Wohnzimmer tapezieren wie ein Profi: Dein ehrlicher Guide für Wände ohne Makel
Stell dir vor: Du hast diese eine, perfekte Mustertapete gefunden. Im Kopf siehst du schon dein Wohnzimmer, total verwandelt, gemütlich, einfach wow. Und dann… klebst du sie an die Wand und das Ergebnis ist… naja, eher so „gewollt und nicht gekonnt“. Warum? Weil die teuerste Tapete der Welt auf einem schlechten Untergrund aussieht wie ein Luxuskleid über Gummistiefeln. Passt einfach nicht.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Schritt 1: Die knallharte Wahrheit – Deine Wand im Check
- 0.2 Schritt 2: Die Qual der Wahl – Welche Tapete darf es sein?
- 0.3 Schritt 3: Ran an die Wand – Die Profi-Tricks
- 0.4 Schritt 4: Besondere Herausforderungen meistern
- 0.5 Wann es Zeit ist, den Profi zu rufen (und was der Spaß kostet)
- 1 Bildergalerie
Ganz ehrlich: Die meiste Arbeit beim Tapezieren ist die, die man am Ende gar nicht mehr sieht. Die Vorbereitung. Das ist das unglamouröse Geheimnis hinter jeder perfekt tapezierten Wand. Und genau darum geht’s hier. Ich zeig dir, wie du dein Wohnzimmer tapezierst, ohne die typischen Anfängerfehler zu machen, die dich am Ende nur Zeit, Geld und Nerven kosten.
Kleiner Tipp für den Anfang: Such dir für den Start die einfachste Wand im Raum aus – idealerweise eine ohne Fenster, Türen oder Steckdosen. Wenn die erste Bahn sitzt und gut aussieht, gibt dir das einen riesigen Motivationsschub für den Rest!

Schritt 1: Die knallharte Wahrheit – Deine Wand im Check
Bevor du auch nur daran denkst, eine Tapetenrolle auszupacken, musst du deiner Wand auf den Zahn fühlen. Und zwar richtig. Fahr mal mit der flachen Hand drüber. Fühlt es sich sandig an oder bleibt ein weißer, kreidiger Staub an deiner Hand? Das ist ein klares Warnsignal. Die Wand ist nicht tragfähig.
Ein weiterer, super einfacher Test: Nimm ein Stück Malerkrepp (das gute, nicht das billigste!), kleb es fest an die Wand und reiß es mit einem Ruck wieder ab. Bleiben Farbreste oder sogar kleine Putzstücke daran hängen? Dann weißt du, dass hier Handlungsbedarf besteht.
Dein Wand-Schnelltest:
- Wie durstig ist die Wand? Spritz ein wenig Wasser drauf. Zieht es sofort ein und hinterlässt einen dunklen Fleck, ist die Wand extrem saugfähig. Perlt das Wasser einfach ab, ist sie quasi versiegelt und nimmt gar nichts auf. Beides ist Mist für den Kleister, der ja gleichmäßig trocknen soll.
- Ist sie stabil? Siehe der Test mit der Hand und dem Klebeband. Eine sandende Wand saugt den Kleister auf, aber die Tapete selbst findet keinen Halt und löst sich später.
- Wie glatt ist sie wirklich? Nimm eine lange Wasserwaage oder eine gerade Holzlatte und halte sie an die Wand. Jetzt leuchtest du mit einer Taschenlampe seitlich drüber. Du wirst staunen, welche Dellen und Hügel da plötzlich sichtbar werden. Gerade bei Tapeten mit grafischen Mustern oder Streifen ist das der absolute Killer.
Hast du deine Wand analysiert? Gut, dann geht’s ans Eingemachte. Alte Tapeten müssen runter, und zwar komplett. Am besten weichst du sie mit einer Mischung aus warmem Wasser und einem Schuss Spüli ein. Ein Dampf-Tapetenablöser (kann man im Baumarkt oft für ca. 20 € pro Tag leihen) ist bei hartnäckigen Fällen Gold wert. Danach werden alle Löcher und Risse verspachtelt. Für Dübellöcher reicht eine Fertigspachtelmasse aus der Tube für unter 10 €. Bei größeren Rissen brauchst du etwas mehr Geduld und vielleicht sogar ein Bewehrungsband. Nach dem Trocknen wird alles glattgeschliffen. Achtung: Der feine Staub ist echt fies. Trage dabei unbedingt eine gute FFP2-Maske!

