Vom Schrott zum Schatz: So baust du Pflanzgefäße, die wirklich funktionieren

von Augustine Schneider
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Hey, schön, dass du hier bist! In meiner Werkstatt habe ich über die Jahre schon so ziemlich alles in den Händen gehabt – Holz, Metall, Stein. Aber ganz ehrlich? Am meisten Spaß macht es mir, alten Dingen ein neues Leben zu geben. Es geht dabei nicht nur ums Geldsparen. Es ist dieser Mix aus Respekt vor dem Material und der kleinen Herausforderung, etwas zu schaffen, das nicht nur gut aussieht, sondern auch wirklich nützlich ist. Und das gilt ganz besonders für Pflanzgefäße.

Klar, man sieht überall diese hübschen Bilder von bepflanzten Gummistiefeln oder alten Koffern. Sieht für ein schnelles Foto auch echt toll aus. Aber als jemand, der sein Handwerk ernst nimmt, frage ich mich immer: Wie geht es der armen Pflanze darin nach einem halben Jahr? Überlebt sie den ersten nassen Herbst oder den heißen Sommer auf dem Balkon? Ein Pflanztopf ist nun mal das Zuhause einer Pflanze. Er muss Schutz bieten, für die richtige Feuchtigkeit sorgen und den Wurzeln Luft zum Atmen geben. Alles andere ist nur Deko, die leider oft in Enttäuschung endet.

Pflanztöpfe aus alten Retro-Blechdosen
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Deshalb ist das hier auch keine schnelle Bastel-Show. Ich will dir meine echten Praxiserfahrungen mit auf den Weg geben. Wir reden darüber, worauf es bei den verschiedenen Materialien ankommt, über saubere handwerkliche Kniffe und, ganz wichtig, über Sicherheit. Ein Projekt ist für mich nur dann ein Erfolg, wenn es am Ende nicht nur schick ist, sondern auch funktioniert und niemanden gefährdet.

Die Basics: Was jeder gute Pflanztopf können muss

Bevor wir auch nur einen Bohrer in die Hand nehmen, lass uns kurz über die drei goldenen Regeln für jedes Pflanzgefäß sprechen. Egal ob gekauft oder selbst gemacht, diese Punkte sind nicht verhandelbar. Glaub mir, ich habe schon so viele Pflanzen eingehen sehen, weil einer dieser Punkte ignoriert wurde.

1. Wasserabzug ist überlebenswichtig!

Das ist die absolute Nummer eins. Staunässe ist der sichere Tod für fast jede Pflanze. Die Wurzeln stehen im Wasser, bekommen keinen Sauerstoff mehr und fangen an zu faulen. Das riecht man oft schon, wenn man die Erde umgräbt – so ein modriger, fieser Geruch. Gesunde Wurzeln riechen erdig und frisch.

DIY Pflanztöpfe mit Wäscheklammern aus Holz
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Ein einziges kleines Loch im Boden reicht bei größeren Gefäßen meist nicht. Mach immer mehrere! So stellst du sicher, dass das Wasser auch dann noch abfließen kann, wenn ein Loch mal durch eine Wurzel oder verdichtete Erde verstopft ist.

2. Das Material entscheidet über deinen Gießaufwand

Jedes Material hat seine Eigenheiten, die das Leben deiner Pflanze direkt beeinflussen. Das zu verstehen, ist der Schlüssel zum Erfolg. Hier mal ein kleiner Material-Check:

  • Ton und Terrakotta: Die Klassiker sind porös, sie atmen. Das ist super für die Wurzelbelüftung. Der Nachteil: Wasser verdunstet auch durch die Wände, du musst also öfter gießen. Im Winter ist die Frostgefahr hoch – nasser Ton, der durchfriert, platzt einfach.
  • Kunststoff: Hält die Feuchtigkeit sehr gut, was im Sommer praktisch sein kann. Aber Achtung: Dunkler Kunststoff in der prallen Sonne wird zum Wurzel-Kocher. Billig-Plastik wird durch UV-Strahlung außerdem schnell spröde und bricht.
  • Metall: Leitet Wärme und Kälte extrem gut. Ein Zinkeimer in der Mittagssonne wird zur Bratpfanne für die Wurzeln. Im Winter friert der Ballen schneller durch. Metall ist ehrlich gesagt oft nur für schattige Plätze oder mit einer cleveren inneren Isolierung eine gute Idee.
  • Holz: Mein persönlicher Favorit. Holz ist ein fantastischer Isolator und schützt die Wurzeln vor Hitze und Kälte. Als organisches Material verrottet es aber bei ständigem Erdkontakt. Die richtige Holzauswahl und ein pflanzenfreundlicher Schutz sind hier das A und O.
bunte Upcycling Pflanztöpfe aus alten Blechdosen

