ein paar Kampfspuren an den Ecken und das Leder war etwas trocken, aber die Grundstruktur war einfach perfekt. Die Nähte saßen bombenfest, die Kette hatte dieses schwere, satte Gefühl von echtem, hochwertig veredeltem Metall. Und als ich sie öffnete, kam mir immer noch dieser feine, würzige Duft von erstklassigem Lammleder entgegen. Darum geht es. Es geht nicht nur ums Logo, sondern um das Material, die Konstruktion und die Sorgfalt in jedem einzelnen Stich. Kommen Sie, ich zeig Ihnen mal, worauf es aus Sicht eines Handwerkers wirklich ankommt.

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Das Herz der Tasche: Ein kleiner Leder-Ratgeber

Alles fängt beim Material an. Eine Tasche kann nur so gut sein wie das Leder, aus dem sie gefertigt ist. Bei den klassischen Modellen gibt es meist zwei Favoriten, und jeder hat seinen ganz eigenen Charakter.

Lammleder: Die sensible Schönheit

Wenn Leute von einer „butterweichen“ Tasche schwärmen, dann meinen sie fast immer Lammleder. Es hat einen ganz sanften, seidigen Glanz und fühlt sich unglaublich glatt und luxuriös an. Das Leder ist leicht, schmiegt sich wunderbar an und strahlt eine unaufdringliche Eleganz aus.

Aber, und das ist ein großes Aber: Diese Weichheit hat ihren Preis. Lammleder ist empfindlich. Einmal nicht aufgepasst, und schon hat man einen Kratzer von den Fingernägeln oder dem Schlüsselbund drin. Wasserflecken sind auch so ein Thema. Ein Lehrling von mir hat mal mit einem feuchten Tuch zu fest gerieben – das Ergebnis war ein matter Fleck, den wir nur mit viel Aufwand wieder hinbekommen haben. Lammleder ist also eher die Prinzessin für den besonderen Abend oder für Besitzer, die wirklich extrem sorgsam sind.

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Kaviarleder: Der robuste Bodyguard

Der Name ist ein bisschen irreführend, denn mit Fisch hat das nichts zu tun. Es ist ein speziell behandeltes Kalbsleder mit einer körnigen, fast kieseligen Textur. Und genau diese Struktur macht es so extrem widerstandsfähig. Kratzer? Stöße? Steckt es viel besser weg als Lammleder. Es fühlt sich fester, strukturierter an und ist die perfekte Wahl für den täglichen Gebrauch.

Ehrlich gesagt, wenn eine Tasche ein langes, hartes Leben vor sich hat, ist dieses gekörnte Leder die sicherste Bank. Es verzeiht einfach mehr und behält länger seine Form.

Um es mal auf den Punkt zu bringen:

  • Lammleder: Superweich und luxuriös, aber anfällig für Kratzer und Wasser. Eher was für besondere Anlässe.
  • Kaviarleder: Extrem robust und pflegeleicht, ideal für den Alltag. Fühlt sich fester an und hat eine körnige Textur.

Ach ja, und dann gibt es natürlich noch die Exoten wie Alligator, Python oder Rochenleder. Die sind extrem teuer und brauchen eine hochspezialisierte Pflege. Daran sollte man als Laie wirklich nicht selbst herumdoktern.

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Ein Blick ins Innere: Die Konstruktion macht den Unterschied

Eine gute Tasche ist nicht einfach nur zusammengenäht. Die Konstruktion ist bis ins Detail durchdacht, um ihr Form und Stabilität zu geben. Das sieht man bei den klassischen Flap-Bags ganz wunderbar.

Die „Tasche-in-der-Tasche“-Bauweise

Ein wesentliches Merkmal vieler hochwertiger Modelle ist eine Art doppelte Konstruktion. Im Grunde wird eine komplette Innentasche gefertigt und dann passgenau in die Außentasche eingesetzt. Das verleiht der Tasche ihre berühmte Stabilität – sie fällt nicht in sich zusammen, selbst wenn sie leer ist. Billige Fälschungen fühlen sich oft schlaff an, weil hier gespart wird. Wenn man eine echte in die Hand nimmt, spürt man sofort diese innere Struktur und Festigkeit.

