Geheimnisse aus der Backstube: So gelingen deine Weihnachtsplätzchen garantiert!

von Augustine Schneider
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Jedes Jahr, wenn die Tage kürzer werden und dieser ganz besondere Duft in der Luft liegt, kribbelt es mir in den Fingern. Es ist diese Mischung aus Vorfreude und, ganz ehrlich, auch ein bisschen Respekt vor der schönsten und arbeitsreichsten Zeit des Jahres. Seit Jahrzehnten stehe ich in der Backstube, und ich kann dir eins sagen: Nichts, aber auch wirklich gar nichts, geht über den Duft von frisch gebackenen Weihnachtsplätzchen im eigenen Zuhause.

Klar, im Supermarkt gibt es fertige Teige und Kekse in allen Formen. Das ist praktisch, wenn die Zeit mal wieder rennt. Aber ich möchte dir hier nicht nur Rezepte geben, sondern das Gefühl für das Handwerk dahinter. Ich zeige dir die kleinen Tricks der Profis, mit denen deine Plätzchen nicht nur super aussehen, sondern auch so richtig genial schmecken. Denn der Unterschied liegt oft in den Details, die aus einem guten ein perfektes Plätzchen machen.

Die Seele jedes Plätzchens: Ein richtig guter Teig

Alles fängt beim Teig an. Ist der Teig nichts, kann die schönste Deko nichts mehr retten. Das ist die absolute Basis. Aber keine Sorge, das ist keine Magie, sondern pures Handwerk. Wer ein paar Grundlagen versteht, hat schon halb gewonnen.

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Mehl, Butter & Co. – Darauf kommt es wirklich an

Für die meisten klassischen Plätzchen wie Mürbeteig ist einfaches Weizenmehl Type 405 die beste Wahl. Warum? Es ist superfein und hat wenig Klebereiweiß (Gluten). Bei Brot wollen wir viel Gluten für Stabilität, aber bei Plätzchen wollen wir das Gegenteil: Sie sollen zart und „mürbe“ sein, also auf der Zunge zerfallen. Zu viel Gluten macht sie nur zäh. Knete den Teig also immer nur so kurz wie möglich – sobald alles verbunden ist, hör sofort auf!

Und dann die Butter… Leute, bitte, tut euch selbst den Gefallen und nehmt echte Butter (mindestens 82 % Fett), keine Margarine. Der Geschmack ist unvergleichlich und nur Butter sorgt für diesen feinen Schmelz. Ganz wichtig: Die Butter muss für Mürbeteig eiskalt sein, direkt aus dem Kühlschrank und in kleine Würfel geschnitten. Diese kalten Stückchen schmelzen erst im Ofen und lockern den Teig auf. Warme Butter macht die Kekse nur fettig und hart.

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Beim Zucker kommt es drauf an: Feiner Kristallzucker sorgt für etwas Biss, während Puderzucker die Plätzchen besonders zart macht. Ich nehme am liebsten Puderzucker. Brauner Zucker ist super für saftige Cookies im amerikanischen Stil, für unsere klassischen Ausstecherle aber eher weniger.

Der unschlagbare Klassiker: Der 1-2-3 Mürbeteig (Schwierigkeit: Einfach)

Dieser Teig ist die absolute Basis für unzählige Sorten und perfekt für Anfänger und das Backen mit Kindern. Die Formel ist genial einfach: 1 Teil Zucker, 2 Teile Butter, 3 Teile Mehl. Plus eine Prise Salz und oft ein Eigelb für die Bindung.

Dein allererstes Mal? Fang hiermit an! Du bist absoluter Neuling und fühlst dich von den vielen Infos erschlagen? Kein Problem! Starte mit diesem 1-2-3-Mürbeteig. Er gelingt eigentlich immer und du kannst ihn mit einfachen Ausstechern und etwas Zuckerguss wunderschön verzieren. Perfekt für den Einstieg!

