Kinderzimmer tapezieren wie ein Profi: Dein ehrlicher Guide für Wände, die alles mitmachen
Ich hab in meiner Laufbahn schon so einige Kinderzimmerwände gesehen. Wände, die als Leinwand für die ersten Kunstwerke herhalten mussten, als Tor für den entscheidenden Fußballschuss oder als stumme Zeugen von Gute-Nacht-Geschichten. Und eins kann ich dir ganz ehrlich sagen: Die Tapete in so einem Zimmer ist so viel mehr als nur Deko. Sie ist die Bühne für die ganze Kindheit. Deshalb ist es so verdammt wichtig, das richtig anzugehen.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Bevor du losrennst: Der 10-Minuten-Check und die nackten Zahlen
- 0.2 Die Materialfrage: Warum Vlies (meistens) dein bester Freund ist
- 0.3 Die Vorbereitung: 90 % der Arbeit für 100 % Ergebnis
- 0.4 Das Design: Clever planen für eine lange Freude
- 0.5 Jetzt geht’s los: So kommt die Bahn an die Wand
- 0.6 Gesundheit geht vor: Worauf du im Kinderzimmer achten musst
- 0.7 Hilfe, ein Fleck! So rettest du kleine Malheure
- 1 Bildergalerie
Es geht nicht nur um süße Motive. Es geht um Gesundheit, um eine Oberfläche, die auch mal einen Ansturm mit klebrigen Händen überlebt, und um eine Atmosphäre, in der sich dein Kind einfach wohlfühlt. Vergiss die Hochglanz-Bilder aus den Katalogen – hier kommt der ehrliche Fahrplan aus der Praxis, mit allen Tipps und Tricks, die dir den Tag retten.
Bevor du losrennst: Der 10-Minuten-Check und die nackten Zahlen
Bevor du auch nur einen Fuß in den Baumarkt setzt, mach diesen kleinen Quick-Win: Räum eine Ecke im Kinderzimmer frei und teste deine Wand. Das ist der wichtigste erste Schritt und kostet dich genau null Euro!

- Die Klopfprobe: Klopf die Wand an mehreren Stellen ab. Klingt alles satt und fest? Super! Hörst du einen hohlen Ton? Achtung, hier könnte der Putz locker sein.
- Der Wischtest: Fahr mit deiner flachen, dunklen Hand über die Wand. Bleibt ein weißer, kreidiger Staub an deiner Hand hängen? Dann ist die Wand „sandig“ und braucht später eine spezielle Behandlung.
- Der Klebeband-Test: Drück ein Stück Malerkrepp fest auf die Wand und reiß es ruckartig ab. Bleiben Farbreste kleben? Dann ist der alte Anstrich nicht tragfähig.
Und weil wir gerade bei der Planung sind: Was kostet der Spaß eigentlich? Für ein durchschnittliches Kinderzimmer von ca. 15 qm solltest du, je nach Qualität der Tapete und ob du Werkzeug kaufen musst, mit 150 bis 300 Euro rechnen. Zeitlich? Sei realistisch. Für die Vorbereitung (alte Tapete ab, spachteln, grundieren) plane mal locker einen Nachmittag plus eine Nacht Trocknungszeit ein. Das Tapezieren selbst dauert für Ungeübte gut und gerne 5 bis 8 Stunden. Nichts für eine schnelle Aktion am Sonntagmorgen!

Die Materialfrage: Warum Vlies (meistens) dein bester Freund ist
Im Baumarkt erschlägt dich die Auswahl. Aber ganz ehrlich, für ein Kinderzimmer gibt es meistens eine klare Empfehlung. Lass uns das mal durchgehen.
Papiertapeten: Der günstige Klassiker mit Tücken
Klar, die sind oft am günstigsten (ab ca. 10 € pro Rolle) und atmungsaktiv, was super fürs Raumklima ist. Aber hier kommt das große ABER: Die Verarbeitung ist knifflig. Du musst jede Bahn einkleistern, exakt die Weichzeit einhalten und hoffen, dass sie sich nicht verzieht. Glaub mir, ich hab am Anfang meiner Karriere auch mal die Weichzeit vermasselt und durfte nach drei Bahnen alles wieder abreißen. Seitdem stelle ich mir einen Wecker! Außerdem ist Papier empfindlich. Einmal mit dem Filzstift bemalt, bleibt der Fleck für immer. Für ein Kinderzimmer also nur bedingt geeignet.
Vliestapeten: Der moderne Alleskönner für Heimwerker
Mein absoluter Favorit und die Rettung für die meisten Eltern. Preislich liegen sie im Mittelfeld, so zwischen 20 € und 60 € je nach Qualität. Der riesige Vorteil: Du kleisterst die Wand ein, nicht die Tapete! Das macht alles viel sauberer und einfacher. Die Vliesfasern sind super formstabil, das heißt, nichts verzieht sich. Kleine Risse in der Wand werden einfach überbrückt. Und das Beste: Viele Vliestapeten sind scheuerbeständig, du kannst also vorsichtig mit einem feuchten Tuch drüberwischen. Achte auf die Symbole auf der Verpackung! Für Anfänger die absolut beste Wahl.

