Tattoofarbe: Der ehrliche Guide – Was wirklich unter die Haut geht

von Mareike Brenner
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Hand aufs Herz: Was du über Tattoofarbe wissen musst

In meiner Zeit als Tätowierer sind unzählige Flaschen Farbe durch meine Hände gegangen. Ich hab miterlebt, wie sich die Rezepturen von simplen Mischungen zu den komplexen Formeln von heute entwickelt haben. Viele Leute stellen sich Tattoofarbe ja wie bunte Tinte vor. Aber, ganz ehrlich: Das ist sie nicht. Es ist ein hochspezialisiertes Gemisch aus Pigmenten und einer Trägerflüssigkeit, das für immer in deiner Haut bleiben soll. Ein Material, das man mit Respekt behandeln sollte.

Mir geht es hier nicht darum, dir irgendwas zu verkaufen. Ich will einfach mal Tacheles reden und das Wissen teilen, das ich mir über die Jahre in der Praxis angeeignet habe. Wir schauen uns an, was wirklich in der Flasche steckt, wie ein Profi damit umgeht und worauf du als Kunde unbedingt achten solltest. Denn ein gutes Tattoo beginnt nicht mit der Nadel, sondern mit dem Verständnis für das Material. Nur so entsteht Kunst, an der du auch in vielen Jahren noch deine helle Freude hast.

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Die Zusammensetzung: Was wirklich in der Farbe steckt

Wenn man eine frische Flasche Farbe aufmacht, hat man oft diesen leicht medizinischen, fast süßlichen Geruch in der Nase. Das ist die Trägerflüssigkeit. Aber das, was die Show stiehlt und am Ende auf deiner Haut leuchtet, sind die Pigmente. Diese beiden Teile zu verstehen, ist die absolute Grundlage.

Die Pigmente: Das Herzstück jeder Farbe

Die Pigmente sind, logisch, für den Farbton verantwortlich. Traditionell waren das oft Stoffe aus der Natur – Ruß für Schwarz, Ocker für Erdtöne. Heute sind die meisten Pigmente synthetisch, einfach weil sie so eine viel höhere Reinheit und Stabilität garantieren. Das ist ein riesiger Vorteil für die Langlebigkeit und Sicherheit.

  • Anorganische Pigmente: Hierzu zählen zum Beispiel Eisenoxide, die für Braun-, Rot- und Gelbtöne sorgen, oder Titandioxid für Weiß. Sie gelten als extrem stabil und lichtecht. Das klassische Schwarz besteht fast immer aus Kohlenstoff (Carbon Black), im Grunde eine hochreine Form von Ruß.
  • Organische Pigmente: Diese komplexen Kohlenstoffverbindungen machen die riesige Palette an leuchtenden Farben möglich, die wir heute kennen. Gerade bei knalligem Rot, Blau oder Grün sind sie unverzichtbar und der Grund, warum moderne Tattoos so unglaublich lebendig aussehen können.

Eine der größten Umstellungen in der Branche war die Einführung einer strengen EU-Verordnung vor einiger Zeit. Das hat die Karten komplett neu gemischt. Plötzlich waren tausende Pigmente, die jahrelang Standard waren, nicht mehr zugelassen, weil ihre Sicherheit nicht lückenlos nachgewiesen war. Vor allem bestimmte Grün- und Blautöne hat es erwischt. Die Hersteller mussten also ran und ihre gesamten Rezepturen überarbeiten. Am Anfang war das eine echte Herausforderung, aber für dich als Kunde hat es die Sicherheit massiv erhöht.

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Kleiner Tipp: Frag in einem Studio immer gezielt nach! Ein Profi wird dir stolz erzählen, dass er ausschließlich mit EU-konformen Farben arbeitet. Das ist ein Qualitätsmerkmal, kein nerviges Nachfragen.

Die Trägerflüssigkeit: Mehr als nur Wasser

Die Pigmente müssen ja irgendwie unter die Haut kommen. Genau dafür ist die Trägerflüssigkeit da. Sie hält die winzigen Pigmentpartikel in der Schwebe, sorgt für eine geschmeidige Konsistenz und hat oft auch konservierende und desinfizierende Eigenschaften.

Typische Bestandteile sind da zum Beispiel:

  • Destilliertes Wasser oder Hamameliswasser: Das ist die Basis. Hamamelis (Witch Hazel) hat zusätzlich eine leicht zusammenziehende Wirkung, was Blutungen und Schwellungen während des Stechens ein wenig reduzieren kann. Ein netter Nebeneffekt.
  • Glycerin: Ein Zuckeralkohol, der die Farbe schön sämig macht und verhindert, dass sie im Farbkännchen zu schnell austrocknet.
  • Propylenglykol oder Isopropylalkohol: Dienen als Lösungs- und Konservierungsmittel. Sie machen die Farbe in der Flasche haltbar.

