Kochinsel mit Kochfeld: Alles, was du WIRKLICH wissen musst, bevor du loslegst
Schon unzählige Kücheninseln habe ich in meiner Werkstatt geplant und auf Baustellen zum Leben erweckt. Und glaub mir, eine Kochinsel ist so viel mehr als nur ein schickes Möbelstück. Sie ist das pulsierende Herz der modernen Küche, aber sie ist auch eine Diva – sie verzeiht absolut keine Planungsfehler.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die Basics zuerst: Platz, Maße und der geniale Klebeband-Test
- 2 Das unsichtbare Fundament: Anschlüsse, Statik und Kosten
- 3 Herzstück der Insel: Kochfeld und Dunstabzug
- 4 Materialien: Was gut aussieht und auch was aushält
- 5 Der Einbau: Wo der Profi den Unterschied macht
- 6 Die häufigsten Fehler & eine letzte Checkliste für dich
- 7 Bildergalerie
Ich erinnere mich noch an ein frühes Projekt, bei dem wir fast den Anschluss für den Dunstabzug vergessen hätten und die Abstände so knapp waren, dass man seitwärts vorbeihuschen musste. Solche Lektionen brennen sich ein. Heute weiß ich: Hinter den Hochglanzbildern aus den Wohnmagazinen steckt knallharte Physik, Ergonomie und eine Menge vorausschauende Planung. In diesem Ratgeber nehme ich dich mit in die Werkstatt und auf die Baustelle. Ich zeige dir, worauf es ankommt, welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest und wo du auf keinen Fall am falschen Ende sparen darfst. Betrachte es als ehrliches Gespräch unter Freunden.
Die Basics zuerst: Platz, Maße und der geniale Klebeband-Test
Die allererste und wichtigste Frage ist brutal ehrlich: Hast du wirklich genug Platz? Eine Kochinsel kann einen Raum unglaublich aufwerten, aber ihn auch komplett zustellen und erdrücken. Die goldene Regel, die ich jedem ans Herz lege, betrifft die Laufwege um die Insel herum.

Die magische 1,20-Meter-Regel
Vergiss die oft genannten 90 Zentimeter Mindestabstand. Das ist, ehrlich gesagt, nur was zum Durchquetschen. Richtig komfortabel und alltagstauglich wird es erst ab 1,20 Metern. Warum? Weil du dann eine Spülmaschinentür oder eine große Schublade voll aufziehen kannst, ohne dass die andere Person im Raum einen Satz zur Seite machen muss. Wenn gegenüber der Insel eine Küchenzeile mit Hochschränken steht, sind diese 1,20 Meter sogar absolute Pflicht. Alles andere ist ein ständiges Ärgernis.
- Minimaler Abstand: 90 cm (wirklich nur zum Durchgehen).
- Meine dringende Empfehlung: 1,20 m für bequemes Arbeiten.
- Mit Sitzplätzen an der Insel: Hier brauchst du sogar noch mehr Platz, damit man bequem hinter den Stühlen vorbeigehen kann.
Der Praxistest, der dich vor Fehlkäufen bewahrt
Bevor du auch nur einen einzigen Euro ausgibst, mach diesen simplen Test. Ernsthaft, tu es! Nimm dir eine Rolle Malerkrepp und klebe den Umriss deiner geplanten Insel auf den Küchenboden. Stell ein paar Umzugskartons drauf, um die Höhe zu simulieren. Und dann lebe ein paar Tage damit. Koche, bewege dich, räume die Spülmaschine aus. Du wirst sofort spüren, ob es sich gut anfühlt oder ob du ständig aneckst. Dieser Test hat schon so viele meiner Kunden vor teuren Fehlplanungen bewahrt und gezeigt, dass eine an die Wand angedockte Halbinsel manchmal die cleverere Lösung ist.

