Die Seele eines Stuhls: Woran man Design erkennt, das wirklich für die Ewigkeit gemacht ist

von Mareike Brenner
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Mehr als nur ein Möbelstück: Wenn Handwerk auf Kunst trifft

In meiner Werkstatt habe ich über die Jahre unzählige Entwürfe kommen und gehen sehen. Viele sind nur kurz modisch, andere rein funktional. Aber ganz ehrlich? Nur wenige bleiben einem wirklich im Gedächtnis. Und wenn mich junge Lehrlinge fragen, wo denn die Grenze zwischen Kunst, Handwerk und Design verläuft, zeige ich ihnen oft ein Bild von einem ganz bestimmten Stuhl.

Dann sage ich immer: „Schaut mal ganz genau hin. Hier seht ihr, wie Material, eine geniale Idee und die Funktion zu einer perfekten Einheit werden.“ Es geht um die Arbeit eines spanischen Meisters, der nicht nur Designer war, sondern auch Architekt, Maler und vor allem ein brillanter Denker. Er hat den Geist seiner Heimat Katalonien – diese Mischung aus Pragmatismus und überbordender Fantasie – quasi aufgesogen und in seine Arbeit übersetzt.

Dieser Beitrag ist keine trockene Aufzählung von Werken. Ich möchte euch mit in die Werkstatt nehmen und zeigen, was unter der Oberfläche steckt. Wir schauen uns die Physik hinter den Entwürfen an, die handwerklichen Kniffe und die ehrlichen Lektionen, die man daraus lernen kann. Die Perspektive eines alten Hasen, der gutes Handwerk riechen kann.

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Das Fundament: Wenn Material und Form miteinander sprechen

Ein wirklich guter Entwurf, das lernt man mit der Zeit, beginnt nicht bei der Form, sondern immer beim Material. Man muss darüber nachdenken, wie es sich anfühlt, wie es altert und was es aushalten muss. Das ist der feine Unterschied zwischen einem reinen Gestalter und jemandem mit einer echten Handwerkerseele.

Die Sprache des Holzes: Der berühmte „Knochenstuhl“

Nehmen wir diesen einen organisch geformten Stuhl, der manchmal auch als „Knochenstuhl“ bezeichnet wird. Der Name ist eine Hommage an große Vorbilder der organischen Architektur und des italienischen Designs, aber er ist alles andere als eine Kopie. Es ist eine intelligente Weiterentwicklung.

Die Physik dahinter: Die organische Struktur, bei der die Beine und die Lehne an polierte Knochen erinnern, ist kein reiner Zierrat. Diese Form folgt exakt den Kraftlinien. Ähnlich wie bei einem Skelett ist das Material genau dort am stärksten, wo die größte Last wirkt. Hierfür wird meist massives Eschenholz verwendet, weil es unglaublich zäh und elastisch zugleich ist – perfekt für diese eleganten, aber stabilen Schwünge. Der kritischste Punkt, die Verbindung zwischen Hinterbein und Lehne, ist genial gelöst: präzise gefräst und verleimt, fast als wäre alles aus einem Stück gewachsen. Das ist hohe Handwerkskunst, die erst durch moderne Präzisionstechnik möglich wurde.

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Handwerk zum Anfassen: Wenn du so ein Original mal anfasst, spürst du sofort den Unterschied. Die Oberfläche ist samtweich geschliffen, oft nur geölt oder klar lackiert, damit das Holz atmen kann. Die Sitzfläche aus Kernleder ist nicht einfach nur draufgetackert, sondern präzise in den Rahmen eingespannt. Mit der Zeit gibt das Leder leicht nach und passt sich dem Körper an. Es lebt mit. Das ist ein Detail, das billige Nachbauten niemals hinbekommen.

Metall in Perfektion: Die fließende Aluminium-Serie

Ein anderes tolles Beispiel ist eine Serie von Stühlen und Bänken aus Aluminium. Ein Material, das viele für kalt und industriell halten. Doch hier bekommt es eine fast flüssige, organische Form.

