Raumteiler, die wirklich was können: So wird aus einer Trennwand ein echtes Design-Statement
Ich muss da immer an eine Geschichte aus meinen Anfangstagen als Handwerksmeister denken. Ein junger Azubi sollte einen ganz simplen Raumteiler entwerfen. Kurze Zeit später kam er mit einer Zeichnung zurück: eine dünne Platte, die von der Decke hängt. Ich hab ihn gefragt: „Und was genau soll das Ding können?“ Er schaute mich total verdutzt an und meinte: „Na, den Raum teilen, Meister. So wie Sie’s gesagt haben.“
Inhaltsverzeichnis
Genau da liegt der Knackpunkt. Ein Raumteiler ist so viel mehr als nur ein Hindernis. Er teilt nicht nur, er gliedert. Er spielt mit dem Licht. Er kann einen Raum leiser oder lauter machen. Ein guter Raumteiler ist ein durchdachtes Möbelstück, das dem Raum Charakter verleiht, ohne ihn zu erschlagen. Ein schlechter ist, nun ja, einfach nur im Weg.
Ganz ehrlich? Wir haben über die Jahre unzählige Raumteiler gebaut. Von wuchtigen Eichenregalen für Altbau-Wohnungen bis zu fast unsichtbaren Glas-Stahl-Konstruktionen für moderne Büros. Aber jede einzelne Planung beginnt mit der Frage: Was soll dieser Raumteiler wirklich leisten? Hier teile ich mal meine Erfahrungen aus der Praxis – es geht nicht um Hochglanzfotos, sondern um handfeste Tipps, Physik und ehrliche Arbeit.

Die unsichtbare Magie: Was Physik im Alltag bedeutet
Bevor wir auch nur ein Werkzeug in die Hand nehmen, müssen wir kurz über die Basics reden. Ein Raumteiler ist ja kein isoliertes Objekt. Er beeinflusst seine Umgebung massiv. Wer das ignoriert, baut im besten Fall was Unpraktisches und im schlimmsten Fall sogar was Gefährliches.
1. Raumakustik: Der feine Unterschied zwischen Ruhe und Lärm
Der Klassiker: Eine kleine Arbeitsecke soll vom Wohnzimmer abgetrennt werden, damit man endlich seine Ruhe hat. Viele denken, eine einfache Glasplatte oder eine dünne Holzwand reicht da schon. Achtung, Denkfehler! Schallwellen prallen von harten, glatten Oberflächen einfach ab und werden zurück in den Raum geworfen. Das Ergebnis? Der Raum hallt vielleicht sogar noch mehr als vorher.
Was wir brauchen, sind Materialien, die den Schall quasi „fressen“. Profis sprechen hier von Schallabsorption. Weiche, poröse Oberflächen sind dafür perfekt. Ein Raumteiler, der mit Akustikfilz gefüllt und mit einem schweren Stoff bezogen ist, kann echte Wunder wirken. Solchen Filz findest du übrigens in spezialisierten Online-Shops für Tonstudio- oder Akustikbedarf. Rechne hier mal mit Kosten zwischen 25 € und 50 € pro Quadratmeter, aber der Effekt ist es wert. Plötzlich ist das Ticken der Uhr nicht mehr so nervig und Gespräche von nebenan werden zu einem leisen Murmeln.

Ein kleiner Trick: Eine unregelmäßige Oberfläche hilft auch! Ein gut gefülltes Bücherregal ist ein fantastischer Schall-Diffusor. Die vielen Kanten und unterschiedlichen Tiefen der Bücher brechen die Schallwellen und streuen sie. Der Klang wird sofort weicher.
2. Lichtführung: Licht teilen, statt es zu klauen
Ein ganz typischer Fehler ist es, einen Raum so zu teilen, dass eine Hälfte plötzlich im Dunkeln liegt. Tageslicht ist pures Gold für die Wohnqualität! Ein massiver, deckenhoher Schrank ist daher in den meisten Wohnräumen eine ganz schlechte Idee.
Hier kommen lichtdurchlässige Materialien ins Spiel. Mattiertes Glas, oft auch Satinato-Glas genannt, ist genial. Es lässt super viel Licht durch, aber man kann nicht direkt durchschauen. So entsteht Privatsphäre, ohne dass es düster wird. Auch Lochbleche aus Metall oder perforierte Holzplatten können toll aussehen und erzeugen ein spannendes Spiel aus Licht und Schatten.
Mein persönlicher Favorit sind aber Lamellen-Konstruktionen. Also senkrecht oder waagerecht angeordnete Holzlatten. Je nachdem, von wo man schaut, ist der Bereich dahinter mal mehr, mal weniger sichtbar. Das Licht fällt in Streifen durch und belebt den ganzen Raum. Kleiner Tipp: Der Abstand der Latten macht einen riesigen Unterschied. 3 cm Abstand wirken viel dichter und privater als 5 cm.

