Bambus in der Werkstatt: Warum dieses Gras härter ist als Eiche (und wie du es richtig bearbeitest)
In meiner Werkstatt habe ich schon so ziemlich alles unter der Säge gehabt. Eiche, Buche, Esche – die üblichen Verdächtigen, die man als Handwerker liebt und kennt. Und ganz ehrlich? Als die ersten Bambusplatten auf den Markt kamen, haben wir alle ziemlich die Nase gerümpft. Sah nett aus, so für Deko-Kram, aber doch kein ernsthaftes Material für Möbel, oder?
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Was ist Bambus eigentlich? Mehr Hightech-Verbundstoff als Grashalm
- 0.2 Vom Halm zur Möbelplatte: Darauf kommt es an
- 0.3 Ab in die Werkstatt: So zähmst du das Super-Gras
- 0.4 Bambus im Haus: Wo es wirklich Sinn macht
- 0.5 Ganz ehrlich: Die Nachteile von Bambus
- 0.6 Sicherheit geht vor! Ein paar ernste Worte zum Schluss
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Tja, da haben wir uns gewaltig getäuscht. Nach unzähligen Projekten kann ich dir sagen: Bambus ist keine kurzlebige Modeerscheinung. Es ist ein absolutes Hochleistungsmaterial mit Eigenschaften, die einen immer wieder staunen lassen. Vergiss alles, was du über „Gras“ zu wissen glaubst. Ich zeig dir heute, was wirklich in diesem Werkstoff steckt, wie wir Profis ihn bändigen und wo er bei dir zu Hause richtig glänzen kann.
Was ist Bambus eigentlich? Mehr Hightech-Verbundstoff als Grashalm
Bevor wir auch nur ans Sägen denken, müssen wir kurz verstehen, was wir da vor uns haben. Ja, biologisch gesehen ist Bambus ein Süßgras. Das hilft uns in der Werkstatt aber ungefähr so viel wie ein Hammer beim Nähen. In der Praxis hat seine Struktur mehr mit modernen Carbonfasern zu tun als mit einer Wiese.

Ein Bambushalm ist hohl, durch Knoten (die sogenannten Nodien) stabilisiert und dadurch von Natur aus superleicht und trotzdem extrem stabil. Die eigentliche Magie liegt aber in den Fasern. Stell dir das vor wie die Stahlbewehrung im Beton: Längs verlaufen unzählige Zellulosefasern, eingebettet in einer Lignin-Matrix. Das gibt dem Material eine Zugfestigkeit, die, kein Witz, höher ist als die von Baustahl. Deswegen werden in Asien ganze Baugerüste daraus gebaut.
Schon gewusst? Manche Bambusarten wachsen fast einen Meter pro Tag! Da kommt kein Baum auch nur annähernd mit. Das macht es zu einem der nachhaltigsten Werkstoffe überhaupt.
Vom Halm zur Möbelplatte: Darauf kommt es an
Die Qualität eines Bambusmöbels entscheidet sich schon lange vor dem ersten Sägeschnitt. Die Halme sollten etwa fünf Jahre alt sein, dann sind sie am härtesten und enthalten weniger Zucker, was sie für Schädlinge uninteressant macht.
Nach der Ernte werden die Halme in Streifen (Lamellen) gespalten. Dann folgt ein entscheidender Schritt: Sie werden gekocht oder gedämpft. Das entfernt die restliche Stärke und macht den Bambus quasi immun gegen Insekten- oder Pilzbefall. Danach geht’s in die Trockenkammer, bis eine Holzfeuchte von 8 bis 10 Prozent erreicht ist – perfekt, damit das Material in unseren beheizten Wohnungen nicht reißt oder sich verzieht.