Ergonomie: Dein Rücken wird es dir danken
Die Standardhöhe für Arbeitsplatten liegt meist bei 90 bis 92 cm. Das ist aber nur ein Durchschnittswert. Die perfekte Höhe ist ganz individuell. Ein kleiner Trick: Stell dich gerade hin und winkle deine Unterarme an, als würdest du Gemüse schneiden. Der Abstand von deinen Händen zur Arbeitsplatte sollte dann etwa 10-15 cm betragen. Das ist die ideale Höhe für dich und beugt fiesen Rückenschmerzen vor.
Das unsichtbare Fundament: Anschlüsse, Statik und Kosten
Eine Kochinsel ist kein freistehender Tisch. Sie ist ein fest installiertes Bauteil. Die größten Hürden lauern dabei im Boden – und die musst du unbedingt schon ganz am Anfang deiner Planung bedenken, am besten noch in der Rohbauphase.
Strom und Wasser im Boden – nichts für Heimwerker!
Ein modernes Induktionskochfeld braucht einen Starkstromanschluss (400 Volt). Und hier gibt es keine zwei Meinungen: Das ist ein Job für eine zertifizierte Elektrofachkraft. Punkt. Wer hier selbst Hand anlegt, riskiert nicht nur seine Sicherheit, sondern auch den Versicherungsschutz. Der Elektriker muss die Position der Insel millimetergenau kennen. Ein kleiner Tipp: Plant die Anschlussdose im vorderen Drittel des Schranks unter dem Kochfeld. So kommt man später im Notfall noch gut dran, ohne den ganzen Schrank ausräumen zu müssen.

Ach ja, die Kosten: Rechne allein für den Elektriker, der dir den Anschluss fachgerecht legt, je nach Aufwand mit 300 bis 800 Euro. Muss dafür der Estrich aufgestemmt werden, wird es natürlich deutlich teurer. Planst du auch eine Spüle in der Insel, kommt noch der Installateur für Wasser und Abwasser dazu. Auch hier gilt: Profi ranlassen!
Die Sache mit dem Gewicht
Eine massive Insel, vor allem mit einer Arbeitsplatte aus Naturstein, wiegt schnell mal ein paar hundert Kilo. Eine 3 cm dicke Granitplatte bringt es auf etwa 80-90 kg pro Quadratmeter. Bei einer größeren Insel sind das schnell über 250 kg – nur für die Platte! Im Neubau mit Betondecke ist das meist kein Problem. Aber Achtung bei Altbauten mit Holzbalkendecken! Hier ist es unerlässlich, einen Statiker zu fragen. Ich habe schon Decken gesehen, die sich unter der Last gefährlich durchgebogen haben. Das ist ein Risiko, das du nicht eingehen willst.

Herzstück der Insel: Kochfeld und Dunstabzug
Die Wahl dieser beiden Komponenten entscheidet darüber, ob du deine Insel lieben oder verfluchen wirst. Hier geht es um pure Funktionalität.
Welches Kochfeld passt zu dir?
Kurz und knapp zusammengefasst:
- Induktion: Der heutige Standard. Super schnell, effizient und sicher. Ein Traum zum Reinigen. Braucht aber passende Töpfe.
- Ceran (Glaskeramik): Günstiger in der Anschaffung und funktioniert mit jedem Topf. Reagiert aber langsamer und die Restwärme ist nicht zu unterschätzen.
- Gas: Der Liebling der Profi- und Hobbyköche wegen der direkten Hitzesteuerung. Die Reinigung ist aber aufwendiger und du brauchst natürlich einen Gasanschluss.
Die unsichtbare Herausforderung: Der Dunstabzug
Beim Kochen entsteht Dampf mit Fett und Gerüchen. Dieser „Wrasen“ muss weg, sonst riecht deine ganze Wohnung nach Bratkartoffeln. Bei einer Insel ist das anspruchsvoller als an der Wand. Hier ein ehrlicher Vergleich der Systeme:
1. Die klassische Inselhaube: Sie hängt von der Decke und ist sehr effektiv, weil Dampf nun mal nach oben steigt. Der Nachteil: Sie ist ein dominantes Objekt im Raum und kann die Sichtachse stören. Die Montage an einer Rigipsdecke braucht eine stabile Unterkonstruktion in der Decke selbst.