Kleine Einkaufsliste für ca. 2 Bleche:

  • 100 g Puderzucker (ca. 0,80 €)
  • 200 g kalte Markenbutter (ca. 2,00 €)
  • 300 g Weizenmehl Type 405 (ca. 0,50 €)
  • 1 Eigelb (Größe M)
  • Eine gute Prise Salz

Und so geht’s Schritt für Schritt (ca. 15 Min. Vorbereitung + Kühlzeit):

plätzchen schokolade zuckerstreusel
  1. Vorbereiten: Wiege alles ganz genau ab. Backen ist Präzisionsarbeit! Siebe Mehl und Puderzucker in eine Schüssel.
  2. Schnell verkneten: Gib die kalten Butterwürfel dazu und verreibe alles mit den Fingerspitzen, bis es wie feuchter Sand aussieht. Dann Eigelb und Salz rein und nur ganz kurz zu einem glatten Teig verkneten. Sobald er zusammenhält, ist Schluss!
  3. Kühlen ist Pflicht: Forme den Teig zur flachen Scheibe, wickle ihn in Folie und ab damit in den Kühlschrank. Mindestens eine Stunde, besser zwei oder sogar über Nacht. Dieser Schritt ist nicht verhandelbar, glaub mir! Nur so entspannt sich der Teig und lässt sich später gut ausrollen.
  4. Ausrollen wie ein Profi: Mein bester Trick gegen klebrigen Teig? Rolle ihn einfach zwischen zwei Lagen Backpapier aus. So brauchst du kein extra Mehl, das den Teig trocken macht. Für eine gleichmäßige Dicke (ca. 3-4 mm) kannst du links und rechts zwei gleich dicke Holzleisten oder sogar Bücher legen.
  5. Backen: Bei Ober-/Unterhitze und ca. 175 °C für 10-12 Minuten. Die Plätzchen sind perfekt, wenn der Rand leicht goldgelb wird. Verlass dich mehr auf deine Nase als auf den Wecker – der Duft von gebackener Butter lügt nie!

Ach ja, kleiner Tipp: Das übrige Eiweiß nicht wegwerfen! Heb es im Kühlschrank auf, das brauchen wir später noch für die Glasur.

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Für Fortgeschrittene: Ein Blick auf die Diven der Weihnachtsbäckerei

Wenn du den Mürbeteig draufhast, kannst du dich an die anspruchsvolleren Klassiker wagen. Aber sei gewarnt, die haben es in sich!

Vanillekipferl: Zerbrechliche Hörnchen (Schwierigkeit: Mittel)

Diese Dinger sind eine Wissenschaft für sich. Der Teig ist extrem brüchig. Selbst mir ist schon ein ganzes Blech zu Staub zerfallen, weil ich zu ungeduldig war. Hier brauchst du Fingerspitzengefühl.

  • Zutaten: 280 g Mehl, 200 g kalte Butter, 100 g gemahlene Mandeln (oder Haselnüsse), 80 g Puderzucker, 2 Eigelb, Mark einer Vanilleschote.
  • Der Trick: Der Teig muss eiskalt sein. Forme kleine Röllchen und biege sie vorsichtig zu Hörnchen. Wenn sie brechen, war der Teig zu warm.
  • Das Wichtigste: Die noch HEISSEN, super zerbrechlichen Kipferl sofort nach dem Backen vorsichtig in einer Mischung aus Puderzucker und Vanillezucker wälzen. Nur dann haftet der Zucker perfekt.

Zimtsterne: Die klebrige Herausforderung (Schwierigkeit: Schwer)

Ganz ehrlich? Zimtsterne sind Diven. Der Teig ohne Mehl und Fett klebt wie die Hölle. Aber der Geschmack ist es wert.

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Pralinen selber machen: Der ehrliche Guide, der wirklich funktioniert

  • Zutaten: 3 Eiweiß, 250 g Puderzucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 TL Zimt, 350-400 g gemahlene Mandeln.
  • Der Trick: Rolle den Teig nicht auf Mehl, sondern auf Kristallzucker aus. Das verhindert das Kleben. Steche Sterne aus und bestreiche sie VOR dem Backen mit einer Glasur aus Eischnee und Puderzucker.
  • Das Geheimnis: Backe sie bei niedriger Temperatur (ca. 140 °C), damit sie eher trocknen als backen. So bleibt die Glasur schön weiß und die Sterne innen saftig.