Die drei Bambus-Typen, die du kennen musst
In der Werkstatt arbeiten wir im Grunde mit drei verschiedenen Arten von Bambusplatten. Und ja, die unterscheiden sich gewaltig in Optik, Stabilität und Preis.
- Breitlamelle (horizontal): Hier liegen die Lamellen flach nebeneinander. Man sieht die typische Bambus-Optik mit den markanten Knoten sehr deutlich. Das wirkt lebhaft und natürlich. Perfekt für Tischplatten oder Regalböden, bei denen die Optik im Vordergrund steht.
- Hochkantlamelle (vertikal): Die Lamellen stehen, wie der Name schon sagt, hochkant. Die Optik ist viel ruhiger und feiner, die Knoten sind nur noch als schmale Striche zu sehen. Diese Variante ist tendenziell etwas formstabiler und eignet sich super für Möbelfronten.
- „Density“-Bambus (Strand Woven): Das ist die absolute Königsklasse und mein persönlicher Favorit für harte Einsätze. Hier werden die Bambusfasern aufgespalten, mit einem Harz vermischt und unter massivem Druck und Hitze zu Blöcken gepresst. Das Ergebnis ist ein Material, das fast doppelt so hart ist wie Eiche und extrem widerstandsfähig. Ideal für Küchenarbeitsplatten und Böden.
Ach ja, die Preise! Eine einfache Breitlamellen-Platte (ca. 20 mm stark) kriegst du online oder im gut sortierten Baumarkt oft schon für 60 bis 90 Euro pro Quadratmeter. Hochkantlamelle liegt meist leicht darüber. Für eine richtig massive Density-Platte, zum Beispiel als Küchenarbeitsplatte, musst du eher mit 120 bis 200 Euro pro laufendem Meter rechnen. Das ist aber immer noch oft günstiger als eine vergleichbare Platte aus massiver Eiche.

Ab in die Werkstatt: So zähmst du das Super-Gras
Bambus zu bearbeiten hat ein paar Eigenheiten. Meinem ersten Lehrling hab ich mal gesagt: „Behandel das Zeug mit Respekt, es ist härter, als es aussieht.“ Das gilt bis heute.
- Sägen: Bambus enthält von Natur aus Kieselsäure. Super für die Widerstandsfähigkeit, aber der absolute Killer für jedes normale Sägeblatt. Spar dir den Ärger und nimm von Anfang an ein hartmetallbestücktes Blatt. Kleiner Tipp: Für Plattenzuschnitte hat sich bei uns ein Wechselzahn-Sägeblatt mit mindestens 60 Zähnen bewährt. Das sorgt für super saubere Kanten ohne Ausrisse.
- Schleifen: Immer schön mit der Faserrichtung schleifen, sonst fransen die Fasern aus. Ich starte meist mit 120er Körnung und arbeite mich für eine samtweiche Oberfläche bis 240 hoch. Bei dem knüppelharten Density-Bambus musst du etwas mehr Druck geben.
- Verbindungen: Ganz wichtig: Bambus ist hart, aber spröde. Versuchst du, eine Schraube ohne Vorbohren reinzudrehen, reißt das Material garantiert. Also immer vorbohren! Und vergiss den Senker nicht, damit der Schraubenkopf sauber verschwindet und die Oberfläche nicht splittert.
- Oberflächenbehandlung: Die Oberfläche ist sehr dicht und nimmt Öl anders auf als weiches Holz. Am besten bewährt haben sich bei uns hochwertige Hartwachsöle. Ich persönlich habe super Erfahrungen mit Produkten wie dem Osmo Hartwachs-Öl gemacht, das ist lebensmittelecht und damit perfekt für Küchenplatten.

