Deine Ostertafel: So wird sie richtig schön (und sicher!) – Ein ehrlicher Guide aus der Werkstatt
Ganz ehrlich? Ich erinnere mich noch gut daran, wie mir ein alter Meister in der Ausbildung immer wieder eingetrichtert hat, wie wichtig ein gut gedeckter Tisch ist. Für ihn war das kein Chichi, sondern pures Handwerk und ein Zeichen von Wertschätzung. „Junge“, hat er gesagt, „daran sieht man, dass du dir Gedanken gemacht hast.“ Und wisst ihr was? Er hatte absolut recht. Diese Lektion ist bei mir hängengeblieben.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Das Fundament: Warum Farbe und Form alles entscheiden
- 0.2 Direkt aus der Werkstatt: Zwei Deko-Ideen Schritt für Schritt
- 0.3 Keine Zeit? Die 5-Minuten-Osterdeko
- 0.4 Kleine Details, große Wirkung: Ideen für jeden Platz
- 0.5 Material beschaffen – aber woher?
- 0.6 Planung ist alles: Der Zeitplan des Profis
- 0.7 Sicherheit geht vor! Ein Wort, das mir am Herzen liegt
- 0.8 Zum Schluss…
- 1 Bildergalerie
Eine wunderschöne Ostertafel hat nichts mit einem prall gefüllten Geldbeutel zu tun. Es geht um ein gutes Gefühl für die Komposition, um ein paar handwerkliche Kniffe und vor allem um die Freude am Machen. Es geht darum, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich jeder sofort willkommen fühlt. In diesem kleinen Guide zeige ich dir die Grundlagen, ein paar Techniken direkt aus der Werkstatt und – ganz wichtig – worauf du bei der Sicherheit achten musst.
Das Fundament: Warum Farbe und Form alles entscheiden
Bevor wir auch nur ein einziges Deko-Ei platzieren, müssen wir kurz über die Basis reden. Klingt trocken, ist aber der Schlüssel zum Erfolg. Wer das Prinzip einmal verstanden hat, kann selbst mit den einfachsten Mitteln eine riesige Wirkung erzielen.

Die Macht der Farben
Farben machen Stimmung, so einfach ist das. Zu Ostern greifen wir instinktiv zu hellen, frischen Tönen – klar, die spiegeln ja das Erwachen der Natur wider. Aber einfach alles Bunte zusammenzuwerfen, wirkt schnell chaotisch. Besser ist es, sich auf eine klare Palette zu konzentrieren.
- Warm & Natürlich: Stell dir ein sanftes Eigelb, frisches Birkengrün und das Braun von Naturzweigen vor. Diese Kombi ist total erdend, ruhig und super einladend. Passt übrigens zu fast jedem Geschirr und ist wirklich einfach umzusetzen.
- Kühl & Elegant: Ein zartes Himmelblau, kombiniert mit viel Weiß und vielleicht ein paar Akzenten in Silber oder Zink? Das wirkt unheimlich modern und edel. Denk an Weidenkätzchen und die ersten Krokusse. Dieser Look mag es aber eher clean, also nicht zu verspielt.
- Mut zum Akzent: Eine komplett weiße oder cremefarbene Tafel kann durch einen einzigen, kräftigen Farbtupfer richtig zum Leben erweckt werden. Stell dir mal vor: Alles ist dezent, aber die Servietten leuchten in einem kräftigen Forsythien-Gelb. Das hat was!
Kleiner Tipp aus der Praxis: Such dir zwei, maximal drei Hauptfarben aus. Der Rest sollte neutral bleiben (Weiß, Grau, Beige). Das sorgt für Harmonie und die Deko wirkt nicht so überladen.