Und jetzt kommt der Schritt, den viele überspringen und es bitter bereuen: die Grundierung. Tiefengrund ist dein bester Freund auf saugenden Putzflächen. Ein Eimer kostet zwischen 15 € und 30 €, ist aber jeden Cent wert. Er sorgt dafür, dass der Kleister nicht sofort von der Wand „weggesaugt“ wird. Auf Gipskartonplatten, die oft unterschiedlich saugen, ist ein pigmentierter Tapetengrund (der ist weiß) genial. Er schafft eine gleichmäßig saugende Fläche und verhindert, dass dunkle Spachtelflecken später durch eine helle Vliestapete durchscheinen.
Schritt 2: Die Qual der Wahl – Welche Tapete darf es sein?
Im Baumarkt erschlägt einen die Auswahl. Aber das Wichtigste steht nicht auf dem Muster, sondern auf dem kleinen Zettel, der in jeder Rolle steckt. Diese Symbole zu verstehen, ist entscheidend.
Papiertapete vs. Vliestapete – Ein ungleicher Kampf
Ganz ehrlich? Für Heimwerker gibt es eigentlich nur eine richtige Antwort. Aber der Vollständigkeit halber:
- Papiertapeten sind die Klassiker. Sie sind oft billiger, du findest einfache Modelle schon für 8 € bis 15 € pro Rolle. Der Haken: Du musst die Bahnen einkleistern, zusammenlegen und eine exakte Zeit (steht auf dem Zettel!) einweichen lassen. Hältst du die Zeit nicht bei jeder Bahn exakt ein, dehnen sie sich unterschiedlich aus und die Nähte werden unsauber. Ein echter Geduldstest.
- Vliestapeten sind der moderne Standard und meine absolute Empfehlung. Sie kosten zwar mehr, rechne hier mal mit 20 € bis 60 € pro Rolle für gute Qualität, aber die Vorteile sind riesig. Du kleisterst die Wand ein, nicht die Tapete! Dann legst du die trockene Bahn ins Kleisterbett. Korrekturen sind super einfach und beim nächsten Renovieren ziehst du sie in der Regel trocken und in ganzen Bahnen wieder ab. Das spart so unglaublich viel Zeit und Nerven.
Wenig bekannter Trick: So berechnest du deinen Bedarf!

Die größte Angst: Mitten in der Arbeit feststellen, dass eine Rolle fehlt. Hier eine idiotensichere Formel für Standard-Eurorollen (10,05 m x 0,53 m):
(Raumumfang in Metern x Raumhöhe in Metern) / 5 = Ungefähre Anzahl der Rollen
Messe also alle Wände, die tapeziert werden sollen, addiere die Längen (das ist der Umfang) und multipliziere das mit der Höhe deines Raumes. Teile das Ergebnis durch 5. Runde immer großzügig auf! Und bei Mustertapeten mit Versatz (das Symbol mit den versetzten Pfeilen), plane immer mindestens eine Rolle extra ein. Der Verschnitt ist hier deutlich größer.
Schritt 3: Ran an die Wand – Die Profi-Tricks
Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Du musst nicht den ganzen Baumarkt leer kaufen, aber diese Dinge sind unverzichtbar.
Deine Einkaufsliste für ein sauberes Ergebnis:
- Ein scharfes Cutter-Messer mit Abbrechklingen. Das Wichtigste überhaupt!
- Ein Andrückspachtel aus Kunststoff (für robuste Vliestapeten).
- Eine weiche Tapezierbürste (zum blasenfreien Ausstreichen).
- Ein Nahtroller aus Gummi oder Schaumstoff (niemals einen harten aus Plastik!).
- Ein Lot (Senklot) oder eine Laser-Wasserwaage. Unverzichtbar!
- Ein Eimer zum Anrühren des Kleisters und eine Lammfellrolle zum Auftragen.
- Ein sauberer Schwamm und ein Eimer mit klarem Wasser.