Für uns Tätowierer ist es entscheidend zu wissen, wie diese Stoffe zusammenspielen. Es beeinflusst, wie die Nadel die Farbe aufnimmt und wie sauber sie in die Haut abgegeben wird.

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Warum ein Tattoo für immer bleibt: Ein kleiner Bio-Exkurs

Schon mal gefragt, warum ein Tattoo nicht einfach verschwindet? Die Nadel bringt die Farbe in die zweite Hautschicht, die Dermis. Dein Körper erkennt die Pigmentpartikel sofort als Eindringlinge und schickt seine Aufräumtruppe los: die Fresszellen (Makrophagen). Der Clou ist aber, dass die Pigmentpartikel zu groß sind, um von diesen Zellen abtransportiert zu werden. Also umschließen die Fresszellen die Partikel einfach und bleiben an Ort und Stelle sitzen. Dein Tattoo wird so quasi zu einem fest verankerten Teil deines Immunsystems in der Haut. Clever, oder? Das ist übrigens auch der Grund, warum Tattoos mit der Zeit ein ganz kleines bisschen weicher werden. Die Zellen bewegen sich minimal, sterben ab, und neue nehmen die Pigmente wieder auf. Dieser Prozess sorgt für das natürliche „Setzen“ eines Tattoos über die Jahre.

Die Kunst des Handwerks: Farbe richtig unter die Haut bringen

Die beste Farbe der Welt bringt nichts, wenn die Technik nicht sitzt. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Es geht um die richtige Tiefe, die Geschwindigkeit der Maschine und das passende Werkzeug. Ich sage meinen Lehrlingen immer: „Du musst lernen, die Haut zu lesen.“

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Die Grundtechniken: Linien, Füllen, Schattieren

  • Linien (Outlines): Für saubere, klare Linien nehmen wir meist Schwarz und spezielle Rundnadeln. Die Kunst ist, mit konstantem Druck und gleichmäßiger Geschwindigkeit zu arbeiten. Gehst du zu tief, verläuft die Linie unter der Haut – ein gefürchteter „Blowout“. Bist du zu flach, fällt die Farbe wieder raus. Man hört es, wenn die Tiefe stimmt; ein ganz leises, spezifisches Kratzen.
  • Flächen füllen (Color Packing): Eine Fläche satt und gleichmäßig zu füllen, erfordert Geduld und die richtige Technik. Wir nutzen dafür flache Nadeln (Magnums) und arbeiten in kleinen, überlappenden Kreisen. Das A und O ist dabei das Spannen der Haut. Ohne eine straffe Arbeitsfläche wird das Ergebnis fleckig und blass.
  • Schattieren (Shading): Für weiche Übergänge, zum Beispiel bei Porträts, verdünnen wir oft schwarze Farbe mit destilliertem Wasser zu verschiedenen Grautönen. Das nennt sich dann „Greywash“. Mit einer pendelnden, fast wischenden Bewegung wird die Farbe dann ganz sanft in die Haut eingearbeitet.
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Die Sache mit dem Hautton: Warum Farbe nicht gleich Farbe ist

Ein typischer Anfängerfehler ist zu glauben, die Farbe sähe auf der Haut exakt so aus wie in der Flasche. Völlig falsch! Deine Haut ist kein weißes Blatt Papier, sie ist ein Filter. Dein natürlicher Hautton mischt sich immer mit der Tattoofarbe. Auf dunklerer Haut wirken Farben oft satter und wärmer, aber weniger knallig. Helle Gelb- oder zarte Pastelltöne können auf sehr dunkler Haut fast unsichtbar werden. Ein guter Tätowierer wird dich hier ehrlich beraten und dir vielleicht eher zu einem Design mit starken Kontrasten raten, also viel Schwarz und kräftige, satte Farben, anstatt einer blassen Aquarell-Landschaft. Es geht darum, mit deiner Haut zu arbeiten, nicht gegen sie.

Die kleinen Diven: Welche Farben zickig sein können

Nicht alle Farben sind gleich pflegeleicht. Weiß ist so ein Kandidat. Es ist genial für kleine Highlights und Lichtreflexe, aber als großflächige Füllung oft problematisch. Die Titandioxid-Pigmente sind relativ groß und liegen oft dichter unter der Hautoberfläche. Das Ergebnis? Weiße Tattoos können mit der Zeit vergilben oder fleckig wirken. Ich rate meinen Kunden meist von reinen Weiß-Tattoos ab, weil die Enttäuschung nach ein paar Jahren oft vorprogrammiert ist.