3. Die Größe muss zur Pflanze passen (nicht umgekehrt)

Ein typischer Anfängerfehler: Eine kleine Pflanze wird in einen riesigen Kübel gesetzt, damit sie „Platz zum Wachsen“ hat. Das Gegenteil passiert. Die winzigen Wurzeln können das viele Wasser in der Erde gar nicht aufnehmen, die Erde bleibt ewig nass und die Wurzeln faulen. Der Topf sollte immer nur eine Nummer größer sein als der aktuelle Wurzelballen. Regelmäßiges Umtopfen gehört zum Gärtnern einfach dazu.

Ran an den Speck: Projekte mit Köpfchen umgesetzt

So, jetzt wird’s praktisch. Ich zeig dir ein paar klassische Upcycling-Ideen, aber mit den Tipps und Tricks, die den Unterschied zwischen einem kurzlebigen Gag und einem langlebigen Zuhause für deine Pflanzen ausmachen.

Projekt 1: Das 15-Minuten-Projekt – Die Konservendose

Konservendosen sind ein super Start, gerade für Kräuter auf der Fensterbank. Aber einfach nur Erde rein und fertig? Das geht schief.

Was du brauchst:

  • Leere Konservendose
  • Kombizange oder Metallfeile
  • Akku-Bohrer mit einem 5-6 mm HSS-Metallbohrer
  • Optional: Metall-Grundierung und -Schutzlack (ca. 10-15 € im Baumarkt)
  • Optional: Ein Rest Luftpolsterfolie

Zeit & Kosten: Etwa 15-20 Minuten reine Arbeitszeit. Kosten sind fast null, wenn du Lackreste hast, ansonsten plan mal 10 € ein.

bunte Pflanztöpfe aus alten Autoreifen

Zuerst die Sicherheit! Die Kante, die nach dem Öffnen zurückbleibt, ist oft rasiermesserscharf. Ich hab mir da als junger Kerl mal böse in den Finger geschnitten. Nimm eine Kombizange und bieg den Rand sorgfältig nach innen oder feile ihn mit einer Metallfeile komplett glatt. Dauert fünf Minuten, erspart dir aber den Weg zum Pflaster.

Dann drehst du die Dose um und bohrst drei bis vier Löcher in den Boden. Kleiner Tipp: Nimm einen Körner (oder einfach einen Nagel) und einen Hammer und schlag kleine Dellen vor, wo du bohren willst. So rutscht der Bohrer nicht ab. Ein Loch in der Mitte ist zu wenig!

Eine unbehandelte Dose rostet draußen schnell. Wenn du den rustikalen Look magst, super. Wenn nicht, musst du sie lackieren. Gut reinigen, entfetten, dann Grundierung drauf und danach einen Metallschutzlack in deiner Lieblingsfarbe. Für den Balkon ist das Pflicht.

Profi-Tipp: Steht die Dose in der prallen Sonne, wird sie heiß. Ich kleide sie innen manchmal mit einer Lage Luftpolsterfolie aus, bevor ich die Erde einfülle. Das isoliert die Wurzeln vor der ärgsten Hitze. Perfekt für trockenheitsliebende Kräuter wie Thymian oder Rosmarin.

Pflanztöpfe und Hochbeete aus alten Booten
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Projekt 2: Der Autoreifen – Nur für Zierpflanzen und mit Bedacht!

Hier muss ich eine ganz klare Ansage machen: Ich bin persönlich kein großer Fan von Autoreifen im Garten. Aus dem Gummi können über die Zeit Weichmacher, Zink und andere unschöne Stoffe ausgewaschen werden. Deshalb meine eiserne Regel: NIEMALS für Essbares verwenden. Keine Kräuter, kein Gemüse, keine Beeren. Nur für Zierpflanzen an Orten, wo Kinder nicht ständig drin buddeln.

Woher nehmen? Frag einfach mal bei der Autowerkstatt um die Ecke oder beim Reifenhändler. Die sind oft froh, wenn sie einen Altreifen loswerden und du sparst ihnen die Entsorgungskosten.

