Frühling im Haus: So weckst du deine vier Wände wirklich auf – Ein ehrlicher Ratgeber aus der Werkstatt

von Augustine Schneider
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Jedes Jahr das Gleiche. Es ist nicht der Kalender, der mir sagt, dass der Frühling kommt, sondern das Licht in meiner Werkstatt. Es fällt anders durch die großen Fenster, irgendwie weicher und es bleibt länger. Der feine Holzstaub, der immer in der Luft liegt, tanzt in den Sonnenstrahlen. Das ist für mich das Signal, die schweren, dunklen Hölzer zur Seite zu legen und über leichtere Arbeiten nachzudenken. Und genau dieses Gefühl breitet sich dann auch im Haus aus: Weg vom winterlichen Igel-Modus, hin zu einer frischen, neuen Offenheit.

In meiner langen Zeit als Handwerksmeister habe ich unzählige Wohnungen und Häuser von innen gesehen und mitgestaltet. Trends kamen und gingen, aber was immer bleibt, ist das Wissen um Materialien, das Verständnis für Farbe und die pure Freude an ehrlicher, guter Arbeit. Es geht doch gar nicht darum, jedes Jahr alles neu zu kaufen. Viel wichtiger ist es, mit Verstand und Gefühl eine Umgebung zu schaffen, die lebt und atmet. In diesem Ratgeber will ich mein Wissen mit dir teilen. Kein schnelles „Pimp your home“, sondern eine Anleitung für eine nachhaltige Frische, die auch im nächsten Jahr noch Freude macht.

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1. Das A und O: Versteh das Frühlingslicht, bevor du irgendwas tust

Bevor wir auch nur über eine einzige Farbe oder ein Dekostück reden, müssen wir das Wichtigste klären: das Licht. Das ist das Fundament von allem. Das Frühlingslicht ist nämlich eine komplett andere Hausnummer als das Winterlicht.

Im Winter steht die Sonne tief, das Licht ist kühl, fast bläulich, und wirft lange, harte Schatten. Farben wirken oft gedämpfter. Im Frühling aber klettert die Sonne höher, das Licht wird wärmer, gelblicher und flutet die Räume viel gleichmäßiger. Es hat einfach mehr Power. Eine Wandfarbe, die im Dezember noch total gemütlich wirkte, kann im April plötzlich blass oder sogar erdrückend aussehen.

Mein absoluter Praxistipp: Bevor du auch nur einen Gedanken an den Farbtopf verschwendest, beobachte deine Räume. Ernsthaft. Nimm dir einen Stuhl, einen Kaffee und schau zu verschiedenen Tageszeiten zu, wie das Licht wandert. Wo sind die hellen Flecken am Morgen? Wo am Nachmittag? Welche Ecken bleiben schattig? Mach dir Notizen. Dieses Wissen ist wertvoller als jeder Hochglanzkatalog.

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Die richtige Farbe für das neue Licht

So, jetzt wo wir das Licht kennen, können wir über Farben reden. Vergiss mal kurzlebige Trendfarben. Konzentrieren wir uns auf das, was wirklich funktioniert.

  • Helle, neutrale Töne sind deine Leinwand: Ein gebrochenes Weiß oder ein sehr helles Grau ist fast immer die beste Basis. Es reflektiert das Licht maximal und lässt den Raum sofort größer und luftiger wirken. Übrigens, Profis reden oft von RAL-Nummern. Gut zu wissen: RAL 9010 (Reinweiß) hat einen minimalen cremigen Unterton, wirkt also etwas wärmer. RAL 9016 (Verkehrsweiß) ist kühler, neutraler und sehr modern. Reines Weiß kann bei direkter Sonne aber auch schnell blenden.
  • Pastelltöne, aber mit Gefühl: Ein zartes Blau oder Grün kann wunderbar sein. Aber Vorsicht: In einem Nordzimmer mit seinem eh schon kühlen Licht kann ein Hellblau schnell eisig wirken. Da wäre ein warmer Pastellton mit einem Hauch Gelb oder Rosé die viel bessere Wahl.
  • Die Kraft der Pigmente (und was sie kostet): Eine gute Wandfarbe hat eine hohe Pigmentdichte. Billigfarben aus dem Angebot enthalten oft mehr Füllstoffe. Die Folge: Sie decken mies und die Farbe wirkt flach und leblos. Eine hochwertige Dispersionsfarbe der Deckkraftklasse 1 ist die richtige Wahl. Klar, die kostet mehr. Rechne mal mit 35 € bis 60 € für einen 2,5-Liter-Eimer. Die Billigfarbe für 15 € mag verlockend sein, aber am Ende streichst du doppelt und es sieht trotzdem nicht gut aus. Einmal habe ich auf Kundenwunsch so eine Billigfarbe verarbeitet. Nach dem Trocknen war die Enttäuschung riesig – keine Tiefe, kein Leben. Wir mussten alles nochmal machen. Das war eine teure Lektion.
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2. Echte Materialien: Lass die Natur zu Wort kommen

Der Frühling ist die Zeit des Wachstums. Nichts transportiert dieses Gefühl besser als natürliche Materialien. Plastik und künstliche Stoffe fühlen sich einfach tot an und sind reine Staubfänger.

