Dein Balkon-Paradies: So klappt’s mit den Pflanzen – auch ohne grünen Daumen!
Ich habe in meinem Leben schon unzählige Gärten gestaltet, aber ganz ehrlich? Die Projekte, die mir oft am meisten Spaß machen, sind die kleinen. Die auf dem Balkon. Ein Balkon ist nämlich so viel mehr als nur ein Stück Beton an der Hauswand. Er ist ein winziges, eigenes Universum mit ganz speziellen Regeln. Viele Leute machen den gleichen Fehler: Sie rennen in den Baumarkt, kaufen, was hübsch aussieht, und wundern sich dann, warum nach drei Wochen alles die Blätter hängen lässt. Das Geheimnis ist aber kein magischer „grüner Daumen“, sondern einfach nur das Verstehen des eigenen Standorts.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Erstmal Kassensturz: Was kostet der Start ins Balkon-Glück?
- 0.2 Das Fundament: Lerne deinen Balkon zu lesen
- 0.3 Das richtige Werkzeug: Töpfe, Erde & Co.
- 0.4 Die richtige Pflanze am richtigen Ort (und wie man sie am Leben hält!)
- 0.5 Für Ambitionierte: Dein Balkon als Speisekammer
- 0.6 Über den Winter: So schützt du deine Pflanzen
- 0.7 Das Kleingedruckte: Sicherheit und Nachbarschaftsfrieden
- 1 Bildergalerie
Jeder Balkon hat sein eigenes Mikroklima. Das ist wirklich das A und O. Bevor du auch nur einen einzigen Topf kaufst, musst du Detektiv spielen. Beobachte deinen Balkon mal einen ganzen Tag lang. Wo knallt die Sonne morgens hin? Wo steht sie mittags? Gibt es Ecken, die quasi immer im Schatten liegen? Zieht es wie Hechtsuppe? Erst wenn du ein Gefühl dafür hast, kann’s losgehen. Und ich zeig dir, wie die Profis rangehen – nicht mit starren Listen, sondern mit dem Wissen, die richtige Wahl für genau DEINEN Balkon zu treffen.

Erstmal Kassensturz: Was kostet der Start ins Balkon-Glück?
Keine Sorge, du musst nicht gleich dein Sparkonto plündern. Für den Anfang kommst du schon mit einem überschaubaren Budget klar. Eine kleine Einkaufsliste für deinen ersten bepflanzten Kasten könnte so aussehen:
- Ein Balkonkasten (80 cm): Aus Kunststoff kriegst du die schon für 10-15 €, schönere Modelle aus beständigem Material können auch 30 € oder mehr kosten.
- Ein Sack gute Blumenerde (20 Liter): Plane hierfür etwa 5-10 € ein. Spar nicht am falschen Ende, billige Erde ist oft eine Enttäuschung.
- Die Pflanzen selbst: Für einen 80-cm-Kasten rechnest du mit 3 bis 5 Pflanzen. Je nach Sorte und Größe kostet das zusammen zwischen 10 € und 25 €.
Also, mit rund 25 bis 60 Euro bist du für den ersten Kasten voll ausgestattet. Das ist doch machbar, oder?
Das Fundament: Lerne deinen Balkon zu lesen
Ein Balkon ist ein Extremstandort. Er ist Wind und Wetter viel direkter ausgesetzt als ein Gartenbeet. Die Wurzeln haben nur begrenzt Platz und sind komplett von dir abhängig, was Wasser und Nährstoffe angeht. Darum sind die Basics so entscheidend.