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Auch Rottöne können manchmal Zicken machen. Eine Allergie gegen rote Pigmente ist zwar selten, kommt aber häufiger vor als bei anderen Farben. Aber wie erkennst du das? Achte auf kleine, erhabene Pusteln, die nur im roten Bereich des Tattoos auftreten, stark jucken und auch nach Wochen nicht verschwinden wollen. Wenn dir das passiert: Keine Panik und nicht selbst herumdoktern! Geh zuerst zu deinem Tätowierer und dann zum Hautarzt.

Aus Alt mach Neu: Die ungeschminkte Wahrheit über Cover-ups

Fast jeden Tag kommt jemand zu mir, der eine Jugendsünde, einen verblassten Namen oder einfach ein schlecht gestochenes Motiv loswerden will. Ein Cover-up ist eine der Königsdisziplinen. Du renovierst, kannst aber das alte Fundament nicht rausreißen.

Warum „hautfarbene“ Tinte die Hölle ist

Ich muss das hier mal ganz unmissverständlich klarstellen: Ein altes Tattoo mit „hautfarbener“ Tinte zu überdecken, ist fast immer eine katastrophale Idee. Das ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Ja, die Pigmente sind deckend, aber das Resultat sieht nicht aus wie Haut, sondern wie ein fleischfarbenes Pflaster. Schlimmer noch: Diese Stelle bräunt nicht mit der Sonne mit. Im Sommer hast du dann einen permanenten, hellen Fleck auf der gebräunten Haut. Sieht furchtbar aus. Ich weigere mich, solche Arbeiten zu machen, weil ich weiß, dass der Kunde am Ende unglücklicher ist als vorher.

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Die goldenen Regeln für ein gutes Cover-up

Ein erfolgreiches Cover-up ist kein Zufall, es folgt klaren Regeln:

  1. Dunkel deckt Hell: Das ist das oberste Gebot. Du kannst kein tiefschwarzes Tribal mit leuchtendem Gelb überdecken. Die alte Farbe wird immer durchscheinen. Wir brauchen also dunklere, sattere Farben. Schwarz, Dunkelblau, Violett und sattes Grün sind unsere besten Freunde.
  2. Das alte Design integrieren: Ein guter Künstler kämpft nicht gegen das alte Tattoo, er nutzt es. Die alten Linien können zu Schatten werden, zu den Schuppen eines Drachen oder den Ästen eines Baumes. Das Ziel ist, das Auge so zu täuschen, dass es das neue Motiv als Ganzes sieht und das alte gar nicht mehr sucht.
  3. Komplexität gewinnt: Dichte, detailreiche Motive wie japanische Drachen, Mandalas oder florale Muster eignen sich viel besser als simple, offene Designs, weil sie viele dunkle Flächen und komplexe Linien haben, in denen man das alte Tattoo „verstecken“ kann.

Ich hatte mal einen Kunden mit einem riesigen schwarzen Tribal auf dem Oberarm – ein Klassiker aus den 90ern. Er hasste es. Wir haben es mit einem großen japanischen Drachen überdeckt. Stellt euch das mal bildlich vor: Wo vorher eine klobige, schwarze Linie war, ist jetzt der weiche Schatten unter dem Drachenbauch. Das Auge wird komplett ausgetrickst! Aber Achtung: So ein Cover-up ist eine Investition und kann locker das Doppelte des ursprünglichen Tattoos kosten.

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Übrigens: Bei sehr dunklen oder massiven Tattoos ist eine Laserbehandlung vorher oft die beste Wahl. Rechnet hier mit Kosten zwischen 80 € und 200 € pro Sitzung, je nach Größe. Oft sind 2-3 Sitzungen nötig, um das alte Ding so aufzuhellen, dass wir beim neuen Design viel mehr kreative Freiheit haben.

Sicherheit und Pflege: Deine Verantwortung und die des Studios

Ein schönes Tattoo ist die eine Sache. Ein sicheres Tattoo ist die andere. Und hier gibt es keine Kompromisse.