Wenn du es trotzdem machen willst, dann bitte richtig. Ein Altreifen ist unglaublich dreckig. Schrubb ihn mit einer harten Bürste und einem starken Reiniger (z.B. Werkstattreiniger) innen und außen porentief sauber. Um den direkten Kontakt zwischen Erde und Gummi zu minimieren, kleide den Reifen innen mit einer robusten Teichfolie aus. Tackere sie am oberen Innenrand fest und schneide erst dann ganz unten ein paar kleine Schlitze für den Wasserabzug rein. Zum Anstreichen nimm eine flexible Fassadenfarbe, normaler Lack blättert ab.

alte Holzfensterladen als Blumenständer

Ganz ehrlich? Die Arbeit ist eine riesige Sauerei und das Ergebnis ist geschmacklich, naja, umstritten. Überleg dir gut, ob sich der Aufwand lohnt. Und denk dran: So ein Ding wird mit Erde gefüllt verdammt schwer! Such dir den finalen Standort, bevor du ihn befüllst.

Projekt 3: Altes Holz – Paletten, Weinkisten & Co.

Holz ist einfach ein tolles Material. Es lebt, altert schön und isoliert super. Alte Weinkisten oder Obststiegen sind oft eine prima Basis. Bei Paletten musst du aber genau hinschauen.

Die Paletten-Warnung: Nicht jede Palette darf in den Garten! Achte auf den Stempel auf den Klötzen. Siehst du die Markierung „HT“? Super, das steht für „Heat Treated“ (hitzebehandelt) und ist unbedenklich. Steht da aber „MB“, lass die Finger davon! Das steht für Methylbromid, ein hochgiftiges Begasungsmittel. Diese Paletten haben bei Pflanzen oder Menschen absolut nichts verloren.

Ein Holzkasten mit feuchter Erde verrottet schnell. Chemische Holzschutzmittel sind aber oft Gift für die Wurzeln. Meine Lösung: Streiche die Innenseiten mit Bitumen-Dickbeschichtung (Kellerabdichtung aus dem Baumarkt, kostet ca. 15-20 € für einen Eimer). Das ist nach dem Trocknen unbedenklich und schützt perfekt. Für außen nimmst du natürliche Öle wie Leinölfirnis oder Lasuren mit Zulassung für Kinderspielzeug (Norm EN 71-3). Sicher ist sicher.

Pflanztöpfe als gebrauchten Teekannen
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Zusätzlich kannst du die Innenseite mit Unkrautvlies oder Noppenfolie (wie für Hochbeete) austackern. Das hält die Erde vom Holz fern. Und ja, auch hier gilt: reichlich Löcher in den Boden bohren! Wer bereit ist, etwas Geld auszugeben und neu zu bauen, sollte zu Lärchen- oder Douglasienholz greifen. Das hält von Natur aus viel länger, auch ohne viel Chemie.

Projekt 4: Beton selbst gießen – Schwer, aber für die Ewigkeit

Ein selbstgegossener Betontrog sieht mega modern aus und ist extrem langlebig. Man muss aber ein paar Dinge beachten.

Einkaufsliste für deine ersten Töpfe:

  • 1 kleiner Sack Zement (ca. 5 €)
  • 1 Sack Spielsand (ca. 3-4 €)
  • 1 Beutel Perlit oder Vermiculit (Gartencenter, ca. 10 €)
  • Einweghandschuhe, alter Eimer, Speiseöl

Mit dieser Menge kommst du schon für mehrere Töpfe aus!

Für leichtere Gefäße empfehle ich „Hypertufa“: 1 Teil Zement, 1,5 Teile Sand und 2 Teile Perlit. Als Form nimmst du zwei ineinander passende Pappkartons oder Plastikschüsseln. Die Formen gut mit Speiseöl einpinseln! Für die Abzugslöcher legst du einfach dicke Weinkorken auf den Boden, bevor du die Mischung einfüllst.

Pflanztöpfe aus Keramik in Form von lustigen Männchen

Das A und O: Beton darf nicht einfach nur trocknen, er muss langsam und feucht aushärten. Deck dein Werkstück nach dem Gießen mit Plastikfolie ab und lass es 48 Stunden in Ruhe. Nach dem Entformen muss es noch mindestens eine Woche nachhärten – halte es dabei feucht (täglich besprühen). Je langsamer, desto stabiler!

Achtung: Frischer Beton ist alkalisch! Bevor du pflanzt, musst du den Topf neutralisieren. Einfach ein paar Mal mit Wasser füllen und leeren oder ein paar Wochen in den Regen stellen. Und denk dran: Selbst diese leichtere Mischung wird ordentlich schwer. Den Standort also vorher planen!

