Deine Holzwand: Die Anleitung vom Profi, die wirklich funktioniert
Eine Wand aus Holz? Viel mehr als nur Deko!
Ganz ehrlich? Ich hab in meiner Werkstatt schon so ziemlich jedes Holz unter den Fingern gehabt. Jedes riecht anders, fühlt sich anders an. Aber eines haben sie alle gemeinsam: Sie holen dir ein echtes Stück Natur nach Hause. Eine Holzwand ist eben nicht nur eine schicke Verkleidung. Sie verändert das ganze Gefühl im Raum. Sie atmet, sie lebt und sie erzählt eine Geschichte.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Eine Wand aus Holz? Viel mehr als nur Deko!
- 2 Warum eine Holzwand dein Zuhause besser macht
- 3 Das Fundament: Ohne saubere Unterkonstruktion geht gar nichts!
- 4 Welches Holz passt zu dir? Mehr als nur eine Frage des Geschmacks
- 5 Jetzt wird’s ernst: Die Montage Schritt für Schritt
- 6 Spezialfälle: Holz im Bad und am Kamin
- 7 Der letzte Schliff: Ölen, Wachsen oder Lackieren?
- 8 Butter bei die Fische: Kosten, Zeit und wann der Profi ran sollte
- 9 Bildergalerie
Es geht dabei immer um Sorgfalt und das Gefühl für das Material. In diesem Guide zeige ich dir, worauf es wirklich ankommt – kein schnelles Baumarkt-Bla-Bla, sondern ehrliches Wissen aus der Praxis. Von der Planung über das Fundament bis zum letzten Pinselstrich. Los geht’s!
Warum eine Holzwand dein Zuhause besser macht
Viele denken bei einer Holzwand nur an die rustikale Optik. Aber die wahren Stärken sind unsichtbar. Holz ist nämlich „hygroskopisch“. Klingt kompliziert, heißt aber nur: Es kann Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und wieder abgeben. Stell es dir wie einen natürlichen Luftbefeuchter und -entfeuchter in einem vor.

Im Winter, wenn die Heizungsluft alles austrocknet, gibt das Holz Feuchtigkeit ab. Im schwülen Sommer nimmt es überschüssige Feuchte auf. Das Ergebnis? Ein spürbar angenehmeres Raumklima. Übrigens: Dieser Effekt funktioniert am besten, wenn du die Oberfläche offenporig lässt, also mit Öl oder Wachs behandelst. Ein dicker Lackfilm versiegelt das Holz und bremst diese geniale Eigenschaft aus.
Die gefühlte Wärme und himmlische Ruhe
Hast du mal eine kalte Ziegelwand angefasst? Sie zieht dir sofort die Wärme aus der Hand. Holz macht das nicht. Es fühlt sich von Natur aus warm an, weil es Wärme schlecht leitet. Eine Holzverkleidung wirkt wie eine zusätzliche, kleine Dämmschicht. Gerade an Außenwänden ist der Unterschied enorm – das ist keine Einbildung, sondern simple Bauphysik.
Und dann ist da noch die Akustik. In modernen Räumen mit viel Glas und glatten Wänden hallt es oft ungemütlich. Eine strukturierte Holzoberfläche bricht diese Schallwellen, schluckt Frequenzen und macht den Raum sofort ruhiger und gemütlicher. Ein Segen, besonders in großen Wohnzimmern oder im Homeoffice. Richtig gut funktionieren hier fertige Akustikpaneele, bei denen Holzlatten auf einem schallschluckenden Filz montiert sind. Die kosten zwar etwas mehr, so um die 80-150 € pro Paneel, aber der Effekt ist wirklich beeindruckend.

Das Fundament: Ohne saubere Unterkonstruktion geht gar nichts!
Okay, jetzt kommt der wichtigste Teil. Und ganz ehrlich, hier wird am meisten gepfuscht. Du kannst die teuersten Eichenbretter der Welt kaufen – wenn die Unterkonstruktion Mist ist, hast du in ein paar Jahren nur Ärger. Die Bretter einfach an die Wand zu kleben, ist ein absolutes No-Go.
Warum? Eine Holzwand braucht Luft zum Atmen. Die Unterkonstruktion schafft einen Abstand von 2 bis 4 cm zwischen Wand und Verkleidung. Diese sogenannte Hinterlüftung ist lebenswichtig:
- Schutz vor Schimmel: Luft kann zirkulieren und transportiert Feuchtigkeit ab, die aus der Wand kommen könnte. Ohne diese Zirkulation riskierst du ein feuchtes Klima hinter dem Holz – der perfekte Nährboden für Schimmel. Ich hab schon Verkleidungen abgerissen, hinter denen die Wand pechschwarz war. Willst du nicht, glaub mir.
- Damit das Holz arbeitet: Holz dehnt sich aus und zieht sich zusammen. Die Hinterlüftung sorgt dafür, dass das Klima auf der Vorder- und Rückseite der Bretter ähnlich ist. Das reduziert Spannungen und verhindert, dass sich die Bretter wölben oder Risse bekommen.

