Die Spiegelkommode: Mehr als nur ein Möbel – Der ultimative Guide vom Profi
Eine Spiegelkommode ist so viel mehr als nur ein praktischer Ort für Socken und T-Shirts. Richtig gut gemacht und clever platziert, ist sie ein echtes Wunderwerkzeug, das einen ganzen Raum verwandeln kann. Ich hab in meiner Werkstatt schon unzählige Möbelstücke gebaut, aber ehrlich gesagt, wenige haben so eine sofort sichtbare Magie wie eine Spiegelkommode.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Warum Spiegel im Raum wahre Wunder wirken
- 0.2 Konstruktion & Material: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen
- 0.3 Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Einordnung
- 0.4 Die Kunst der richtigen Platzierung
- 0.5 Für die Macher: Pimp your Dresser!
- 0.6 Pflege, Wartung und das A und O: Sicherheit
- 0.7 Deine Checkliste vor dem Kauf
- 1 Bildergalerie
Ich erinnere mich da an ein Projekt in einem alten Stadthaus. Der Flur war typisch: lang, schmal und ziemlich düster. Die Besitzer wollten mehr Weite und Licht, aber ohne gleich eine Wand rauszureißen. Unsere Lösung war eine schlichte, raumhohe Kommode, deren Front komplett verspiegelt war. Als wir das gute Stück montiert haben, war der Effekt sofort da. Zack! Der Raum wirkte doppelt so breit und das bisschen Licht vom Eingang wurde tief in den Flur geworfen. Das sind diese Momente, in denen du siehst, wie sehr Material und ein bisschen Handwerks-Know-how die Atmosphäre verändern können.
Aber genau hier liegt der Haken. Viele kaufen einfach irgendein Modell, stellen es in eine Ecke und wundern sich, warum die erhoffte Wirkung ausbleibt. Es liegt oft an Details, die man als Laie kaum sieht, die für uns Profis aber den Unterschied zwischen einem Wow-Möbel und einem Staubfänger ausmachen. In diesem Ratgeber packe ich mal alles aus, was ich in über 20 Jahren in der Werkstatt gelernt habe. Damit du genau weißt, worauf es ankommt.
Warum Spiegel im Raum wahre Wunder wirken
Bevor wir uns die Schrauben und das Holz ansehen, kurz zur Theorie – keine Sorge, es wird nicht langweilig. Ein Spiegel wirft Licht zurück. Einfache Physik. Stellst du eine Spiegelkommode gegenüber einem Fenster auf, fängt sie das Tageslicht ein und katapultiert es in die hinterste, dunkelste Ecke des Zimmers. Der Raum fühlt sich sofort freundlicher und offener an.
Aber es geht nicht nur um Helligkeit. Ein Spiegel trickst unser Gehirn aus, indem er Tiefe vortäuscht. Das Spiegelbild wird als Fortsetzung des Raumes interpretiert. Deshalb wirkt ein schmaler Flur mit einem Spiegel an der Längsseite plötzlich viel breiter. Das ist keine Hexerei, sondern eine optische Täuschung, die wir gezielt für uns nutzen können.
Achtung, wichtiger Punkt: Ein Spiegel ist gnadenlos ehrlich. Er verdoppelt, was er sieht. Reflektiert er eine unaufgeräumte Ecke, hast du doppeltes Chaos. Spiegelt er aber ein schönes Bild, eine interessante Wandstruktur oder den Blick in den Garten, verdoppelst du die Schönheit. Die Platzierung ist also alles andere als Zufall.
Mach doch mal den Test: Stell dich genau dorthin, wo die Kommode später stehen soll. Dreh dich um. Was siehst du? Den Wäschekorb und den Kabelsalat hinterm Fernseher? Oder das Fenster mit dem schönen Ausblick? Genau das wird der Spiegel dir dann jeden Tag zeigen!