Die Spielregeln der Anordnung
Eine gute Komposition führt das Auge und schafft ein stimmiges Gesamtbild. Keine Sorge, dafür musst du kein Künstler sein, nur ein paar simple Regeln kennen.
- Der Hingucker: Jede gute Tafel braucht ein Zentrum. Das kann der große Osterstrauch in der Mitte sein oder eine lange, flache Deko, die sich wie ein Band über den Tisch zieht. Alles andere orientiert sich daran.
- Hoch und Tief: Bring Spannung rein, indem du mit verschiedenen Höhen spielst. Ein hoher Strauß, daneben flache Nester und vielleicht einzelne Blüten auf den Tellern. Das verhindert, dass alles platt und langweilig aussieht. Aber Achtung! Die Gäste müssen sich noch unterhalten können. Faustregel: Die Hauptdeko in der Mitte sollte nicht höher sein als die Augenhöhe der sitzenden Gäste.
- Symmetrie vs. Asymmetrie: Eine streng symmetrische Anordnung wirkt sehr formell und klassisch – links alles genau wie rechts. Lebendiger und moderner wird’s, wenn du asymmetrisch arbeitest, also den Fokuspunkt leicht versetzt und mit kleineren Elementen ausbalancierst. Beides kann toll aussehen, es kommt nur auf die gewünschte Stimmung an.
Ein typischer Anfängerfehler ist übrigens, den Tisch komplett vollzustellen. Weniger ist oft mehr. Die Deko ist der Rahmen, nicht die Hauptattraktion – die sind immer noch das Essen und deine Gäste.

Direkt aus der Werkstatt: Zwei Deko-Ideen Schritt für Schritt
Das Herzstück deiner Tafel ist die Deko in der Mitte. Ob klassischer Strauß oder modernes Gesteck, mit der richtigen Technik sieht es nicht nur gut aus, sondern hält auch lange. Hier sind zwei meiner bewährten Favoriten.
Der klassische Osterstrauch: Mehr als nur Äste in einer Vase
Ein Osterstrauch ist der Inbegriff von Frühling. Damit er aber auch wirklich gut aussieht, braucht er ein bisschen Vorbereitung. Plane dafür etwa 30-45 Minuten ein, das Schmücken nicht mitgerechnet.
Was du brauchst (und was es kostet):
Die Zweige (Birke, Korkenzieherweide, Forsythie) bekommst du oft kostenlos aus dem eigenen Garten oder für 3-5 € auf dem Wochenmarkt. Eine schwere, standfeste Vase ist das Wichtigste – wenn du keine hast, findest du gute Modelle schon ab etwa 20-30 €. Der Osterschmuck selbst ist preislich sehr variabel.
So geht’s richtig:
- Zweige vorbereiten: Das ist der wichtigste Schritt! Nimm eine scharfe Gartenschere und schneide die Enden der Zweige lang und schräg an. Am allerbesten machst du das direkt in einem Eimer mit Wasser, damit die Zweige keine Luft ziehen. Bei dickeren Ästen kannst du das Ende mit einem Hammer sogar leicht aufspalten. So trinken sie viel besser.
- Die richtige Vase: Sie muss vor allem standfest sein! Nichts ist ärgerlicher als ein umkippender Strauß. Eine schwere Glas- oder Keramikvase ist ideal. Fülle sie nur zu zwei Dritteln mit lauwarmem Wasser.
- Aufbauen: Beginne mit den langen, kräftigen Zweigen. Sie bilden das Grundgerüst und stützen sich gegenseitig. Fülle dann die Lücken mit kürzeren Ästen. Dreh die Vase dabei immer wieder, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu bekommen. Der Strauß soll locker wirken, nicht wie ein zusammengepresster Besen.
- Schmücken: Jetzt kommen die Eier. Häng die schweren, großen Eier an die stabilen Äste nach innen. Die leichten, kleinen kommen an die feinen Zweige nach außen. So verteilt sich das Gewicht optimal. Profi-Tipp: Dünner Draht zum Aufhängen wirkt viel eleganter als dicke Bänder.