Springerle: Die Kunst aus der Form

Diese traditionellen Anisplätzchen mit ihren kunstvollen Motiven sind die Königsdisziplin. Man braucht dafür spezielle Holzformen, sogenannte „Modeln“. Die gibt’s im gut sortierten Backfachhandel oder online. Das Besondere sind die „Füßchen“, die entstehen, weil die Plätzchen vor dem Backen bis zu 24 Stunden trocknen müssen. Das ist ein faszinierendes Stück Back-Physik für Geduldige!

Die perfekte Deko: Mehr als nur bunte Streusel

Eine gute Deko unterstreicht den Geschmack, sie erschlägt ihn nicht.

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Eiweißspritzglasur (Royal Icing)

Für die feinen, harten Linien brauchst du nur gesiebten Puderzucker, das übrig gebliebene Eiweiß und ein paar Tropfen Zitronensaft. Die Konsistenz ist alles: fester für die Ränder, etwas flüssiger (mit ein paar Tropfen Wasser verdünnt) zum Ausfüllen der Flächen.

Gut zu wissen: Wenn Kinder oder immungeschwächte Personen mitessen, nimm lieber pasteurisiertes Eiweiß aus dem Tetra Pak oder Eiweißpulver. Das gibt’s im Supermarkt und ist eine absolut sichere Alternative zum rohen Ei.

Schokolade, die knackt

Verwende unbedingt hochwertige Kuvertüre statt billiger Fettglasur. Der Unterschied ist riesig! Echte Kuvertüre (kostet so zwischen 3-5 € pro 200g-Tafel) hat viel Kakaobutter, wird beim Abkühlen richtig fest und glänzt wunderschön. Damit sie diesen Glanz bekommt, muss sie „temperiert“ werden. Das klingt kompliziert, aber die einfache Methode für zu Hause ist: Schmelze zwei Drittel der gehackten Kuvertüre über dem Wasserbad und rühre dann das restliche Drittel unter, bis alles geschmolzen ist. Das klappt super!

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5 Spritzgebäck Rezept Ideen und viele Variationen für eine noch süßere Plätzchenzeit

Hilfe, was ist hier schiefgelaufen? Die häufigsten Pannen & Lösungen

  • Problem: Deine Plätzchen sind im Ofen zerlaufen.
    Die Lösung: Der Teig war zu warm. Stell die ausgestochenen Plätzchen auf dem Blech vor dem Backen einfach nochmal für 15 Minuten in den Kühlschrank. Das wirkt Wunder!
  • Problem: Deine Plätzchen sind steinhart.
    Die Lösung: Du hast den Teig zu lange geknetet. Denk dran: Nur mischen, bis er zusammenhält. Und nutze den Backpapier-Trick, um kein zusätzliches Mehl einarbeiten zu müssen.
  • Problem: Die Glasur hält nicht.
    Die Lösung: Die Plätzchen waren noch zu warm. Lass sie immer komplett auskühlen. Ein Profitrick: Bestreiche sie vorher hauchdünn mit erhitzter Aprikosenmarmelade. Trocknen lassen, dann glasieren – hält bombenfest!

Aufbewahrung und Planung: So hast du länger was davon

Eine der häufigsten Fragen! Die richtige Lagerung ist entscheidend. Knusprige Mürbeteigplätzchen gehören in eine gut schließende Blechdose, damit sie kross bleiben. Weiche Plätzchen wie Zimtsterne oder Lebkuchen lagerst du am besten ebenfalls in einer Dose, legst aber ein Apfelstückchen mit hinein – das gibt Feuchtigkeit ab und hält sie saftig (den Apfel alle paar Tage austauschen!). So halten sich die meisten Sorten locker 3-4 Wochen.

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Der ultimative Zeitspar-Tipp: Du kannst fast jeden rohen Plätzchenteig super einfrieren! Wickle ihn fest in Folie und pack ihn in einen Gefrierbeutel. So hält er sich 2-3 Monate. Bei Bedarf einfach im Kühlschrank auftauen lassen und wie gewohnt verarbeiten. Das ist perfekt, um den Adventsstress zu entzerren!