Projekt 5: Die alte Badewanne – Ein Schwergewicht mit Potenzial

Eine alte Badewanne oder ein Keramikwaschbecken kann ein echter Hingucker sein. Du findest sie oft günstig oder sogar umsonst auf Kleinanzeigen oder bei Sanierungsfirmen. Aber der kleine Abfluss, den sie haben, verstopft sofort.

Hier brauchen wir schweres Gerät. Mit einem Winkelschleifer (Flex) und einer Diamant-Trennscheibe kannst du zusätzliche Abzugslöcher schneiden. Und Leute, hier gibt es KEINE Kompromisse bei der Sicherheit: Festsitzende Schutzbrille, dicke Handschuhe und eine gute Staubmaske (FFP2) sind absolute Pflicht! Der Staub ist ungesund und Splitter fliegen durch die Gegend. Schneide lieber mehrere 5-10 cm lange Schlitze in den Boden, anstatt runde Löcher zu bohren.

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Fülle so eine riesige Wanne nicht komplett mit teurer Blumenerde. Leg den Boden mit einer 10-15 cm dicken Drainageschicht aus Blähton oder grobem Kies aus. Darauf ein Stück Unkrautvlies, und erst dann die Erde. So sparst du Geld, Gewicht und deine Pflanzen danken es dir.

Ein letztes Wort aus der Werkstatt

Mit gebrauchten Materialien zu arbeiten, ist mehr als nur ein Trend. Es ist eine Haltung. Man lernt, den Wert der Dinge wiederzuerkennen und etwas mit den eigenen Händen zu schaffen, das eine Funktion und eine Geschichte hat.

Aber denk immer zuerst an die Pflanze. Ein wunderschönes Gefäß, in dem nichts wächst, hat seinen Zweck verfehlt. Und sei ehrlich zu dir: Wenn ein Projekt zu kompliziert oder zu unsicher wirkt, lass es lieber. Es ist keine Schande, auf einen bewährten Topf aus dem Gartencenter zurückzugreifen. Manchmal ist das einfach die klügere Wahl.

Ich hoffe, diese Tipps helfen dir, langlebige und funktionale Zuhause für deine Pflanzen zu schaffen. Die Zufriedenheit, wenn im nächsten Jahr alles wächst und gedeiht, ist der beste Lohn für die Mühe. Also, pack es an – aber mit Verstand und Sorgfalt!

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metallener Käfig voller Blumen als Deko

Kann man wirklich in eine alte Teetasse pflanzen?

Ja, aber mit Bedacht! Der Charme einer bepflanzten Porzellantasse ist unbestreitbar, doch sie ist eine Herausforderung. Der Schlüssel liegt, wie immer, im Wasserabzug. Ohne Loch im Boden ertrinken die Wurzeln. Mit einem speziellen Diamantbohrer für Keramik und Glas können Sie bei niedriger Drehzahl und mit Wasserkühlung vorsichtig ein Abflussloch bohren. Aufgrund des winzigen Volumens eignen sich nur Sukkulenten oder Luftpflanzen, die wenig Wasser und Erde benötigen. Betrachten Sie es mehr als ein lebendiges Schmuckstück denn als dauerhaftes Pflanzenzuhause.

hängende Pflanztöpfe und Vasen aus PET Flaschen
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Wussten Sie schon? Die Wurzeln einer Pflanze benötigen genauso viel Sauerstoff wie ihre Blätter.

Das erklärt, warum Staunässe so tödlich ist: Wasser verdrängt die Luft im Substrat und die Wurzeln ersticken buchstäblich. Poröse Materialien wie unglasierter Ton (Terracotta) fördern diesen Gasaustausch aktiv, während Kunststoff oder Metall die Erde komplett versiegeln. Bei diesen Materialien sind zusätzliche und größere Abflusslöcher umso wichtiger, um die Sauerstoffzufuhr am Boden zu gewährleisten.

Pflanztöpfe aus alten Porzellantassen

Beim Upcycling von Metallbehältern wie alten Dosen oder Werkzeugkisten ist der richtige Anstrich entscheidend, um aus Schrott einen Schatz zu machen. Gewöhnliche Wandfarbe blättert im Freien schnell ab. Greifen Sie lieber zu speziellen Metallschutzlacken, zum Beispiel von Hammerite, die Grundierung, Rostschutz und Lack in einem sind. Für einen modernen, matten Look eignen sich auch Acryllacke aus der Sprühdose. Wichtig: Immer zuerst eventuellen Rost abschleifen und die Oberfläche gründlich entfetten!

