Gefrorene Zeit: Der ultimative Guide für deine ersten High-Speed-Fotos

von Augustine Schneider
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Das Unsichtbare sichtbar machen – und ja, das kannst du auch!

Als Fotograf, der schon gefühlt alles vor der Linse hatte, fasziniert mich eine Sache bis heute am meisten: Momente festzuhalten, die so kurz sind, dass unser Auge sie komplett verpasst. Ein Wimpernschlag? Eine Ewigkeit dagegen. Wir reden hier von Bruchteilen von Millisekunden. In dieser Welt wird die Fotografie zu einer spannenden Mischung aus Handwerk, Kunst und ein bisschen Physik.

Jeder kennt diese unglaublichen Bilder – explodierende Blumen, die wie Glas zerspringen, oder Farbspritzer, die zu dynamischen Skulpturen gefrieren. Das sieht nach Magie aus, oder? Ehrlich gesagt: Ist es aber nicht. Dahinter stecken präzise Technik, eine riesige Portion Geduld und ein gutes Gespür für Timing. Ich will dich mitnehmen hinter die Kulissen und dir zeigen, wie solche Aufnahmen wirklich entstehen. Und das Beste: Wir fangen klein an, mit einem Projekt, das du noch heute Abend ausprobieren kannst.

Das Geheimnis liegt im Licht, nicht in der Kamera

Okay, lass uns mal mit dem größten Missverständnis aufräumen. Viele denken, man braucht eine sündhaft teure Kamera mit einer extrem kurzen Verschlusszeit wie 1/8000s. Aber selbst das ist noch viel zu langsam für das, was wir vorhaben. Ein Wassertropfen, der auf eine Oberfläche knallt, oder eine zerberstende Glühbirne – diese Ereignisse sind in wenigen Millisekunden vorbei.

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Die Lösung ist ein cleverer Trick: Wir steuern die Belichtung nicht über den Kameraverschluss, sondern über die Leuchtdauer des Blitzes. Stell dir vor: Du bist in einem komplett abgedunkelten Raum. Du stellst deine Kamera auf Langzeitbelichtung (Bulb-Modus) und öffnest den Verschluss. Passiert was? Nichts. Es ist ja stockdunkel. Erst wenn dein Ereignis stattfindet – sagen wir, der Tropfen trifft auf die Wasseroberfläche – zündet ein Blitz für eine unfassbar kurze Zeit, vielleicht nur 1/20.000 Sekunde. Dieses ultrakurze Licht friert die Bewegung auf dem Sensor ein. Danach schließt du den Verschluss wieder. Das Foto entsteht also nur durch den Blitz. Genial, oder?

Timing ist alles: Wie man den Blitz im richtigen Moment zündet

Die eigentliche Herausforderung ist das perfekte Timing. Menschliche Reaktion ist da hoffnungslos überfordert. Deshalb brauchen wir technische Helfer. Am gängigsten sind Schall- oder Lichtschranken-Auslöser.

  • Der Schallauslöser: Ein kleines Mikrofon fängt das Geräusch des Ereignisses auf – den Knall eines platzenden Ballons, das Klirren von Glas. Dieses Geräusch löst sofort den Blitz aus. Man kann sogar eine winzige Verzögerung in Millisekunden einstellen, um genau den richtigen Moment zu erwischen.
  • Die Lichtschranke: Ein (meist unsichtbarer Infrarot-)Lichtstrahl wird unterbrochen, z.B. von einem fallenden Gegenstand. In dem Moment, wo der Strahl bricht, geht das Signal an den Blitz. Super präzise!

Gut zu wissen: Für den Einstieg gibt es heute fantastische und bezahlbare Geräte von Marken wie MIOPS oder Pluto Trigger, die man oft schon für 150 bis 300 Euro bekommt. Die können beides und noch viel mehr und lassen sich einfach per App steuern. Damit ist der Einstieg wirklich machbar geworden.

