Spieglein, Spieglein an der Wand: Dein ultimativer Guide für den perfekten Look (und sicheren Halt!)
Ein Spiegel ist so viel mehr als nur ein Stück Glas an der Wand. Ganz ehrlich? In meiner langen Laufbahn als Handwerksprofi habe ich gesehen, wie Spiegel wahre Wunder wirken können. Sie verwandeln düstere, enge Flure in helle, einladende Eingangsbereiche und geben jedem Raum plötzlich Tiefe. Aber ich habe eben auch das Gegenteil gesehen: Spiegel, die unglücklich eine leere Wand anstarren oder – viel schlimmer – von der Wand gekracht sind, weil sie falsch befestigt wurden.
Inhaltsverzeichnis
Ein Spiegel ist ein mächtiges Design-Werkzeug, aber eben auch ein schwerer Gegenstand, der Respekt verdient. Deshalb packen wir das Thema jetzt mal richtig an. Nicht nur, wie du einen Spiegel aufhängst, sondern wie du ihn clever einsetzt und woran du echte Qualität erkennst.
Warum ein guter Spiegel mehr kann als nur spiegeln
Klar, ein Spiegel lässt einen Raum größer wirken. Aber das ist nur die halbe Miete. Das eigentliche Geheimnis liegt im Zusammenspiel von Licht und unserer Wahrnehmung. Ein Spiegel ist im Grunde eine perfekt glatte Oberfläche, die auf der Rückseite mit einer hauchdünnen Silberschicht bedampft ist. Diese Schicht wirft fast das gesamte Licht, das auf sie trifft, zurück. Das sorgt für die Helligkeit und Lebendigkeit.
Wenn ein Spiegel also gegenüber einem Fenster hängt, flutet er den Raum förmlich mit Tageslicht. Unser Gehirn interpretiert das Spiegelbild dann als eine Erweiterung des Raumes, als eine zusätzliche Tiefe, die es eigentlich gar nicht gibt. Plötzlich fühlt sich alles offener und freier an.
Qualität, die man fühlt: Warum billig hier teuer wird
Okay, jetzt mal Butter bei die Fische: Es gibt riesige Qualitätsunterschiede. Ein günstiger Spiegel aus dem Discounter ist oft aus dünnerem Glas gefertigt. Das kann, gerade bei größeren Flächen, zu leichten, welligen Verzerrungen führen. Du siehst es vielleicht nicht sofort, aber dein Unterbewusstsein merkt es. Ein verzerrtes Spiegelbild kann auf Dauer irritieren.
Die Profis greifen deshalb meist zu sogenanntem „Kristallspiegel“. Das ist keine Esoterik, sondern einfach eine Bezeichnung für absolut hochwertiges, planes Glas, das nach strengen Normen gefertigt wird. Es sorgt für eine glasklare, unverzerrte Reflexion. Achte auch darauf, dass die Silberschicht auf der Rückseite gut durch mehrere Lackschichten geschützt ist. Sonst fängt der Spiegel, besonders im feuchten Bad, irgendwann an den Rändern an zu „erblinden“.
Gut zu wissen: Ein einfacher Spiegel aus dem Baumarkt kostet dich vielleicht zwischen 25 und 50 Euro pro Quadratmeter. Ein maßgefertigter, verzerrungsfreier Kristallspiegel vom Glaser liegt eher bei 90 bis 160 Euro pro Quadratmeter, je nach Stärke und Kantenbearbeitung. Aber ganz ehrlich: Diese Investition lohnt sich über die Jahre, denn Qualität siehst du jeden Tag.
Der perfekte Platz: Eine Frage der Strategie
Die häufigste Frage, die ich höre, ist: „Wo sollen wir den Spiegel denn jetzt hinhängen?“ Meine Gegenfrage ist immer: „Was soll er denn Schönes zeigen?“ Ein Spiegel sollte niemals eine langweilige, leere Wand reflektieren – das verdoppelt nur die Ödnis.
Die goldenen Regeln für die Platzierung:
- Gegenüber von Fenstern: Der absolute Klassiker. So holst du dir das Maximum an Tageslicht und Weite in den Raum. Perfekt für dunkle Flure oder das Wohnzimmer.