Hygiene ist nicht verhandelbar

Ein professionelles Studio erkennt man an seiner peniblen Sauberkeit. Das ist keine Kür, sondern Pflicht. Dazu gehören:

  • Einwegmaterialien: Nadeln, Farbkappen, Handschuhe – alles wird nach jedem Kunden entsorgt. Punkt.
  • Keine Kontamination: Die Farbe wird für dich frisch in kleine Einweg-Näpfchen gefüllt. Niemals, wirklich NIEMALS, wird mit einer gebrauchten Nadel in die große Farbflasche getunkt.
  • Desinfektion: Liege, Armlehnen, Lampe – alles, was du oder der Tätowierer berühren, wird vor und nach dir desinfiziert.

Die richtige Pflege: Jetzt bist DU dran!

Wenn die Sitzung vorbei ist, liegt der Ball bei dir. Eine gute Abheilung ist entscheidend, gerade bei farbigen Tattoos, wo die Haut oft stärker beansprucht wird. Hier eine idiotensichere Anleitung:

  • Tag 1-3: Folie nach Anweisung des Tätowierers (meist nach 2-4 Stunden) entfernen. Das Tattoo vorsichtig mit lauwarmem Wasser und pH-neutraler Seife abwaschen (nur tupfen, nicht rubbeln!). Danach mit einem sauberen Tuch trocken tupfen und eine hauchdünne Schicht Tattoopflege-Salbe aus der Apotheke oder dem Studio auftragen. Weniger ist mehr!
  • Tag 4-14: Jetzt fängt es an zu pellen und zu jucken wie die Hölle. Das ist normal! Die oberste Hautschicht erneuert sich. Die oberste Regel lautet: NICHT KRATZEN! Du würdest die Farbe aus der Haut ziehen. Creme es weiterhin 2-3 Mal täglich dünn ein, damit die Haut geschmeidig bleibt.
  • Der größte Feind: Die Sonne! UV-Strahlung zerlegt die Pigmente. Halte dein frisches Tattoo für mindestens 4-6 Wochen komplett aus der direkten Sonne. Und auch danach gilt: Ein Tattoo, das leuchten soll, braucht immer Sonnenschutz mit hohem LSF. Seid gewarnt: Helles Gelb, Babyblau und knalliges Pink sehen anfangs super aus, aber die Sonne frisst sie als Erstes. Schwarz und dunkle, satte Farben halten am längsten. Das ist reine Physik, keine schlechte Arbeit!

Ein letztes Wort…

Tattoofarbe ist ein faszinierendes Medium. Sie ist die Brücke zwischen einer Idee und deiner Haut. Nimm dir die Zeit, den richtigen Künstler und das richtige Studio zu finden. Sei kritisch, stell Fragen. Ein guter Tätowierer wird dein Interesse schätzen und dich ehrlich beraten – auch wenn das heißt, dir von einer Idee abzuraten. Denn am Ende wollen wir beide dasselbe: Ein Kunstwerk schaffen, das nicht nur heute gut aussieht, sondern dir ein Leben lang Freude macht.

Inspirationen und Ideen

Verblasst weiße Tinte wirklich immer so schnell?

Das ist ein hartnäckiger Mythos. Fakt ist: Weiße Tinte verhält sich anders als dunkle Pigmente. Sie liegt oft weniger tief in der Haut und wird nicht zum Linienziehen, sondern für Highlights und Akzente verwendet. Auf heller Haut kann sie mit der Zeit vergilben oder unsichtbar werden, während sie auf dunklerer Haut oft länger sichtbar bleibt. Ein erfahrener Tätowierer weiß genau, wie er Weiß einsetzen muss, damit es auch nach Jahren noch für den gewissen „Pop“-Effekt sorgt, zum Beispiel in den Augen einer Porträt-Tätowierung.

Wussten Sie schon? Die EU-REACH-Verordnung, die seit 2022 in Kraft ist, verbietet über 4.000 chemische Stoffe in Tätowierfarben, die zuvor üblich waren.

Diese Umstellung war ein Paukenschlag für die Branche. Viele Hersteller wie I AM INK oder World Famous Ink mussten ihre gesamten Farbpaletten neu entwickeln. Das Ergebnis? Eine neue Generation von Farben, die strengeren Sicherheitsstandards entsprechen. Für dich als Kunde bedeutet das ein noch geringeres Risiko für allergische Reaktionen und eine höhere Reinheit der Pigmente unter deiner Haut.

Vegan oder nicht? Der kleine, aber feine Unterschied.

Traditionelle Farbe: Kann tierische Produkte enthalten. Oft wird Knochenkohle für Schwarzpigmente oder Glyzerin aus tierischen Fetten als Trägerflüssigkeit verwendet.

Vegane Farbe: Setzt konsequent auf pflanzliche Alternativen. Das Glyzerin stammt beispielsweise aus Pflanzenölen und die Pigmente sind frei von tierischen Bestandteilen.