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Projekt 0: Dein erstes High-Speed-Foto – Der Wassertropfen

Bevor wir mit Stickstoff und Subwoofern hantieren, fangen wir mit dem Klassiker an. Das ist das perfekte Training für Timing und Aufbau, ganz ohne Gefahr und hohe Kosten. Du brauchst nicht viel: eine dunkle Schüssel oder ein tiefes Backblech, Wasser, eine Pipette aus der Apotheke (kostet fast nichts) und einen externen Aufsteckblitz. Ein alter manueller Blitz wie der Yongnuo 560, den man gebraucht für unter 60 € findet, ist perfekt dafür.

Und so geht’s:

  1. Bau alles auf: Stell die Schüssel auf einen Tisch, befestige die Pipette darüber (z.B. mit Klebeband an einem Stativ). Deine Kamera kommt ebenfalls auf ein Stativ und du fokussierst manuell auf die Stelle, wo der Tropfen auftreffen wird. Den Blitz stellst du daneben und richtest ihn auf die Szene.
  2. Kameraeinstellungen: Wähle den Bulb-Modus. Als Startpunkt empfehle ich ISO 100 (für minimale Störungen) und eine geschlossene Blende von f/11 oder f/16, damit du genug Schärfentiefe hast.
  3. Action! Jetzt wird’s spannend. Dunkle den Raum komplett ab. Öffne den Kameraverschluss, lass einen Tropfen fallen und drücke im Gefühl richtigen Moment den Testknopf deines Blitzes. Verschluss wieder zu, Bild ansehen.
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Ganz ehrlich? Deine ersten 30 Versuche werden wahrscheinlich nichts. Mal bist du zu früh, mal zu spät. Aber dann, plötzlich, hast du sie: die perfekte Krone, die entsteht, wenn der Tropfen zurückspritzt. Das ist reines Timing-Training und unglaublich befriedigend!

Projekt 1: Tanzende Farben – Skulpturen aus Schallwellen

Bereit für den nächsten Schritt? Dann machen wir Schall sichtbar. Das nennt sich Kymatik. Hier zerstören wir nichts, sondern formen aus Farbe und Frequenzen kleine, dynamische Kunstwerke.

Der Aufbau für Farbskulpturen

Der Star der Show ist ein Lautsprecher, am besten ein alter Subwoofer (findet man oft auf Kleinanzeigen für ca. 50 €). Leg ihn auf den Rücken, spann eine dünne Frischhaltefolie über die Membran, um ihn zu schützen. Darauf kommt die Farbe. Als Tonquelle reicht eine Frequenzgenerator-App auf deinem Handy, die du mit dem Lautsprecher verbindest.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Reine Acrylfarbe ist oft zu zäh. Ich mische sie mit etwas Wasser, bis sie die Konsistenz von Sahne hat. Ein kleiner Schuss Spülmittel kann übrigens Wunder wirken – er bricht die Oberflächenspannung und führt zu feineren, spritzigeren Mustern. Probier’s mal aus!

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Jetzt spielst du mit den Frequenzen. Starte mit tiefen Tönen um 50 Hz für große, wogende Bewegungen und arbeite dich hoch. Bei 300-500 Hz entstehen oft filigrane, mandala-artige Muster. Die Lautstärke bestimmt die Höhe der Farbspritzer. Das Fotografieren funktioniert wie beim Wassertropfen: Raum abdunkeln, Blitz manuell auslösen, wenn du eine schöne Form siehst. Ach ja, deck auch deinen Blitz und die Kamera mit einer Tüte oder Folie ab – das kann eine ziemliche Sauerei werden!

Profi-Level: Die gefrorene Explosion einer Blume

Und jetzt kommen wir zu den Bildern, die viele im Kopf haben: eine Blume, die in tausend Stücke zerspringt. Dafür muss die Blume mit flüssigem Stickstoff bei -196 °C schockgefrostet werden, damit sie spröde wie Glas wird. Anschließend wird sie mit einem kleinen Projektil, oft aus einem Luftgewehr, beschossen.

Achtung! Das ist absolut KEIN Heimwerker-Projekt und extrem gefährlich. Der Umgang mit flüssigem Stickstoff erfordert spezielle Schutzausrüstung (Kryo-Handschuhe, Gesichtsschutz) und eine sehr gute Belüftung, da der verdampfende Stickstoff den Sauerstoff verdrängt und Erstickungsgefahr besteht. Bitte versuch das niemals ohne professionelle Anleitung und Ausrüstung!

