Pendelleuchten: Dein ehrlicher Guide vom Profi – So vermeidest du teure Fehler
Ich hab in meiner Laufbahn als Handwerker unzählige Wohnungen und Häuser von innen gesehen. Und ganz ehrlich? Kaum etwas hat so viel Power, einen Raum komplett zu verwandeln, wie die richtige Beleuchtung. Vor allem die Pendelleuchte. Viele sehen sie nur als Deko, die halt von der Decke baumelt. Für mich ist sie das absolute Herzstück der Raumplanung.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Die Basics: Was dein Licht können muss (und was Watt damit zu tun hat)
- 0.2 Die richtige Leuchte für den richtigen Ort
- 0.3 Sicherheit zuerst: Die Montage an der Decke
- 0.4 Die Top 3 Fehler bei Pendelleuchten – und wie du sie vermeidest
- 0.5 Für Tüftler: Sonderfälle und smarte Lösungen
- 0.6 Was kostet der Spaß eigentlich? Eine ehrliche Rechnung
- 0.7 Zum Schluss: Eine gute Leuchte ist mehr als nur eine Lampe
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Eine gute Pendelleuchte macht aus einem einfachen Tisch eine Tafel, an der man stundenlang sitzen will. Sie macht die Kücheninsel zum Zentrum des Geschehens. Aber eine schlechte? Die blendet dich beim Essen, wirft unschöne Schatten oder hängt dir ständig im Weg. Ich habe schon alles gesehen: sündhaft teure Leuchten, die das Steak grau aussehen lassen, oder schwere Lampen, die bedenklich an einer dünnen Gipskartondecke wackeln. Solche Fehler sind nicht nur ärgerlich, sondern können auch gefährlich werden.
Deshalb gibt’s hier keinen Design-Vortrag, sondern handfeste Tipps aus der Praxis. Lass uns mal Klartext reden, worauf es wirklich ankommt.

Die Basics: Was dein Licht können muss (und was Watt damit zu tun hat)
Bevor wir über coole Designs aus Glas oder Beton reden, müssen wir über das Licht selbst sprechen. Klingt langweilig, ist aber die wichtigste Grundlage. Wer das hier kapiert, kauft nie wieder die falsche Lampe.
Vergiss Watt, denk in Lumen!
Früher war alles einfach: 60 Watt war hell, 25 Watt gemütlich. Das ist Geschichte. Seit es LEDs gibt, sagt die Wattzahl nur noch was über den Stromverbrauch aus. Die Helligkeit, die du wirklich spürst, wird in Lumen (lm) gemessen. Das ist der Wert, der zählt.
Hier ein paar Hausnummern aus meiner Erfahrung:
- Über dem Esstisch (ca. 1,60 m lang): Du brauchst gutes Licht, aber keine Stadionbeleuchtung. Ich peile hier meistens zwischen 800 und 1200 Lumen insgesamt an. Genug, um zu sehen, was auf dem Teller ist, aber gemütlich genug für lange Abende.
- Über der Kücheninsel: Hier wird geschnippelt und gearbeitet, da braucht’s klares Licht. Rechne mal mit rund 500 Lumen pro Meter Arbeitsfläche. Bei einer 2 Meter langen Insel sind das also 1000 Lumen.
- Als Hauptlicht im Wohnzimmer: Eine zentrale Pendelleuchte soll hier oft nur eine Grundhelligkeit schaffen. Meist reichen da schon 1000 bis 1500 Lumen, weil der Rest ja von Steh- oder Tischlampen kommt.
Gut zu wissen: Wenn eine Leuchte drei Glühbirnen hat, addieren sich deren Lumen-Werte. Logisch, oder?

Die Stimmung kommt aus der Lichtfarbe (Kelvin)
Die Lichtfarbe, gemessen in Kelvin (K), entscheidet, ob ein Raum gemütlich oder kühl wirkt. Je niedriger der Wert, desto wärmer und gelblicher das Licht.
- Warmweiß (unter 3.300 K): Das ist das klassische Glühbirnen-Feeling, meist um die 2.700 K. Perfekt fürs Wohnzimmer, Schlafzimmer und den Essbereich. Macht sofort eine entspannte Atmosphäre.
- Neutralweiß (3.300 bis 5.300 K): Meist um die 4.000 K. Das ist ein klares, sachliches Licht, das die Konzentration fördert. Mein Standard für Küchen, Bäder und Arbeitszimmer. Farben wirken echter, und man sieht einfach mehr.
- Tageslichtweiß (über 5.300 K): Wirkt fast schon bläulich und sehr anregend, fast klinisch. Für Wohnräume ein No-Go, es sei denn, du hast eine Werkstatt im Keller.
Der größte Anfängerfehler ist, im ganzen Haus die gleiche Lichtfarbe zu nutzen. Warmweiß in der Küche macht müde, Neutralweiß im Wohnzimmer wirkt ungemütlich. Pass die Lichtfarbe immer der Funktion des Raumes an!