Konstruktion & Material: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen
Ein Möbel ist nur so gut wie sein Fundament. Gerade bei Spiegelmöbeln, die durch das Glas ordentlich was wiegen, ist Stabilität das A und O. Ein verzogener Korpus kann Spannungen im Spiegel erzeugen, die im schlimmsten Fall zu einem Riss führen.
Der Korpus – Das unsichtbare Herzstück
Für verspiegelte Möbel nehme ich fast immer hochwertige MDF-Platten. Viele denken da sofort an Billigmöbel, aber das ist ein Irrtum. Gutes MDF ist extrem formstabil, dicht und hat eine spiegelglatte Oberfläche – ideal, um darauf Spiegel zu verkleben. Im Gegensatz zu Massivholz „arbeitet“ es kaum, zieht sich also bei Feuchtigkeitsschwankungen nicht so stark zusammen. Billige Möbel hingegen nutzen oft einfache Spanplatten. Die sind leichter, instabiler und quellen bei Feuchtigkeit auf wie ein Hefeteig. Ein guter Test: Wenn du eine Kommode anhebst und sie sich federleicht anfühlt oder der Korpus beim Drücken nachgibt, ist das kein gutes Zeichen. Ein solider Korpus aus 19 mm, besser noch 22 mm starkem MDF, ist die Basis für ein langes Möbelleben.
Das Spiegelglas – Mehr als nur eine glatte Fläche
Auch bei Spiegeln gibt es riesige Unterschiede. Für Möbel verwenden wir in der Regel Kristallspiegelglas. Das sorgt für eine brillante, unverzerrte Reflexion. Die Standarddicke liegt bei 4 mm. Für große Flächen oder besonders edle Stücke greifen die Profis auch mal zu 6 mm dickem Glas. Die Reflexion wirkt damit einfach satter und ruhiger.
Ganz wichtig, vor allem mit Kindern im Haus: Sicherheit! Bestehe auf Einscheibensicherheitsglas (ESG). Das wird speziell wärmebehandelt. Wenn es doch mal bricht, zerfällt es nicht in große, gefährliche Scherben, sondern in tausende kleine, stumpfe Krümel. Die Verletzungsgefahr ist minimal. ESG ist zwar teurer (rechne mit ca. 20-30 % Aufpreis), aber an der Sicherheit spart man einfach nicht. Ein kleiner Stempel in der Ecke des Glases verrät dir, dass es sich um geprüftes Sicherheitsglas handelt.
Ein weiteres Qualitätsmerkmal sind die Kanten. Eine einfach geschnittene Kante ist scharf und sieht billig aus. Richtig edel wird es mit einer polierten Kante oder einem Facettenschliff. Das ist diese abgeschrägte Kante, die das Licht bricht wie ein Diamant und dem Möbel einen klassischen Look verleiht.
Die Befestigung – Wie der Spiegel auf die Kommode kommt
Meistens werden die Spiegel geklebt. Hier ist die Wahl des Klebers ALLES. Man braucht speziellen Spiegelkleber. Ein Lehrling von mir hat mal aus Unwissenheit normalen Montagekleber genommen. Nach ein paar Monaten rief der Kunde an, weil sich dunkle Flecken auf dem Spiegel bildeten – der Kleber hatte die empfindliche Silberschicht auf der Rückseite einfach „aufgefressen“. Der Spiegel war ruiniert. Das war eine teure Lektion!
Kleiner Profi-Tipp: Der Kleber wird immer in senkrechten Streifen aufgetragen, nie flächig. So kann die Luft dahinter zirkulieren und Feuchtigkeit entweichen. Das verhindert, dass der Spiegel von hinten „erblindet“.
Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Einordnung
Okay, reden wir mal über Geld. Eine „Investition“ kann ja alles bedeuten, von einer Pizza bis zu einem Kleinwagen. Hier mal eine realistische Einschätzung, damit du weißt, woran du bist:
- Einstiegsklasse (ca. 150 € – 400 €): Diese Modelle findest du in großen Möbelhäusern. Der Korpus ist meist aus einfacher Spanplatte, der Spiegel eher dünn und die Kanten nur minimal bearbeitet. Die Schubladen laufen oft auf einfachen Rollen. Für den Start oder die erste Wohnung absolut okay, aber erwarte kein Möbelstück für die Ewigkeit. Wichtig: Auch hier muss eine Kippsicherung dabei sein!