Vinyltapeten: Robust, aber bitte mit Vorsicht!
Die sind quasi die Panzer unter den Tapeten – extrem abwaschbar und robust. Klingt perfekt fürs Kinderzimmer, oder? Ich rate trotzdem zur Vorsicht. Die Kunststoffoberfläche versiegelt die Wand komplett, sie kann nicht mehr „atmen“. Das erhöht das Schimmelrisiko, gerade an kühlen Außenwänden. Außerdem können billige Vinyltapeten Weichmacher ausdünsten, die in der Raumluft nichts verloren haben. Wenn du dich dafür entscheidest, dann bitte nur Produkte mit verlässlichen Siegeln wie dem „Blauen Engel“.
Die Vorbereitung: 90 % der Arbeit für 100 % Ergebnis
Jeder Profi wird es dir sagen: Die meiste Arbeit steckt nicht im Kleben, sondern in dem, was davor passiert. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Nimm dir die Zeit, es lohnt sich!
Schritt 1: Alles muss runter!
Tapeziere NIEMALS auf eine alte Tapete. Das gibt nur Blasen und Ärger. Alte Papiertapeten weichst du am besten mit warmem Wasser und einem Schuss Spüli ein. Ist die alte Tapete wasserfest, musst du sie vorher mit einer Stachelwalze (auch „Tapetenigel“ genannt) perforieren. Sonst hat das Wasser keine Chance.

Schritt 2: Spachteln und glätten
Wenn die Wand nackt ist, füllst du alle Löcher und Risse mit Spachtelmasse. Für kleine Dübellöcher reicht Fertigspachtel aus der Tube (ca. 5-8 €), für größere Flächen nimmst du Gipspulver zum Anrühren. Lass alles gut durchtrocknen – das kann schon mal einen Tag dauern. Danach wird jede gespachtelte Stelle mit 120er Schleifpapier glatt geschliffen. Fahr mit der Hand drüber, du darfst keine Kante mehr spüren.
Schritt 3: Grundieren – Der wichtigste Profi-Trick!
Das ist der Schritt, den die meisten auslassen und sich später ärgern. Eine Wand saugt nie gleichmäßig. Eine Grundierung (Tiefengrund) sorgt dafür, dass der Kleister überall gleich gut haftet. Das verhindert Flecken und offene Nähte. Kleiner Tipp: Für Wände, die beim Wischtest gekreidet haben, nimmst du am besten einen lösemittelhaltigen Tiefengrund. Für normalen Putz oder Gipskarton reicht eine Grundierung auf Wasserbasis (ca. 15-25 € für einen Eimer, der für ein Zimmer reicht). Dieser Schritt ist keine Option, er ist Pflicht!

Das Design: Clever planen für eine lange Freude
Kindergeschmack ändert sich schneller als man „Dinosaurier“ sagen kann. Die süße Bärchen-Tapete ist mit sechs Jahren plötzlich total peinlich. Mein Rat für Eltern, die nicht alle drei Jahre renovieren wollen: Gestaltet nur eine Wand als „Themenwand“ mit einem auffälligen Motiv. Die anderen drei Wände bekommen eine zeitlose, passende Unifarbe oder ein dezentes Muster. Wenn sich der Geschmack ändert, musst du nur eine Wand neu machen. Das spart enorm Zeit, Geld und Nerven.
Bedenke auch die Wirkung: Grelle, laute Muster an allen vier Wänden können unruhig machen und beim Einschlafen stören. Sanfte Töne schaffen eine ruhige Basis. Eine knallige Akzentwand in der Spielecke ist aber eine super Idee!
Jetzt geht’s los: So kommt die Bahn an die Wand
Okay, die Vorbereitung ist abgeschlossen, die Wand ist glatt und grundiert. Zeit für den spaßigen Teil! Hier ist deine Werkzeug-Checkliste, die du bei Bauhaus, Obi & Co. bekommst:

- Kleister (reine Methylzellulose ohne Zusätze, ca. 5 € pro Paket)
- Kleistereimer und Rührholz
- Kleisterrolle oder -bürste
- Cutter-Messer mit frischen Abbrechklingen (super wichtig!)
- Zollstock und Bleistift
- Wasserwaage oder Senklot
- Tapezierbürste oder eine Moosgummirolle zum Andrücken
- Ein kleiner Nahtroller
Ganz wichtig: Verlass dich nicht darauf, dass deine Wände oder Türrahmen gerade sind. Die erste Bahn musst du immer mit einer Wasserwaage oder einem Senklot ausloten. Das ist deine Referenz für den ganzen Raum! Von dieser absolut geraden Linie arbeitest du dich dann Bahn für Bahn vor.
Bei Vliestapeten rollst du den Kleister satt auf die Wand, legst die trockene Bahn oben an und rollst sie nach unten ab. Mit der Bürste von der Mitte nach außen streichen, um Luftblasen zu entfernen. Fertig. Einfacher geht’s wirklich nicht.
Gesundheit geht vor: Worauf du im Kinderzimmer achten musst
Gerade im Kinderzimmer ist Wohngesundheit das A und O. Achte beim Kauf von Tapete und Kleister auf Siegel wie den „Blauen Engel“ oder das RAL-Gütezeichen. Diese garantieren, dass keine schädlichen Stoffe ausdünsten.

Und nach getaner Arbeit: Lüften, lüften, lüften! Aber bitte richtig. Kein Fenster auf Kipp, sondern mehrmals täglich für 10 Minuten Stoßlüften. So zieht die Feuchtigkeit aus dem Kleister am schnellsten ab und du bekommst ein gesundes Raumklima.
Achtung, Strom! Bevor du an Steckdosen oder Lichtschaltern hantierst: Sicherung raus! Prüfe mit einem Spannungsprüfer nach, ob wirklich kein Strom mehr da ist. Dann erst die Abdeckungen abschrauben, drüber tapezieren und die Öffnung sauber mit dem Cutter ausschneiden.
Hilfe, ein Fleck! So rettest du kleine Malheure
Es ist passiert – ein Riss oder ein fieser Fleck, der nicht mehr weggeht. Kein Grund zur Panik! Mit dem „Doppelschnitt“ kannst du die Stelle fast unsichtbar reparieren, wenn du noch ein Reststück der Tapete hast.
- Auflegen: Nimm ein Reststück, das vom Muster her passt, und lege es über die kaputte Stelle.
- Schneiden: Schneide mit einem scharfen Cutter und einem Lineal ein Viereck durch BEIDE Tapetenschichten.
- Austauschen: Entferne das ausgeschnittene Viereck vom Reststück. Dann löst du das beschädigte Viereck von der Wand.
- Einfügen: Das neue, perfekt passende Stück kannst du jetzt einkleistern und passgenau in die Lücke an der Wand einsetzen. Mit dem Nahtroller vorsichtig andrücken – fertig!
Ein Kinderzimmer zu gestalten, ist eine der schönsten Aufgaben. Du schaffst einen Raum voller Erinnerungen. Wenn du die Sache mit Sorgfalt und den richtigen Techniken angehst, wird das Ergebnis nicht nur toll aussehen, sondern auch lange halten und deinem Kind ein gesundes Umfeld bieten. Viel Erfolg dabei!

Bildergalerie



Vliestapete ist im Kinderzimmer fast immer die bessere Wahl. Warum? Sie ist nicht nur robuster und reißfester als die klassische Papiertapete, sondern lässt sich auch kinderleicht verarbeiten. Statt die Bahn einzukleistern, wird die Wand direkt mit einem speziellen Vlieskleber bestrichen. Die trockene Tapetenbahn wird dann einfach ins Kleisterbett gelegt – das spart Platz, Nerven und eine Menge Sauerei.


Der häufigste Anfängerfehler? Zu wenig Tapete bestellen. Kalkuliere immer mindestens eine Rolle mehr ein, als der Rechner vorgibt. Nichts ist ärgerlicher, als wenn für die letzte Bahn die Tapete fehlt und die Charge im Baumarkt nicht mehr verfügbar ist.


Muss man wirklich die ganze alte Tapete entfernen?
Ein klares Ja, auch wenn es weh tut. Über alte Tapeten zu kleben, führt fast immer zu Problemen. Alte Nähte können sich durchdrücken, der neue Kleister löst die alte Tapete an und es entstehen unschöne Blasen und Falten. Der Aufwand, die alte Schicht mit Wasser und Spachtel zu entfernen, zahlt sich am Ende durch eine makellose Wand aus.