Das liegende Gesteck: Eine kleine Landschaft für den Tisch
Ein flaches Gesteck ist perfekt für lange, schmale Tische, weil es die Sicht nicht versperrt. Es sieht super natürlich aus und ist in etwa einer Stunde gemacht.
Was du brauchst (und was es kostet):
Als Basis dient ein altes Holzbrett oder eine Schieferplatte (Kellerfund: 0 €, Baumarkt: ca. 15 €). Frisches Moos kannst du im Wald sammeln (bitte nur, was schon lose am Boden liegt!) oder beim Floristen für 5-8 € kaufen. Dazu ein paar Wachteleier aus dem Supermarkt (ca. 3 € für 12 Stück) und ein paar Zweige.
Der Aufbau (ganz ohne Steckmasse):
Ich bin ehrlich gesagt kein Fan von dieser grünen Steckmasse – nicht besonders umweltfreundlich. Eine Schicht feuchtes Moos auf deiner Unterlage ist eine viel schönere Basis. Es speichert Wasser und gibt allem Halt. Stecke einfach kurze Zweige, Eukalyptus oder Buchsbaum als grüne Grundlage hinein. Platziere dann kleine Gruppen von Wachtel- oder Hühnereiern, als wäre es ein echtes Nest. Einzelne Frühblüher wie Traubenhyazinthen kannst du mit ihrer Zwiebel direkt ins feuchte Moos setzen, da halten sie ein paar Tage. Federn, Rindenstücke oder leere Schneckenhäuser machen die kleine Landschaft perfekt.

Keine Zeit? Die 5-Minuten-Osterdeko
Mal ehrlich, manchmal muss es einfach schnell gehen. Aber auch dann musst du nicht auf eine schöne Deko verzichten. Hier ist mein absoluter Quick-Win für alle, die im Stress sind.
Nimm eine leere, saubere Wein- oder Wasserflasche. Stell einen einzigen, schön geformten Zweig hinein – zum Beispiel von einer Korkenzieherweide. Häng ein einziges, besonderes Ei daran. Fertig. Sieht minimalistisch und edel aus, kostet praktisch nichts und dauert exakt zwei Minuten. Versprochen!
Kleine Details, große Wirkung: Ideen für jeden Platz
Oft sind es die kleinen Dinge am Gedeck, die den Unterschied machen und zeigen, dass du dir Mühe gegeben hast.
- Servietten: Stoffservietten sind immer ein Upgrade. Du musst sie nicht kompliziert falten. Roll sie locker auf und binde ein Stück Juteband darum. Steck einen kleinen Rosmarinzweig oder eine einzelne Blüte dazu – wunderschön! Wenn du Hasenohren falten willst, brauchst du gestärkte Servietten. Alter Trick: Einfach einen Löffel Speisestärke in kaltem Wasser auflösen, Servietten darin tränken, trocknen lassen und dann bügeln. Stehen wie eine Eins.
- Platzkarten: Schreib den Namen mit einem feinen Stift auf ein großes Lorbeerblatt oder einen flachen Kieselstein. Oder nutze ein hartgekochtes Ei als Halter. Sieht toll aus und ist super persönlich.
- Ein kleiner Gruß: Leg auf jeden Teller eine Kleinigkeit. Eine einzelne Praline, eine Blüte oder ein kleines Wachtelei. Diese Geste kostet fast nichts und freut jeden Gast.