So baust du die Unterkonstruktion wie ein Profi
Klassischerweise nimmst du dafür gehobelte Holzlatten (Fichte/Tanne, Maß 24 x 48 mm ist super). Die schraubst du quer zur Verlegerichtung deiner Bretter an die Wand. Sollen deine Bretter also senkrecht laufen, kommen die Latten waagerecht an die Wand. Der Abstand zwischen den Latten? Faustregel: Bei Brettern bis 20 mm Dicke maximal 60 cm, bei dünneren Paneelen lieber 40 bis 50 cm.
Achtung, Falle! Spar nicht an den Dübeln und Schrauben. Für eine massive Ziegelwand nimmst du 8er Rahmendübel mit 80 mm Länge. Bei einer Gipskartonwand MUSST du spezielle Hohlraumdübel aus Metall nehmen, sonst reißt du dir die ganze Konstruktion wieder von der Wand!
Die größte Herausforderung? Krumme Wände. Und die hat fast jeder Altbau. Deine Unterkonstruktion muss das ausgleichen. Hier ein kleiner Trick, den die Profis anwenden:
- Montiere nur die oberste und die unterste Latte perfekt in der Waage.
- Spanne zwischen diesen beiden Latten an den Rändern mehrere Schnüre. Diese Schnüre bilden jetzt deine perfekte, gerade Ebene im Raum.
- Jetzt montierst du die restlichen Latten und richtest sie exakt an den Schnüren aus. Die Lücken zur Wand füllst du mit kleinen Holzkeilen oder Justierplättchen aus Kunststoff auf.
Das ist eine Geduldsarbeit, aber sie ist Gold wert. Am Ende müssen die Vorderkanten aller Latten eine perfekte Fläche bilden. Nimm dir dafür Zeit!

Welches Holz passt zu dir? Mehr als nur eine Frage des Geschmacks
Die Auswahl ist riesig. Hier ein kleiner Überblick über die gängigsten heimischen Hölzer:
- Fichte/Tanne: Der Klassiker. Hell, relativ günstig (ca. 15-30 €/m²) und leicht zu bearbeiten. Oft mit sichtbaren Ästen, was für einen rustikalen Look sorgt. Wenn du es modern magst, such nach einer „A-Sortierung“ mit wenigen Ästen. Aber Achtung: Unbehandelt dunkelt Fichte stark gelblich nach.
- Kiefer: Etwas härter und harziger als Fichte, mit einer lebhafteren, rötlichen Maserung. Preislich ähnlich wie Fichte. Riecht intensiv nach Wald – muss man mögen.
- Lärche: Mein Tipp für stärker beanspruchte Bereiche. Deutlich robuster als Fichte, mit einer wunderschönen rötlich-braunen Farbe. Kostet etwas mehr (ca. 30-50 €/m²), ist aber jeden Cent wert.
- Eiche: Die Königin der Hölzer. Hart, extrem langlebig und edel. Wirkt sehr wertig, ist aber auch teurer (rechne mit 80-150 €/m²). Kleiner Profi-Tipp: Eiche enthält Gerbsäure, die mit normalem Stahl reagiert und hässliche schwarze Flecken verursacht. Verwende hier IMMER Edelstahlschrauben!
- Zirbe: Der Geheimtipp fürs Schlafzimmer. Ein weiches Holz aus den Alpen mit einem unverwechselbaren, beruhigenden Duft. Die ätherischen Öle sollen sogar helfen, die Herzfrequenz zu senken. Die Optik mit den vielen dunklen Ästen ist sehr charakteristisch.
- Altholz: Einzigartiger Charme, aber mit Aufwand verbunden. Bretter von alten Scheunen oder Böden haben eine Patina, die man nicht künstlich herstellen kann. Prüfe das Holz aber ganz genau auf Holzwurmbefall (kleine Löcher!). Im Zweifel muss es vom Profi hitzebehandelt werden. Und: JEDEN alten Nagel entfernen, sonst ist dein Sägeblatt sofort hinüber.