Die Magie der Akzentwand: Du musst nicht das ganze Zimmer mit einem wilden Dschungelmuster zukleistern. Oft wirkt eine einzelne, aufwendig gestaltete Wand hinter dem Bett oder in der Spielecke viel intensiver. Kombiniere sie mit passenden, ruhigeren Farbtönen an den anderen Wänden. Das spart nicht nur Geld, sondern verhindert auch, dass der Raum unruhig und überladen wirkt.



- Verwende Reste, um die Rückwand eines offenen Regals (wie das KALLAX von IKEA) zu bekleben.
- Beziehe langweilige Aufbewahrungskartons und schaffe so ein einheitliches Design.
- Schneide Motive aus und rahme sie als kleine, passende Kunstwerke ein.
Die Idee dahinter? Selbst kleine Reste deiner Lieblingstapete sind zu schade für die Tonne und verbinden die Wandgestaltung mit dem Rest des Zimmers.


Laut dem Umweltbundesamt verbringen Kinder bis zu 90% ihrer Zeit in Innenräumen. Eine emissionsarme Umgebung ist daher entscheidend.
Achte beim Kauf von Tapete und Kleister unbedingt auf das Siegel „Blauer Engel“. Es garantiert, dass die Produkte frei von Lösungsmitteln, Weichmachern und anderen schädlichen Ausdünstungen sind. Besonders im Schlaf- und Spielbereich deines Kindes ist das ein unbezahlbares Plus für eine gesunde Raumluft.


Der sogenannte „Rapport“ gibt an, nach wie vielen Zentimetern sich das Muster auf der Tapete wiederholt. Ein großer Rapport (über 50 cm) bei einem komplexen Muster bedeutet automatisch mehr Verschnitt, da du die Bahnen passgenau ansetzen musst. Das solltest du beim Kauf unbedingt in deiner Mengenberechnung berücksichtigen!


Abwaschbar vs. Scheuerbeständig: Eine „abwaschbare“ Tapete verträgt einen feuchten Lappen, um leichten Schmutz zu entfernen. Perfekt für Babys. Eine „scheuerbeständige“ Tapete hingegen hält auch mal eine weiche Bürste und milde Seifenlauge aus. Das ist die Rettung bei Filzstift-Unfällen im Kleinkind- und Grundschulalter. Für das Kinderzimmer ist Letzteres oft die langlebigere Investition.


Wie tapeziert man eigentlich um Steckdosen und Lichtschalter?
Ganz wichtig: Zuerst die Sicherung raus! Dann schraubst du die Plastikabdeckung ab. Tapeziere einfach darüber und schneide die Tapete danach mit einem scharfen Cuttermesser kreuzförmig über der Öffnung ein. Die entstandenen Dreiecke kannst du dann sauber entlang der Kanten der Unterputzdose abschneiden. Abdeckung wieder draufschrauben, Sicherung rein – fertig!



- Sie schaffen eine beruhigende, naturverbundene Atmosphäre.
- Die Muster sind oft zeitlos und „wachsen“ mit dem Kind mit.
- Sie lassen sich wunderbar mit Möbeln aus Echtholz kombinieren.
Das Geheimnis? Tapeten mit botanischen oder Tiermotiven, wie die Klassiker von Boråstapeter oder die verspielten Designs von Ferm Living, bringen ein Stück Natur ins Kinderzimmer und fördern eine ruhige Umgebung.


Der wichtigste Helfer: Ein scharfes Cuttermesser mit Abbrechklingen. Wechsle die Klinge nach jeder zweiten oder dritten Bahn. Eine stumpfe Klinge reißt das feuchte Papier und sorgt für unsaubere, ausgefranste Kanten an Decke und Fußleiste. Diese kleine Disziplin entscheidet über ein wirklich professionelles Endergebnis.


Wusstest du, dass die erste Kindertapete im 19. Jahrhundert von dem englischen Künstler Walter Crane entworfen wurde? Seine detailreichen Märchenmotive prägen die Ästhetik von Kindertapeten bis heute.


Eine Tapete muss nicht immer eine ganze Wand bedecken. Eine einzelne Bahn einer teuren, aber atemberaubenden Motivtapete kann wie ein riesiges Kunstwerk wirken. Platziere sie zentral und lasse an beiden Seiten etwas Wand frei. Das setzt einen starken Fokus, ohne den Raum zu dominieren und ist eine tolle Budget-Alternative zu großflächigen Mustern.


Kleine Räume lieben helle Farben und dezente, feine Muster. Große, plakative Motive können einen kleinen Raum schnell erdrücken. Vertikale Streifen hingegen lassen die Decke optisch höher wirken – ein cleverer Trick für Zimmer in Altbauten mit niedriger Deckenhöhe.