DIY Blumentopf aus altem Buch

Toxische Gefahr: Nicht jeder alte Gegenstand ist ein sicheres Zuhause für Ihre Pflanzen, besonders wenn Sie Kräuter oder Gemüse anbauen wollen. Seien Sie vorsichtig bei:

  • Druckimprägniertem Holz (oft grünlich): Es enthält Chemikalien, die ins Substrat übergehen können.
  • Alten Autoreifen: Sie gasen Weichmacher und andere Stoffe aus, besonders in der Sonne.
  • Behältern mit unbekannter Vergangenheit: Ein altes Ölfass oder ein Farbeimer kann Rückstände enthalten, die für Pflanzen giftig sind.
Pflanztöpfe und Blumenbeete aus alten Schubkarren

Der Trick mit der doppelten Wand sorgt für gesündere Pflanzen und schont Ihr Upcycling-Gefäß. Statt direkt in den alten Holzkasten oder die Zinkwanne zu pflanzen, stellen Sie einfach einen günstigen Plastiktopf mit Abflusslöchern hinein. Der Zwischenraum isoliert die Wurzeln vor extremer Hitze und Kälte. Zudem schützt es das äußere Gefäß vor ständiger Feuchtigkeit und Zersetzung – eine Win-Win-Situation für Pflanze und Topf.

Upcycling Pflanztöpfe aus alten Schuhen, dekoriert mit Silber und Gold Spray

Was tun, wenn mein Holz-Pflanzkasten von innen fault?

Das ist ein klassischer Fehler, der meist auf fehlenden Schutz zurückzuführen ist. Holz und feuchte Erde sind auf Dauer keine Freunde. Um das zu verhindern, sollten Sie die Innenseite des Kastens immer auskleiden. Eine günstige Teichfolie oder eine stabile Noppenfolie (die Noppen zur Holzwand für bessere Belüftung) ist ideal. Tackern Sie die Folie einfach an den oberen Innenrändern fest und schneiden Sie unten Löcher hinein, die exakt über den Abflusslöchern des Holzkastens liegen. So kann Wasser entweichen, aber die Erde berührt nie das Holz.

Sukkulenten in alten Schuhen
  • Verhindert das Auswaschen von Erde.
  • Sorgt für eine klare Trennung von Substrat und Drainageschicht.
  • Hält die Abflusslöcher frei von feinen Partikeln.

Das Geheimnis? Ein Stück altes Unkrautvlies! Legen Sie es einfach zwischen die Drainageschicht (z. B. Kies oder Blähton) und die Pflanzerde. Eine simple, aber unglaublich effektive Methode, um die Funktion Ihres Pflanzgefäßes über Jahre zu sichern.

DIY Pflanzenbehälter dekoriert mit Chilli-Schoten und Salami

Holzlasur: Zieht in das Holz ein, betont die Maserung und lässt das Material atmen. Bietet einen natürlichen Look, muss aber regelmäßiger erneuert werden (ca. alle 2 Jahre).

Holzlack: Bildet eine geschlossene, schützende Schicht auf dem Holz. Sehr widerstandsfähig gegen Nässe, aber bei Beschädigung kann Wasser eindringen und die Schicht unterwandern.

Für Pflanzgefäße im Freien ist eine hochwertige, offenporige Holzschutzlasur, etwa von Bondex oder Osmo, oft die bessere Wahl, da sie nicht reißt oder abblättert.

Körbe und alten Gummistiefel als DIY Pflanztöpfe

Laut einer Studie der Universität Padua können dunkle Pflanzcontainer in der prallen Sonne Bodentemperaturen von über 50 °C erreichen – für die meisten Wurzeln ist das tödlich.

Ein schwarz lackierter Metalltopf auf einem Südbalkon wird schnell zur Kochplatte für Wurzeln. Wenn Sie dunkle Behälter lieben, greifen Sie zu ein paar Tricks: Streichen Sie ihn in einer helleren Farbe an, nutzen Sie das oben erwähnte Topf-im-Topf-System zur Isolierung oder pflanzen Sie extrem hitzetolerante Gewächse wie Portulakröschen oder winterharte Kakteen.