3. Statik und Stabilität: Das A und O
Okay, jetzt wird’s ernst. Das ist der wichtigste Punkt überhaupt. Ein Raumteiler darf NIEMALS eine Gefahr sein. Ein wackeliges Regal, das schon beim kleinsten Anstoßen umfällt, ist eine Katastrophe – vor allem, wenn Kinder im Haus sind. Stabilität geht immer, wirklich IMMER, vor Optik.
Für freistehende Raumteiler gibt es eine Faustregel: Die Tiefe des Fußes sollte mindestens ein Drittel der Höhe betragen. Das macht die Sache greifbarer: Ein 2,10 Meter hoher Raumteiler braucht also einen Fuß, der mindestens 70 cm tief ist, damit er nicht beim leisesten Luftzug ins Wanken gerät. Oft ist das optisch aber nicht gewollt. Dann muss man tricksen, zum Beispiel mit einer schweren Bodenplatte aus Stahl oder Beton. Das senkt den Schwerpunkt und stabilisiert die ganze Konstruktion.
Bei deckenhohen Lösungen arbeiten wir oft mit Verspannungen zwischen Boden und Decke. Aber Achtung! Du musst wissen, woraus dein Boden und deine Decke bestehen. Bohren bei einer Fußbodenheizung ist ein absolutes No-Go. Und eine abgehängte Gipskartondecke trägt von allein keine Last. Hier musst du die Unterkonstruktion (also die Balken dahinter) finden. Kleiner Tipp für Heimwerker: Klopf die Decke mal ab. Wo es dumpf und solide klingt, ist wahrscheinlich ein Balken. Noch sicherer geht’s mit einem Balkenfinder, den du für rund 30 € im Baumarkt bekommst.

Die sicherste Methode ist und bleibt die feste Verankerung an einer Wand. Und hier gilt: Nimm die richtigen Dübel! Für eine massive Betonwand sind 8er oder 10er Universaldübel super. Bei einer Gipskartonwand brauchst du aber unbedingt spezielle Hohlraumdübel, die sich hinter der Platte aufspreizen. Die sehen ein bisschen aus wie kleine Anker und halten bombenfest.
Hand aufs Herz: Material, Kosten und Techniken
Die beste Idee ist nichts wert, wenn die Umsetzung nicht stimmt. Die Wahl des richtigen Materials und eine saubere Verarbeitung sind entscheidend.
1. Holz: Der zeitlose Alleskönner
Holz ist einfach ein fantastisches Material. Es ist warm, es lebt und es bekommt mit der Zeit eine wunderschöne Patina. Aber Holz ist nicht gleich Holz. Hier mal ein kleiner Überblick, ganz ohne Tabelle:
- Massivholz (z.B. Eiche, Nussbaum): Das ist die Königsklasse. Extrem langlebig, stabil und einfach schön. Aber auch teurer – rechne mal mit 80 bis 150 € pro Quadratmeter für eine Eichenplatte. Für Anfänger ist es zudem knifflig, da Massivholz „arbeitet“, also auf Luftfeuchtigkeit reagiert. Ohne die richtige Konstruktion verzieht es sich.
- Tischlerplatte: Mein Geheimtipp für große Flächen. Sie besteht aus mehreren Schichten, was sie super formstabil macht. Sie verzieht sich kaum und ist eine tolle Grundlage für Regale oder Türen. Preislich liegt sie meist im Mittelfeld.
- MDF und Spanplatte: Das sind die Budget-Optionen. MDF hat eine sehr glatte Oberfläche, die sich prima lackieren lässt. Spanplatten sind die günstigste, aber auch wackeligste Variante. Ehrlich gesagt, für hochwertige Raumteiler nehme ich die nur, wenn sie mit einem schönen Echtholzfurnier versehen sind. Beide Materialien hassen Wasser – bei Feuchtigkeit quellen sie sofort auf und sind ruiniert.
Bei den Verbindungen zeigt sich dann die wahre Handwerkskunst. Klar, Schrauben sind schnell. Aber eine klassische Schlitz-und-Zapfen-Verbindung, das ist was für die Ewigkeit. Hält bombenfest und sieht sauber aus.