Die 5 häufigsten Anfängerfehler (und wie du sie vermeidest)
- In der Ecke anfangen: Tu es nicht! Wände sind fast nie im 90-Grad-Winkel. Deine erste Bahn wird schief, und damit auch alle folgenden. Beginne immer mit einer per Lot gezogenen senkrechten Linie ca. 50 cm von der Ecke entfernt.
- Ein stumpfes Messer benutzen: Nach spätestens zwei Schnitten die Klinge abbrechen! Eine stumpfe Klinge reißt das feuchte Papier und hinterlässt ausgefranste, hässliche Kanten.
- Kleisterflecken wegwischen: Falsch! Das verschmiert den Kleister nur und hinterlässt glänzende Stellen. Tupfe frische Kleisterflecken immer sofort vorsichtig mit einem sauberen, feuchten Schwamm ab.
- Um die Ecke tapezieren: Eine komplette Bahn um eine Innen- oder Außenecke zu biegen, führt fast immer zu Falten. Besser: Die Bahn mit 1-2 cm Überstand in die Ecke kleben und die nächste Bahn auf der neuen Wand überlappend ansetzen.
- Zu schnell aufgeben: Die erste Bahn ist die schwierigste. Es ist okay, wenn du sie nochmal abnehmen und neu ansetzen musst (bei Vliestapete geht das!). Atme tief durch, das wird schon.

Der Ablauf Schritt für Schritt
Zuerst ziehst du mit dem Lot deine absolut senkrechte Startlinie. Dann rührst du den Kleister an (Packungsanleitung beachten!) und trägst ihn mit der Rolle satt auf die Wand auf, immer etwas breiter als eine Bahn. Nun die zugeschnittene Vliestapete oben ansetzen (lass 3-5 cm Überstand zur Decke), an der Lotlinie ausrichten und von oben nach unten und von der Mitte zu den Seiten mit der Bürste feststreichen. Blasen? Einfach zur Seite hin ausstreichen.
Die nächste Bahn klebst du „auf Stoß“, also Kante an Kante, ohne Lücke und ohne Überlappung. Achte dabei genau auf das Muster! Wenn alles passt, rollst du die Naht vorsichtig mit dem Nahtroller fest. Die Überstände an Decke und Boden lässt du kurz antrocknen und schneidest sie dann mit dem Cuttermesser entlang eines Andrückspachtels sauber ab.
Schritt 4: Besondere Herausforderungen meistern
Steckdosen und Lichtschalter: Okay, hier wird’s ernst. SICHERUNG RAUS! Prüfe mit einem Spannungsprüfer, ob wirklich kein Strom mehr fließt. Erst dann die Abdeckungen abschrauben. Tapeziere einfach über die Öffnung drüber. Danach schneidest du die Tapete über der Dose kreuzförmig ein und schneidest sie dann sauber entlang der Kante der Unterputzdose aus.