Material beschaffen – aber woher?
Gutes Material ist die halbe Miete. Aber woher nehmen, wenn man nicht gerade einen riesigen Garten hat?
- Aus der Natur: Ein Spaziergang im Wald ist super. Aber Achtung: In Deutschland gilt die „Handstraußregel“. Das bedeutet, du darfst geringe Mengen an Moos, Rinde oder herabgefallenen Ästen für den Eigenbedarf mitnehmen. Lebende Pflanzen ausgraben oder Äste abschneiden ist aber tabu und schadet der Natur. In Stadtparks ist meistens gar nichts erlaubt!
- Für Stadtmenschen: Deine besten Freunde sind der Wochenmarkt und der lokale Blumenladen. Hier bekommst du saisonale Zweige und Blumen oft günstiger und frischer als im Supermarkt. Frag einfach nach, die Profis dort haben oft die besten Tipps.
Planung ist alles: Der Zeitplan des Profis
Eine Frage, die ich oft höre: „Wann kann ich das eigentlich vorbereiten?“ Hier ein kleiner Fahrplan:
- Eine Woche vorher: Stell den Osterstrauch auf. Die Zweige haben dann genug Zeit, um vielleicht sogar auszutreiben.
- 2-3 Tage vorher: Bereite das Moosgesteck vor. Wenn du es ab und zu mit etwas Wasser besprühst, bleibt es schön frisch.
- Am Morgen des Festes: Erst jetzt kommen frische Schnittblumen in die Deko! Früher macht keinen Sinn, sonst lassen sie pünktlich zum Kaffee die Köpfe hängen.

Sicherheit geht vor! Ein Wort, das mir am Herzen liegt
Das hier ist mir wirklich wichtig. Eine noch so schöne Deko ist es nicht wert, ein Risiko einzugehen. Als Gastgeber trägst du die Verantwortung.
Die unterschätzte Gefahr: Feuer
Ein Windstoß vom offenen Fenster, eine unachtsame Bewegung – und ein trockenes Gesteck kann blitzschnell in Flammen stehen. Das ist kein Witz.
- Lass Kerzen NIEMALS unbeaufsichtigt brennen. Niemals.
- Verwende nur stabile, feuerfeste Kerzenhalter aus Metall, Glas oder Keramik.
- Halte mindestens 30 cm Abstand zwischen Flamme und brennbarem Material (Zweige, Servietten etc.). Trockenes Moos ist extrem leicht entzündlich!
- Meine ehrliche Empfehlung: Nimm hochwertige LED-Echtwachskerzen. Gerade wenn Kinder oder Haustiere da sind, ist das die einzig vernünftige Wahl. Ich schwöre auf die Modelle mit Flackereffekt und Echtwachsmantel – den Unterschied zu echten Kerzen merkt kaum jemand, aber du kannst den Abend entspannt genießen.
Andere Gefahren, an die kaum einer denkt
- Giftige Pflanzen: Viele Frühblüher wie Narzissen (Osterglocken), Tulpen oder Hyazinthen sind giftig. Achte darauf, dass Kleinkinder und Haustiere da nicht drankommen. Und wasch dir nach dem Basteln gründlich die Hände.
- Allergien: Birkenzweige und Weidenkätzchen können bei Allergikern für tränende Augen sorgen. Wenn du unsicher bist, weiche lieber auf Korkenzieherhasel oder Obstbaumzweige aus.

Zum Schluss…
Eine Ostertafel zu gestalten, ist ein wunderbares Ritual. Es entschleunigt, verbindet uns mit der Natur und ist ein echter Akt der Kreativität und Fürsorge. Trau dich einfach ran! Es muss nicht perfekt sein. Ein etwas schiefer Zweig macht deine Deko doch erst richtig persönlich.
Nimm dir die Zeit, fühl die Materialien, hab Freude am Prozess. Dann wird deine Tafel so viel mehr sein als nur Deko. Sie wird ein handfestes Stück Freude und der schönste Willkommensgruß für deine Liebsten.
Bildergalerie


Eine Tischdecke aus echtem Leinen, wie sie beispielsweise von Marken wie „Leinen-Manufaktur“ oder auch bei H&M Home zu finden ist, ist eine Investition, die sich lohnt. Ihre natürliche Knitteroptik wirkt lässig und edel zugleich. Im Gegensatz zu glatter Baumwolle bricht sie das Licht sanfter und verleiht der gesamten Tafel eine warme, haptische Qualität. Der Stoff erzählt eine Geschichte von Handwerk und Natur – perfekt für ein Fest, das den Frühling feiert.