Ich wünsch dir eine wundervolle Adventszeit, ganz viel Spaß in der Küche und gutes Gelingen. Und denk immer dran: Jedes selbstgemachte Plätzchen, auch wenn es nicht perfekt aussieht, hat eine Zutat, die man nirgends kaufen kann – und das ist Liebe.

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Der Teig klebt und lässt sich nicht ausrollen?

Ein klassisches Problem, aber keine Panik! Oft liegt es an zu warmer Butter oder einer zu warmen Umgebung. Anstatt mehr Mehl hinzuzufügen, was die Plätzchen trocken macht, wickeln Sie den Teig fest in Frischhaltefolie und legen ihn für mindestens 30 Minuten (besser eine Stunde) zurück in den Kühlschrank. Die Kälte festigt die Butter wieder und macht den Teig perfekt bearbeitbar. Der Profi-Tipp: Rollen Sie den Teig direkt zwischen zwei Lagen Backpapier aus. So benötigen Sie fast kein zusätzliches Mehl.

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Wussten Sie schon? Der Duft von Vanille kann nachweislich entspannend wirken und das Gefühl von Geborgenheit steigern. Kein Wunder, dass Vanillekipferl zu den unangefochtenen Klassikern der Weihnachtsbäckerei gehören!

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Für den perfekten Glanz auf Ihren Plätzchen sorgt eine einfache Eigelb-Milch-Mischung. Verquirlen Sie ein Eigelb mit einem Esslöffel Milch und bestreichen Sie die ungebackenen Plätzchen dünn damit. Das Ergebnis nach dem Backen: eine wunderschöne, goldbraune und leicht glänzende Oberfläche, die besonders bei einfachen Mürbeteigplätzchen edel aussieht.

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Der Schlüssel zu perfekten Ausstechplätzchen: Die Dicke des Teiges. Investieren Sie in Teigstäbe oder ein Nudelholz mit Abstandshaltern. Eine gleichmäßige Dicke von 3-4 mm sorgt nicht nur dafür, dass alle Plätzchen gleich aussehen, sondern auch, dass sie exakt zur gleichen Zeit gar sind. Schluss mit verbrannten Rändern bei gleichzeitig rohem Inneren!

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  • Knusprige Kekse (z.B. Mürbeteig, Spekulatius) bleiben in einer Blechdose am besten frisch.
  • Weiche Plätzchen (z.B. Lebkuchen, Makronen) benötigen Feuchtigkeit. Lagern Sie sie ebenfalls in einer Blechdose, legen Sie aber ein Apfelstückchen dazu. Alle paar Tage austauschen!
  • Stark gewürzte Plätzchen immer getrennt von anderen Sorten aufbewahren, damit das Aroma nicht übergeht.

Das Geheimnis? Unterschiedliche Plätzchen haben unterschiedliche Bedürfnisse, um ihren Charakter zu bewahren.

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Schokolade richtig schmelzen: Direkte Hitze ist der Feind von Schokolade. Sie wird schnell körnig oder verbrennt. Der beste Weg ist ein Wasserbad. Hacken Sie hochwertige Kuvertüre, zum Beispiel von Callebaut oder Valrhona, klein und geben Sie sie in eine Metallschüssel. Die Schüssel über einen Topf mit leicht siedendem Wasser hängen (sie darf das Wasser nicht berühren!) und langsam schmelzen lassen. Geduld zahlt sich hier mit einem seidigen Glanz aus.

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Wann ist der perfekte Zeitpunkt zum Dekorieren?

Das Timing ist alles. Zuckerguss oder Royal Icing darf erst aufgetragen werden, wenn die Plätzchen vollständig, also wirklich bis in den Kern, ausgekühlt sind. Ein noch warmes Plätzchen lässt den Guss schmelzen, verlaufen und er wird nicht richtig fest. Planen Sie also mindestens eine Stunde Abkühlzeit auf einem Kuchengitter ein, bevor der kreative Teil beginnt.

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„Die Weihnachtsbäckerei ist die einfachste Art, Erinnerungen zu schaffen. Der Duft von Zimt und Nelken ist wie eine Zeitmaschine zurück in die Kindheit.“ – Zitat eines Konditormeisters

Diese Gewürze sind mehr als nur Geschmack. Kardamom, Anis, Piment und Ingwer enthalten ätherische Öle, die erst durch die Ofenwärme ihr volles Aroma entfalten und das ganze Haus in eine Weihnachtswolke hüllen. Investieren Sie in ganze Gewürze und mahlen Sie sie frisch – der Unterschied ist gewaltig.