Holz – Die Seele des Handwerks

Als Tischler schlägt mein Herz natürlich für Holz. Jede Art hat ihren eigenen Charakter. Stell dir mal eine wuchtige, dunkle Eichenkommode vor, die förmlich das Licht aus der Ecke saugt. Und jetzt stell sie dir abgeschliffen und mit einer hellen Holzseife behandelt vor: Plötzlich ist sie leicht, fast skandinavisch, und der ganze Raum atmet.

  • Birke und Ahorn: Diese hellen Hölzer sind perfekt für den Frühling. Ihre feine Maserung und fast weiße Farbe wirken leicht und modern. Ein einfacher Beistelltisch oder ein paar Kerzenständer aus diesen Hölzern bringen sofort Frische rein.
  • Eiche, mal anders: Eiche muss nicht schwer sein. Mit weißer Holzseife oder einem hellen Hartwachsöl behandelt, wird sie aufgehellt, bleibt aber atmungsaktiv und fühlt sich lebendig an. Lack versiegelt die Oberfläche komplett – das finde ich im Wohnbereich oft schade.

Kleiner Tipp aus der Werkstatt: Wenn du ein altes, dunkles Möbel aufhellen willst, brauchst du Geduld. Der alte Lack muss komplett runter. Starte mit 80er-Schleifpapier, dann 120er, zum Schluss 180er oder 240er. Immer in Faserrichtung! Achtung, Sicherheit: Trage beim Schleifen immer eine gute Staubmaske (FFP2) und eine Schutzbrille. Alter Lackstaub ist alles andere als gesund.

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Textilien – Die neue Haut für deine Räume

Im Frühling fliegt die schwere Wolldecke raus! Jetzt kommen leichtere Stoffe zum Zug.

  • Leinen: Mein absoluter Favorit. Leinen knittert edel, ist atmungsaktiv und fühlt sich kühl an. Ein Leinen-Tischtuch oder Kissenbezüge verändern sofort die ganze Atmosphäre. Ja, es ist eine Investition – rechne mit 25 € bis 40 € für einen guten Kissenbezug – aber hochwertiges Leinen hält ein Leben lang.
  • Baumwolle: Der ehrliche Klassiker. Achte aber auf eine gute Qualität. Dünne, billige Baumwolle wirkt schnell labberig. Eine schwere Perkal- oder Satin-Qualität fühlt sich viel wertiger an.

Keine Zeit für ein großes Projekt? Hier ist dein 10-Minuten-Frühlings-Hack: Tausch nur die Kissenbezüge auf dem Sofa gegen helle aus Leinen oder Baumwolle. Sofort-Wirkung garantiert!

Zweige und Blumen – Der direkte Draht nach draußen

Klar, ein Strauß Tulpen ist schön. Aber es geht auch anders. Ein paar Zweige aus dem Garten oder vom Spaziergang (bitte Regeln beachten!) sind oft viel persönlicher.

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Faschings-Werkstatt für Zuhause: So bastelt ihr geniale Kostüme, die auch wirklich halten!

Schneide Zweige von Forsythie oder Weide mit einer scharfen Gartenschere schräg an und stell sie zu Hause sofort in lauwarmes Wasser. So treiben sie schneller aus. Damit große Zweige in der Vase Halt haben, hier ein alter Floristen-Trick für Zuhause: Fülle die Vase zu einem Drittel mit sauberen Kieselsteinen oder forme ein lockeres Knäuel aus Kaninchendraht und leg es hinein. Das gibt Stabilität, ganz ohne Chemie-Steckmasse. Aber bitte aufpassen: Wunderschöne Maiglöckchen sind komplett giftig. Auch Narzissen- und Hyazinthenzwiebeln sind nichts für Haushalte mit kleinen Kindern oder neugierigen Haustieren.

3. Altes neu gedacht: So wird aus Schrott ein Schatz

„Upcycling“ ist heute in aller Munde, aber die Technik ist uralt. Ein guter Handwerker wirft nichts weg, was noch Substanz hat. Ein altes Möbelstück vom Flohmarkt hat oft mehr Charakter als jedes neue Teil von der Stange.