- Ein einzelner, langer Ast aus dem Garten (z.B. Korkenzieherhasel oder Kirsche) kann lose in die Tischmitte gelegt werden.
- Ein paar kleine Nester aus Moos, gefüllt mit Wachtel- oder Schokoeiern, dazwischen platzieren.
- Einige schlichte Teelichter in einfachen Gläsern sorgen für warmes Licht, ohne vom Naturschauspiel abzulenken.
Das Geheimnis? Die Schönheit des Unperfekten. So wirkt die Deko wie zufällig und natürlich gewachsen.

Der Servietten-Trick: Statt komplizierter Falttechniken, die oft steif wirken, probieren Sie mal den lässigen Knoten. Einfach eine Stoffserviette in der Mitte zusammenraffen, einen lockeren Knoten binden und auf den Teller legen. Das sieht modern aus, ist in Sekunden gemacht und bietet die perfekte Einsteckmöglichkeit für einen kleinen Rosmarinzweig oder eine einzelne Blüte.


Wussten Sie, dass das menschliche Auge Grüntöne differenzierter wahrnimmt als jede andere Farbe?
Nutzen Sie das für Ihre Tafel! Kombinieren Sie verschiedene Grüntöne – das frische Lindgrün von Birkenzweigen, das satte Grün von Eukalyptus und das zarte Salbeigrün von Leinenservietten. Diese Vielfalt schafft eine unglaublich lebendige und beruhigende Tiefe, die an einen Spaziergang im Frühlingswald erinnert.

Wie schaffe ich eine festliche, aber kindersichere Tafel?
Das geht einfacher, als man denkt. Wählen Sie robustes, aber schönes Geschirr, zum Beispiel die farbenfrohen Melamin-Serien von RICE oder die schlichten Bambus-Teller von Ekobo. Statt hoher Kerzenständer sind flache Teelichter in Windlichtern sicherer. Als Highlight für die Kleinen: Platzkarten zum Ausmalen oder ein kleines Schokoladenei, das schon vor dem Essen vernascht werden darf. So fühlen sich auch die jüngsten Gäste wertgeschätzt und entspannt.

Stoffservietten: Sie fühlen sich wertig an und sind nachhaltig. Einmalige Anschaffung, die über Jahre Freude bereitet. Der Falt- und Bügelaufwand ist der einzige Nachteil.
Hochwertige Papierservietten: Marken wie IHR (Ideal Home Range) bieten Designs, die von Stoff kaum zu unterscheiden sind. Perfekt für große Runden, keine Wäsche im Nachgang. Weniger nachhaltig, aber praktisch.
Für eine kleine, feierliche Runde gewinnt fast immer der Stoff.


Spielen Sie mit der Höhe! Eine flache Dekoration wirkt schnell langweilig. Der Trick liegt in der Variation:
- Niedrig: Moosnester, einzelne Blüten in kleinen Väschen.
- Mittel: Ein Strauss Tulpen oder ein kleiner Osterbaum (Påskris).
- Hoch: Schlanke, hohe Kerzenständer. Aber Vorsicht: Platzieren Sie hohe Elemente so, dass sie die Sichtachsen zwischen den Gästen nicht blockieren. Man will sich ja noch unterhalten können.

Der Brauch des „Osterstrauchs“, bei dem Zweige mit bunten Eiern behängt werden, hat seine Wurzeln in einem heidnischen Fruchtbarkeitskult und wurde später vom Christentum adaptiert.
Holen Sie sich diese Tradition in moderner Form auf den Tisch. Anstelle von Plastikeiern sehen ausgeblasene und naturbelassen oder dezent bemalte Hühner- oder Wachteleier an zarten Weidenkätzchen-Zweigen besonders edel aus.

