Himalaya-Salz: Die ehrliche Wahrheit hinter dem rosa Hype

von Mareike Brenner
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Kennst du das auch? Du stehst im Supermarkt oder Bioladen und siehst dieses wunderschöne, rosa schimmernde Salz. Es flüstert dir quasi zu: „Ich bin gesünder, ich bin reiner, ich bin besser für dich.“ Und ganz ehrlich, bei all den Versprechen von Detox bis Blutdruckregulierung, die man online so liest, ist die Hoffnung schnell geweckt. Wir wollen ja alle das Beste für unseren Körper.

Aber als jemand, der sich seit Jahren beruflich mit Ernährung beschäftigt, sehe ich es als meine Aufgabe, mal ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen. Trennen wir mal die Fakten vom Marketing-Blabla. Lass uns ganz entspannt anschauen, was dieses gehypte Salz wirklich ist, was es kann und wo wir uns das Geld vielleicht sparen können.

Was landet da eigentlich in deinem Salzstreuer?

Zuerst mal ein kleiner Fun Fact, der oft für Verwirrung sorgt: Das sogenannte Himalaya-Salz kommt gar nicht direkt aus dem Himalaya-Hochgebirge. Die Hauptquelle ist ein riesiges Salzgebirge in Pakistan, hunderte Kilometer entfernt. Geologisch ist es uraltes Steinsalz – ein Überbleibsel eines Meeres, das vor Ewigkeiten ausgetrocknet ist. Das ist auch der Grund, warum es als so „rein“ gilt: Es war Jahrmillionen vor modernen Umweltbelastungen geschützt. Klingt gut, oder?

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Aber jetzt kommt der entscheidende Punkt, die chemische Zusammensetzung. Und da müssen wir mit dem größten Mythos aufräumen.

Ganz nüchtern betrachtet besteht Himalaya-Salz zu 97 bis 98 % aus ganz normalem Natriumchlorid (NaCl). Das ist chemisch fast das Gleiche wie dein günstiges Tafelsalz aus dem Supermarkt. Die restlichen 2-3 % sind der ganze Zauber. Dort stecken verschiedene Mineralien und Spurenelemente drin, allen voran Eisenoxid, das für die tolle rosa Farbe verantwortlich ist. Quasi Rost, wenn man es genau nimmt.

Klar, es sind auch Spuren von Kalzium, Magnesium und Kalium drin. Aber – und das ist das große Aber – die Mengen sind homöopathisch. Um die Menge Magnesium aufzunehmen, die in einer kleinen Handvoll Mandeln steckt, müsstest du eine gesundheitlich katastrophale Menge Salz löffeln. Der ernährungsphysiologische Nutzen durch diese Spurenelemente ist bei normalem Konsum also praktisch null. Sorry, wenn ich die Blase hier platzen lasse.

Die Gesundheits-Mythen: Vorsicht, Falle!

Gerade bei Naturprodukten wird oft mit Heilaussagen geworben. Lass uns die drei häufigsten mal knallhart unter die Lupe nehmen.

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  • Falle 1: „Es reguliert den Blutdruck.“ Das ist nicht nur falsch, sondern potenziell gefährlich. Der blutdrucksteigernde Faktor im Salz ist das Natrium. Da Himalaya-Salz fast nur aus Natriumchlorid besteht, wirkt es auf den Blutdruck exakt genauso wie jedes andere Salz. Wer mit hohem Blutdruck zu kämpfen hat, muss hier genauso vorsichtig sein. Die empfohlene Obergrenze liegt bei etwa einem Teelöffel Salz pro Tag – und zwar inklusive dem, was schon in Brot, Käse und Fertiggerichten steckt.
  • Falle 2: „Es entgiftet den Körper.“ Unser Körper hat eine eingebaute High-Tech-Entgiftungsanlage: Leber und Nieren. Die brauchen kein Salzwasser am Morgen. Eine hochkonzentrierte Salzlösung (Sole) zu trinken, führt oft zu starkem Durchfall, was fälschlicherweise als „Reinigung“ interpretiert wird. In Wahrheit ist es eine massive Belastung für deine Nieren und deinen Kreislauf. Also bitte: Finger weg von solchen „Kuren“!
  • Falle 3: „Es gleicht den Säure-Basen-Haushalt aus.“ Auch das ist ein Märchen. Unser Körper reguliert den pH-Wert des Blutes extrem präzise. Daran kann ein Lebensmittel, schon gar nicht ein chemisch neutrales Salz, nichts ändern. Das übernehmen Lunge und Nieren für dich.
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Die Jod-Frage: Ein oft übersehenes, aber riesiges Thema