- Hochwertige Fertigmöbel (ca. 500 € – 1.500 €): Hier wird’s schon richtig gut. Der Korpus ist in der Regel aus stabilem MDF, die Spiegel sind dicker und haben oft schon schön geschliffene Kanten. Die Schubladen gleiten auf kugelgelagerten Auszügen, meist sogar mit Soft-Close-Funktion. Das ist eine solide, langlebige Wahl.
- Maßanfertigung vom Tischler (ab ca. 2.000 € aufwärts): Das ist die Königsklasse. Hier bestimmst du alles: die genauen Maße für deine Nische, das Material, die Farbe, die Art des Spiegels (vielleicht ein getönter oder ein Antikspiegel?) und die Griffe. Du bekommst ein handwerkliches Einzelstück, das perfekt zu dir und deinem Raum passt und dich ein Leben lang begleitet.
Die Kunst der richtigen Platzierung
Du kannst die teuerste Kommode haben – wenn sie am falschen Ort steht, verpufft ihre Wirkung. Die Platzierung ist eine strategische Entscheidung.
- Im Schlafzimmer: Der Klassiker. Hier dient sie als Ankleidehilfe. Stell sie so auf, dass du bequem davor stehen und dich ganz sehen kannst. Weiches Licht von den Seiten ist ideal, um harte Schatten im Gesicht zu vermeiden. Ein persönlicher Tipp: Ich rate den meisten Leuten davon ab, die Kommode direkt gegenüber dem Bett zu platzieren. Viele empfinden die Reflexion von Bewegungen im Halbschlaf als unruhig.
- Im Flur: Das Wundermittel gegen Enge. Platziere sie an der längsten Wand, um den Raum optisch zu verbreitern. Eine Lampe auf der Kommode verdoppelt ihre Leuchtkraft durch die Reflexion und erhellt den ganzen Bereich. Ich hatte mal einen Fall, da stand die Kommode direkt gegenüber der Eingangstür – und spiegelte permanent das Schuh-Chaos und die Jacken an der Garderobe. Wir haben sie an die Seitenwand gerückt, und plötzlich reflektierte sie das Licht aus dem Wohnzimmer. Ein Unterschied wie Tag und Nacht!
- Im Wohn- oder Esszimmer: Hier wird sie zum Statement-Möbel. Positioniere sie so, dass sie etwas Schönes reflektiert – ein Gemälde, den Kamin, den gedeckten Esstisch. Hier darf es auch mal ausgefallener sein, zum Beispiel mit getöntem Spiegelglas in Bronze oder Grau. Das wirkt unglaublich edel.
Für die Macher: Pimp your Dresser!
Du musst nicht immer gleich neu kaufen. Mit ein bisschen Mut kannst du auch selbst kreativ werden.
Der Quick-Win für unter 100 €: Du hast schon eine Kommode, die du liebst? Super! Geh zum Glaser bei dir um die Ecke und lass dir eine Spiegelplatte passgenau für die Oberseite zuschneiden. Einfach drauflegen – fertig. Das kostet je nach Größe vielleicht 50 bis 80 € und verleiht dem alten Stück sofort einen glamourösen, neuen Look.
Der DIY-Hack für Mutige: Eine bestehende Kommode (zum Beispiel ein Klassiker wie die MALM von IKEA) komplett selbst verspiegeln. Das ist ein tolles Wochenende-Projekt! Du musst die Oberflächen leicht anschleifen, die Spiegelplatten beim Glaser bestellen (wichtig: Kanten polieren lassen!), und sie dann mit speziellem Spiegel-Silikon (eine Kartusche kostet im Baumarkt um die 10 €) aufkleben. Aber Vorsicht, das braucht Geduld und eine ruhige Hand!