2. Der Deckenlüfter: Fast unsichtbar und super elegant, da er flächenbündig in die Decke eingelassen wird. Funktioniert aber nur richtig gut bei normalen Deckenhöhen (bis ca. 2,60 m) und braucht eine enorme Saugleistung. Die Installation ist aufwendig.
3. Der Muldenlüfter (Kochfeldabzug): Der Star der letzten Jahre. Er saugt den Dunst direkt neben dem Topf nach unten ab – das funktioniert erstaunlich gut. Der riesige Vorteil ist die komplett freie Sicht. Aber: Die Technik klaut dir wertvollen Platz im Schrank darunter und bei sehr hohen Töpfen kann er an seine Grenzen stoßen. Preislich ist man hier im Premium-Segment, rechne für ein gutes Kochfeld mit integriertem Abzug oft ab 2.500 € aufwärts. Ich hatte mal einen Kunden, der genau hier gespart hat. Nach einem halben Jahr hat er mich angerufen, weil die ganze offene Wohnung permanent nach Essen roch. Das Nachrüsten war eine teure Lektion.
Abluft oder Umluft – Eine Entscheidung mit Folgen
Das ist eine der wichtigsten und oft unterschätzten Fragen. Abluft leitet die Luft nach draußen. Das ist die effektivste Methode, um auch die Feuchtigkeit loszuwerden. Du brauchst aber einen Mauerdurchbruch und in modernen, dichten Häusern oft einen Fensterkontaktschalter. Umluft filtert die Luft durch einen Aktivkohlefilter und bläst sie gereinigt zurück in den Raum. Das ist baulich viel einfacher. Aber die Feuchtigkeit bleibt im Raum – du musst also zusätzlich lüften! Und denk an die Folgekosten: Die Aktivkohlefilter müssen alle paar Monate getauscht werden. Das sind je nach Modell locker 50 bis 150 Euro pro Jahr extra!

Materialien: Was gut aussieht und auch was aushält
Die Oberflächen bestimmen den Look und den Pflegeaufwand. Als jemand, der täglich mit diesen Materialien arbeitet, hier meine ehrliche Einschätzung.
Die Arbeitsplatte:
- Naturstein (z.B. Granit): Extrem hart, hitzebeständig und jedes Stück ein Unikat. Muss aber imprägniert werden, um vor Flecken geschützt zu sein.
- Quarzkomposit: Ein industriell gefertigter Stein, der porenfrei und damit super hygienisch und pflegeleicht ist. Für Familien mit Kindern oft die beste Wahl, weil er fast unzerstörbar ist und auch mal ein umgekipptes Glas Saft verzeiht. Wunderschöner, aber empfindlicher Marmor ist für Rotwein-Liebhaber da vielleicht nicht die erste Wahl.
- Massivholz: Bringt unglaubliche Wärme und Lebendigkeit in die Küche. Holz lebt und bekommt eine schöne Patina, braucht aber regelmäßige Pflege mit Öl, um es vor Wasser zu schützen.
- Edelstahl: Die Profi-Wahl. Absolut hygienisch und robust, aber man sieht jeden Fingerabdruck und Kratzer.
Der Einbau: Wo der Profi den Unterschied macht
Der Aufbau einer Insel ist Millimeterarbeit. Sie muss absolut kippsicher im Boden verankert werden – das ist ein nicht verhandelbarer Sicherheitspunkt, gerade wenn Kinder im Haus sind. Außerdem ist kaum ein Boden perfekt eben. Die Schränke exakt in die Waage zu bringen und die Sockelblende sauber an den Boden anzupassen, ist eine Kunst für sich.

Ganz ehrlich: Ein geübter Heimwerker kann die Schränke vielleicht zusammenbauen. Aber bei der Elektrik, dem Wasseranschluss, der Montage einer schweren Steinplatte und der sicheren Verankerung rate ich dir dringend: Hol dir einen Profi! Das spart am Ende nicht nur Nerven, sondern oft auch Geld.
Die häufigsten Fehler & eine letzte Checkliste für dich
Zum Schluss nochmal die Pannen-Klassiker, damit du sie nicht wiederholst:
- Zu eng geplant: Der Fehler Nummer eins. Halte dich an die 1,20-Meter-Regel für die Laufwege.
- Anschlüsse falsch platziert: Plane die Position exakt und sprich frühzeitig mit Elektriker und Installateur.
- Kein Licht über der Insel: Du stehst dir sonst selbst im Licht. Plane mindestens 2-3 Pendelleuchten oder 4 LED-Spots direkt über der Insel ein. Kleiner Tipp: Hänge sie ca. 80-90 cm über die Arbeitsfläche.
- Den Stauraum falsch eingeschätzt: Große, tiefe Schubladen unter dem Kochfeld für Töpfe und Pfannen sind Gold wert.
Und was kostet der ganze Spaß nun? Das ist die Frage, die natürlich alle brennend interessiert. Also, eine ganz grobe Hausnummer: Mit einer einfachen Insel aus dem Möbelhaus und sehr viel Eigenleistung könntest du vielleicht mit 2.500 € starten. Eine vom Profi geplante und eingebaute Insel mit einer soliden Steinplatte und einem modernen Muldenlüfter liegt aber schnell bei 8.000 € bis 15.000 €. Nach oben sind, wie immer, kaum Grenzen gesetzt.