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Der Aufbau ist Millimeterarbeit. Die gefrorene Blume wird fixiert, das Luftgewehr auf einem Stativ ausgerichtet, und mehrere Blitze werden präzise positioniert, um die Splitter funkeln zu lassen. Ausgelöst wird das Ganze dann per Schallauslöser. Die Ausschussquote ist hier enorm. Es ist nicht unüblich, 50 oder 100 Versuche für ein einziges perfektes Bild zu benötigen. Das ist der Grund, warum solche Aufnahmen so besonders sind.

Typische Probleme und wie du sie löst

Auf dem Weg zu tollen High-Speed-Fotos lauern ein paar Fallen. Hier sind die häufigsten und meine Lösungen dafür:

  • Problem: Das Bild ist bewegungsunscharf. Das liegt fast nie am Fokus, sondern an einer zu langen Leuchtdauer des Blitzes. Günstige Studioblitze sind bei niedriger Leistung zwar recht schnell, aber für kristallklare Schärfe braucht es mehr. Ein guter Allrounder wie der Godox AD200 Pro ist ein riesiger Schritt nach vorn. Die absolute Königsklasse sind dann Generatoren von Marken wie Broncolor oder Profoto, die aber so viel wie ein Kleinwagen kosten können.
  • Problem: Die Beleuchtung wirkt flach. Ein häufiger Fehler! Denk dreidimensional. Ein Licht von der Seite oder schräg von hinten (Streiflicht) ist fast immer Pflicht. Es zeichnet die Kanten der Tropfen oder Splitter nach und gibt dem Bild Tiefe.
  • Problem: Splitter ruinieren mein Objektiv. Einfache Lösung: Schraub einen billigen UV-Filter für 5-10 € vor dein teures Objektiv. Wenn der einen Treffer abbekommt – egal. Der Schaden ist minimal.

Wusstest du schon? Bei sehr kurzen Leuchtzeiten kann das Blitzlicht einen leichten Blaustich bekommen. Das ist normal. Stell den Weißabgleich deiner Kamera manuell auf einen Wert um 5800 Kelvin oder korrigiere es einfach später in der Bildbearbeitung. Es geht nicht darum zu fälschen, sondern kleine Schönheitsfehler wie Staubkörner oder Farbstiche zu optimieren.

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Ein ehrlicher Blick auf Kosten und Aufwand

Ich will ehrlich sein: High-Speed-Fotografie ist ein technisches und zeitintensives Feld. Ja, den Einstieg mit dem Wassertropfen-Projekt schaffst du für unter 100 €, wenn du schon eine Kamera und einen Blitz hast. Aber für die wirklich komplexen Sachen braucht man spezialisiertes und teures Equipment. Ein einziges gutes Bild kann einen ganzen Tag für Aufbau, Tests und das anschließende Saubermachen fressen.

Deshalb mein Rat: Wenn du als Unternehmen solche Bilder für eine Kampagne brauchst, ist es fast immer günstiger und nervenschonender, direkt einen spezialisierten Fotografen zu buchen. Die haben die Erfahrung, das Studio und die Ausrüstung, um verlässlich abzuliefern.

Was am Ende bleibt …

Für mich liegt die Faszination nicht nur im fertigen Bild, sondern im gesamten Prozess. Das Tüfteln am Aufbau, die Spannung im dunklen Raum, der Jubel, wenn man nach Dutzenden Versuchen endlich den perfekten Moment erwischt hat. Es ist ein Bereich, der dich Demut lehrt – du kannst die Physik nicht austricksen, du kannst nur lernen, ihre Regeln für dich zu nutzen.

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Wenn du also das nächste Mal so ein atemberaubendes Foto siehst, sieh es mit anderen Augen. Sieh nicht nur das Kunstwerk, sondern auch den Handwerker dahinter, der stundenlang alles vorbereitet hat – für diesen einen, magischen Moment, der nur eine dreißigtausendstel Sekunde gedauert hat.