Pflege, Wartung und das A und O: Sicherheit
Eine Spiegelkommode ist pflegeleichter als man denkt. Vergiss aggressive Chemiekeulen! Die können auf Dauer die Kanten angreifen. Das beste Mittel ist altbewährt: lauwarmes Wasser mit einem Schuss Spiritus. Nimm zwei fusselfreie Mikrofasertücher – eines zum feuchten Wischen, das zweite zum trockenen Nachpolieren. So gibt es keine Schlieren. Ganz wichtig: Sprüh den Reiniger IMMER auf das Tuch, niemals direkt auf den Spiegel, damit keine Flüssigkeit hinter die Kanten läuft.
Und jetzt zum wichtigsten Punkt überhaupt: Kippsicherheit. Eine Spiegelkommode ist schwer. Wenn du eine volle Schublade herausziehst, kann ein instabiles Modell nach vorne kippen. Jede gute Kommode wird mit einer Kippsicherung geliefert – das sind kleine Winkel oder Bänder, um sie an der Wand zu verankern. Die Montage ist absolute Pflicht, besonders mit Kindern!
Das ist kein Hexenwerk, ehrlich. Meistens sind es nur drei simple Schritte: 1. Den Winkel an der Rückseite der Kommode festschrauben. 2. Die Kommode an die Wand schieben und die Bohrstelle an der Wand markieren. 3. Ein Loch bohren (unbedingt den richtigen Dübel für deine Wand verwenden – frag im Baumarkt nach!), den Winkel an der Wand festschrauben. Fertig. Das dauert 15 Minuten und kann Leben retten.
Deine Checkliste vor dem Kauf
Also, bevor du die Geldbörse zückst, geh im Kopf oder mit dem Handy diese Liste durch:
- Der Wackel-Test: Gib der Kommode einen kleinen Schubs. Steht sie stabil oder wackelt sie bedenklich?
- Material-Check: Fühlt sich der Korpus massiv an (gut!) oder leicht und hohl (schlecht!)?
- Kanten-Gefühl: Sind die Spiegelkanten scharf (billig!) oder schön glatt und poliert (hochwertig!)?
- Sicherheits-Frage: Ist eine Kippsicherung im Lieferumfang enthalten?
- Schubladen-Lauf: Laufen die Schubladen leise und geschmeidig (ideal mit Soft-Close) oder rattern und klemmen sie?
Wenn du diese Punkte beachtest, bist du auf dem besten Weg, eine Spiegelkommode zu finden, die nicht nur fantastisch aussieht, sondern auch sicher ist und dir viele Jahre Freude bereiten wird. Sie ist wirklich ein kraftvolles Werkzeug, das deinem Zuhause Charakter und eine ganz neue Weite verleihen kann.
Bildergalerie
- Ein weiches Mikrofasertuch für die Reinigung.
- Ein zweites, trockenes Tuch zum Nachpolieren.
- Eine Sprühflasche mit einer Mischung aus Wasser und einem Schuss weißem Essig.
Das Geheimnis für streifenfreien Glanz? Weniger ist mehr. Sprühen Sie die Reinigungslösung nie direkt auf den Spiegel, sondern immer auf das Tuch, um zu verhindern, dass Flüssigkeit hinter die Kanten läuft.
Der Antik-Look: Nicht jeder Spiegel muss perfekt klar sein. Modelle mit Antik-Finish, leichten „blinden“ Flecken oder einer dezenten Patina brechen das Licht sanfter und verleihen dem Raum eine geheimnisvolle, fast poetische Tiefe. Perfekt für ein Ambiente im Vintage- oder Shabby-Chic-Stil, da sie weniger hart wirken und sich wunderbar mit altem Holz und weichen Stoffen ergänzen.
