Dein Spickzettel für Zimmerpflanzen: So überleben sie wirklich bei dir!
Pflanzen sind Lebewesen, keine Deko-Artikel
Mal ganz ehrlich: Nach unzähligen Jahren, in denen ich meine Hände quasi täglich in der Erde habe, kann ich dir eines mit Sicherheit sagen: Eine Pflanze ist kein Möbelstück. Das ist das Erste, was ich jedem beibringe, der mich um Rat fragt. Sie ist ein lebendiger Organismus mit ganz klaren Bedürfnissen. Wenn du die verstehst, wirst du ewig Freude an deinen grünen Mitbewohnern haben. Ignorierst du sie, ist der Frust vorprogrammiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Pflanzen sind Lebewesen, keine Deko-Artikel
- 2 Der Standort: Mehr als nur „hell“ oder „dunkel“
- 3 Das Gießen: Der häufigste Anfängerfehler
- 4 Das Substrat: Das Fundament für ein langes Pflanzenleben
- 5 Dünger & Luftfeuchtigkeit: Futter und Wellness für deine Pflanzen
- 6 Umtopfen: Wann und wie es richtig geht
- 7 Schädlinge & Sicherheit: Ein wachsames Auge schützt
- 8 Meine letzten Worte an dich
- 9 Bildergalerie
Klar, der Hype um Zimmerpflanzen ist riesig, was ich super finde! Aber oft sehe ich, dass Leute viel Geld für eine seltene Monstera ausgeben und dann an der falschen Stelle sparen: bei der Zeit, sich mal fünf Minuten mit der Pflanze zu beschäftigen. Vergiss komplizierte Ratgeber und angebliche Geheimtipps. Pflanzenpflege ist im Grunde ein simples Handwerk, das auf zwei Dingen basiert: genau hinschauen und ein paar einfache Prinzipien verstehen.
Der Standort: Mehr als nur „hell“ oder „dunkel“
Die Wahl des richtigen Platzes ist schon die halbe Miete. Falsches Licht schwächt auf Dauer jede noch so robuste Pflanze. Wenn jemand zu mir kommt und sagt „meine Pflanze mickert“, ist meine allererste Frage immer: „Wo genau steht sie denn?“

Pflanzen betreiben Fotosynthese, um zu überleben – das weiß jeder aus der Schule. Aber nicht jedes Licht ist gleich gut. Ein Südfenster knallt im Sommer mit voller Intensität, während es im Winter nur wenige Stunden schwaches Licht abgibt. Ein Nordfenster liefert zwar den ganzen Tag Licht, aber eben nur sehr schwaches. Ost- und Westfenster sind meistens der goldene Mittelweg.
Kleiner Test aus der Praxis: Halte an einem leicht bewölkten Tag mittags deine Hand etwa 30 cm über den Platz, wo die Pflanze stehen soll. Wirft deine Hand einen scharfen, dunklen Schatten? Perfekt, das ist ein heller Standort für Sonnenanbeter. Ist der Schatten eher weich und kaum zu sehen? Das ist ein Standort für Schattenhelden. Die meisten unserer Zimmerpflanzen kommen übrigens aus den unteren Etagen tropischer Wälder – sie mögen es also hell, aber ohne direkte Mittagssonne, die ihre Blätter verbrennt.
Welche Pflanze für welches Fenster?
- Südfenster: Das ist die Hardcore-Zone. Hier fühlen sich nur echte Sonnenanbeter wie Kakteen, Sukkulenten (z.B. Aloe Vera) oder eine prächtige Strelitzie wohl. Aber Achtung! Auch diese musst du im Frühling langsam an die volle Sonne gewöhnen, sonst bekommen sie unschöne Brandflecken.
- West- & Ostfenster: Der Jackpot für die allermeisten Pflanzen! Philodendren, Monsteras, die meisten Farne oder die beliebte Ufopflanze (Pilea) lieben diesen Mix aus ausreichend Licht ohne die aggressive Mittagssonne.
- Nordfenster: Galt früher als Problemzone, ist heute aber der perfekte Ort für Spezialisten. Eine Schusterpalme (Aspidistra), die unverwüstliche Glücksfeder (Zamioculcas) oder viele Bogenhanf-Arten (Sansevieria) kommen hier super klar. Sie wachsen zwar langsam, bleiben aber gesund.