Mini-Anleitung: So ölst du deine Bambusplatte wie ein Profi
- Schleifen: Mit 180er oder 240er Schleifpapier den letzten Feinschliff machen (immer in Faserrichtung!).
- Entstauben: Gründlich absaugen und mit einem leicht feuchten Tuch den letzten Staub entfernen. Gut trocknen lassen!
- Öl auftragen: Wenig Öl mit einem fusselfreien Lappen dünn und gleichmäßig auftragen. Nicht ertränken! Weniger ist hier mehr.
- Einziehen lassen: Lass dem Öl etwa 15-20 Minuten Zeit, um in die Fasern einzuziehen.
- Überschuss abnehmen: Jetzt kommt der wichtigste Schritt! Nimm mit einem sauberen Lappen allen Überschuss restlos ab, bis sich die Oberfläche trocken anfühlt. Bleibt Öl stehen, wird es klebrig.
Nach 24 Stunden Trocknungszeit das Ganze für einen besseren Schutz wiederholen. Fertig!
Bambus im Haus: Wo es wirklich Sinn macht
Bambus ist ein Alleskönner, aber für manche Dinge ist er einfach besser geeignet als für andere.
Bodenbelag: Extrem robust und schick
Bambusparkett, vor allem die hochverdichtete Density-Variante, ist eine fantastische Alternative zu klassischem Hartholz. Es ist extrem kratzfest und langlebig – ideal für den Flur oder die Küche. Preislich liegt es oft zwischen 30 € und 60 € pro Quadratmeter. Damit ist es zwar teurer als das meiste Laminat, aber oft günstiger als gutes Eichenparkett. Achtung: Bei einer Fußbodenheizung muss der Boden vollflächig verklebt werden. Das ist aber definitiv ein Job für den Profi. Ein Fehler hier wird richtig teuer.

Küchenarbeitsplatten: Schön, aber pflegebedürftig
Eine Bambus-Arbeitsplatte ist ein Hingucker. Aber sie ist kein Kunststoff, sie lebt. Das heißt, du musst sie pflegen. Alle sechs Monate nachölen ist Pflicht. Wasserpfützen sollten sofort weggewischt werden. Die absolute Schwachstelle sind die Ausschnitte für Spüle und Kochfeld. Diese Schnittkanten müssen mehrfach und super sorgfältig versiegelt werden. Ich hatte mal einen Kunden, der das selbst machen wollte und nur einmal drübergepinselt hat. Nach einem Jahr war die Platte um die Spüle herum aufgequollen. Eine teure Lektion. Richtig gemacht, hält so eine Platte aber ewig.
Kleiner Tipp: Bambus neigt dazu, in direktem Sonnenlicht mit der Zeit leicht zu vergilben. Wenn deine Küche sehr sonnig ist, achte auf ein Öl mit integriertem UV-Schutz.
Möbel im Bad: Funktioniert super – mit der richtigen Versiegelung
Bambus quillt und schwindet von Natur aus wenig, was ihn fürs Bad interessant macht. Ein Waschtisch oder ein Regal sehen toll aus. Die Bedingung: eine absolut perfekte Oberflächenversiegelung. Hier würde ich im Zweifel sogar zu einem hochwertigen Lack greifen, der die Poren komplett schließt. Denn jede kleine Macke ist eine Einladung für Feuchtigkeit.

Ganz ehrlich: Die Nachteile von Bambus
Jedes Material hat seine Grenzen. Bei dem extrem harten Density-Bambus ist die Reparatur eine echte Herausforderung. Einen tiefen Kratzer aus einer Eichenplatte schleifst du relativ einfach raus. Beim verdichteten Bambus brauchst du dafür schweres Gerät und viel Geduld. Eine kleine Stelle auszubessern, ohne dass man es sieht, ist fast unmöglich. Meistens muss man die komplette Fläche neu schleifen. Das sollte man wissen, bevor man sich dafür entscheidet.
Aus meiner Anfangszeit erinnere ich mich noch gut: Ich wollte mit einem normalen Forstnerbohrer ein Loch für ein Topfscharnier in eine Density-Platte bohren. Ich sag’s mal so: Der Bohrer hat geraucht, sich blau verfärbt und war danach reif für den Schrott. Das Material ist einfach brutal hart.
Sicherheit geht vor! Ein paar ernste Worte zum Schluss
Dein wichtigstes Werkzeug ist deine Gesundheit. Deshalb: Der feine Schleifstaub von Bambus ist wegen der enthaltenen Kieselsäure nicht ohne. Er kann die Lunge reizen. In der Werkstatt haben wir eine Absauganlage, aber wenn du privat schleifst, trag bitte immer eine gute Staubmaske (mindestens FFP2) und eine Schutzbrille. Hier zu sparen ist die dümmste Idee überhaupt.