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Vanille-Extrakt vs. Vanillin-Zucker: Echter Vanille-Extrakt, wie der von Nielsen-Massey, wird aus echten Vanilleschoten gewonnen und enthält über 250 verschiedene Aromakomponenten. Er verleiht ein tiefes, komplexes Aroma.

Vanillin-Zucker: Besteht meist aus Zucker und künstlich hergestelltem Vanillin, der Hauptaromakomponente. Es ist günstiger, schmeckt aber eindimensionaler und oft leicht künstlich.

Für das beste Ergebnis bei feinen Plätzchen lohnt sich die Investition in echten Extrakt oder das Mark einer frischen Schote.

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Verleihen Sie Ihren Plätzchen eine überraschende Note! Eine winzige Prise Meersalzflocken auf schokoladenglasierte Kekse gestreut, hebt den Kakaogeschmack und sorgt für einen aufregenden Kontrast. Oder mischen Sie etwas fein geriebene Bio-Zitronen- oder Orangenschale direkt in den Mürbeteig für eine frische, zitrusartige Note, die wunderbar mit süßen Glasuren harmoniert.

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  • Perfekt geformte Kipferl
  • Gleichmäßig gebräunte Zimtsterne
  • Kein Ankleben am Blech

Der Trick? Ein Silikon-Backmatte, zum Beispiel von Silpat. Sie sorgt für eine exzellente Wärmeverteilung und macht das Einfetten des Blechs oder die Nutzung von Backpapier überflüssig. Die Plätzchen lösen sich wie von selbst und bekommen eine perfekte Unterseite.

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Trend-Alarm: „Stained Glass Cookies“

Diese Plätzchen sind ein echter Hingucker am Weihnachtsbaum. Stechen Sie aus dem rohen Teig eine große Form (z.B. Stern) und in dessen Mitte eine kleinere aus. Füllen Sie das „Loch“ mit zerstoßenen, bunten Hartbonbons (z.B. von Campino). Beim Backen schmelzen die Bonbons zu einem durchsichtigen, bunten „Fenster“. Unbedingt auf Backpapier backen und vollständig abkühlen lassen, bevor sie bewegt werden!

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Haben Sie schon einmal an „Springerle“ gedacht? Dieses traditionelle süddeutsche Anisgebäck wird mit speziellen Modeln aus Holz geprägt, die ihm kunstvolle Motive verleihen. Der Teig muss über Nacht trocknen, bevor er gebacken wird, damit das Bild erhalten bleibt. Eine wunderbare, fast meditative Backtradition für geduldige Bäcker.

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Fehler-Analyse: Warum werden meine Plätzchen steinhart?

Meist liegt es an einem von zwei Dingen: Der Teig wurde zu lange geknetet, wodurch das Gluten im Mehl zu stark aktiviert wurde. Oder es wurde beim Ausrollen zu viel zusätzliches Mehl verwendet, was das Verhältnis der Zutaten verändert. Denken Sie daran: Mürbeteig will nur kurz und kalt geknetet werden!

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Laut einer Umfrage des GfK-Vereins backen rund 44 % der Deutschen in der Vorweihnachtszeit Plätzchen. Am beliebtesten sind dabei Mürbeteigplätzchen zum Ausstechen.

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Wie gelingt Royal Icing für feine Dekorationen?

Für messerscharfe Konturen und filigrane Muster ist Royal Icing (Eiweißspritzglasur) unschlagbar. Schlagen Sie ein frisches Eiweiß mit ca. 250 g gesiebtem Puderzucker und ein paar Spritzern Zitronensaft steif. Der Zitronensaft sorgt für Stabilität und einen strahlend weißen Glanz. Die Konsistenz können Sie mit Wasser (flüssiger) oder mehr Puderzucker (fester) anpassen. In einem Spritzbeutel mit feiner Tülle (z.B. Größe 1 oder 2 von Wilton) lassen sich damit wahre Kunstwerke schaffen.