Die Steppung: Mehr als nur Deko

Das berühmte Rautenmuster ist nicht nur Zierde, es hat auch eine wichtige technische Funktion. Die Naht verbindet die äußere Lederschicht mit einer inneren Vliesschicht und gibt dem Ganzen Volumen. Das verhindert auch, dass sich weiches Leder über die Jahre zu sehr dehnt.

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Kleiner Profi-Tipp: Zählen Sie mal die Stiche! Bei einer authentischen, hochwertigen Tasche hat jede Seite einer Raute meist zwischen 10 und 12 Stiche. Die Nähte sind exakt, gleichmäßig und verlaufen perfekt parallel. Bei Kopien ist die Stichzahl oft niedriger (spart Zeit und Garn), wodurch die Steppung weniger dicht und präzise aussieht.

Das Innenfutter: Warum Bordeaux eine gute Idee ist

Das traditionell burgunderrote Innenfutter ist nicht nur schick, sondern auch clever. In einem helleren Futter findet man seine Sachen einfach viel schneller als in einem schwarzen Loch. Das Futter selbst ist meist aus feinem Kalbs- oder Ziegenleder und muss absolut straff und faltenfrei eingearbeitet sein. Wenn es sich irgendwo löst oder schlampig verklebt wirkt, sollten alle Alarmglocken schrillen.

Die Details: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen

Jetzt geht’s ans Eingemachte. Es sind die kleinen Dinge, an denen man die wahre Meisterschaft erkennt. Wenn ich eine Tasche prüfe, habe ich eine feste Routine.

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Die Hardware: Gewicht, Klang und Gravur

Die Metallteile – also Schloss, Kette und Ösen – verraten unglaublich viel. Bei vielen Vintage-Modellen wurde die Hardware noch mit 24 Karat Gold plattiert. Das gibt ihr diesen tiefen, warmen Goldton und ein sattes Gewicht. Heutige Modelle verwenden andere hochwertige Legierungen, die ebenfalls erstklassig sind, aber der Kenner spürt und sieht den Unterschied. Eine gute Kette fühlt sich immer schwer und kühl an, niemals blechern oder leicht.

Das berühmte CC-Schloss muss satt und präzise schließen. Es sollte einen klaren, befriedigenden „Klick“ machen und darf nicht wackeln. Schauen Sie sich mal die Rückseite des Schlosses an: Die Gravuren müssen gestochen scharf und sauber sein. Bei Fälschungen ist die Schrift oft flach, unscharf oder hat seltsame Abstände.

Die Kette: Mit Sorgfalt verflochten

Die Kette mit dem durchzogenen Lederband ist ein kleines Meisterstück für sich. Das Lederband wird von Hand durch die Glieder geflochten, ohne sich zu verdrehen. Am Ende wird es sauber und unsichtbar im Inneren der Tasche vernäht. Das zu ersetzen, wenn es mal reißt, ist übrigens eine extrem filigrane Arbeit, die viel Geduld erfordert.

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Meine Checkliste für den Second-Hand-Kauf

Wenn ein Kunde unsicher ist, gehe ich immer dieselben Punkte durch:

  1. Der erste Eindruck: Nehmen Sie die Tasche in die Hand. Stimmt das Gewicht? Wie riecht sie? Hochwertiges Leder hat einen unverkennbaren, angenehmen Geruch. Ein chemischer oder plastikartiger Gestank ist ein klares Warnsignal.
  2. Die Symmetrie: Schauen Sie sich die Tasche frontal an. Die Steppung muss perfekt durchlaufen, auch über die aufgesetzte Tasche auf der Rückseite. Die Klappe muss exakt mittig sitzen.
  3. Die Nähte: Prüfen Sie die Stichzahl (siehe oben!) und die Qualität. Ist die Naht gerade? Ist der Faden sauber verarbeitet?
  4. Die Hardware: Testen Sie das Schloss. Prüfen Sie die Gravuren. Fühlen Sie das Gewicht der Kette.
  5. Der Innenraum: Wie fühlt sich das Futter an? Ist der Marken-Stempel sauber und klar lesbar?
  6. Seriennummer & Karte: Ja, seit den 80er Jahren gibt es innen einen Sticker mit einer Seriennummer und eine passende Plastikkarte. Aber Achtung! Die Fälscher sind hier mittlerweile extrem gut. Die Karte ist das am einfachsten zu kopierende Teil, ich gebe darauf fast nichts. Eine Tasche ohne Karte kann echt sein, eine mit Karte kann trotzdem eine Fälschung sein. Verlassen Sie sich nie allein darauf!
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Pflege und Reparatur: So bleibt Ihr Schatz in Form