- Über Möbelstücken: Über einer Kommode, einem Sideboard oder dem Kaminsims wird der Spiegel zum optischen Anker. Er gibt dem Möbelstück mehr Präsenz. Kleiner Tipp: Die Oberkante sollte nicht viel höher als 2 Meter hängen, sonst verliert der Spiegel die Verbindung zum Möbel.
- Im Eingangsbereich: Super praktisch für den letzten Check, bevor du gehst. Aber vor allem lässt er den meist engen Flur sofort größer und einladender wirken.
- Als Kunst-Ersatz: Ein Spiegel mit einem ausgefallenen oder edlen Rahmen kann eine Wand genauso schmücken wie ein teures Bild. Der Vorteil: Sein „Motiv“ verändert sich ständig mit dem Raum und dem Licht.
Ein Wort zu Rahmen: Was passt zu dir?
Die Wahl des Rahmens ist reine Geschmackssache, aber sie sollte zur Architektur passen. In traditionell eingerichteten, ländlichen Gegenden sehen schwere, geschnitzte Holzrahmen fantastisch aus und strahlen Gemütlichkeit aus. In Häusern mit maritimem Flair an der Küste sind oft schlichtere Rahmen aus hellen, gekälkten Hölzern oder in Weiß- und Blautönen zu finden. Und in klassischen städtischen Altbauten? Da wirken opulente Gold- oder Stuckrahmen oft Wunder. Es geht darum, ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen.
Die Montage: So hängt der Spiegel bombenfest
Jetzt wird’s ernst. Ein Spiegel ist nur so gut wie seine Befestigung. Und genau hier sehe ich die meisten Heimwerker-Fehler. Ein schwerer Spiegel, der von der Wand kommt, ist kein Spaß – er kann teure Böden ruinieren und, noch schlimmer, Menschen verletzen.
Bevor du auch nur an den Bohrer denkst: Wie schwer ist das gute Stück? Eine einfache Personenwaage hilft. Als Faustregel wiegt ein Quadratmeter Spiegelglas bei 6 mm Dicke schon rund 15 kg. Ein großer Spiegel mit massivem Rahmen kann da schnell auf 30-40 kg kommen.
Die 3 häufigsten Fehler, die ich immer wieder sehe:
- Der falsche Dübel für die Wand: Der Klassiker. Ein normaler Dübel in einer Gipskartonwand ist ein Garant für eine Katastrophe.
- Der Spiegel starrt ins Nichts: Er hängt gegenüber einer leeren Wand und macht den Raum langweiliger statt interessanter.
- Die Giraffen-Höhe: Der Spiegel hängt viel zu hoch, sodass man sich auf die Zehenspitzen stellen muss. Die Spiegelmitte sollte ungefähr auf Augenhöhe sein.
Lerne, deine Wand zu lesen: Der Spickzettel für Dübel
Das Erste, was meine Lehrlinge lernen, ist das „Wand-Klopfen“. Ein dumpfer, satter Ton? Super, wahrscheinlich massives Mauerwerk. Ein hohler Klang? Achtung, Gipskarton!
- Massivwand (Beton, Ziegel): Das ist der Idealfall. Hier hält ein Standard-Spreizdübel aus Kunststoff bombenfest. Wichtig: Das Loch exakt passend zum Dübel bohren, nicht zu groß! Und natürlich einen Steinbohrer verwenden.
- Gipskartonwand (Trockenbau): Die häufigste Wand in modernen Wohnungen. Normale Dübel sind hier absolut tabu! Du brauchst spezielle Hohlraumdübel. Für leichte Deko-Spiegel reichen die aus Kunststoff zum Eindrehen. Für alles, was mehr als ein paar Kilo wiegt, nimmst du aber bitte IMMER die aus Metall, die sich hinter der Platte aufspreizen (manchmal auch Kippdübel genannt). Die Tragkraft steht auf der Packung – richte dich danach!
- Altbauwand (bröseliger Putz): Die Königsdisziplin. Der Putz ist oft sandig. Hier musst du ganz vorsichtig ohne Schlagfunktion bohren. Manchmal hast du Glück und triffst eine Holzlatte dahinter – dann kannst du direkt ins Holz schrauben. Ansonsten helfen nur sehr lange Dübel, die bis ins feste Mauerwerk dahinter reichen.
