Kinderzimmer für Mädchen: Mehr als nur Rosa! Mein ehrlicher Leitfaden für Wände, Möbel & Co.
In all den Jahren, in denen ich beruflich Zimmer gestalte, höre ich von Eltern oft den Satz: „Wir wollen ein schönes Zimmer für unsere Tochter.“ Im Kopf haben sie dann meistens schon ganz genaue Bilder – viel Rosa, Prinzessinnen, vielleicht ein bisschen Glitzer. Völlig verständlich! Meine erste Frage ist aber immer: „Und wie sieht das Zimmer aus, wenn Ihre Tochter in fünf Jahren darin spielt?“
Inhaltsverzeichnis
- 1 1. Die Planung – Das A und O für entspannte Nerven
- 2 2. Die Wände – Die Leinwand für die nächsten Jahre
- 3 3. Der Boden – Die Bühne des Kinderlebens
- 4 4. Die Möbel – Sicher, praktisch und ohne Gift
- 5 5. Das Licht – Mehr als nur eine Glühbirne
- 6 6. Deko & Stauraum – Jetzt wird’s persönlich!
- 7 Ein letztes Wort aus der Werkstatt
- 8 Bildergalerie
Ein Kinderzimmer ist ja kein Projekt für eine Saison. Es ist der eine Raum, der mitwachsen muss, der Geborgenheit schenken und gleichzeitig die Fantasie beflügeln soll. Die besten Kinderzimmer, die ich je gesehen habe, hatten eine Gemeinsamkeit: Sie waren flexibel. Sie hatten eine solide, sichere Basis, und die Persönlichkeit des Kindes kam durch Dinge, die man einfach austauschen kann.
Vergessen wir mal die Vorstellung, ein „Mädchenzimmer“ müsse irgendwelche Klischees erfüllen. Ein gutes Zimmer ist funktional, sicher und vor allem persönlich. Ein echter Rückzugsort. In diesem Leitfaden teile ich mein Wissen aus der Praxis – ganz ohne Fachchinesisch. Wir planen zusammen einen Raum, der nicht nur heute super ankommt, sondern auch morgen noch funktioniert.

1. Die Planung – Das A und O für entspannte Nerven
Bevor du auch nur einen Pinsel in die Hand nimmst, brauchst du einen Plan. Glaub mir, ein guter Plan spart dir später richtig viel Zeit, Geld und vor allem Nerven. Ich sag meinen Leuten immer: „Messen ist Wissen.“ Also, schnapp dir einen Zollstock, ein Blatt Papier und zeichne einen simplen Grundriss. Das ist der erste, wichtigste Schritt.
Die magischen drei Zonen
Jedes Kinderzimmer, egal wie groß oder klein, profitiert von einer klaren Aufteilung in drei Bereiche. Das hilft ungemein dabei, Ordnung zu halten und dem Tag eine gewisse Struktur zu geben.
- Die Schlafzone: Das ist der Ruhepol im Raum. Hier steht das Bett. Achte darauf, dass es nicht direkt an der Heizung oder im fiesen Zug eines Fensters steht. Ein bisschen Abstand zur Tür ist auch Gold wert, um nächtliche Störungen zu minimieren.
- Die Spiel- & Kreativzone: Hier wird’s wild! Dieser Bereich braucht am meisten freie Bodenfläche zum Bauen, Malen und Toben. Regale und Boxen für Spielzeug sollten so platziert sein, dass das Kind sie selbst erreichen kann.
- Die Lern- & Lesezone: Am Anfang ist das vielleicht nur eine Kuschelecke mit einem Sitzsack und Büchern. Später steht hier der Schreibtisch. Wichtig ist hier vor allem gutes Licht. Ideal ist Tageslicht, das von der Seite auf den Tisch fällt, damit keine Schatten beim Malen oder Schreiben stören.
Zeichne diese Zonen in deinen Grundriss ein. Schieb die Möbel auf dem Papier mal hin und her. Wo sind die Steckdosen? (Ganz wichtig!) Wie gehen die Fenster und die Tür auf? Denk an die Laufwege – niemand will nachts auf dem Weg zur Toilette über einen Legostein stolpern.