2. Metall und Glas: Kühl, präzise, modern
Wenn du es filigran und lichtdurchflutet magst, sind Metall und Glas unschlagbar. Hierfür arbeite ich oft mit einem Schlosser zusammen – jeder ist eben Profi auf seinem Gebiet.
- Stahl: Meistens nutzen wir Vierkantrohre. Die sind stabil und preiswert. Rohstahl, nur mit Klarlack versiegelt, hat einen coolen Industrie-Look. Pulverbeschichtet gibt es ihn in allen Farben des Regenbogens. Frag einfach mal beim örtlichen Schlosserbetrieb an, die fertigen oft auch Einzelstücke für Privatkunden an.
- Glas: Hier gibt es nur eine Regel: Sicherheit geht vor! Wir verwenden ausschließlich Sicherheitsglas. Entweder ESG (Einscheiben-Sicherheitsglas), das bei Bruch in Tausende stumpfe Krümel zerfällt, oder VSG (Verbund-Sicherheitsglas), bei dem eine reißfeste Folie zwischen den Scheiben liegt. Letzteres ist Pflicht, wenn Glas über Kopfhöhe verbaut wird.
3. Stoffe & Co: Die flexible und schnelle Lösung
Manchmal muss es gar keine feste Wand sein. Für alle, die eine schnelle und unkomplizierte Lösung suchen, gibt es einen super Quick-Win: einen schweren Vorhang an einer Deckenschiene. Das ist in 30 Minuten montiert, kostet oft unter 100 € und du kannst es jederzeit wieder ändern. Ideal für Mietwohnungen!

Wenn du Stoffe in Büros oder öffentlichen Räumen nutzt, achte unbedingt auf die Brandschutzklasse B1. Das bedeutet „schwer entflammbar“ und ist oft eine knallharte Vorschrift.
Von der Idee zur Realität: So gehst du’s an
Okay, du hast eine Idee. Und jetzt? Egal, ob du es selbst versuchst oder einen Profi holst, die Planung ist alles.
Schritt 1: Messen, messen, messen!
Dein wichtigstes Werkzeug ist der Zollstock. Miss die Raumhöhe an mindestens drei verschiedenen Stellen. Kaum eine Decke ist perfekt gerade! Nimm für ein deckenhohes Element immer das kleinste Maß als Grundlage. Und vergiss nicht, an Lichtschalter, Steckdosen und Laufwege zu denken. Passt das riesige Teil überhaupt durchs Treppenhaus?
Schritt 2: Selber machen oder machen lassen?
Sei ehrlich zu dir selbst. Hast du das Werkzeug und die Geduld? Eine einfache Lamellenwand ist ein super DIY-Projekt. Aber was kostet der Spaß eigentlich?
Ganz grob über den Daumen gepeilt: Ein einfaches DIY-Projekt aus Holzlatten kannst du oft schon für 150 € bis 300 € umsetzen. Hier mal eine Beispiel-Einkaufsliste für eine simple Lamellenwand:

- 10 Fichtenlatten (4×6 cm, 2,50 m lang): ca. 80 €
- 2 Kanthölzer für Boden & Decke: ca. 20 €
- Schrauben, Winkel & Kleinkram: ca. 15 €
- Gesamt: ca. 115 € – Das ist doch mal eine Ansage!
Sobald du aber einen Profi brauchst, besonders für passgenaue Einbauten, Metall- oder Glasarbeiten, springt der Preis schnell auf 1.500 € bis über 3.000 €. Dafür hast du dann aber auch Garantie, eine perfekte Ausführung und musst dir keine Sorgen um die Statik machen.
Zum Schluss: Ein ehrliches Wort zur Sicherheit
Ich möchte mit dem wichtigsten Thema abschließen. Ein wunderschönes Möbelstück ist absolut wertlos, wenn es eine Gefahr darstellt.
Achtung, Falle! Ein Albtraum aus der Praxis:
Mich rief mal eine junge Familie an. Ihr selbstgebauter Bücherregal-Raumteiler war einfach umgekippt. Zum Glück war niemand im Raum. Das Regal war hoch, schmal und nur mit zwei winzigen Winkeln und normalen Gipskartondübeln befestigt. Als die Kinder beim Spielen dagegen stießen, sind die Dübel einfach aus der Wand gerissen. Ein klassischer Fehler! Wir haben das Regal dann mit professionellen Kippsicherungen direkt in der Ständerkonstruktion der Wand verankert. Jetzt bewegt sich da nichts mehr.