Die Einkaufsliste für eine sichere Montage (Beispiel Gipskarton):
Damit du im Baumarkt (z.B. Bauhaus, Hornbach oder online) nicht verloren bist, hier eine kleine Liste:
- Gute Wasserwaage
- Metall-Hohlraumdübel (achte auf die Gewichtsangabe!)
- Bohrmaschine mit dem passenden Bohrer (Durchmesser steht auf der Dübel-Packung)
- Staubsauger
- Bleistift und Malerkrepp (Krepp auf die Wand, darauf zeichnen – schont die Tapete!)
Aufhängen wie die Profis
Für schwere Spiegel nutzen wir selten die kleinen Ösen auf der Rückseite. Mein absoluter Favorit ist die Aufhängeleiste (wird auch „French Cleat“ genannt). Das sind zwei ineinandergreifende Metall- oder Holzleisten mit einem 45-Grad-Schnitt. Eine Leiste schraubst du an die Wand (bitte an mehreren Stellen!), die andere an die Spiegelrückseite. Dann hängst du den Spiegel einfach ein. Vorteile: Das Gewicht verteilt sich perfekt, der Spiegel hängt absolut plan an der Wand und die Befestigung ist unsichtbar. Genial, oder?
Ach ja, und plane dir Zeit ein! Wenn du das zum ersten Mal machst, rechne mal mit einer guten Stunde, inklusive aller Vorbereitungen. Es geht um Sicherheit, nicht um Geschwindigkeit.
Für Fortgeschrittene: Spiegelwände und knifflige Fälle
Manchmal soll es gleich eine ganze Spiegelwand sein, zum Beispiel im Ankleidezimmer oder im eigenen kleinen Fitnessbereich. Das ist aber definitiv eine Arbeit für den Fachmann. Der Untergrund muss perfekt glatt sein, sonst entstehen Spannungen im Glas. Die Spiegel werden mit einem speziellen, säurefreien Spiegelkleber verklebt – normales Silikon würde die Spiegelschicht von hinten zerfressen!
Im Badezimmer ist die Feuchtigkeit der größte Feind. Sie kriecht an den Kanten hinter den Spiegel und lässt ihn „erblinden“. Achte auf eine gute Kantenversiegelung und sorge für ein paar Millimeter Abstand zur Wand zur Hinterlüftung. Übrigens: Es gibt beheizbare Spiegelfolien (kosten ca. 50-100 €), die man hinten aufklebt. Nie wieder ein beschlagener Spiegel nach dem Duschen!
Pflege: So einfach bleibt der Glanz erhalten
Vergiss aggressive Glasreiniger! Ammoniak und scharfe Chemie können die Schutzschicht auf der Rückseite angreifen. Mein Meister-Rezept ist simpler und besser:
- Nimm zwei gute Mikrofasertücher.
- Eines mit klarem Wasser anfeuchten (ein winziger Tropfen Spüli ist bei Fettflecken erlaubt), gut auswringen.
- Den Spiegel von oben nach unten abwischen.
- Sofort mit dem trockenen Tuch nachpolieren, bis alles streifenfrei ist. Fertig!
Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Ein Spiegel ist ein fantastisches Wohnaccessoire. Nimm dir die Zeit, den richtigen Platz zu finden und in gute Qualität zu investieren. Und vor allem: Nimm die Montage ernst.
Ein ehrlicher Rat zum Schluss: Wenn dein Spiegel mehr als 20 kg wiegt oder du deiner Wand nicht traust, hol dir Hilfe. Ein Handwerker kostet für so eine Montage vielleicht zwischen 80 und 150 Euro, je nach Aufwand. Das ist aber viel günstiger als ein zerbrochener Spiegel und ein Loch im Boden. Wenn du mit Respekt an die Sache herangehst, wird dein Spiegel dir viele Jahre Freude bereiten.
Und jetzt du! Mach doch mal ein Foto von deinem Flur oder der Ecke, die ein bisschen mehr Licht vertragen könnte. Häng einen Spiegel auf und mach ein zweites Foto. Du wirst staunen, was für einen Unterschied das macht!
Bildergalerie
Ein großer, an die Wand gelehnter Bodenspiegel, wie die Modelle von Westwing oder Maisons du Monde, ist mehr als nur eine Ankleidehilfe. Er ist ein architektonisches Statement. Lässig platziert, fängt er den gesamten Raum ein und verleiht ihm eine ungezwungene, fast künstlerische Note. Besonders in Schlafzimmern oder großzügigen Fluren wirkt er wie ein zusätzliches Fenster und bricht strenge Linien auf, ohne dass ein einziges Loch gebohrt werden muss.