Blumentöpfe und Pflanztöpfe aus alten Stühlen
  • Ein stabiler Akku-Bohrschrauber (z.B. von Bosch oder Makita)
  • Ein Set Holzbohrer (mit Zentrierspitze)
  • Ein Set Metallbohrer (HSS-Bohrer)
  • Ein oder zwei Keramik-/Fliesenbohrer (diamantbeschichtet)
  • Robuste Arbeitshandschuhe und eine Schutzbrille
DIY Pflanztöpfe als leeren Blechdosen für Kräuter

Inspiration Kintsugi: Diese japanische Kunst, zerbrochene Keramik mit Gold zu reparieren, lässt sich wunderbar auf Pflanztöpfe übertragen. Ist Ihnen ein schöner Tontopf zerbrochen? Werfen Sie ihn nicht weg! Kleben Sie die Teile mit einem wasserfesten und pflanzenverträglichen Epoxidharzkleber (z. B. Pattex Kraft-Mix Extrem Fest) wieder zusammen. Mischen Sie vor dem Auftragen etwas goldenes oder kupferfarbenes Mica-Pulver unter den Kleber. So werden die Risse zu goldenen Adern, die von der Geschichte des Topfes erzählen.

gelber Schreibtisch als DIY Pflanztöpfe

Hängende Pflanzgefäße aus alten PET-Flaschen sind ein Klassiker des Urban Gardening. Damit sie länger als eine Saison halten, sollten Sie sie vor UV-Strahlung schützen, die das Plastik spröde macht. Ein Anstrich mit einer hellen, wetterfesten Acrylfarbe (innen und außen) reflektiert das Sonnenlicht und verlängert die Lebensdauer erheblich. Bonus: Es sieht gleich viel wertiger aus!

Pflanztopf aus altem Weinfass selber machen

Wichtig bei alten Küchensieben: Die Idee, ein altes Nudelsieb als Blumenampel zu nutzen, ist genial, weil die Drainage bereits eingebaut ist! Damit die Erde nicht durch die Löcher fällt, kleiden Sie das Sieb einfach mit einer Kokosmatte oder einem Stück Jutesack aus, bevor Sie es mit Erde füllen. Perfekt für Kräuter wie hängenden Rosmarin oder Thymian.

Springbrunnen als Pflanztöpfe umfunktionieren

Der durchschnittliche pH-Wert, den die meisten Gartenpflanzen bevorzugen, liegt zwischen 6,0 und 7,0.

Ein selbstgebauter Beton-Pflanztrog sieht fantastisch aus, hat aber einen Haken: Frischer Zement ist stark alkalisch (hoher pH-Wert) und kann die Wurzeln schädigen. Bevor Sie ihn bepflanzen, müssen Sie ihn „neutralisieren“. Füllen Sie den Trog mehrmals für einige Tage mit Wasser und wechseln Sie es regelmäßig aus. Diese Prozedur, auch „Wässern“ genannt, spült überschüssigen Kalk aus und senkt den pH-Wert auf ein pflanzenfreundliches Niveau.

Mini Sukkulenten-Behälter aus Muscheln und Schnecken

Eine ausgediente Schubkarre ist der Traum für jeden Upcycler: Sie ist mobil, robust und hat eine tolle Größe. Bohren Sie unbedingt 5-6 große Löcher (ca. 2 cm Durchmesser) in den tiefsten Punkt der Wanne. Eine Schubkarre ohne Drainage wird nach dem ersten starken Regen zu einem Sumpf, in dem nichts überlebt. Rost ist hier übrigens kein Problem, sondern sorgt für eine wunderbare Patina.

DIY Pflanztöpfe aus alten Hüten an der grünen Wand

Alte Gummistiefel als Pflanzgefäße sind ein Hingucker, aber oft eine Todesfalle für Pflanzen durch Überhitzung und Staunässe. Wenn Sie es dennoch versuchen wollen:

  • Bohren Sie mindestens drei große Löcher in die Sohle und zwei an den Seiten knapp über der Sohle.
  • Füllen Sie das untere Drittel mit Kies oder Blähton als Drainageschicht.
  • Wählen Sie eine Pflanze, die mit diesen extremen Bedingungen klarkommt, zum Beispiel eine anspruchslose Hauswurz (Sempervivum).

Achtung, Zink! Alte Zinkwannen oder Gießkannen haben einen tollen rustikalen Charme. Aber Vorsicht: Bei ständigem Kontakt mit feuchter, leicht saurer Erde kann sich Zink aus dem Material lösen. Während Pflanzen Zink in kleinsten Mengen benötigen, kann eine zu hohe Konzentration für viele Arten giftig sein. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, insbesondere bei essbaren Pflanzen, kleiden Sie die Zinkwanne innen mit einer Folie aus, wie bei einem Holzkasten.

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.