CRI-Wert: Der heimliche Star für satte Farben
Kennst du das? Du kaufst im Supermarkt einen knackigen Salat, aber zu Hause unter der Küchenlampe sieht er irgendwie fahl und traurig aus? Das liegt am Farbwiedergabeindex (CRI). Er gibt an, wie naturgetreu Farben unter künstlichem Licht aussehen. 100 ist das Maximum (wie Sonnenlicht).
- CRI> 90: Das ist die Champions League und mein absoluter Standard für Küche und Esszimmer. Hier solltest du nicht sparen! Lebensmittel sehen frisch aus, Hauttöne wirken gesund, und deine Möbel strahlen in ihren echten Farben. Gute Leuchtmittel mit hohem CRI bekommst du schon für 10€ bis 25€ pro Stück – eine Investition, die sich lohnt.
- CRI 80-89: Das ist der Standard und für den Flur oder Keller okay. Man merkt den Unterschied aber deutlich.
- CRI <80: Finger weg! Das sind oft Billig-LEDs, die alles grau und leblos wirken lassen.
Kleiner Auftrag für dich: Schraub doch mal das Leuchtmittel aus deiner aktuellen Esszimmerlampe. Google mal die Daten, die draufstehen. Findest du den Kelvin- und CRI-Wert? Allein das zu wissen, ist der erste Schritt zur besseren Beleuchtung!

Die richtige Leuchte für den richtigen Ort
So, jetzt wird’s praktisch. Eine Lampe ist ein Werkzeug. Und für jede Aufgabe braucht man das richtige.
Der Klassiker: Die Leuchte über dem Esstisch
Hier geht es um die perfekte Balance. Die wichtigste Regel ist die Höhe: Die Unterkante der Leuchte sollte etwa 60 bis 70 cm über der Tischplatte schweben. Warum? Ganz einfach: So leuchtet sie perfekt auf den Tisch, ohne den Sitzenden in die Augen zu blenden, und du kannst deinem Gegenüber noch ins Gesicht schauen.
Bei der Größe gilt: Der Durchmesser der Leuchte sollte ca. 30 cm kleiner sein als die schmalste Seite des Tisches. So wirkt es harmonisch. Für lange Tische ist eine längliche Leuchte oder eine Gruppe aus zwei bis drei kleineren Pendeln ideal. Lass zwischen den einzelnen Leuchten etwa 40-50 cm Abstand, das sieht gut aus.
Profi-Tipp: Installiere hier UNBEDINGT einen Dimmer. Helles Licht zum Essen, gedimmtes Licht für das Glas Wein danach. Das macht den Raum so viel flexibler.

Die Arbeitshilfe: Licht über der Kücheninsel
In der Küche zählen Funktion und Sicherheit. Hänge die Leuchten hier etwas höher, so 75 bis 90 cm über der Arbeitsfläche. So stößt du dir nicht den Kopf und hast freie Bahn beim Schnippeln. Klares Neutralweiß (ca. 4.000 K) und ein hoher CRI (> 90) sind hier Pflicht, damit du siehst, ob das Gemüse noch frisch ist.
Achtung beim Material! Ein Stoffschirm ist in der Küche eine ganz schlechte Idee. Fettdunst und Gerüche setzen sich darin fest. Besser sind glatte, abwischbare Oberflächen wie Metall, Glas oder lackiertes Holz.
Sicherheit zuerst: Die Montage an der Decke
Jetzt wird’s ernst. Eine schlecht montierte Leuchte ist kein Kavaliersdelikt. Ich sag’s, wie es ist: Elektrische Anschlüsse an 230 Volt sind in Deutschland gesetzlich nur was für eine Elektrofachkraft. Wenn du hier selbst was falsch machst und es passiert was, zahlt keine Versicherung. Punkt.
Was du aber selbst machen kannst und solltest, ist die Vorbereitung. Und dafür musst du deine Decke kennen. Also, rauf auf die Leiter und klopfen!