Vergessen Sie nicht den Duft. Eine gelungene Atmosphäre spricht alle Sinne an. Vermeiden Sie jedoch stark parfümierte Duftkerzen auf dem Esstisch – sie konkurrieren mit dem Aroma der Speisen. Setzen Sie lieber auf natürliche Quellen: frische Kräuter wie Rosmarin oder Minze, der zarte Duft von Hyazinthen oder das subtile Honigaroma von echten Bienenwachskerzen.


Darf man altes Porzellan mit modernen Tellern mischen?
Unbedingt! Omas geerbtes Blümchengeschirr kann fantastisch aussehen, wenn man es gezielt bricht. Kombinieren Sie die verspielten Vintage-Teller mit ganz schlichtem, modernem Geschirr in Weiß oder Grau, zum Beispiel aus der Serie „Teema“ von Iittala. Dieser Kontrast macht den Look spannend und persönlich. Der Trick ist, ein verbindendes Element zu schaffen, etwa durch eine einheitliche Farbe bei den Servietten oder Gläsern.

- Ein Bund frische Radieschen mit Grün direkt auf den Tisch legen.
- Brot nicht im Korb, sondern auf einem rustikalen Holzbrett servieren.
- Gefärbte Eier nicht im Korb, sondern in einem schlichten Eierkarton präsentieren.

Der häufigste Fehler: Eine überladene Tischmitte. Im Eifer des Dekorierens vergisst man oft das Wichtigste – den Platz für Schüsseln, Platten und Saucieren. Planen Sie die Dekoration so, dass sie entweder sehr schmal ist (ein Läufer-Prinzip) oder leicht entfernt werden kann, sobald das Essen serviert wird. Nichts ist ungemütlicher, als wenn die Gäste ihre Teller auf dem Schoß balancieren müssen.


Ein einfacher Tischläufer aus Packpapier ist eine geniale und günstige Basis. Er schützt nicht nur den Tisch, sondern bietet auch eine wunderbare Bühne für Kreativität. Mit einem weißen Lackstift können Sie die Namen der Gäste direkt an ihre Plätze schreiben oder kleine Ostermotive wie Hasenohren und Eier aufmalen. Das wirkt persönlich, handgemacht und ist nach dem Fest einfach im Altpapier entsorgt.

Tulpen wachsen in der Vase weiter und neigen sich zum Licht. Das ist kein Zeichen von Welken, sondern pure Lebenskraft!
Umarmen Sie diesen natürlichen „Tanz“ der Tulpen. Schneiden Sie die Stiele alle zwei Tage frisch an und geben Sie ihnen frisches Wasser. Wenn sie zu lang werden, kürzen Sie sie einfach und arrangieren Sie sie in einer niedrigeren Vase neu. So haben Sie die ganze Osterzeit über Freude daran.

Wichtiger Punkt: Das Licht muss stimmen. Grelles Deckenlicht zerstört jede Atmosphäre. Dimmen Sie die Hauptbeleuchtung und setzen Sie auf mehrere kleine Lichtquellen. Kerzen sind dafür ideal. Ihre flackernde Flamme wirft weiche Schatten und schafft eine intime, gemütliche Stimmung. Platzieren Sie sie in unterschiedlichen Höhen, um dem Raum Tiefe zu geben.


- Schafft eine ruhige, aufgeräumte Atmosphäre.
- Lenkt den Fokus auf die Qualität der Speisen und die Gespräche.
- Wirkt besonders edel und selbstbewusst.
Das Geheimnis? Reduktion auf das Wesentliche. Wählen Sie eine neutrale Farbpalette und konzentrieren Sie sich auf ein einziges, hochwertiges Material, zum Beispiel schönes Eichenholz, kombiniert mit schlichtem weißen Porzellan.