Das Kind ins Boot holen
Ein Zimmer wird erst dann zum echten Lieblingsort, wenn das Kind mitentscheiden darf. Das heißt natürlich nicht, dass eine Fünfjährige die Wandfarbe aussucht – das könnte bunt werden! Aber du kannst sie einbeziehen. Frag nach ihren Lieblingsfarben und leg ihr dann zwei oder drei Tapetenmuster vor, die du vorher schon gut findest. So fühlt sich das Kind wertgeschätzt, liebt sein Zimmer umso mehr und passt – aus meiner Erfahrung – auch besser darauf auf.
2. Die Wände – Die Leinwand für die nächsten Jahre
Die Wände machen die Stimmung. Viele machen hier den Fehler, einem kurzfristigen Trend hinterherzujagen. Mein Rat: Wähle eine neutrale, helle Basis. Das wirkt freundlich und vergrößert den Raum. Wenn es Farbe sein soll, dann vielleicht an einer Akzentwand. So bleibt alles flexibel.
Gesunde Farbe – Ein absolutes Muss!
Hier gibt es keine Kompromisse: Im Kinderzimmer geht die Gesundheit vor. Achte unbedingt auf Farben, die frei von Lösemitteln, Weichmachern und Konservierungsstoffen sind. Siegel wie der „Blaue Engel“ sind hier ein guter Anhaltspunkt.

Ganz ehrlich? Für Kinderzimmer verwende ich fast nur noch Dispersionssilikatfarben. Die sind mineralisch, super robust und atmungsaktiv. Das heißt, sie helfen dabei, die Feuchtigkeit im Raum zu regulieren, was Schimmel vorbeugt. Ja, die Investition ist etwas höher. Rechne mal mit ca. 60-80 Euro für einen 10-Liter-Eimer, während normale Dispersionsfarbe oft schon für die Hälfte zu haben ist. Aber diese Investition in ein gesundes Raumklima zahlt sich über Jahre aus.
Profi-Tipps für die perfekte Wand
Eine Wand streichen ist kein Hexenwerk, wenn man weiß, wie. Hier ist die Kurzfassung, die wirklich funktioniert:
- Vorbereitung ist alles: Der Untergrund muss sauber und trocken sein. Kleine Löcher mit Spachtelmasse füllen (eine kleine Tube kostet ca. 8 €), trocknen lassen, glatt schleifen. Danach den Staub gründlich absaugen!
- Grundieren, nicht sparen: Diesen Schritt lassen viele weg, und das ist ein RIESEN Fehler. Eine Grundierung (Tiefengrund, ca. 15 € für 5 Liter) sorgt dafür, dass die Wand die Farbe gleichmäßig aufnimmt und nichts fleckig wird. Ich hab das am Anfang meiner Karriere einmal falsch gemacht und durfte alles nochmal streichen. Das vergisst man nie.
- Richtig streichen: Erst die Ecken und Kanten mit einem Pinsel vorstreichen. Dann mit der Rolle ran an die Fläche. Wichtig: Immer „nass in nass“ arbeiten, also keine Pausen mitten auf der Wand. Erst kreuz und quer Farbe drauf, dann zum Schluss einmal sauber von oben nach unten abrollen. So wird’s streifenfrei.
Kleiner Tipp: Plan für das Streichen eines normal großen Zimmers (ca. 15 qm) ruhig ein ganzes Wochenende ein. Mit Vorbereitung, zweimal streichen und den wichtigen Trocknungszeiten dazwischen ist das realistisch. Und lüfte danach gut durch! Auch emissionsarme Farben brauchen 2-3 Tage, bis das Kind wieder im Zimmer schlafen sollte.

3. Der Boden – Die Bühne des Kinderlebens
Auf dem Boden passiert alles: Es wird geturnt, gebaut, gemalt und auch mal gekleckert. Er muss also warm, robust und nicht zu hart sein.
Den einen perfekten Boden gibt es nicht, aber hier ist mein ehrlicher Vergleich:
- Kork: Mein persönlicher Favorit. Ein tolles Naturmaterial, das fußwarm, leise und gelenkschonend ist. Moderner, versiegelter Kork ist super pflegeleicht und steckt einiges weg. Preislich liegst du hier bei etwa 40-70 € pro Quadratmeter.
- Linoleum: Nicht verwechseln mit PVC! Echtes Linoleum ist ebenfalls ein Naturprodukt, extrem robust und von Natur aus antibakteriell. Top für Allergiker. Kostenpunkt: ca. 30-60 € pro Quadratmeter.
- Holzparkett: Ein Klassiker. Wunderschön und langlebig, aber auch etwas härter und kratzempfindlicher. Ich würde immer eine geölte Oberfläche empfehlen, da man kleine Kratzer einfacher ausbessern kann als bei lackierten Böden. Rechne hier mit 50 € aufwärts pro Quadratmeter.
- Laminat: Die Budget-Option. Es ist widerstandsfähig, aber oft laut und fußkalt. Wenn du dich dafür entscheidest, spare bitte nicht an einer hochwertigen Trittschalldämmung! Gutes Laminat bekommst du ab ca. 15-40 € pro Quadratmeter.
Ein super Kompromiss ist oft ein harter, pflegeleichter Boden wie Kork oder Linoleum, kombiniert mit einem großen, waschbaren Spielteppich. So hat man das Beste aus beiden Welten.