Die Himmelsrichtung – der absolute Game-Changer
Die Ausrichtung deines Balkons ist die wichtigste Regel von allen. Alles andere baut darauf auf.
- Südbalkon: Die Sonnenbank. Hier hast du von morgens bis spätnachmittags die volle Dröhnung. Das bedeutet aber auch Hitzestress pur im Sommer. Die Erde in den Töpfen wird brütend heiß, das Wasser verdunstet rasend schnell. Hier überleben nur echte Sonnenanbeter aus trockenen, heißen Regionen.
- Westbalkon: Hier bekommst du die kräftige Nachmittags- und Abendsonne ab. Die Wärme staut sich oft bis in die Nacht. Viele Pflanzen, die die pralle Mittagssonne nicht packen, fühlen sich hier wohl. Aber Achtung: Wetterfronten kommen oft aus Westen, der Wind kann hier also ein echtes Thema sein.
- Ostbalkon: Perfekt für ein entspanntes Frühstück in der Morgensonne. Die ist nämlich viel sanfter, und ab Mittag liegt der Balkon meist im Schatten. Das schützt die Pflanzen vor der größten Hitze und die Auswahl an Gewächsen ist riesig.
- Nordbalkon: Der vermeintliche Problemfall. Hier gibt es keine direkte Sonne, nur Helligkeit. Aber „schattig“ ist nicht gleich „finster“! Unzählige Grünpflanzen und sogar ein paar Blühwunder fühlen sich hier pudelwohl. Der riesige Vorteil: Die Erde trocknet kaum aus und Hitzestress ist ein Fremdwort.

Wind, Regen und die Statik nicht unterschätzen!
Je höher du wohnst, desto stärker pfeift der Wind. Wind trocknet Blätter und Erde brutal schnell aus. Eine Pflanze im 5. Stock braucht bei Wind oft doppelt so viel Wasser wie dieselbe Pflanze in einem geschützten Innenhof. Großblättrige Schönheiten können da schnell mal einreißen und hohe Pflanzen umknicken.
Und dann der Regen… Die meisten Balkone liegen im sogenannten „Regenschatten“. Durch das Dach oder den Balkon über dir kommt kaum ein Tropfen in deine Kästen. Das bedeutet: Die Bewässerung liegt zu fast 100 % in deiner Hand.
Ach ja, und ein superwichtiger Punkt, den viele vergessen: die Statik. Nasser Mutterboden ist verdammt schwer. Ein normaler 80-cm-Balkonkasten wiegt mit nasser Erde und Pflanzen locker 20 bis 25 kg. Ein großer Terrakotta-Kübel mit einem kleinen Bäumchen drin knackt schnell die 100-kg-Marke. Die meisten Balkone sind für eine Last von etwa 350 bis 500 kg pro Quadratmeter ausgelegt. Klingt viel, ist es aber nicht! Stell dir vor, dein Balkon hat 400 kg/m² Traglast. Vier große Kübel à 80 kg sind schon 320 kg. Dann kommst du noch dazu, vielleicht ein kleiner Tisch … und die Grenze ist erreicht. Bei großen, schweren Pötten also bitte unbedingt vorher mit der Hausverwaltung sprechen oder einen Profi fragen. Das ist keine übertriebene Vorsicht, sondern pure Vernunft.

Das richtige Werkzeug: Töpfe, Erde & Co.
Die schönste Pflanze geht ein, wenn die Basics nicht stimmen. Die Wahl der Gefäße und des Substrats ist die halbe Miete.
Pflanzgefäße: Mehr als nur Deko
Jedes Material hat so seine Tücken und Vorteile. Kunststoff ist leicht, oft günstig und hält das Wasser super, weil nichts durch die Wände verdunstet. Aber Vorsicht: Dunkle Plastiktöpfe können in der prallen Sonne zu wahren Wurzel-Kochern werden. Für einen Südbalkon also lieber helle Farben wählen! Achte auf UV-beständigen Kunststoff, sonst bröselt er dir nach zwei Sommern weg. Terrakotta und Ton sind Klassiker und sehen toll aus. Das Material atmet, was die Wurzeln freut, aber es verdunstet auch Wasser durch die Wände. Heißt für dich: öfter gießen. Und im Winter kann unglasierter Ton bei Frost platzen.
Holz wirkt natürlich und isoliert super gegen Hitze und Kälte. Wichtig ist hier, dass das Holz entweder von Natur aus witterungsbeständig ist (wie Lärche) oder du den Kasten mit Folie auskleidest, damit nichts fault. Die Folie muss aber unten Löcher haben! Und Metall? Modern, aber tricky. Zink oder Edelstahl heizen sich in der Sonne extrem auf – also eher was für den Schatten.