„Ein Spiegel ist wie ein lebendiges Bild, das sich mit jeder Bewegung im Raum verändert.“
Diese Wahrnehmung macht die Platzierung so entscheidend. Denken Sie darüber nach, welche „lebendigen Bilder“ Sie täglich sehen möchten. Der Blick aus dem Fenster? Die Flamme einer Kerze? Oder die Textur einer gegenüberliegenden Backsteinwand? Die Kommode wird so zur dynamischen Leinwand Ihres Zuhauses.
Schubladengriffe – ein kleines Detail mit großer Wirkung?
Absolut! Die Wahl der Griffe definiert den Charakter Ihrer Spiegelkommode. Für einen Hauch von Hollywood-Glamour sind Kristall- oder Facettenglas-Knöpfe ideal. Griffe aus gebürstetem Messing oder Gold unterstreichen einen warmen Art-déco-Look. Wer es modern und minimalistisch mag, greift zu schlichten Stangengriffen aus Chrom oder entscheidet sich für grifflose Fronten mit „Push-to-open“-Technik.
Vollverspiegelt: Maximale Lichtreflexion und optische Weite. Das Möbelstück scheint fast mit dem Raum zu verschmelzen und wirkt leicht und schwebend. Ideal für kleine oder dunkle Räume.
Holz mit Spiegeleinsätzen: Der Rahmen aus Holz (z.B. Eiche oder Nussbaum) erdet das Design und schafft einen warmen Kontrast. Die Spiegelflächen auf den Schubladenfronten setzen glamouröse Akzente, ohne zu dominant zu wirken.
Eine Frage des persönlichen Geschmacks und der gewünschten Raumwirkung.
Sicherheit geht vor: Eine schwere Kommode, besonders eine mit vollverspiegelten Fronten, hat einen hohen Schwerpunkt. Wenn Schubladen ausgezogen werden, erhöht sich die Kippgefahr. Verankern Sie das Möbelstück daher immer mit einem Kippschutz an der Wand – besonders, wenn Kinder im Haushalt leben. Die meisten Hersteller wie IKEA legen diese Sicherungen ihren Produkten bei.
- Sie verleihen Tiefe, ohne zu blenden.
- Sie wirken modern und doch zeitlos.
- Sie passen exzellent zu dunklen Wandfarben und Metallelementen.
Die Lösung? Rauchglas-Spiegel. Ob in Grau oder Bronze getönt, sie bieten eine subtilere, anspruchsvollere Alternative zum klassischen Klarglas-Spiegel und verleihen jedem Raum eine elegante, fast mysteriöse Atmosphäre.
Der Zauber einer Spiegelkommode entfaltet sich oft erst durch das richtige Styling auf ihrer Oberfläche. Schaffen Sie eine durchdachte Vignette:
- Ein Tablett: Es fasst lose Gegenstände wie Parfümflakons oder Schmuck zusammen und schafft Ordnung. Modelle aus Messing oder Marmor wirken besonders edel.
- Eine Lampe: Eine Tischleuchte mit einem skulpturalen Fuß oder einem Stoffschirm sorgt für weiches, indirektes Licht.
- Etwas Persönliches: Ein Stapel Bildbände, eine besondere Vase oder ein gerahmtes Foto machen den Ort erst zu Ihrem.
Laut einer Studie der Universität Groningen kann die Exposition gegenüber hellem Licht die Gehirnaktivität in Bereichen, die mit kognitiver Kontrolle und emotionaler Regulierung zusammenhängen, deutlich steigern.
Eine Spiegelkommode, die strategisch platziert ist, um das Tageslicht zu maximieren, ist also mehr als nur Dekoration – sie ist ein funktionales Werkzeug für Ihr Wohlbefinden. Sie trägt aktiv dazu bei, einen Raum nicht nur heller, sondern auch psychologisch anregender und positiver zu gestalten.