Eine solche Tasche ist eine Investition, und die will gepflegt werden. Falsche Pflege kann mehr Schaden anrichten als jahrelanger Gebrauch.

Mein Quick-Win für dich heute: Stopf deine Tasche jetzt sofort mit säurefreiem Seidenpapier aus, wenn du sie nicht benutzt. Das dauert 30 Sekunden und verhindert, dass sie ihre Form verliert. Ein einfacher Trick, der Wunder wirkt!

Die richtige Reinigung zu Hause (in 3 Schritten)

Für die normale Pflege braucht es nicht viel. Aber bitte richtig machen:

  1. Staub entfernen: Mit einem trockenen, weichen Mikrofasertuch sanft abwischen.
  2. Pflege testen: Wenn Sie einen Lederbalsam verwenden, testen Sie ihn IMMER zuerst an einer unauffälligen Stelle (z.B. im Inneren).
  3. Hauchdünn auftragen: Weniger ist mehr! Tragen Sie die Pflege mit einem sauberen Tuch hauchdünn und in kreisenden Bewegungen auf.

Gute Erfahrungen habe ich persönlich mit den Produkten von Saphir (besonders die „Médaille d’Or“-Reihe) oder Collonil 1909 gemacht. Aber bitte niemals Haushaltsreiniger, Seife oder aggressive Chemikalien verwenden!

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Wann muss der Profi ran?

  • Abrieb an den Ecken: Der Klassiker. Ein guter Feintäschner kann die Farbe exakt anmischen und die Ecken professionell retuschieren. Rechnen Sie hierfür je nach Aufwand mit Kosten zwischen 80 € und 150 €. Bitte nicht selbst mit irgendeiner Lederfarbe aus dem Internet versuchen – das wird meistens fleckig.
  • Beschädigte Hardware: Wenn ein Schloss kaputtgeht oder die Beschichtung stark abblättert, wird es knifflig. Die Markenhersteller selbst geben in der Regel keine Original-Ersatzteile an freie Werkstätten heraus. Manchmal kann ein Juwelier eine neue Plattierung machen, aber ein kompletter Austausch geht oft nur über die Marke direkt.
  • Risse im Leder: Kleine Risse können wir oft schließen und kaschieren. Große Risse sind aber ein ernstes Problem und mindern den Wert erheblich.

Für Kenner: Was den Wert ausmacht

Neben dem Zustand sind es oft kleine Details, die den Wert einer gebrauchten Tasche bestimmen. Besonders begehrt sind Vintage-Modelle, die noch eine echte 24-Karat-Vergoldung auf der Hardware haben. Sammler lieben diesen warmen Glanz.

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Gut zu wissen ist auch der Unterschied zwischen den beiden großen Ikonen: Die traditionelle „2.55“ erkennt man am rechteckigen „Mademoiselle“-Schloss. Die später eingeführte „Classic Flap“ hat hingegen das berühmte ineinandergreifende CC-Logo als Verschluss. Beides sind absolute Klassiker, aber mit einer leicht unterschiedlichen Designsprache.

Mein letztes Wort: Seien Sie clever beim Kauf

Der Markt für Fälschungen ist in den letzten Jahren leider explodiert. Es gibt sogenannte „Superfakes“, die für einen Laien kaum noch vom Original zu unterscheiden sind. Sie verwenden echtes Leder und kopieren sogar die Seriennummern.

