Kommunionfrisur ohne Tränen: Der ultimative Guide für Mamas, die alles geben
Ich seh sie jedes Jahr vor mir, die aufgeregten Mädels am Morgen ihrer Kommunion. Die Augen leuchten, das weiße Kleid hängt schon an der Tür und eine ganz besondere Spannung liegt in der Luft. Aber, ganz ehrlich? Ich sehe auch die andere Seite: die Mamas mit Sorgenfalten auf der Stirn, die sich fragen: Hält das alles? Rutscht der Haarschmuck raus, bevor die Fotos im Kasten sind? Hängen sich die Locken aus, bevor es überhaupt in die Kirche geht?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die Grundlage für alles: Die richtige Vorbereitung am Tag davor
- 2 Dein Werkzeugkasten: Was du wirklich brauchst (und was nicht)
- 3 Welche Frisur passt zu uns? Ein schneller Überblick
- 4 Drei bewährte Frisuren: Schritt für Schritt erklärt
- 5 Der letzte Schliff und das Notfall-Kit
- 6 Selber machen oder zum Profi? Eine ehrliche Entscheidungshilfe
- 7 Bildergalerie
Dieser Tag ist so viel mehr als nur ein Fest. Er ist eine Erinnerung fürs Leben. Und eine gute Frisur ist dabei nicht nur Deko, sie ist ein Gefühl. Sie muss aber auch einiges aushalten können – den Gottesdienst, das Toben mit den Cousins und Cousinen am Nachmittag und das Stück Torte danach. Eine Frisur, die zwickt oder nach einer Stunde aussieht wie ein geplatztes Sofakissen, macht einfach keinen Spaß.
Deshalb lade ich dich heute mal in meine Trickkiste ein. Ich zeige dir, worauf es wirklich ankommt, welche Techniken funktionieren und warum manche eben nicht. Und ich sag dir auch ganz offen, wann es vielleicht doch besser ist, die Sache einem Profi zu überlassen. Damit der große Tag für dein Kind einfach nur wunderschön wird.

Die Grundlage für alles: Die richtige Vorbereitung am Tag davor
Viele denken, das Styling beginnt am Festmorgen. Das ist aber ein riesiger Fehler, den ich schon unzähligen Leuten austreiben musste. Die eigentliche Arbeit startet schon am Abend vorher. Ohne ein gutes Fundament baust du auf Sand, das ist bei Haaren nicht anders.
Kinderhaar ist oft superfein und weich, fast schon ein bisschen „rutschig“. Frisch gewaschen ist es der absolute Endgegner jeder Hochsteckfrisur. Die Haare sind dann so glatt, dass einfach nichts hält. Haarnadeln gleiten raus, Zöpfe lösen sich auf und Locken geben nach zehn Minuten auf.
Die goldene Regel lautet daher: Wascht die Haare am Abend VOR der Kommunion, niemals am Morgen selbst. Verwendet ein einfaches, klares Shampoo ohne schwere Silikone oder Öle. Eine Spülung ist meistens überflüssig – wenn doch, dann nur ein winziger Klecks in die Spitzen. Über Nacht bekommt das Haar eine minimale, natürliche Griffigkeit, die uns später enorm hilft.

Produkte, die den Unterschied machen
Nach dem Waschen kommt der entscheidende Schritt. Gebt eine gute Portion Schaumfestiger (ungefähr so groß wie ein Tennisball) ins handtuchtrockene Haar. Verteilt ihn vom Ansatz bis in die Spitzen. Das umhüllt jedes Haar und macht es dicker und griffiger. Föhnt die Haare danach komplett trocken, am besten über Kopf für extra Volumen. Jede Restfeuchtigkeit ist der Feind, also stellt sicher, dass alles wirklich knochentrocken ist.
Übrigens, hier ist einer der häufigsten Fehler, den fast alle machen: Haarspray aus 5 cm Entfernung draufzuklatschen, bis die Haare nass sind. Das verklebt alles und zerstört die Frisur. Haarspray kommt immer erst ganz zum Schluss und aus etwa 30 cm Entfernung wie ein feiner Nebel!
Dein Werkzeugkasten: Was du wirklich brauchst (und was nicht)
Du brauchst keine teure Profi-Ausstattung. Mit ein paar gezielten Investitionen in der Drogerie kommst du schon extrem weit. Gutes Werkzeug ist die halbe Miete und verhindert eine Menge Frust.