Vorbereitung ist alles – wirklich alles!

Jeder Laie will sofort zum Pinsel greifen. Ein Profi verbringt 90 % der Zeit mit der Vorbereitung. Das ist das Geheimnis einer perfekten Oberfläche.

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Fehler, den fast alle machen: Dunkles Holz einfach hell überpinseln. Das geht schief! So geht’s richtig:

  1. Reinigen: Der Dreck von Jahrzehnten muss runter. Nimm dafür Anlauger aus dem Baumarkt oder eine simple Seifenlauge. Das entfernt Fett und raut die Oberfläche leicht an. Danach gut mit klarem Wasser abwaschen.
  2. Schleifen: Kein optionaler Schritt! Ohne Anschliff haftet die neue Farbe nicht und blättert ab. Bei sehr alten Möbeln (aus der Zeit vor den 70ern) ist höchste Vorsicht geboten, die Lacke könnten Blei enthalten. Hier unbedingt nass schleifen und Atemschutz tragen!
  3. Grundieren: Das ist der wichtigste Schritt! Besonders bei dunklem Holz. Holz enthält Gerbstoffe, die durch die helle Farbe „bluten“ und hässliche gelbe Flecken verursachen. Ein Sperrgrund verhindert das zuverlässig. Diesen Fehler sehe ich bei Heimwerkern ständig.
  4. Lackieren: Erst JETZT kommt die Farbe drauf. Immer in zwei dünnen Schichten, nie in einer dicken.

Für so ein Projekt, sagen wir eine kleine Kommode, solltest du ein ganzes Wochenende einplanen. Samstag Vorbereitung, Sonntag die beiden Lackschichten. Und hier ist eine kleine Einkaufsliste, damit du nichts vergisst: Anlauger (ca. 5 €), Schleifpapier-Set (ca. 10 €), eine kleine Dose Sperrgrund (ca. 15 €), 750 ml Acryllack (ca. 20-25 €) und ein gutes Pinsel-Rollen-Set (ca. 15 €). Mit unter 70 Euro und etwas Arbeit gibst du einem Möbelstück ein komplett neues Leben.

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Welche Farbe für was? Ein schneller Überblick

Die Auswahl im Baumarkt ist riesig. Hier die drei wichtigsten Typen für Möbel:

  • Kreidefarbe: Perfekt für diesen matten „Shabby-Look“. Sie ist super einfach zu verarbeiten. Aber ganz ehrlich: Ohne eine Schutzschicht aus Wachs oder Klarlack ist sie extrem empfindlich. Also eher für Deko-Objekte als für den täglich genutzten Tisch.
  • Acryllack (wasserbasiert): Das ist der moderne Standard und mein Tipp für die meisten Projekte. Er trocknet schnell, riecht kaum und die Pinsel wäschst du einfach mit Wasser aus. Für eine top Oberfläche verdünne ich den Lack oft mit 5-10 % Wasser, dann verläuft er butterweich.
  • Alkydharzlack (lösemittelhaltig): Die alte Schule, aber unschlagbar in Sachen Härte. Die Oberfläche wird extrem strapazierfähig. Der große Nachteil: Er riecht tagelang sehr stark und trocknet langsam. Nur was für gut belüftete Räume, die Werkstatt oder draußen. Perfekt für stark beanspruchte Tischplatten.

4. Sicherheit zuerst: Die unsichtbaren Gefahren

Selbermachen ist toll, aber Leichtsinn kann gefährlich werden. Ein paar Dinge, die du wirklich ernst nehmen solltest.

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Stell Kerzen immer auf eine feuerfeste Unterlage, niemals direkt auf Holz oder Stoff. Ein Windzug kann eine Flamme gefährlich nah an die Gardine treiben. Ich habe schon einen Schwelbrand durch ein umgefallenes Teelicht gesehen – das geht schneller, als man denkt. Lüfte gut, wenn du mit Lacken arbeitest. Die Dämpfe sind nicht gesund. Und Farbreste oder lösungsmittelgetränkte Lappen sind Sondermüll. Bring sie zum Wertstoffhof. Ein öliger Lappen kann sich sogar selbst entzünden! Lass ihn ausgebreitet an einem sicheren Ort im Freien trocknen, bevor du ihn entsorgst.

Und sei ehrlich zu dir selbst: Eine Lampe vom Flohmarkt? Lass die Elektrik vom Fachmann prüfen! Schwere Regale aufhängen? Frag einen Profi, wenn du dir bei der Wand unsicher bist. Seine Grenzen zu kennen, ist auch ein Zeichen von gutem Handwerk.