Das Wichtigste, egal welches Material: Jedes Gefäß braucht mindestens ein Abflussloch im Boden. Staunässe ist der sichere Tod für fast jede Pflanze. Die Wurzeln ersticken und faulen. Das riecht man dann auch – so ein unangenehm muffiger Geruch.
Das Substrat: Die Lebensgrundlage
Bitte, bitte spar nicht an der Erde. Billigerde aus dem Discounter ist oft nur gefärbter Torf, der schnell zusammensackt und keine Nährstoffe hält. Gute Balkonpflanzenerde ist locker, faserig und enthält oft Tonminerale oder Zuschlagstoffe wie Perlite, die Wasser speichern und die Wurzeln belüften.
Ich mische meine Erde oft selbst. Ein super Basisrezept: 60 % hochwertige, torffreie Kübelpflanzenerde, 20 % reifer Kompost, 10 % Sand und 10 % Lavagranulat für die Struktur. Kleiner Tipp: Wenn du keinen eigenen Kompost hast (wer hat das schon in der Stadt?), kannst du einfach gekauften Bio-Kompost oder hochwertigen Wurmhumus aus dem Sack nehmen. Gibt’s in jedem gut sortierten Gartencenter.
Düngen: Futter für die Blüh-Maschinen
Nach etwa 4 bis 6 Wochen sind die Nährstoffe in der frischen Erde aufgebraucht. Dann musst du nachhelfen. Am einfachsten für den Anfang ist Langzeitdünger. Das sind kleine Kügelchen, die du beim Pflanzen untermischst und die ihre Nährstoffe über Monate langsam abgeben. Flüssigdünger ist die Alternative für mehr Kontrolle. Er wird alle 1-2 Wochen ins Gießwasser gemischt. Gerade Blüh-Monster wie Geranien oder Petunien lieben das. Mein Rat: Lieber etwas schwächer dosieren als auf der Packung steht, dafür aber regelmäßig.

Die richtige Pflanze am richtigen Ort (und wie man sie am Leben hält!)
So, jetzt wird’s spannend. Hier sind ein paar bewährte Kandidaten. Aber bevor wir starten, die goldene Gieß-Regel: Steck deinen Finger etwa zwei Zentimeter tief in die Erde. Ist sie dort trocken, wird gegossen. Wenn nicht, wartest du. Ein Südbalkon kann im Hochsommer tägliches Gießen erfordern, ein Nordbalkon vielleicht nur alle 3-4 Tage. Gefühlssache!
Für den Südbalkon: Die Hitzekünstler
Hier brauchen wir Pflanzen mit eingebautem Sonnenschirm – oft silbrige, behaarte oder dicke Blätter.
- Geranien (Pelargonien): Der Klassiker, und das zurecht. Absolut robust, blühen wie verrückt und verzeihen dir auch mal, wenn du das Gießen vergisst.
- Petunien & Zauberglöckchen: Blühen unermüdlich, sind aber auch echte Säufer und Fresser. Sie brauchen viel Wasser und Dünger, um in Topform zu bleiben.
- Mediterrane Kräuter: Rosmarin, Thymian, Salbei, Lavendel. Lieben die volle Sonne, brauchen wenig Wasser und duften an einem lauen Sommerabend einfach herrlich.
- Oliven- oder Oleanderbäumchen: Pures Mittelmeer-Feeling. Brauchen aber große, stabile Kübel (mind. 30 Liter) und ein frostfreies Winterquartier.