Deine Shopping-Liste für die Drogerie (unter 20 Euro):
- Ein Stielkamm (ca. 2 €): Absolut unverzichtbar! Mit dem Stiel ziehst du saubere Scheitel und teilst exakte Strähnen ab. Das ist das A und O für eine ordentliche Frisur.
- Haarnadeln (Bobby Pins) & Haarklammern (U-Pins) (ca. 3-4 € pro Packung): Ja, das sind zwei verschiedene Dinge! Die engen Haarnadeln klemmen Strähnen fest. Kleiner Tipp: Die gewellte Seite gehört immer zur Kopfhaut, da greift sie besser! Die offenen U-Klammern sind das Geheimnis für lockere Dutts. Sie sichern die Frisur, ohne zu ziehen.
- Dünne Haargummis (ca. 2 €): Am besten durchsichtige oder welche, die zur Haarfarbe passen. Ohne Metallstück, das bricht die Haare.
- Schaumfestiger & Haarspray (je ca. 4-5 €): Wähle Produkte für guten Halt, aber ohne zu verkleben.
Achtung beim Hitzestyling! Ein Lockenstab kann zaubern, aber Kinderhaar ist empfindlich. Bitte immer einen Hitzeschutzspray verwenden und die Temperatur niedrig halten (150-160 Grad reichen völlig aus). Wenn du dir unsicher bist, lass es lieber. Eine tolle Alternative für sanfte Wellen: Die Haare am Abend vorher in viele kleine Zöpfe flechten und über Nacht trocknen lassen. Das Ergebnis am Morgen ist oft wunderschön natürlich.

Welche Frisur passt zu uns? Ein schneller Überblick
Bevor wir loslegen, hier eine kleine Entscheidungshilfe. Nicht jede Frisur passt zu jedem Haar oder jedem Kind.
- Der holländische Kranz: Das ist die „bombenfest“ Option. Ideal für sehr aktive Kinder und super bei feinem bis dickem Haar. Schwierigkeit: mittel, braucht etwas Übung. Zeitaufwand am großen Tag: ca. 30-40 Minuten.
- Der klassische Dutt: Elegant, zeitlos und perfekt, um sehr lange oder dicke Haare zu bändigen. Mit einem Duttkissen ist er einfacher, als er aussieht. Schwierigkeit: einfach bis mittel. Zeitaufwand: ca. 20-25 Minuten.
- Halboffen mit Wasserfall-Zopf: Die romantische Wahl für Mädchen, die ihre Haare offen tragen wollen. Hält die vorderen Strähnen aber schön aus dem Gesicht. Am besten für Mädels, die nicht ganz so wild toben. Schwierigkeit: für Geübte. Zeitaufwand mit Locken: ca. 45-60 Minuten.
Und was ist mit kurzen Haaren, zum Beispiel einem Bob? Hier sind geflochtene Details toll! Man kann eine einzelne Strähne an der Seite flechten und mit einer schönen Spange feststecken oder den Pony mit einer kleinen französischen Zopfpartie zurücknehmen. Ein schöner Haarreif oder ein Blumenkranz wirken bei kurzem Haar oft am allerbesten.

Drei bewährte Frisuren: Schritt für Schritt erklärt
1. Der holländische Kranz (Die „hält alles aus“-Frisur)
Diese Frisur ist ein Traum für aktive Mädels. Einmal gemacht, hält sie den ganzen Tag. Das Geheimnis ist, dass man die Strähnen nicht über, sondern unter die mittlere Strähne legt. Dadurch liegt der Zopf oben auf dem Haar und bekommt einen tollen 3D-Effekt. Flechte dich Strähne für Strähne am Haaransatz entlang um den ganzen Kopf. Das Zopfende wird am Ende unter dem Kranz versteckt und mit Nadeln festgesteckt. Zum Schluss die Schlaufen des Zopfes ganz leicht auseinanderziehen – das sorgt für Volumen und einen modernen Look.
Ein Tipp aus meinem Salonalltag: Viele Kinder werden beim Frisieren ungeduldig. Was bei mir fast immer hilft? Kopfhörer auf und ein spannendes Hörspiel anmachen. Das lenkt super ab und die Zeit vergeht wie im Flug.
2. Der klassische Dutt (Elegant & praktisch)
Ein Dutt muss nicht altbacken sein! Mach einen sauberen, festen Pferdeschwanz. Jetzt kommt der Trick: ein Duttkissen. Das ist ein Ring aus Schaumstoff, den du über den Pferdeschwanz ziehst. Dann verteilst du die Haare fächerförmig darüber, bis das Kissen komplett bedeckt ist, und stülpst ein zweites, dünnes Haargummi drüber. Die restlichen Haarspitzen einfach um die Basis wickeln und mit Haarnadeln feststecken. Mit den U-förmigen Klammern sicherst du den Dutt am Ende unsichtbar am Kopf. Hält super und sieht sehr edel aus.