Deine Pflanze redet mit dir!
Blasse, gelbliche Blätter und dünne, ewig lange Triebe? Das ist ein Hilfeschrei nach mehr Licht! Die Pflanze „vergeilt“, wie die Profis sagen. Braune, trockene Flecken auf den Blättern sind hingegen oft ein Zeichen für Sonnenbrand. Schau genau hin, und du entwickelst schnell ein Gefühl dafür.
Das Gießen: Der häufigste Anfängerfehler
Wenn eine Pflanze eingeht, war es zu 90 % das Wasser. Und meistens zu viel, nicht zu wenig. Ich kann gar nicht zählen, wie viele Pflanzen ich schon aus einem regelrechten Sumpf gerettet habe. Die Leute meinen es gut, aber pflegen ihre Schützlinge regelrecht zu Tode.
Warum ist das so schlimm? Ganz einfach: Wurzeln brauchen nicht nur Wasser, sondern auch Luft zum Atmen. In klatschnasser Erde ersticken sie. Das führt zu Wurzelfäule, die Wurzeln werden matschig und faulig. Oben welken die Blätter, und der Laie denkt: „Oh, sie ist durstig!“ Ein fataler Trugschluss.
So gießt du wie ein Profi:
- Der Fingertest: Vergiss starre Gießpläne! Steck deinen Finger 2-3 cm tief in die Erde. Fühlt sie sich trocken an? Zeit zu gießen. Ist sie noch feucht? Warte noch ein paar Tage. So einfach ist das.
- Die Gewichtsmethode: Mit der Zeit bekommst du ein Gefühl dafür, wie schwer ein Topf ist, wenn er trocken oder nass ist. Einfach kurz anheben. Funktioniert super bei kleineren Töpfen.
- Richtig oder gar nicht: Wenn du gießt, dann durchdringend! Gib so viel Wasser, bis es unten aus dem Abzugsloch wieder rausläuft. So wird der ganze Wurzelballen nass. Kleine Schlückchen befeuchten nur die Oberfläche.
- Ganz wichtig: Nach 15 Minuten das überschüssige Wasser aus dem Übertopf oder Untersetzer auskippen. Staunässe ist der absolute Killer für fast alle Zimmerpflanzen!
Ach ja, die Wasserqualität: In den meisten Gegenden ist Leitungswasser okay. Hast du sehr hartes, kalkhaltiges Wasser, kann das für empfindliche Pflanzen wie Farne oder Calatheas zum Problem werden. Kleiner Tipp: Lass das Wasser einfach einen Tag in der Gießkanne stehen. Dadurch verfliegt eventuelles Chlor und das Wasser nimmt Zimmertemperatur an – kein Kälteschock für die Wurzeln! Regenwasser ist natürlich der absolute Luxus.

Dein 5-Minuten-Pflanzen-Check für heute
Schnapp dir die Pflanze, die dir Sorgen macht, und geh mal diese drei Punkte durch. Das löst wirklich 80 % aller Probleme:
- Fühl die Erde: Mach den Fingertest. Trocken oder nass?
- Schau genau hin: Check die Blattunterseiten und Stiele. Siehst du kleine Pünktchen, Gespinste oder Tierchen?
- Teste das Licht: Mach den Hand-Schatten-Test am Fenster. Passt der Standort wirklich?
Siehst du? Schon hast du eine Ahnung, was los sein könnte.
Das Substrat: Das Fundament für ein langes Pflanzenleben
Die billige Blumenerde aus dem Supermarkt ist oft keine gute Wahl. Ehrlich gesagt ist sie meistens ihr Geld nicht wert. Sie besteht oft nur aus Torf, sackt schnell zusammen, wird steinhart oder bleibt ewig nass. Ein gutes Substrat ist das A und O. Die Investition lohnt sich immer!
Rechne mal so: Ein Sack billiger Erde kostet dich vielleicht 3-5 € für 20 Liter, aber du ärgerst dich mit Staunässe und Trauermücken rum. Eine hochwertige, torffreie Erde aus dem Fachhandel oder Baumarkt liegt eher bei 8-15 €, dafür hast du aber eine lockere, luftige Struktur, in der sich deine Pflanzen pudelwohl fühlen.