Kaufen Sie eine gebrauchte Tasche deshalb nur bei einem Händler, dem Sie absolut vertrauen. Etablierte Online-Plattformen wie Vestiaire Collective oder The RealReal haben eigene Authentifizierungsprozesse, was eine gewisse Sicherheit bietet. Trotzdem ist eine zweite, unabhängige Expertenmeinung vor einem teuren Kauf nie verkehrt. Wenn ein Preis zu gut ist, um wahr zu sein, dann ist er es in 99% der Fälle auch nicht.

Behandeln Sie Ihre Tasche mit Respekt, und sie wird Ihnen ein Leben lang Freude bereiten. Und das, mein Freund, kann man von wenigen Dingen in unserer schnelllebigen Zeit noch behaupten.

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Die Hardware lügt nie: Echte Qualität spürt man am Gewicht. Schließen, Ketten und Nieten aus massivem, oft messingbasiertem Metall haben eine satte Schwere. Achten Sie auf saubere, präzise Gravuren des Markennamens – bei Fälschungen sind sie oft flach und ungenau. Das Klickgeräusch eines Schlosses, wie bei der ikonischen Chanel-Drehschließe, sollte satt und mechanisch klingen, nicht blechern oder hohl.

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Eine Studie aus dem Jahr 2017 ergab, dass die Rendite für eine Hermès Birkin Bag über einen Zeitraum von 35 Jahren die des S&P 500-Aktienindex übertraf.

Das zeigt: Eine ikonische Tasche ist weit mehr als ein Accessoire. Sie ist ein Sammlerstück und, bei richtiger Pflege und Auswahl, eine handfeste Wertanlage. Modelle wie die Birkin, die Kelly oder die Chanel Classic Flap sind auf dem Zweitmarkt oft mehr wert als im Neukauf.

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Der Klassiker-Check: Chanel 2.55 vs. Classic Flap (11.12)?

Ein Detail für Kenner: Die ursprüngliche 2.55, von Coco Chanel 1955 entworfen, hat ein rechteckiges „Mademoiselle“-Schloss ohne Logo. Die in den 80ern von Karl Lagerfeld neu interpretierte Classic Flap (Modellnummer A01112) trägt hingegen das berühmte ineinandergreifende CC-Logo. Beide sind Ikonen, doch dieses kleine Detail erzählt eine ganz eigene Design-Geschichte.

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  • Resistenz gegen Kratzer und Wasser
  • Behält über Jahre perfekt die Form
  • Eine unverkennbar körnige Textur

Das Geheimnis? Chanels berühmtes Caviar-Leder. Es handelt sich um ein geprägtes Kalbsleder, das nicht nur unglaublich widerstandsfähig ist, sondern auch eine luxuriöse Haptik bietet – die perfekte Wahl für eine Tasche, die Sie täglich und ohne Sorgen tragen möchten.

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Der Geruch einer neuen Tasche verrät fast alles. Hochwertiges, vegetabil gegerbtes Leder hat einen warmen, erdigen und leicht süßlichen Duft. Riecht das Material hingegen stark chemisch, fast wie Klebstoff oder Plastik, ist das ein klares Warnsignal für minderwertige Gerbprozesse und übermäßige Versiegelungen, die das Leder am Atmen hindern.

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Wichtiger Pflegefehler: Bewahren Sie Ihre Ledertasche niemals in einer Plastiktüte auf! Leder ist ein natürliches Material, das atmen muss. In Plastik staut sich Feuchtigkeit, was zu Schimmelbildung und Verfärbungen führen kann. Der mitgelieferte Staubbeutel aus Baumwolle oder Flanell ist immer die beste Wahl für die Lagerung.

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Hinter der „Boy Bag“ von Chanel steckt eine Liebesgeschichte. Karl Lagerfeld benannte das 2011 eingeführte, kantigere Modell nach Arthur „Boy“ Capel, der großen Liebe von Coco Chanel. Das Design zitiert Elemente von Jagdtaschen und soll die maskuline, rebellische Seite widerspiegeln, die Capel in Chanel sah und förderte.