4. Die Möbel – Sicher, praktisch und ohne Gift
Bei Kindermöbeln gibt es zwei goldene Regeln: Sicherheit und Schadstofffreiheit. Alles andere kommt danach.
Achtung, Kippgefahr!
Ich kann es nicht oft genug sagen: Jedes hohe Möbelstück – Schrank, Kommode, Regal – MUSS an der Wand verankert werden. Die kleinen Winkel, die da oft beiliegen, sind keine nette Option, sondern eine absolute Pflicht! Kinder klettern. Immer. Prüfe die Verankerung am besten alle sechs Monate mal, ob noch alles bombenfest sitzt.
Achte beim Kauf auf Prüfsiegel für „Geprüfte Sicherheit“ (GS-Zeichen) und abgerundete Ecken und Kanten.
Mitwachsende Möbel sind schlauer
Klar, Möbel, die mitwachsen, kosten in der Anschaffung erst mal mehr. Ein Bett, das vom Gitterbett zum Juniorbett wird, oder ein Schreibtisch, der in der Höhe verstellbar ist, spart dir auf lange Sicht aber bares Geld. Schau dich auch mal auf Second-Hand-Portalen um. Hochwertige Systemmöbel von Qualitätsherstellern halten ewig und kosten gebraucht oft nur einen Bruchteil.

Und wenn es doch das große schwedische Möbelhaus sein soll: Greif lieber zu den Serien aus massivem Kiefernholz anstatt zu den ganz günstigen Spanplatten-Möbeln. Die sind robuster und haben ein besseres Raumklima, weil sie weniger ausdünsten.
Kleiner Werkstatt-Trick: Beim Selbstaufbau einfach einen kleinen Tropfen Holzleim in die Dübellöcher geben, bevor du die Holzdübel einsetzt. Das macht die ganze Konstruktion um ein Vielfaches stabiler und wackelt auch nach Jahren nicht.
5. Das Licht – Mehr als nur eine Glühbirne
Ein gutes Lichtkonzept besteht aus drei Teilen:
- Grundbeleuchtung: Eine helle Deckenleuchte, die den ganzen Raum ausleuchtet. Ein Dimmer ist hier eine geniale Ergänzung, um abends eine gemütliche Stimmung zu schaffen.
- Arbeitslicht: Spätestens zum Schulstart ist eine gute Schreibtischlampe unverzichtbar. Sie sollte den Platz blendfrei ausleuchten. Kleiner Tipp: Bei Rechtshändern steht die Lampe links, bei Linkshändern rechts.
- Stimmungslicht: Eine kleine Leselampe am Bett, eine Lichterkette oder ein Nachtlicht schaffen Geborgenheit und nehmen die Angst vor der Dunkelheit.
Und bitte: Steckdosen im Kinderzimmer immer mit Kindersicherung ausstatten und nur LED-Leuchtmittel verwenden. Die werden nicht heiß und sparen Strom.

6. Deko & Stauraum – Jetzt wird’s persönlich!
Das ist der Teil, der am meisten Spaß macht. Aber auch hier gilt: Flexibel bleiben! Die Begeisterung für Dinos oder Feen ist oft schneller vorbei, als man die Fototapete von der Wand gekratzt hat.
Ein häufiger Fehler (und wie du ihn vermeidest)
Der größte Fehler ist das komplette Themen-Zimmer von der Stange. Nach zwei Jahren ist die Eiskönigin out und du kannst alles neu kaufen. Viel schlauer ist es, das Thema über Dinge zu transportieren, die man leicht austauschen kann:
- Textilien: Bettwäsche, Kissen und Vorhänge in den Lieblingsfarben oder mit den Lieblingsmotiven.
- Bilder & Poster: Eine einfache Bilderleiste an der Wand ist super. Da können die Kunstwerke einfach ausgetauscht werden, ohne neue Löcher zu bohren.
- Wandtattoos: Die sind genial für Motive, die sich ändern dürfen. Sie lassen sich meist rückstandslos wieder entfernen.
Ordnung schaffen (und halten)
Ein gutes Stauraumkonzept ist der Schlüssel zum Frieden. Wenn alles einen Platz hat, fällt das Aufräumen leichter. Offene Regale für Bücher, aber geschlossene Kisten und Körbe für den ganzen Kleinkram.