Und jetzt kommt ein Punkt, der mir persönlich wirklich am Herzen liegt, weil er so oft vergessen wird. Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Speisesalzen ist Himalaya-Salz nicht mit Jod angereichert. Deutschland ist aber nach wie vor ein Jodmangelgebiet, und Jod ist überlebenswichtig für eine gesunde Schilddrüsenfunktion.

Ein Jodmangel kann fiese Folgen haben. Wenn du also ausschließlich unjodiertes Salz verwendest, musst du deine Jodversorgung aktiv im Blick haben. Gute Quellen sind Meeresfisch, Algen oder auch Milchprodukte. Übrigens: Es gibt Menschen, die aus bestimmten Gründen (z.B. bei Hashimoto) bewusst auf Jodzusätze verzichten. Das ist in Ordnung, aber dann ist es umso wichtiger, die Jodzufuhr über die Ernährung sicherzustellen und das nicht einfach zu ignorieren.

Wofür ist es denn nun WIRKLICH gut?

Nach all der Kritik könnte man meinen, ich hasse das Zeug. Ganz im Gegenteil! Ich finde es super, aber eben für die richtigen Dinge. Es ist ein hochwertiges, naturbelassenes Produkt, man muss nur wissen, wo seine Stärken liegen.

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Für Genießer in der Küche:

Ich nutze es nicht für das Nudelwasser, dafür ist es zu schade und zu teuer. Seine wahre Stärke liegt als sogenanntes Finishing-Salz. Grob aus der Mühle über ein Steak, einen frischen Salat oder einfach auf ein Butterbrot gestreut, gibt es einen tollen Knuspereffekt und eine milde, komplexe Salznote. Das ist ein ganz anderes Mundgefühl als feines Rieselsalz.

Für Griller und Experimentierfreudige:

Schon mal auf einem Salzstein gegrillt? Ein geniales Erlebnis! Garnelen, dünne Fleischscheiben oder Gemüsespieße werden darauf perfekt. Aber Achtung: Ich habe bei einem Freund live miterlebt, wie seine nagelneue 30-Euro-Salzplatte mit einem lauten „KNACK“ in zwei Hälften gesprungen ist. Der Fehler? Er hat sie direkt von null auf volle Power auf den Grill gelegt. Seitdem lautet mein Mantra: Langsam aufheizen, Leute, wirklich langsam! Mindestens 30 Minuten auf niedriger Stufe vorheizen.

Kleiner Tipp zur Reinigung: Niemals mit Spüli oder unter fließendem Wasser! Einfach abkühlen lassen, Reste mit einem Schaber abkratzen und dann mit einem nur ganz leicht feuchten Tuch abwischen. Das Tuch darf nicht tropfen, denn Wasser ist der größte Feind deines Salzsteins.

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Für deine persönliche Wellness-Oase:

Hier liegen die wahren Stärken! Ein Solebad ist pure Entspannung und kann bei Hautproblemen wie Neurodermitis lindernd wirken. Für das perfekte Ritual:

  1. Löse etwa 500g bis 1kg Salz in 38°C warmem Badewasser auf.
  2. Bleib entspannte 20 Minuten drin, ohne Badezusätze.
  3. Der Pro-Tipp: Danach nicht abduschen! Tupf dich nur sanft trocken und lass die feine Salzschicht auf der Haut. Das hilft, die Feuchtigkeit zu binden.