Misch dir dein Glück einfach selbst!
Das klingt komplizierter, als es ist, und deine Pflanzen werden es dir danken. Hier ist eine super einfache „Einkaufsliste“ für eine Universalmischung, die fast alle Blattpflanzen lieben (der sogenannte „Aroid-Mix“):
- Du brauchst: 1 Sack gute, torffreie Zimmerpflanzenerde (ca. 10 €), 1 Beutel Pinienrinde für Orchideen (ca. 7 €) und 1 Beutel Perlit (ca. 5 €). Das bekommst du alles im gut sortierten Gartencenter oder online.
- So geht’s: Mische grob 5 Teile Erde, 3 Teile Pinienrinde und 2 Teile Perlit. Fertig! Diese Mischung imitiert den lockeren Waldboden, speichert Feuchtigkeit und lässt gleichzeitig Luft an die Wurzeln. Perfekt für Monstera, Philodendron, Efeutute und Co.
Für Kakteen und Sukkulenten nimmst du einfach 2 Teile Kakteenerde, 2 Teile Bims oder Lavagranulat und 1 Teil groben Sand. Das sorgt für perfekte Drainage.
Dünger & Luftfeuchtigkeit: Futter und Wellness für deine Pflanzen
Okay, über die drei Grundpfeiler haben wir gesprochen. Aber zwei Dinge werden oft vergessen: Futter und die richtige Luft!

Wann braucht meine Pflanze Dünger?
Stell dir frische Erde wie einen vollen Kühlschrank vor. Die Pflanze hat erstmal alles, was sie braucht. Aber nach etwa 6-8 Wochen ist der leer. Dann braucht sie Nachschub. Die einfachste Regel lautet: In der Wachstumsphase, also von etwa März bis Oktober, alle 2-4 Wochen etwas Flüssigdünger ins Gießwasser geben. Im Winter legen die meisten Pflanzen eine Pause ein, da brauchen sie auch keinen Dünger.
Düngerstäbchen sind eine Alternative für Faule, aber ich persönlich finde Flüssigdünger besser, da man die Kontrolle behält. Und bitte: niemals auf trockene Erde düngen, das verbrennt die Wurzeln! Immer erst gießen, dann düngen.
Das Thema Luftfeuchtigkeit
Besonders tropische Schönheiten wie Calatheas oder Farne leiden unter unserer trockenen Heizungsluft im Winter. Braune, trockene Blattspitzen sind ein typisches Zeichen. Was hilft? Regelmäßiges Besprühen mit kalkarmem Wasser ist eine Möglichkeit, hält aber nur kurz. Besser ist es, eine Schale mit Wasser neben die Pflanze zu stellen oder mehrere Pflanzen zu gruppieren. Das schafft ein besseres Mikroklima.

Umtopfen: Wann und wie es richtig geht
Irgendwann braucht jede Pflanze ein neues Zuhause. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr, wenn die Wachstumsphase beginnt. Und wann ist es so weit?
- Wenn die Wurzeln unten aus den Löchern wachsen.
- Wenn der Wurzelballen so dicht ist, dass kaum noch Erde zu sehen ist.
- Wenn die Erde extrem schnell austrocknet.
- Wenn sie trotz guter Pflege einfach nicht mehr wächst.
Ein Gefühl für den Rhythmus: Eine schnell wachsende Monstera ist vielleicht alle 1-2 Jahre dran. Eine gemütliche Glücksfeder braucht oft nur alle 4-5 Jahre einen neuen Topf.
Der häufigste Fehler: ein viel zu großer Topf! Der neue Topf sollte im Durchmesser nur 2-4 cm größer sein als der alte. In einem riesigen Topf bleibt die Erde an den Rändern zu lange nass, was wiederum zu Wurzelfäule führt.
Schädlinge & Sicherheit: Ein wachsames Auge schützt
Selbst bei bester Pflege kann es mal zu Schädlingen kommen. Kein Grund zur Panik! Wichtig ist, sie früh zu erkennen.