Dein Quick-Win für heute: Nimm dir drei einfache Kisten. Auf die eine malst du ein Bild von Bausteinen, auf die zweite eins von Kuscheltieren und auf die dritte eins von Stiften. Allein diese simple Grundordnung verstehen schon die Kleinsten und das Aufräumen wird zum Spiel.
Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Ein Kinderzimmer zu gestalten ist eine der schönsten Aufgaben. Du schaffst einen Ort für Träume, Abenteuer und Geborgenheit. Denk langfristig und investiere in eine sichere, gesunde Basis. Der Rest ist die Kür.
Und das Wichtigste, was ich gelernt habe: Mach es mit Liebe. Ein Raum, der mit Sorgfalt und echten Gedanken gestaltet wurde, strahlt eine Wärme aus, die man nicht kaufen kann. Und das, das spürt ein Kind sofort.
Bildergalerie



Die Basis ist alles: Statt die Wände sofort in einer kräftigen Farbe zu streichen, überlegen Sie sich eine neutrale, warme Basis. Ein sanftes Greige, ein warmes Off-White oder ein heller Kaschmirton sind zeitlos. Die Persönlichkeit und die Lieblingsfarben des Kindes können dann über Textilien, Bilder und Deko eingebracht werden – Elemente, die sich in ein paar Jahren viel leichter austauschen lassen als ein kompletter Wandanstrich.


- Mut zur Textur: Ein flauschiger Wollteppich, Kissen aus Samt und eine grob gestrickte Decke schaffen sofort eine gemütliche Atmosphäre.
- Lichtinseln schaffen: Statt nur einer zentralen Deckenleuchte sorgen kleine Lichtquellen wie eine Leselampe am Bett, eine Lichterkette am Regal oder ein sanftes Nachtlicht für Geborgenheit.
- Die fünfte Wand: Die Decke wird oft vergessen! Ein zarter Pastellton oder ein Sternenhimmel (es gibt tolle Leuchtaufkleber) kann den Raum magisch verwandeln.


Wie schaffe ich eine Leseecke, die wirklich genutzt wird?
Der Schlüssel ist Gemütlichkeit und Erreichbarkeit. Ein weicher Sitzsack, zum Beispiel von Fatboy, oder eine Matratze mit vielen Kissen am Boden funktionieren oft besser als ein starrer Sessel. Wichtig ist ein Bücherregal, bei dem das Kind die Cover sehen kann, wie die Frontalregale von Tidy Books. Das lädt viel mehr zum Stöbern ein. Eine kleine, warmweiße Lampe dazu – fertig ist der Lieblingsplatz.


„Farben im Kinderzimmer haben einen direkten Einfluss auf Stimmung und Schlafverhalten. Blautöne können beruhigend wirken, während zu viel kräftiges Gelb anregend und sogar störend sein kann.“ – Aus einer Studie zur Farbpsychologie im Wohnraum.
Anstatt also auf reine Ästhetik zu setzen, lohnt es sich, die psychologische Wirkung von Farben zu berücksichtigen. Ein zartes Salbeigrün oder ein warmer Pfirsichton sind wunderbare, ausgleichende Alternativen zu stereotypen Farben.


Mitwachsende Möbel: Genial oder überbewertet?
Das mitwachsende Bett: Modelle wie das Stokke® Sleepi™ begleiten ein Kind vom Baby- bis ins Grundschulalter. Der hohe Anschaffungspreis relativiert sich über die Jahre.
Der klassische Ansatz: Ein solides Einzelbett (z.B. 90×200 cm) von einem Qualitätshersteller wie Lifetime Kidsrooms ist von Anfang an eine langfristige Investition. Es wirkt anfangs vielleicht groß, bietet aber sofort einen gemütlichen Rückzugsort für Vorlese-Abende.
Die Entscheidung hängt oft vom verfügbaren Platz und dem Budget ab. Beide Wege führen zu einer nachhaltigen Lösung.