Der ewige Kampf gegen Schlieren?
Vergessen Sie teure Spezialreiniger. Die beste Waffe für einen streifenfreien Glanz ist ein Mix aus Wasser und einem Schuss weißem Essig in einer Sprühflasche. Sprühen Sie die Lösung auf ein sauberes Mikrofasertuch, nicht direkt auf den Spiegel, um zu verhindern, dass Flüssigkeit hinter den Rahmen läuft. Mit einem zweiten, trockenen Mikrofasertuch oder einem Fensterleder nachpolieren – fertig!
Wussten Sie schon? Im 16. Jahrhundert war ein venezianischer Spiegel so wertvoll wie ein Marineschiff. Das Geheimnis ihrer unübertroffenen Klarheit lag in einer Zinn-Quecksilber-Amalgam-Technik, die heute aus Gesundheitsgründen verboten ist.
Der häufigste Fehler: Die falsche Proportion. Ein Spiegel über einer Kommode oder einem Sofa sollte idealerweise etwa zwei Drittel der Breite des Möbelstücks einnehmen. Ist er zu klein, wirkt er verloren und unbedeutend. Ist er zu breit, erdrückt er das Möbelstück. Das richtige Maß schafft visuelle Harmonie und lässt das gesamte Arrangement professionell und durchdacht wirken.
Der Trend geht zu getönten Spiegeln. Modelle in Bronze, Grau oder sogar Roségold reflektieren das Licht sanfter und erzeugen eine warme, fast geheimnisvolle Atmosphäre.
- Bronzespiegel: Verleihen dem Raum eine warme, abendliche Stimmung und passen perfekt zu Holz- und Goldtönen.
- Grauspiegel: Wirken modern, elegant und beruhigend, ideal für minimalistische oder industrielle Einrichtungsstile.
Runde Spiegel: Sie durchbrechen die Geradlinigkeit von Wänden und Möbeln und bringen Weichheit und eine organische Note in den Raum. Perfekt, um eine verspielte, fließende Atmosphäre zu schaffen. Die Adnet-Spiegel von Gubi mit ihrem Lederriemen sind hier ein zeitloser Klassiker.
Rechteckige Spiegel: Sie stehen für Struktur, Ordnung und Eleganz. Sie betonen die Architektur des Raumes und sind ideal, um Höhe oder Breite zu suggerieren. Besonders in schmalen Fluren oder über langen Sideboards entfalten sie ihre Wirkung.
- Verwandelt eine langweilige Wand in einen Blickfang.
- Bricht das Licht auf vielfältige Weise und lässt den Raum funkeln.
- Ermöglicht das kreative Mischen von Formen, Stilen und Epochen.
Das Geheimnis? Eine Spiegel-Galeriewand! Kombinieren Sie Flohmarktfunde mit modernen Stücken, runde mit eckigen Formen. Beginnen Sie mit dem größten Spiegel als Ankerpunkt und arrangieren Sie die kleineren spielerisch darum herum.
Ein Standard-Kristallspiegel reflektiert etwa 94 % des auftreffenden Lichts.
Das klingt nach viel, aber was bedeutet das konkret für Ihr Zuhause? Es bedeutet, dass ein gut platzierter Spiegel die Helligkeit in einer dunklen Ecke fast verdoppeln kann. Er fungiert wie eine passive Lichtquelle, die ohne Stromkosten für mehr Wohlbefinden und eine freundlichere Atmosphäre sorgt. Positionieren Sie ihn gegenüber einer Lampe oder einem Fenster, um diesen Effekt maximal auszunutzen.
Im Feng Shui ist der Spiegel ein mächtiges Werkzeug, das Energie (Chi) lenkt. Eine goldene Regel lautet: Hängen Sie einen Spiegel niemals direkt gegenüber der Eingangstür auf. Man glaubt, dass er die gute Energie, die ins Haus kommt, sofort wieder hinauswirft. Auch im Schlafzimmer sollte er nicht direkt auf das Bett gerichtet sein, da dies zu unruhigem Schlaf führen kann. Ideal ist er hingegen im Essbereich, wo er den Tisch reflektiert und so symbolisch Fülle und Wohlstand verdoppelt.