- Trauermücken: Kleine schwarze Fliegen? Liegt fast immer an zu nasser Erde. Lass die Erde gut abtrocknen und häng Gelbtafeln auf.
- Spinnmilben: Feine Gespinste und helle Pünktchen auf den Blättern, vor allem bei trockener Luft. Die Pflanze gründlich abduschen und die Luftfeuchtigkeit erhöhen.
- Wollläuse: Sehen aus wie kleine Wattebäusche. Bei leichtem Befall einfach mit einem in Alkohol getauchten Wattestäbchen abtupfen.
Mein wichtigster Tipp aus bitterer Erfahrung: Quarantäne! Ich habe mir mal mit einer neuen Pflanze aus dem Baumarkt Wollläuse auf meine ganze Sammlung geholt. Seitdem kommt jede neue Pflanze für zwei Wochen isoliert auf die Fensterbank im Bad. So kann ich sie in Ruhe beobachten und mir nichts einschleppen.
Ein Wort zur Sicherheit von Kindern und Haustieren
Viele beliebte Pflanzen sind giftig. Das ist super wichtig zu wissen, wenn Kinder oder Haustiere im Haus sind. Pflanzen wie Dieffenbachia, Efeutute oder der Weihnachtsstern können bei Verzehr zu Problemen führen. Informiere dich vor dem Kauf immer! Es geht nicht um Panikmache, sondern um eine bewusste Entscheidung. Es gibt unzählige wunderschöne und ungiftige Alternativen. Statt einer giftigen Dieffenbachia ist zum Beispiel eine Grünlilie, eine Korbmarante (Calathea) oder die meisten Farne eine absolut sichere und genauso schöne Wahl.

Meine letzten Worte an dich
Zimmerpflanzen sind eine riesige Bereicherung. Sie machen ein Zuhause gemütlich und verbinden uns ein Stück mit der Natur. Die Pflege ist wirklich kein Hexenwerk, sondern ein Handwerk, das man mit ein bisschen Übung lernt. Der Schlüssel ist, einfach hinzuschauen.
Und hey, auch mir ist schon die eine oder andere Pflanze eingegangen. Jede davon war eine Lektion. Sei nicht entmutigt, wenn es nicht sofort klappt. Fang mit einfachen, robusten Pflanzen an und hab Spaß dabei. Die Freude, wenn eine Pflanze unter deiner Pflege wächst und gedeiht, ist jeden kleinen Aufwand wert.
Bildergalerie


„Die NASA Clean Air Study fand heraus, dass Zimmerpflanzen bis zu 87 Prozent der Luftgifte in Innenräumen innerhalb von 24 Stunden entfernen können.“
Was bedeutet das für dich? Eine strategisch platzierte Grünlilie im Schlafzimmer oder eine Efeutute im Wohnzimmer ist nicht nur Deko, sondern ein aktiver, biologischer Luftfilter. Sie bekämpfen unsichtbare Schadstoffe aus Möbeln und Farben und verbessern so spürbar die Luft, die du atmest.

Meine Blätter werden gelb – was mache ich falsch?
Gelbe Blätter sind das häufigste Symptom, aber die Ursachen sind vielfältig. Es ist die Art, wie deine Pflanze „Stopp!“ ruft. Oft ist es ein Zeichen für Überwässerung, bei der die Wurzeln faulen. Es kann aber auch ein Nährstoffmangel, zu viel direkte Sonne oder einfach das natürliche Altern der untersten, ältesten Blätter sein. Fühle zuerst die Erde: Ist sie nass? Dann gib der Pflanze eine Gießpause. Ist sie knochentrocken? Dann hat sie Durst.

Der Topf-Check: Terrakotta oder Kunststoff?
Terrakotta: Das poröse Material atmet. Es lässt Wasser verdunsten und Luft an die Wurzeln, was Wurzelfäule vorbeugt. Ideal für Sukkulenten, Kakteen und alle, die zum Übergießen neigen. Nachteil: Die Erde trocknet schneller aus.
Kunststoff/Glasierte Keramik: Diese Töpfe halten die Feuchtigkeit viel länger. Perfekt für durstige Pflanzen wie Farne oder Calatheen und für alle, die das Gießen auch mal vergessen. Wichtig: Ein Abflussloch ist hier absolut überlebenswichtig!

Vergiss den Finger-Test nicht! Die oberste Erdschicht kann täuschen und bereits trocken sein, während es unten noch sumpfig ist. Stecke deinen Finger etwa 2-3 cm tief in die Erde. Erst wenn es sich auch dort trocken anfühlt, ist es wieder Zeit zu gießen. Für größere Töpfe ist ein einfacher Feuchtigkeitsmesser aus dem Gartencenter eine lohnende Investition, um Wurzelfäule sicher zu vermeiden.