Die Kunstwand, die mitwächst! Anstatt Bilder mühsam mit Nägeln zu befestigen, schaffen Sie eine flexible Galerie. Spannen Sie einfach ein paar Kordeln oder nutzen Sie magnetische Posterleisten aus Holz. So können die neuesten Meisterwerke aus dem Kindergarten oder der Schule im Handumdrehen ausgetauscht werden, ohne Löcher in der Wand zu hinterlassen. Das stärkt das Selbstbewusstsein und hält das Zimmer lebendig.


- Verleiht jedem Raum sofort Persönlichkeit.
- Lässt sich rückstandslos entfernen – ideal für Mietwohnungen.
- Ist günstiger als eine komplette Wand neu zu streichen oder zu tapezieren.
Das Geheimnis? Hochwertige Wandsticker! Marken wie WallPops oder unzählige kleine Designer auf Etsy bieten tolle, moderne Motive von zarten Aquarell-Punkten bis zu floralen Mustern, die weit entfernt von alten Comic-Aufklebern sind.


Der richtige Teppich: Er ist die Spielwiese, der Kuschelort und ein zentrales Designelement. Achten Sie auf schadstofffreie Materialien (z.B. mit OEKO-TEX® Siegel). Ein niedrigfloriger Wollteppich ist langlebig und schmutzabweisend. Eine tolle, praktische Alternative sind waschbare Baumwollteppiche, wie sie von Marken wie Lorena Canals angeboten werden – ein Segen bei kleinen Malheur-Künstlern.



Achtung, Ausdünstungen! Laut Umweltbundesamt können neue Möbel, Teppiche und Farben die Raumluft mit flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) belasten.
Das bedeutet konkret: Neue Möbel immer gut auslüften lassen, bevor das Kind im Zimmer schläft. Oder noch besser: Beim Kauf auf Siegel wie den „Blauen Engel“ achten, der für emissionsarme Produkte steht. Auch Massivholz ist oft eine bessere Wahl als lackierte Spanplatten.


Ein einfacher Trick, um einer schlichten Kommode (wie der klassischen HEMNES von IKEA) einen völlig neuen, individuellen Look zu geben:
- Tauschen Sie die Standard-Möbelknöpfe gegen besondere Stücke aus.
- Läden wie Zara Home oder Anthropologie haben oft eine wunderschöne Auswahl an Keramik-, Glas- oder Messingknöpfen.
- Schon ein kleines Detail verändert die gesamte Wirkung des Möbelstücks.


Tapete: Ja, aber mit Strategie. Eine ganze Wand mit einem lauten Muster kann schnell überladen wirken. Viel moderner ist es, nur eine Akzentwand zu tapezieren – idealerweise die hinter dem Bett, um eine Art Kopfteil zu simulieren. Marken wie Boråstapeter oder Sandberg bieten zauberhafte, kindgerechte und dennoch stilvolle Designs, die nicht nach zwei Jahren „out“ sind.


Muss Stauraum immer praktisch aussehen?
Nein! Kombinieren Sie offene und geschlossene Systeme. Das bewährte KALLAX-Regal von IKEA mit bunten Stoffboxen ist ein Klassiker. Aber denken Sie auch an schönere Lösungen: Weidenkörbe für Kuscheltiere, alte Holzkisten auf Rollen oder ein schönes Wandregal, auf dem die wertvollsten Schätze und Bücher wie in einer Boutique präsentiert werden.


Der Trend zur „Statement-Decke“ ist im Kinderzimmer besonders wirkungsvoll. Vom Bett aus gesehen, wird die Decke zur fünften Wand und bietet eine riesige Gestaltungsfläche.


Der Schreibtisch-Fehler: Oft wird zu früh ein „richtiger“ Schreibtisch ins Zimmer gestellt, der dann nur als Ablagefläche dient. Für Klein- und Vorschulkinder ist ein niedriger, kindgerechter Tisch mit passenden Stühlen (z.B. die LÄTT-Serie von IKEA) viel sinnvoller. Hier kann auf Augenhöhe gemalt und gebastelt werden. Der „echte“ Schreibtisch hat Zeit bis zum Schuleintritt.


Die Magie eines Baldachins: Ein einfacher Stoffbaldachin über dem Bett oder in einer Ecke des Zimmers schafft einen Raum im Raum. Er ist Höhle, Prinzessinnenschloss oder Rakete und kostet nicht die Welt. Modelle von Marken wie Liewood oder Sebra gibt es in vielen dezenten Farben und sie verleihen dem Zimmer sofort eine verträumte, geborgene Atmosphäre.