Moderne Marken wie Eternal Ink oder Fusion Ink sind oft standardmäßig vegan und beweisen, dass brillante, langlebige Farben ohne tierische Produkte möglich sind.

  • Sorgt für die schärfsten Kontraste und klarsten Linien.
  • Bleibt über Jahrzehnte hinweg am stabilsten in der Haut.
  • Ist die Grundlage für fast jedes Black-and-Grey-Tattoo.

Das Geheimnis? Hochreines Carbon Black. Im Gegensatz zu günstigeren Farben, die gestreckt sein können, besteht professionelles Schwarz aus feinsten, reinen Kohlenstoffpigmenten. Das sorgt für eine unübertroffene Tiefe und Langlebigkeit, die den Test der Zeit besteht.

Die Zartheit eines Aquarell-Tattoos ist faszinierend, stellt aber hohe Anforderungen an die Farbe und den Künstler. Hier werden Farben gezielt verdünnt, um transparente, fließende Übergänge zu schaffen, die an ein Gemälde erinnern. Ohne starke schwarze Outlines, die die Farbe „einfassen“, ist die Langlebigkeit eine echte Herausforderung. Entscheidend ist hier die Fähigkeit des Tätowierers, die Pigmente so in die Hautschichten einzubringen, dass die Farben auch nach dem Abheilen nicht unschön ineinander „bluten“.

Sonnenschutz ist Farbschutz: Deine teure Tätowierkunst hat einen Erzfeind – die UV-Strahlung. Sie zerlegt die Farbpigmente in der Haut langsam aber sicher, was zu Verblassen und unscharfen Konturen führt. Besonders helle und leuchtende Farben wie Gelb, Orange oder helle Grüntöne sind anfällig. Eine hochwertige Sonnencreme mit LSF 50+, speziell für Tattoos formuliert, ist keine Option, sondern ein Muss für jeden, der seine Farben lange brillant halten will.

„Die Haut ist keine leblose Leinwand. Ihr individueller Unterton mischt sich immer mit der Farbe des Tattoos.“

Ein warmes Rot kann auf einer Haut mit kühlem, bläulichem Unterton völlig anders wirken als auf einem gebräunten, olivfarbenen Teint. Ein guter Tätowierer berücksichtigt das und wählt nicht nur eine Farbe aus der Flasche, sondern mischt oft Nuancen an, die perfekt zu deinem Hautton passen. Das ist der Unterschied zwischen einem Tattoo, das auf der Haut liegt, und einem, das mit ihr verschmilzt.

Die Kunst, Farben für die Ewigkeit frisch zu halten, liegt nicht nur in der Nadel des Tätowierers, sondern auch in deiner Hand. Hier sind die goldenen Regeln für langanhaltende Brillanz:

  • Feuchtigkeit: Trockene Haut wirkt fahl und lässt Farben alt aussehen. Eine tägliche, unparfümierte Feuchtigkeitspflege hält die Haut geschmeidig und die Farben klar.
  • Peeling-Verzicht: Aggressive Peelings an der tätowierten Stelle können die oberste Hautschicht strapazieren und die Farben auf lange Sicht stumpfer machen.
  • Gesunder Lebensstil: Ausreichend Wasser trinken und eine gute Ernährung fördern die Hautgesundheit von innen – das sieht man auch deinem Tattoo an.

Nicht jede Farbe altert gleich. Während Schwarz und Grau tendenziell sehr stabil bleiben, unterliegen bunte Pigmente einem natürlicheren Wandel. Helle Farben wie Gelb und Hellblau können mit der Zeit an Intensität verlieren. Kräftige Rot- und Grüntöne, wie man sie oft in traditionellen japanischen oder Old-School-Motiven findet, halten sich bei guter Pflege erstaunlich gut. Ein guter Künstler plant dies bereits im Design ein und nutzt kräftige Konturen, um die Form auch dann zu erhalten, wenn die Farben über die Jahrzehnte weicher werden.

Manchmal ist weniger mehr. Der „Ignorant Style“ setzt bewusst auf simple, fast naive Linien und oft nur auf eine einzige Farbe: Schwarz. Hier geht es nicht um fotorealistische Details, sondern um die rohe, direkte Aussage des Motivs. Die Qualität der schwarzen Tinte ist dabei entscheidend. Sie muss absolut satt und deckend sein, um die gewollte, plakative Wirkung zu erzielen, ohne fleckig oder gräulich zu wirken. Eine Herausforderung, die meisterhaftes Handwerk erfordert.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.