Und noch was: Verwende Bambus niemals für tragende Bauteile wie Deckenbalken, es sei denn, du hast ein Produkt mit offizieller bauaufsichtlicher Zulassung und die Berechnung von einem Statiker. Die tollen Festigkeitswerte aus dem Labor gelten nicht für die Platte aus dem Baumarkt.
Bambus ist ein faszinierendes Material – nachhaltig, wunderschön und unglaublich leistungsfähig. Wenn man weiß, wie man damit umgeht. Ich hoffe, dieser Einblick aus der Werkstatt hat dir geholfen und macht dir Mut, diesem besonderen Werkstoff eine Chance zu geben. Mit dem richtigen Wissen und einer Prise Respekt wirst du damit fantastische Dinge bauen.
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Der größte Anfängerfehler bei Bambus? Ein Sägeblatt für Weichholz zu verwenden. Die hohen Silikatanteile im Bambus machen die Fasern extrem hart. Das Ergebnis ist übler Ausriss. Greif unbedingt zu einem feinzahnigen Hartmetall-Sägeblatt (mindestens 60 Zähne) mit Wechselzahnung. Deine Schnittkanten werden es dir danken!



Heller Bambus („Natur“): Hier werden die Lamellen nur getrocknet. Das Ergebnis ist ein heller, frischer Look, der an Birke oder Ahorn erinnert.
Karamellisierter Bambus („Gedämpft“): Die Lamellen werden mit Wasserdampf behandelt. Der Zucker im Holz karamellisiert und sorgt für einen warmen, honigfarbenen Ton, ähnlich wie bei Buche. Achtung: Dieser Prozess macht das Material minimal weicher.



Achtung, Werkzeug-Killer: Bambus enthält von Natur aus einen hohen Anteil an Kieselsäure (Silikat) – im Grunde winzige Sandkörnchen. Das lässt Sägeblätter, Fräser und Hobelmesser deutlich schneller abstumpfen als bei herkömmlichen Hölzern. Schärfe dein Werkzeug also regelmäßig oder investiere in hochwertige, hartmetallbestückte Klingen.



Mit einer Brinellhärte von rund 40 N/mm² ist Bambus deutlich härter als Eiche (ca. 34 N/mm²), Buche (ca. 34 N/mm²) oder sogar das Tropenholz Merbau (ca. 40 N/mm²).



- Öl-Wachs-Finish: Produkte wie das Hartwachs-Öl von Osmo betonen die natürliche Maserung und lassen das Material atmen. Ideal für Möbel und Arbeitsplatten.
- Wasserbasierter Lack: Für stark beanspruchte Flächen wie Treppenstufen oder Böden. Bildet eine robuste Schutzschicht.
- Seifenlauge: Ein skandinavischer Klassiker für einen sehr matten, naturbelassenen Look. Bietet aber nur geringen Schutz.




Kann man Bambus eigentlich beizen wie normales Holz?
Jein. Die Oberfläche von Bambus ist extrem dicht und nimmt Beize sehr ungleichmäßig auf, was oft zu einem fleckigen Ergebnis führt. Die Nodien (Knoten) saugen die Farbe stärker auf als die glatten Flächen. Wenn du eine dunklere Optik wünschst, ist es besser, direkt zu karamellisiertem (gedämpftem) Bambus zu greifen oder eine Lasur zu verwenden, die Farbpigmente enthält und auf der Oberfläche einen Film bildet.



Ein Hektar Bambus bindet pro Jahr bis zu 12 Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre. Das ist rund viermal mehr als ein vergleichbarer Wald.
Diese beeindruckende Zahl macht Bambus zu einem echten Klimaschützer im Materialsektor. Wichtig ist jedoch, auf Produkte von Herstellern wie Moso zu achten, die auf nachhaltige Forstwirtschaft und transparente Lieferketten setzen, um den ökologischen Vorteil nicht durch lange Transportwege und schädliche Klebstoffe zunichtezumachen.