Eine gut geplante Kochinsel ist eine unglaubliche Bereicherung. Nimm dir also Zeit für die Planung, investiere in gute Qualität und hol dir für die kritischen Schritte Hilfe. Dann hast du für viele, viele Jahre eine riesige Freude an deinem neuen Küchen-Herzstück. Das kann ich dir versprechen.
Bildergalerie




Wussten Sie schon? Über 70 % der in den letzten fünf Jahren neu gebauten Küchen in Deutschland verfügen über eine offene Gestaltung zum Wohnbereich.
Diese Entwicklung macht die Kochinsel vom reinen Arbeitsplatz zum sozialen Mittelpunkt. Die Wahl des Kochfelds und vor allem des Dunstabzugs wird damit auch zu einer ästhetischen Entscheidung, die das gesamte Wohnambiente beeinflusst. Ein leiser und optisch unauffälliger Abzug, wie die Systeme von BORA oder Miele, ist hier Gold wert.



Wohin mit dem Dunstabzug, wenn die Insel frei im Raum steht?
Die eleganteste, aber auch technisch anspruchsvollste Lösung ist ein Kochfeld mit integriertem Dunstabzug, auch Muldenlüfter genannt. Dabei werden die Kochdünste direkt am Topf nach unten abgesaugt. Alternativ gibt es Deckenlifthauben, die bei Bedarf herunterfahren, oder minimalistische Deckenhauben, die flach in eine abgehängte Decke integriert werden. Die klassische Inselhaube, die von der Decke hängt, kann ein starkes Design-Statement sein, aber auch den Blick versperren.



- Sorgt für eine nahtlose, monolithische Optik.
- Schützt die Seiten der Insel vor Stößen und Kratzern.
- Lässt die Arbeitsplatte noch hochwertiger erscheinen.
Das Geheimnis? Der „Wasserfall“-Effekt. Dabei wird das Material der Arbeitsplatte an einer oder beiden Stirnseiten senkrecht bis zum Boden geführt. Besonders bei stark gemaserten Materialien wie Marmor-Optik-Keramik oder Quarzkomposit ein absoluter Hingucker.




Die Kochinsel ist nicht nur Arbeitsplatz, sondern oft auch Treffpunkt. Denken Sie an die Stromversorgung! Pop-up-Steckdosen, die bei Bedarf aus der Arbeitsplatte fahren (z.B. von Evoline oder Thebo), sind eine geniale Lösung. So können Sie morgens den Smoothie mixen, nachmittags das Laptop anschließen und abends das Smartphone laden, ohne dass permanente Steckdosen die Optik stören.



Quarzkomposit: Besteht aus ca. 93 % Quarz und Kunstharzen. Extrem kratzfest, porenfrei und in unzähligen Farben erhältlich. Marken wie Silestone oder Caesarstone sind hier führend.
Keramik/Dekton: Gebrannt bei extrem hohen Temperaturen. Absolut hitze- und säurebeständig, UV-stabil und für den Außeneinsatz geeignet. Fühlt sich oft rauer an.
Beide sind pflegeleichter als Naturstein, aber Keramik ist in der Regel noch robuster und teurer.



Ein entscheidender Fehler ist, keinen „Landeplatz“ neben dem Kochfeld einzuplanen.
Stellen Sie sich vor, Sie nehmen einen heißen Topf vom Herd – wohin damit? Sie benötigen auf beiden Seiten des Kochfelds mindestens 30-40 cm freie Arbeitsfläche, um heiße Pfannen, Zutaten oder Kochlöffel sicher ablegen zu können. Ohne diese Pufferzonen wird das Kochen schnell zu einem stressigen und unsicheren Balanceakt.