- Nachhaltig: Oft aus massivem Holz und mit ungiftigen Lacken behandelt.
- Langlebig: Hält mehreren Generationen stand.
- Einzigartig: Trägt eine Geschichte in sich.
Die Rede ist von Vintage-Möbeln. Auf Portalen wie eBay Kleinanzeigen oder auf dem Flohmarkt finden sich oft wunderschöne alte Kinderstühle, kleine Kommoden oder Betten, die mit etwas Liebe und einem neuen Anstrich zu absoluten Schmuckstücken werden.



Welche Wandfarbe ist wirklich robust?
Achten Sie auf die sogenannte „Nassabriebklasse“. Farben der Klasse 1 oder 2 sind sehr scheuerbeständig, das heißt, kleine Flecken oder Malspuren lassen sich mit einem feuchten Tuch einfach entfernen, ohne dass die Farbe leidet. Viele Hersteller, wie Schöner Wohnen Farbe, bieten spezielle „Kinderzimmerfarben“ an, die diese Eigenschaft haben und zudem emissionsarm sind.


Wandgestaltung mal anders: Der gemalte Bogen. Ein großer, farbiger Bogen (Arch) an der Wand ist ein einfacher, aber unglaublich effektvoller Designtrick. Er kann eine Leseecke definieren, das Bett umrahmen oder einfach nur ein dekoratives Element sein. Alles, was man braucht, ist eine Schnur, ein Bleistift, ein Nagel als Zirkel und eine Dose Farbe. Eine tolle Alternative zu teurer Tapete!


Wussten Sie, dass die Montessori-Pädagogik empfiehlt, Spielzeug in offenen, niedrigen Regalen zu präsentieren? Das Kind kann so selbstständig auswählen, womit es spielen möchte, und lernt gleichzeitig, die Dinge wieder an ihren festen Platz zu räumen.
Weniger ist hier mehr: Eine rotierende Auswahl an Spielsachen verhindert Überforderung und fördert konzentriertes Spielen.


Sicherheitstipp, der oft vergessen wird: Alle hohen und potenziell kippgefährdeten Möbelstücke – insbesondere Regale und Kommoden – müssen unbedingt mit einem Kippschutz an der Wand befestigt werden. Diese kleinen Winkel sind meist im Lieferumfang enthalten und die Montage dauert nur wenige Minuten, kann aber schwere Unfälle verhindern.


Ein Zimmer muss nicht von Anfang an „fertig“ sein. Lassen Sie bewusst leere Ecken und freie Wände. Ein Kinderzimmer ist ein dynamischer Ort. Es entwickelt sich mit dem Kind, seinen Hobbys und Interessen. Diese Freiräume geben Platz für zukünftige Ideen – sei es ein Klettergerüst, eine Staffelei oder später ein Musikinstrument.


Holzart A: Kiefer. Günstig, hell und lässt sich gut streichen. Allerdings ist es ein Weichholz und bekommt relativ schnell Dellen und Kratzer.
Holzart B: Buche oder Eiche. Deutlich teurer, aber als Harthölzer extrem robust und langlebig. Ideal für Möbel, die stark beansprucht werden, wie Tische oder Stühle.
Für ein langlebiges Zimmer kann eine Kombination sinnvoll sein: ein robuster Tisch aus Buche und ein günstigeres Regal aus Kiefer.


- Sie schaffen sofort eine gemütliche, warme Stimmung.
- Sie dämpfen Geräusche – ideal für den Mittagsschlaf.
- Sie verdunkeln den Raum effektiv, was für den Schlaf wichtig ist.
Das Geheimnis? Die richtigen Vorhänge. Investieren Sie in blickdichte Verdunklungsvorhänge. Modelle in Samtoptik oder aus schwerer Baumwolle wirken nicht nur edel, sondern haben auch die besten funktionalen Eigenschaften für einen ruhigen Kinderschlaf.


Der globale Markt für Secondhand-Möbel wird voraussichtlich bis 2027 jährlich um über 7 % wachsen. Ein Trend, der perfekt zum nachhaltigen Kinderzimmer passt.

Vermeiden Sie komplette Möbel-Sets! Auch wenn sie im Katalog perfekt aufeinander abgestimmt aussehen: Gekaufte Komplett-Sets mit einem starren Thema (z.B. „Prinzessin“) wirken oft unpersönlich und das Kind wächst schnell aus dem Design heraus. Viel spannender und individueller ist ein Mix aus neuen Stücken, geerbten Möbeln und vielleicht einem besonderen Flohmarktfund. Das erzählt eine Geschichte und lässt Raum für Veränderung.