Jetzt wird’s ernst: Die Montage Schritt für Schritt
Bevor das erste Brett an die Wand kommt, ein ganz wichtiger Schritt: Akklimatisieren! Lass die Bretter mindestens 48 Stunden, besser eine ganze Woche, flach liegend in dem Raum, in dem du sie montierst. So passen sie sich an die Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit an und verziehen sich später nicht mehr so stark.
Meister-Tipp: Leg die Bretter vor der Montage einmal auf dem Boden aus. So kannst du die Maserung und Astlöcher sortieren. Die schönsten Stücke kommen an sichtbare Stellen, und du vermeidest, dass zum Beispiel alle großen Äste in einer Ecke landen.
Wie befestigst du die Bretter?
Es gibt da verschiedene Methoden:
- Sichtbar schrauben: Die einfachste Variante. Die Bretter werden direkt auf die Latten geschraubt. Kann gut aussehen, wenn du auf exakt gerade Schraubenlinien achtest und schicke Schrauben mit Zierkopf nimmst. Immer vorbohren, damit das Holz nicht reißt!
- Verdeckt mit Krallen: Die eleganteste Methode für Nut-und-Feder-Bretter. Spezielle Metallkrallen greifen in die Nut des Bretts und werden auf der Unterkonstruktion festgenagelt oder geschraubt. Das nächste Brett verdeckt die Befestigung. Komplett unsichtbar! Diese Krallen bekommst du im Baumarkt, meist im Paket mit den passenden Nägeln.
- Schräg durch die Feder nageln: Eine traditionelle Technik. Du treibst einen Nagel schräg durch die Feder in die Unterkonstruktion. Auch hier verdeckt das nächste Brett den Nagelkopf. Funktioniert gut bei Weichhölzern.
Das allererste Brett ist das wichtigste. Richte es mit der Wasserwaage perfekt aus. Nimm dir Zeit, denn dieses Brett gibt die Richtung für die ganze Wand vor. Wenn das schief ist, wird die ganze Wand schief.

Für Ausschnitte für Steckdosen und Schalter gilt: IMMER die Sicherung raus! Miss die Position exakt aus, übertrage sie auf das Brett und bohre das Loch mit einer Lochsäge oder einem Forstnerbohrer. Die elektrische Installation selbst muss aber ein Elektriker machen. Das ist Gesetz und dient deiner Sicherheit.
Spezialfälle: Holz im Bad und am Kamin
Kurz und knapp: Ja, es geht, aber es verzeiht keine Fehler.
Im Badezimmer: Nur mit feuchtigkeitsresistenten Hölzern wie Lärche, Thermoholz oder Teak. Die Hinterlüftung muss hier perfekt sein und die Oberfläche braucht einen robusten Schutz, zum Beispiel mehrere Schichten Hartwachsöl. Direkt in der Dusche ist es keine gute Idee. Hinter dem Waschbecken geht’s, aber es ist pflegeintensiv.
Am Kamin: Hier hat Sicherheit oberste Priorität! Halte die Mindestabstände zu brennbaren Materialien ein, die der Kaminhersteller vorschreibt. Im direkten Strahlungsbereich darf auch die Unterkonstruktion nicht aus Holz sein. Und das Wichtigste: Sprich dein Vorhaben VORHER mit dem zuständigen Schornsteinfeger ab. Er muss es am Ende abnehmen. Tust du das nicht, kann im Brandfall die Versicherung die Zahlung verweigern.

Der letzte Schliff: Ölen, Wachsen oder Lackieren?
- Ölen & Wachsen: Mein persönlicher Favorit. Das Holz bleibt atmungsaktiv, fühlt sich natürlich an und lässt sich super einfach reparieren. Ein Kratzer? Kurz anschleifen, nachölen, fertig. Perfekt für Wohn- und Schlafräume. Ein gutes Hartwachsöl kostet ca. 25-40 € pro Liter, reicht aber für eine große Fläche.
- Lackieren: Bietet den besten Schutz vor Schmutz und ist sehr pflegeleicht. Dafür fühlt sich die Oberfläche künstlicher an und das Holz kann nicht mehr atmen. Eine Reparatur ist aufwendig, meist muss die ganze Fläche neu geschliffen werden. Wenn, dann nimm einen schadstoffarmen Lack auf Wasserbasis (achte auf den „Blauen Engel“).
- Unbehandelt: Wirklich nur für Zirbenholz zu empfehlen, um den Duft zu erhalten. Jedes andere Holz wird schnell schmutzig und verfärbt sich durch UV-Licht.
Butter bei die Fische: Kosten, Zeit und wann der Profi ran sollte
Eine Holzwand ist eine Investition. Einfache Fichtenbretter starten bei ca. 15 €/m², edle Eiche oder Altholz kann auch mal 150 €/m² und mehr kosten. Dazu kommen Latten, Schrauben und Oberflächenbehandlung. Plan das realistisch.