Eine Kochinsel lebt vom richtigen Licht. Statt einer einzelnen, zentralen Lampe setzen Profis auf ein Schichtensystem:
- Grundbeleuchtung: Spots in der Decke für eine gleichmäßige Ausleuchtung des Raumes.
- Arbeitslicht: Direkt über der Arbeitsfläche, oft durch dimmbare Pendelleuchten oder in die Deckenhaube integrierte LEDs.
- Akzentlicht: Indirekte Lichtbänder unter der überstehenden Arbeitsplatte oder am Sockel schaffen eine schwebende Optik und ein gemütliches Ambiente am Abend.



Der wichtigste Tipp für matte Fronten: Achten Sie auf eine Anti-Fingerprint-Beschichtung! Besonders bei dunklen, grifflosen Kücheninseln ist das ein Muss. Materialien wie Fenix NTM oder spezielle Lackoberflächen haben eine supermatte, weiche Haptik und machen Fingerabdrücke nahezu unsichtbar. Das erspart Ihnen ständiges Putzen und bewahrt die edle Optik.



Die soziale Komponente ist der größte Gewinn einer Kochinsel mit Kochfeld. Man kocht nicht mehr mit dem Rücken zu den Gästen oder der Familie, sondern ist mitten im Geschehen. Das verändert die gesamte Dynamik: Gespräche fließen, Kinder können sicher zuschauen und helfen, und der Aperitif wird direkt am Ort des Geschehens serviert. Kochen wird vom notwendigen Übel zum kommunikativen Event.




Passt eine Kochinsel auch in eine kleine Küche?
Ja, aber in angepasster Form! Eine vollwertige Insel braucht Platz, aber eine Halbinsel, die an einer Wand ansetzt, kann eine clevere Alternative sein. Sie schafft zusätzliche Arbeitsfläche und Stauraum, definiert den Küchenbereich und benötigt deutlich weniger Grundfläche, da sie nur an drei Seiten zugänglich sein muss. So holen Sie sich das Insel-Feeling auch in kompaktere Räume.



- Die Abstände zwischen Spüle, Kochfeld und Kühlschrank.
- Die Laufwege während der Essenszubereitung.
- Die Öffnungsradien von Schubladen und Geräten.
Das Stichwort lautet: das magische Küchendreieck. Auch bei einer Inselplanung bleibt dieses Ergonomie-Prinzip gültig. Idealerweise sollten die drei Hauptarbeitszonen ein imaginäres Dreieck bilden, dessen Seitenlängen zusammen nicht mehr als 7 Meter betragen. Das sorgt für kurze Wege und effiziente Abläufe.



„Die Kochinsel ist heute die Bühne der Küche. Sie sollte entweder perfekt mit dem Rest verschmelzen oder ein bewusst gesetzter, starker Kontrapunkt sein.“ – Zitat eines Innenarchitekten




Denken Sie über die Standardtiefe von 60 cm hinaus. Eine Inseltiefe von 90 bis 120 cm bietet entscheidende Vorteile: Sie können auf der einen Seite kochen, während auf der anderen Seite Hausaufgaben gemacht oder Gäste bewirtet werden. Zudem schafft die größere Tiefe Platz für beidseitig nutzbaren Stauraum oder die notwendige Technik für den Muldenlüfter.



Budget-Tipp: Eine Arbeitsplatte aus hochwertigem Schichtstoff (Laminat) ist die kostengünstigste Option. Moderne Dekore von Herstellern wie Egger oder Pfleiderer imitieren Holz, Beton oder Stein verblüffend echt. Sie sind pflegeleicht und robust, allerdings nicht hitzebeständig und anfälliger für tiefe Kratzer als teurere Materialien.



- Für den Koch: Mindestens zwei Steckdosen für Mixer, Pürierstab & Co.
- Für die Gäste/Familie: Zwei weitere an der Sitzseite, idealerweise mit USB-Anschlüssen.
- Für die Zukunft: Planen Sie eine leere Dose für eventuelle Nachrüstungen (z.B. eine integrierte Waage).




Ein Induktionskochfeld auf einer glatten Inseloberfläche ist ein Traum – bis die erste stressige Kochsession kommt. Ein kleiner Trick mit großer Wirkung: Legen Sie eine dünne Silikon-Backmatte unter den Topf. Sie verhindert das Verrutschen, dämpft Geräusche und fängt kleine Spritzer auf. Nach dem Kochen einfach abwischen oder in die Spülmaschine geben.