Heizkörpernischen: Eine echte Fummelarbeit. Heizung vorher abstellen, damit der Kleister nicht zu schnell trocknet. Hier musst du oft mit kleineren, zugeschnittenen Stücken arbeiten. Plane dafür als Anfänger ruhig eine Stunde extra ein.
Decken tapezieren: Das ist die Königsdisziplin und nichts für eine Person allein. Ehrlich gesagt, wenn du es noch nie gemacht hast, überleg dir, ob du das wirklich willst. Falls ja: Immer vom Fenster weg arbeiten, also mit dem Lichteinfall. So fallen die Nähte weniger auf.
Wann es Zeit ist, den Profi zu rufen (und was der Spaß kostet)
Selbermachen ist toll, aber manchmal ist es klüger, den Hörer in die Hand zu nehmen. Zum Beispiel bei extrem kaputten Wänden, sehr teuren Tapeten oder komplizierten Räumen mit Dachschrägen und Rundbögen.
Ich hatte mal einen Kunden, der eine handgeschöpfte Tapete für über 200 € die Rolle selbst anbringen wollte. Er ist beim Schnitt an der Außenecke abgerutscht und hat eine ganze Bahn ruiniert. Sein Anruf klang nicht besonders glücklich. Manchmal ist der Profi am Ende günstiger als das Lehrgeld.

Für einen normalen 20 qm Raum solltest du als Heimwerker mit Materialkosten von ca. 150 € bis 400 € rechnen, je nach Qualität der Tapete und Zustand der Wände (Tapete, Kleister, Tiefengrund, Spachtel, Werkzeug). Ein Maler verlangt für die gleiche Arbeit (inkl. Vorbereitung) je nach Region und Aufwand zwischen 600 € und 1.200 €. Dafür bekommst du aber ein perfektes Ergebnis ohne Stress.
Tapezieren kann ein unglaublich befriedigendes Projekt sein, das deinem Zuhause einen völlig neuen Charakter gibt. Nimm dir die Zeit für die Vorbereitung. Sie ist das Fundament, auf dem am Ende dein wunderschönes Ergebnis steht. Es lohnt sich, versprochen!
Bildergalerie


Der Rapport – das heimliche Muster im Muster: Bevor du schneidest, wirf einen Blick auf das Etikett deiner Tapetenrolle. Die Angabe „Rapport“ (z.B. 64/32 cm) ist Gold wert. Sie verrät dir, nach wie vielen Zentimetern sich das Muster wiederholt und wie viel Versatz du bei der nächsten Bahn einplanen musst. Das Ignorieren des Rapports ist der häufigste Grund für ein chaotisches Muster an der Wand.

- Nahtroller: Ein kleines, aber mächtiges Werkzeug, um die Tapetenstöße sanft und unsichtbar an die Wand zu drücken.
- Lot oder Wasserwaage: Absolut unverzichtbar, um die erste Bahn exakt senkrecht auszurichten. Daran orientiert sich alles Weitere!
- Ein wirklich scharfes Cuttermesser: Nichts ist frustrierender als ausgefranste Kanten. Investiere in eine gute Klinge, z.B. von Stanley, und brich sie regelmäßig ab.

Wusstest du schon? Eine strukturierte Tapete, wie eine Vlies- oder Textiltapete, kann die Raumakustik verbessern, indem sie den Schall leicht absorbiert und Echos minimiert. Das macht das Wohnzimmer nicht nur schöner, sondern auch akustisch angenehmer.

Wie gehe ich mit Steckdosen und Lichtschaltern um?
Ganz wichtig: Strom am Sicherungskasten abstellen! Dann die Blende abschrauben. Tapeziere einfach darüber hinweg. Anschließend schneidest du mit dem Cuttermesser ein diagonales Kreuz über die Öffnung und klappst die Dreiecke nach außen. Schneide den Überstand entlang der Kante der Unterputzdose vorsichtig ab. Blende wieder drauf – fertig ist der Profi-Look.

Vliestapete vs. Papiertapete: Nicht alle Tapeten sind gleich. Vliestapeten sind heute der Standard: Man kleistert die Wand ein, nicht die Tapete. Das macht sie extrem anfängerfreundlich und später restlos trocken abziehbar. Papiertapeten sind oft günstiger, erfordern aber das Einkleistern der Bahnen und eine exakte Weichzeit. Ein kleiner Fehler hier kann zu unschönen Blasen führen.