Unterschätze auch die Zeit nicht. Für eine 15 m² Wand solltest du als geübter Heimwerker ein komplettes Wochenende einplanen. Bist du Anfänger, rechne lieber mit dem Doppelten.
DIY oder Handwerker? Ein einfaches Projekt im Wohnzimmer kannst du mit Geduld und dem richtigen Werkzeug (Bohrmaschine, Stichsäge, Wasserwaage sind Pflicht, eine Kappsäge ist Luxus, den man sich leihen kann) selbst schaffen. Bei komplizierten Räumen, im Bad oder am Kamin, oder wenn du mit sehr teurem Holz arbeitest, hol dir lieber einen Profi. Das erspart dir graue Haare und teure Fehler.
Eine Wand aus Holz ist eine Entscheidung für viele Jahre. Wenn du es richtig machst, bekommst du nicht nur eine neue Optik, sondern ein besseres, gesünderes Zuhause. Und das ist die Mühe absolut wert.
Bildergalerie


Bevor die erste Latte an die Wand kommt, gönn dem Holz eine Pause. Lagere die verpackten Dielen mindestens 48 Stunden lang flach liegend in dem Raum, in dem sie montiert werden. So kann sich das Material an die Temperatur und Luftfeuchtigkeit gewöhnen und verzieht sich später nicht. Diesen Schritt zu überspringen ist einer der häufigsten Fehler mit den größten Folgen!


- Kappsäge: Für präzise, saubere 90-Grad-Schnitte. Eine Japansäge tut’s notfalls auch, erfordert aber Übung.
- Wasserwaage (lang): Unverzichtbar für die erste Reihe. Laser sind Luxus, aber Gold wert.
- Akku-Nagler oder Hammer und Senkstifte: Für eine (fast) unsichtbare Befestigung.
- Stichsäge: Für Ausschnitte bei Steckdosen und Schaltern.


Die erste Reihe entscheidet alles: Nehmen Sie sich für die erste Diele oder das erste Paneel doppelt so viel Zeit wie für alle anderen. Wenn diese zu 100% im Wasser ist, wird der Rest zum Kinderspiel. Ein minimaler Fehler hier potenziert sich über die gesamte Wandhöhe!


Wussten Sie, dass Zirbenholz den Herzschlag um bis zu 3.500 Schläge pro Tag reduzieren kann? Das in der Zirbe enthaltene Pinosylvin beruhigt nachweislich und fördert einen tieferen Schlaf.


Die Oberfläche macht den Charakter. Ein Finish schützt nicht nur, es entscheidet auch darüber, ob das Holz weiter atmen kann. Die zwei natürlichsten Optionen:
- Öl (z.B. Osmo Hartwachs-Öl): Zieht tief ins Holz ein, feuert die Maserung an und erhält die offenporige Struktur. Ideal für eine warme, natürliche Haptik.
- Wachs: Bildet eine samtige, leicht schützende Schicht auf der Oberfläche. Fühlt sich herrlich an, ist aber etwas empfindlicher als Öl.


Eine Holzwand im Bad – geht das wirklich?
Ja, aber mit Bedacht! Entscheidend ist nicht nur die Holzart, sondern der Schutz und die richtige Montage. Verwenden Sie Hölzer, die von Natur aus resistent gegen Feuchtigkeit sind, wie Lärche, Douglasie oder Thermoholz. Die Oberfläche muss sorgfältig mit einem wasserabweisenden Hartwachs-Öl (z.B. von Woca oder Saicos) behandelt werden. Wichtiger noch ist die Hinterlüftung: Die Paneele sollten auf einer Unterkonstruktion mit einigen Millimetern Abstand zur Wand montiert werden, damit die Luft zirkulieren und Feuchtigkeit abtrocknen kann. Direkter Kontakt im Duschbereich ist tabu!