Deshalb hier meine abschließenden Sicherheitstipps, kurz und knapp:
- Standfestigkeit prüfen: Rüttel immer vorsichtig an der fertigen Konstruktion. Gibt sie nach? Dann ist was faul.
- Richtiges Material: Bei Glas niemals normales Fensterglas nehmen. Immer ESG oder VSG!
- Sichere Befestigung: Die richtigen Dübel für deine Wand sind keine Option, sondern Pflicht.
- Gewicht nicht unterschätzen: Hol dir immer Hilfe beim Tragen und Montieren von schweren Teilen.
Ein guter Raumteiler ist eine echte Investition in deine Wohnqualität. Nimm dir also die Zeit, es richtig zu machen, oder gib es in die Hände von jemandem, der sein Handwerk versteht. Dann schaffst du nicht nur eine Trennwand, sondern einen echten Mehrwert für dein Zuhause.
Bildergalerie



- Schafft visuelle Tiefe ohne den Raum zu verkleinern.
- Spielt auf elegante Weise mit Licht und Reflexionen.
- Verleiht jedem Raum einen Hauch von Industrial Chic.
Das Geheimnis? Raumteiler im Crittall-Stil. Die schwarzen Stahlrahmen mit Glaseinsätzen, ursprünglich für Fabrikhallen entworfen, sind heute ein Statement in Lofts und modernen Wohnungen. Sie definieren Bereiche, ohne das Gefühl von Weite und Helligkeit zu opfern.


Pflanzen als lebende Trennwand: Statt einer starren Wand, wie wäre es mit einer grünen Oase? Ein Set hoher, schmaler Pflanzkübel mit Bogenhanf oder Geigenfeige kann einen Bereich subtil abgrenzen. Für eine noch dichtere Lösung eignen sich vertikale Pflanzsysteme oder Rankgitter, an denen Efeutute oder Philodendron emporwachsen. Das verbessert nicht nur die Raumakustik, sondern auch die Luftqualität.


„Ein Raum sollte nie zulassen, dass das Auge an einem einzigen Ort zur Ruhe kommt. Er sollte dich anlächeln und Fantasie erschaffen.“ – Juan Montoya, Innenarchitekt
Ein gut gewählter Raumteiler ist genau das: ein Element, das den Blick fesselt und die Fantasie anregt, indem er andeutet, was dahinter liegt, ohne es vollständig zu enthüllen. Er schafft Neugier und Bewegung im Raum.


Mein Raumteiler soll auch Stauraum bieten. Was sind die besten Optionen?
Vergessen Sie wuchtige Schrankwände. Modulare Regalsysteme sind die elegante Antwort. Ein Klassiker wie das String-Regalsystem lässt sich beidseitig bestücken und wirkt durch seine filigranen Leitern luftig und leicht. Für eine massivere, aber dennoch flexible Lösung, bietet sich das KALLAX-Regal von IKEA an, das mit verschiedenen Einsätzen personalisiert werden kann und von beiden Seiten zugänglich bleibt.


Der häufigste Fehler: Die Proportionen ignorieren. Ein zu hoher Raumteiler in einem Raum mit niedriger Decke wirkt erdrückend. Ein zu kleines Modell in einem großen Loft geht unter. Eine gute Faustregel: Der Raumteiler sollte etwa zwei Drittel bis drei Viertel der Raumhöhe einnehmen, um eine klare Gliederung zu schaffen, ohne den Raum visuell zu „kappen“.


Die japanische Baukunst kennt die Lösung seit Jahrhunderten: Shoji-Wände. Diese traditionellen Trennwände aus Holzrahmen und bespannt mit Washi-Papier sind Meister der Lichtstreuung. Sie filtern das Tageslicht und tauchen den Raum in eine weiche, blendfreie Helligkeit. Moderne Interpretationen verwenden statt Papier oft mattiertes Acrylglas für mehr Langlebigkeit, bewahren aber die beruhigende, fast meditative Atmosphäre.


Akustik-Paneel: Spezialisierte, oft aus recyceltem Filz gefertigte Platten (z.B. von BAUX oder EchoJazz), die Schall extrem effektiv absorbieren. Perfekt für die Trennung von Arbeits- und Wohnbereich.
Schwerer Samtvorhang: Eine flexiblere und oft günstigere Lösung. Der dichte Stoff schluckt ebenfalls viel Schall und sorgt für eine weiche, wohnliche Atmosphäre. Ideal, um einen Schlafbereich abzutrennen.
Beide verbessern die Akustik, die Paneele gezielter, der Vorhang mit mehr textilem Charme.