- Keine Weichzeit nötig, die Tapete verzieht sich nicht.
- Kleine Fehler lassen sich durch Verschieben an der Wand leicht korrigieren.
- Lässt sich später meist in ganzen Bahnen trocken abziehen.
Das Geheimnis? Die moderne Vliestapete. Dabei wird der Kleister direkt auf die Wand aufgetragen – eine Technik, die den ganzen Prozess revolutioniert hat.

Der Trick mit der Spritze: Entdeckst du nach dem Trocknen doch eine Luftblase, keine Panik! Ziehe etwas Tapetenkleister (z.B. Metylan) in eine feine Kanüle oder Spritze auf. Steche vorsichtig seitlich in die Blase, injiziere einen winzigen Tropfen Kleister und drücke die Luft mit einem sauberen Tuch sanft heraus. Mit dem Nahtroller andrücken – unsichtbar!

„Die Essenz des Interior Designs wird immer von den Menschen und ihrer Lebensweise bestimmt.“ – Albert Hadley, legendärer amerikanischer Innenarchitekt
Eine Tapete ist mehr als nur Wanddeko. Ob ein botanisches Muster von Farrow & Ball für Ruhe sorgt oder eine kühne geometrische Tapete von Cole & Son Energie versprüht – du gestaltest die Atmosphäre, in der du lebst.

Achtung, Chargennummer! Kaufe immer lieber eine Rolle mehr als zu wenig. Wenn du nachkaufen musst, achte unbedingt auf die identische Anfertigungs- oder Chargennummer auf dem Etikett. Selbst bei derselben Artikelnummer kann es von Produktion zu Produktion zu minimalen Farbunterschieden kommen, die man an der Wand nebeneinander deutlich sehen würde.

Eine einzelne Akzentwand, tapeziert mit einem mutigen Muster, kann einen Raum komplett verwandeln, ohne ihn zu überladen. Ideal ist die Wand, auf die der Blick beim Betreten des Zimmers zuerst fällt – oft die Wand hinter dem Sofa oder dem Bett. Der Rest des Raumes wird in einer passenden, ruhigeren Farbe gestrichen.


Warum ist Tiefengrund so wichtig?
Dein Artikel erwähnt den Saugfähigkeitstest. Die Lösung dafür ist Tiefengrund (z.B. von Knauf oder Molto). Er ist kein simpler Anstrich, sondern eine Grundierung, die in die Wand einzieht und die Saugfähigkeit reguliert. So trocknet der Kleister überall gleichmäßig und die Tapete haftet optimal. Diesen Schritt auszulassen, ist am falschen Ende gespart.

Reste sind Schätze! Wirf Abschnitte nicht weg. Du kannst damit:
- Die Rückwand eines Bücherregals verschönern.
- Möbelstücke wie eine Kommodenfront aufwerten.
- Bilderrahmen oder Lampenschirme individuell gestalten.
- Geschenkboxen oder Notizbücher bekleben.

Die erste Bahn ist die wichtigste: Starte niemals einfach in einer Ecke. Miss von der Ecke aus die Breite deiner Tapete ab (minus 1-2 cm) und ziehe mit einer Wasserwaage oder einem Senklot eine exakt senkrechte Linie an die Wand. An dieser Linie richtest du die Kante deiner ersten Bahn aus. So wird die gesamte Wand gerade, auch wenn die Ecke selbst nicht perfekt im Lot ist.

Laut einer GfK-Studie gaben über 40 % der Deutschen an, während der Pandemie mehr Zeit und Geld in Heimwerkerprojekte investiert zu haben. Das Tapezieren erlebte dabei ein echtes Revival als kreativer Weg, dem eigenen Zuhause eine persönliche Note zu geben.

Für knifflige Außenecken (z.B. an Wandvorsprüngen): Lass die Tapetenbahn ca. 2-3 cm um die Ecke herum überstehen. Die nächste Bahn klebst du auf der neuen Wandfläche überlappend an, sodass sie die Kante perfekt bedeckt. Mit einem Doppelnahtschnitt – bei dem du durch beide Lagen schneidest und die Überstände entfernst – erzielst du einen perfekten, unsichtbaren Übergang.