Eiche: Der robuste Klassiker. Hart, langlebig und mit einer markanten, lebhaften Maserung. Perfekt für stark beanspruchte Bereiche oder als edler Akzent. Wirkt immer wertig.
Kiefer: Die preiswerte, helle Alternative. Weicher, mit deutlich sichtbaren Ästen. Bringt skandinavisches Flair, ist aber anfälliger für Dellen. Ideal für Schlaf- oder Gästezimmer.


Ein Baum, der für FSC-zertifiziertes Holz gefällt wird, muss durch einen neuen ersetzt werden. Das Siegel garantiert eine nachhaltige Forstwirtschaft.
Achten Sie auf das FSC- oder PEFC-Siegel. Es bedeutet, dass Sie sich nicht nur ein Stück Natur ins Haus holen, sondern auch dafür sorgen, dass der Wald als Ökosystem für zukünftige Generationen erhalten bleibt. Ein gutes Gefühl, das in jeder Faser Ihrer neuen Wand steckt.


- Ermöglicht eine makellose, durchgehende Holzfläche.
- Keine störenden Nagel- oder Schraubenköpfe.
- Verhindert das unschöne Spalten des Holzes am Rand.
Das Geheimnis? Montageclips oder das


Eine Holzwand lebt vom Licht. Direktes, hartes Licht von oben lässt sie flach wirken. Der Trick liegt im Streiflicht. Eine LED-Leiste, die von unten nach oben oder von der Seite über die Wand streicht, arbeitet jede Faser, jede Vertiefung und jede Unebenheit heraus. So wird die Textur des Holzes zum lebendigen Kunstwerk. Dimmbare Spots, die gezielt auf die Wand gerichtet sind, schaffen am Abend eine unglaublich warme und gemütliche Atmosphäre. Experimentieren Sie mit warmweißen Lichtfarben (ca. 2700 Kelvin), um den natürlichen Ton des Holzes zu unterstreichen.


- Staub: Einfach mit einem weichen, trockenen Mikrofasertuch oder einem Staubsauger mit Bürstenaufsatz entfernen.
- Flecken: Bei geölten Oberflächen mit einem nebelfeuchten Tuch und spezieller Holzbodenseife (z.B. von Woca) abwischen. Niemals scharfe Reiniger verwenden!
- No-Go: Dampfreiniger sind der Tod für jede Holzoberfläche.

Altholz ist mehr als nur recyceltes Material: Es ist Holz mit einer Seele. Jeder Riss, jedes Nagelloch und jede von der Sonne gezeichnete Verfärbung erzählt eine Geschichte von alten Scheunen oder Berghütten. Marken wie


Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts können Holzoberflächen, insbesondere profilierte, die Nachhallzeit in einem Raum um bis zu 60% reduzieren.


Eine alte japanische Technik erobert moderne Innenräume: Shou Sugi Ban. Dabei wird die Oberfläche des Holzes kontrolliert verkohlt.
- Einzigartige Optik: Entsteht eine tiefschwarze, seidig-matte Oberfläche mit einer faszinierenden, fast reptilienartigen Textur.
- Natürlicher Schutz: Die Karbonschicht macht das Holz resistent gegen Schädlinge und Feuchtigkeit.
- Passendes Holz: Traditionell wird die japanische Zeder (Sugi) verwendet, aber auch Lärche oder Kiefer eignen sich gut.


Vertikal oder horizontal – was wirkt besser?
Das hängt ganz vom Raum ab. Horizontale Linien lassen einen Raum breiter und ruhiger erscheinen. Sie strecken kurze Wände optisch und sind die klassische Wahl für ein gemütliches Ambiente. Vertikale Latten hingegen betonen die Deckenhöhe und lassen den Raum höher und eleganter wirken. Sie sind perfekt für niedrige Räume oder um einen modernen, grafischen Akzent zu setzen, wie man ihn von aktuellen Akustikpaneelen kennt.


Massivholz: Jedes Brett ist aus einem Stück Holz gefertigt. Vorteil: Extrem langlebig, kann mehrfach abgeschliffen und neu behandelt werden. Nachteil: Arbeitet stärker und ist teurer.
Echtholz-Furnier: Eine dünne Schicht Edelholz auf einer Trägerplatte (z.B. MDF). Vorteil: Formstabil, oft günstiger und ressourcenschonender. Nachteil: Lässt sich nicht oder nur sehr vorsichtig abschleifen.
Für eine Wandverkleidung ist ein hochwertiges Furnier oft die klügere und stabilere Wahl.