Spiegelkommoden sind nicht nur dem Schlafzimmer oder Flur vorbehalten. Im Esszimmer kann eine solche Anrichte als glamouröser Sideboard-Ersatz dienen. Sie reflektiert das Kerzenlicht beim Dinner, verdoppelt optisch den Blumenstrauß auf dem Tisch und bietet gleichzeitig Stauraum für Tischwäsche oder edles Geschirr. Ein unerwarteter, aber äußerst wirkungsvoller Einsatzort.
Achtung, Blendgefahr: Platzieren Sie Ihre Spiegelkommode niemals direkt gegenüber einer starken, ungeschützten Lichtquelle wie einem Südfenster ohne Vorhänge oder einem grellen Deckenstrahler. Die direkte Reflexion kann extrem blenden und den Aufenthalt im Raum unangenehm machen. Indirektes Licht oder seitlich einfallendes Tageslicht sind die besten Partner für spiegelnde Oberflächen.
Ist eine Spiegelkommode für jeden Stil geeignet?
Ja, denn das Design ist unglaublich wandelbar. Während Modelle mit Facettenschliff und verspielten Formen wie die von KARE Design den Glamour-Faktor hochschrauben, gibt es auch puristische Varianten. Denken Sie an eine schlichte Kommode mit klaren Linien und einem einzigen, rahmenlosen Spiegel darüber. Marken wie MDF Italia oder Porada zeigen, wie elegant und minimalistisch die Kombination aus Stauraum und Reflexion sein kann.
Der Spiegelsaal von Versailles, erbaut im 17. Jahrhundert, verwendet 357 Spiegel, um den Blick auf den Garten zu reflektieren und den Raum endlos erscheinen zu lassen – die ultimative historische Inspiration für den Einsatz von Spiegeln zur Raumvergrößerung.
Eine feine, abgeschrägte Kante – der sogenannte Facettenschliff – ist mehr als nur ein Detail. Diese Schräge fängt das Licht aus verschiedenen Winkeln ein und bricht es wie ein Prisma. Dadurch entsteht ein subtiler, funkelnder Rahmen um die Spiegelfläche, der dem Möbelstück eine zusätzliche Dimension von Tiefe und handwerklicher Qualität verleiht.
- Reflektiert die Unordnung auf dem Schreibtisch.
- Spiegelt direkt den Arbeitenden, was ablenken kann.
- Führt bei falscher Positionierung zu Blendeffekten auf dem Bildschirm.
Trotzdem kann sie im Heimbüro funktionieren. Der Trick: Platzieren Sie sie so, dass sie eine ruhige Wand oder den Blick aus dem Fenster einfängt, anstatt den Arbeitsplatz selbst zu spiegeln. So gewinnt der Raum an Weite, ohne die Konzentration zu stören.
Massivholz-Korpus: Bietet maximale Stabilität und Langlebigkeit. Ideal für hochwertige Möbel, die Generationen überdauern sollen. Das Holz arbeitet jedoch und erfordert präzise Verarbeitung, um Risse in den Spiegelflächen zu vermeiden.
MDF-Korpus: Dimensionsstabil und kostengünstiger. MDF (Mitteldichte Faserplatte) verzieht sich nicht und bietet eine perfekt glatte Oberfläche für die Verklebung der Spiegel. Die meisten modernen Spiegelmöbel, auch im gehobenen Segment, setzen auf einen hochwertigen MDF-Kern.
Spiegel und Textur sind ein Traumpaar. Die kühle, glatte Oberfläche einer Spiegelkommode schreit förmlich nach einem weichen Gegenpol. Stellen Sie sie auf einen hochflorigen Teppich, drapieren Sie einen grob gestrickten Plaid über einen nahen Sessel oder kombinieren Sie sie mit Vorhängen aus schwerem Samt. Dieser Kontrast macht den Look erst richtig spannend und wohnlich.
DIY-Upgrade: Verwandeln Sie eine einfache, günstige Kommode (z.B. die „MALM“ von IKEA) in ein Designerstück. Besorgen Sie sich passgenau zugeschnittene Spiegelplatten vom Glaser und befestigen Sie diese mit speziellem Spiegelkleber auf den Schubladenfronten. Achten Sie darauf, die Kanten leicht schleifen zu lassen, um Verletzungen zu vermeiden. Ein Projekt für ein Wochenende mit maximalem Wow-Effekt.