Die Technik des Gusses: Diese Möbel werden aus poliertem Aluminiumguss gefertigt, und das ist ein riesiger Aufwand. Stell dir vor: In eine Form aus Sand wird flüssiges, über 660 Grad heißes Aluminium gegossen. Nach dem Abkühlen beginnt die eigentliche Knochenarbeit: das Schleifen und Polieren. In unzähligen Stunden Handarbeit wird die raue Oberfläche bearbeitet, bis sie spiegelt. Das erklärt auch den Preis – wir reden hier nicht von gestanztem Blech.

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Warum ausgerechnet Aluminium? Ganz einfach: Es ist leicht, extrem witterungsbeständig und rostet nicht. Ideal für draußen. Die wellenförmige Sitzfläche sieht nicht nur cool aus, sie macht die ganze Konstruktion superstabil und lässt Regenwasser sofort ablaufen. Ich habe diese Bänke mal in Barcelona im Freien gesehen. Nach Jahren in der salzigen Meeresluft sahen sie immer noch fantastisch aus, nur mit einer leichten, ehrlichen Patina. Funktion und Ästhetik in Perfektion.

Ein Blick in die Werkstatt: Wenn verrückte Ideen Form annehmen

Die besten Ergebnisse entstehen immer dann, wenn Designer, Ingenieure und Handwerker auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Besonders spannend wird es, wenn die Idee von einem Künstler kommt, der sich um die physikalischen Gesetze erstmal keine Sorgen macht.

Vom Bild zum Möbel: Die Zusammenarbeit mit einem Surrealisten

Eine legendäre Zusammenarbeit war die mit einem berühmten surrealistischen Maler. Die Herausforderung: eine verrückte, zweidimensionale Idee aus einem Gemälde in ein funktionierendes, dreidimensionales Objekt zu übersetzen. Das ist die Königsdisziplin im Möbelbau.

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Da gab es zum Beispiel einen Stuhl, der aussah wie eine Skulptur: ein Bein endet in einem Damenschuh, ein Arm in einer Hand. Eine reine Fantasie, die als Messingguss Realität wurde. Die filigranen Finger und Details erforderten extrem präzise Gussformen und tagelanges Polieren von Hand. Ein anderes berühmtes Stück ist das „Lippen-Sofa“, das nach einer Skizze der Lippen einer Hollywood-Diva entstand. Die Basis ist ein klassischer Holzrahmen, doch darüber sorgt eine Form aus leichtem Polyethylen für die ikonische Lippenkontur. Die Polsterung ist eine Wissenschaft für sich: verschiedene Schaumstoffschichten, außen weicher für den Komfort, innen fester für die Form. Jede Naht muss perfekt sitzen, sonst wirkt das Ganze schnell billig.

Okay, aber was heißt das für mich? Ein paar ehrliche Tipps vom Profi

Theorie ist ja schön und gut, aber wie bewähren sich solche Design-Ikonen im Alltag? Und worauf musst du achten, wenn du dir so ein Stück anschaffen willst?

Ein Möbel für immer? Komfort und Qualität im Realitätscheck

Ein Original, hergestellt von einem lizenzierten Partner, ist eine Anschaffung fürs Leben. Die Materialien sind echt, die Verarbeitung ist top. Ein Massivholzstuhl kann Generationen überdauern. Kleine Kratzer? Kann ein guter Schreiner problemlos ausbessern. Die Ledersitzfläche? Kann man neu beziehen. Das ist der große Vorteil von ehrlichem Handwerk: Es ist reparierbar.

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Und der Komfort? Die Stühle sind meist erstaunlich bequem. Aber seien wir ehrlich: Erwarte keinen ergonomischen Bürostuhl für den Acht-Stunden-Tag. Es ist eher wie ein außergewöhnlich guter Wirtshausstuhl, auf dem man gerne einen langen Abend mit Freunden verbringt. Bequem, aber eben für einen bestimmten Zweck.

Klartext: Kosten, Wert und wie man Fälschungen erkennt

Gute Gestaltung und ehrliche Materialien haben ihren Preis. Für einen neuen „Knochenstuhl“ musst du schon tief in die Tasche greifen, da landen wir schnell bei 1.500 bis 2.000 Euro. Gebraucht und gut in Schuss findet man ihn mit etwas Glück vielleicht ab 800 Euro aufwärts. Dafür erhältst du aber auch einen bleibenden Wert, der im Gegensatz zu billigen Trendmöbeln nicht nach drei Jahren auf dem Sperrmüll landet.