Integrierte Bar: Spart Platz und fördert die Kommunikation. Ideal für den schnellen Kaffee oder als Aperitif-Theke. Kann aber für längeres Sitzen unbequem sein.
Angesetzter Esstisch: Oft auf einer niedrigeren Höhe, was bequemes Sitzen auf normalen Stühlen ermöglicht. Trennt die Funktionen „Arbeiten“ und „Essen“ klarer, benötigt aber mehr Platz.
Die Wahl hängt vom verfügbaren Raum und Ihren Lebensgewohnheiten ab.



Vergessen Sie nicht das Gewicht! Eine große Kochinsel, besonders mit einer massiven Arbeitsplatte aus Naturstein oder Beton, kann mehrere hundert Kilo wiegen. Sprechen Sie unbedingt mit einem Statiker, besonders in Altbauten oder bei Holzbalkendecken, um sicherzustellen, dass der Boden die Last tragen kann. Manchmal sind Verstärkungen im Untergrund nötig.




Induktionskochfelder wandeln etwa 90 % der Energie in Kochwärme um, während es bei Gaskochfeldern nur etwa 50 % und bei klassischen Ceranfeldern rund 60 % sind.
Dieser Effizienzvorteil bedeutet nicht nur eine geringere Stromrechnung, sondern auch ein schnelleres Aufheizen und eine präzisere Temperaturkontrolle. Zudem wird die Küche weniger aufgeheizt, was besonders in offenen Wohnräumen ein spürbarer Komfortgewinn ist.



Lassen Sie sich von japanischen Teppanyaki-Grills inspirieren! Ein flächenbündig in die Arbeitsplatte eingelassenes Grillfeld direkt auf der Insel schafft ein einzigartiges Kocherlebnis. Hersteller wie Gaggenau oder Siemens bieten solche Module an, die sich mit normalen Induktionszonen kombinieren lassen. Perfekt, um Gäste mit Show-Cooking zu beeindrucken.



Kann ich eine Kochinsel auf meinen bestehenden Parkett- oder Fliesenboden stellen?
Technisch ja, aber es ist nicht ideal. Die beste Vorgehensweise ist, die Insel direkt auf dem Estrich zu platzieren und den Bodenbelag anschließend darum herum zu verlegen. Warum? Sollten Sie den Bodenbelag eines Tages austauschen wollen, müssen Sie nicht die gesamte Insel demontieren. Zudem sorgt diese Methode für maximale Stabilität.




- Die genaue Position und der Typ des Kochfelds (Ausschnittmaße!).
- Die Position und der Typ des Dunstabzugs (Abluft oder Umluft? Durchmesser des Rohrs?).
- Die exakten Standorte aller benötigten Steckdosen.
Das Geheimnis? Ein präziser Installationsplan. Dieses Dokument ist die Bibel für Elektriker, Lüftungsbauer und Küchenmonteur. Es muss vor dem Verlegen des Estrichs und dem Schließen der Wände finalisiert sein, um teure Nacharbeiten zu vermeiden.



Der haptische Faktor: Berühren Sie die Materialien, bevor Sie sich entscheiden. Eine hochglänzende Lackfront fühlt sich völlig anders an als eine ultramatte Fenix-Oberfläche oder eine Front aus echtem Eichenfurnier. Die Haptik beeinflusst das tägliche Nutzungsgefühl enorm. Besuchen Sie ein Küchenstudio nicht nur zum Schauen, sondern auch zum Fühlen.



Die Sitzgelegenheit an der Insel ist entscheidend für den Komfort. Planen Sie für Barhocker eine Thekenhöhe von ca. 110-115 cm. Für eine niedrigere, tischähnliche Lösung (Höhe ca. 90 cm) sind Tresenhocker ideal. Wichtig ist immer der Überstand der Arbeitsplatte: Mindestens 30 cm sind nötig, damit die Knie bequem Platz finden.


Wichtiger Punkt: Die Lautstärke des Dunstabzugs wird in Sone oder dB(A) angegeben. Gerade in offenen Küchen ist ein leiser Betrieb entscheidend. Ein Wert unter 55 dB(A) auf Normalstufe gilt als angenehm leise. Fragen Sie gezielt nach diesen Werten und lassen Sie sich das Gerät im Idealfall im Studio vorführen. Nichts stört ein gutes Gespräch beim Kochen mehr als ein lauter Lüfter.