- Betondecke (klingt hart und fest): Das ist der Jackpot in Sachen Stabilität. Du brauchst einen Bohrhammer und gute Betondübel. Die Arbeit ist zwar laut und staubig, aber hier hält eine Schraube locker 20 kg und mehr.
- Gipskartondecke (klingt hohl und dumpf): Der häufigste Fall in modernen Wohnungen und der kniffligste. Eine normale Schraube hält hier absolut nichts! Für leichte Leuchten (bis ca. 3 kg) gibt es spezielle Hohlraumdübel, z.B. Kipp- oder Federklappdübel von Marken wie Fischer oder Toggler, die du in jedem Baumarkt bekommst. Für alles, was schwerer ist, musst du die Unterkonstruktion aus Holzlatten oder Metallprofilen finden. Nur dort darfst du schwere Lasten befestigen!
- Holzbalkendecke (oft im Altbau): Perfekt. Einfach mit einer passenden Holzschraube direkt im Balken befestigen.
Wie finde ich den Balken in der Gipskartondecke? Ganz einfach: 1. Klopfe systematisch an die Decke – wo es weniger hohl klingt, ist wahrscheinlich ein Balken. 2. Ein Leitungssucher (kostet ab ca. 25€) ist hier dein bester Freund. Er zeigt dir nicht nur Balken, sondern auch Stromleitungen an. 3. Zur Sicherheit an der vermuteten Stelle eine Probebohrung mit einem ganz dünnen Bohrer machen. Spürst du nach dem Gips Widerstand? Treffer!

Die Top 3 Fehler bei Pendelleuchten – und wie du sie vermeidest
Wenn ich für jeden dieser Fehler einen Euro bekommen hätte… Hier sind die häufigsten Patzer:
1. Die Decke ignoriert: Eine 10-kg-Betonlampe gekauft, aber nur eine Gipskartondecke ohne Plan. Das endet mit einem Loch in der Decke und der Lampe.
2. Die Höhe falsch eingeschätzt: Entweder blendet die Lampe alle am Tisch oder man stößt sich ständig den Kopf. Die 60-70 cm über dem Esstisch sind Gold wert.
3. Am Leuchtmittel gespart: Eine wunderschöne Leuchte gekauft und dann eine Billig-Birne mit niedrigem CRI reingeschraubt. Ergebnis: Das Essen sieht unappetitlich aus und die Stimmung ist im Eimer.
Für Tüftler: Sonderfälle und smarte Lösungen
Manchmal ist die Situation etwas kniffliger. Aber keine Sorge, für alles gibt es eine Lösung.
Der Stromauslass ist am falschen Ort? Ein Klassiker. Der Anschluss ist mitten im Raum, der Tisch steht aber in der Ecke. Die Lösung heißt dezentrale Aufhängung. Du montierst den Baldachin (die Abdeckung an der Decke) am Stromauslass und führst das Kabel mit kleinen Deckenhaken oder einem „Affen“-Haken zur gewünschten Position. Sieht cool aus und erspart dir das Schlitze klopfen.

Und was ist mit Smart Home? Leuchten von Philips Hue & Co. sind super, weil du Lichtfarbe und Helligkeit per App steuern kannst – mal Arbeitslicht, mal Feierabendstimmung auf Knopfdruck. Achte aber auch hier beim Kauf auf den maximalen Lumen-Wert und den CRI, der bei Markenprodukten meist gut ist (über 90).
Was kostet der Spaß eigentlich? Eine ehrliche Rechnung
Reden wir mal über Geld. Eine gute Lichtplanung ist eine Investition, aber sie muss kein Vermögen kosten. Hier eine grobe Übersicht:
- Die Leuchte selbst: Solide und schöne Modelle findest du schon ab ca. 80€. Nach oben gibt es natürlich keine Grenzen, aber für 150€ – 400€ bekommst du oft schon fantastische Qualität.
- Gute Leuchtmittel (CRI> 90): Plane hier mit 10€ – 25€ pro Stück.
- Der Elektriker (für den sicheren Anschluss): Rechne mit einer Arbeitsstunde, die je nach Region zwischen 70€ und 120€ kostet.
- Ein Dimmer (optional, aber empfohlen): Ein guter Dimmschalter plus Einbau durch den Elektriker kommt auf ca. 100€ – 200€.
- Montagematerial: Spezialdübel für Gipskarton oder gute Betondübel kosten im Set meist unter 10€.