Achtung, Falle! Der Markt ist leider voll von billigen Kopien. Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, woran du sie erkennst. Bei Fälschungen wird oft getrickst. Anstelle von massivem, schwerem Holz fühlt sich die Kopie leicht und irgendwie „hohl“ an, weil nur eine dünne Schicht Echtholz (Furnier) auf billiges Pressspan geklebt wurde. Die eleganten, nahtlosen Verbindungen des Originals werden bei der Fälschung oft durch sichtbare Schrauben oder unsaubere Leimfugen ersetzt. Und beim Gewicht merkt man es sofort: Echter Aluminiumguss ist schwer und massiv. Eine billige Kopie aus gestanztem Blech fühlt sich im Vergleich federleicht an. Ich hab das selbst mal bei einem Kunden gesehen: eine vermeintliche Aluminium-Bank, die nach einem Winter im Garten Rostflecken hatte. Tja, war eben lackierter Stahl statt echtem Aluminium. Die Enttäuschung war riesig.

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Mein Tipp für den Gebraucht-Kauf: Sei Detektiv! Frag immer nach der Prägung des Herstellers. Hebe das Möbelstück an – das Gewicht verrät viel. Und ganz wichtig: Fühlen! Fühlt sich die Holzoberfläche lebendig und warm an oder eher kalt und plastikartig? Im Zweifel gilt: Kaufe nur bei autorisierten Händlern. Eine Suche nach „Original Designmöbel Händler“ oder dem Namen des spanischen Herstellers bringt dich schnell auf die sichere Seite.

Kleiner Tipp aus der Werkstatt: Die richtige Pflege

Damit du lange Freude an so einem Schatz hast, hier noch zwei Geheimtipps. Bei geöltem Holz, wie bei unserem Holzstuhl, reicht es oft, einmal im Jahr mit einem weichen Leinenlappen und etwas passendem Hartöl drüberzugehen. Das frischt auf, nährt das Holz und schützt. Dauert nur ein paar Minuten. Und bei dem polierten Aluminium? Bloß keine Scheuermittel oder raue Schwämme, das gibt fiese Kratzer! Ein weiches Mikrofasertuch und vielleicht ein Tropfen milde Seife sind hier deine besten Freunde.

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Abschließende Gedanken eines Handwerkers

Wenn ich meinen Lehrlingen diese Arbeiten zeige, will ich ihnen mehr vermitteln als nur Designgeschichte. Ich will ihnen zeigen, dass ein Entwurf dann wirklich meisterhaft ist, wenn er auf drei Ebenen funktioniert:

  • Die technische Ebene: Die Konstruktion ist clever und solide, das Material perfekt gewählt und die Verarbeitung makellos.
  • Die funktionale Ebene: Das Objekt erfüllt seinen Zweck. Ein Stuhl ist bequem, ein Regal stabil. Punkt.
  • Die emotionale Ebene: Das Design berührt dich, erzählt eine Geschichte oder macht einfach nur Freude beim Ansehen.

Diese Entwürfe meistern alle drei Ebenen mit Bravour. Sie sind der lebende Beweis dafür, dass modernes Design nicht kalt oder seelenlos sein muss. Es kann tief in der Tradition verwurzelt sein und trotzdem innovativ, handwerklich perfekt und trotzdem spielerisch leicht.

Und genau das, diese Brücke zwischen Kopf, Herz und Hand, ist für mich die höchste Form der Gestaltung. Deshalb werden solche Stücke auch in vielen Jahren noch relevant sein, lange nachdem die nächsten kurzlebigen Trends wieder verschwunden sind.

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„Der Stuhl ist ein sehr schwieriges Objekt. Ein Wolkenkratzer ist fast einfacher. Deshalb ist der Stuhlentwurf für einen Architekten auch so interessant.“ – Ludwig Mies van der Rohe

Diese Aussage des legendären Architekten fasst die Herausforderung perfekt zusammen. Ein Stuhl muss Statik, Ergonomie, Ästhetik und Materialgerechtigkeit auf engstem Raum vereinen. Er ist die Visitenkarte des Designers, ein Mikrokosmos seiner gesamten Gestaltungsphilosophie.