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Nichts ist frustrierender als Teig, der am Ausstecher kleben bleibt und die perfekte Form ruiniert. Der Trick ist simpel: Tauchen Sie den Ausstecher vor jedem einzelnen Plätzchen kurz in eine kleine Schale mit Mehl. Das Mehl bildet eine hauchdünne Trennschicht und sorgt für saubere, scharfe Kanten.

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  • Für eine rustikale Optik: grober Hagelzucker vor dem Backen aufstreuen.
  • Für feinen Glamour: essbarer Glitzer oder Perlglanz-Puder nach dem Trocknen der Glasur auftragen.
  • Für eine natürliche Note: gehackte Pistazien oder gefriergetrocknete Himbeeren auf die noch feuchte Glasur streuen.
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Keine Zeit für aufwendige Deko? Der Stempel-Trick rettet den Tag. Anstatt aufwendig zu glasieren, können Sie spezielle Keksstempel mit schönen Mustern oder Schriftzügen (z.B. von Nordic Ware) verwenden. Einfach den rohen Teig ausrollen, zu Kugeln formen, flach drücken und den Stempel fest in den Teig pressen. Nach dem Backen haben Sie wunderschön verzierte Plätzchen ohne zusätzlichen Aufwand.

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Die Wahl der Marmelade für Linzer Plätzchen oder „Spitzbuben“ ist entscheidend. Verwenden Sie am besten ein säuerliches Gelee ohne Stücke, wie Johannisbeer- oder Himbeergelee. Eine zu süße Konfitüre macht die Plätzchen schnell pappig. Das Gelee kurz erwärmen, damit es sich leichter verstreichen lässt, und nur eine dünne Schicht auftragen.

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Kann ich Plätzchenteig einfrieren?

Ja, absolut! Das ist ein fantastischer Weg, um den Weihnachtsstress zu entzerren. Mürbeteig zu einer flachen Scheibe formen, fest in Frischhaltefolie wickeln und dann in einen Gefrierbeutel geben. So hält er sich bis zu 3 Monate. Zum Auftauen einfach über Nacht in den Kühlschrank legen und dann wie gewohnt verarbeiten.

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Der deutsche Begriff „Plätzchen“ leitet sich vom lateinischen Wort „placenta“ ab, was „Kuchen“ bedeutet. Im 18. Jahrhundert waren diese kleinen Kuchen noch ein Luxusgut für die Oberschicht.

Heute sind sie ein fester Bestandteil der Volkskultur. Die Vielfalt von regionalen Spezialitäten wie Aachener Printen, Nürnberger Lebkuchen oder Bethmännchen aus Frankfurt zeigt die reiche Geschichte dieser Tradition in Deutschland.

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Der richtige Umgang mit dem Backblech: Überladen Sie das Blech nicht! Lassen Sie zwischen den einzelnen Plätzchen genügend Platz (ca. 2-3 cm). Dies sorgt dafür, dass die heiße Luft zirkulieren kann und die Plätzchen gleichmäßig von allen Seiten backen, anstatt an den Rändern zu verbrennen und in der Mitte weich zu bleiben. Backen Sie lieber in mehreren kleinen Chargen.

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Für natürlich gefärbten Zuckerguss:

  • Rosa/Rot: Ein Teelöffel Rote-Bete-Saft oder zerriebene gefriergetrocknete Himbeeren.
  • Grün: Ein Hauch Matcha- oder Spinatpulver (keine Sorge, man schmeckt es nicht).
  • Gelb: Eine kleine Prise Kurkumapulver.

Diese Farben sind subtiler als künstliche, passen aber perfekt zu einem natürlichen, handgemachten Look.

Umluft oder Ober-/Unterhitze? Die ewige Frage. Für die meisten Plätzchen, besonders feine Ausstechformen, ist Ober-/Unterhitze die bessere Wahl. Die Hitze ist konstanter und trocknet die Plätzchen weniger aus. Umluft kann dazu führen, dass kleine, leichte Plätzchen ungleichmäßig bräunen oder sich sogar verformen. Backen Sie bei Umluft, reduzieren Sie die im Rezept angegebene Temperatur um ca. 20°C.

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.