- Ein Seil (z.B. dickes Juteseil), von der Decke bis zum Boden gespannt im Abstand von 10-15 cm.
- Getrocknete, stabile Äste oder Bambusstangen, in einem Rahmen oder zwischen Boden und Decke verkeilt.
- Ein alter, großer Bilderrahmen, neu gestrichen und mit Stoff, Tapetenresten oder gespannten Fäden bespannt.


Der Retro-Charme der 70er Jahre ist zurück, und mit ihm ein fast vergessenes Material: Glasbausteine. Lange als Bausünde verschrien, erleben sie als transluzente Trennwände ein Comeback. Sie lassen Licht durch, verzerren aber die Konturen und schaffen so absolute Privatsphäre. Ob als gerader Raumteiler oder in geschwungener Form – sie sind ein mutiges Statement, das Struktur und Vintage-Flair vereint.


Wussten Sie, dass Bambus keine Baum-, sondern eine Grasart ist? Manche Arten wachsen bis zu 90 Zentimeter pro Tag.
Diese extreme Wachstumsgeschwindigkeit macht Bambus zu einem der nachhaltigsten Materialien für den Möbelbau. Raumteiler aus Bambus sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch leicht, extrem stabil und bringen durch ihre warme Farbe und feine Maserung ein Stück Natur und Ruhe in den Raum.


Der psychologische Aspekt: Ein Raumteiler ist mehr als nur eine physische Barriere. Er schafft mentale Zonen. Allein das visuelle Signal einer Trennung hilft unserem Gehirn, den Arbeitsmodus vom Entspannungsmodus zu unterscheiden. So entsteht eine kleine „Höhle“ oder ein geschützter Rückzugsort, selbst im offensten Wohnkonzept. Dieser simple Trick kann die Konzentration im Homeoffice und die Erholung auf dem Sofa spürbar verbessern.


Was ist der Unterschied zwischen einem Paravent und einer spanischen Wand?
Keiner! Es sind zwei Namen für dasselbe vielseitige Möbelstück: eine faltbare, meist aus mehreren beweglichen Elementen bestehende Trennwand. Der Begriff „Paravent“ stammt aus dem Französischen und bedeutet wörtlich „gegen den Wind“, was seine ursprüngliche Funktion als Zugluftstopper verrät. „Spanische Wand“ ist die gebräuchliche deutsche Bezeichnung, obwohl sie historisch aus China und Japan stammt.



Wichtig bei der Materialwahl: Denken Sie an die Pflege. Eine Trennwand aus unbehandeltem Holz braucht gelegentlich ein pflegendes Öl, während eine hochglanzlackierte Oberfläche empfindlich auf Fingerabdrücke reagiert. Glas-Elemente müssen regelmäßig geputzt werden, um brillant zu wirken, und Stoffbahnen sollten abnehmbar und waschbar sein. Eine pragmatische Wahl des Materials erspart später viel Arbeit.


- Flexible Zonierung nach Bedarf
- Keine baulichen Eingriffe nötig
- Dekoratives Element, auch zusammengeklappt
Das Comeback des Paravents. Ob aus Rattan im Boho-Stil, mit opulentem Samt bezogen oder als Leinwand für ein Kunstwerk – der klassische Falt-Raumteiler ist so wandelbar wie nie. Er ist die perfekte Lösung für Mietwohnungen oder für alle, die ihre Raumaufteilung gerne spontan ändern.


Ein oft übersehenes Detail ist das Spiel von Licht und Schatten. Ein Raumteiler aus Holzlamellen, Lochblech oder Makramee wirft je nach Tageszeit und Lichteinfall faszinierende Muster an Wände und Boden. Er wird so zu einem dynamischen Kunstobjekt, das den Raum im Laufe des Tages verändert und ihm eine subtile Lebendigkeit verleiht.


Profi-Tipp für Flohmarktfunde: Achten Sie bei alten Paravents nicht nur auf den Zustand des Stoffes oder der Füllung – die lassen sich oft leicht ersetzen. Das Wichtigste sind stabile und funktionierende Scharniere. Überprüfen Sie, ob sie leichtgängig sind, nicht quietschen und das Holz um sie herum nicht ausgebrochen ist. Ein Austausch ist oft aufwendiger als eine neue Bespannung.