- Fördert üppiges, gesundes Laub
- Verhindert trockene, braune Blattspitzen
- Steigert die lokale Luftfeuchtigkeit
Das Geheimnis? Pflanzen-Clustering! Gruppiere deine tropischen Pflanzen wie Calatheen, Maranten und Alokasien. Durch die gemeinsame Transpiration (Wasserabgabe über die Blätter) schaffen sie sich ihr eigenes, feuchtes Mikroklima – ganz wie im Dschungel.

Die meisten Zimmerpflanzen sterben nicht an Vernachlässigung, sondern an zu viel Fürsorge.

Der häufigste Anfängerfehler: Ein zu großer Topf. Man meint es gut und will der Pflanze „Platz zum Wachsen“ geben. Das Problem: Die viele ungenutzte Erde bleibt nach dem Gießen zu lange nass. Die wenigen Wurzeln schaffen es nicht, das Wasser aufzunehmen, und fangen an zu faulen. Wähle beim Umtopfen immer einen Topf, der nur 2-4 cm im Durchmesser größer ist als der alte.

Wenn du das nächste Mal eine neue Pflanze nach Hause bringst, gönne ihr eine kurze Quarantäne. Halte sie für ein bis zwei Wochen von deinen anderen Pflanzen fern. So kannst du sicher sein, dass du dir keine blinden Passagiere wie Thripse oder Spinnmilben eingeschleppt hast, die sich sonst blitzschnell auf deine gesamte Sammlung ausbreiten könnten.

Gönn deinen Pflanzen eine regelmäßige Dusche! Staub auf den Blättern blockiert das Licht und behindert die Fotosynthese. Ein sanfter Brausestrahl mit lauwarmem Wasser alle paar Wochen wirkt Wunder. Er reinigt nicht nur, sondern beugt auch Schädlingen wie Spinnmilben vor, die trockene Bedingungen lieben. Bei großen Blättern, wie bei einer Monstera, reicht auch ein feuchtes Tuch.

Muss ich meine Pflanzen wirklich düngen?
Ja, aber nicht so oft, wie du vielleicht denkst. Stell dir Dünger wie Vitamine vor. In der Wachstumsphase von Frühling bis Herbst freuen sich die meisten Pflanzen alle 2-4 Wochen über eine Dosis. Produkte wie `Compo Grünpflanzendünger` sind hier ein solider Standard. Im Winter, während der Ruhephase, brauchen sie fast gar keine Nährstoffe. Eine Überdüngung kann die Wurzeln verbrennen und ist schädlicher als gar kein Dünger.

- Schlangenpflanze (Sansevieria)
- Glücksfeder (Zamioculcas zamiifolia)
- Efeutute (Epipremnum aureum)
- Schusterpalme (Aspidistra elatior)
Das sind deine Helden für dunklere Ecken. Auch wenn der Artikel helle Standorte betont, gibt es Hoffnung für Flure oder Nordfenster. Diese Pflanzen kommen mit deutlich weniger Licht aus und sind extrem pflegeleicht. Sie wachsen vielleicht langsamer, aber sie überleben dort, wo andere aufgeben.

Etwa 95 % des in Europa abgebauten Torfs wird für den Gartenbau verwendet, was wertvolle Moorlandschaften zerstört.
Die gute Nachricht: Es gibt fantastische Alternativen! Achte beim Kauf deiner nächsten Blumenerde auf den Hinweis „torffrei“. Mischungen auf Basis von Kokosfasern, Rindenhumus und Holzfasern sind nicht nur nachhaltiger, sondern bieten oft auch eine bessere Belüftung für die Wurzeln.

Mehr Pflanzen, ohne Geld auszugeben? Das Zauberwort heißt Vermehrung. Viele beliebte Pflanzen lassen sich kinderleicht über Stecklinge vermehren. Einfach einen Trieb von einer Efeutute, einem Philodendron oder einer Tradescantia abschneiden, in ein Wasserglas stellen und zusehen, wie sich nach wenigen Wochen neue Wurzeln bilden. Ein tolles Gefühl und ein perfektes Geschenk!