Bildergalerie

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Mein Foto hat einen „Geisterschatten“. Woran liegt das?

Dieses Phänomen, auch „Ghosting“ genannt, ist der Erzfeind der High-Speed-Fotografie. Es tritt auf, wenn neben dem Blitz noch anderes Umgebungslicht auf den Sensor fällt. Der ultrakurze Blitz friert zwar die Hauptbewegung ein, aber das schwache Dauerlicht belichtet den Rest der Bewegung während der langen Verschlusszeit nach. Die Lösung: Arbeiten Sie in absoluter Dunkelheit! Decken Sie Fenster ab, schalten Sie alle Lichter aus und verdunkeln Sie sogar die kleinen LEDs an Ihren Geräten.

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„Der Blitz dauert nur eine Millionstelsekunde, und so ist es der Blitz, der als Verschluss wirkt.“ – Harold „Doc“ Edgerton, Pionier der High-Speed-Fotografie

Dieser Satz fasst die ganze Magie zusammen. Edgerton, ein Professor am MIT, hat diese Technik bereits in den 1930er Jahren perfektioniert. Seine ikonischen Bilder von einer Kugel, die einen Apfel durchschlägt, oder einem fallenden Milchtropfen, der eine Krone formt, haben die Art und Weise, wie wir die Welt sehen, für immer verändert und den Grundstein für die heutige High-Speed-Fotografie gelegt.

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Für die perfekten, sirupartigen Farbspritzer kommt es auf die richtige Mixtur an. Wasser allein ist oft zu dünn. Probieren Sie diese Basis-„Rezepte“:

  • Für mehr Viskosität: Mischen Sie Wasser mit ein paar Tropfen Glycerin oder einer Messerspitze Xanthan (ein Verdickungsmittel aus dem Supermarkt). Das verlangsamt die Bewegung und erzeugt definiertere Formen.
  • Für deckende Farben: Statt Lebensmittelfarbe eignet sich Acrylfarbe oder Guache, verdünnt mit Wasser, hervorragend. Sie sorgt für leuchtende, undurchsichtige Spritzer.
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Wichtiger Sicherheitshinweis: Wenn Sie mit zerbrechenden, splitternden oder explodierenden Objekten arbeiten, ist eine Schutzbrille absolut unerlässlich! Kleine Glas- oder Porzellansplitter können mit enormer Geschwindigkeit fliegen. Schützen Sie auch Ihre Ausrüstung. Eine einfache Plexiglasscheibe vor dem Objektiv und dem Blitz kann teure Schäden durch umherfliegende Trümmer oder Farbspritzer verhindern.

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Schallauslöser: Ideal für laute Ereignisse. Er reagiert auf den Knall eines platzenden Ballons oder das Klirren von Glas. Perfekt, wenn das Geräusch exakt am Höhepunkt des Moments entsteht.

Lichtschranke (oder Laserschranke): Präziser für stille Ereignisse. Ein fallender Tropfen unterbricht einen Lichtstrahl und löst den Blitz aus. Dies ermöglicht eine exakte Positionierung des Auslösepunkts, ideal für Tropfenkollisionen.

Die Wahl hängt also vom Ereignis selbst ab: Knallt es, ist Schall Ihr Freund. Ist es leise, führt die Lichtschranke zum Ziel.

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Nicht jeder Blitz ist gleich. Für diese Art der Fotografie benötigen Sie einen manuellen Aufsteckblitz (Speedlight), bei dem Sie die Leistung manuell regeln können. Je niedriger die Leistung (z.B. 1/128 oder 1/64), desto kürzer die Leuchtdauer des Blitzes – und desto schärfer wird die Bewegung eingefroren. Modelle wie der Godox TT600 oder der Yongnuo YN560 IV sind bei Einsteigern beliebt, da sie erschwinglich sind und volle manuelle Kontrolle bieten.