3. Halboffen mit Wasserfall-Zopf (Romantisch & verspielt)
Diese Frisur ist etwas für Fortgeschrittene, aber der Effekt ist wunderschön. Du beginnst an der Seite zu flechten wie bei einem französischen Zopf, nimmst also immer von oben eine Strähne dazu. Der Clou: Die untere Strähne lässt du nach jeder „Masche“ einfach fallen und greifst dir stattdessen eine neue Strähne von den offenen Haaren. So entsteht der namensgebende Wasserfall-Effekt. Das ist schriftlich schwer zu erklären, ehrlich gesagt. Such einfach mal online nach einem Video zum Thema „Wasserfall Zopf Technik“, da gibt es fantastische Anleitungen, die es dir ganz langsam zeigen.
Der letzte Schliff und das Notfall-Kit
Weniger ist oft mehr. Ein schlichter Kranz, ein paar Perlen-Curlies im Dutt oder ein eingeflochtenes Satinband reichen oft völlig. Achte darauf, dass der Schmuck gut befestigt ist – ein Kranz wird nicht nur aufgelegt, er muss mit U-Klammern an mehreren Stellen fixiert werden, sonst rutscht er.
Dein SOS-Kit für die Handtasche:

Pack dir am Kommuniontag unbedingt eine kleine Notfalltasche ein. Da rein gehören: ein Mini-Haarspray, vier bis fünf Haarnadeln und ein Ersatz-Haargummi. Damit kannst du jede kleine Katastrophe schnell und unauffällig beheben.
Selber machen oder zum Profi? Eine ehrliche Entscheidungshilfe
Bitte, bitte mach einen Probedurchlauf! Ein paar Wochen vor dem Fest, ganz ohne Stress. Wenn du dabei merkst, dass es einfach nicht klappt, ist das keine Schande. Im Gegenteil, es ist klug, sich dann Hilfe zu holen.
Geh lieber zum Friseur, wenn: – Das Haar extrem fein oder rutschig ist. – Du mit dicken Locken oder einer riesigen Haarmenge einfach nicht klarkommst. – Du oder deine Tochter eine sehr komplizierte Frisur im Kopf habt. – Du merkst, dass dich der Gedanke an das morgendliche Styling schon jetzt stresst.
Ein Profi kostet natürlich Geld. Rechne für eine aufwendige Kommunionfrisur je nach Salon und Region mit etwa 40 € bis 80 €. Aber dafür kaufst du dir Gelassenheit und einen entspannten Start in den Tag. Ich hatte mal eine Mutter, die mich eine Stunde vor Kirchenbeginn völlig panisch anrief, weil sie und ihre Tochter nach stundenlangen YouTube-Versuchen weinend im Bad saßen. Das ist der ganze Stress nicht wert.

Am Ende zählt nur eines: Dein Kind soll sich wunderschön fühlen und diesen besonderen Tag von ganzem Herzen genießen. Und eine Frisur, die perfekt sitzt und nicht stört, trägt einen riesigen Teil dazu bei.
Bildergalerie


- Ein Mini-Haarspray für fliegende Härchen
- Ein paar Haarklemmen in der Haarfarbe deines Kindes
- Ein kleiner Kamm für schnelle Korrekturen
Das Geheimnis? Eine kleine Kosmetiktasche, die die Oma oder Tante während der Feier für dich aufbewahrt. So bist du für jeden Notfall gewappnet, ohne selbst eine große Handtasche tragen zu müssen.

Hilfe, mein Kind hat superfeines, „rutschiges“ Haar!
Ein Klassiker! Hier ist der Profi-Trick: arbeite vor dem Flechten oder Hochstecken eine winzige Menge Texturspray oder sogar Trockenshampoo in den Haaransatz und die Längen ein. Das gibt dem Haar sofort mehr Griff und Struktur. Produkte wie das „Trockenshampoo Volumen“ von Batiste oder das „got2b Powder’ful“ Volumen Styling Puder sind wahre Wundermittel, die Haarnadeln und Spangen einen viel besseren Halt geben.

Nichts stärkt das Selbstbewusstsein eines Kindes an einem so besonderen Tag mehr als das Gefühl, wunderschön und einzigartig zu sein. Die Frisur ist dabei oft das Krönchen.

Echte Blüten vs. Kunstblumen: Echte Blumen, wie zartes Schleierkraut oder kleine Röschen, wirken unglaublich romantisch, können aber über den Tag welken oder Flecken hinterlassen.
Haarschmuck aus Seide oder Stoff: Accessoires von Marken wie „Glaube, Liebe, Hoffnung“ sind oft haltbarer, wiederverwendbar und überstehen auch eine wilde Polonaise am Nachmittag ohne Probleme.
Für den langen Kommunionstag ist die künstliche Variante meist die sicherere und stressfreiere Wahl.