Der Luxus-Tipp für Vielbeschäftigte: Selbstbewässerungstöpfe. Marken wie `Lechuza` haben ein integriertes Wasserreservoir und einen Docht, der die Pflanze bedarfsgerecht mit Wasser versorgt. Du füllst den Tank nur alle paar Wochen auf. Das System imitiert die natürliche Wasseraufnahme und verhindert Staunässe. Eine höhere Anfangsinvestition, die sich aber durch gesunde Pflanzen und weniger Stress auszahlt.

Achte auf die stillen Signale. Wenn die Wurzeln deiner Pflanze bereits aus den Abflusslöchern des Topfes wachsen oder ihn sogar verformen, schreit sie förmlich nach einem neuen Zuhause. Ein weiteres Zeichen: Wenn die Erde extrem schnell austrocknet, weil das Wurzelgeflecht kaum noch Substrat übriglässt. Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist das Frühjahr, wenn die neue Wachstumsphase beginnt.

Ein kleiner Trick für mehr Luftfeuchtigkeit, den deine Farne und Calatheen lieben werden:
- Nimm einen tiefen Untersetzer.
- Fülle ihn mit einer Schicht Kieselsteinen oder Blähton (z.B. von `Seramis`).
- Gieße Wasser hinein, bis die Steine knapp bedeckt sind.
- Stelle den Pflanztopf obendrauf.
Das verdunstende Wasser erhöht lokal die Luftfeuchtigkeit direkt um die Pflanze, ohne dass die Wurzeln im Wasser stehen.

Wichtiger Hinweis: Viele unserer Lieblingszimmerpflanzen wie Dieffenbachia, Efeutute oder Philodendron sind für Haustiere giftig, wenn sie daran knabbern. Wenn du Hund oder Katze hast, informiere dich vor dem Kauf genau oder setze auf ungiftige Alternativen wie Grünlilien, Calatheen oder eine Ufopflanze (Pilea). Sicherheit geht vor!

- Fördert die Stabilität von Kletterpflanzen.
- Ermöglicht die Ausbildung größerer, reiferer Blätter.
- Spart Platz, indem die Pflanze in die Höhe wächst.
Das Geheimnis? Eine Moosstange. Pflanzen wie die Monstera Deliciosa oder der Scindapsus Pictus sind von Natur aus Kletterer. Bietest du ihnen eine Rankhilfe, an der sich ihre Luftwurzeln festhalten können, belohnen sie dich mit einem kräftigeren und beeindruckenderen Wuchs.

Verwende dein Aquariumwasser! Wenn du Fische hast, ist das Wasser vom nächsten Wasserwechsel flüssiges Gold für deine Pflanzen. Es ist reich an Stickstoff und anderen Nährstoffen – ein kostenloser, milder und völlig natürlicher Dünger. Einfach auffangen und zum Gießen verwenden.

Warum hängen die Blätter meiner Calathea abends?
Keine Sorge, das ist völlig normal und sogar faszinierend! Calatheen und Maranten gehören zu den „Gebetspflanzen“. Sie praktizieren Nyktinastie, das heißt, sie bewegen ihre Blätter je nach Tageszeit. Abends richten sie sie auf (wie betende Hände) und morgens senken sie sie wieder ab, um optimal Licht einzufangen. Deine Pflanze lebt und tanzt im Rhythmus des Tages.

Wabi-Sabi, ein japanisches ästhetisches Konzept, feiert die Schönheit im Unvollkommenen und Vergänglichen.
Übertrage das auf deine Pflanzenpflege. Ein leicht eingerissenes Blatt, eine asymmetrische Wuchsform oder ein vergilbendes unteres Blatt sind keine Makel, sondern Zeichen eines gelebten Lebens. Perfektion ist steril, aber die kleinen Eigenheiten machen den wahren Charakter deiner grünen Mitbewohner aus.
Der Schock des Umzugs ist real – auch für Pflanzen. Wenn du eine Pflanze aus dem hellen, feuchten Gewächshaus des Ladens in dein trockeneres, dunkleres Wohnzimmer bringst, braucht sie Zeit. Erwarte nicht sofort neues Wachstum. Es ist normal, dass sie vielleicht ein oder zwei Blätter verliert, während sie sich an die neuen Licht- und Klimabedingungen anpasst. Gib ihr ein paar Wochen Ruhe und Geduld.