Tapeten-Trends 2024: Neben geometrischen Mustern erobern großflächige Wandbilder, sogenannte „Murals“, die Wohnzimmer. Von malerischen Landschaften bis zu abstrakter Kunst – Marken wie Rebel Walls oder Photowall bieten atemberaubende Designs, die eine Wand in ein Kunstwerk verwandeln.

Muss ich alte Tapeten wirklich entfernen?
Ein klares Ja! Auch wenn es mühsam ist. Über alte Tapeten zu kleben, ist ein Glücksspiel. Der neue, feuchte Kleister kann die alte Tapete anlösen, was zu Blasen und sich lösenden Nähten führt. Zudem können alte Muster oder Strukturen durch die neue Tapete durchscheinen. Die Mühe des Entfernens zahlt sich immer aus.

Fertigkleister: Perfekt für kleine Projekte oder Ungeübte. Er ist sofort einsatzbereit und hat die ideale Konsistenz. Oft etwas teurer.
Kleisterpulver: Der Klassiker zum Selbstanrühren. Günstiger und ergiebiger. Wichtig: Klumpenfrei anrühren und die auf der Packung angegebene Quellzeit exakt einhalten!

Streifen können einen Raum optisch strecken oder weiten. Senkrechte Streifen lassen niedrige Decken höher wirken, während Querstreifen einen schmalen Raum breiter erscheinen lassen. Aber Vorsicht: Bei unebenen Wänden können gerade Linien schnell krumm aussehen. Hier ist eine perfekte Wandvorbereitung entscheidend!

- FSC-Siegel für Papier aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft.
- RAL-Gütezeichen für gesundheitliche Unbedenklichkeit und Umweltverträglichkeit.
- Lösemittelfreie Kleister und Farben auf Wasserbasis.
Nachhaltigkeit an der Wand? Absolut möglich. Achte beim Kauf auf diese Siegel.


Die Pop-Art-Motive von Keith Haring oder die floralen Muster von William Morris erleben ein riesiges Comeback. Historische oder künstlerische Tapeten erzählen eine Geschichte und verleihen dem Raum eine intellektuelle, kreative Tiefe. Sie sind Statement-Pieces, die zeigen, dass Design für dich mehr ist als nur Dekoration.

Wichtig für Mieter: Removable Wallpaper, auch als „Peel-and-Stick“ bekannt, ist die Lösung! Diese selbstklebenden Tapeten von Marken wie Chasing Paper oder Tempaper haften gut, lassen sich aber bei einem Auszug rückstandslos wieder abziehen. Ideal für eine temporäre Verwandlung ohne Ärger mit dem Vermieter.

Der schlimmste Fehler ist, eine dunkle, großgemusterte Tapete in einem kleinen, lichtarmen Raum zu verwenden. Sie erdrückt den Raum förmlich.
Wähle stattdessen helle Farben und kleinere, filigrane Muster. Sie reflektieren das Licht und lassen den Raum größer und luftiger wirken. Glänzende oder metallische Akzente können diesen Effekt noch verstärken.

Meine Wand hat feine Haarrisse. Was nun?
Kein Problem, dafür gibt es Renoviervlies oder Malervlies. Dieses ungemusterte Vlies wird wie eine Tapete auf die vorbereitete Wand geklebt. Es überbrückt kleine Risse und Unebenheiten und schafft eine perfekt glatte und stabile Oberfläche für deine eigentliche Mustertapete. Es ist die ultimative Versicherung für ein makelloses Ergebnis.
Die Temperatur im Raum spielt eine große Rolle. Ideal sind konstante 18-20 °C. Zu viel Wärme oder Zugluft lässt den Kleister zu schnell trocknen, was zu offenen Nähten führen kann. Schließe also während des Tapezierens und der anschließenden Trocknungsphase (ca. 24 Stunden) die Fenster und drehe die Heizung herunter.