Der Frühling ist eine Zeit des Aufbruchs. Das darf sich auch in unseren vier Wänden widerspiegeln. Aber dafür braucht es keinen Kaufrausch. Es braucht Wissen, ein Gefühl für Material und ein bisschen Geduld. Eine sorgfältig gestrichene Wand oder ein liebevoll aufgearbeitetes Möbelstück bereiten am Ende viel mehr Freude als ein ganzer Einkaufswagen voller Deko-Kram. Nimm dir die Zeit, arbeite sorgfältig und schaff etwas, das bleibt. Das ist es, was ein Zuhause ausmacht.

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Der Stoff, aus dem der Frühling ist: Vergessen Sie für einen Moment die Wände und widmen Sie sich den Textilien. Der Tausch von schwerem Samt oder Wolle gegen luftiges Leinen oder eine kühle Baumwoll-Perkal-Bettwäsche verändert die Haptik eines Raumes sofort. Marken wie ‚Society Limonta‘ oder ‚Libeco‘ zeigen eindrucksvoll, wie hochwertige Naturfasern mit ihrer leicht unperfekten Textur das Licht einfangen und eine Atmosphäre von lässiger Eleganz schaffen.

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  • Verstärkt das natürliche Licht, ohne zu blenden.
  • Bringt eine weiche, organische Textur in den Raum.
  • Reguliert die Raumakustik auf angenehme Weise.

Das Geheimnis? Dünne, halbtransparente Leinenvorhänge. Sie filtern die intensive Frühlingssonne, lassen aber Helligkeit durch und bewegen sich sanft im Luftzug eines offenen Fensters – ein lebendiges Detail, das den Unterschied macht.

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Welche Farben fangen das Frühlingslicht am besten ein?

Statt auf reines Weiß zu setzen, das im harten Frühlingslicht schnell kühl wirken kann, sollten Sie über gebrochene Töne mit subtilen Untertönen nachdenken. Ein zartes Salbeigrün wie „Teresa’s Green“ von Farrow & Ball oder ein warmer, sonniger Ockerton wie „Sudbury Yellow“ absorbieren das Licht nicht, sondern reflektieren es auf eine weiche, schmeichelhafte Weise. Diese Farben wirken lebendig und verändern sich faszinierend im Laufe des Tages.

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„Biophilic Design kann das Wohlbefinden um 15%, die Produktivität um 6% und die Kreativität um 15% steigern.“

Diese Erkenntnis aus der Umweltpsychologie bestätigt, was wir instinktiv spüren: Pflanzen tun gut. Im Frühling bedeutet das mehr als nur einen Blumenstrauß. Ein kleiner Indoor-Kräutergarten in der Küche oder ein großer Ficus im Wohnzimmer verbinden uns direkt mit dem Erwachen der Natur und verbessern nachweislich die Raumluft und unsere Stimmung.

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Denken Sie an die kleinen Kontaktpunkte im Haus. Die kühlen Metallgriffe des Winters an Kommoden oder Türen lassen sich jetzt wunderbar austauschen. Wie wäre es mit Griffen aus hellem Eichenholz, Porzellan mit feinen Mustern oder sogar Lederlaschen? Diese kleinen, handwerklichen Details kosten nicht viel, verändern aber bei jeder Berührung die subtile Wahrnehmung des Raumes und bringen Wärme und Charakter ins Spiel.

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Glasvase: Perfekt, um die gesamte Pflanze zu zelebrieren – von den Stielen im Wasser bis zur Blüte. Ideal für Tulpen oder Hyazinthen, deren grünes Blattwerk Teil der Komposition ist.

Keramikvase: Rückt die Blüte selbst in den Fokus und setzt einen farblichen oder formalen Akzent. Eine bauchige Keramikvase von Marken wie ‚Serax‘ kann selbst einfache Zweige wie ein Kunstwerk wirken lassen.

Die Wahl hängt davon ab, was Sie betonen möchten: die natürliche Schönheit des Ganzen oder die skulpturale Wirkung der Form.

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Ein oft übersehener Aspekt des Frühlingserwachens ist der Duft. Bevor Sie zu synthetischen Raumdüften greifen, probieren Sie einen einfachen Trick aus der Werkstatt: Geben Sie ein paar Zweige Rosmarin, eine aufgeschnittene Zitrone und einen Tropfen Vanilleextrakt in einen Topf mit Wasser und lassen Sie ihn auf niedriger Stufe köcheln. Der frische, saubere und leicht würzige Duft, der sich im Haus verteilt, ist unaufdringlich und absolut authentisch.