Für West- und Ostbalkone: Die entspannten Allrounder
Hier ist die Auswahl riesig. Die Halbtagssonne ist für viele ideal.
- Fuchsien: Wunderschön, vor allem für den Ostbalkon. Ihre zarten Blüten mögen die pralle Mittagshitze nicht. Ganz ehrlich? Ich habe selbst mal meine Lieblings-Fuchsien auf dem Westbalkon gegrillt, weil ich die Kraft der Abendsonne unterschätzt habe. Man lernt nie aus!
- Männertreu (Lobelia): Bildet dichte, meist blaue Blütenkissen. Perfekt für Ampeln oder als Unterpflanzung. Mag es aber gleichmäßig feucht.
- Knollenbegonien: Ihre riesigen, oft gefüllten Blüten sind im Halbschatten der absolute Knaller. Aber Vorsicht bei Staunässe!
- Hortensien: Im großen Kübel eine Wucht. Brauchen aber extrem viel Wasser und für die Blaufärbung spezielle Hortensienerde.
Für den Nordbalkon: Die Schattenkünstler
Vergiss opulente Blütenmeere. Hier spielen wir mit Blattfarben, Formen und Strukturen.
- Funkien (Hosta): Die Königinnen des Schattens. Ihre Blätter gibt es in allen erdenklichen Grün-, Blau- und Gelbtönen. Sie mögen eher breite als tiefe Töpfe, damit die Wurzeln Platz haben.
- Farne: Bringen sofort Wald-Atmosphäre. Viele sind sogar winterhart. Ab und zu mit Wasser besprühen mögen sie gern.
- Efeu: Der unverwüstliche Klassiker. Wächst als Hängepflanze oder klettert. Aber Vorsicht an der Hauswand, die Haftwurzeln können den Putz beschädigen.
- Fleißiges Lieschen: Eine der wenigen Pflanzen, die auch im tiefsten Schatten zuverlässig blüht. Ist aber sehr, sehr durstig.

Für Ambitionierte: Dein Balkon als Speisekammer
Ja, das geht! Fast jedes Gemüse lässt sich im Topf ziehen, wenn man die richtige Sorte wählt.
- Tomaten: Nimm spezielle Busch- oder Balkontomaten, die nicht so riesig werden. Sie brauchen den sonnigsten Platz, den du hast, und einen tiefen Topf (mindestens 20 Liter).
- Salate: Pflücksalate sind genial. Du erntest wochenlang immer nur die äußeren Blätter. Kommen auch mit Halbschatten klar.
- Radieschen & Karotten: Brauchen tiefe Gefäße (mindestens 20-30 cm) und ganz lockere Erde.
Über den Winter: So schützt du deine Pflanzen
Das größte Problem auf dem Balkon ist nicht die Kälte, sondern die Frosttrocknis. Der Wurzelballen friert komplett durch und die Pflanze kann kein Wasser mehr aufnehmen – sie vertrocknet. Um das zu verhindern, stell die Töpfe an eine geschützte Hauswand auf eine Styroporplatte und pack die Töpfe (nicht die Pflanze!) dick in Jute, Vlies oder Luftpolsterfolie ein. Und an frostfreien Tagen nicht vergessen, einen kleinen Schluck zu gießen!

Das Kleingedruckte: Sicherheit und Nachbarschaftsfrieden
Ein paar schnelle, aber wichtige Punkte zum Schluss:
- Befestigung: Balkonkästen müssen bombenfest sitzen und gehören immer an die Innenseite des Geländers. Ein herabfallender Kasten ist lebensgefährlich.
- Gießwasser: Achte darauf, dass es nicht ständig auf den Balkon unter dir tropft. Untersetzer sind deine besten Freunde.
- Schädlinge: Kontrolliere regelmäßig auf Blattläuse & Co. Oft hilft schon eine einfache Sprühlösung: 1 Esslöffel reine Schmierseife (ohne Parfum, gibt’s in der Drogerie) in 1 Liter Wasser auflösen. Gut schütteln und die Biester damit einsprühen.
Ein Balkon ist eine riesige Chance. Es braucht ein bisschen Planung, klar. Und du musst bereit sein, dir etwa 2-3 Stunden für die Erstbepflanzung Zeit zu nehmen und im Sommer vielleicht 5-10 Minuten täglich für die Pflege. Aber wenn du abends dasitzt, umgeben von Pflanzen, die dank dir wachsen und gedeihen, dann weißt du, wofür du es getan hast.
Und jetzt ein kleiner Quick-Win für heute Abend: Geh los und kauf dir eine einzige Pflanze. Vielleicht einen Topf Rosmarin. Stell ihn in die Sonne. Riech daran. Fertig. Du bist jetzt Balkongärtner! Das nimmt die Angst vor dem großen Projekt und der Rest kommt von ganz allein.