Zum Schluss: Eine gute Leuchte ist mehr als nur eine Lampe
Puh, das war jetzt eine Menge Input, ich weiß. Aber nimm dir die Zeit für die Planung. Denk an Lumen, Kelvin und CRI, bevor du dich in ein Design verliebst. Prüf deine Decke, bevor du auf „Kaufen“ klickst. Und lass den Profi an die Stromkabel.
Eine gut ausgewählte Pendelleuchte begleitet dich viele Jahre. Sie schafft die perfekte Atmosphäre für unvergessliche Abende mit Freunden und Familie. Und das, mein Freund, ist jeden Cent und jede Minute Planung wert.
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„Die richtige Leuchte ist Schmuckstück und Werkzeug zugleich.“
Denken Sie daran, wenn Sie Ihre Wahl treffen. Eine Pendelleuchte soll nicht nur leuchten, sie definiert einen Bereich und ist auch tagsüber, wenn sie ausgeschaltet ist, ein zentrales Design-Statement. Betrachten Sie sie als Skulptur für Ihren Raum.


- Glas & Kristall: Sorgen für funkelnde Lichtreflexe und eine luftige, elegante Atmosphäre. Perfekt für glamouröse oder minimalistische Stile.
- Metall: Ob gebürsteter Stahl, Kupfer oder mattschwarz – Metallleuchten setzen industrielle oder moderne Akzente und lenken das Licht oft gezielt nach unten.
- Holz & Rattan: Bringen Wärme und Natur ins Haus. Sie streuen das Licht weich und schaffen eine besonders gemütliche, entspannte Stimmung, ideal für den Boho- oder Skandi-Stil.



Wie hoch muss die Lampe über dem Esstisch hängen?
Die Faustregel vom Profi: Die Unterkante der Leuchte sollte etwa 60 bis 70 cm über der Tischplatte schweben. Das ist hoch genug, damit man sein Gegenüber noch sehen kann und nicht geblendet wird, aber tief genug, um eine intime Lichtinsel zu schaffen. Setzen Sie sich an den Tisch und testen Sie die Sichthöhe, bevor die finale Befestigung erfolgt!


Der Dimmer-Effekt: Eine Pendelleuchte ohne Dimmer ist wie ein Auto mit nur einem Gang. Die Möglichkeit, die Helligkeit zu regulieren, ist kein Luxus, sondern essenziell. So verwandeln Sie helles Arbeitslicht zum Schnippeln in sanftes Stimmungslicht für den Wein am Abend mit nur einem Handgriff. Achten Sie darauf, dass Leuchte und Leuchtmittel „dimmbar“ sind – eine kleine Investition mit maximaler Wirkung.



Der Trend geht weg von der einzelnen, dominanten Leuchte hin zu Clustern. Mehrere kleine Pendelleuchten, zum Beispiel die „Eos“ von UMAGE in verschiedenen Größen, in einer Gruppe arrangiert, erzeugen eine dynamische und kunstvolle Optik. Besonders wirkungsvoll in Räumen mit hohen Decken oder über runden Esstischen.


Transparenz vs. Opak:
Durchsichtige Schirme: Leuchten aus klarem oder farbigem Glas (wie bei den Modellen von Ebb & Flow) geben das Licht in alle Richtungen ab und lassen den Raum größer wirken. Das Leuchtmittel selbst wird hier Teil des Designs – wählen Sie also eine schöne Filament-LED.
Undurchsichtige Schirme: Modelle aus Metall, Beton oder Keramik bündeln das Licht und lenken es gezielt nach unten. Ideal, um einen Tisch oder eine Arbeitsfläche präzise auszuleuchten und eine dramatische, fokussierte Atmosphäre zu schaffen.



Wussten Sie schon? Das menschliche Auge nimmt warmweißes Licht (unter 3300 Kelvin) als gemütlicher und entspannender wahr. Kaltweißes Licht (über 5300 Kelvin) fördert hingegen die Konzentration.
Für den Essbereich sind daher Leuchtmittel um 2700 Kelvin ideal. Sie lassen nicht nur den Raum, sondern auch das Essen appetitlicher aussehen. Für die Kücheninsel kann ein etwas neutraleres Weiß um 3000 Kelvin die bessere Wahl sein.