Auch bei einer Erkältung ist eine Sole-Inhalation super, um die Atemwege zu befreien. Einfach einen Teelöffel Salz in einem Liter heißem Wasser auflösen und inhalieren. Das ist wie ein Kurzurlaub am Meer.

Kosten, Kauf und Qualität: Was du wissen solltest

Seien wir ehrlich, der Preisunterschied ist gewaltig. Während du 500g jodiertes Speisesalz für unter einem Euro bekommst, zahlst du für die gleiche Menge Himalaya-Salz locker zwischen 4 und 8 Euro. Ein Salzstein kostet je nach Größe zwischen 20 und 40 Euro. Du bezahlst für den manuellen Abbau, den weiten Transport und natürlich das Image.

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Gute Qualität findest du im Bioladen, im Reformhaus oder in gut sortierten Supermärkten. Achte darauf, dass als Herkunftsland Pakistan angegeben ist und dass es frei von Zusätzen wie Rieselhilfen ist. Echtes Natursalz darf ruhig ein bisschen klumpen.

Mein Fazit für dich

Himalaya-Salz ist ein tolles Nischenprodukt für Genuss und Wellness, aber kein Wundermittel. Es ist und bleibt Salz und sollte in Maßen genossen werden.

Meine ganz simple Empfehlung:

  • Für den Alltag: Nutze ein gutes, preiswertes jodiertes Speisesalz für dein Nudelwasser und die tägliche Küche. Damit ist deine Jodversorgung gesichert.
  • Für besondere Momente: Gönn dir das Himalaya-Salz als schickes Finishing-Salz für besondere Gerichte oder für ein entspannendes Bad am Wochenende.

Und jetzt du! Mach doch mal einen kleinen Blindtest zu Hause. Nimm eine Scheibe Tomate, gib auf die eine Hälfte eine Prise normales Salz und auf die andere eine Prise Himalaya-Salz. Schmeckst du den Unterschied wirklich? Ich bin super gespannt auf deine ehrliche Meinung in den Kommentaren!

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Hilfe, meine Salzlampe „weint“! Ist sie kaputt?

Keine Sorge, das ist ein völlig normales Phänomen und sogar ein Zeichen für Echtheit! Salz ist hygroskopisch, das bedeutet, es zieht Wassermoleküle aus der Umgebungsluft an. In einer feuchten Umgebung kann sich diese Feuchtigkeit als kleine Pfütze am Sockel sammeln. Die Lösung ist einfach: Lassen Sie die Lampe öfter und länger brennen. Die Wärme einer klassischen 15-Watt-Glühbirne ist hierfür ideal, da sie die Feuchtigkeit verdampft und den Kristall trocken hält.

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  • Verleiht Speisen eine dezente, mineralische Salznote, die feiner ist als bei herkömmlichem Streusalz.
  • Sorgt für eine gleichmäßige Garung ohne Anbrennen.
  • Ist ein absoluter Hingucker beim Servieren am Tisch.

Das Geheimnis? Eine massive Salzplatte, direkt als Kochfläche genutzt. Diese Blöcke, wie sie etwa von Marken wie Rommelsbacher oder Weber angeboten werden, können langsam auf dem Grill oder im Ofen erhitzt werden und garen dann Fisch, Fleisch und Gemüse auf spektakuläre Weise.

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Die Khewra-Salzmine in Pakistan ist nicht nur die Hauptquelle für Himalaya-Salz, sondern auch die zweitgrößte Salzmine der Welt. Sie verfügt über ein Tunnelsystem von über 40 Kilometern und beherbergt sogar eine unterirdische Moschee, die vollständig aus Salzziegeln gebaut wurde.

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Der häufigste Fehler: Eine LED-Birne in die Salzlampe schrauben, um Energie zu sparen. Das ist kontraproduktiv! Der ganze Trick, um das „Schwitzen“ der Lampe zu verhindern, beruht auf der Abwärme einer traditionellen Glühbirne. Eine kühle LED erzeugt nicht genug Wärme, um die Feuchtigkeit zu verdampfen. Bleiben Sie also bei der guten alten 15- oder 25-Watt-Glühlampe, um lange Freude an Ihrem Salzkristall zu haben.