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Der häufigste Anfängerfehler? Zu viel Liebe in Form von Wasser. Bevor Sie zur Gießkanne greifen, machen Sie den Fingertest: Stecken Sie einen Finger etwa zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde. Fühlt sie sich dort noch feucht an, hat Ihre Pflanze keinen Durst. Fühlt sie sich trocken an, ist es Zeit zu gießen. Diese einfache Regel rettet mehr Balkonpflanzen als jeder Dünger.

- Thriller: Ein hohes, auffälliges Element in der Mitte, z.B. ein Ziergras wie das Lampenputzergras (Pennisetum).
- Filler: Mittelhohe Pflanzen, die den Topf füllen, wie Petunien, Männertreu oder Verbenen.
- Spiller: Hängende Pflanzen, die über den Rand fließen, wie Efeu, Weihrauch oder Süßkartoffel-Zierpflanzen.
Das Geheimnis? Die „Thriller, Filler, Spiller“-Methode. Sie ist eine kinderleichte Formel, um jedem Balkonkasten eine professionelle, ausgewogene Struktur zu verleihen.

Terrakotta: Wunderschön, klassisch und atmungsaktiv. Das Material lässt Luft an die Wurzeln, aber Wasser verdunstet auch schneller durch die Wände. Ideal für Pflanzen, die keine nassen Füße mögen, wie Lavendel oder Rosmarin.
Kunststoff: Leicht, günstig und hält die Feuchtigkeit sehr gut. Perfekt für durstige Pflanzen wie Fuchsien oder Hortensien und für Balkongeländer, wo das Gewicht eine Rolle spielt. Achten Sie auf UV-beständige Modelle, damit die Farbe nicht ausbleicht.


„Ein Garten auf dem Balkon ist nicht nur Dekoration. Studien der ETH Zürich zeigen, dass begrünte Fassaden und Balkone die Oberflächentemperatur eines Gebäudes im Sommer um bis zu 12°C senken können.“
Ihre kleine Oase ist also nicht nur schön für Sie, sondern auch eine winzige, aber effektive Klimaanlage für Ihre Wohnung und die ganze Stadt.

Denken Sie vertikal! Gerade auf kleinen Balkonen ist der Platz nach oben Ihr wertvollster Verbündeter. Ein einfaches Spalier an der Wand lässt Clematis oder die einjährige Schwarzäugige Susanne klettern. Hängende Ampeln oder spezielle „Pflanztaschen“ für die Wand schaffen neue Ebenen, ohne wertvolle Bodenfläche zu verbrauchen.

Wichtiger Punkt: Sparen Sie niemals an der Erde. Günstige Discounter-Erde ist oft nährstoffarm, verklumpt schnell und speichert Wasser schlecht. Investieren Sie in eine hochwertige Kübelpflanzenerde, z.B. von Marken wie Compo Sana oder Neudorff. Diese enthält oft bereits einen Langzeitdünger und Tonminerale, die Wasser und Nährstoffe besser halten – eine echte Starthilfe für Ihre Pflanzen.


Lust auf einen Hauch von Urlaub? Gestalten Sie Ihren Balkon doch nach einem mediterranen Thema. Der Duft von Lavendel und Rosmarin in Terrakottatöpfen, ein kleiner Olivenbaum als Blickfang und dazu vielleicht ein paar Kapuzinerkresse-Pflanzen, deren Blüten sogar essbar sind. Das fühlt sich sofort an wie ein Kurztrip nach Italien oder Südfrankreich.