Eierfärben ohne Chemie? Ganz einfach mit den Schätzen aus der Küche. Für ein zartes Gelb kochen Sie die Eier mit Kurkuma, für ein tiefes Rot mit Rote-Bete-Saft und für ein überraschendes Blau mit Rotkohlblättern. Der Trick für ein schönes Ergebnis: Die Eier vorher mit Essigwasser abreiben, damit die Farbe besser hält. Die ungleichmäßige Färbung ist dabei kein Makel, sondern ein Zeichen für echtes Handwerk.

Formelle Gedecke: Besteck wird von außen nach innen genutzt, Gabeln links, Messer und Löffel rechts. Ideal für ein mehrgängiges Menü.
Lässige Gedecke: Alles Besteck kann auf einer Serviette gebündelt werden. Wirkt einladend und unkompliziert, perfekt für einen entspannten Osterbrunch.
Die Entscheidung hängt ganz von der gewünschten Atmosphäre ab. Beides ist richtig!


Ein kleines Gastgeschenk am Platz ist eine wunderbare Geste der Wertschätzung. Es muss nichts Großes sein: ein einzelnes, selbst gebackenes Osterplätzchen in einer kleinen Papiertüte, ein winziges Töpfchen mit Kresse-Samen zum Selberziehen oder ein schön bemaltes Ei mit dem Namen des Gastes. Es ist die Geste, die zählt und lange in Erinnerung bleibt.

Laut einer Umfrage von Statista aus dem Jahr 2023 ist für über 60 % der Deutschen das gemeinsame Essen mit der Familie der wichtigste Aspekt des Osterfestes.
Genau das sollte Ihre Tafel widerspiegeln. Sie ist nicht nur eine Dekoration, sondern die Bühne für Gemeinschaft und gute Gespräche. Jeder Stuhl, jedes Gedeck ist eine Einladung, diese gemeinsame Zeit zu zelebrieren.

Welche Gläser passen am besten?
Eine einheitliche Glasserie, zum Beispiel die robusten und formschönen „Pokal“-Gläser von IKEA, bringt Ruhe auf den Tisch. Wenn Sie es lebendiger mögen, kombinieren Sie verschiedene Wassergläser vom Flohmarkt. Der Trick, damit es nicht chaotisch aussieht: Achten Sie darauf, dass alle Gläser aus Klarglas sind. Das schafft eine optische Klammer und lässt die Tafel trotzdem luftig wirken.


Denken Sie über den Tellerrand hinaus. Ein Platzdeckchen muss nicht immer rechteckig sein. Eine dünne Scheibe aus Birkenholz, eine schlichte Schieferplatte oder sogar eine große, einzelne Fliese aus dem Baumarkt können als unkonventionelle und spannende Platzsets dienen. Sie definieren den Raum für jeden Gast und bringen eine unerwartete Textur ins Spiel.

Der letzte Schliff: Kurz bevor die Gäste kommen, gehen Sie einmal um den Tisch und zünden die Kerzen an. Dann versprühen Sie mit einem Zerstäuber einen feinen Wassernebel über die frischen Blumen und das Moos. Das lässt alles sofort frischer aussehen, als käme es direkt aus dem Morgentau, und hebt die natürliche Lebendigkeit Ihrer Dekoration hervor.

- Serviettenringe aus einem einfachen Juteband selbst binden.
- Kleine Glasflaschen (z.B. von Smoothies) als einzelne Blumenvasen wiederverwenden.
- Eierschalen vorsichtig halbieren, auswaschen und als Mini-Gefäße für Kresse oder kleine Sukkulenten nutzen.
Nach dem Fest ist vor dem Fest. Die Zweige des Osterstrauchs können im Garten als Rankhilfe dienen. Die ausgeblasenen Eier lassen sich in einem Karton sicher bis zum nächsten Jahr aufbewahren. Und wenn Sie Schnittblumen verwendet haben, hängen Sie diese kopfüber an einem trockenen Ort auf. Als Trockenblumenstrauß erinnern sie noch wochenlang an das schöne gemeinsame Essen.