Haben Sie schon mal über das Kabel nachgedacht? Ein schnödes weißes Plastikkabel kann ein hochwertiges Design ruinieren. Viele Hersteller wie Muuto oder Hay bieten ihre Leuchten bewusst mit farbigen Textilkabeln an. Diese können zu einem dezenten Akzent werden oder als knalliger Kontrast dienen. Man kann sie sogar kunstvoll an der Decke entlangführen, statt sie nur gerade herunterhängen zu lassen.



- Sorgt für eine definierte, gemütliche Lichtinsel.
- Blendet nie, egal wo man sitzt.
- Wirft ein angenehmes Licht auf Gesichter und Speisen.
Das Geheimnis? Eine mehrflammige, lineare Pendelleuchte. Sie verteilt das Licht gleichmäßig über die gesamte Länge eines rechteckigen Tisches – ein Problem, das eine einzelne, zentrale Leuchte oft nicht lösen kann.


Meine Decke ist aus Rigips. Hält das eine schwere Leuchte aus?
Vorsicht! Eine Standard-Rigipsdecke allein trägt oft nicht mehr als 5 kg sicher. Für schwerere Designstücke aus Glas oder Beton benötigen Sie spezielle Hohlraumdübel, sogenannte Kipp- oder Federklappdübel. Diese verteilen das Gewicht auf eine größere Fläche hinter der Platte. Bei sehr schweren Modellen (über 10 kg) sollten Sie die Lampe immer an der darunterliegenden Unterkonstruktion (Holzbalken oder Metallprofile) befestigen. Im Zweifel: Immer einen Fachmann fragen!



Die legendäre „PH 5“-Leuchte von Louis Poulsen wurde 1958 von Poul Henningsen mit einem klaren Ziel entworfen: 100 % blendfreies Licht zu schaffen, unabhängig von der Form oder Größe des eingesetzten Leuchtmittels.
Dieses Prinzip ist heute relevanter denn je. Es zeigt, dass herausragendes Design nicht nur Ästhetik, sondern vor allem eine intelligente Lösung für ein alltägliches Problem ist. Eine Investition, die sich über Jahrzehnte bewährt.


Fehler, den viele machen: Die Leuchte ist zu klein für den Tisch. Eine winzige Pendelleuchte über einem massiven Esstisch wirkt verloren und geizig. Eine großzügige Leuchte (oder eine Gruppe von Leuchten) hingegen zeigt Selbstbewusstsein und verankert den Essbereich im Raum. Faustregel: Der Durchmesser der Leuchte sollte etwa die Hälfte bis zwei Drittel der Tischbreite betragen.



Denken Sie smart! Eine Pendelleuchte über dem Esstisch ist der perfekte Kandidat für eine smarte Aufrüstung. Mit einem System wie Philips Hue können Sie nicht nur die Helligkeit per App oder Zuruf steuern, sondern auch die Lichtfarbe anpassen. Kühleres Licht zum Arbeiten am Nachmittag, warmes Kerzenlicht für das Dinner am Abend – alles mit derselben Leuchte.


- Regelmäßiges Abstauben: Ein Swiffer oder ein weiches Mikrofasertuch sind Ihre besten Freunde, besonders bei dunklen oder glänzenden Oberflächen.
- Glas & Metall reinigen: Ein leicht feuchtes Tuch mit einem Spritzer Glasreiniger (auf das Tuch, nicht auf die Lampe!) wirkt Wunder. Immer mit einem trockenen Tuch nachpolieren, um Schlieren zu vermeiden.
- Stoff- & Papierschirme: Hier ist Trockenreinigung angesagt. Eine Fusselrolle oder der Bürstenaufsatz des Staubsaugers auf niedrigster Stufe sind ideal.



Der Charme des Unperfekten: Materialien wie Beton oder Terrakotta erobern die Welt der Pendelleuchten. Jede Leuchte hat eine einzigartige Oberflächenstruktur, kleine Lufteinschlüsse oder farbliche Nuancen. Diese Modelle, wie sie oft von kleinen Manufakturen angeboten werden, sind keine Massenware, sondern Unikate, die Charakter und eine rohe, ehrliche Ästhetik in Ihr Zuhause bringen.


Was, wenn mein Stromauslass an der falschen Stelle sitzt?
Ein Klassiker! Der Deckenanschluss ist selten genau mittig über dem Tisch. Statt die Decke aufzureißen, gibt es elegante Lösungen. Nutzen Sie das Kabel als Designelement und führen Sie es mit speziellen Deckenhaken oder einem „Affenschaukel“-System zum gewünschten Punkt. Alternativ bieten Systeme wie das „Light-Track“ von Artemide flexible Schienen, an denen Sie die Pendel frei positionieren können.