- Standort: Wählen Sie die sonnigste Ecke Ihres Balkons. Kräuter lieben Licht.
- Gefäße: Ein langer Kasten oder mehrere einzelne Töpfe funktionieren gut. Wichtig ist eine gute Drainage.
- Top 3 für Einsteiger: Schnittlauch (kommt jedes Jahr wieder), Pfefferminze (sehr wuchsfreudig, am besten in einem eigenen Topf!) und Petersilie. Damit haben Sie immer frische Aromen für die Küche parat.

Mein Balkon ist extrem windig, was überlebt das?
Starker Wind trocknet Pflanzen extrem schnell aus und kann feine Blätter und Blüten zerfetzen. Setzen Sie auf robuste Kandidaten! Gräser wie Blauschwingel (Festuca glauca) oder Seggen (Carex) sind hart im Nehmen. Auch niedrig wachsende, polsterbildende Pflanzen wie Sedum-Arten oder der genügsame Hauswurz (Sempervivum) kommen mit Wind gut klar. Vermeiden Sie hochstämmige Pflanzen oder solche mit riesigen, zarten Blüten.


„Eine einzelne Biene muss für ein 500g-Glas Honig rund 1,5 Millionen Blüten anfliegen. Das entspricht einer Flugstrecke, die dreimal um die Erde führt.“
Schon ein kleiner Kasten mit bienenfreundlichen Pflanzen wie Lavendel, Salbei oder Glockenblumen ist für sie eine lebenswichtige Tankstelle in der Stadt. Sie helfen nicht nur den Bienen, sondern sorgen auch für mehr Leben und Summen auf Ihrem Balkon.

Geben Sie Ihren Töpfen ein Upgrade! Einfache Terrakottatöpfe aus dem Baumarkt lassen sich mit Acryl- oder spezieller Outdoor-Farbe im Handumdrehen individualisieren. Ob grafische Muster, Pastellfarben oder ein Metallic-Look – so wird jeder Topf zum Unikat und passt perfekt zu Ihrem Stil.

Die richtige Diagnose: Gelbe Blätter sind nicht gleich gelbe Blätter. Sind die unteren, älteren Blätter gelb, fehlt oft Stickstoff (Dünger). Sind die jungen, oberen Blätter gelb, aber die Blattadern noch grün, ist es meist Eisenmangel. Sind die ganzen Blätter blassgelb und die Erde nass, ist es fast immer Wurzelfäule durch Überwässerung.


Haben Sie schon mal über essbare Blüten nachgedacht? Die leuchtend orangen oder gelben Blüten der Kapuzinerkresse schmecken leicht pfeffrig und peppen jeden Salat auf. Die blauen Blüten von Borretsch sehen nicht nur toll aus, sondern schmecken auch erfrischend nach Gurke. Ein optisches und kulinarisches Highlight für Ihren Balkon-Garten.

- Weniger Gießen, da die Verdunstung stark reduziert wird.
- Der Boden bleibt lockerer und verschlämmt nicht.
- Unkraut hat kaum eine Chance durchzukommen.
Das Geheimnis? Eine dünne Schicht Mulch! Decken Sie die Erde in Ihren Töpfen mit Pinienrinde, Lavagranulat oder Blähton ab. Das sieht nicht nur schick und ordentlich aus, sondern hat auch handfeste gärtnerische Vorteile.

Muss ich wirklich düngen?
Ja, unbedingt. Anders als im Garten können sich Pflanzen im Topf keine Nährstoffe aus der Umgebung holen. Die begrenzte Erde ist schnell ausgelaugt. Für Blühpflanzen ist Flüssigdünger, den man alle 1-2 Wochen dem Gießwasser beimischt (z.B. von Substral), ideal. Für eine unkomplizierte Dauerversorgung eignen sich Düngestäbchen, die ihre Nährstoffe über Monate langsam abgeben.


„Lechuza-Pflanzgefäße mit Erd-Bewässerungs-System können den Gießaufwand um bis zu 75% reduzieren.“
Für Vielreisende oder vergessliche Gießer sind selbstbewässernde Töpfe eine Offenbarung. Marken wie Lechuza oder Emsa City bieten Systeme mit einem Wasserreservoir, aus dem sich die Pflanze nach Bedarf bedient. Das bedeutet entspanntere Wochenenden und trotzdem glückliche Pflanzen.