Was, wenn nach dem Trocknen kleine Blasen zu sehen sind?
Keine Panik! Das sind meist Lufteinschlüsse. Du kannst sie mit einer feinen Nadel oder der Spitze eines Cuttermessers vorsichtig aufstechen. Danach nimmst du eine kleine Spritze (in der Apotheke erhältlich), füllst sie mit etwas Kleister und spritzt eine winzige Menge unter die Tapete. Mit einem sauberen Tuch sanft andrücken, trocknen lassen – die Blase ist verschwunden.



Der perfekte Partner zur Mustertapete: Wähle für die restlichen Wände einen Farbton, der sich im Muster der Tapete wiederfindet. Greife eine Nebenfarbe auf, nicht den dominantesten Ton. Das schafft Harmonie. Farbenhersteller wie Farrow & Ball oder Little Greene bieten oft perfekt abgestimmte Paletten, die den hochwertigen Look einer Designtapete unterstreichen.


- Nahtroller: Ein kleines, aber mächtiges Werkzeug, um die Tapetennähte fest und unsichtbar an die Wand zu drücken. Unverzichtbar für ein sauberes Finish.
- Tapezierspachtel aus Kunststoff: Besser als eine Bürste, um Vliestapeten blasenfrei an die Wand zu streichen, ohne die Oberfläche zu beschädigen.


Beginne niemals in einer Ecke zu tapezieren! Wände sind selten exakt im 90-Grad-Winkel. Lote stattdessen die erste Bahn mit einer Wasserwaage in der Mitte der Wand aus. Von dort arbeitest du dich zu beiden Seiten vor. So stellst du sicher, dass das Muster über die gesamte Wandfläche gerade verläuft.


„Die Umgebung, in der ein Kind aufwächst, formt seine Wahrnehmung von Schönheit und Harmonie für den Rest seines Lebens.“ – Zitat zugeschrieben an die Pädagogin Maria Montessori.
Eine liebevoll gestaltete Wand ist also mehr als nur Dekoration – sie ist Teil des ersten eigenen kleinen Universums deines Kindes und prägt sein ästhetisches Empfinden.



Fototapete: Eine riesige Weltkarte, ein verträumter Wald oder das Weltall – Fototapeten verwandeln eine Wand in ein Portal zu einer anderen Welt. Marken wie Komar oder Mr Perswall bieten fantastische, hochauflösende Motive. Wichtig hierbei: Der Untergrund muss absolut glatt und eben sein, da sich jede noch so kleine Unebenheit abzeichnen würde.


Kann man auf Raufaser tapezieren?
Technisch ja, aber das Ergebnis wird dich nicht glücklich machen. Die Struktur der Raufaser drückt sich durch die neue Tapete hindurch und erzeugt eine unebene, unprofessionelle Optik. Der bessere, wenn auch mühsamere Weg: Raufaser entfernen und die Wand glatt spachteln.


Tapeten mit Metallic-Effekten oder Glitzer-Applikationen sind ein Mädchentraum, aber beachte die Lichtverhältnisse. Solche Tapeten wirken am besten, wenn Licht auf sie fällt, sei es von einem Fenster oder einer Lampe. An einer dunklen Wand ohne direkte Beleuchtung geht der schimmernde Effekt oft verloren.


Kanten-Check: Nach dem Anbringen jeder Bahn, fahre sofort mit einem sauberen, feuchten Schwamm oder Tuch über die Naht. So entfernst du überschüssigen Kleister. Wenn der Kleister erst einmal trocknet, hinterlässt er unschöne, glänzende Flecken auf der Tapetenoberfläche.


- Dezente Geometrie: Feine Dreiecke, Punkte oder Linien in Pastellfarben. Wirken modern und nicht überladen.
- Aquarell-Optik: Sanfte, ineinander verlaufende Farben schaffen eine weiche und künstlerische Atmosphäre.
- Großformatige Flora & Fauna: Statt kleiner, wiederholender Muster setzen Trends auf einzelne, große Motive wie einen Wal, einen Baum oder eine überdimensionale Pusteblume.

Geduld ist die wichtigste Zutat. Lass den Kleister nach dem Anrühren die angegebene Zeit „ziehen“. Lass die grundierte Wand komplett durchtrocknen. Und vor allem: Lass die frisch tapezierten Wände langsam bei geschlossenen Fenstern und ohne Heizungsluft trocknen. Zu schnelle Trocknung führt zu Spannung und kann die Nähte aufgehen lassen.