Entgegen der Intuition kann massives Holz im Brandfall sicherer sein als Stahl.
Während Stahl bei Hitze schnell seine Tragfähigkeit verliert, bildet Holz an der Oberfläche eine schützende Kohleschicht, die das weitere Abbrennen verlangsamt. Die innere Struktur bleibt lange stabil. Das ist einer der Gründe, warum Holz als Baustoff wieder so beliebt ist.


- Definiert die Kanten der Holzfläche klar und sauber.
- Schafft einen schwebenden, leichten Eindruck.
- Verzeiht kleine Ungenauigkeiten an den angrenzenden Wänden.
Der Profi-Tipp für einen perfekten Abschluss? Planen Sie eine Schattenfuge. Lassen Sie zur Decke, zum Boden und zu den seitlichen Wänden bewusst einen Spalt von 5-10 Millimetern. Das wirkt viel hochwertiger als ein bündiger Abschluss.


Holz liebt Kontraste. Eine einzelne Holzwand entfaltet ihre volle Wirkung oft erst im Zusammenspiel mit anderen Materialien. Die Kombination mit einer glatt verputzten, weißen Wand bringt Ruhe und hebt das Holz hervor. Ein Mix mit Sichtbeton oder schiefergrauen Flächen sorgt für einen modernen, industriellen Touch. Schwarze Metallelemente – etwa bei Leuchten oder Regalen – schaffen einen eleganten, grafischen Kontrast zur organischen Wärme des Holzes. Trauen Sie sich, die Materialien zu mischen!


- Falsche Unterkonstruktion: Lattenabstand zu groß, was zu durchhängenden Paneelen führt (max. 50-60 cm).
- Keine Dehnungsfuge: Holz braucht Platz zum Arbeiten! Ein paar Millimeter Abstand zu Wänden und Decke sind Pflicht.
- Sparsamkeit beim Material: Planen Sie immer 10-15% Verschnitt ein. Nichts ist ärgerlicher, als wenn am Ende zwei Bretter fehlen.
- Falsche Schrauben: Verwenden Sie rostfreie Schrauben, besonders in feuchteren Räumen, um unschöne Verfärbungen zu vermeiden.


Das richtige Öl für die Haptik: Wenn Sie das Holz fühlen und nicht nur sehen wollen, führt kaum ein Weg am Osmo Hartwachs-Öl


Flach war gestern. Dreidimensionale Holzpaneele verleihen der Wand eine skulpturale Tiefe und erzeugen ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten.
- Struktur: Durch unterschiedlich dicke oder schräg geschnittene Holzklötze entsteht eine bewegte Oberfläche.
- Material: Oft aus Reststücken oder Altholz gefertigt, was ihnen einen nachhaltigen Charakter gibt.
- Anwendung: Perfekt als Blickfang hinter dem Sofa, dem Bett oder im Eingangsbereich. Anbieter wie


Was mache ich mit Steckdosen und Lichtschaltern?
Präzision ist hier alles. Messen Sie die Position exakt aus und übertragen Sie sie auf das Holzpaneel. Bohren Sie mit einem Forstnerbohrer oder einer Lochsäge die Ecken aus und schneiden Sie den Rest mit einer Stichsäge heraus. Planen Sie das Loch immer ein paar Millimeter größer. Elektriker können dann längere Schrauben verwenden, um die Einsätze auf die neue Oberfläche zu ziehen. Wichtig: Aus Sicherheitsgründen sollte diese Arbeit immer von einem Fachmann ausgeführt werden!
Die Wahl des Holzes ist eine emotionale Entscheidung, die die Atmosphäre eines Raumes für Jahre prägt. Denken Sie nicht nur in Farben, sondern in Stimmungen. Für das Schlafzimmer könnte es die heimische Zirbe sein, deren ätherische Öle eine Oase der Ruhe schaffen. Im lebhaften Wohnzimmer darf es eine charakterstarke, geräucherte Eiche sein, deren tiefe Farbe und ausdrucksstarke Maserung Geborgenheit und Eleganz ausstrahlt. Für das Homeoffice eignet sich vielleicht eine helle, ruhige Weißtanne oder Esche, die Konzentration fördert und den Raum optisch weitet. Fahren Sie mit der Hand über die Muster im Holzhandel, schließen Sie die Augen und stellen Sie sich den Duft und die Wärme in Ihrem Zuhause vor. Das richtige Holz spricht zu Ihnen.