Das Verleimen von Bambusplatten kann knifflig sein, da die Oberfläche sehr glatt und wenig porös ist. Für eine bombenfeste Verbindung solltest du ein paar Dinge beachten:
- Anschleifen: Die zu verleimenden Flächen immer mit 120er-Schleifpapier leicht aufrauen. Das bricht die glatte Oberfläche auf und gibt dem Leim mehr Halt.
- Der richtige Leim: Standard-Weißleim (D2) reicht nicht. Verwende mindestens einen wasserfesten D3-Leim, für Außenbereiche oder das Bad sogar einen D4-PU-Leim wie Ponal Construct.
- Druck: Bambus ist hart und unnachgiebig. Spare nicht an Schraubzwingen und verteile den Druck gleichmäßig.



- Perfekt glatte, fast polierte Kanten
- Kein Ausfransen oder Splittern
- Eine optisch saubere, hochwertige Anmutung
Das Geheimnis? Ein scharfer Abziehklingen-Satz oder ein kleiner Blockhobel. Anstatt die Kanten nur zu schleifen, ziehst oder hobelst du die letzten Fasern sauber ab. Das Ergebnis ist eine Kantenqualität, die du allein mit Schleifpapier nie erreichen würdest.



Wer zum ersten Mal in eine Bambusplatte sägt, wird überrascht sein: Ein leicht süßlicher, fast karamellartiger Geruch steigt auf, ganz anders als der harzige Duft von Kiefer oder der herbe Geruch von Eiche. Es ist der Geruch von verarbeitetem Gras, der die Werkstatt mit einem Hauch von Exotik füllt und die Arbeit mit diesem Material zu einem besonderen sinnlichen Erlebnis macht.




Profi-Tipp fürs Finish: Die Schnittkanten von Bambusplatten, das sogenannte Hirnholz, sind extrem saugfähig. Wenn du die Platte ölst, werden die Kanten viel dunkler als die Oberfläche. Um das zu verhindern, schleife die Kanten feiner als die Fläche (z.B. Kante 240er, Fläche 180er) und trage die erste Ölschicht auf den Kanten sehr dünn auf – fast trocken. So erzielst du ein gleichmäßiges Ergebnis.



- Schneidebrett: Der Klassiker. Ideal, um den Umgang mit dem Material zu lernen. Die Härte schont die Messerklingen und die dichte Oberfläche ist hygienisch.
- Laptop-Ständer: Ein einfaches Projekt aus zwei ineinandergesteckten Teilen. Perfekt, um präzise Schnitte und saubere Kanten zu üben.
- Messerblock: Ob mit Schlitzen oder gefüllt mit Bambusstäbchen – ein nützliches und stilvolles Küchenaccessoire.



Ist Bambus für den Einsatz im Badezimmer geeignet?
Absolut, aber die Oberflächenbehandlung ist entscheidend. Bambus selbst hat eine hohe Dichte und quillt weniger als viele Holzarten. Wichtig ist eine Versiegelung, die das Eindringen von Feuchtigkeit komplett verhindert. Am besten eignet sich hier ein 2K-Treppen- oder Parkettlack. Achte darauf, auch die Schnittkanten und Bohrlöcher sorgfältig zu versiegeln. So steht dem Waschtischunterschrank oder der Badablage aus Bambus nichts im Wege.



Massive Bambusplatte: Besteht durchgehend aus verleimten Bambuslamellen. Extrem robust, langlebig und die Kanten können beliebig profiliert werden. Ideal für Tischplatten, Küchenarbeitsplatten und Regale.
Bambusfurnier auf Trägerplatte: Eine dünne Schicht echten Bambus auf einer MDF- oder Sperrholzplatte. Kostengünstiger und leichter, aber weniger widerstandsfähig. Perfekt für Schranktüren oder Wandverkleidungen, bei denen die Kanten nicht stark beansprucht werden.



Der Weltrekord für das schnellste Wachstum einer Pflanze wird von einer bestimmten Bambusart gehalten, die in 24 Stunden um unglaubliche 91 Zentimeter gewachsen ist.




Die feine, gleichmäßige Struktur von Bambus macht es zu einem idealen Material für die Lasergravur. Anders als bei grobporigen Hölzern wie Eiche werden die Linien extrem scharf und präzise. Logos auf Schneidebrettern, feine Muster auf Untersetzern oder personalisierte Schriftzüge auf Boxen erhalten eine unglaublich detailreiche und kontraststarke Optik. Ein toller Weg, um DIY-Projekten eine professionelle und persönliche Note zu verleihen.