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Häufiger Fehler: Die Pastell-Falle. Ein Übermaß an Mintgrün, Babyblau und Bonbon-Rosa kann schnell kitschig und eindimensional wirken. Ein Raum braucht Erdung. Kombinieren Sie zarte Pastelltöne immer mit natürlichen, texturierten Materialien wie einem Sessel aus Rattan, einem Jute-Teppich oder einer Tischplatte aus massivem, geöltem Holz. Diese Elemente geben den leichten Farben ein starkes Fundament und sorgen für eine erwachsene, ausgewogene Atmosphäre.

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  • Schneiden Sie am späten Winterende (Februar/Anfang März) Zweige von Forsythie, Zierkirsche oder Weide.
  • Stellen Sie die Zweige in eine Vase mit lauwarmem Wasser an einen hellen, aber nicht vollsonnigen Platz.
  • Wechseln Sie das Wasser alle zwei Tage und besprühen Sie die Knospen gelegentlich mit etwas Wasser.

Nach ein bis zwei Wochen erleben Sie das Frühlingswunder im Zeitraffer direkt auf Ihrer Fensterbank. Ein einfaches DIY-Projekt mit maximaler Wirkung.

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Der ikonische „Monet“ Sessel aus Rattan, ursprünglich in den 1950er Jahren von Sika-Design entworfen, ist mehr als nur ein Möbelstück.

Er ist ein Symbol für die Leichtigkeit des Seins. Seine offene, geflochtene Struktur wirft filigrane Schatten im Frühlingslicht und wirkt niemals wuchtig. Ob auf dem Balkon, im Wintergarten oder als Lesesessel im Wohnzimmer – ein solches Stück bringt sofort eine Atmosphäre von Veranda-Leben und entspannten Nachmittagen ins Haus.

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Der schwere Wollteppich hat im Winter gute Dienste geleistet, doch jetzt schluckt er zu viel Licht. Ein Wechsel zu einem flachgewebten Teppich aus Naturfasern kann die Raumwirkung komplett verändern.

  • Jute: Robust, erdig und bringt eine warme, goldene Note in den Raum.
  • Sisal: Etwas feiner und widerstandsfähiger als Jute, oft in helleren, kühleren Tönen erhältlich.
  • Baumwolle: Weich und in unzähligen Mustern verfügbar, perfekt für farbige Akzente, zum Beispiel als Läufer im Flur.
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Nutzen Sie Spiegel nicht nur zur Selbstbetrachtung, sondern als aktive Lichtwerkzeuge. Ein großer, schlichter Spiegel gegenüber einem Fenster platziert, kann die Menge des einfallenden Tageslichts fast verdoppeln und den Raum optisch erweitern. Achten Sie darauf, was der Spiegel reflektiert – ein schöner Ausblick oder ein ruhiger Wandbereich ist ideal. So wird der Spiegel zur dynamischen Lichtquelle, die sich mit der Sonne bewegt.

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Kunst als Frühlingsbote: Tauschen Sie ein dunkles, schweres Gemälde oder einen melancholischen Druck gegen etwas Leichtes aus. Das müssen keine teuren Originale sein. Eine Serie botanischer Zeichnungen, eine abstrakte Arbeit in hellen Aquarellfarben oder sogar eine schön gerahmte, hochwertige Fotografie einer blühenden Landschaft kann die Stimmung an einer ganzen Wand heben und den thematischen Faden der Frische aufgreifen.

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„Design ist nicht nur, wie es aussieht und sich anfühlt. Design ist, wie es funktioniert.“ – Steve Jobs

Übertragen auf die Frühlingsfrische bedeutet das: Öffnen Sie die Fenster! Die beste Dekoration ist oft unsichtbar. Der Klang von Vogelgezwitscher, das Gefühl einer kühlen Brise und der frische Geruch nach einem Regenschauer sind die stärksten Werkzeuge, um den Winter wirklich aus dem Haus zu vertreiben. Eine gute Raumgestaltung ermöglicht diese sensorischen Erlebnisse.

Schauen Sie sich Ihre alten Holz-Obstkisten oder Weinkisten an. Statt sie zu entsorgen, geben Sie ihnen mit einem Anstrich in einer kräftigen Frühlingsfarbe – wie Entengelb oder Magenta, wie auf den Galeriebildern zu sehen – ein neues Leben. Innen mit Folie ausgelegt, werden sie zu perfekten, unkonventionellen Pflanzgefäßen für die Fensterbank. Ein ehrliches Stück Upcycling, das Charme und Farbe zugleich bringt.

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.