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  • Die Form von innen stützen: Am besten mit säurefreiem Seidenpapier oder einem speziellen Kissen-Einsatz von Marken wie „Samorga“ ausstopfen.
  • Die Kette richtig lagern: Legen Sie die Kette ins Innere der Tasche, eingewickelt in ein weiches Tuch, um Abdrücke auf dem Leder zu vermeiden.
  • Aufrecht hinstellen: Lagern Sie die Tasche auf einem Regal stehend, nicht hängend, um den Henkel nicht unnötig zu belasten.
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Auch das Innenleben zählt. Eine erstklassige Tasche ist innen genauso makellos verarbeitet wie außen. Suchen Sie nach einem Futter aus feinem Leder, robustem Grosgrain-Stoff oder Alcantara. Die Nähte im Inneren müssen ebenso gerade und fest sein, und die Kanten von Innentaschen sind oft sauber umgeschlagen und vernäht, nicht nur geschnitten.

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Eine einzige „Lady Dior“ Tasche erfordert über 140 Einzelteile und die Arbeit von sieben Handwerkskünstlern über einen Zeitraum von mindestens acht Stunden.

Diese Zahlen verdeutlichen den Unterschied zwischen Massenproduktion und echter Manufakturarbeit. Jeder Stich, jede Kante und jede Anbringung eines „Cannage“-Musters ist das Ergebnis von Präzision und überliefertem Wissen – ein Wert, den man bei jedem Tragen spürt.

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Lohnt sich eine Vintage-Tasche?

Absolut, wenn man weiß, worauf man achten muss. Oft findet man Modelle aus Materialien oder in Farben, die heute nicht mehr hergestellt werden. Zudem war die Qualität der Hardware, beispielsweise mit echter 24-Karat-Vergoldung bei älteren Chanel-Modellen, teils noch opulenter. Der Nachteil: Man muss den Zustand genau prüfen und idealerweise bei einem vertrauenswürdigen Händler wie „Vestiaire Collective“ oder „Rebelle“ kaufen, um die Echtheit garantieren zu lassen.

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Soforthilfe bei Regen: Werden Sie von einem Schauer überrascht, tupfen Sie die Wassertropfen sofort mit einem weichen, sauberen Tuch (z.B. ein Mikrofasertuch) sanft ab. Niemals reiben! Lassen Sie die Tasche anschließend bei Raumtemperatur an der Luft trocknen, fern von Heizung oder direkter Sonneneinstrahlung, die das Leder austrocknen und verformen könnte.

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Eine schöne Patina ist kein Makel, sondern ein Qualitätsmerkmal. Sie erzählt die Geschichte einer Tasche.

  • Vachetta-Leder: Dieses unbehandelte Rindsleder, oft bei Louis Vuitton verwendet, dunkelt mit der Zeit zu einem wunderschönen Honigton nach.
  • Boxcalf-Leder: Bekannt von der Hermès Kelly, entwickelt es mit der Zeit einen dezenten, seidigen Glanz und wird noch geschmeidiger.
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Epsom-Leder: Bekannt durch Hermès, ist es ein geprägtes Leder. Es ist leicht, extrem formstabil und sehr widerstandsfähig gegen Kratzer.

Togo-Leder: Ebenfalls von Hermès, ist ein genarbtes Kalbsleder. Es ist weicher als Epsom, hat eine sichtbare, aber feine Narbung und gilt als der Klassiker für die Birkin Bag.

Epsom ist die Wahl für Struktur und Langlebigkeit, Togo für eine weichere, luxuriösere Haptik.

Gute Handwerkskunst ist nicht nur den etablierten Luxusgiganten vorbehalten. Marken wie Polène aus Paris oder das New Yorker Label Mansur Gavriel haben sich einen Namen gemacht, indem sie minimalistisches Design mit exzellenter Materialqualität und Fertigung in Europa verbinden – oft zu einem Bruchteil des Preises einer Chanel oder Dior. Ein Beweis dafür, dass es bei Qualität um das „Wie“ geht, nicht nur um den Namen.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.