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Woran erkennt man eine meisterhafte Holzverbindung?

Schauen Sie genau auf die Übergänge, etwa dort, wo das Stuhlbein in die Zarge oder die Lehne übergeht. Bei einem Stück wie dem Gaulino-Stuhl von BD Barcelona Design werden Sie kaum eine Fuge spüren. Die Teile sind so präzise gefräst und verleimt, dass sie wie aus einem Guss wirken. Achten Sie auf den Verlauf der Holzmaserung – ein guter Handwerker nutzt sie, um die Form zu betonen, nicht um sie zu unterbrechen. Es dürfen keine Leimreste sichtbar sein und die Haptik muss absolut glatt und nahtlos sein.

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  • Eine Patina ist kein Makel, sondern ein Qualitätsmerkmal.
  • Die Linienführung folgt einer klaren, fast architektonischen Logik.
  • Er fühlt sich auch nach Stunden noch bequem an.

Das Geheimnis? Zeitloses Design altert nicht, es reift. Ein Stuhl, der für die Ewigkeit gemacht ist, erzählt mit jeder kleinen Kerbe und jeder sanften Abnutzung eine Geschichte und gewinnt über die Jahre an Charakter.

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Die Seele des Materials: Esche vs. Eiche

Esche: Wie im Artikel erwähnt, ist massives Eschenholz unglaublich zäh und biegsam. Seine langen Fasern erlauben die organischen, geschwungenen Formen, für die Tusquets berühmt ist, ohne an Stabilität zu verlieren. Seine helle, oft lebhafte Maserung wirkt elegant und modern.

Eiche: Eiche ist härter, schwerer und hat eine markantere, rustikalere Maserung. Sie strahlt eine würdevolle Robustheit aus, eignet sich aber weniger für filigrane Schwünge. Ein Stuhl aus Eiche ist ein Statement von Kraft und Beständigkeit.

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Viele der ikonischen Entwürfe von Oscar Tusquets Blanca, darunter der berühmte Gaulino-Stuhl, werden von BD Barcelona Design hergestellt. Dieses 1972 gegründete spanische Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, die Grenzen zwischen Kunst und Design aufzuheben. Sie waren die Ersten, die Möbel von Antoni Gaudí in Serie produzierten und arbeiten seit jeher mit den kühnsten Talenten zusammen, von Tusquets bis zu Salvador Dalí. Ein BD-Produkt ist immer auch ein Stück spanische Designgeschichte.

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Wussten Sie schon? Der Name „Gaulino“ ist eine liebevolle Wortschöpfung und Hommage an die beiden größten Inspirationen von Tusquets: den Architekten Antoni Gaudí und den Designer Carlo Mollino.

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Der Wert der Leere: Ein skulpturaler Stuhl braucht Luft zum Atmen. Anstatt ihn in eine Ecke zu quetschen, geben Sie ihm Raum. Betrachten Sie den leeren Raum um ihn herum – die „Negativform“ – als Teil des Gesamtkunstwerks. So kann seine Silhouette ihre volle Wirkung entfalten und das Licht seine organischen Formen wunderbar modellieren.

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Pflege für ein langes Leben

  • Geöltes Holz: Behandeln Sie es 1-2 Mal im Jahr mit einem passenden Holzpflegeöl. Es nährt das Holz, schützt vor dem Austrocknen und erhält die samtige Haptik.
  • Lackiertes Holz: Hier genügt ein leicht angefeuchtetes, weiches Tuch. Vermeiden Sie scharfe Reiniger, die den Lack angreifen könnten.
  • Staub: Ein weicher Pinsel oder ein Mikrofasertuch sind ideal, um Staub aus den organischen Vertiefungen und Verbindungen zu entfernen.
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Ist ein Designerstuhl eine gute Geldanlage?

Ja, aber nicht im spekulativen Sinn. Während limitierte Editionen im Wert steigen können, liegt der wahre Wert eines Klassikers von Herstellern wie Cassina, Vitra oder Knoll in seiner Langlebigkeit. Statt alle paar Jahre ein günstiges Modell zu ersetzen, investieren Sie einmal in ein Stück, das Generationen überdauert. Seine Wertstabilität schützt vor Verlust, und der tägliche Genuss ist eine unbezahlbare Dividende.