Die schönste Frisur nützt nichts, wenn sie zwickt und ziept. Achte darauf, dass Zöpfe nicht zu straff am Kopf anliegen und Haarklammern nicht auf die Kopfhaut drücken. Frage dein Kind während des Stylings immer wieder: „Ist das so bequem für dich?“ Komfort ist der Schlüssel, damit der Tag ohne Tränen und Kopfschmerzen genossen werden kann. Besonders bei Gummis sind Spiralhaargummis für Kinder (z.B. von Invisibobble Kids) oft sanfter als herkömmliche Modelle.

Der Probelauf ist Pflicht: Plane eine Woche vor der Kommunion einen Testlauf für die Frisur ein. So seht ihr beide, wie das Ergebnis aussieht, wie lange es dauert und ob es auch wirklich bequem ist. Das nimmt am großen Tag enorm den Druck und verhindert böse Überraschungen oder morgendliche Hektik.

Wussten Sie, dass modernes Haarspray nicht mehr klebt wie in den 80ern? Flexible Polymere legen sich wie ein feines, unsichtbares Netz um das Haar, das Halt gibt, aber Bewegung zulässt.
Genau deshalb ist ein flexibles Haarspray wie das „Elnett“ von L’Oréal die beste Wahl für Kinderfrisuren. Es fixiert die Frisur, ohne sie zu einem steifen Helm zu machen. So kann dein Kind toben und lachen, und die Frisur federt einfach mit, anstatt zu brechen.

Gerade bei halboffenen Frisuren spielt die Haarstruktur eine große Rolle. Statt aufwendiger Korkenzieherlocken, die sich bei feinem Haar schnell aushängen, können sanfte Wellen oft viel natürlicher und haltbarer sein. Ein Flechtelement am Oberkopf sorgt für den festlichen Rahmen, während die Längen mit einem Welleneisen oder über Nacht geflochtenen Zöpfen eine weiche Bewegung erhalten. Das wirkt modern, verspielt und hält den ganzen Tag.

- Sorgt für perfekten Halt bei Hochsteckfrisuren.
- Verhindert, dass geflochtene Strähnen herausrutschen.
- Ist die unsichtbare Basis für jeden Haarschmuck.
Das Werkzeug der Profis? Die richtige Haarklemme! Investiere in hochwertige, matte Haarklemmen (z.B. von Comair), die eine leichte Riffelung haben. Sie krallen sich förmlich im Haar fest, im Gegensatz zu den glatten Drogerie-Modellen, die bei der ersten Bewegung kapitulieren.

Und was ist mit kurzen Haaren?
Kurze Haare bieten eine wunderbare Bühne für besondere Accessoires! Ein zarter Haarreif mit Perlen oder Seidenblumen kann umwerfend aussehen. Alternativ kann eine einzelne Strähne an der Seite elegant zurückgeflochten oder mit einer auffälligen Schmuckspange fixiert werden. So wird auch ein frecher Bob oder Pixie-Cut im Handumdrehen zum festlichen Hingucker.

Der häufigste Fehler: Zu viel Produkt. In dem Versuch, die Frisur „bombenfest“ zu machen, wird oft zu viel Gel, Schaum oder Wachs verwendet. Bei feinem Kinderhaar führt das schnell zu einem fettigen, schweren Look. Eine haselnuss- bis maximal walnussgroße Menge Schaumfestiger reicht völlig aus, um dem Haar die nötige Struktur zu geben, ohne es zu beschweren.

Für den letzten Schliff sorgt ein Hauch von Glanz, der das Licht in der Kirche und auf den Fotos wunderschön reflektiert. Wichtig ist, Produkte zu wählen, die nicht beschweren.
- Glanzspray: Aus etwa 30 cm Entfernung aufgesprüht, legt sich ein feiner Nebel wie der „TIGI Bed Head Headrush“ auf die Frisur.
- Haaröl: Wirklich nur ein bis zwei Tropfen in den Handflächen verreiben und ganz sanft über die fertige Frisur streichen, ohne die Struktur zu zerstören.
Der Haarschmuck sollte immer zur Frisur und nicht umgekehrt passen. Ein opulenter Blumenkranz wirkt am besten in offenem oder halboffenem Haar. Zarte Perlen-Pins oder einzelne Blüten lassen sich wunderbar in eine Hochsteckfrisur oder einen Flechtzopf integrieren. Wähle den Schmuck also erst, wenn du dich für einen Frisuren-Stil entschieden hast – so entsteht ein harmonisches Gesamtbild.