Laut einer Studie des Lighting Research Center kann eine gute Beleuchtung die visuelle Wahrnehmung von Speisen verbessern und somit das Geschmackserlebnis steigern.
Das bedeutet, dass das richtige Licht über dem Esstisch Ihr Steak nicht nur saftiger aussehen lässt – es könnte sogar dazu beitragen, dass es Ihnen besser schmeckt. Ein Grund mehr, in Qualität zu investieren.


Industrial Chic: Große Metallschirme, sichtbare Nieten, Kettenaufhängungen und Edison-Glühbirnen. Farben sind oft Schwarz, Grau oder rostige Töne. Passt perfekt zu Lofts, Backsteinwänden und Holztischen.
Skandi-Design: Helle Hölzer, klare, organische Formen und oft Textil- oder Papierschirme. Hier geht es um Leichtigkeit und eine natürliche, unaufgeregte Ästhetik. Marken wie Muuto oder &Tradition sind hier führend.



Vergessen Sie nicht den Schattenwurf! Eine Leuchte mit perforiertem Schirm oder aus Rattan wirft faszinierende Muster an Decke und Wände. Dieses Licht- und Schattenspiel verleiht dem Raum abends eine zusätzliche Dimension und eine fast magische Tiefe. Ein Effekt, der oft unterschätzt wird, aber eine enorme Wirkung auf die Atmosphäre hat.


- Zwischen den einzelnen Leuchten mindestens 1,5x den Durchmesser des Schirms als Abstand halten, damit sie nicht gedrängt wirken.
- Bei ungerader Anzahl (z.B. 3 Stück) hängt die mittlere Leuchte zentral, die anderen im gleichen Abstand links und rechts.
- Variieren Sie die Hängehöhen leicht (z.B. 5-10 cm Unterschied), um ein dynamischeres und weniger starres Bild zu erzeugen.



Die Design-Ikone: Die „Artichoke“ von Louis Poulsen, ein Meisterwerk aus 72 „Blättern“, das absolut blendfreies Licht spendet. Ein Statement, das Generationen überdauert.
Die Budget-Alternative: Suchen Sie nach Leuchten im Lamellen-Stil, wie z.B. die „KNIXHULT“ aus Bambus von IKEA. Sie greift das Prinzip der Lichtstreuung auf und erzeugt eine ähnliche warme, blendfreie Atmosphäre für einen Bruchteil des Preises.


Eine einzelne, überdimensionierte Pendelleuchte kann einen ganzen Raum definieren. Stellen Sie sich eine riesige Kuppelleuchte wie die „Flos Skygarden“ über einem ansonsten schlichten Esstisch vor. Ein solcher Solitär agiert wie ein Kunstwerk und braucht keine weiteren dekorativen Elemente um sich herum. Es ist ein mutiger Schritt, der einem Raum sofort einen Hauch von Grandezza und einen klaren Fokus verleiht.



Passt eine goldene Lampe auch in eine moderne, schlichte Küche?
Absolut! Warme Metalle wie Gold, Messing oder Kupfer sind nicht mehr nur dem klassischen Stil vorbehalten. In einer ansonsten kühlen Umgebung (z.B. weiße Hochglanzfronten, graue Arbeitsplatte) wirkt eine goldene Pendelleuchte wie ein Schmuckstück. Sie durchbricht die Strenge, sorgt für einen Hauch von Wärme und Luxus und wird zum garantierten Blickfang.


Der Designer Tom Dixon ist bekannt für seine metallischen, skulpturalen Leuchten wie die „Melt“ oder „Beat“ Serie. Er sagt: „Licht ist ein so mächtiges, aber immaterielles Material, dass wir es fast als Baustoff betrachten.“
Diese Philosophie spürt man in seinen Entwürfen. Sie sind auch im ausgeschalteten Zustand starke, präsente Objekte im Raum und spielen mit Reflexionen und Formen.

Wichtiger Tipp für die Farbwahl: Die Lichtfarbe des Leuchtmittels verändert die wahrgenommene Farbe des Lampenschirms und umgekehrt. Ein gelber Schirm lässt auch neutral-weißes Licht wärmer erscheinen. Eine kühle LED kann einen beigen Stoffschirm fahl und gräulich wirken lassen. Testen Sie das Leuchtmittel Ihrer Wahl daher immer direkt in der Leuchte, bevor Sie sich final entscheiden.