Ihr Spiegel im Bad läuft ständig an?
Neben dem Klassiker, dem kurzzeitigen Lüften, gibt es eine dauerhaftere Lösung: eine integrierte Spiegelheizung. Das sind hauchdünne Heizfolien, die auf die Rückseite des Spiegels geklebt werden. Sie werden oft direkt mit dem Lichtschalter gekoppelt und sorgen für eine beschlagfreie Oberfläche, selbst nach einer heißen Dusche. Viele moderne Badspiegel, z.B. von Keuco oder Duravit, haben diese Funktion bereits integriert.
Antikspiegel-Look: Die kleinen schwarzen Punkte oder wolkigen Stellen, die man bei alten Spiegeln sieht, nennt man „Erblindung“. Was früher ein Zeichen von Alterung war, wird heute gezielt als Designmerkmal eingesetzt. Hersteller erzeugen diese gewollte Unvollkommenheit künstlich, um Spiegeln einen charmanten Vintage-Charakter zu verleihen. Sie passen perfekt in Shabby-Chic- oder Industrial-Einrichtungen und erzählen eine Geschichte.
Inspiration aus der Geschichte: Der Spiegelsaal von Versailles ist der ultimative Beweis für die Macht von Spiegeln. Die 357 Spiegelflächen wurden im 17. Jahrhundert platziert, um das Licht der Kerzen und der hereinfallenden Sonne einzufangen und den Raum in ein schillerndes Spektakel zu verwandeln. Sie demonstrierten nicht nur Reichtum, sondern schufen auch eine Illusion von unendlicher Weite und Pracht – ein Prinzip, das heute noch genauso funktioniert.
Wenn es um schwere Spiegel geht, ist der Dübel Ihr bester Freund. Aber welcher ist der richtige?
- Beton- oder Ziegelwand: Ein klassischer Spreizdübel, z.B. der Fischer DuoPower, bietet hier bombenfesten Halt.
- Gipskartonwand (Rigips): Hier benötigen Sie spezielle Hohlraumdübel aus Metall oder Kunststoff, die sich hinter der Platte aufspreizen und so die Last verteilen.
- Altbauwand (oft bröselig): Ein Injektionsmörtel mit Siebhülse schafft eine stabile Basis, in der die Schraube sicher verankert werden kann.
Auf welcher idealen Höhe sollte ein Spiegel hängen?
Die Faustregel lautet: Die Mitte des Spiegels sollte sich auf Augenhöhe der durchschnittlichen Person im Haushalt befinden, also etwa bei 1,60 m bis 1,70 m. Hängt der Spiegel über einem Möbelstück wie einer Konsole, lassen Sie etwa 15-20 cm Abstand zwischen Möbelkante und Spiegelunterkante. So entsteht eine optische Einheit und der Spiegel wirkt nicht, als würde er „davonfliegen“.
Der Art-déco-Stil der 1920er Jahre war besessen von Spiegeln. Designer wie Émile-Jacques Ruhlmann setzten auf geometrische Formen, Facettenschliff und Sonnenstrahl-Motive (Sunburst), um Glamour und Modernität auszudrücken.
Holen Sie sich die Natur ins Haus, indem Sie einen alten Spiegelrahmen neu gestalten. Mit einer Heißklebepistole lassen sich wundervolle, individuelle Rahmen kreieren.
- Maritimer Look: Umwickeln Sie den Rahmen fest mit dickem Sisal- oder Juteseil.
- Boho-Chic: Bekleben Sie den Rahmen mit flachen Treibholzstücken oder Muscheln.
- Rustikaler Charme: Kleine, in Scheiben geschnittene Äste ergeben ein faszinierendes Mosaik.
Facettenschliff: Dieser angeschrägte Rand (meist 10-30 mm breit) bricht das Licht wie ein Prisma und erzeugt einen funkelnden, edelsteinartigen Rahmen um den Spiegel. Er verleiht selbst einem rahmenlosen Modell eine hochwertige, klassische Optik.
Gerade Kante: Eine polierte, gerade Kante wirkt puristisch und modern. Sie lenkt den Fokus vollständig auf das Spiegelbild und passt perfekt zu minimalistischen Designs, bei denen der Spiegel nahtlos mit der Wand verschmelzen soll.