Frisch aus der Werkstatt – die drei häufigsten Patzer beim Umgang mit Bambus, die du leicht vermeiden kannst:
- Falsch geklebt: Die glatten Oberflächen nicht angeschliffen und einen ungeeigneten Leim verwendet. Ergebnis: Die Leimfuge bricht.
- Zu grob geschliffen: Mit zu grobem Schleifpapier (z.B. 80er) gestartet. Das reißt die harten Fasern aus, anstatt sie zu glätten. Besser mit 120er beginnen.
- Kanten vergessen: Die Oberfläche perfekt geölt, aber die Schnittkanten vernachlässigt. Genau dort dringt später Feuchtigkeit ein.



- Noch härter und dichter als klassische Bambusplatten
- Eine Optik, die an edle Tropenhölzer erinnert
- Extrem formstabil und langlebig
Das Geheimnis?



Wichtiger Punkt: Nachhaltigkeit hört nicht beim schnellen Wachstum auf. Der Klebstoff, der die Bambuslamellen zusammenhält, ist entscheidend. Achte beim Kauf von Plattenmaterial unbedingt auf eine Zertifizierung nach europäischen Standards wie E1 oder, noch besser, E0. Diese garantieren einen extrem niedrigen Formaldehyd-Ausstoß und sorgen für ein gesundes Raumklima. Qualitätsanbieter wie Moso oder BambooTouch weisen dies transparent aus.



Hilfe, meine Bambus-Tischplatte hat sich verzogen! Woran liegt das?
Das passiert fast immer, wenn die Platte einseitig behandelt wurde. Wenn du zum Beispiel nur die Oberseite ölst oder lackierst, die Unterseite aber roh lässt, kann die unbehandelte Seite Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen oder abgeben, während die versiegelte Seite dies nicht kann. Diese einseitige Feuchtigkeitsänderung führt zu Spannungen im Material – und die Platte wird krumm. Die goldene Regel lautet daher: Immer beide Seiten exakt gleich behandeln!




- Ein scharf eingestellter Blockhobel: Perfekt, um Kanten zu brechen oder kleine Unebenheiten zu glätten, ohne die Fasern auszureißen.
- Ein Exzenterschleifer mit Absaugung: Der feine Schleifstaub von Bambus ist extrem flüchtig. Eine gute Absaugung ist Gold wert.
- Hartmetall-Forstnerbohrer: Sorgen für saubere, ausrissfreie Bohrungen in der harten Oberfläche.



Horizontale Verleimung: Die Bambuslamellen liegen flach nebeneinander. Dadurch ist die breite Seite der Lamelle sichtbar, was eine lebhafte, abwechslungsreiche Maserung mit deutlichen



In der traditionellen japanischen Architektur und Handwerkskunst, dem *Sashimono*, wird Bambus seit Jahrhunderten für seine einzigartige Kombination aus Flexibilität und Stärke geschätzt. Man findet ihn nicht nur in leichten Trennwänden (*Shoji*), sondern auch in komplexen, leimfreien Holzverbindungen. Diese altehrwürdige Tradition zeigt, dass Bambus weit mehr ist als nur ein moderner, ökologischer Werkstoff – er ist ein Material mit tiefer kultureller Seele und ästhetischer Raffinesse.



Der Janka-Härte-Test misst die Kraft, die benötigt wird, um eine Stahlkugel bis zur Hälfte ihres Durchmessers in ein Stück Holz zu drücken.
Während amerikanische Roteiche einen Wert von etwa 1.290 lbf (Pfund-Kraft) erreicht, liegt normaler Bambus bei ca. 1.400 lbf. Die extrem verdichtete „Strand Woven“-Variante erreicht sogar Werte von über 5.000 lbf und ist damit härter als fast jedes andere handelsübliche Holz auf dem Planeten.


Der weltweite Markt für Bambusprodukte wurde 2022 auf über 60 Milliarden US-Dollar geschätzt. Ein klares Zeichen dafür, dass das