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  • Kristallklare Schärfe im Chaos
  • Surreale, fast skulpturale Formen
  • Ein Moment, für das menschliche Auge unsichtbar

Das Geheimnis? Liegt oft im Fokus. Da der Raum dunkel ist, kann der Autofokus nicht arbeiten. Der Trick: Positionieren Sie Ihr Objekt (z.B. die Nadel, die den Ballon platzen lässt, oder die Stelle, an der der Tropfen landet), beleuchten Sie es mit einer Taschenlampe, stellen Sie manuell darauf scharf und schalten Sie dann den Autofokus am Objektiv aus. So bleibt der Fokus exakt an der richtigen Stelle fixiert.

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Die Abbrennzeit eines typischen Aufsteckblitzes bei voller Leistung (1/1) beträgt etwa 1/1000 Sekunde. Bei minimaler Leistung (1/128) kann sie auf unter 1/20.000 Sekunde sinken.

Das bedeutet, dass Sie durch einfaches Herunterregeln der Blitzleistung eine „effektive Verschlusszeit“ erreichen, die weit über die Fähigkeiten Ihrer Kamera hinausgeht. Diese ultrakurze Leuchtdauer ist der Schlüssel, um selbst die schnellsten Bewegungen ohne jegliche Bewegungsunschärfe einzufrieren.

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Sie wollen sofort loslegen, haben aber noch keinen speziellen Auslöser? Versuchen Sie das „Aquarium-Setup“. Füllen Sie ein kleines Glasaquarium oder einen durchsichtigen Behälter mit Wasser und lassen Sie Objekte wie Erdbeeren oder Zitronenscheiben hineinfallen. Stellen Sie Ihren Blitz von der Seite oder von hinten auf, fokussieren Sie manuell auf eine mittlere Ebene im Wasser und lösen Sie die Kamera im Serienbildmodus aus, während Sie das Objekt fallen lassen. Mit etwas Glück erwischen Sie schon so einen tollen Moment!

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Die Faszination dieser Bilder liegt im Kontrast zwischen dem chaotischen Ereignis und der stillen, perfekten Komposition. Denken Sie wie ein Bildhauer: Wo soll der Farbspritzer nach oben schießen? In welche Richtung sollen die Glassplitter fliegen? Indem Sie den Winkel eines Luftgewehrs oder die Position eines Lautsprechers hinter einer Blume (wie bei Martin Klimas) minimal verändern, steuern Sie die Ästhetik der Zerstörung und formen das Ergebnis aktiv.

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Der Hintergrund ist entscheidender, als man denkt. Ein glänzender Hintergrund kann Reflexionen vom Blitz erzeugen, die vom Hauptmotiv ablenken. Für die meisten High-Speed-Aufnahmen ist ein mattschwarzer Hintergrund (z.B. Samtstoff oder schwarzer Karton) die beste Wahl. Er absorbiert jegliches Streulicht und lässt Ihr Motiv, sei es ein farbiger Wassertropfen oder eine explodierende Blume, förmlich aus der Dunkelheit herausspringen.

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  • Einfache Bedienung über eine Smartphone-App
  • Integrierte Schall- und Lichtsensoren
  • Zusätzliche Modi wie Zeitraffer und HDR

Smarte Helfer machen es einfacher. Moderne Auslösesysteme wie der MIOPS Smart+ oder der Pluto Trigger haben die High-Speed-Fotografie demokratisiert. Sie verbinden sich direkt mit Blitz und Kamera und lassen sich intuitiv einstellen. Die Möglichkeit, die Verzögerung in Mikrosekunden präzise per App zu justieren, nimmt dem Timing-Problem viel von seinem Schrecken und eröffnet kreative Möglichkeiten, die früher nur mit teurem Spezialequipment denkbar waren.

Der Moment der Aufnahme ist eine seltsame Mischung aus Stille und Chaos. Man sitzt im Dunkeln, hochkonzentriert, alles ist vorbereitet. Man drückt den Auslöser, hört den Knall oder das Platschen, sieht den ultrakurzen Blitz aufleuchten – und dann ist es wieder still. Erst der Blick auf das Kameradisplay enthüllt die Magie: eine gefrorene Welt, eine dynamische Skulptur, die nur für den Bruchteil einer Sekunde existierte und nun für immer festgehalten ist. Ein süchtig machendes Gefühl.

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.