Schaffen Sie eine Duft-Oase! Es geht nicht nur darum, wie Ihr Balkon aussieht, sondern auch, wie er riecht. Pflanzen Sie Duftgeranien, deren Blätter bei Berührung nach Zitrone, Rose oder Minze riechen. Ein Topf mit Marokkanischer Minze sorgt für frischen Tee, und der intensive Duft von blühendem Lavendel am Abend ist pure Entspannung.

Der Check im Gartencenter: Nehmen Sie sich Zeit bei der Auswahl. Eine gesunde Pflanze hat kräftige, grüne Blätter ohne Flecken oder welke Ränder. Werfen Sie einen Blick unter die Blätter – dort verstecken sich oft Schädlinge wie Blattläuse. Heben Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Plastiktopf: Ein gut durchwurzelter Ballen ist super, aber wenn die Wurzeln schon im Kreis wachsen, stand sie zu lange im Topf.


Ihr Balkon ist nur ein Schattenspender? Kein Problem! Das ist die große Stunde der Blattschmuckpflanzen. Funkien (Hosta) gibt es in unzähligen Grün-, Blau- und sogar Weißtönen. Das panaschierte Laub von Efeu oder Purpurglöckchen (Heuchera) bringt Farbe ins Dunkel. Und für Blüten sorgen die unermüdlichen Fleißigen Lieschen oder elegante Fuchsien.

Samen: Deutlich günstiger, riesige Auswahl an Sorten. Erfordert aber Geduld, Platz auf der Fensterbank für die Anzucht und etwas mehr Fingerspitzengefühl. Ideal für Experimentierfreudige.
Jungpflanzen: Teurer, aber sofort startklar. Sie sehen direkt, was Sie bekommen und haben einen Wachstumsvorsprung von mehreren Wochen. Perfekt für Einsteiger, die schnell ein Erfolgserlebnis möchten.

Denken Sie an die Nacht! Eine kleine, solarbetriebene Lichterkette oder ein einzelner Solar-Spot, der eine besonders schöne Pflanze von unten anstrahlt, kann die Atmosphäre auf Ihrem Balkon am Abend komplett verändern. So haben Sie auch nach Sonnenuntergang noch Freude an Ihrer grünen Oase.


- Eine kleine Handschaufel
- Eine Gießkanne mit feiner Brause
- Eine gute Gartenschere für den Rückschnitt
Mehr braucht es für den Start wirklich nicht. Statt teurer Spezialwerkzeuge ist die Investition in gute Erde und gesunde Pflanzen viel entscheidender für Ihren Erfolg.

Ein fataler Fehler: Töpfe und Kästen ohne Abflusslöcher. Steht Wasser im Topf (Staunässe), können die Wurzeln nicht mehr atmen – sie faulen buchstäblich weg. Das ist eine der häufigsten Todesursachen für Kübelpflanzen. Falls Ihr Traumtopf keine Löcher hat: Bohren Sie selbst welche! Es ist die wichtigste Maßnahme für ein langes Pflanzenleben.

Auch wenn der Sommer vorbei ist, muss der Balkon nicht kahl aussehen. Pflanzen Sie im Spätsommer Herbstastern, winterharte Chrysanthemen oder Heidekraut (Calluna) für Farbe bis in den Winter. Blattschmuckpflanzen wie Purpurglöckchen (Heuchera) sehen mit ihrem roten oder orangefarbenen Laub im Herbst sogar am schönsten aus.
Der Bambus Fargesia ‚Bambino‘ ist eine speziell für Kübel gezüchtete Sorte, die nur etwa 1,50 m hoch wird und keine unterirdischen Ausläufer bildet.
Damit ist er der perfekte, immergrüne Sichtschutz für den Balkon. Er ist robust, raschelt beruhigend im Wind und schafft im Handumdrehen eine private, asiatisch angehauchte Atmosphäre, ohne dass Sie Angst haben müssen, dass er den Topf sprengt.