Unterschätzen Sie nicht das Potenzial von Spiegeln im Außenbereich. Ein im Garten oder auf dem Balkon clever platzierter Spiegel kann eine dunkle Ecke aufhellen, die Illusion eines weiteren Gartenteils erzeugen oder die Schönheit einer besonderen Pflanze verdoppeln. Achten Sie auf wetterfeste Modelle mit versiegeltem Rücken und einem robusten Rahmen aus Metall oder Kunststoff, um Witterungsschäden zu vermeiden.
Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts kann die richtige Platzierung von Spiegeln den Bedarf an künstlicher Beleuchtung in Büroräumen um bis zu 20 % reduzieren.
Auch wenn Ihr Wohnzimmer kein Büro ist, gilt das Prinzip trotzdem: Ein Spiegel ist ein nachhaltiger Lichtverstärker. Er nutzt das vorhandene Tageslicht optimal aus und hilft Ihnen, am Abend länger auf das Einschalten der Deckenleuchte zu verzichten. Das spart nicht nur Energie, sondern schafft auch eine viel natürlichere und angenehmere Lichtstimmung.
Second-Hand-Spiegel – ein guter Deal?
Absolut! Flohmärkte und Online-Portale sind wahre Fundgruben für einzigartige Stücke mit Charakter. Achten Sie auf den Zustand der Spiegelfläche – kleine Kratzer sind okay, aber große blinde Flecken oder Risse sind schwer zu reparieren. Der Rahmen ist weniger kritisch: Ein ungeliebter Goldrahmen kann mit Kreidefarbe von Annie Sloan oder einem Metallspray im Handumdrehen modernisiert werden und wird so zum individuellen Design-Objekt.
Wichtiger Aspekt: die Rückseite. Ein Qualitätsmerkmal, das oft übersehen wird, ist die Schutzlackierung auf der Rückseite. Hochwertige Spiegel, insbesondere für das Badezimmer, haben mehrere Schichten Schutzlack, oft inklusive einer kupferfreien Grundierung. Dies verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit und schützt die empfindliche Silberschicht vor Korrosion – der Hauptursache für „erblindende“ Ränder.
- Reflektiert die schönste Keramik im Regal.
- Verdoppelt den Schein von Kerzenlicht beim Abendessen.
- Lässt einen kleinen Essbereich größer und geselliger wirken.
Der Trick? Ein Spiegel in der Küche oder im Esszimmer! Oft wird dieser Bereich bei der Spiegelplanung vernachlässigt, dabei kann er hier wahre Wunder für die Atmosphäre wirken und selbst dem alltäglichen Frühstück einen Hauch von Grandezza verleihen.
Die Zukunft ist smart. Moderne Spiegel können weit mehr als nur spiegeln. Modelle von Marken wie Mues-Tec oder Ad-Notam integrieren Displays, die auf Wunsch unsichtbar werden.
- Zeigen Sie Wetter, Nachrichten und Termine beim Zähneputzen.
- Streamen Sie Make-up-Tutorials direkt auf den Spiegel.
- Steuern Sie per Touch oder Sprache Ihr Smart Home.
Verleihen Sie einer schlichten Kommode oder einem Kleiderschrank ein glamouröses Upgrade, indem Sie die Fronten mit Spiegelfliesen oder passgenau zugeschnittenen Spiegeln bekleben. Dieser DIY-Hack, inspiriert von luxuriösen Art-déco-Möbeln, ist erstaunlich einfach umzusetzen. Verwenden Sie dafür speziellen Spiegelkleber, der die Beschichtung auf der Rückseite nicht angreift. Das Ergebnis: ein teuer aussehendes Designerstück zum Bruchteil des Preises.
Asymmetrie ist der neue Chic: Vergessen Sie perfekt symmetrische Formen. Im Trend liegen organische, fast wie flüssig wirkende Spiegel, die an Kieselsteine oder Wasserpfützen erinnern. Marken wie Ferm Living oder AYTM sind Vorreiter dieses Stils. Solche Spiegel wirken weniger wie ein Gebrauchsgegenstand und mehr wie ein Kunstwerk an der Wand und sind der perfekte Blickfang in einem ansonsten schlicht gehaltenen Raum.