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Gefühlssache: Nehmen Sie Platz. Ein wirklich gut gestalteter Stuhl überrascht. Er mag filigran oder avantgardistisch aussehen, doch im Moment des Hinsetzens spürt man die perfekte ergonomische Unterstützung. Die Rückenlehne trifft den Rücken an der exakt richtigen Stelle, die Sitzhöhe fühlt sich natürlich an und die Armlehnen (falls vorhanden) bieten eine entspannte Ablage. Es ist eine Erfahrung, die weit über die reine Optik hinausgeht.

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Laut einer Studie über den Lebenszyklus von Möbeln kann ein hochwertiges Massivholzmöbelstück bei guter Pflege eine Lebensdauer von über 100 Jahren erreichen.

Das macht den Kauf eines Designerstuhls zu einer der nachhaltigsten Entscheidungen, die man treffen kann. Anstatt Ressourcen für kurzlebige Wegwerfprodukte zu verbrauchen, investiert man in ein Erbstück, das seine Funktion und Schönheit für kommende Generationen bewahrt.

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Die Linienführung von Tusquets‘ Stühlen ist stark vom katalanischen Modernisme beeinflusst, der spanischen Ausprägung des Jugendstils. Die wichtigsten Merkmale finden sich auch in seinen Möbeln wieder:

  • Geschwungene, organische Linien: Inspiriert von der Natur, um die Strenge der Geometrie aufzubrechen.
  • Strukturelle Ehrlichkeit: Die Konstruktion wird nicht versteckt, sondern als ästhetisches Element gefeiert.
  • Handwerkliche Meisterschaft: Eine tiefe Wertschätzung für traditionelle Techniken und hochwertige Materialien.
Oscar Tusquets Blanca möbeldesign

Tipp vom Profi: Achten Sie auf die Signatur. Viele authentische Designklassiker tragen eine Kennzeichnung des Herstellers oder sogar eine eingeprägte Signatur des Designers. Beim Gaulino-Stuhl findet sich oft eine diskrete Plakette von BD Barcelona Design. Diese Markierung ist nicht nur ein Echtheitszertifikat, sondern auch das Gütesiegel für autorisierte Produktion und höchste Qualität.

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Ein häufiger Fehler ist, einen solchen Stuhl nur als Kunstobjekt zu sehen. Doch er wurde zum Sitzen gemacht! Nutzen Sie ihn. Das Leder der Sitzfläche entwickelt erst durch den Gebrauch eine wunderschöne Patina, das Holz passt sich minimal an und der Stuhl wird zu einem Teil Ihres Alltags – genau wie vom Designer beabsichtigt.

Oscar Tusquets Blanca Toledo Neapel u-bahn haltestelle

Der Stuhl als Architekt im Raum: Ein ikonischer Stuhl kann einen ganzen Raum definieren. Er kann als visueller Ankerpunkt in einem minimalistischen Ambiente dienen oder als eleganter Kontrapunkt in einem eklektischen Interieur. Seine Präsenz strukturiert den Raum und schafft Zonen, ohne dass Wände nötig sind. Probieren Sie verschiedene Positionen aus, bevor Sie sich entscheiden – manchmal ist eine unerwartete Platzierung die wirkungsvollste.

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Der legendäre amerikanische Designer Charles Eames sagte einmal, die drei wichtigsten Aufgaben des Designers seien die „Verbindung von Herz zu Herz“, das „Erkennen der Notwendigkeit“ und die „Anerkennung von Beschränkungen“.

Die sinnliche Qualität von Tusquets‘ Arbeiten ist unverkennbar. Fahren Sie mit der Hand über die polierten Armlehnen des Gaulino-Stuhls. Das Holz fühlt sich warm und organisch an, fast lebendig. Es ist ein direktes Ergebnis der Verschmelzung von maschineller Präzision beim Fräsen und meisterhafter Handarbeit beim Schleifen und Finishen – eine Haptik, die kein Kunststoff je nachbilden könnte.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.