Sogenanntes Riffelglas oder Ornamentglas, bekannt von alten Türen und Schränken, ist die perfekte Wahl für Trennwände, die Privatsphäre schaffen, aber Licht durchlassen sollen. Die vertikale Struktur bricht das Licht auf eine Weise, die neugierige Blicke abhält, aber die Helligkeit im Raum erhält. Es wirkt elegant, erinnert an den Art-déco-Stil und fühlt sich haptisch unglaublich interessant an.


Fest installiert: Bietet eine dauerhafte, stabile Lösung. Ideal für eine klare und endgültige Raumaufteilung, z.B. mit integrierten Regalen oder als TV-Wand. Erfordert oft handwerkliches Geschick und Eingriffe in Bausubstanz.
Mobil (z.B. Paravent/Regal auf Rollen): Maximale Flexibilität. Ermöglicht es, den Raum je nach Anlass neu zu konfigurieren – perfekt für kleine Wohnungen oder multifunktionale Bereiche. Weniger schalldämmend und stabil.


Laut einer Studie der University of Exeter kann die Anwesenheit von Büropflanzen die Produktivität um 15 % steigern.
Was im Büro funktioniert, gilt auch für das Homeoffice. Ein Raumteiler, der als Rankgitter für Pflanzen dient oder integrierte Pflanzkästen hat, trennt nicht nur den Arbeitsplatz ab, sondern schafft auch eine beruhigende, produktivitätsfördernde Umgebung. Eine Investition in Grün ist eine Investition in die eigene Konzentration.


Vergessen Sie gerade Linien. Eine geschwungene Trennwand oder ein einfacher Durchgang in Bogenform kann die Strenge eines Raumes komplett aufbrechen. Kurven leiten den Blick sanfter und lassen den Fluss im Raum weicher und organischer wirken. Selbst ein Paravent mit abgerundeten Kanten hat bereits eine deutlich sanftere Ausstrahlung als ein scharfkantiges Modell.


Ist Acrylglas eine gute Alternative zu Echtglas?
Durchaus! Acrylglas, oft als Plexiglas bekannt, ist deutlich leichter und bruchsicherer als Echtglas, was die Montage und Handhabung erleichtert. Es ist zudem oft günstiger. Der Nachteil: Die Oberfläche ist weicher und daher anfälliger für Kratzer. Für hochfrequentierte Bereiche oder wenn eine absolut kratzfeste, brillante Oberfläche gewünscht ist, bleibt Echtglas die erste Wahl. Für DIY-Projekte oder flexible Wände ist Acryl jedoch oft die praktischere Option.


Der Trend geht weg vom komplett offenen Grundriss hin zum „Broken Plan“. Dabei wird ein großer Raum durch subtile Elemente in verschiedene Funktionszonen unterteilt, ohne die offene Atmosphäre zu zerstören. Raumteiler sind hier das zentrale Werkzeug. Halboffene Regale, Glaswände oder niedrigere Mauerelemente schaffen Nischen und definieren Bereiche, erhalten aber die Sichtachsen und das Gefühl von Weite.


- Ein Vorhang, aufgehängt an einer Deckenschiene (z.B. VIDGA von IKEA), ist die wohl schnellste und günstigste Methode.
- Mehrere hohe KALLAX-Regale von IKEA nebeneinander gestellt. Sie sind von beiden Seiten nutzbar.
- Eine DIY-Konstruktion aus einfachen Holzlatten, die vertikal vom Boden zur Decke laufen.


Wichtiger Check: die Bodenbelastbarkeit. Ein massives Bücherregal aus Eiche, gefüllt mit Büchern, kann schnell mehrere hundert Kilo wiegen. Klären Sie besonders in Altbauten oder bei Holzbalkendecken vorab die Statik, bevor Sie einen schweren, freistehenden Raumteiler platzieren. Im Zweifel lieber auf leichtere Materialien wie Bambus, Textilien oder filigrane Metallkonstruktionen setzen.

Designer wie Charles und Ray Eames nutzten in den 50er und 60er Jahren Raumteiler nicht nur zur Gliederung, sondern auch als skulpturale Objekte. Ihr berühmter „Folding Screen“ aus geformtem Schichtholz ist ein perfektes Beispiel: Er ist funktional, aber gleichzeitig ein eigenständiges Kunstwerk. Dieser Ansatz inspiriert bis heute: Ein Raumteiler sollte nicht nur ein Problem lösen, sondern dem Raum auch Schönheit und Charakter verleihen.