„Luxus muss bequem sein, sonst ist es kein Luxus.“ – Coco Chanel
Ihre legendäre Pariser Wohnung in der Rue Cambon ist berühmt für ihre verspiegelte Treppe. Chanel nutzte Spiegel nicht nur für Glamour, sondern auch für Funktionalität. Eine Spiegelkommode im Ankleidebereich verkörpert genau diese Philosophie: Sie ist ein Inbegriff von Eleganz und zugleich ein äußerst praktischer Helfer im Alltag.
Ein aktueller Trend, der dem klassischen Spiegelmöbel eine moderne Note verleiht, ist die Kombination mit geriffeltem oder kanneliertem Holz. Stellen Sie sich einen Korpus mit vertikalen Rillen vor, dessen Schubladenfronten bündig mit Spiegeln besetzt sind. Dieses Spiel aus dreidimensionaler Textur und glatter Reflexion ist optisch faszinierend und haptisch ein Erlebnis. Marken wie Westwing oder Gubi greifen diesen Trend auf.
Ist eine Spiegelkommode im Schlafzimmer eine gute Feng-Shui-Praxis?
Traditionell wird davon abgeraten, einen Spiegel direkt gegenüber dem Bett zu platzieren, da die reflektierte Energie den Schlaf stören soll. Wenn Sie Ihre Kommode dennoch im Schlafzimmer aufstellen möchten, positionieren Sie sie seitlich zum Bett oder an einer Wand, die vom Bett aus nicht direkt einsehbar ist. Alternativ kann ein schöner Stoff oder ein dekorativer Paravent den Spiegel über Nacht verdecken.
Wichtiger Punkt: Achten Sie auf den Maßstab. Eine zierliche Kommode geht in einem großen Raum mit hohen Decken unter, während ein wuchtiges, vollverspiegeltes Modell einen kleinen Flur erdrücken kann. Messen Sie den verfügbaren Platz genau aus und markieren Sie die Umrisse des Möbels mit Malerkrepp auf dem Boden, um ein Gefühl für die Proportionen zu bekommen, bevor Sie kaufen.
- Die Oberfläche sollte kühl, glatt und perfekt eben sein.
- Beim Klopfen sollte ein satter, dumpfer Klang entstehen, kein hohles Geräusch.
- Die Spiegelelemente müssen fugenlos und präzise in den Korpus eingelassen sein.
Diese einfachen Tests verraten viel über die Qualität. Hochwertige Spiegelmöbel haben einen soliden Kern (oft aus schwerem MDF) und exakt geschliffene, sicher verklebte Spiegel.
Ein kleiner Kratzer auf der Spiegelfläche? Kein Grund zur Panik. Bei oberflächlichen Makeln kann eine kleine Menge Zahnpasta (kein Gel!) helfen. Polieren Sie die Stelle sanft mit einem weichen Tuch in kreisenden Bewegungen. Bei tieferen Kratzern kann ein Reparaturset für Autowindschutzscheiben, das klares Harz enthält, eine gute Lösung sein, um den Kratzer aufzufüllen und optisch zu minimieren.
Denken Sie über die Kommode hinaus. Der Raum über dem Möbel ist eine leere Leinwand. Statt eines klassischen, rechteckigen Spiegels, der oft mit der Kommode geliefert wird, kreieren Sie einen spannenderen Look:
- Ein großer, runder Spiegel: Er bricht die geraden Linien der Kommode auf und wirkt weicher.
- Eine Gruppe kleiner Spiegel: Mehrere kleine, unterschiedlich geformte Spiegel schaffen eine dynamische Galeriewand.
- Ein hoher, schmaler Spiegel: Er betont die Deckenhöhe und verleiht dem Raum eine elegante, vertikale Ausrichtung.