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Verwandeln Sie Ihr Badezimmer in ein privates Spa mit einem selbstgemachten Badesalz. Es ist unglaublich einfach und ein wunderbares Geschenk.

  • Mischen Sie 2 Tassen grobes Himalaya-Salz mit einer halben Tasse Mandel- oder Jojobaöl.
  • Fügen Sie 10-15 Tropfen Ihres liebsten ätherischen Öls hinzu. Lavendel beruhigt, während Eukalyptus und Minze beleben.
  • Optional: Ein Esslöffel getrocknete Rosenblüten für die Optik hinzufügen. Gut mischen und in einem luftdichten Glas aufbewahren.
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Mehr als nur Deko: Das sanfte, bernsteinfarbene Licht einer Salzlampe schafft eine Atmosphäre von Geborgenheit und Ruhe. Es ist kein Zufall, dass dieser warme Schein in vielen Yoga-Studios und Wellness-Oasen zu finden ist. Das Licht ähnelt dem eines Kaminfeuers oder Kerzenscheins und spricht unser Urbedürfnis nach Sicherheit an – perfekt, um nach einem langen Tag abzuschalten und eine gemütliche „Hygge“-Ecke zu Hause zu schaffen.

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Marketing-Teams lieben es, von den „negativen Ionen“ zu sprechen, die Salzlampen angeblich freisetzen, um die Luft zu reinigen.

Die wissenschaftlichen Belege dafür sind jedoch bestenfalls dünn. Der wahre, spürbare Effekt liegt woanders: in der Farbpsychologie. Warmes, gedämpftes Licht mit einem rötlich-orangen Ton wird vom menschlichen Gehirn als beruhigend wahrgenommen. Es stört die Produktion des Schlafhormons Melatonin nicht so stark wie blaues Licht von Bildschirmen. Der Wohlfühleffekt ist also echt – er kommt nur eher vom Licht selbst als von unsichtbaren Ionen.

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Kochen auf dem Salzblock: Der heiße Block gibt eine feine, komplexe Salznote direkt an das Grillgut (perfekt für Garnelen oder dünne Steaks) ab. Die Hitze verteilt sich extrem gleichmäßig.

Kochen in der Gusseisenpfanne: Bietet eine stärkere, direktere Krustenbildung und ist vielseitiger für Saucen oder Gemüse. Die Reinigung ist unkomplizierter.

Für ein besonderes Geschmackserlebnis und einen Show-Effekt bei Tisch ist der Salzblock unschlagbar. Für den Küchenalltag bleibt die Pfanne der Champion.

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In der modernen Innenarchitektur geht der Trend weg von kühlen, sterilen Räumen hin zu mehr Wärme und Textur. Hier spielt der Farbton von Himalaya-Salz eine überraschende Rolle. Designer setzen nicht nur auf die bekannten Lampen, sondern auch auf hinterleuchtete Salzziegelwände in Spas oder als Akzent in Wohnräumen. Die zarte, rosafarbene Äderung und die durchscheinende Qualität des Materials bringen eine organische, erdige Eleganz, die perfekt zu minimalistischen Designs im Japandi-Stil oder zu warmen Holz- und Messing-Elementen passt.

  • Staub wischen: Benutzen Sie ein leicht feuchtes, fusselfreies Tuch, um Staub sanft zu entfernen. Niemals nass machen oder unter Wasser halten!
  • Feuchtigkeit managen: Lassen Sie die Lampe regelmäßig für einige Stunden eingeschaltet. Die Wärme der Glühbirne verhindert, dass die Salzoberfläche „schwitzt“.
  • Standortwahl: Vermeiden Sie sehr feuchte Räume wie Badezimmer oder Keller. Ein Platz im Wohn- oder Schlafzimmer ist ideal.
Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.